DE1810295B2 - Spreizduebel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Spreizdübel mit geschlitzter Hülse und an beiden Enden der Hülse angeordneten
konischen Spreizkörpern, die zum Spreizen der Hülse mittels eines sie durchsetzenden Gewindebolzens
gegeneinander schraubbar sind.
Bei bekannten Spreizdübeln dieser Art besteht die Hülse aus einzelnen Segmenten, die zwischen sich die
Schlitze bilden und durch einen sie umfassenden Federring in Anlage an den Spreizkörpern gehalten
werden (britische Patentschrift 636 334), oder es sind die Segmente der Hülse im mittleren Hülsenbereich
oder auch am einen Hülsenende durch Stege miteinander verbunden, damit die Hülsensegmente beim
Einführen in das Bohrloch zusammengehalten werden (deutsches Gebrauchsmuster 1 980464).
Bei einer bekannten Ausführungsform sind die am einen Hülsenende angeordneten Verbindungsstege
als Sollbruchstellen ausgeführt ^deutsche Patentschrift 1 230 621), wobei die Hülse aus gehärtetem
Stahl besteht, damit beim Aufspreizen nach Überschreiten einer gewissen Anziehkraft der Bruch
eintritt. Die Hülse erstreckt sich dabei über die gesamte, für die Verankerung des Dübels im Bohrloch
wirksame Dübellänge. Die mit einer verhältnismäßig großen Länge ausgeführten Hülsensegmente werden
lediglich an ihren Enden durch die beim Anziehen des Gewindebolzens eindringenden Spreizkörper an
die Bohrlochwand angedrückt. Zugleich erfahren die Hülsensegmente durch die eindringenden Spreizkörper
eine Knickbelastung. Damit die Hülsensegmente auch im mittleren Bereich an die Bohrlochwand angepreßt werden und ein Einknicken in Richtung des
Gewindebolzens vermieden wird, müssen die Hülsensegmente ausreichend biege- und knicksteif ausgeführt sein und somit eine entsprechend dicke Hülsen-
wand aufweisen sowie aus einem hochwertigen Hülsenwerkstoff bestehen. Dies hat einen entsprechend
großen Werkstoffaufwand und Außendutchmesser
der Hülse zur Folge. Bei Spreizdübeln dieser Art ergibt sich ferner, daß der Gewindebolzen auf dem
ίο zwischen den Spreizkörpern liegenden Abschnitt -ier
verhältnismäßig großen Hülsenlänge bei auftretenden Vibrationen frei schwingen kann und, begünstigt
durch die im Gewindebolzen herrschende Zugbeanspruchung, Ermüdungsbrüche auftreten können.
Hinzu kommt, daß sich dieser Dübel bei sehr hoher
Zugkraft nach einem kurzen Ruck mit dem am innenliegenden Ende aufgeschraubten Spreizkörper aus
der Bohrung herausziehen läßt, was darauf beruht, daß beim Angreifen der Zugkraf: der äußere Spreizkörper
nicht mehr als Widerlager für die Spreizhülse dient, sondern sich vielmehr von dieser löst.
Aus der französischen Patentschrift 438 410 ist ferner ein Dübel mit einzelnen, einseitig konischen
Spreizringen bekannt, die eine im Verhältnis zu ihrer axialen Länge große Dicke aufweisen, wobei sie
dicht aneinander liegen und jeweils einem Spreizring ein einseitig konischer Spreizkörper zugec inet ist.
Beim Festziehen wird der innenliegende Spreizring von dem zugeordneten Spreizkörper aufgeweitet, wobei
dieser Spreizring zugleich den folgei. Spreizkörper verschieben und dadurch den 'genden
Spreizring aufspreizen soll. Dieser Kraftve.iauf ist ungünstig, da beim Festziehen des Dübels der erste
Spreizring zunächst so weit auf gespreizt werden kann, daß er fest an der Bohrlochwand anliegt, ohne
daß er eine nennenswerte Kraft in axialer Richtung auf den anliegenden Spreizkörpei ausübt. Dadurch
kann sich sehr leicht eine ungleichmäßige Verteilung der Anpreßkraft über die Länge des Dübels ergeben.
was natürlich nicht erwünscht ist. Um den abzuhelfen,
werden nach dieser französischen Patentschrift 438 410 die Spreizringe aus einem dehnbaren und
viskosen Werkstoff, insbesondere Blei, gefertigt, so
daß beim Festziehen des Dübels dieser Werkstoff nach allen Seiten einen Druck ausübt und wie ein unter
Druck stehendes, viskoses Fluid wirkt. Damit wird zwar eine gleichmäßigere Verteilung der Anpreßkraft
erreicht, jedoch können mit einer derartigen Ausführungsform keine erheblichen Zugkräfte
aufgenommen werden, da zwischen dem Außenumfang des innenliegenden Spreizkörpers und der Bohrlochwand
zwangsläufig ein Spalt vorhanden ist, in den der weiche Werkstoff des zugeordneten Spreizring^
hineingepreßt wird. Dadurch kann kein sehr hoher Druck im Werkstoff dieses Spreizringes aufgebaut
werden. In jedem Falle ist ein derartiger Dübel zur Befestigung in Weichbaustoffen ungeeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spreizdübel der eingangs beschriebenen Art so auszubilden,
daß eine Hülse mit geringer Wandstärke und entsprechend vermindertem Außendurchmesser
verwendet werden kann und der Dübel dennoch sehr hohen Auszugkräften standhält.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Hülse in an sich bekannter Weise in
wenigstens zwei Spreizringe unterteilt ist, wobei diese Spreizringe durch einen doppelt-konischen, frei beweglichen
Spreizkörper in einem Abstand voneinan-
1 81 θ 295
der gehalten werden, eine im Verhältnis zu ihrer Fig. 1 einen Längsschnitt eines Spreizdübels mit
axialen Länge geringe Dicke aufweisen sowie aus re- zwei Spreizringen und einem zwischen diesen an-Iativ weichem Werkstoff bestehen, und daß die geordneten doppelt-konischen Spreizkörper längs der
Spreizringe wenigstens an einem Ende mit nach in- Linie I-I in F i g. 2 zeigt,
nen gerichteten Vorsprüngen auf der· Konus des je- 5 F i g. 2 stellt einen Querschnitt durch den Spreizweils zugeordneten Spreizkörpers aufliegen. dübel längs der Linie H-II in F i g. 1 dar;
messung der einzelnen, auf dem Gewindebolzen auf- ges die nach innen gebogenen Vorsprünge,
gereihten Spreizringe relativ klein. Die Spreizringe Nach F i g. 1 sind auf einem Gewindebolzen 1
sind hierdurch biege- und knicksteif und können da- io zwei Spreizringe 2, zwischen diesen ein doppeltkoniher eine geringe Wandstärke aufweisen, so daß auch scher Spreizkörper 3 und äußere einseitig konische
das Bohrloch mit entsprechend kleinem Durchmesser Spreizkörper 4 und 5 aufgereiht. Der Spreizkörper 4
ausgeführt werden kann. Der zwischen den Spreizrin- steht in Gewindeeingriff mit dem Gewindebolzen 1,
gen angeordnete doppelt- konische Spreizkörper be- während der doppeltkonischc Spreizkörper 3 und der
wirkt eine Abstützung des Gewindebolzens zwischen 15 Spreizkörper 5 ohne Gewfndeeingriff auf dem Geden Spreizkörper^ so daß die Schwingungslänge des windebolzen 1 aufgeschoben sind. Ferner ist auf dem
Gewindebolzens verkürzt wird. Die geringe Länge Gewindebolzen 1 eine Distanzhühe 6 und eine Unterder
einzelnen Spreizringe ermöglicht auch, daß ein legscheibe 7 angeordnet. F e am Ende des Gewindeverhältnismäßig weicher Werkstoff, insbesondere bolzens 1 aufgeschraubte Mutter 8 dient zum AufMessing, verwendet werden kann, wodurch eine ver- 20 spreizen der Spreizringe2. An Stelle des Gewindebesserte
Verklammerung an der Bohrlochwand er- bolzens 1 mit der Mutter8 kann auch eine Kopfreicht
wird, da deren Unebenheiten sich in die Ober- schraube vorgesehen werden. Die Distanzhülse 6
fläche der Spreizringe eindrücken können. Durch die i;ann je nach Finbauverhältnissen auch entfallen.
Verwendung von Messing wird auch die Gefahr des Die Spreizringe 2 weisen einen über ihre Längsab-
Verwendung von Messing wird auch die Gefahr des Die Spreizringe 2 weisen einen über ihre Längsab-
Lockerns des Dübels infolge Rostbildung vermindert. 25 messung durchgehenden Schlitz 9 und einen diame-
Ferner haben Versuche gezeigt, daß bei extrem tral gegenüberliegenden veiteren Schlitz 10 auf, der
hoher Zugkraft zunächst ein kleiner Ruck festzustel- am einen Ende eines Spreizringes einen Verbinten
ist, wie auch bei dem bekannten Dübel nach der dungssteg 11 zwischen den beiden Segmenten bildet,
deutschen Patentschrift 1 230 621, jedoch danach der Die Spreizringe 2 bestehen aus einem verhältnismä-Dübel
so fest im Mauerwerk sitzt, daß entweder der 30 ßig weichen Werkstoff, insbesondere Messing. Im
Gewindebolzen reißt oder das Mauerwerk kegelför- Verhältnis zu ihrer axialen Länge haben die Spreizmig
ausbricht. Der zwischen den Spreizringen an- ringe 2 eine geringe Dicke, auf Grund ihrer geringen
geordnete, frei bewegliche Doppelkonus wirkt hierbei Längsabmessung sind sie jedoch ausreichend knickals
Keil, der durch den außenliegenden Spreizring so- und biegesteif, so daß die von den Konusflächen der
weit festgehalten wird, daß er für den innenliegenden 35 beim Anziehen der Mutter 8 in die Spreizringe ein-Spreizring
ein Widerlager bildet. Hinzu kommt, daß dringenden Spreizkörper 3.4 und 5 ausgehender,
durch die Wahl eines relativ weichen Werkstoffes Spreizkräfte die Ringe 2 auf ihrer ganzen Länge geeine
entsprechende Verformung beim Aufspreizvor- gen die Bohrlochwand anpressen. Infolge des vergang
möglich ist und durch die Vorsprünge an den hältnismäßig weichen Werkstoffes können dabei Unauf
den Konus aufliegenden Enden der Spreizringe, 40 ebenheiten der Bohrlochwand in. die Ringoberfläche
die zum Abhehen dienen, schon beim ersten Spreizen eindringen, so daß sich ein fester Sitz des Dübels ereine
entsprechende Aufweitung erreicht wird. Durch gibt, der auch sehr großen Zugkräften standhält,
diese Vorsprünge können Drehriefen am Spreizkör- Der ungehärtete Werkstoff der Spreizringe hat
diese Vorsprünge können Drehriefen am Spreizkör- Der ungehärtete Werkstoff der Spreizringe hat
per leichter überklettert werden, so daß die erforder- überdies zur Folge, daß diese im Bereich des Verbinliche
Relaiivverschiebung schneller zustandekommt. 45 dungssteges 11 erforderlichenfalls plastisch verformt
Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung weisen werden können.
die Spreizringe mindestens einen über deren Längs- Damit das Eindringen der Spreizkörper 3 und 5 in
abmessung durchgehenden Schlitz und einen weite- die gleichfalls konisch ausgebildeten Spreizringe 2
ren, nur über einen Teil der Längsabmessung rei- nicht durch Drehriefen, die bei der Herstellung auf
chenden Schlitz auf, so daß die beiden Segmente 50 Automaten nicht immer vermieden werden können,
durch den dadurch gebildeten Verbindungssteg zu- behindert wird, sind am Inncnumfaiig der Spreizsammengehalten
werden. Auch wenn dadurch die ringe 2 durch nach innen abgewinkelte Randbereiche
Spreizringe am einen Ende nicht in zwei Segmente Vorsprünge 12 ausgebildet, wie die F i g. 3 zeigt,
aufgeteilt sind, so wird durch die Verwendung eines Hierdurch ergibt sich eine punktförmige Auflage der
verhältnismäßig weichen Werkstoffes dennoch eine 55 Spreizringe2 auf der Konusfläche an den Vorsprünsatte
Anlage an der Bohrlochwand erreicht, da der gen 12 und der ihnen diametral gegenüberliegenden
Spreizring beim Eindringen des Spreizkörpers an der Stelle der Ringinnenfläche, so daß Drehriefen an den
Stelle des Verbindungssteges eine bleibende Verfor- Konusflächen der Spreizkörper leichter überklettert
mung erfährt. werden können. In der Regel ist es ausreichend, nur
Zur Erleichterung der Fertigung der Spreizringe 60 an einem Ringende die zwischen sich eine Schlitzsind
die auf dem Konus des jeweils zugeordneten mündung begrenzenden Randbereiche nach innen ab-Spreizkörpers
abfliegenden Vorsprünge durch ein- zubiegen, wie das Ausführungsbeispiel zeigt. Diese
wärts gewinkelte, zwischen sich die Schlitzmündung Vorsprünge können auch an beiden Ringenden vorbegrenzende
Randbereiche minde^ens eines Spreiz- gesehen werden. Beim Eindringen der Spreizkörper
ringes gebildet. 65 werden diese abgebogenen Vorsprünge 12 plastisch
Eine beispielsweise Ausführungsform nach der zurückverformt, nachdem die Spreizringe durch AnErfindung
wird nachfolgend an Hand der Zeichnung ziehen der Mutter 8 satt an der Bohrlochwand anlienäher
erläutert, in der gen.
;Αή!''Stelle-der dargestellten Spreizringe 2 können
äüchi: solche vorgesehen- werden, die aus einzelnen
Segmenten0 bestehen und von einem Federring zusammengehalten
werden, oder solche Spreizringe, die riur auf einem· Teil ihrer Länge geschlitzt sind, wobei
die Segmente am binen'Ende durch sprengbare Stege
'icusammengehälteri werden. Die Anzahl der auf dem
Gewindeborzeh 'aufgeschobenen Spreizringe und
doppeltkonischen Spreizkörper hängt von der erforderlichen Dübellänge ab. Namentlich bei langen Dübeln
ergeben die doppeltkonischen Spreizkörper den weiteren Vorteil einer Abstützung des Gewindebolzens
bei auftretenden Vibrationen. Hierfür wird die Toleranz zwischen Gewindebolzen und doppeltkonischem
Spreizkörper geringer gewählt als sie in F i g. I der klareren Darstellung wegen wiedergegeben ist.
Claims (3)
1. Spreizdübel mit geschlitzter Hülse und an beiden Enden der Hülse angeordneten konischen
Spreizkörpern, die zum Spreizen der Hülse mittels eines sie durchsetzenden Gewindebolzens gegeneinander schraubbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse in an iich bekannter Weise in wenigstens zwei Spreizringe (2)
unterteilt ist, wobei diese Spreizringe durch einen doppeltkonischen, frei beweglichen Spreizkörper
(3) in einem Abstand voneinander gehalten werden, eine im Verhältnis zu ihrer axialen Länge
geringe Dicke aufweisen sowie aus relativ weichem Werkstoff bestehen, und daß die Spreizringe
wenigs'.ns an einem Ende mit nach innen gerichteten Vorsprüngen (12) auf dem Konus des
jeweils zugeordneten Spreizkörpers (3,4,5) aufliegen.
2. Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch~gekennzeichnet,
daß die Spreizringe (2) mindestens einen über deren Längsabme'sung durchgehenden
Schliiz (9) und einen weiteren, nur über einen Teil der Längsabmessung reichenden
Schlitz (10) aufweisen.
3. Spreizdübel nach den Ansprüchen 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge
(12) durch einwärts gewinkeli., zwischen sich die Schlitzmündung begrenzende Rar.dbereiche mindestens
eines Spreizringes (2) ge ildet sind.
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Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
EP0143922A1 (de) * | 1983-10-05 | 1985-06-12 | Horst Christopeit | Spreizdübel, insbesondere zur Befestigung von Plattenheizkörpern |
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1968
- 1968-11-22 DE DE19681810295 patent/DE1810295B2/de active Granted
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