-
Schleifmaterial und Verfahren zu seiner Herstellung.
-
Gegenstand der Erfindung ist ein neuartige Schleifmaterial, das ein
von kontinuierlichen bzw. endlosen Textilfäden aus synthetischen Polymerisaten geblldetes
Faservlies aufweist, welches einer zweckentsprechenden Behandlung unterworfen worden
ist, um ihm die gewünschte Kohäsion und die gewünscht Dichte zu verleihen, beispielsweise
durch Behandeln mit Verfilzungsnadeln oder durch Aufsprühen eines geeigneten Klebstoffs,
wie Polyvinylalkohol oder Kautschuk, wobei ferner auf wenigstens eine Seite des
Faservlieses eine Dispersion aus Schleifteilchen (Korund, QuarZ od.dgl.) in einem
geeigneten Bindemittel, wie z.B. Phenolformaldehyd-, Melaminrormaldehyd- oder Epoxyharz,
Acryllatex od.dgl., auRgebracht ist, die in zweckentsprechender Weise getrocknet
und polymerisiert worden ist.
-
Es ist damit ein Produkt geschaffen, dessen Verschleißwiderstand
größer als derjenige von ähnlichen Produkten ist, deren Basis Von einem Faservlies
aus diskontinuierlichen bzw.
-
unterbrochenen Textilfäden gebildet ist, statt von einem Faservlies
aus kontinuierlichen bzw. endlosen TexUlfäden wiebb¢S
dem Material
gemäß der Erfindung.
-
Gemäß einer besonderen Ausführungsform weist das Material nur auf
der einen Seite Schleifteilchen auf, während auf die andere Seite eine Unterlage
aus einem zellenhaltigen Stoff, wie z.B. einem Cellulose- oder Polyurethanschwamm,
mittels eines vorzugsweise gegen alkalische Waschlaugen unempfindlichen Klebstoffs,
wie Polyäthylen, eines Polyurethanklebers od.dgl., aufgeklebt ist.
-
Die Erfindung umfaßt gleichfalls ein Verfahren zur Herstellung des
neuen Schleifmaterials.
-
Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß endlose Fäden
aus synthetischen Polymerisaten gesponnen weraen, die Fäden mittels eines rasch
fließenden Gasstroms gestreckt und mittels eines Ablenkteils oder irgendeiner anderen
zweckentsprechenden Vorichtung auf ein Förderband geführt werden, um ein Vlies zu
bilden, in welchem die Fäden ausreichend voneinander getrennt sind, dieses Faservlies
einer zweckentsprechenden Behandlung unterworfen wird, um ihm eine bestimmte Kohäsion
zu verleihen, beispielsweise durch Bearbeiten mit Verfilzunganadeln oder durch AutsprUhen
eines Klebstoffs auf die eine ate des Vlieses eine Dispersion von Schleifkörnern
in einem Blndemittel aufgebracht wird, dann das Ganze einer Trocknung und Polymerisation
unterworfen wird und schließlich das Produkt gegebenenfalls in StUcke von irgendeiner
gewünschten runden, viereckigen oder anderen Gestalt geschnitten wird.
-
Gemäß einer besonderen Arbeitsweise zur Heratellung eines doppelseitigen
Schleifmaterial$ wird die genannte Behandlung wiederholt, d.h. es wird das noch
ungeschnittene Gebilde umgewendet, aut die andere Seite des Paservlieses eine Dispersion
von Schleifkbrnern in einem Bindemittel aufgebracht, dieser zweite Bindemittelauftrag
getrocknet und polyarisiewt und dann gegebenenfalls dos Produkt in Stücke von irgendeiner
gewurischten Gestalt geschnitten.
-
Wenn es erwünscht ist, SchleiftU¢her mit einer Unterlage aus einem
schwammigen oder zellenhaltigen Stoff herzustellen,
wird die erstgenannte
Behandlung in der Weise durchgeführt, daß nach der Trocknung und Polymerisation
des Bindemittelauftrags das Gebilde umgewendet, die andere Seite des Faservlieses
mit einem gegen alkalische Waschlaugen urempfindlichen Latex, wie Polyäthylen, überzogen,
auf den Uberzug eine Schicht aus bei schwammigen Puder eellenhaltigen stoff aufgeklebt,
die Trocknung und Polymerisation des Latex bewirkt und dann gegebenenfalls das Produkt
in Stücke von dem gewUnschten Format geschnitten wird.
-
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert.
-
Fig. 1 ist eine in vergrößertem Maßstab gehaltene Schnittansicht
eines Stückes eines Schleifmaterials gemäß der Erfindung, das nur auf seiner einen
Seite mit Schleifkörnern versehen ist.
-
Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform des Materials mit
Schleifkörnern auf beiden Seiten.
-
Fig. 3 zeigt eine weitere abgewandelte Ausführungsform des Materials,
das auf seiner Vorderseite Schleifkörner aufweist und auf seiner Hinterseite mit
einer schwammigen Unterlage versehen ist.
-
Fig. 4 verarischaulicht in schematischer Weise eine Arbeitsweise
zur Herstellung eises Schleifmaterials gemäß Fig. 1 oder gemä3 Fig. 2.
-
Fig. 5 veranschaulicht ei::e Abwandlung eines Teiles der in Fig.
4 wiedergegebenen Arbeitsweise zwecks Herstellung eines Materials von der in Fig.
3 dargestellten Art.
-
Zur Herstellung eines Schleiftuches von der Art, wie es in Fi. 1
im Schnitt dargestellt ist und zas irn wesentlicher aus einem vo endlosen Textilfäden
aus einem synthetischen PolyMerisat gebildetes Faservlies i besteht, welches auf
seiner
einen Seite Sehleifteilchen 2 trägt, kann die in Fig. 4 sche-Watisch
veranschaulichte Arbeitsweise angewendet werden.
-
Zu diesem Zweck wird wie folgt vorgegangen: mittels Spinndüsen 11
werden Fäden 1 aus einem synthetischen Polymerisat gesponnen (auf die Natur der
Fäden wird weiter unten noch eingegangen)) diese Fäden werden mittels eines Gasstroms,
der mit sehr hoher Geschwindigkeit durch ein sich verengendes Rohr 13 hindurchströmt,
gestreckt, und dann werden die Fäden mittels eines Ablenkers 14 von zweckentsprechender
Gestaltung auf ein Förderband 15 geführt, auf dem sie ein Vlies 16 aus voneinander
ausreichend getrennten Fäden bilden.
-
Am Abgabeende des Förderbandes 15 läuft das Faservlies 16 in einen
Nadelverfilzer 17, bei dem die Anzahl der Nadeln 18 der Dichte entspricht, die dem
Vlies 16 gegeben werden soll.
-
Nach dem Austritt des Vlieses 16 aus dem Nadelverfilzer 17 wird auf
das Vlies beispielsweise mittels einer SprUhpistole 21 von der De Vilbiss-Art eine
Dispersion von Schleifkörnern 2 (Fig. 1) in einem Bindemittel aufgebracht, die in
das Innere des Vlieses je nach den gewünschten Eigenschaften mehr oder weniger tief
eindringen gelassen wird, wonach das so erhaltene Produkt 22 auf einem zweiten Förderband
23 durch einen Ofen 24 hindurchläurt, in dem seine Trocknung bewirkt wird.
-
Gemäß einer ersten Arbeitsweise wird an dieser Stelle die Behandlung
abgebrochen, so daß demzufolge das in Fig. 1 wiedergegebene und mit 22 bezeichnete
Produkt erhalten wird.
-
Dieses Produkt kann mittels einer in Fig. 4 bei 26 schematisch angedeuteten
Sohneidvorrichtung in Stücke von der gewünschten Form und den gewünschten Abmessungen
geschnitten werden, um beispielsweise quadratische, rechteckige oder runde Schleiftücher
zu bilden.
-
Gemäß einer zweiten Arbeitsweise wird zur Herstellung eines doppelseitigen
Schleifmaterials das Produkt 22 (Fig. 4) am Abgabeende des zweiten Förderbandes
23 abgenommen und umgewendet,
indem es auf ein drittes Förderband
27 geführt wird.
-
-Dann wird auf die andere Seite des Faservlieses mittels einer Sprühpistole
31, die der Pistole 21 analog ist, eine Dispersion von Schleifkörnern in einem Bindemittel
aufgebracht. Danach erfolgt eine Trocknung und Polymerisation durch Hindurchführen
des Vlieses durch Ofen 32 bzw. 33. Das das Förderband 27 verlassende fertige Produkt
34 trägt dann Schleifkörner auf seinen beiden Seiten, wie dies in Fig. 2 wiedergegeben
ist. Gewünschtenfalls kann dann das Produkt mittels einer in Fig. 4 bei 35 schematisch
angedeuteten Schneidvorrichtung in Stücke von dem gewünschten Format geschnitten
werden.
-
Gemäß einer dritten Arbeitsweise wird zur-Herstellung eines Schleifmaterials,
wie es in Fig. 3 wiedergegeben und mit 37 bezeichnet ist, d.h. welches analog demjenigen
gemäß Fig. 1 auf seiner einen Seite Schleifkörner 2 aufweist und auf seiner anderen
Seite mit iner Unterlage 38 aus einem zellenhaltigen Stoff versehen ist, zunächst
die Behandlung durchgeführt, wie sie oben mit Bezug auf Fig. 4 beschrieben wurde,
jedoch wird das das Förderband 23 verlassende Produkt 22 nicht geschnitten, sondern,
wie dies in Fig. 5 veranschaulicht ist, umgewendet auf ein Förderband 41 geführt,
an dessen Eingangsende auf die Rückseite des Produktes 22 mittels einer zweckentsprechenden
Einrichtung, die in Fig. 5 allgemein mit 42 bezeichnet ist, ein Uberzug aus einem
Latex, einer Lösung oder einem Pulver, der gegenüber alkalischen Waschlaugen unempfindlich
ist, Oeispielsweise aus Polyäthylen, aufgebracht wird.
-
Auf das so erhaltene Produkt 43 wird dann eine aus einem zellenhaltigen
Stoff 44, wie Cellulose- oder Polyurethanschwamm, -bestehende Unterlage aufgelegt,
die zusammen mit dem Produkt zwischen zwei Walzen 45 und 46 hindurchgeführt wird.
Das Produkt läuft dann durch einen Erhitzurigsofen 48 ud einen Polymerisationsofen
49 hindurch. Das Endprodukt 37 kanil gegebenenfalls stromab des Förderbandes 41
in einer allgemeill mit 51 bezeichneten Schneidvorrichung in Stücke von dem
gewünschten
Format geschnitten werden.
-
Es können beispielsweise die folgenden Merkmale genannt werden.
-
Beispiel 1 Die Polymerisatfäden sind solche aus Polyäthylenterephthalaut,
die nach dem Durchgang durch die Streckvorrichtung 13 (Fig. 4) eine Stärke von 4
den haben. Das Vlies hat dann ein Gewicht von etwa 300 g/m2, und die Verdichtung
erfolgt mit Hilfe von fünf Verfilzungsnadeln je Quadratzentimeter.
-
Eine Dispersion von Schleifteilchen hat die folgende Zusammensetzung:
Phenolformaldehydharz (kresol A") 100 Teile Korundpulver mit einer Teilchengröße
entsprechend 250 Maschen 100 bis 200 Teile Pigmente 3 bis 5 Teile.
-
Soweit wie möglich, insbesondere wenn es sich um ein Material handelt,
das auf beiden Seiten Schleifteilchen aufweist, ist darauf zu achten, daß das Faservlies
über seine ganze Dicke gut imprägniert wird. In diesem Fall wird beispielsweise
ein Endprodukt erhalten, das ein Gewicht von 700 g/m2 und eine Dicke von 5 mm besitzt.
-
Bei Versuchen zum Messen des Schleifvermögens, die an diesem Produkt
mittels eines Taber-Meßgeräts durchgeführt wurden, bei dem jedoch die Schleifscheiben
durch Aluminiumscheiben mit einem Außendurchmesser von 50 mm und einer Dicke von
12 mm ersetzt waren, wurde ein Schleiftuch, nachdem es einem 15-minUtigen Kochen
in einer 5 g/l Alkali enthaltenden Waschlauge unterworfen worden war, auf den Drehteller
des Meßgeräts aufgelegt. Es erfuhr eine Perforierung erst nach 8200 Umdrehungen,
und der Gewichtsverlust der Aluminiumscheibeg, der nach den ersten 500 Umdrehungen
gemessen wurde, betrug 270 mg.
-
Beispiel 2 Die Dispersion gemäß Beispiel 1 wird auf ein 200 g/m2
wiegendes Vlies aus endlosen Folyäthylenterephthalat-Fä.den vofi 5 den, das mit
Hilfe von vier Verfilzungsnadeln Je Quadratzentimeter verdichtet worden ist, aufgesprüht.
Das Gesprüh wird bis zu 2/3 der Dicke des Vlieses eindringen gelassen, getrocknet
und polymerisiert. Dann werden auf die Rüokebte des Vlieses etwa 100 bis 150 g/m2
eines Polyäthylens geringen Grades (etwa 7) aufgebracht, und unter Anwendung von
Druck und Wärme wird die Verklebung mit einer zellenhaltigen Celluloseschicht bewirkt.
-
Unter den gleichen Versuchsbedingungen wie im Beispiel 1 wurde gefunden,
daß das allein geprUfte Schleiftuch 5200 Umdrehungen wlderstand, bevor eine Perforierung
auStrat, und daß nach den ersten 500 Umdrehungen der Gewichtsverlust der Aluminiumscheiben
200 mg betrug.
-
Allgemein können endlose Fäde.i, die glatt oder gekräuselt sein können
und am Ausgang der Spinndüse einen Durch messer von etwa 20 bis 250 Mikron haben,
mit Vorteil verwendet werden.