DE180723C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 180723 KLASSE 59 δ. GRUPPE

PAUL H. MÜLLER in HANNOVER.

Laufräder für Kreiselpumpen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Dezember 1905 ab.

Die bei der Bewegung von Turbinenpumpenrädern auftretenden Arbeitsverluste setzen sich zusammen:

1. aus dem Stoß des Wassers gegen, die Schaufelkanten; ·

2. aus der Reibung des Wassers an der Oberfläche der Laufradkanäle;

3. aus den Wirbelverlusten des durch die Laufradkanäle fließenden Wassers,

a) infolge der Querschnittsänderung,

b) infolge der Krümmung des Laufradkanales;

4. aus der Reibung der äußeren Oberfläche des Rades an dem umgebenden Wasser.

In bezug auf den unter 3a genannten Verlust unterscheiden sich die Turbinenpumpen wesentlich von den als Kraftmaschinen arbeitenden Turbinen. Bei diesen wird das Wasser in den Radkanälen beschleunigt, was bei verhältnismäßig schneller Querschnittsänderung schon mit nur geringen Verlusten geschieht. Bei den Turbinenpumpen dagegen wird das Wasser in den Radkanälen verzögert, was um so allmählichere Querschnittsänderungen verlangt, je höher die Wassergeschwindigkeit ist.

Dies ist der Grund, weshalb alle hochwertigen Turbinenpumpen die bekannten in bezug auf die Drehrichtung über ihre ganze Länge rückwärts gekrümmten Laufradschaufeln besitzen. Es wird durch diese erreicht, daß die Neigung der Laufradschaufeln gegeneinander eine geringe ist, so daß das in bezug auf das Rad mit hoher Geschwindigkeit eintretende Wasser allmählich verzögert wird.

Die Nachteile solcher Räder sind, daß sie für eine bestimmte Druckhöhe und Umdrehungszahl verhältnismäßig groß ausfallen, da die erzielte Druckhöhe bei gleicher Radgröße abnimmt mit kleinerem Winkel a, den .... die Schaufelrichtung mit der Tangente an das Rad im Punkte A bildet. Dieser Nachteil kann vermieden werden, denn es hat sich aus Versuchen ergeben, daß die Neigung der Kanalwände um so geringer sein kann, je langsamer die Geschwindigkeit des Wassers ist. Da das Wasser nur beim Einströmen in das Rad diesem gegenüber die hohe Geschwindigkeit besitzt, die beim weiteren Fortschreiten aber durch Verzögerung geringer wird, so ist es nur im ersten Teil nötig, durch Rückwärtskrümmung der Laufrad-· schaufeln die geringe Neigung der Kanalwände gegeneinander zu erzielen, während man weiter außen die Neigung der Schaufeln gegeneinander größer nehmen kann. Als einfachste und vorteilhafteste Schaufelform ergibt sich danach die anfangs im inneren Teil des Rades rückwärts gekrümmte, dann aber weiter außen bis zum Außenrande des Rades geradlinig verlaufende Schaufel, wie sie beiliegende Zeichnung zeigt. Die mit ihr ausgerüsteten Räder haben die gute Eigenschaft einer günstigen \^/Terzögerung mit den Rädern mit vollkommen zurückgekrümmten Schaufeln gemeinsam., bieten ihnen gegenüber aber folgende Vorteile;

1. Sie Vermeiden über den größten Teil der Radkanäle die aus der Kanalkrümmung sich ergebenden Wirbelverluste;

2. Sie erzielen bei gleicher Umlaufsgeschwindigkeit größere Druckhöhe, da Winkel α größer ausfällt;

3. Sie ergeben bei gleicher durch ein Rad hervorgerufenen Druckhöhe geringere Reibung der äußeren Oberfläche der Räder am umgebenden Wasser, da sie kleiner im Durchmesser ausfallen;

4. Sie ergeben geringere Reibung des Wassers an der Oberfläche der Laufradkanäle, da diese kurzer ausfallen und weil die gerade Form der Schaufeln einer Glättung leichter zugänglich ist;

5. Sie ergeben, da sie für eine bestimmte Druckhöhe und Umdrehungszahl kleiner ausfallen bei ihrer Verwendung kleinere und damit billigere Pumpen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Laufräder für Kreiselpumpen, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Schaufeln an der Eintrittstelle des Wassers rückwärts gekrümmt, im weiteren Verlauf bis zum äußeren Rande jedoch eben gestaltet sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.