DE1795752B2 - Hochmolekulare Polyamid-imide - Google Patents
Hochmolekulare Polyamid-imideInfo
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- C08G73/14—Polyamide-imides
-
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Description
worin
Ri einen Alkylen-, Cycioalkylen-, Phenylen-, Diphenylmethan- oder Naphthylenrest bedeutet, wobei
diese Reste mit Alkylresten oder Halogen substituiert sein können und
χ für eine ganze Zahl von 2 bis 12 steht
20
res Reaktionsprodukt lediglich Kohlendioxid entsteht,
entfallen die oft — neben dem technischen Aufwand — mit Ketten-Aufspaltungen und damit einer Verschlechterung der mechanischen Werte verbundenen Reinigungsoperationen. Durch die Dauer des Erhitzens und
die Wahl der stöchiometrischen Verhältnisse können die mittleren Molekulargewichte in weiten Grenzen
variiert werden. Da auch im Verlauf der Kondensation kein Wasser entsteht, werden Hydrolyse-Reaktionen
vermieden. Im Gegensatz zu der Umsetzung von Säureanhydriden mit Isocyanaten erfolgen Nebenreaktionen, z. B. Vernetzungen, nur in zu vernachlässigendem Maße und man erhält überwiegend hochmolekulare Kondensationsprodukte von geringem Verzweigungsgrad, die sich durch besonders gute Löslichkeiten
auszeichnen.
Als Lactame eignen sich solche mit der allgemeinen Formel
Es ist bereits bekannt, daß man Polyamid-imide erhält, wenn aliphatische oder aromalische Diamine mit
Dicarbonsäureanhydrid-carbonsäurechloriden, z. B. mit Trimellithsäureanhydridchlorid, zur Umsetzung gebracht werden. Ein Nachteil dieses Verfahrens liegt
darin, daß zur Neutralisation des Halogenwasserstoffes Säureacceptoren hinzugefügt werden müssen, deren
Salze dann im Polymeren stören und nur durch schwierige und umständliche Reinigungsoperationen,
die häufig noch durch Aufspaltungs- oder Umlagerungsreaktionen zu einer Verschlechterung der mechanischen
Eigenschaften führen, zu entfernen sind.
Die Polyamid-imide finden z. B. als Lacke und Isolierfolien in der Elektronik Verwendung, da sich
zahlreiche Kombinationen aus dieser Reihe durch besondere thermische Beständigkeit auszeichnen.
Gegenstand der Erfindung sind hochmolekulare Polyamid-imide mit dem wiederkehrenden Strukturelement
N-(CH2)^-C-NH-R1-NH-
Ri einen Alkylen-, Cycioalkylen-, Phenylen-, Diphenylmsthan- oder Naphthylenrest bedeutet, wobei diese
Reste mit Alkylresten oder Halogen substituiert sein können,
χ für eine ganze Zahl von 2 bis 12 steht.
Die beanspruchten Verbindungen werden erhalten, indem man Lactame mit — gegebenenfalls verkappten
— Isocyanaten und Trimellithsäureanhydrid bei Temperaturen von 0 bis 350° C, gegebenenfalls in einem
Lösungsmittel und gegebenenfalls in Anwesenheit eines Katalysators, umsetzt.
Dieses Verfahren ermöglicht es, die häufig nur schwierig zu reinigenden und oxydationsempfindlichen
Polyamine durch die in den meisten Fällen destillierbaren Polyisocyanate zu ersetzen. Da als niedermolekula-
NH
C=O
worin
R2 u. Rz gleich oder verschieden voneinander sein
können und für Wasserstoff oder gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Aryl- oder Aralkylreste und
χ
für eine ganze Zahl von 2 bis 20 stehen.
R2 und R3 sind bevorzugt — neben Wasserstoff —
Methyl, Propyl, Dodecyl, Propenyl, Butinyl, Cyclohexyl, Phenyl, Toluyl, ο-, m-, p-Xylyl und Naphthyl. Sie können
einfach oder mehrfach mit Alkyl-, Aryl-, Halogen-, Cyano- oder Nitrogruppen substituiert sein.
50
[CH2]2
[CH2]3
[CH2],
C=O
NH
C=O
--NH
C=O
NH
M)
[CH2],,
-C=O
H5C2-CH NH
[CH2]j C = O
ίο
C=O
Vorzugsweise werden verwendet:
4,4'-Diphenylmethandiisocyanat,
2,4-Toluylendiisocyanat und
Hexamethylendüsocyanat.
Anstelle der Isocyanate können auch Verbindungen eingesetzt werden, die unter den Reaktionsbedingungen
als Isocyanate reagieren, z. B. verkappte Isocyanate, wie die Additionsprodukte von Phenolen, Blausäure und
CH-aciden Verbindungen, z. B. von Cyclohexanon. Besonders hervorzuheben sind auch die Addukte von
Lactamen, ζ. B. Caprolactam, an Isocyanate.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Produkte sei durch das folgende Reaktionsschema
erläutert:
15
H3C
Vorzugsweise wird Caprolactam oder ω-Aminododecansäurelactam verwendet. '20
Als Isocyanate signen sich gegebenenfalls substituierte aliphatisehe, aromatische oder aüphatisch-aromatische Diisocyanate.
O=C=N- [CHj]6- N=C=O
CH3
N=C=O
30
N=C=C)
O = C=N
CH3
N=C=O
O=C=
NH
+ O=C=N-R'-
C=O
-R'-+ CO2
Da als Ausgangsmaterialien bifunktionelle Isocyanate eingesetzt werden, erfolgt die Verknüpfung der
Monomeren oder Oligomeren zur hochmolekularen
Verbindung lediglich über Amid- und Imidgruppen. Man
kann aber auch die hochmolekularen Verbindungen aus einer monofunktionellen und einer bisfunktionellen
oder aus zwei monofunktionellen Komponenten, die dann aber mindestens noch eine zweite kondensations-
oder additionsfähige Gruppe besifen müssen, aufbauen. So werden beispielsweise aus 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan, Caprolactam und Trimellithsäureanhydrid Polyamidimide mit variiertem Amid-Imid-Verhältnis erhalten.
Die Reaktion zur Herstellung der erfindungsgemäßen Stoffe kann in Lösungsmitteln, die unter den Reaktionsbedingungen mit den Komponenten nicht reagieren
oder nur lockere Additionsverbindungen oder Verbindungen, die weiterreagieren, bilden, ausgeführt werden.
Geeignete Lösungsmittel sind (Hajogen)-Kohlenwasserstoffe, Phenole, Ester, Ketone, Äther, substituierte
Amide, Sulfoxide und Sulfone, beispielsweise Xylol, ο-Dichlorbenzol, Phenol, Kresol, Acetophenon, Glykolmonomethyläther-acetat, N-Methyl-pyrrolidon, Dime-
thylformamid, Dimethylsulfoxid, Dimethylsulfon und deren Gemische. Vorzugsweise werden Kresol und
Dimethylacetamid verwendet.
Zur Durchführung des Verfahrens werden die Reaktionskomponenten mit oder ohne Lösungsmittel
einige Minuten bis zu mehreren Stunden bei Temperaturen von -20° C bis +450° C, vorzugsweise bei 0° C bis
350aC, gehalten. Das Ende der Reaktion zeigt sich durch
das Nachlassen der Gasentwicklung und die steigende Viskosität an. Zuweilen ist es vorteilhaft, die Reaktion in
mehreren Stufen durchzuführen. So kann in erster Stufe ein Addukt oder Kondensat hergestellt werden, das
dann bei höheren Temperaturen, eventuell unter Kettenverlängerung oder Vernetzung, in das hochmole-
kulare Polyamid-imid übergeht In manchen Fällen empfiehlt es sich, die Umsetzung unter einem inerten
Schutzgas, wie Stickstoff oder Argon, durchzuführen.
Im allgemeinen ist es vorteilhaft, die Mengenverhältnisse
zwischen den Reaktionskomponenten äquivalent zu den reaktionsfähigen Gruppen zu wählen, jedoch
sind auch weitgehende Abweichungen von diesen stöchiometrischen Verhältnissen möglich. Die erfindungsgemäße
Reaktion kann durch geeignete Katalysatoren beschleunigt werden, z. B. durch ftorfluorid und
seine Addukte, Mineralsäure, Carbonsäuren, Zinkchlorid, Zinndichlorid, Eisen(III)-chlorid, Kobaltacetat,
Triäthylendiamin, Phenyl-methyl-phospholinoxid, Trialkylphosphin,
Kaliumacetat, Zinkoctoat, Dialkyl-zinndiacylate,
Titan-tetrabutylat und Bleioxid. Die Lactame katalysieren die Reaktion zwischen Isocyanaten und
Carbonsäuren oder -anhydriden.
Die nach diesem Verfahren erhaltenen Polyamidimide zeichnen sich durch besondere Temperaturbeständigkeit
aus und sind allgemein zur Verwendung als wärmefeste Kunststoffe, z. B. als Lacke, Folien und
Formkörper, geeignet Ihre Eigenschaften können für die verschiedenen Einsatzgebiete durch Änderung der
stöchiometrischen Verhältnisse, des Kondensationsgrades und durch Zusatz von Füllstoffen, Pigmenten und
nieder- und hochmolekularen Komponenten, z. B. zur Herstellung von Drahtlacken durch Abmischen mit
Polyestern, variiert werden.
Das in den folgenden Beispielen als Lösungsmittel verwendete Kresol ist ein Isomerengemisch, wie es
technisch anfällt
125 g 4,4'-Diisocyanato-diphenylmet'nan, 96 g Trimellithsäureanhydrid
und 57 g Caprolactam werden in 290 g Kresol langsam auf 1500C erhitzt Man bleibt in
diesem Temperaturbereich, bis nach etwa 2 Stunden die erste kräftige CCVEntwicklung abgeklungen ist, und
steigert dann die Temperatur im Verlauf von 1 bis 2 Stunden auf 2000C. Anschließend wird noch 10 Stunden
bei dieser Temperatur nachgerührt Man erhält eine hochviskose Lösung des Kondensats, die noch heiß mit
290 g Kresol verdünnt und auf Blechen oder Glasplatten zuerst 20 Minuten bei 2000C und dann 20 Minuten bei
300° C zu klaren elastischen Lackfilmen von guten mechanischen Eigenschaften eingebrannt wird. Das
IR-Spektrum enthält bei 1725 und 1778 cm-' die für Imide und bei 1675 cm-' die für Amide charakteristischen
Banden.
174 g Toluylen-(2,4)-diisocyanat, 113 g Caprolactam
und 192 g Trimellithsäureanhydrid werden in 480 g Kresol bei 1?0 bis 2000C gerührt, bis kein CO2 mehr
entweicht Die viskose Lösung wird mit 250 g eines Polyesters aus Terephthalsäure, Äthylenglykol und
Glycerin und 980 g Kresol abgemischt und bei 200 und 3000C zu hellbraunen elastischen Lacken eingebrannt
250 g 4,4'-Diisocyanato-diphenyImethan, 192 g Trimellithsäureanhydrid
und 226 g Caprolactam in 670 g Kresol werden 4 Stunden bei 1400C und dann bis zur
Beendigung der Kondensation bei 2000C gerührt Der Endpunkt ist erreicht sobald die im Verlaufe der
Reaktion ausgefallenen festen Anteile wieder in Lösung gegangen sind und keine Gasentwicklung mehr zu
beobachten ist Die Lösung wird mit 700 g Kresol verdünnt und bei 200 und 2500C zu klaren Lackfilmen
eingebrannt
174 g ToIuylen-(2,5)-diisocyanat 112 g Caprolactam,
192 g Trimellithsäureanhydrid und 960 g Kresol werden
unter Rühren 4 Stunden auf 1500C und dann bis zur Beendigung der Gasentwicklung «mf 2000C erhitzt Man
erhält eine klare Lösung, die mit 31 g Glykol, 0,4 g Bleioxid und 0,8 g Zinkoctoat versetzt und anschließend
noch 2 Stunden bei 1900C gehalten v.ird. Das
Einbrennen bei 200 und 3000C ergibt klare elastische Filiiie.
174 g Toluylen-(2,4)-diisocyanat 113 g Caprolactam
und 192 g Trimellithsäureanhydrid werden in 480 g Kresol jeweils bis zur Beendigung der Gasentwicklung
auf 150 und 200°C erhitzt Man verdünnt nun mit 100 g Xylol und 450 g Kresol und erhält beim Einbrennen bei
190° C und 300° C harte dunkelbraune Lackfilme.
125 g 4,4'-Diisocyanato-diphenylmethan, 96 g Trimellithsäureanhydrid
und 113 g Caprolactam werden in 460 g Dimethylacetamid 6 Stunden bei 8O0C und 6
Stunden bei 1200C gerührt. Man erhält eine schwach viskose dunkelgelbe Lösung, die bei 2000C und 3000C zu
Folien hoher Reißfestigkeit Elastizität und Härte eingebrannt werden.
136 g eines Isocyanats vom Isocyanatgehalt 30,9%, das bei der Phosgenierung oines Kondensationsproduktes
aus Anilin und Formaldehyd erhalten wird, 96 g Trimellithsäureanhydrid und 56 g Caprolactam werden
in 580 g Krescl unter Rühren 12 Stunden auf 180°C erhitzt. Man erhält durch Einbrennen bei 200 und 2000C
einen klaren harten Lackfilm, dessen IR-Spektrum bei 1/15 und 1775 cm-'die für Imide und bei 1685 cm-' die
für Amide charakteristischen Banden enthält
Claims (1)
1. Hochmolekulare Polyamid-imide mit dem wiederkehrenden Strukturelement
ii
N-(CH-O1-C-NH-R1-NH-
IO
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DE1795752B2 true DE1795752B2 (de) | 1979-06-21 |
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ID=5708267
Family Applications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0173207A2 (de) * | 1984-08-30 | 1986-03-05 | Bayer Ag | Polyamidimide mit modifizierten Endgruppen |
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DE3431859A1 (de) * | 1984-08-30 | 1986-03-06 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Aliphatisch-aromatische polyamidimide, enthaltend polyamide |
DE3714033A1 (de) * | 1987-04-28 | 1988-11-17 | Bayer Ag | Lackbindemittel, ihre verwendung in beschichtungsmitteln und ein verfahren zur herstellung von drahtlackierungen |
EP2708569B1 (de) * | 2012-09-12 | 2018-05-23 | Ems-Patent Ag | Transparente polyamidimide |
-
1968
- 1968-04-13 DE DE19681795752 patent/DE1795752C3/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0173207A2 (de) * | 1984-08-30 | 1986-03-05 | Bayer Ag | Polyamidimide mit modifizierten Endgruppen |
EP0173207A3 (en) * | 1984-08-30 | 1988-03-02 | Bayer Ag | Polyamide-imides with modified end groups |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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DE1795752C3 (de) | 1980-02-14 |
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