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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung der Abrollungen zwischen
den Druckzylindern und ihren zugehörigen Gegenzylindern in den Druckwerken von Mehrfarben-Rollendruckmaschinen,
die von der Rolle auf Rolle, Bogen oder Falzprodukt drucken sowie eine Einrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Zwischen einer Rollenabwicklung und einer Rollenaufwicklung oder &uerschneide-
und Falzeinrichtung werden Bahnen aus dem verschiedensten zu bearbeitenden Material
unter einer bestimmten Zugspannung gefördert, Die Je nach dem zu bearbeitenden Material
in weiten Grenzen wählbare Zugspannung wird nach den verschiedensten Verfahren und
mit unterschiedlichsten Mitteln auf Konstanz geregelt. In aller Regel wird die Bahnspannung
oder die Bahnspannungsabweichung vom vorgegebenen Wert durch Einrichtungen gemessen,
die eine mehr oder weniger große Änderung der Bahnlänge zwischen zwei die Bahn fördernden
Einrichtungen, bewirken. Derartige Einrichtungen zur direkten oder indirekten Bahnspannungsermittlung
sind beispielsweise Tänzerwalzen, Schwing- oder Spannwalzen oder auch Bahnspannungstaster
und Tensiometer.
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Zwischen der Ab- und Aufwicklung einer Bahn hat die Bahn über ihre
ganze Länge solange eine gleichmäßige Bahnspannung, wie keine Kräfte auf die Bahn
einwirken. Durchläuft eine Bahn zwischen Abwicklung und Aufwicklung beziehungsweise
einer Querschneide- und Falziaschine eine Mehrfarben-Druckmaschine, dann wirken
auf die Bahn sowohl von der Druckmaschine als auch von der Bearbeitung der Bahn
herrührend Kräfte ein, die zu unterschiedlicher Spannung und damit auch Dehnung
der Bahn innerhalb der Druckmaschine führen. Das Auftreten unterschiedlicher Bahnspannungen
innerhalb der Druckmaschine beeinflußt das sogenannte Register, d. h. gleiche Druckelemente
der verschiedenen Druckwerke kommen auf der Bahn nicht genau übereinanderliegend
oder in einem bestiten, vorgegebenen und mit größter Genauigkeit
einzuhaltenden
Abstand voneinander zur Einwirkung, sondern mehr oder weniger gegeneinander versetzt.
Durch konstruktive Maßnahmen können die auftretenden Registerfehler in gewissen
Grenzen gehalten und durch sogenannte Registerregeleinrichtungen weitgehend ausgeregelt
werden, jedoch führen unterschiedliche Abrollungsverhältnisse zwischen den Druckzylindern
und den Gegendruckzylindern der einzelnen Druckwerke zu Bahnspannungsänderungen
zwischen den einzelnen Druckwerken, die in der Praxis nicht ermittelt werden können
und ständig durch die Registerregeleinrichtungen hinsichtlich ihrer Einwirkung auf
die Registergenauigkeit ausgeregelt werden müssen, aber nicht immer voll ausgeregelt
werden können, so daß die Qualität der erhaltenen Druckerzeugnisse oft nicht befriedigt.
Die Einwirkung der Registerregeleinrichtungen auf die Bahn führt ebenfalls zu kurzzeitigen
Bahnspannungsänderungen und damit zu Änderungen der elastischen Dehnung der Bahn,
so daß insgesamt gesehen Bahnspannungsänderungen durch die Registerregelung und
durch unterschiedliche Abwicklungsverhältnisse zwischen den einzelnen Druckwerken
einander überlagern und beeinflussen. Hinsichtlich der Zeitdauer, Häufigkeit und
Intensität (oder auch Frequenz und Amplitude) der Bahnspannungsänderungen unterscheiden
sich die Registerregelung und die Abwicklung weitgehend voneinander. Während die
Bahnspannungsänderungen durch die Registerregelung relativ häufig und kurz mit geringer
Stärke auftreten, führt die Abwicklung zu seltenen, langsamen und verhältnismäßig
starken Bahnspannungsänderungen. Die erstgenannten Bahnspannungsänderungen durch
die Registerregelung gleichen sich praktisch innerhalb der Druckmaschine aus, die
letztgenannten Bahnspannungsänderungen'duroh unterschiedliche Abwicklungsverhältnisse
hingegen können die Bahnspannungsregeleinrichtungen in der Auf- beziehungsweise
Abrollung zum Anspreoh.n bringen und erzeugen Registerfehler, da sie praktisch nicht
durch Regelungen abgebaut werden können.
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Bisher sind keine Verfahren und Einrichtungen bekannt, von noch zu
erläuternden
mentechnischen Untersuchungsverfahren abgesehen, mit denen man in der Lage wäre,
Bahnspannungsabweichungen vom Sollwert innerhalb der Druckmaschine zwischen den
Druckwerken auszuregeln oder auch nur zu ermitteln, da mit den in Ab- beziehungsweise
Aufrollern üblicherweise eingesetzten Meßeinrichtungen für die Bahnspannung sowohl
die Ermittlung als auch die Ausregelung der Bahnspannungsänderungen zwischen den
Druckwerken das hegister in unzulässigem Ausrnaß und in unerwünschtem Sinne beeinflussen
würde. Die bei der Ermittlung der Bahnspannungsänderungen zwischen den Druckwerken
auftretenden Bahnlängenänderungen bei der Anwendung von Tänzer-, Schwing- oder Spannwalzen,
Bahnspannungstastern oder Tonsiometern sind wesentlich größer als die durch die
Kegisterregelungseinrichtungen bewirkten Bahnlängenänderungen, so daß es nicht möglich
ist, die Bahnspannung mit den beschriebenen üblichen Mitteln zu messen.
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Da eine gleichmä#ige Baiinspannungsverteilung innerhalb der Druckmaschine,
abgesehen von den kurzzeitigen und örtlich begrenzt wirkunden Änderungen durch die
Registerregelung, nur möglich ist, wenn dio Abwicklungsverhältnisse zwischen Druckzylinder
und zugehörigem Gegenzylinder aller Druzerke konstant sind und übereinstimmen, mii3te
der Drucker in der Lage sein, die Abwicklungsverhältnisse der einzelnen Druckwerke
zu ermitteln und die Ergebnisse miteinander zu evergleichen, um maßnahmen zur Beeinflussung
der Abwicklung des einen oder anderen Druckwerks treffen zu können. Die Konstanz
und Ubereinstimmung der Abwicklungsverhältnisse läßt sich durch maschinentechnische
Untersuchungsmethoden auf dem Wege über die Messung der Bahnspannung zwischen den
Druckwerken feststellen, dabei muß eine der Zahl der Druckwerke entsprechende große
Anzahl höchstempfindlicher Me#- und Verstärkereinrichtungen und Meßwertgeber zur
Bahnspannungsmessung, beispielsweise Fotozellenanordnungen, Dehnmeßstreifer oder
dergleichen eingesetzt werden. Die Anwendung derartiger bekannter maschinentechnischer
Untersuchungsverfahren ist schwierig, aufwendig, störanfällig und eitraubend und
erfordert den Einsatz besonders geschultern Personals.
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Mit der Erfindung wird bezweckt, dem Drucker die Prüfung und den Vergleich
der Abwicklungsverhältnisse der einzelnen Druckwerke zu ermöglichen, damit er in
der Lage ist, einzelne Abwicklungen durch geeignete Ma#nahmen, wie beispielsweise
Unterlagen unter dem Gummituch bei Offsetdruckmaschinen, derart zu beeinflussen,
daß ein qualitativ hochwertiges Druckergebnis durch gleichmäßige Abwicklungsverhältnisse
in den einzelnen Druckwerken erzielt wird.
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Mit der Erfindung muß die Aufgabe gelöst werden, ein Verfahren zu
entwickeln, mit dem es möglich ist, die Bahnspannung zwischen den einzelnen Druckwerken
ohne Beeinträchtigung durch den von der Registerregelung herrührenden Anteil der
Bahnspannungsschwankungen und ohne zusätzliche Bahnlängenänderung zu ermitteln und
die zwischen den einzelnen Druckwerken festgestellten Bahnspannungswerte miteinander
zu vergleichen.
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Durch das Verfahren und insbesondere die Einrichtungen zu seiner Durchführung
darf weder die Registerregelung noch die Qualität des Druckerzeugnisses beeinträchtigt
werden, weiter muß das Verfahren ohne Markierungen auf der Bahn auskommen. Die letztgenannte
Forderung wird gestellt, da es theoretisch möglich ist, die Bahn in genau gleichen
Abständen zu bedrucken und die Druckmarkenentfernung und damit auch die von der
Bahnspannung abhängige Dehnung der Bahn zwischen den Druckwerken fotoelektrisch
zu ermitteln.
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Das Verfahren muß mit miniialem Aufwand zu verwirklichen sein, die
zu seiner DurchfUhrung erforderlichen Einrichtungen sollen einen möglichst geringen
Platzbedarf habon und mttss6n robust und wenig störanfällig sein dauit sie den rauhen
Verkstattbetrieb gewachsen sind.
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Weiter iuß das Verfahren so empfindlich sein, daß,, es die Ermittlung
kleinster Bahnspannungsuntersched,e bei niedriger und auch bei hoher Bahnspannung
ermöglicht und die Einrichtungen zur Bahnspannungsermittlung müssen schnell und
einfach Justierbar sein.
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Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren gelöst, bei dem die Abwicklungen
in den einzelnen Druckwerken einer Mehrfarben-Rollendruckmaschine durch Messung
der Bahnspannung zwischen den Druckwerken geprüft werden, bei dem erfindungsgemäß
zwischen den Druckwerken Meßeinrichtungen angeordnet sind, die durch die von der
Bahnspannung verursachte elastische Verformung von Befestigungsmitteln für die Bahn
führende Mittel, beispielsweise Rollen und Walzen beeinflußt werden und daß die
Meßwerte der einzelnen Meßeinrichtungen direkt oder nach Verstärkung einer zentralen
Anzeige zugeführt werden, so daß sie miteinander verglichen werden können.
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Das Verfahren läßt sich dadurch vorteilhaft erweitern, daß sowohl
vor dem Einzug der Druckmaschine als auch hinter dem letzten Druckwerk entsprechende
Meßeinrichtungen angeordnet werden, so daß die Bahnspannung von der Abrollung bis
zur Wiederaufrollung beziehungsweise bis zur Regeleinrichtung für die Bahnspannung
hinter dem letzten Druckwerk in der ganzen Bahnführung an allen interessierenden
Stellen ermittelt werden kann und alle Meßwerte zentral miteinander verglichen werden
können.
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Wie im Grunde bei allen Bahnspannungsregeleinrichtungen möglich, kann
man bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zusätzlich Einrichtungen vorsehen,
die bei Bahnriß mit durch ihn bewirktem plötzlichen Abfall der Bahnspannung an einer
Meßstelle die Abschaltung und Abbremsung der Druckmaschine veranlassen, so daß die
üblicherweise vorhandenen Bahnrißkontrolleinrichtungen eingespart werden können.
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Da das Verfahren aufgabengemäß ohne zusätzliche Bahnlängenänderungen
durch die Bahnspannungsmessung arbeitet, sind die elastischen Verformungen der Befestigungsmittel
für die Bahn führende Einrichtungen äußerst gering. Wenn man auch durch eine geeignete
Hebelübersetzung die Anzeige der elastischen Verformung gegenüber der Verformung
selbst wesentlich vergrößern kann, ist eine unmittelbare Messung der Verformung
vorteilhafter. Als besonders vorteilhaft hat sich die pneumatische messung der
Verformung
erwiesen, bei der einer ebenen, durch die Verformung bewegten Fläche (Prallfläche)
in Bewegungsrichtung in geringstem Abstand eine Ausströmdüse für Druckluft gegenüberliegt.
Der Ausströmwiderstand der Düse und damit auch der Druck in der Druckluftzuleitung
ist abhängig vom Abstand der Prallfläche von der Düse. Mit entsprechenden Druckmeßeinrichtungen
lassen sich bei entsprechender Einstellung des Abstandes der Prallfläche gegenüber
der Düse Abstandsänderungen von weniger als einem hundertsten Millimeter exakt feststellen
; so daß derart geringe Verformungen durch Bahnspannungsänderungen exakt erfaßt
werden können.
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Ähnlich hohe Empfindlichkeiten lassen sich auch mit elektrisch arbeitenden
Meßeinrichtungen erreichen. Druckabhängige elektrische Widerstände ohmscher, induktiver
oder kapazitiver Natur, kleinste nach dem Prinzip des Differentialtransformators
arbeitende Meßwertgeber und beliebige kapazitive Geber sind für diesen Zweck einsetzbar
und in Ausnahmefällen wird man sogar ohne elektrische Verstärker auskommen.
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Schließlich lassen sich zur Ermittlung elastischer Verformungen auch
optische Einrichtungen mit Vorteil einsetzen, bei denen die Stellung eines Kippspiegels
durch die Verformung beeinflußt wird. Der Einsatz derartiger Einrichtungen ermöglicht
eine immense Übersetzung der Verformungsstrecke praktisch ohne Bewegung von lassen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit grundsätzlich an Druckmaschinen
vorhandenen Einrichtungen kombinieren, bei denen.eine Bahnspannung zu einer elastischen
Verformung eines Maschinenelements führt, indem man eine Meßeinrichtung zur Messung
dieser elastischen Verformung an geeigneter Stelle der Maschine anordnet. Zwar ist
man einerseits im Druckmaschinenbau bestrebt, die Bahnführungselemente starr im
Maschinengestell zu lagern, so daß praktisch keine elastische Verformung irgendeines
Teils auftreten kann, andererseits müssen Bahnführungselemente vorhanden sein, durch
deren Verstellung die Länge eines Bahnabschnittes
zwischen zwei
Druckwerken zur Registereinstellung eingestellt oder zur Registerregelung verändert
werden kann, so daß in jedem Fall durch entsprechende konstruktive Bemessung der
Befestigungsmittel für die BahnfUhrungselemente eine bahnspannungsabhängige elastische
Verformung eines Maschinenelementes zwischen den einzelnen Druckwerken erreicht
werden kann. Die zulässige elastische Verformung kann verhältnismäßig groß sein,
da sie an allen Bahnführungsmitteln zwischen den einzelnen Druckwerken in gleichem
Maße wirksam ist, soweit die Bahnspannungen zwischen den Druckwerken annähernd gleich
sind, und von unterschiedlichen Materialeigenschaften herrührende Differenzen durch
eine entsprechende Justierung ausgeglichen werden können.
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An Hand der Abbildungen wird ein Ausführungsbeispiel für eine Einrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert.
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Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1 eine Seitenansicht einer
Vierfarben-Rollendruckmaschine mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung in Verbindung
mit üblichen Registereinstellwalzen, Fig. 2 eine Einzelheit der Fig. 1 in vergrößerter
Darstellung mit einem Registerwalzenpaar, Fig. 3 eine andere Ausführungsform der
Einzelheit nach Fig. 2 ; Fig. 4 ein Ausfuhrungsbeispiel mit fest im Maschinengestell
gelagerten Bahn führungsrollen in Seitenansicht, Fig. 5 die Darstellung der Fig.
4 in Richtung des Pfeiles V gesehen und
Fig. 6 eine beispielsweise
Ausführungsform für eine zentrale Anzeigeeinrichtung, Durch eine Vierfarben-Rollendruckmaschine
läuft von einer nicht dargestellten üblichen Abrollung eine Bahn 1 über einen Einzug
2, ein Meßwalzenpaar 3, das erste Druckwerk 4, das zweite Druckwerk 5, das dritte
Druckwerk 6 und das vierte Druckwerk 7, einen Falzereinzug 9 in einen Falzer 10,
aus dem die Bahn in gefalzten Bogen ausgelegt wird. Hinter jedem Druckwerk 4, 5,
6 und 7 befindet sich ein Registerwalzenpaar 8. Die Registerwalzenpaare sind mit
dem Index des vorhergehenden Druckwerkes versehen. Die bisher beschriebenen Einrichtungen
bilden keinen Teil der Erfindung.
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Sowohl das Meßwalzenpaar 3 als auch die Registerwalzenpaare 8/4 bis
8/7 sind um die Registerwalzenlagerung 17 (Fig. 2) schwenkbar und feststellbar im
nicht dargestellten Maschinengestell gelagert. Die untere Registerwalze ist über
den Rollenhebel 16 mit der Registerwalzenlagerung 17 verbunden. Durch Schwenken
der unteren Registerwalze um die Registerwalzenlagerung 17 und Feststellen des Rollenhebels
16 gegenüber dem Maschinengestell wird das Register eingestellt, es können in bekannter
Weise Mittel zur automatischen Verstellung des Rollenhebels 16 zur Registerregelung
vorgesehen sein.
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Parallel zum Rollenhebel 16 und zweckmäßig mit diesem in der Nähe
der Registerwalzenlagerung 17 verbunden liegt ein Meßhebel 14j der mit seinem Ende
einer am Rollenhebel 16 befestigten Meßdüse 15, deren Ausströmöffnung wenige Zehntel
Millimeter vor der Fläche des MeBhebels 14 mündet, gegenüber liegt.
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Durch Pneumatikleitungen 11 ist jede Meßdüse 15 mit einem Anzeigemanometergerät
13 (Fig. 6) verbunden, welches eine Flüssigkeitsfüllung 12 besitzt. Im oberen Teil
der Manometerrohre (Fig. 1) oder über der Flüssigkeitsfüllung 12 (Fig. 2) herrscht
ein Luftdruck"er bei konstantem Druck in den Pneumatikleitungen 11 vom Ausströmwiderstand
der Luft aus der zugehörigen leßdüse abhängt.
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Wie aus Fig. 2 hervorgeht, bewirkt die Bahnspannung der Bahn 1 eine
elastische Verformung des Rollenhebels 16 mit der Meßdüse 15, während der unbelastete
Meßhebel 14 seine Lage beibehält. Der Ausströmwiderstand an der Meßdüse 15 und damit
der Druck in der zugehörigen Pneumatikleitung vergrößert sich umsomehr, je größer
die Bahnspannung, damit auch die elastische Verformung des Rollenhebels 16 und je
kleiner sein Abstand vom Meßhebel 14 wird. Die Höhe des Flüssigkeitsspiegels im
Manometerrohr ist demzufolge der Bahnspannung proportional.
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Fig, 3 zeigt eine konstruktive Abwandlung einer Registerwalzenanordnung
in größerem Maßstab. Der Rollenhebel 16 und der Meßhebel 14 bilden an der gemeinsamen
Registerwalzenlagerung 17 eine Einheit. Auch hier unterliegt der Rollenhebel 16
einer elastischen Durchbiegung als Folge der Bahnspannung, während der unbelastete
Nußhebel 14 mit der Meßdüse 15 starr bleibt. Es versteht sich von selbst, daß man
den für die Durchbiegung des Rollenhebels 16 maßgebenden Querschnitt in Abhängigkeit
von den auftretenden Kräften und den Eigenschaften des Materials so bemißt, daß
einerseits eine möglichst große elastische Durchbiegung des Rollenhebels 16 erreicht
wird, wobei andererseits auch die größte auftretende Durchbiegung noch keinen unzulässig
großen Registerfehler verursachen darf. Die Meßdüse 15 wird zweckmäßig fein gegen
den Rollenhebel 16 einstellbar im Meßhebel 14 befestigt.
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Wie in den Fig. 4 und 5 dargestellt, ist die Erfindung nicht auf ihre
Anwendung bei Registerwalzenpaaren beschränkt, sondern läßt sich selbst in Rollenanordnungen,
die fest im Maschinengestell gelagert sind, anwenden. Abgesehen vom hier nicht näher
ausgeführten Fall der schwimmenden Lagerung der Walzen im Gestell, bei der die Bewegung
des Lagers ein Maß für die Bahnspannung wäre, kann die elastische Verformung von
den die Walzenlagerung tragenden Teilen des Maschinengestells zur Bahnspannungsermittlung
ausgenutzt werden. So ist in einem Maschinengestell 18 eine Walze 19 in zwei Auslegern
20 gelagert, die durch Anordnung einer Meßnut 21 an beiden Maschinengestellseiten
gebildet sind. In jeder Meßnut 21
ist eine Meßdüse 15 angeordnet
und durch Pneumatikleitungen 11 mit der Preßluftzuleitung und dem Anzeigemanometergerät
13 verbunden.
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Die über die Walze 19 und die Walze 22'geführte Bahn 1 bewirkt eine
bahnspannungsabhängige elastische Verformung der Ausleger 20 in i<ichtung auf
die Meßdüse 15 zu, so daß die Änderung des Ausströmwiderstandes der Meßdüse 15 in
der bereits erläuterten Weise am Anzeigemanometergerät 13 angezeigt wird.
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Anhand der Fig. 6 wird die Zusammenführung der einzelnen Bahnspannungsmeßergebnisse
zum Anzeigemanometergerät 13 und die Auswertung der Anzeige erläutert.
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Zunächst wird bei Inbetriebnahme der Einrichtung und fehlender Bahn
eine einmalige Einstellung des Nullpunktes der einzelnen Meßstellen durch Einstellung
der Meßdllsen 15 gegenüber den Rollenhebeln 16 beziehungsweise den Meßhebeln 14
oder den Auslegern 20 derart vorgenommen, daß, alle Flüssigkeitsspiegel in den einzelnen
Manometerrohren des Anzeigemanometergerätes 13 in gleicher Höhe liegen. Entsprechend
den Darstellungen sei angenommen, daß der Flüssigkeitsspiegel im Manometerrohr mit
wachsender Bahnspannung steigt und mit abnehmender Bahnspannung sinkt. In diesem
Falle stellt man durch Einstellung des Abstandes der Ausströmöffnung der Meßdüsen
15 von der gegenüberliegenden Fiäche sämtliche Flüssigkeitsspiegel in die Höhe der
Justierlinie 23, durch Änderung des pneumatischen Druckes in den Pneumatikleitungen
11 lassen sich sämtliche Flüssigkeitsspiegel gleichmäßig verschieben.
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Die Anzeigeflüssigkeit ist leitend. An jedem Manometerrohr sind in
gleicher Höhe Bahnrißkontakte 24 eingeschmolzen, die durch die Anzeigeflüssigkeit
miteinander leitend verbunden sind, wenn die Papierbahn unter geringer Spannung
steht. Durch entsprechende Wahl des pneumatischen Druckes senkt man die Flüssigkeitsspiegel
mehr oder weniger weit unter die Bahnrißkontakte 24 ab, Je nachdem, ob, eine Abschaltung
der Maschine
bei Bahnriß oder bereits bei Unterschreitung einer
Midest-Papierbahncpannung erfolgen soll. Da die Bahnrißkontakte 24 jeder einzelnen
Me#stelle eine Abschaltung der Maschine bewirken können, genügt das Feiilen oder
das unzulässige Absinken der Bahnspannung an einer der beispielsweise fünf Me#stellen,
dem Mewalzenpaar 3 und den Registerwalzenpaar 8/4; 8/5; 8/6 und 8/7 zur Abschaltung
der Maschine. Beim nunmehr folgenden Einziehen der Bahn 1 werden die Bahnri#kontakte
24 unwirksam gemacht, beirpielsweise überbrückt, bis die Bahn 1 unter der gewünschten
Bahnspannung steht.
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Wenn die bahn 1 unter gleichmäßiger Bahnspannung und bei abgeschalteten
Druckwerken 4 bis 7 durch die Maschine läuft, stehen alle Flüssigkeitsspiegel in
den llanometerrohren in gleicher, der bahnspannung entsprechender Höhe, beispielsweise
in Höhe der Ziffer 8 der Vergleichsskala 25, die in Bahnspannungen geeicht sein
kann. ur rrleichterung der überwachung kaiin an einer senkrechten Führungsschiene
26 ein verstellbarer, festklemmbarer und durchsichtiger Ableseschiever 27 angeordnet
sein. tCnn die Druckwerke 4 bis a an @estellt sind, werden bei ungleichmä#igen Abwicklungsverhältnissen
in den einzelnen Druckwerken Bahnspannungsunterschiede in der Druckmaschine auftreten,
die durch unterschiedliche Höhen der einzelnen Flüssigkeitsspiegel am Anzeigemanometergerät
13 sichtbar werden, wie in Fig. 6 dargestellt. Diese Fahnspannungsanter iCde sind
ausschlie#lich auf die Abwicklungen in den einzelnen Druckwer n zuräckzufübren,
kurzzeitige stellenweise durch die Registerregelung auftretende @annspannungsspitzen
können die Anzeige nient beeinflussen, da die @inrichtung für ihre @certragung zu
träge arheitet.
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Die Beobachtung der einzelnen Flüssig@eitwsspiegel gestattet is @rucker
einmal, @rö#ere langsame Schwankungen der Bahnspannung zwischen de@ eineinen Pruckwerken
nach Häufigkeit rd tärke uni zum anderen eine ungünstige Abwisklung eines oder mehrerer
Druckwerke zu erkenner
Maßnahmen zu treffen, die am gewünschten
Druckwerk die Abwicklung verbessern.
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Als solche Maßnahmen kommen beispielsweise Änderung der Wasserführung,
der geometrischen und Druckverhältnisse zwischen Druck- und Gegenzylinder, Änderung
der Eigenschaften und der Stärke des Aufzuges und dgl. mehr. Ziel des Druckers wird
es sein, die Abwicklungsverhältnisse aller Druckwerke so zu gestalten, daß bei geringster
Bahnspannung eine möglichst gleichmäßige Flüssigkeitsspiegelhöhe in den einzelnen
Manometerrohren erreicht wird, da in diesem Falle ein qualitativ hochwertiges Druckergebnis
bei geringstem Druckformen- und Maschinenverschleiß erreicht wird.
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Wie bereits erwähnt, kann eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens auch unter Verwendung elektrischer, optischer oder sonstiger bekannter
und zur Feststellung geringster Wegänderungen geeigneter Meßeinrichtungen aufgebaut
sein. So ist es beispielsweise möglich, elektrisch leitfähige, ihren Widerstand
druckabhängig ändernde Plaste an Stelle der Meßdüse 15 zwischen dem Rollenhebel
16 und dem Meßhebel 14 beziehungsweise dem Ausleger 20 und dem Maschinengestell
18 anzuordnen und die Widerstandsänderung als, Meßgröße auszuwerten. Selbst die
Ermittlung und Auswertung elastischen Verformungen der Befestigungsmittel für die
Bahn führende Einrichtungen mit mechanischen Meßeinrichtungen ist im Prinzip möglich,
insbesondere dann, wenn diese Meßeinrichtungen als Geber für mit irgendeiner Hilfsenergie
arbeitende Anzeigeeinrichtungen dienen. Selbst Regelvorgänge lassen sich von diesem
Prüfverfahren und der zu seiner Durchführung dienenden Einrichtung ableiten.