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Verfahren und Vorrichtung zum Abtransportieren von Ballen aus Tabak
o.dg1. von einer Ballenpresse. Die Erfirtüng bezieht sich auf ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Abtransportieren von Ballen, vorzugweise aus Tabak, insbesondere
Tabakblättern, von einer Ballenpresse, in der das Gut in Vertikalrichtung gepreßt
und von der der Preßballen in einer Horizontalrichtung aus der Presse weggeführt
wird. Beim Pressen von Tabak, vorzugsweise Tabakblätterr4zz Ballen geht man im allgemeinen
so vor, daß der Tabak o.dgl. in einem Preßkasten schichtenweise gepreßt wird, bis
die gewünschte Höhe des gepreBten Ballens erreicht wst. Hierbei verwendet man Preßkästen,
in die ein absenkbarer Preßstempel von oben eingreift und die einen in der Höhe
verschiebbaren Boden besitzen. Diese Preßkäste n sind fahrbar angeordnet und befinden
sich auf einem Wagen, der in das Pressengestell unter dem nach oben absenkbaren
Preßstempel eingefahren und nach Fertigstellung des Prellballens aus der Presse
herausgefahren
werden kann. Wenn der Ballen in der vorbestimmten
Ballenhöhe gepreßt worden ist und der Preßstempel angehoben wird, dehnt sich der
gepreßte Ballen zunächst etwas wieder aus, weshalb ein Nachpressen erforderlich
ist, damit der Ballen möglichst in der gepreßten Höhe verbleibt. Da das Hochgehen
des Ballens nach Wegnahme des Freßdruckes nicht ganz verhindert werden kann, überläßt
man den Ballen in dem fahrbaren Preßkasten eine Zeitlang sich selbst, wobei der
Preßkasten aus der Presse herausgefahren wird. Erst wenn der Ballen sich in dieser
Hinsicht beruhigt har, was im allgemeinen etwa 7 - 1o Minuten dauert, kann die weitere
Behandlung des Ballens erfolgen, nämlich das Zusammenschnüren und Vernähen des Ballens.
Während der Zeit, während der der Ballen in dem weggefahrenen Preßkasten sich beruhigen
kann, wird ein neuer mit einem PreBkasten versehener Wagen in die Presse gestellt,
um die Presse möglichst kontinuierlich arbeiten lassen zu können . Dies bedingt
das Vorhandensein einer Vielzahl von mit einem PreBkasten versehenen Wagen, was
zu einem erheblichen Materialaufwand führt. Außerdem ergibt sich noch ein verhältnismäßig
großer Platzbedarf für die Möglichkeit des Hin- und Herschiebens der Preßkastenwagen.
Bevor der Preßkasten wieder eingesetzt werden kann, sind Reinigungsarbeiten an diesem
durchzuführen, was zusätzliche Arbeitskräfte erfordert. Aufgabe der ErfinUng ist,
das Abtransportieren von gepreßten Ballen aus Tabak u.dgl. von der Ballenpresse
zu vereinfachen und wirtschaftlicher zu gestalten und ein zeitraubendes Nachpressen
entbehrlich zu machen. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daB der Preßballen
während der horizontalen Verschiebung aus der Presse unter
einem
vertikal wirkenden Druck gehalten wird. Hierbei soll der vertikale Druck so lange
aufrechterhalten bleiben, bis der Preßballen in Preßrichtung sich beruhigt hat und
nach Freiwerden von dem Preßduuck nichorehr hcchgeht. Vorrichtungsmäßig wird dies
dadurch erreicht, daß der Preßkasten in der Presse bleibend gelagert ist. Eine Seitanwand
des Preßkastens ist horizontal in den Preßkasten hinein verschiebbar und die gegenüberliegende
Seitenwand von dem Pze ßkastenraum entfernbar angeordnet. Ferner ist außerhalb des
Preßkastens in Verschieberichtung des Ballens eine die Preßhöhe des Ballens begrenzende
Vorrichtung vorgesehen. Auf diese Weise läßt sich erreichen, daß der Preßballen
während des Abbransportierens von der Presse einem vertikalen Druck ausgesetzt bleibt,
durch den es verhindert wird, daß der Ballen sich in Preßrichtung ausdeYmn kann.
Zugleich wird der Preßballen entsprechend dem Taktverfahren der Presse weitergeschoben,
wobei am Ende der Verschiebebahn ein beruhigter Preßballen entnommen werden kann.
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Es kommen die Preßkasten-Wagen vollständig in Fortfall. Damit fallen
die an den Preßkasten-Wagen vorzunehmenden Handhabungen ebenfalls weg. Der Platzbedarf
für eine Prbsse zur Erzielung schnürungsbereiter Prellballen wird wesentlich geringer.
Die Pressen können dicht an dicht gestellt werden. Es werden keine Wagen mehr hin
um her gefahren, was einen großen Platzbedarf verursacht. Es brauchen lediglich
die schnürungsbereiten PreBballen am Ende der Verschiebebahn abgenommen zu werden.
Die Staubbilriung ist wesentlich geringer als bisher. Der Betrieb wird sauberer
und die Arbeitsbedingungen sind günstiger. Das Abtransportieren der Preßballen läßt
sich vollautomatisch verwirklichen.
Vorteilhaft besteht die die
Preßballenhöhe begrenzende Vorrichtung aus einem liegenden Führungsschacht, der
oben und unten entsprechend der Preßballenhöhe angeordnete Schachtwände aufweist.
Die Seiten des Schachtes können offen sein, da sich der Preßballen zur Seite nicht
ausdehnt. Der Führungsschacht kann aber auch ringsum geschlossen ausgebildet werden.
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Die horizontalverschiebbare Preßkasten-wand wird zweckmäßig durch
einen Stempel gebildet, mit dem der Preßballen in den liegenden Führungsschacht
gestoßen werden kann. Die gegenüberliegende Preßkastenwand kann in Form von nach
außen schwenkbaren Klapptüren ausgebildet sein. Man kann aber auch für diese Preßkastenwand
eine Schieberplatte verwenden, die in entsprechenden Führungen bewegbar ist. Durch
den Führungsschacht mit der oberen und unteren Wandbegrenzung wird der Preßballen
während-des Verschiebens, d.h. des Abtransportierens von der Presse, unter einem
Druck gehalten, so daß er sich in Preßrichtung nicht ausdehnen kann. Die Länge des
Führungsschachtes richtet sich nach der erforderlichen.Beruhigungszeit für den Preßballen.
Die Betätigung der horizontalen Stempelwand und der gegenüberliegenden Preßkastenwand
erfolgt vorteilhaft unter Verwendung eines Druckmediums, z.B. auf hydraulische Weise.
Hierbei kann dieselbe Hydraulikpumpe verwendet werden, durch die der Preßstempel
betätigt wird, da die Arbeitszeiten für das Fressen und das Herausschieben sich
abwechseln.
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Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
nachstehend eüäutert.
Fig. 1 zeigt die Vorrichtung gemäß cbr Erfirtüng
in Ansicht schematisch.
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In Fig. 2_ ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung der Fig. 1 dargestellt.
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Fig. 3 veranschaulicht eine Stirnansicht auf die Vorrichtung zum Abtransportieren
der Preßballen in Verschieberichtung die-er. Bei vier Ballenpresse 1 mit dem Pressengestell
2 ist ein nicht dargestellter Preßstempel in dem Raum 3 entsprechend dem Teil 4
auf und nieder
Unterhalb des Raumes 3 befindet sich der Preßkasten 5, bei der-; an zwei gegenüberliegenden
Seiten Saugstutzen 6 vorgesehen sind, damit das Gut unbehindert in den Preßkas ten
5 einfallen kann. Der Kasten 5 weist einen in der Höhe verschiebbaren Boden 7 auf,
der durch einen mittels eines Druckmediums verschiebbaren Stempel 8 gehoben und
absatzweise entsprechend der Dicke der gepreßten Schichten gesenkt werden kann,
wobei der Gegendruck einstellbar ist. Der Preßkasten
mit gegenüberliegenden festen Seitenwänden 9 versehen, die längs zur Verschieberichtung
des gepreßten Ballens verlaufen und ortsfest angeordnet sind. Die beiden anderen
gegenüberliegenden Seitenwände 9 und 1o des Preßkastens 5 sind vers,3hiebbar bzw.
bewegbar ausgebildet.
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Dic° in Verschieberichtung gemäß dem Pfeil 11 riickwärige Se:Lt@-@nwand
) i2t durch einen Stempel 12 gebildet, der
mittels eines Druckmediums,
vorzugsweise hydraulisch, betätigt werden kann. Hierzu ist der Stempel 12 mit einer
Kolbenstange 13 versehen, die in einem Zylinder 14 hin und her gleiten kann. Weiterhin
ist der Stempel 12 mit der Kastenwand 9 mittels der Führungsstangen 15 in ortsfesten
Lagern 16 geführt. Die gegenüberliegende Kastenwand 1o ist bei dem dargestellten
Beispiel als Schwenkklappe ausgebildet. Die Klappentüren 17 und 18 sind um die Vertikalwellen
2o schwenkbar gelagert, mit denen Arme 21 und 22 drehfest verbunden sind. An diesen
Armen greifen Lenker 23 und 24 an, die gemeinsam an dem Ende einer Kolbenstange
25 eines Zylinders 26 gelenkig angreifen. In zurückgezogener Stellung des Kolbens
25 sind die Klapptüren 17 und 18 geschlossen, so daß der Raum des Preßkastens 5
in dieser Richtung begrenzt ist. Beim Vortreiben des Kolbens 25 werden die Klapptüren
17 und 18 in die Offenlage entsprechend den Pfeilen 27 geschwenkt. Im Anschluß an
die bewegbare Kastenwand 10 und in Verschieberichtung der gegenüberliegenden
Kastenwand 9 zum Herausschieben eines Preßballens aus dem Preßkasten 5 befindet
sich ein liegender Führungsschacht 28, der eine untere Bodenfläche 29 und eine obere
Deckenfläche 3o aufweist. Die Deckenfläche 3o schließt leicht schräg nach unten
laufend mit dem Teil 3oa an dem Preßkasten 5 an. Die Deckenfläche 3o ist in der
Höhe des unter dem Preßstempel zusammengepreßten Preßballens angeordnet und wird
durch Traversen 31 in ihrer Lage gesichert, die mit seitlich angeordneten, senkrechten
Pfosten 32 verbunden sind. Die Seitenflächen des Führungsschachtes 29,3o
können
offen sein. Vorteilhaft sind in mittlerer Höhe Leitbleche 33 vorgesehen, die ein
seitliches Verrutschen der Preßballen beim Verschieben längs des Führungsschachtes
28 verhindern. Am Ende des Führungsschachtes kann eine Waage 34 angeordnet sein.
Die Lange des liegenden FU hr-urgsschachtes 29,3o ist so vorgesehen, daß
mehrere Preßballen in diesem verweilen-können, während die Presse kontinuierlich
arbeitet. Mittels der Presse 1, z.B. einer Tonga-Presse, wird der ortsfest und bleibend
unter dem Raum 3 vorgesehene Preßkasten 5 mit den ortsfesten Wänden 5a und den beweglichen
Wänden 9,1o mit dem Gut schichtweise gefüllt, ;wobei die Schichten auf dem absenkbaren
und einen Gegendruck bildenden Boden 7 gepre-ßt werden, bis sich ein fertiger Preßballen
35 ergeben hat, der die Höhe der verstellbaren Wände einnimmt. So lange der nicht
dargestellte und in dem Raum 3 hin und her bewegbare Preßstempel abgesenkt ist und
auf dem Ballen 35 ruht, werden zunächst mittels der Kolbenzylindereinheit 25,26
die Klapptüren 17 und 18 in Richtung zu dem Führungsschacht 28 geöffnet, wobei der
Preßballen 35 mittels der durch den Stempel 12 verschiebbaren Wand 9 aus dem Preßkasten
5,5a in Richtung zu dem Führungsschacht 28 gedrückt wird. Hierbei wird der Ballen
durch die obere, fest angeordnete Deckenfläche 3o in Preßrichtung zusammengehalten.
Der Stempel 12 mit der Kastenwand 9 wird so weit vorgetrieben, bis der Preßballen
über die geöffneten Klapptüren 17 und 18 in den Führungsschacht 28 hineingeschoben
ist. Danach wird- die Wand 9 wieder zurückgefahren, bis sie mit der entsprechenden
Wand des Preßkastens 5 wieder fluchtet.
Ferner werden die Klapptüren
17,18 zugleich geschlossen. Während ein neuer Ballen in dem Preßkasten 5 durch schichtweises
Pressen erzeugt wird, verbleibt der aus dem Preßkasten herausgeschobene Ballen in
dem Führungsschacht 28. Nach Fertigstellen des nächsten Preßballens wird jeder in
dem Führungsschacht 28 befindliche Preßballen um eine Ballenbreite weitergeschoben.
Bei dem vorliegenden Beispiel können in dem liegenden Führungsschacht 28 vier Preßballen
Platz finden. Wenn der am Ende des Führungsschachtes 28 befindliche Preßballen aus
dem Führurg sschacht auf eine Abnahmestelle oder eine Waage verschoben wird, hat
sich der Preßballen eine geraume Zeit zwischen den Begrenzungsflächen 29 und 3o
befunden, die ausreicht, daß der Preßballen sich in Preßrichtung beruhigt hat und
nach Austreten aus dem Führungsschacht 28 kein Bestreben zur Ausdehnung in Höhenrichtung
aufweist. Da der Preßballen unmittelbar nach dem Pressen sich in Höhenrichtung ausdehnen
will, steht er infolge der in entsprechender Höhe angeordneten Deckenfläche 3o des
Führurgschachtes 28 unter einem gewissen Druck.