DE1779487C3 - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von zusammengesetzten Tafeln, Platten o.dgl., insbesondere für Bauzwecke aus zelligem Material mit einer Deckschicht aus Kunststoff - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von zusammengesetzten Tafeln, Platten o.dgl., insbesondere für Bauzwecke aus zelligem Material mit einer Deckschicht aus KunststoffInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur kontinuierlichen Herstellung von zusammengesetzten Tafeln. Platten od dgl., insbesondere für
Bauzwecke, wobei auf mindestens eine Seite und gegebenenfalls auch auf die Ränder einer Bahn oder von
Platten aus organischem oder anorganischem zelligem Material Deckschichten aus vorzugsweise verstärktem,
angeliertem Kunststoff aufgedrückt werden und der Kunststoff nach seiner Verbindung mit der zelligen
Bahn gegebenenfalls unter Druck- und/oder Wärmeanwendung ausgehärtet wird.
Diese Maßnahmen sind bekanntgeworden durch die deutsche Au^Iegeschrift 1 201 539. Bei der Durchfiihrung
dieser Maßnahmen haben sich Schwierigkeiten ergeben, die von Spannungen herrühren, die sich im
zeiligen Material in der Nähe der Grenzschicht zwi-
reuigen Ma
l tind de
ausbilden. Diese Spannungen ergeber sich einerseits durch den Schwund bei der Aushärtung (Polymerisation)
und andererseits durch thermische Zusammenziehung bei der Abkühlung. Die Spannungen bewirKen
eine Verschlechterung der angestrebten Verankerung der Deckschichten mit der zelligen Schicht und können
zu einem Abscheren führen.
Durch die österreichische Patentschrift 244 577 ist bekanntgeworden, die Deckschicht vor dem Aufbringen
auf das zeüige Material zu erwärmen. Hierbei besteht
die Gefahr, daß dabei die Reaktion in dem Kunststoff so weit fortschreitet, daß eine gute Verankerung
mit der Schaumstoffschicht nicht mehr möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs
beschriebenen Maßnahmen so vorzusehen, daß eine besonders gute Verbindung der Deckschicht ίιιι
dem Kern bei geringen Restspannungen erzielt wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Verfahren erlindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß die Hahn aus zeitigem Material erwärmt wird, ehe sie mit do-'i die
Deckschichten bildenden Material in Berührung ge bracht vird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die bei
der Polymerisation auftretende Schrumpfung des Kunststoffes in Längs- und Querrichtung ausreichend
herabgesetzt, um die das Abscheren des /elligen Mate
rials bewirkenden Scherspannungen /u unterbndcn.
Das erfindungsgemäße Verfahren begünstigt außerdem d:? Relaxation der Spannungen, die in der Ebene der
Deckschichten im Augenblick der Polymerisation des sie bildenden Materials entstehen. Außerdem werden
die während der Abkühlung in dem Schichtstoff ernste· hcnoer, Spannungen wesentlich herabgesetzt. Insgesamt
ergibt das erfindungsgemäße Verfahren ei.ie besonders
gute Verankerung der Deckschichten auf der zelligen Schicht.
Die Temperatur für die Erwärmung des /eiligen Materials
ist um so großer, je größer der Schwund bei der
Polymerisation der polyesterdeckschicht ist. Die Tem
peratur zur Vorwärmung des Kerns kann /wischen 40 und 100 C liegen bei einem Kern aus Phenolschaum
Sie kann zwischen 40 u id b0 liegen bei einem Kern
aus Polyurethan. Für Glasschaum hängt die Vorwärmung
vom Ausdehnungskoeffizienten des Glases ab. Sie ist um so geringer, je geringer der Ausdehnungsku
effizient ist. Diese Temperatur hängt stark ab vom Harz, welches die Deckschichten bildet. Die vorstehen
den Temperaturangaben gelten für die Verwendung von Deckschichten aus einer Mischung von 15% CiIu-.
fasern. 43% mineralischen Füllstoffen und 40% PoIv esterharz. Die verwendeten Polyesterharze können
handelsübliche Harze von hoher bis mittlerer Reak
tionsfähigkeit sein. In Frage komme, aber auch Epoxidharze.
Als Harzverstärkung können sowohl lange Glasfasern wie auch ein oder mehrere Glasfaservliese
Glasfaserschieier od. dgl. dienen. Das /ellige Material kann, sofern anorganisches Material in Frage kommt,
außer Gla^schaurn auch ein agglomeriertes geschäumtes
mineralisches Erzeugnis sein.
Die Verbesserung der Haftung zwischen dem /elli
gen Material und den Deckschichten durch Vorerwärmung des zelligen Materials rührt her von einer Besseren
Benetzung der Bahn aus /eiligem Material durch das Harz der Deckschichten, da in der Phase, die dem
Gelieren des Harzes vorausgeht, eine Absenkung der Viskosität des Harzes durch diese Erwärmung erfolgt
Dabei ist nicht die Gefahr gegeben, daß die Reaktion
Η*«. H;ir/p<, vor der Verankerung b/w. Haftung zu weit
fortschreitet, als daß die Verankerung erschwert ware,
wie dies bei den Maßnahmen gemäß der obengenannten österreichischen Patentschrift 244 577 der Fall ist.
Vielmehr erfolgen beim erfindungsgemäßeii Verfahren
die Absenkung der Viskosität und die Verankerung in einem einzigen Vorgang.
Vorteilhaft nimmt man die Abkühlung des Erzeugnis 'es in kontrollierter Weise vor. indem man die Absenkung
der Temperatur nach der Polymerisation zuerst langsam und dann in der Endphase rascher erfolgen
läßt.
In dem Falle, wo der Widerstand des /eiligen Mate rials gegen Zusammendrückung hoch ist. das hciHt in
dem Falle, wo seine Elastizität es nicht erlaubt e.ne
ungünstige Toleranz in der DicKe auszugleichen, kann
Cs vorteilhaft sein, eine Entgratung, eine Bearbeitung
durch Schleifen der Oberfläche od. dgl. vorzusehen, um so zugleich eine gute Ebenheit und eine ausgezeichnete
Gleichmäßigkeit in der Dicke des Erzeugnisses zu erhalten.
Dieser Arbeitsgang kann vorteilhaft sein in dem Fall, wo man eine starre Preßvorrichtung verwendet.
Wenn die Oberfläche der Bahn aus zelligem Material
die Neigung hat, rauh oder etwas staubig zu sein, wie es
beispielsweise bei einem pheno!schaum vorkommen
kunn. kann es nützlich sein, eine leichte Zerstäubung
eines geeigneten Harzes auf der Bahn vor dem Auf bringen der Bekleidung vorzunehmen. Die Natur des so
aufgeschleudert^n Harzes kann die gleiche sein wie
diejenige des die Bedeckungen bild./iden Ha<ves.
Die Vorrichtung zur Durchführung cii- crfmdungsgemälJen
Verfahrens ist eint Weiiv.rentv-1·. ... .g einer an
sich bekannten Vorrichtung. D>e !-Ie1Ui...ν Vorrichtung
(s. DT-AS 1 201 539) ist ausge'-iMct f einer Zubringeeinrichtung
für die Bahn oder °- i'ten aus zeitigem Ma
tenat. nut ZubnngeeinricHiü .taer. für die Deckschicht η
einschließlich Hei/ein. i ng zum Angelieren der Deckschichten, mit einer I ransporteinnchiung fur das
mit den Deckschichten zusammengebrachte /eilige Material und mit einer von der Transporteinrichtung
durchlaufenen Heizzone für das Aushärten der Deck schichten. Erfindungsgemäß isi diese Vorrichtung gekennzeichnet
durch eine /wischen die Zubringeeinnehlung
tür das /eilige Material und die Transporieinrich
lung fur das mit den Deckschichten zusammengebrachtte /ellige Material zwischengeschaltet.· Heizeinrichtung
zum Erwärmen des zelligen Materials.
Auch die Deckschichten können zweckmäßig als Bänder zugeführt werden. Es ist vorteilhaft, auf diese
Bander eine fortschreitende Druckwirkung auszuüben,
■jm sowohl im angelierten Harz wie auch im /elligen
Material eingeschlossene Luft zu entfernen. Zur Fr/eugung
der fortschreitenden Druckwirkung können zwei kontinuierlich arbeilende metallische Transportbänder
dienen
In de. Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfii-diingsgcmäßen
Vorrichtung beschrieben. Hierdurch wird zugleich das erfindungsgemäüe Verfahren weiter
erläutert. Die Zeichnung zeigt schematisiert eine Seitenansicht.
Beim dargestellten Beispiel ist die kwminuieiiiche
Herstellung von Platten vorgesehen, und zwar aus einer Bahn aus starrem Plaslikmatenalschaum. ζ Β. aus
PoIvurethan oder aus phenoplastischem Materia! mit
Bedeckungen aus Schichten von Polvester und Glasfasern
Beim betrachte'en Beispiel ist die Bedeckung des
Bandes aus zelhgern Material auf beiden Machen vor gesehen
Die Bahn (oder das Band) 1 aus Schaum wird durch
die Walzen 2 vorbewegt. Sie (ritt nn m eine Schleifvortür·^
Ϊ ii;
^ ii;c ;hre bc:der; Fläch'.·" κ?·:ιγ1λι·ιιι·ι /nr Erzielung
einer guten Ebenheit und einer gleichmäßigen Du.ke Sie durchläuft dann die Stelle 4. wo sie konditioniert
wird hinsichtlich ihrer Temperatur, ehe sie in die
kontinuierlich arbeitende Pressenvorrichtung eintritt. Die Pressenvorrichtung wird außerdem gespeist mit
den zwei harzimprägnierten Matten, die als Bedeckungen
vorg. /;hen sind
Die Bedeckui.ien 5-5a werden gebildet durch Im
prägnieren einer Glasfasermatte b-bu mit Hilfe eines
Harzes, das aus Behältern 7-7.i und 8-8a kommt. Dies».
Behälter liefern das Harz für beide Flachen der Matte wobei der Vorgang sich abspielt auf einer folie aus
Zellglas 9-9a, die gehallert wird mittels eines Supports 10 10;i. Diese Folie haftet nicht am Harz der Bedek
kung und kann am Ausgang der Maschine leicht abgestreift werden. Man kann auch an Stelle tiner solchen
Folie einen dünnen Trager verwenden, der am Ha.v der Bedeckung haftet und im endgültigen Erzeugnis
verbleibt. Dieser Support kann beispielsweise gebildet werden durch ein dünnes Har/vlies. das auf einer Seite
mit Polyfluoräthylen oder Polychlorofluoräthylen überzogen
ist.
Man kann auch zwischen dem Zellglas und den Bedeckungen eine dünne Har/schichi aufbringen, insbesondere
aus demselben Harz, wie es für die Bedeckungen verwendet wird, dtren Dicke beispielsvve se in der
Größenordnung von 0,3 mm liegt. Di,· Zellglasfohe
kann dann abgestreift werden oder auf uem Erzeugnis
verbleiben.
Der Imprägnierung der M en folgt eine .'ehandlung
mittels Preßwalzen Ulla, rn eventue Ί im imprägnierten
Erzeugnis eingeschlossene luft zu entlernen. Der Polyester wird anschließend angehen in den
öfen 12 12a.
kjie untere imprägnierte Matte 5 läuft über ein· ' in
rung 13 und dann auf einen Förderer 14. rler sie unter die untere Fläche der Bahn 1 führt. Die obere imprägnierte
Matte 5a läuft über eine Walze 15. die ihre Umwendung
bewirkt, um sie auf die obere Fläche der Bahn 1 zu fähren.
Die kontinuierlich arbeitende Presse, in die das Ganze
eingeführt wird, wird gebildet durch zwei Transportbänder
16-17. Diese Transportbänder sind zweckmäßig ausgebildet als eir. endloses Band, das geeignet ist.
einen passenden Druck auszuüben, der in der Größenordnung von 500 g/cm2 liegen kann, und das ferner geeignet
ist. den oeiden Bedeckungen ein ^-Jtes Oberflächenaussehen
zu geben.
Wenn man wie es dargestellt ist, wünscht, auch die beiden seitlichen Ränder der Bahn zu bekleiden, sieht
man seitliche Formorgane 18 vor ind Klemmvorrichtungen
59, die auf die beiden P.ändcr (Ur Bedeckungen
einwirken. Die Klemmvorrichtungen können Klemmorgare aufweisen, die an Ketten befestigt sind, welche
in einer horizontalen Ebene umlaufen.
Während des ersten Teiles der kontinuierlichen Druckausübung ermöglicht eine Heizvorrichtung 20 die
Vornahme der Polymerisation des Polyesters. Eine kontrolliert arbeitende Kühlvorrichtung 21 ermöglicht
dann die Abkühlung des Ganzen, während das Erzeug-.11. immer unter Druck gehalten wird.
Am Ausgang der kontinuierlich arbeitenden Presse
kann man eine Vorrichtung zur beschleunigten Abkühlung
vorsehen und eine Beschneidungsvorrichtung 22. die das ^"itliche Beschneiden der Ränder ermöglicht.
Eine Sägevorrichtung 2? ermöglicht das Abschneiden der hergestellten zusammengesetzten Bahn in Planen
von gewünschter Länge.
Hier/u 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von zusammengesetzten Tafeln. Platten od. dgl., insbesondere
für Bauzwecke, bei dem auf mindestens eine Seite und gegebenenfalls auch auf die Ränder
einer Bahn oder von Platten aus organischem oder anorganischem /eiligem Material Deckschichten
aus vorzugsweise verstärktem, angeliertem Kunststoff aufgedrückt werden und der Kunststoff nach
seiner Verbindung mit der zelligen Bahn gegebenenfalls unter Druck- und/oder Wärmeanwendung
ausgehärtet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahn aus zelligem Material erwärmt wiid, ehe sie mit dem die Deckschichten bildenden
Material in Berührung gebracht wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch t. mit einer Zubringeeirtrichiung für
die Bahn oder Platten aus zelligem Material, mit Zu- zo
bringeeinrichtunsje.i für die Deckschichten einschließlich
Heizeinrichtung zum Angelieren der Deckschichten, mit einer Transporteinrichtung für
das mit den Deckschichten zusammengebrachte zellige Material und mit einer von der Transporteinrichtung
durchlaufenen Heizzone für das Aushärten der Deckschichten, gekennzeichnet durch
eine zwischen die Zubringeeinrichtung (2) für das zellige Material (1) und die Transporteinrichtung
(16. 17) für das mit den Deckschichten (5. 5ü) /usam
mengebrachte zeige Material (1) zwischengeschaltete Heizeinrichtung (4) zum Erwärmen des zelligen
Materials (1).
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FR156246 | 1968-06-24 |
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DE1779487B2 DE1779487B2 (de) | 1974-10-31 |
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