DE1778403C - Verfahren zur Herstellung eines Kunstleders aus Polyurethanschaum stoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Kunstleders aus Polyurethanschaum stoff

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DE1778403C DE19681778403 DE1778403A DE1778403C DE 1778403 C DE1778403 C DE 1778403C DE 19681778403 DE19681778403 DE 19681778403 DE 1778403 A DE1778403 A DE 1778403A DE 1778403 C DE1778403 C DE 1778403C
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Description

stoff in ein naturlederähnliches Produkt umzuwandeln, das auf einen — nämlich der beheizten — Seite eine mechanisch feste, wasserabweisende, weitgehend geschlossene Schicht besitzt, die unterlegt ist von der elastischen, weichen, offenporigen, gleichwohl aber bleibend verdichteten Zellschicht, die in ihrer Beschaffenheit dom Hauptteil des Kollagenfasergefüges des Naturleders besser entspricht, als der unveränderte Schaumstoff.
Weichschaumbahn das Material, das in einer anschließenden Verfahrensstufe seibsi bleibend komprimiert und versintert werden soll. Die Schaumstoffbahn kann damit also wenigstens zweimal durch die Kompressionsvorrichtung laufen. Ir «üesera Fall dient sie einmal als wärmeisolierende Unterlage und erfährt selber noch keine oder keine wesentliche bleibende Verdichtung, beim zweiten oder einem darauffolgenden Male wird sie dann selber bleibend verdichtet.
Diese Verschiebung und Einstellung des Trenn- 10 wobei sie mit einer anderen Schaumstoffbahn Unterpunktes der Temperaturwirkung gelingt dadurch, daß legt ist.
man dem zu verdichtenden Schaumstoff an der nicht Ia einer anderen Aasgestaltung dieses Vorschlages
beheizten Seite eine wärmeisolierende Schicht unter- nach der Erfindung, mit wenigstens zwei aufeinanderlegt, die nach dem Verdichtungsvorgang von dem ver- gelegten Schaumstoffplatten bzw. -bahnen zu arbeipreGten Schaumstoff material wieder entfernt wird 15 ten, kann das Verfahren so variiert werden, daß man Die Verfahrensbedingungert des neuen Verfahrens mit doppelseitig beheizten Pressen arbeitet, wobei
man die zu verledernde Schaumschicht doppellagig einlegt. Man nützt dann das Wärmegefälle des Preßpakets von außen nach innen für den Vorgang der Verlederung und der bleibenden Verdichtung aus, bricht dabei die Reaktion ab, wenn —durch Erfahrungswerte bestimmt — das Schaumpaket ausreichend durchgeheizt und damit bleibend verdichtet ist, und ?ieht dann die beiden entstandenen Felle nach dem Abkühlen wieder auseinander. In dieser Ausführungsform des Arbettens mit beidseitig beheizten Pressen kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, zwi
und insbesondere das Temperaturgefälle zwischen behuioter und nicht beheizter Seile des Materials werden ι!;:;:1, so einreguliert, daß der Trcnnpunkt der Tempera! λ\ wirkung an der nicht beheizten Seite des Scr.aumstoffs oder gar in dem unterlegten Wärmeiso-Iu 'material liegt.
iicgcnstund der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Herstellung eines Kunstleders aus r-:!yurelhanschaumstoff, insbesondere in Plattender Bahnforni, bei dem Polyurethan-Weichschauii vu-ummengepreßt und unter Preßdruck von einer Swite her derart beheizt wire!, daß die beheizte Schaumstoffoberfläche lederartig versintert und praktisch der gesamte Rest der Polyurelhan-Schaumstoffs'.'nicht zu einer bleibend verdichteten Zone umgewandelt wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der i'olyurethan-We:chschaum einseitig mit einer wärmeisolierenden Schicht unterlegt, das aufeinanderge-
Pressen kann es erfindungg g
schen die beiden zu verdichtenden Schaumstoffbahnen eine wärmeisolierende Schicht einzulegen, die ihrerseits insbesondere wiederum eine Polyurethan-Weichschaumbahn sein kann. Mit dieser das Temperaturgefälle regelnden Schicht erhält man einen breilereirSpielraum in der Beheizung und damit eine gröllere Sicherheit zur Einstellung der gewünschten Pm-
Material flächig zusammengepreßt und dabei 35 dukteigenschaften.
von der nichtisolierten Seite her beheizt wird.
Im Verfahren gemäß der Erfindung wird dabei vorzugsweise die einseitige Beheizung derart geregelt, daß nicht mehr als zwei Drittel, vorzugsweise nicht mehr als die Hälfte des Querschnitts im verdichteten Produkt lederartig versintert ist, während der Rest des Querschnitts aus vorzugsweise offcnzelligen, bleibend flachgedrückten Poren gebildet wird. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die verlederte Schicht nicht stärker als etwa ein Drittel des Querschnitts, so daß — wiederum in Anlehnung an die Beschaffenheit des Naturleders— der überwiegende Teil des verdichteten Materials aus der offenporigen Schicht mit
bleibend verdichteten Zellen gebildet wird, die in ihren Eigenschaften dem Hauptbestandteil des Naturle- 50 des ursprünglichen Schaumes auf ';.i ders entspricht. sprünglichen Querschnittvolumcns
Die einseitige oder doppelseitige Beheizung des gepreßten Schaumstoffs wird vorzugsweise mittels beheizter Metallflächen vorgenommen. Die Heiztemperaturen liegen —in Anpassung an die sonstigen Verfahrensbedingungen und insbesondere die Eigenschaften des zu verarbeitenden Schaumstoffs — vorzugsweise im Temperaturbereich von 130 bis 270° C, wobei der Temperaturbereich von 165 bis 230° C besonders bevorzugt ist.
Die eingesetzten Preßdrucke liegen zweckmäßigerweise im Bereich von 1 bis 30 kg/cm2. Die durch Wahl von Druck und Temperatur bestimmten Verdichtungsverhältnisse liegen vorzugsweise im Bereich von 1:3 bis 1 : 30, d. h., daß seine Gesamtverdichtung
f V bis Vno des urbevorzugt ist.
sprünglc Q
Als wärmeisolierende Schicht zur Unterlegung des Durch Anpassung von Verfahrenstemperatur, Ver-
zu komprimierenden Schaumstoffs wird im Verfahren fahrensdruck und damit Verdichtungsverhältnis an
gemäß der Erfindung ein weiches, elastisches, gegebe- die Produkteigenschaften des jeweils gewünschten
nenfalls wolliges Material bevorzugt. Beispiele für 55 Materials gelingt es vergleichsweise lockere Produkte
solche wärmeisolierenden Materialien sind geeignete etwa von der Art des Wildleders z\\ schaffen, die sich
Textilien, Vlies oder Filz. Wird eine solche weiche, vorzüglich als Putz- oder Wischtücher oder bcispiels-
wollige Schicht als 'värmeisolierendcs Material unter- weise zum Ausfüttern von Schuhen und Taschen eig-
legt, so hat die zellige, komprimierte Unterseite der nen. An Stelle dieses unter vergleichsweise mäßigen
verdichteten Schaumstoffbahn einen velour- oder filz- 60 Bedingungen im Sinne der Erfindung verdichteten
artigen Charakter entsprechend der Unterseite des Le- Materials kann aber auch ein stärker verdichtetes fe-
ders. Besonders bevorzugt wird es erfindungsgemäß, als wärmeisolierende Unterlage eine Schaumstoffbahn einzusetzen. Insbesondere kann diese Schaumsteres Material hergestellt werden, das insbesondere in seinen physikalischen Eigenschaften dem Schuhoberleder sehr ähnlich sein kann. Dieses stärker ver-
stoffbahn ebenfalls aus Polyurethan-Weichschaum 65 lederte und stärker verdichtete Material kommt mit bestehen. Dabei ist in einer besonders zweckmäßigen seiner verlederten Oberseite in den Festigkeitswerten
einer geschlossenen Polyurethanfolie nahe, während die vergleichsweise stark verdichtete Unterseite ent-
Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung die als Wärmeisolierung dienende Polyurethan-
sprechend dem hohen Verdichtungsgrad noch immer wärmeisolierenden Schicht und Verpressen eines gute physikalische Eigenschaften aufweist, die den Schaumstoffstückes zwischen einer geheizten und Einsatz des Materials beispielsweise als Kunstleder einer nicht geheizten Platte. Zwischen die Preßfür die Schuhherstellung ermöglichen, platte 1, die auf beispielsweise 22O0C aufgeheizt ist,
Die Stärke des Ausgangsmaterials (Polyurethan- 5 und die Preßplatte 2, die nicht beheizt und bei Nor-
Weichschaum) und das Verdichtungsverhältnis wer- maltemperatur gehalten wird, ist ein Polyurethan-
den vorzugsweise derart aufeinander abgestimmt, daß WeichSchaumstück 3 eingebracht, das in der schema-
Platten bzw. Bahnen mit einem Querschnitt von 0,1 tischen Darstellung in die drei Zonen a, b und c unter-
bis 5 mm, vorzugsweise 0,5 bis 3 mm gebildet werden. teilt ist. Zwischen den beiden Druckplatten I und 2
Die Oberflächen des neuen Materials können io stellt sich ein Temperaturgefälle ein, das im gcgcbe-
— zweckmäßigerweise gleich bei der Verdichtung des nen Fall als Grenzflächentemperatur zwischen der
Materials — durch beigelegte Preßbleche oder Präge- Zone α und der Zone b beispielsweise den Wert von
tücher glatt oder genarbt hergestellt werden, oder es 180'C annimmt, während als Grenzflächentempera-
kann eine solche Prägung auch in einem nachfolgen- tür zwischen den Zonen b und c der Wert von 1400C
den Arbeitsgang aufgebracht werden. Weiter ist es 15 vorliegt. Im Temperaturbereich von 180 bis 2200C,
möglich, die Oberfläche nachträglich durch Bedruk- d. h. in der Zone a, tritt weitgehende Verlederung ein.
ken, Einfärben oder sonstige Abschlußbehandiungen Im Temperaturbereich zwischen 140 und 1800C,
zu veredeln. Ein Beispiel hierfür ist das Aufbringen d. h. in der Zone b, wird das gepreßte Material blei-
von UV-absorbierenden Substanzen, um die Licht- bend verdichtet, so daß es nach Druckaufhebung seine ■
cchtheit des Fells zu erhöhen. 20 Form im wesentlichen beibehält. Im Temperaturbe-
Die zu verdichtende Platte bzw. Bahn aus Poly- reich unter 140°C, d.h. in der Zoner, findet keine
urethanschaum kann ihrerseits mehrlagig sein, wobei ausreichende bleibende Verdichtung statt. Nach
gegebenenfalls verschiedene Schaumstofftypen mit- Druckentspannung dehnt sich diese Zone wieder auf
einander verbunden werden. Man kann auf diese ihr ursprüngliches Volumen aus, wie es in Fig. la
Weise bestimmte gewünschte Eigenschaften in dem 25 der hintere Abschnitt 7 die Form einer Halbkugel-
verpreßten Material einstellen. Nötigenfalls können dargestellt ist.
auch Verstärkungen aus Geweben, Gewirken oder F i g. 2 zeigt demgegenüber das Ergebnis beim Ar-Vliesen eingepreßt sein, wobei zweckmäßigerweise beiten gemäß der Erfindung mit der wärmeisolierenausreichend weitmaschige Gewebe oder Gewirke bzw. den Schicht d. Die wiederum beheizte Preßplatte 1 entsprechend lockere Vliese aus textlien Fäden einge- 30 drückt das Schaumstoffmaterial gegen die wärmeisosetzt werden, die einen sicheren Verbund der Schaum- lierende Schicht d und damit gegen die nicht beheizte Stoffschicht durch die textile Einlage hindurch ge- Preßplatte 2. Das sich einstellende TemperaturgeFälle währleislen. Die damit gegebene Möglichkeit, die wird so gewählt, daß an der Grenzfläche zwischen den Eigenschaften des neuen Kunstleders innerhalb eines Zonen α und b wiederum die Temperatur von etwa weiten Rahmens zu variieren, ermöglicht die Verwen- 35 1800C vorliegt, während an der Grenzfläche zwidung des neuen Werkstoffs auf den verschiedenartig- sehen den Zonen b und d die Temperatur von 140° C sten Gebieten, z. B. in der Schuh-, Täschner- oder Be- eingestellt ist. Nach Entspannung wird die wärmeisokleidungsindustrie, in der Buchbinderei oder für tech- lierende Beilage, die in der dargestellten Form ebennische Zwecke, beispielsweise für Manschetten oder falls ein Schaumstoff sein soll, von dem bleibend verBälge. Das neue Material kann wie Leder bearbeitet, 40 dichteten Material aus den Zonen a und b getrennt, geklebt und/oder genäht werden, wobei die gute Die Fig.2a zeigt den Unterschied des erfindungsge-Stichaiisreißfestigkeit des Fells von besonderem Vor- mäßen Arbeits gegenüber dem Arbeitsergebnis gemäß teil ist. Darüber hinaus kann die Folie durch War- Fig. 1 a.
mcimpuls und Hochfrequenz geschweißt werden. We- Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung im scntlich für den Gebrauchswert ist ferner, daß das 45 Schnitt Arbeiten mit einer beidseitig beheizten Presse Material als Polyurethanprodukt in Wasser nicht im Sinne der Erfindung. Sowohl die Preßplatte 1 als quillt, also in feuchtem Zustand im Gegensatz zu ahn- auch die Preßplatle 2 sind auf erhöhte Temperatur, liehen Materialien aus Cellulose oder Lederfaser- beispielsweise 170° C, aufgeheizt. Zwischen die beiWerkstoff seine mechanische Festigkeit nicht — auch den Platten wird ein aus drei Schichten bestehendes nicht teilweise — verliert. 50 Material eingeschoben, wobei die Schichten α und b
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann diskonti- Polyureihan-Wcichschaumschichten sind, die im nuierlich mit Schaumstoffplalten durchgeführt wer- Sinne der Erfindung verledert und bleibend verdichtet den, wobei die jeweiligen Plattenstückc dann in ent- werden sollen, während die Zwischenlage c eine elasprechend beheizte Pressen eingelegt werden. Man stische, komprimierbare, wärmeisolierende Schicht, kann das Verfahren aber auch in einfacher Weise kon- 55 beispielsweise ebenfalls eine Polyurethan-Schaumtinuicrlich gestalten. Das gelingt beispielsweise da- Stoffschicht, ist. Das Temperaturgefälle in dem mehrdurch, daß man die zu verdichtende Schauuistoffbahn schichtigen Material wird derart gewählt, daß an den über eine beheirtc Trommel laufen läßt und dabei den Grenzflächen zwischen den Schaumstoffschichten a Schaumstoff mit einem die Trommel teilweise um- bzw. b und der Mittelschicht c beispielsweise eine schlingenden Druckband an die Trommeloberfläche 60 Temperatur von 1500C vorliegt. Nach Entspannung anpreßt. Zwischen Druckband und Bahn des zu ver- läßt sich das Mehrschichtenmaterial in die drei vondichtenden Schaumstoffs ist zweckmäßigerweise die einander getrennten Bestandteile a, b und c auflösen, wärmeisolierende Schicht, also beispielsweise eine Die elastische Beilage r nimmt im wesentlichen ihr zweite Schaumstoffbahn, eingeschoben. Diese Aus- Ursprungsvolumen wieder an. Die Schaum rtofffülmingsiorm der Erfindung sowie weitere Einzelhei- 65 schichten α und b sind bleibend verdichtet md dabei, ten hierzu sind in den Figuren dargestellt. wie aus F i g. 3 a in schematischer Zeichnung ersicht-F i p. 1 zeigt in schematischer Darstellung das Ar- lieh, jeweils auf der beheizten Oberfläche verledert, bcitscrpcbnis beim Auslassen der erfindungsgemäßen während die Hauptmasse des verdichteten Schaum-
Stoffs durch das bleibend komprimierte, gleichzeitig aber noch offenporige Material gebildet wird.
F i g. 4 zeigt in schematischer Darstellung ein Fließschema für die kontinuierliche Herstellung eines verdichteten Polyurethanschaumstoffes im Sinne der Er- findung. Über die langsam rotierende Heiztrommel 4, die beispielsweise auf eine Oberflächentemperatur von 220° C aufgeheizt ist, wird in unmittelbarer Auflage eine Bahn aus Pnlyurethan-Weichschaum 5 geführt, die von der Vorratsrolle 6 abgewickelt wird. Nachdem diese Schaumsioffbahn über der Heiztrommcl veredelt worden ist, wird sie als verledertes Produkt abgezogen. Im unmittelbaren Anschluß an die .Schaumstoffbahn 5 folgt eine mitlaufende Wärmeisoiierschicht. die von der Vorratsrolle 7 abgewickelt und '5 in gleicher Laufgeschwindigkeit mit der Schaumstoffbahn 5 über die Heizrolle 4 wandert. Diese mitlaulende Bahn wird nach Abschluß des Fertigungsvorganges auf der Rolle 8 wieder aufgenommen. Das derart zweischichtige Material wird mittels eines Spanntuchs9, welches über die Hilfsrollen 10 und Il geleitet wird, mit vorbestimmten! Druck an die geheizte Trommeloberfläche gepreßt. Trommeltemperatur, Verweildauer der Schaumstoffschicht auf der beheizten Trommeloberf lache und damit Laufgeschwindig- a5 keit der Trommel werden so aufeinander abgestellt, laß der erfindungsgemäß gewünschte Verlederungs- bzw. Verdichtungsvorgang in ausreichendem Maße eintritt. Die von 7 abgewickelte und bei 8 zurückgewonnene Milläuferschicht kann im nächsten Fcrti- το uungsgang als zu verdichtende Schaumstoffbahn 5 eingesetzt werden.
Beispiel !
In eine Plattenpresse, deren obere Platte auf 220° C icizt und deren untere Platte gekühlt wird, werden c 20 mm starke Füzplatte, darüber eine !0 mm rke Bahn aus Polyurethan-Weichschaum und darcin Glanzblech gelegt. Die Presse wird mit 10 kg/ spzifischcm Druck belastet und nach 50Sekun-ι wieder gelüftet. Das erhaltene Preßfell wird nach kurzem Abkühlen von der Füzunterlage abgezogen.
Man erhält eine Kunstlederfolie mit glatter Ober- !.'i.-he und velourartiger Rückseite in einer Stärke von -Τλ.ι 0.9 mm und einem durchschnittlichen Raumgevicht (>.4 mit einer Reißfestigkeit von etwa 25 kg/cm2 um 200" Ό Dehnung. Die Folie eignet sich, gegebenenaii^ mit einem Lederdessin bedruckt, für Täschner-..iiren, Buchbinderarbeiten und als Besatzfolie in der Bekleidungsindustrie.
Beispiel 2
In eine doppelseitig auf 170°C beheizte Plattenpresse werden zwei Lagen Polyurethan-Weichschaum von je 6 mm Stärke eingelegt. Zwischen Preßplatten *S und Schaum legt man grob gewebte DreUstücke als Prägetücher bei. Die Presse wird mit einem spezifischen Druck von Ug/cm* belastet und nach 40 Sekunden wieder gelüftet. Die doppelagige Preßbahn wird entformt und gekühlt und die beiden entständenen Felle auseinandergezogen.
Man erhält cm wildlederartiges Fell mit dichter Oberseite und filzartiger Unterseite in einer Stärke von etwa 1 mm bei einem durchschnittlichen Raumgewicht von 0,2 mit einer Reißfestigkeit von etwa 15 kg/ cm2 bei 300 °/o Dehnung und einer Wasseraufnahmefähigkeit von eta 3000O seines Eigengewichtes. Das Fell eignet sich, gegebenenfalls nach imprägnierung mit einer hydrophilierenden Substanz, vorzüglich Wisch- und Spültuch.
Beispiel 3
In Abänderung des Verfahrens gemäß Beispiel 1 legt man an Stelle der 10 mm Schaumbahn zwei verschiedene 5 mm starke Schaumbahnen ein, von denen die der heißen Preßplatte zugekehrte den niedrigeren Schmelzpunkt hat. Man verpreßt wie bei 1.) und erhält ein Fell mit besonders dichter Oberfläche.
H e i s ρ ι c I 4
In Abänderung des Verfahrens gemäß Beispiel i legt man an Stelle der 10 mm Schaumbahn zunäch<; eine 8 mm ,starke Bahn mit relativ höherem Schmelzpunkt ein, darüber eine Schicht Baumwolltrikot nv\ einer Maschenweite von etwa 1 mm und einem Gewicht von etwa 70 g/m*, darauf eine 4mm star! Schaumbahn mit relativ niedrigem Schmelzpuns Darüber legt man eine Prägeplatte mit Narbendess· · und verpreßt 35 Sekunden bei einem spezifisch* Druck von 16 kg/cm1.
Man erhält eine Kunstlederfolie von 0,7 mm Star·-- mit einem mittleren Raumgewicht von 0,5 und ein. Reißfestigkeit von 45 kg/cm* bei 70°/» Dehnung. I) ■ Material eignet sich als Schaftmaterial in der Schulv dustrie, als Bezugsmaterial für Sitzmöbel sowie ;■· Material für Faltenbälge.
Beispiel 5
!n einer kontinuierlich arbeitenden Preßlage ν einer auf 170° C erhitzten Trommel von 700 π-Durchmesser und einem 60'1O umschlingend· Druckband werden bei inem spezifischen Druck ν 3kg/cm2 zwei Lagen Schaumstoff von 6 mm Stärke ; einer Geschwindigkeit von 2 m/Minute durchgeh ren. Man erhält eine wildlederartige Folie wie in IV spiel 2 beschrieben nie zweite Bahn die auf ;'. Druckbandseite mitgelaufen ist. wird zwischengewii kelt und zusammen mit einer neuen Bahn, diesmal ;>,· der 1 rommelseite, gefahren und verledert Manerhiv so fortlaufend verlederte Folien, ohne gesonderte Mi:■ laufer einsetzen zu müssen.
Beispiel 6
In Abänderung des Verfahrens gemäß Beispiel c- werden zweimal 5 mm Schaum wie in Beispiel 3 mit einer 10 mm starken Filzschicht als Mitläufer mit einer Geschwindigkeit von 1,2 m/Minete bei einer Trommeltemperatur von 22O°C und einem spezifischen Druck von 10 kg/cm« durchgefahren. Sofort nach dem Ausfahren aus der Prefenlage wird die noch heiße Folie in einem Textilkalander mit einer auf 250° C erhitzten Prägewalze und einer kalten Gegenwalze mit einer l^dernarbung geprägt. Man erhält so eine endlose Kunstlederfolie in der Art wie gemäß Beispiel λ hergestellt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
309 619/762

Claims (3)

vereinten. Praktisch der gesamte Rest der Schaumstoffschicht soll zu einer bleibend verdichteten Zone
1. Verfahren zur Herstellung eines Kunstleders umgewandelt werden.
aus Polyurethanschaumstoff, insbesondere in Aufgabenstellung der Erfindung ist es, in einem Platten- oder Bahnform, bei dem Polyurethan- 5 verbesserten Verfahren von Polyurethan-Weich-Weichschaum zusammengepreßt und unter Preß- schaum ausgehend ein Material zu schaffen, das in seidruck von einer Seite her derart beheizt wird, daß eem Aufbau dem natürlichen Leder nahekommt,
die beheizte Schaumstoffoberfläche lederartig ver- Wenn man in Anlehnung an an sich bekannte Vorsintert und praktisch der gesamte Rest der Poly- schlage versucht, Polyurethan-Weichschaum unter urethan-Schaumstoffschicht zu einer bleibend ver- io Druck einseitig zu erhitzen —wobei gegebenenfalls dichteten Zone umgewandelt wird, dadurch auf der anderen Seite gekühlt werden kann — dann gekennzeichnet, daß der Polyurethan- gelingt es bei ausreichend vorsichtiger Temperaturan-Weichschaum einseitig mit einer wärmeisoliereE- wendung, die Oberfläche des kompremierten Schaumden Schicht unterlegt, das aufeinandergelegte Ma- stoffes zu einer geschlossenen lederartigen Schicht zu terial flächig zusammengepreßt und dabei von der 15 versintern. Nach Entspannung des Materials zeigt nichtisolierten Seite her beheizt wird. sich, daß an diese verledcrte Schicht in das innere des
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch ge- Schaumstoffmaterials hineingesehen eine dünne, bleikennzeichnet, daß man die zu verdichtende bend komprimierte zellige Schicht anschließt, unter Schaumstoffbahn kontinuierlich über eine be- welcher wiederum nahezu übcrgangslos unverändcrheizte Trommel laufen läßt und sie dabei über die 20 ter Schaumstoff liegt, der sich nach Druckentlastung außenseitig aufgelegte wärmeisolierende Schicht in seine ursprüngliche Form zurückstellt. Die mittlere mittels eines Druckbandes gegen die Trommel- Schicht aus bleibend komprimierten Fellen kommt in oberfläche preßt. ihrer Beschaffenheit dem Kollagenfasergefüge des
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, da- Naturleders wesentlich näher als die unveränderte durch gekennzeichnet, daß man als wärmeisolie- 25 Schaumstoffschicht, und es ist infolgedessen eine weirende Schicht eine Schaumstoffbahn, Vorzugs- tere Aufgabenstellung der Erfindung, ein Kunstleder weise aus Polyurethan-Weichschaum, verwendet, zu schaffen, in dem ern nicht unerheblicher Anteil des die zweckmäßig in einem späteren Arbeitsgang ais Schaumstoffs zu einem solchen bleibend verformten zu verdichtende Schaumstoffschicht eingesetzt zelligen Material umgewandelt ist, das gleichzeitig mit wird. 30 einer narbenartigen, versinterten Deckschicht überzo-
gen ist.
Die Erfindung geht dabei in ihrer Lösung von den
Es ist bekannt, Platten oder Bahnen aus Polyure- folgenden Überlegungen aus: Wenn man eine gegebethan-Weichschaum anzuschmelzen und die ange- nenfalls komprimierte Schaumstoffschicht beheizt, schmolzene Fläche zu einer geschlossenen Oberfläche 35 und zwar zweckmäßigerweise einseitig beheizt, so bilzu kalandrieren. Es ist weiterhin bekannt, Formteile det sich über den Querschnitt des Schaumstoffmatemit gegebenenfalls verdichteter Oberfläche aus Poly- rials ein Temperaturgefällc zwischen kalter und warurethan-Weichschaum durch Heiß-Verpressen zu er- mer Druckplatte aus. Durch Festlegung und Anpaszeugen oder solche Teile heiß zu prägen oder andere sung der Temperatur der warmen und der kalten Materialien auf den Schaum aufzuschmelzen. Bei al- 40 Schaumsioffseite kann man es erreichen, daß auf der len diesen Verfahren werden Produkte in der Art warmen Seite eine Verlederung unter Versintern des eines oberflächlich verdichteten Schaumes erhalten, Schaumstoffmaterials stattfindet, während auf der die Hauptmasse oder wenigstens ein nicht unbeträcht- kalten Seite des Materials noch keine bleibende Verlicher Teil des Schaums behält seine ursprüngliche änderung des Schaumstoffgefügcs eintritt. Im Verlauf Struktur. 45 dis Temperaturgefälles im Materialquerschnitt wird Es ist weiterhin bekannt, Platten oder Bahnen aus dann ein Punkt im Materialinnern erreicht, von dem Polyurethan-Weichschaum durch Verpressen bei ho- ab in Richtung auf die kalte Schaumstoffseite hin geher Temperatur zu mehr oder weniger porösen Folien sehen keine bleibende Veränderungen mehr feststellzu verdichten. Charakteristisch für dieses Verfahren bar sind, so daß nach Enspannen in diesem Materialist eine durchgehende, weitgreifende Veränderung der 50 anteil das ursprüngliche Schaumgefüge zurückgebil-Schaumstoffstruktur, und man erhält Produkte in der det wird. Man kann diesen Temperaturtrennpunkt Art porenhaltiger, dicker Kalanderfolien, die bei- zwischen bleibenden Veränderungen des Schaumspielsweise PVC-Folien oder F&rmgummifellen ahn- stoffgefüges und dem Bereich nicht eintretender blei-Iich sind. Es ist schließlich bekannt, Polyurethan- bender Veränderungen durch geeignete Wahl der Ar-Weichschaum in Formen zu erzeugen und die Reak- 55 beitsbedingungen im Material verschieben. Man kann tion dabei so zu leiten, daß sich die Fabrikationshaut aber auch durch geeignete Maßnahmen — und hier an den Formwandungen zu lederartigen Oberflächen liegt ein wesentlicher Kernpunkt des neuen Verfahausbildet. Diese Materialien fallen wiederum in den rens— diesen Trennpunkt der Temperaturwirkung zuerstgenannten Stand der Technik, der in der Haupt- ganz nach einer Seite des Schaumstoffmaterials hin menge des Schaumstoffmaterials unveränderte Pro- 60 oder gar aus dem Schaumstoff material heraus verschiedukte mit einer dünnen, verlederten Oberfläche schaf- ben. Dabei wird es bevorzugt, diesen Trennpunkt der fen will. Temperaturwirkung auf die nicht beheizte Schaum-Aus der französischen Patentschrift 1 428 287 ist Stoffseite hin zu verschieben oder in dieser Richtung es bekannt, eine Polyurethanweichschaum-Bahn zwi- gesehen sogar aus dem Schaumstoffmaterial heraussehen zwei Kalanderwalzen zu pressen und gegebe- 6$ zulegen. Das Ergebnis eines solchen Arbeitens ist nenfalls zu prägen, wobei die eine Walze beheizt ist. dann, daß der weitaus überwiegende Teil oder gar das Auf diese Weise wird die mit der beheizten Walze in gesamte Schaumstoffmaterial einer bleibenden VerBerührung stehende SchaumstoffoberflMche lederartig änderung unterliegt, wobei es gelingt, den Schaum·
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