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"Farbkasten für Druckmaschinen, insbesondere Tiefdruckmaschinen" Die
Erfindung bezieht sich auf die Ausbildung
von Farbkasten für Druckmaschinen, insbesondere |
fürRotationstiefdruckmaschinen. Bekanntlich |
muß im allgemeinen bei jedem Farbwechsel an jedem Druckwerk der Farbkasten aus der
Maschine herausgenommen, vollständig ausgewaschen und wieder eingesetzt werden.
Das Herausnehmen und Wiedereinsetzen der Farbkasten ist bei den meisten Bauarten
von Druckmaschinen nicht ganz einfach und nimmt längere Zeit in Anspruch* Namentlich
erfordert aber das Auswaschen, wenn es gewissenhaft ausgeführt wird, eine ziemlich
lange Arbeitszeit.
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Diese Arbeiten werden durch die Erfindung wesentlich vereinfacht,
und zwar dadurch, daß die Innenfläche des Kastens an den mit der Farbe in Berührung
kommenden Stellen aus Kunststoff besteht. Im Rahmen dieses allgemeinen Erfindungsgedankens
gibt es zahlreiche Ausführungsmöglichkeiten. Es können unter Beibehaltung des üblichen
Kastens Kunststoff-Folien in diesen eingelegt werden, die so ausgebildet sind und
festgehalten werden, daß sie die ganze innere Kastenfläche abdecken und dadurch
verhindern, daß die Farbe mit der im allgemeinen aus Metall bestehenden Kastenoberflãche
in Berührung kommt. MUß-ein Farbwechsel vorgenommen werden, dann werden nach Entleerung
des Kastens die Folien herausgenommen und durch andere Folien ersetzt. Ob die benutzten
Folien weggeworfen oder in einer
Reinigungsflüssigkeit gewaschen
werden, um wieder verwendet werden zu können, ist eine reine Frage der Wirtschaftlichkeit,
wobei dabei darauf hingewiesen werden muß, daß das Auswaschen einer solchen Folie
ungleich einfacher ist und eine wesentlich kürzere Zeit beansprucht als'das Auswaschen
eines metallischen Kastens.
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An Stelle von Folien können auch mehr oder weniger starre Formteile
aus Kunststoff benutzt werden, die in den üblichen Kasten eingelegt werden. Die
Handhabung ist die gleiche wie bei Benutzung von Folien, jedoch ist eine Befestigung
wie bei diesen nicht unbedingt notwendig.
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Sie können einfach in den üblichen Farbkasten eingelegt worden und
schmiegen sich ihm so an, daß sie auch nach Füllung mit Farbe keiner Befestigung
im Kasten bedürrfen. Bei Benutzung eines solchen Kunststoff-Formteiles kann auch
in weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens auf
die Anordnung eines üblichen Farbkastens verzich- |
tet werden, An dessen Stelle können Träger, Hal- |
ter oder 4erj ; L., |
teroderderglangeprdnet werden, die diesen.,., |
Formteil an mehreren Stellen oder teilweise auch flächenartig unterstützen, so daß
er auch nach Farbfüllung seine Form nicht etwa in unzulässiger Weise verändert,
Solche Formteile haben den Vorzug, daß eie ebenfalls leicht ein-und ausgebaut werden
können, weil sie nur ein sehr geringes Gewicht haben und daß ihrer Billigkeit wegen
eine größere Zahl in Reserve gehalten werden kann, von denen jeder für eine bestimmte
Farbe vorgesehen ist und deshalb nicht oder mindestens nicht nach jedem Farbwechsel
ausgewaschen werden
Als Kunststoff für den vorgesehenen Zweck kommen insbesondere duroplastische Kunststoffe
in Form
von Harnstoff-, Melamin- oder ähnlichen Preßl massen in
Betracht ; ebenso eignen sich thermoplastische oder kristalloplastische Kunststoffe,
wie Polyamid und ähnliche.
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Die Verwendung von Kunststoffen gemäß der Erfindung hat außer den
erwähnten Vorteilen noch den weiteren, daß die Möglichkeit einer Beschädigung des
Formzylinders wesentlich verringert wird. Im allgemeinen sind nämlich die Farbkasten
in der Hohe einstellbar, damit sich der darin enthaltene Farbflüssigkeitsstand den
Durchmessern verschiedener Formzylinder anpassen kann. Trifft bei dem Hochfahren
des Farbkastens die metallische Oberfläche desselben gegen den Formzylinder, was
in der Praxis aus Versehen ab und zu geschieht, dann ist der Formzylinder im allgemeinen
unbrauchbar. Ist aber der Farbkasten innen mit Kunststoff belegt oder ausgekleidet,
dann sind ernstliche Beschädigungen auch in einem solchen Fall kaum zu erwarten.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens
schematisch dargestellt.
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Darin ist Abb. 1 ein Querschnitt durch einen mit einer Folie belegten
Farbkasten,
Abb. 2 eine demgegenüber abgewandette Ausführung |
des-Überlaufes.
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Der Fasrbkasten 1 üblicher bauart besditzt den Zulaufstutzen 2 und
den Ablaufstutzen 3. Die
Kasteninnenflãche ist mit einer Kunststoff-Folie 4 |
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ausgelegt, die über die"Kanten hinwegreicht und |
beispielsweise von Haltern'5 festgeklemmt werden |
kann, so daß eine Verschiebung nicht möglich ist. |
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Andererseits kann man auch die Folie an ihrer Unterseite mit einem
der neueren Klebstoffe versehen, die zwar eine ausreichende Haftfähigkeit, insbesondere
gegen Verschieben, gewährleisten, aber andererseits auch wieder ein leichtes Ab-
ziehendes aufgeklebten Materials zulassen. |
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Wird die Folie hiermit in den Farbkasten eingeklebt, dann braucht
sie nicht noch mittels der Halter befestigt zu werden, auf die in solchen fällen
ganz verzichtet werden kann. Die Folie kann aus einem einzigen'Teil bestehen, der
auch die Seitenwinde des Kastens bedeckt und an dessen Rand ebenfalls durch Halter
fesdtgehalten werden kann. In diesem Falle entstehen einige Falten in der Folie,
die aber im allgemeinen in Kauf genommen werden können Jedoch kann die Folie auch
aus mehreren Teilen bestehen, die in bei Kunststoffen bekannter Art miteinander
verbunden, beispielsweise verschweißt werden. Dabei können die Seitenteile mit dem
im übrigen rechteckigen Teil der Folien in der Weise verbunden werden, daß sich
die Folie der Innenform des Kastens besser anpaßt.
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An den Stellen, an denen die beiden Stutzen 2 und 3 an den Kasten
angeschlossen sind, müssen beson-
dere Vorkehrungen getroffen werden, die einen |
Durchfluß dr Farbe ermöglichen, ohne daß die Farbe zwischen Folie und Kasten hindurchtritt
und damit den Zweck der Abdeckung vereitelt.
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Zu diesem Zweck kann die Folie am Eintrittsstutzen durch Ausschneiden,
Aussdtanzen oder dergl. eine Öffnung bekommen, deren Große etwa der iichten Weite
des Stutzens entspricht, Durch die so geschaffen Öffnung kann man eine mit einem
Flansch versehene Buchse 6 hindurchstecken, deren Außendurchmesser dem Innendurchmesser
des Stutzens 2 in der Weise entspricht, daß er nur mit einem
gewissen
Kraftaufwand in diesen hineingetrieben werden kann. Sobald nun der Flansch der Büchse
6 unter Zwischenschaltung der Folie 4 auf dem Rand des Stutzens aufsitzt, hält er
die Folie fest. und verhindert, daß von oben her Farbe zwischen Folie 4 und Kastenoberfläche
eintreten kann.
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Auch von unten her in Richtung des Farbzualufes ist ein Zutritt der
Farbe nicht möglich, weil die Buchse genau in den Stutzen hineinpaßt.
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Es ist auch mögliche den oberen Teil des Stutzens 2 mit einem Innengewinde
zu versehen, in das die Büchse 6 eingeschraubt werden kann, wenn auf ihr ein entsprechendes
Außengewinde angebracht ist.
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Bei einer solchen Ausbildung der Buchse ist es zweckmäßig, den Flansch
mehreckig auszubilden oder sonstige Teile an der Büchse vorzusehen, um
ein Werkzeug zum Ein- und Ausschrauben der Büchse. |
einsetzen zu könen.
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Der Auslauf des Kastens kann in gleicher Weise ausgebildet werden
wie der Farbzulauf. In der Zeichnung ist, jedoch hierfür eine andere Ausführungsform
dargestellt, indem sich an die Öffnung in der. Folie 4 ein kurzes Schlauchstück
7 anschließt* das ein Stück in den Auslaufstutzen 3 hieinareicht. Die Verbindugn
zwischen Schlauch und Folie kann in einer für die Verarbeitung von Kunststoff bekannten
Weise geschehen, beispielsweise ebenfalls durch Schweißen. Das Eindringen der Farbe
zwischen Folie und Farbkasten wird auch bei einer derartigen Ausführungsform mit
Sicherheit verhindert, weil für die Farbe keine Veranlassung besteht, sich zwischen
dem Schlauch 7 und der Stutzenwand auszubreiten.
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Innerhalb dee Farbkastens wird die Farbe einen Flüssigkeitaspiegel
haben, der sich aus der Höhe
des Auslaufes und dem Überdruck des
zulaufes ergibt und in der Zeichnung gestrichelt angedeutet i. stt Bei einem solchen
Farbstand taucht derebenfalls gestrichelt angedeutete Formzylinder mit seinem jeweils
unteren Teil in die Flüssigkeit und nimmt einen Teil davon in bekannter Weise mit.
An die Stelle des Formzylinders kann selbstverständlich auch ein Tauchzylinder treten.
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Um die Bewegung der Farbe im Kasten in bestimmte Bahnen zu lenken
und um Spritzen bei höherem Druck der Farbzufuhr zu vermeiden, kann noch ein zusätzliches
Stück Folie vorgesehen werden.
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Dieses kann an der Folie, beispielsweise durch-Verschweißen, befestigt
und nach Einsetzen der Büchse an geeigneter Stelle, beispielsweise durch die Halter
5, so festgehalten werden, daß die Zufluß3ffnung abgedeckt und die Farbe zunächst
wischen der Folie 4 und der zusätzlichen Folie hindurchgeführt wird und sich dann
erst an anderer Stelle mit dem übrigen Teil. der im Farbkasten befindlichen Farbe
mischt.
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Bei der Ausführungsform des Auslaufes gemäß Abbildung 2 ist 8 die
Kastenwand oder der Boden des kastens, an die sich der Ausflußstutzen 9 anschließt.
Eine Buchse 10 ähnlich der Büchse 6 wird in den Stutzen 9 in gleicher Weise eingesetzt
oder eingeschraubt und klemmt mit ihrem Flansch die Folie 11 auf der Kastenoberflöche
fest. Der Flansch ist nach oben in Form eines Stutzens verlängert und dessen obere
Öffnung durch ein Sieb 12 abgedeckt. Der Flüssigkeitsspiegel im Farbkasten richtet
sich dann nach der Höhenlage des Siebes 12, das auch schräg liegen kann, wenn der
Stutzen nicht am Boden des Kastens, sondern ähnlich dem Stutzen 3 an der Wand angebracht
ist.
il 9 |
Wenn an Stelle einer dünnen Kunststoff-Folie V |
ein Material von größerer Stärke benutzt wird das an-sich etwas steifer ist ! dann
kann die Anordnung am Farbein-und-auslauf der eben beschriebenen gleich sein, ES
kann jedoch dabei auch unter Umständen auf die Verwendung von zusätzlichen Büchsen
an dieser Stelle verzichtet werden, wenn entsprechende Stutzen an den Kunststoffteil
angearbeitet werden,d die in den Stutzen des Kastens gesteckt werden können und
eine ausreichende Abdichtung gewährleisten. Die Halter 5 dürften bei Verwendung
eines solchen Materials entbehrlich sein. Die dem Kasten möglichst angepaßte Form
des Kunstotoffteiles kann durch übliche Bearbeitung desselben erreicht werden. Man
kann beispielsweise solche Teile -- bei genügenden Stückzhlen -- durch Pressen oder
Tiefziehen herstellen, Man kann sie jedoch auch aus einzelnen entsprechend zurechtgeschnittenen
Teilen zusammensetzen und durch Kleben, Verschweißen oder dergle miteinander so
verbinden, daß sie die vorgesehene Form ergeben, Diese Verarbeitungsarten Kommen
auch für solche Kunststoff-Formteile in Betracht, die nicht in einen üblichen Farbkasten
eingesetzt, sondern auf Träger, Halter oder dergl. aufgesetzt werden