DE1770832B2 - Verfahren zur herstellung von formkoerpern und ueberzuegen aus polyepoxid enthaltenden mischungen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von formkoerpern und ueberzuegen aus polyepoxid enthaltenden mischungenInfo
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Description
Es int bekannt, Polyepoxide mit Polyaminen zur
Herstellung unschmelzbarer und unlöslicher Formkörper und Überzüge umzusetzen, jedoch war es bisher
nicht möglich, durch Umsetzen von niedermolekularen, gießbaren Polyepoxidverbindungen mit äquivalenten
Mengen an Polyaminen oder Polyamidoaminen bei Raumtemperatur klare, wasserfeste und elastische
Härtungsprodukte zu erhalten.
Aliphatischc Polyamine oder Polyamidoamine ergeben in Kombination mit niedermolekularen, flüssigen
Polyepoxiden Reaktionsgemische mit kurzer Gebrauchs- oder Topfzeit, aber mit einer sehr langtarnen
Aushärtung der in dünner Schicht aufgetragenen Mischung. Die resultierenden Überzüge sind trüb
und spröd, zeigen einen sehr schlechten Verlauf und eine geringe Wassierfestigkeit. Bei Verwendung cycloaliphatischer
Polyamine erhält man zwar aus den ent- +5 sprechenden Mischungen klare Härtungsprudukte,
jedoch sind die resultierenden Formkörper und Überzüge ebenfalls spröd und wasserempl'indlich. Bei tieferen
Temperaturen, z. B. bei den im Winter auftretenden Tagestemperaturen zwischen 0 und 10 C, ist zudem die
Härtungsgeschwindigkeit viel zu langsam.
Aromatische Polyamine liegen bei Raumtemperatur meist in fester Form vor und sind daher für die Herstellung
lösungsmittelfreier Reaktionsgemische auf der Basis mit niedermolekularen flüssigen Polyepoxiden
ungeeignet. Die aus diesen Reaktionsgemischen hergestellten Formkörper und Überzüge müssen meist auf
Temperaturen über 6O0C erwärmt werden, um eine brauchbare Umsetzung und Aushärtung des Gemische
zu erzielen. Zur Verbesserung des Verlaufs und der Härtung dieser Mischungen sind zwar bereits Zusätze
von bis zu 10% an Phenol, bezogen auf die verwendete Epoxidverbindung, empfohlen worden, jedoch konnte
dadurch die Sprödigkeit und Wasserempfindlichkeit der Härtungsprodukte nicht wesentlich verbessert
werden.
In der USA.-Patentschrift 30 35 001 sind Epoxiäther beschrieben, die durch Umsetzung eines unge-
60 sättigten cycloaliphatischen Äthers mit einer Persäure hergestellt werden. Die Patentschrift befaßt sich weiter
mit der Aushärtung der Epoxiäther. Härtungsmittel können unter anderem polyfunktionelle Amine und
Polyole sein, wobei jedoch nur zweiwertige Poiyole genannt werden. Auf dieser Basis erhält man jedoch
keine flüssigen Härtungsmittel, die bei der Umsetzung mit flüssigen Polyepoxidverbindungen Überzüge und
Formkörper mit guten mechanischen Eigenschaften ergeben.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern und Überzügen durch
Umsetzen von Polyepoxidverbindungen auf Basis von Umsetzungsprodukten aus Polyphenolen oder PoIya'koholen
und Epichlorhydrin mit Polyaminoverbindungen mit mindestens zwei primären und/oder sekundären
Aminogruppen in Gegenwart von Alkylphenolen und gegebenenfalls in Gegenwart üblicher Zusatzstoffe.
Dabei wird ein flüssiges Gemisch, das aus Polyaminoverbindungen und flüssigen einwertigen Alkylphenolen
hergestellt worden ist, wobei das molare Verhältnis von primären und/oder sekundären Aminogruppen
zu Hydroxygruppen im Alkylphenol 0,9 bis 1,1 zu 1 betrug, mit flüssigen Polyepoxidverbindungen
umgesetzt wird, wobei auf eine Epoxidgruppe der Polyepoxidverbindung mindestens ein Aminowasserstoffatom
der Polyaminoverbindung kommt.
Gemische von Polyaminoverbindungen und Alkylphenolen mit einem wesentlich niedrigeren oder höheren
Molverhältnis haben überraschenderweise nicht die vorteilhaften Eigenschaften zur Bildung hervorragender
Formkörper oder Überzüge. Insbesondere
erreicht man mit solchen Gemischen, die nach dem Stande der Technik katalytische Mengen an Alkylphenolen
enthalten, Ergebnisse, die sich nur unwesentlich von den mit phenolfreien Mischungen erzielbaren
unterscheiden.
Man erhält nach dem erfindungsgemäßen Verfahren völlig klare Formkörper und Vergußmassen sowie
Überzüge mit einer guten Elastizität, einer hohen Wasserfestigkeit sowie einer glatten, kraterfreien
Oberfläche. Eine Mitverwendung von Lösungsmitteln oder Verdünnungsmitteln ist zwar möglich, aber nicht
erforderlich, da die im flüssigen Zustand vorliegende Härtungskomponente der Reaktionsmischung leicht
in das flüssige Polyepoxid eingerührt werden kann. Eine Verarbeitung mit geeigneten Zweikomponenten-Spritzpistolen
ist ebenfalls möglich und zwecks Ausschaltung der begrenzten Gebrauchszeit der Reaktionsgemische
oft sehr vorteilhaft.
Als Polyepoxidverbindungen sind alle bei der Verarbeitungstemperatur
flüssigen Produkte geeignet, die mehr als eine Epoxidgruppe im Molekül enthalten. Es
sind dies vorzugsweise niedrigmolekulare Polyglycidyläther, die in bekannter Weise durch Umsetzung von
Polyphenolen, insbesondere Bisphenolen, oder Polyalkoholen, wie Glycerin, Pentaerythrit oder Butandiol-1,4
mit Epichlorhydrin gewonnen werden. Weitere geeignete Verbindungen sind Polyglycidylester sowie
flüssige Polyepoxide, die aus niedermolekularen ungesättigten Kohlenwasserstoffen und Hydroperoxiden
erhältlich sind.
Beispiele für geeignete Polyepoxidverbindungen, die bevorzugt ein Molekulargewicht unter 600 aufweisen,
sind die Diglycidyläther des 2,2-Bis-(p-hydroxyphenyl)-propans und die Polyglycidyläther von Pentaerythrit,
Glycerin, Propyienglykol oder Butylenglykol. Die ge-
mannten Polyepoxide können allein oder im Gemisch
miteinander oder zusammen mit zugesetzten untergeordneten Mengen an Monoepoxidverbindungen
angewendet werden.
Als Polyaminoverbindungen für die Mischung mit Alkylphenolen können niedermolekulare aliphatische,
cycloaliphatische, aromatische oder heterocyclische Polyaminoverbindungen mit mindestens ?.wei primären,
zwei sekundären oder einer primären und einer sekundären Aminogruppe \erwendet werden, die zusammen
mit den Alkylphenolen in der genannten Menge eine flüssige Mischung bilden. Die Polyamine
können auch tertiäre Stickstoffatome sowie Hydroxylgruppen enthalten. Besonders günstige Ergebnisse
wurden mit cycloaliphatischen Polyaminen, wie Diaminocyclohexanen,
i^'-Diaminodicyclohexylmethan,
2,2-Bis-(4-aminodicyclohexyl)-propan, Bis*(4-amino-3-methyf-cycfohexyl)-methan,
I-Amino-3-aminomethyI-3,5-trimethylcyclohexan
oder l-Amino-2-aminomethylcyclopentan
erreicht. Sehr geeignet sind auch heterocyclische Polyaminoverbindungen, wie Diaminoimidazol,
Di-(N,N'-aminopropyl)-piperazin, N-Aminopropylpiperazin, ferner aliphatische Polyamine, wie
Diäthylentriamin, Hexamethylendiamin, C-alkylsubstituierte
Alkylendiamine, wie Trimethylhexamethylendiamin oder N-{y-Aminopropyl)-2-äthylhexylamin.
Als Alkylphenole sind alle flüssigen Alkylphenole, wie Butylphenol, Nonylphenol, Nonylisobutylphtaol,
Nonyl-n-butylphenol, Di-nonylphenol, Diisobutylphenol,
Dodecylphenol sowie Gemische dieser Alkylphenole geeignet. Sehr geeignet sind mit ein oder zwei
C4-ia-Alkylgruppen und insbesondere mit einer C7 12-Alkylgruppe
substituierte Phenole (Hydroxybenzole), von denen das p-Nonylphenol sich besonders bewährt
hat. Die Alkylphenole werden vor der Zugabe zu den Polyepoxidverbindungen mit ilen Polyaminoverbindungen
in einem solchen Mengenverhältnis gemischt, daß auf jede Hydroxylgruppe des Alkylphenols 0,9 bis
1,1 primäre oder sekundäre Aminogruppen der Polyaminoverbindungen kommen. Alkylphenole und Polyaminoverbindungen
werden bevorzugt in äquivalentem Verhältnis von Hydroxyl- und primären oder sekundären
Aminogruppen gemischt. Die resultierende flüssige Mischung kann in dieser Form gdagert und
bei Bedarf den Polyepoxidverbindungen zur Umsetzung zugegeben werden. Mit besonderem Vorteil können
Mischungen verschiedener Polyamin-Alkylphenol-Gemische verwendet werden, wodurch eine Erniedrigung
der Viskosität erreicht werden kann.
Das erfindungsgemäß verwendete Gemisch aus den Polyaminoverbindungen und dem Alkylphenol wird
vor der Verarbeitung vorzugsweise im etwa äquivalenten Verhältnis mit der Folyepoxidverbindung innig
verrührt, d. h. in einem Verhältnis, daß auf jede Epoxidgruppe mindestens ein Aminwasserstoff entfällt.
Man kann auf einfache Weise feststellen, ob das erfindungsgemäße Gemisch aus Polyaminoverbindung
und Alkylphenol im richtigen Molverhä.ltnis vorliegt: Trägt man in der in der Abbildung gezeigten Weise
eine Mischungsreihe eines Polyamins mil: einem Alkylphenol gegen die Viskosität auf
/J = Gewichtsprozent Nonylphenyol
5 = Gewochtsprozent Amin
U = Molprozent phenolisches Hydroxyl
V —Molprozent Aminogruppen-Stickstoff:
7i == Viskosität in cP
5 = Gewochtsprozent Amin
U = Molprozent phenolisches Hydroxyl
V —Molprozent Aminogruppen-Stickstoff:
7i == Viskosität in cP
so zeigt sich, daß im erfindungsgemäßen Mischungsbereich die Viskosität der Mischung sprunghaft ansteigt.
Lösungsmittelfreie Mischungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens haben danach
Viskositäten von z. B. 4000 bis 70 000 cP bei 25° C, während die flüssigen Aminkomponenten durchweg
Viskositäten von 100 cP und weniger aufweisen. Der Fachmann kann somit das richtige Mischungsverhältnis
praktisch schon beim Zusammenrühren der Mischung und ohne analytische Hilfsmittel erzielen.
Die Reaktionsgemische können zusätzlich Lösungsmittel oder Weichmacher, insbesondere in Mengen von
weniger als 15 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge des Polyamin-Alkylphenyol-Gemischs, ferner übliehe
inerte Füllmaterialien, Pigmentfarbstoffe, lösliche Farbstoffe oder Zusätze anderer üblichen Hilfsmittel
enthalten. Auch können den Reaktionsgemischen andere übliche Härter für die Umsetzung mit
den Polyepoxidverbindungen in ur.tergerodneten Men-
ao gen zugemischt werden. Besonders geeignet sind sie
jedoch zur Herstellung lösungsmittelfreier Formkörper und Überzüge.
Die durch Umsetzung der Reaktionsgemische hergestellten Formkörper, Vergußmassen und Überzüge
»5 sind besonders elastisch und schlagfest. Sie zeichnen sich durch eine klare, glatte Oberfläche, eine gute
Alterungsbeständigkeit, Wasserfestigkeit und chemische Beständigkeit gegen Salze, Alkalien und Säuren
aus. Da die erfindungsgemäße Umsetzung der PoIyamin-Alkyl-phenol-Mischungen
mit den Polyepoxiden auch bei Temperaturen von 0 bis 20 C rasch erfolgt,
erübrigt sich das oft nicht einfach durchführbare Erhitzen der Reaktionsmischung.
Die in den folgenden Beispielen benutzten Güte-
kriterien für Überzüge werden wie nachstehend beschrieben ermittelt:
Der sogenannte Erichsen-Wert für die Elastizität (Test B) wird an einem auf ein Tiefziehblech aufgebrachten
Überzug dadurch ermittelt, daß man von der Rückseite des Blechs her eine Stahlkugel von 15 mm
Durchmesser in das Blech eindrückt und die Eindrucktiefe in mm bestimmt, bei der der Überzug zu reißen
beginnt. Man benotet einen Erichsen-Wcrt von 0 bis 1,5 mm mit der Note 6 = ungenügend und einen Wert
4S von besser als 10 mm mit der Note 1 = sehr gut.
Mit einem in gleicher Weise überzogenen Tiefziehblech wird auch die sogenannte Pendelhärte nach Königim
Pendelhärteprüfgerät nach DIN 53 157 bestimmt (Test D). Dabei wird eine Pendelhärte von weniger als
20 see mit 6 = ungenügend und eine Pendelhärte von besser als 150 see mit I = sehr gut bewertet.
Eine weitere Serie von Tests wird an Überzügen auf Glasplatten durchgeführt.
Test A: Messung der Trockenzeit mittels einer automatischen Besandungsapparatur, und zwar Al) bei 200C bis zur Klebfreiheit A 2) bei 20 C bis zum vollkommenen Durchtrocknen und A3) bei 0DC.
Test A: Messung der Trockenzeit mittels einer automatischen Besandungsapparatur, und zwar Al) bei 200C bis zur Klebfreiheit A 2) bei 20 C bis zum vollkommenen Durchtrocknen und A3) bei 0DC.
Test C: Wasserlagerung während 24 h bei 200C.
Die Benotung reicht von 1 ( = sehr gut; keine Veränderung) bis 6 (= ungenügend; starke Trübung und
Blasenbildung).
Test E: Gleichmäßigkeit des Auftrags. Subjektive Beurteilung von 1 (= sehr gut; vollkommen klarer
Überzug) bis 6 (= starke Krater, Trübungen. Blasen und andere Verlaufstörungen).
Die in den folgenden Beispielen genannten Teile und Prozente beziehen sich, wenn nicht anders vermerkt,
auf das Gewicht.
77,4 Teile einer Mischung aus 28% (33J/3 Molprozent)
3-AminomethyI-3,5,5-trimethylcyc!ohexylamin (H-aktiv-Äquivalentgewicht 43) und 72% (662/3 Mol- s
prozent) p-Nonylphenol (Molgewicht 220) werden in 100 Teilen eines flüssigen Umsetzungsprodukts aus
2,2-Bis-(p-hydroxyphenyl)-propan mit Epichlorhydrin (Epoxidwert 0,5) eingerührt. Das resultierende Reaktionsgemisch
wird in dünner Schicht auf Glasplatten und auf Eisenbleche aufgetragen. Man erhält völlig
klare Überzüge, die bei 20 C und 65 % relativer Luftfeuchte nach 3V2 h klebfrei und nach 7V2 h durchgehärtet
sind. Die Pendelhärte der Überzüge nach 24 h Trockenzeit hatte einen Wert von 126 see (Note 2), der
Erichsen-Wert war 7,1 bis 8,0 (Note 2). Auch nach 15stündiger Alterung bei 6O0C blieben die Überzüge
elastisch und biegefest. Die 2 Tage bei Raumtemperatur sowie die 15 h bei 6O0C getrockneten Filme zeigten
nach dem Einlegen in destilliertes Wasser keinerlei Trübung oder sonstige nachteilige Veränderung
(Note 1).
Vergleichsversuch 1
Aus einem Reaktionsgemisch aus 100 Teilen der in Beispiel 1 genannten Polyepoxidverbindung und
21,6 Teilen der in Beispiel 1 genannten Polyaminoverbindung werden wie in Beispiel 1, jedoch ohne
Mitverwendung eines Alkylphenols, Überzüge auf Stahlblech hergestellt. Die Überzüge sind noch nach
3tägiger Lagerung bei Raumtemperatur nicht völlig klebfrei. Die resultierenden Anstriche sind spröde
(Erichsen-Wert = 0,2 [Note 6]) und stark wasserempfindlich (Note 5). Durch ein 15stündiges Nachtempern
des Überzugs bei 60 C wird keine Verbesserung des Überzugs in seiner Elastizität und Wasserfestigkeit
erzielt.
Beispiel 2
(vergleiche hierzu Abbildung)
(vergleiche hierzu Abbildung)
In 100 Teile eines flüssigen Umsetzungsprodukts aus Pentaerythrit und Epichlorhydrin mit einem
Epoxidwert von 0,62 und einer Viskosität nach DIN-4-53211 (Auslaufzeit im Ford-Becher) von
200 see, werden 108 Teile eines Gemischs aus 36°0
(33V3 Molprozent) Bis-(4-amino-3-methyl-cyclohexyI)-methan
und 64% (66% Molprozent) p-Nonylphenol eingerührt. Das Verhältnis von Aminogruppen zu
phenolischen Gruppen ist 1: 1 (Mischungsverhältnis I 5»
der Abbildung).
Das Reaktionsgemisch ergibt nach dem Auftragen in dünner Schicht auf Glasplatten und Bleche gut verlaufende Überzüge, die bei 20'C und 65% relativer
Luftfeuchtigkeit nach 5 h klebfrei und nach 10 h durchgehärtet sind. Man erhält auch bei 0°C nach
1 Tag eine gute Trocknung. Nach einer zusätzlichen 15stündigen Alterung bei 6O0C haben die Oberzüge
eine gute Elastizität und Biegefestigkeit [Erichsen-Wert 7,0 (Note 2,5)].
Unter den Bedingungen gemäß Beispiel 2, jedoch unter Verwendung eines Reaktionsgemischs aus 100
Teilen des in Beispiel 1 genannten Polyepoxids und "5
38 Teilen von Bis-<4-anMno-3-methylcyclohexyl)-methan (Mischungsverhältnis Π der Abbildung) erhält
man Oberzüge, die bei 00C noch nach 3 Tagen nicht
klebfrei sind. Die 15 h bei 6O0C gehärteten Überzüge
sind sehr spröd (Erichsen-Wert 2,3).
Vergleichsversuch 2 b
Es wird wie in Beispiel 2 verfahren, jedoch 66 Teile eines Härtergemischs von 90 Gewichtsprozent
(= 89,2 Molprozent) des dort verwendeten Amins und 10 Gewichtsprozent (= 10,8 Molprozent) Nonylphenol
auf 100 Teile Epoxid verwendet. Das Verhältnis von Aminogruppen zu phenolischen Gruppen im
Härtergemisch beträgt 16,5:1 (Mischungsverhältnis 111 der Abbildung).
Vergleichsversuch 2c
Man nimmt 78 Teile eines Gemischs aus gleichen Gewichtsteilen des in Beispiel 2 verwendeten Amins
bzw. Phenols (entsprechend einem Molverhältnis von 48 : 52 bzw. einem Verhältnis von Aminogruppen zu
pheriolischen Gruppen wie 2:1) zur Härtung des Epoxids. (Mischungsverhältnis IV der Abbildung)
Vergleichsversuch 2d
Man verwendet 385 Teile eines Gemischs aus 90 Gewichtsprozent Nonylphenol und 10 Gewichtsprozent
des Amins nach Beispiel 2 entsprechend einem Molverhältnis von 91 : 9 bzw. einem Verhältnis von Aminogruppen
zu phenolischen Gruppen wie 0,2: I (Mischungsverhältnis V der Abbildung) auf 100 Teile
Epoxid.
Beispiel | 5 | Vergleichsversuche | 8 | 2b | 6 | 2c | 6 | |
2 | 10 | 2a | 24 | 19 | 10 | |||
Test A 1 (h) | 24 | >72 | >72 | >48 | ||||
Test A 2 (h) | 2 bis 3 | 5 | 4 bis 5 | 4 bis 5 | ||||
Test A 3 (h) | 1 | 5 | 4 bis 5 | 1 | ||||
Test B (Note) | 1 bis 2 | nicht | 1 | 1 bis 2 | ||||
Test C (Note) | meßbar | |||||||
Test D (Note) | 1 | 4 | 4 | 2 | ||||
Test E (Note) | 1 bis 2 | 5 | 4 bis 5 | 3 | ||||
Gesarntbeurtei- | Beispiel 3 | |||||||
lung: | ||||||||
In 100 Teile eines flüssigen, durch Umsetzen von 2,2-Bis-(p-hydroxyphenyr)-propan mit Epichlorhydrin
hergestellten Polyepoxide mit einem Epoxidwert von 0,5 werden 95 Teile eines Gemischs aus 33 Teilen
Bis-(4-amino-3-methyleyclohexyr)-methan und 67 Teile
p-Nonylphenol (entsprechend einem Verhältnis von Aminogruppen zu phenolischen Gruppen wie 0,92: 1)
eingerührt Die resultierenden Überzüge waren bei 20= C nach 4 h klebfrei und nach 61/» h durchgehärtet.
Nach 15stündiger Alterung bei «50° C waren die Überzüge hochelastisch und biegefest Der Erichsen-Wert
war 7,0, die Pendelhärte betrug 140 see. Nach 24stündiger Lagerung der Oberzüge m destilliertem Wasser
war keinerlei Veränderung der Oberzüge feststellbar. Die Überzüge waren gegen eine 45tägige Einwirkung
von 10%iger Salzsäure bzw. 10%iger Natronlauge völlig beständig.
Die Prüf img der Trocknung der Oberzüge aus den Reaktionsgemischen bei O°C ergab, daß sie bereits
nach 1 Tag eine klebfreie Oberfläche hatten.
Vcrgleichsversuch 3
Verfährt man wie in Beispiel 3, unterläßt jedoch den
Zusatz des Alkylphenols, so erhält man bei Raumtemperaturtrocknung spröde und wasserempfindliche
Überzüge. Bei einer Temperatur von 0 C sind die in dünner Schicht auf Glasplatten und Bleche aufgetragenen
Reaktionsgemische noch nach mehreren Tagen klebrig.
100 Teile aus 2,2-Bis-(p-hydroxyphcnyl)-propan und
Epiclilorhydrin mit einem Epoxiciwcrt von 0,5 werden mit 81 Teilen eines Gcmischs aus 32°;, Butylenglykoll,4-bis-(y-diaminopropyläther)
und 68% p-Nonylphenol (entsprechend einem Molverhältnis von Aminogruppen
zu phenolischen Gruppen wie 0,96: I) innig gemischt und das Reaklionsgemisch wird in dünner
Schicht auf Glasplatten und Bleche aufgetragen. Man erhält klare, schleierfreie, glänzende und gut verlaufende
Überzüge, die nach 3 h klebfrei und nach 7 h durchgetrocknet sind. Die Filme sind hochelastisch
(Erichsen-Wert 10,2) und auch nach I5stündigcm Erwärmen
bei 60 C biegefest (Erichsen-Wert 9,4). Die
bei Raumtemperatur getrockneten Anstriche sind gegen eine 45tägige Einwirkung von Wasser und
10"uiger Salzsäure völlig beständig. Die Reaktionsmischungen geben beim Gießen in Formen in gleicher
Weise beständige und elastische Formkörper.
Vergleichsversuch 4
Stellt man entsprechend den Angaben in Beispiel 4 Formkörper und Überzüge aus einem Reaktionsgemisch
von 100 Teilen des genannten Polyepoxide und 26 Teilen Butylenglykol-l,4-bis-()'-aminopropylä!her)
ohne Zusatz von Alkylphenol l.er. so sind diese nach
2tägiger I agerung bei Raumtemperatur und nach 15stündigem Erwärmen auf 60 C noch klebrig und
trüb.
100 Teile eines flüssigen aus 2.2-Bis-(p-hydro\yphenyi)-propan
und Epiclilorhydrin hergestellten Polyepoxids mit einem Epoxidwert von 0.5 werden mit
96,3 Teilen einer Mischung aus 27°o Butylenglykol-I.4-bis-(7-aminopropy!ätber)
und 73°„ p-Nonylisobutylphenol
innig vermischt und in dünner Schicht auf Stahlbleche aufgetragen. Die Überzüge sind nach
41/, h klebfrei und nach 10 h durchgetrocknet. Sie sind
klar, hart (Pendelhärte nach 24 h = 112 see), elastisch
(Erichsen-Wert 10,7) und wasserfest.
69.2 Teile einer Mischung aus 21 °o l-Amino-2-aminomethyl-cyclopentan und 79 °o p-Nonylphenol
werden in 100 Teile eines flüssigen, aus 2.2-Bis-(phydroxyphenyl)-propan und Epichlorhydrin hergestellten Polyepoxids mit einem Epoxidwert von 0,5
eingerührt und das Reaktionsgemisch wird in Form gegossen bzw. in dünner Schicht auf Glasplatten und
Bleche aufgetragen. Die resultierenden Formkörper und Überzüge sind nach 4 h klebfrei und nach 7 h
durchgetrocknet. Die Pendelhärte der Überzüge beträgt nach 2'.ägiger Lagerung bei Raumtemperatur
119 see und nach der Alterung während 15 h bei 60 C
144 see. Der Erichsen-Weri beträgt vor der Alterung
10,3. Auch die Formkörper waren hochelastisch. Nach 2tägigem Einlegen der Formkörper und Überzüge in
destilliertes Wasser war kein Angriff auf die Formkörper und Überzüge erkennbar.
Vergleichsvcrsuch 6
ίο Verfährt man gemäß den Angaben in Beispiel 6,
jedoch ohne Milvcrwendung von Alkylphenol, so erhält man unter gleichen Bedingungen spröde Formkörper
und Überzüge mit hoher Wasserempfindlichkeit. Auch bei Verwendung äquivalenter Mischungen
aus 30".,, l-Amino-2-aminomethylcyclopcntan und
70",', p-Nonylphcnol als Härtungskomponente für das Polycpoxid resultieren Formkörper und Überzüge, die
spröde und wasserempfindlich sind.
B e i s ρ i e 1 7
100 Teile eines flüssigen aus 2,2-Bis-(p-hydro\yphenyl)-propan
und Epichlorhydrin hergestellten Polyepoxids mit einem Epoxidwert von 0,5 werden mit
80,4 Teilen einer Mischung aus 25",, eines an den Kohlenstoffatomen drei Methylsubstituenten tragenden
Hexamethylendiamin und 75°,', p-Nonylphenol (Verhältnis MoI-NH2 zu MoI-OH —1:1) innig verrührt
und das Reaktionsgemisch wird in Formen gegossen bzw. in dünner Schicht auf Glasplatten und
Bleche aufgetragen. Die resultierenden Überzüge sind bei 20 C nach 2'/2 h klebfrei und nach 41/, h"durchgetrocknet.
Sie sind elastisch (Erichsen-Wert 8,8) und trotzdem hart und kratzfest (Pendelhärte 150 see). Die
Formkörper und Überzüge sind ferner hervorragend wasserbeständig.
Verglcichsversuch 7
Verwendet man das Rcakiionsgemisch von Beispie! 7,
jedoch ohne den Gehalt an p-Nonylphenol zur Herstellung von Formkörpern und Überzügen gemäß
Beispiel 7. so erhält man bei Raumtemperatur Formkörper und Überzüge, die noch nach 3 Tagen stark
kleben und wasscrempfindlich sind.
100 Teile eines durch Umsetzung von Pentaerythrit mit Epichlorhydrin hergestellten flüssigen Polyepoxids
mit einem Epoxidwert von 0.62 werden mit 108,7 Teilen
einer Mischung aus 35",, Bis-(4)-amino-3-methyl- cyclohexy i)-methan und 65°·,, p-Nonylphenol innig
verrührt, und aus den Reaktionsmischungen werden durch Formgießen Formkörper und durch Auftragen
dünner Schichten auf Stahlbleche Überzüge hergestellt. Die resultierenden Formkörper und Überzüge sind
hart und auch nach 15stündigem Erwärmen auf 60 C nach hochelastisch (Erichsen-Wert 9,1).
p-Nonylphenol mitverwendet, so resultieren spröde
statt 9,1 haben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Formkörpera und Überzügen durch Umsetzen von Polyepoxidverbindüngen auf Basis von Umsetzungsprodukten aus Polyphenolen oder Polyalkoholen und Epichlorhydrin mit Polyaminoverbindungen mit mindestens zwei primären und/oder sekundären Aminogruppen in Gegenwart von Alkylphenolen und gegebenenfalls in Gegenwart üblicher Zusatzstoffe, d adurch gekennzeichnet, daß ein flössiges Gemisch, das aus Polyaminoverbindungen und flüssigen einwertigen Alkylphencien hergestellt worden üt, wobei das molare Verhältnis von primären und/oder sekundären Aminogruppen zu Hydroxygruppen im AlkylphenoJ 0,9 bis 1,1 zu 1 betrug, mit flüssigen Polyepoxidverbindungen umgesetzt wird, wobei auf eine Epoxydgruppe der Polyepoxidverbindung mindestens ein Aminowasserstoffatom der Polyaminoverbindung kommt.
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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