DE1769817B1 - Verfahren zur Herstellung von Lackueberzuegen - Google Patents
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Description
Es ist bekannt, Lacküberzüge nach dem Diisocyanatpolyadditionsverfahren
herzustellen. Dabei hat man neben den üblichen aliphatischen, hydroaromatischen und auch aromatischen Polyisocyanaten auch
schon aliphatische Biuretpolyisocyanate verwendet. Diese Polyisocyanate, auch Biuretpolyisocyanate, sind
indessen bisher immer in Kombination mit in der Regel höhermolekularen Verbindungen mit mehreren
reaktionsfähigen Wasserstoffatomen zur Anwendung gekommen.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man auf höhermolekulare Verbindungen mit mehreren
reaktionsfähigen Wasserstoffatomen verzichten kann und hochwertige lichtechte Lacküberzüge mit besonders
vorteilhaften anwendungstechnischen Eigenschäften erhält, wenn man die aliphatischen Biuretpolyisocyanate
im Gemisch mit Celluloseacetobutyraten verwendet, um die Lacküberzüge in an sich
bekannter Weise herzustellen.
Es ist auch schon bekannt gewesen, Celluloseacetobutyrate in geringen Anteilen Polyurethanlackkompositionen
zuzusetzen, wobei diese Celluloseacetobutyrate als Verlaufmittel wirken. Auch in diesen Fällen
ist jedoch bisher die Anwesenheit von in der Regel höhermolekularen Verbindungen mit mehreren reaktionsfähigen
Wasserstoffatomen zwingend gewesen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit
ein Verfahren zur Herstellung von Lacküberzügen unter Verwendung von Lösungsmittel sowie gegebenenfalls
übliche Katalysatoren enthaltenden Überzugsmitteln auf Basis von aliphatischen Biuretpolyisocyanaten,
dadurch gekennzeichnet, daß man Gemische von aliphatischen Biuretpolyisocyanaten und
Celluloseacetobutyraten verwendet.
Als erfindungsgemäß zu verwendende aliphatische Biuretpolyisocyanate kommen grundsätzlich solche
beliebiger Art in Frage, z. B. solche, wie sie gemäß der deutschen Auslegeschrift 1 101 394 herstellbar
sind.
Auch die Celluloseacetobutyratkomponente kann grundsätzlich beliebig gewählt werden. Besonders
bevorzugt sind indessen niedrigviskose Celluloseacetobutyrate mit kurzkettigem Molekülaufbau mit
einer Viskosität nach ASTM-D 871/56 B (20%ige Lösung in Aceton) unter 0,5 Sekunden und einem
Hydroxylgehalt von 0,2 bis 2,0% und die nach Hydrolyse 15 bis 20% Essigsäure und 45 bis 50% Buttersäure
liefern.
In der Regel wird man die Biuretpolyisocyanatkomponente zur Celluloseacetobutyratkomponente
in einem Verhältnis von 2:1 bis 1:2 Gewichtsteilen
verwenden, wobei ein Verhältnis von 1:1 Gewichtsteilen
bevorzugt ist.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren wird die erfindungsgemäß zu verwendende
Kombination in der Regel in gegenüber Isocyanat inerten, in der Lackindustrie gebräuchlichen Lösungsmitteln,
erforderlichenfalls unter Mitverwendung von Katalysatoren, gelöst. Als derartige Lösungsmittel
kommen z. B. Äthylacetat, Butylacetat, Xylol, Äthylglykolacetat und anteilmäßig Aceton in Frage. Als
gegebenenfalls mitzuverwendende Katalysatoren sei z. B. Zinkoctoat mit einem Zinkgehalt von 8 Gewichtsprozent
genannt. Die so hergestellten Lacklösungen werden z. B. auf eine Unterlage aufgebracht,
wo sie bei Raum- oder auch bei erhöhter Temperatur ausgehärtet werden können. Die Lacklösungen
können grundsätzlich pigmentiert oder als Klarlack verwendet werden und eignen sich besonders zur
Lackierung von Holz und Papier.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, Lacklösungen mit vorteilhafter Viskosität mit ausreichend
langer Standzeit (pot life) herzustellen, wobei gleichzeitig eine extrem schnelle Trocknungszeit erzielt
wird. Eine derartige Kombination von wünschenswerten Vorteilen bezüglich ausreichend langer Standzeit,
optimaler Viskosität und möglichst rascher Trocknungszeit war mit Hilfe der aus dem Stand der
Technik bekannten Lackkompositionen auch auf Basis von aliphatischen Biuretpolyisocyanaten und
höhermolekularen Polyhydroxylverbindungen bisher nicht möglich.
Die nach diesem Verfahren hergestellten überzüge zeichnen sich außerdem durch Lichtechtheit und
guten Abrieb aus und sind je nach Menge des verwendeten Celluloseacetobutyrats in ihren physikalischen
Eigenschaften variabel.
100 Gewichtsteile einer 30gewichtsprozentigen Lösung von Celluloseacetobutyrat mit einer Viskosität
von 0,1 Sekunden (gemäß ASTM-D-871/56 B) und einem Essigsäuregehalt von etwa 19% bzw. einem
Buttersäuregehalt von 48% werden in 59,4 Gewichtsteilen Äthylacetat gelöst und mit 0,6 Gewichtsteilen
einer 10 Gewichtsprozent enthaltenden Lösung von Zinkoctoat versetzt. Das verwendete Zinkoctoat enthält
etwa 8% Zink, bezogen auf Trockensubstanz. Die Lösung wird sodann mit 40 Gewichtsteilen einer
etwa 75 Gewichtsprozent enthaltenden Lösung des aus Hexamethylendiisocyanat und Wasser (gemäß
der deutschen Auslegeschrift 1 101 394) hergestellten Biuretgruppen enthaltenden mehrwertigen Isocyanats,
welches etwa 15 bis 16,5 Gewichtsprozent noch freier NCO-Gruppen enthält, gemischt. Das Verhältnis
von festem Isocyanat zu Celluloseacetobutyrat beträgt in dieser Lackkomposition 1:1. Diese Lacklösung
wird auf verschiedene Substrate aufgestrichen und die filmtechnischen Eigenschaften untersucht
(s. Tabelle 1).
Mit den im Beispiel 1 genannten Komponenten wird eine Lacklösung hergestellt, in der das Verhältnis
von festem Isocyanat zu Celluloseacetobutyrat 2:1 beträgt (s. Tabelle 2).
Diese Lacklösung wurde wiederum auf verschiedene Substrate aufgetragen und die erhaltenen Lacküberzüge
untersucht.
Als Vergleich sind in der folgenden Tabelle unter Spalten 3 und 4 die Eigenschaften eines Polyurethanlackes
auf Basis des in den Beispielen 1 und 2 genannten aliphatischen Isocyanates mit einem stark
verzweigten Polyesteralkohol aus Phthalsäure und Trimethylolpropan mit einer OH-Zahl von etwa
angeführt. Das Verhältnis von NCO: OH der Lackkompositionen 3 und 4 beträgt 1:1. Der im Beispiel
4 beschriebene Lack enthält 0.2% Zinkoctoat, berechnet auf feste Reaktionskomponenten. Dagegen
betragen die Mengen an Beschleuniger in den Beispielen 1, 2 und 3 nur 0,1% Zinkoctoat.
3 | I | Bei 2 |
4 | 4 |
40 59,4 0,6 100 |
80,0 119,1 0,9 100 |
spiel 3 |
120 | |
Isocyanat1) | 30% 37% |
30% 19% |
120 1,9 100 253,1 |
3,8 |
Äthylacetat | 53% | 21,5% | 40% 15% |
100 251,2 |
Zinkoctoat (10%iee Lösuns) .. | 74% | 25% | 17% | 40% 15% |
Celluloseacetobutyrat2) | 86% 95% |
26,4% 27% |
23% | 24% |
Polyester11) | 13 | 20 | 30% 58% |
|
Lösungsmittelgemisch3) | 13' | 24' | 8 | |
Bindemittelgehalt .. ... | 20' | 56' | 35' | |
Viskosität4) | 151% 189% 202% |
118% 189% 203% |
>7h | |
nach 2 Stunden | 17/19 mg | 15/13 mg | 100% 147% 180% |
5,5 |
4 Stunden | 8.3 mm | 8,6 mm | 15 mg | 26' |
6 Stunden | 2223 | 0012 | 10,3 mm | 4h |
8 Stunden | 0,7 0,8 |
0,7 0.8 |
Olli | 90% 140% 155% |
0,7 0,7 |
||||
Standzeit (Stunden) | 10,4 mm | |||
Trocknung5) staubtrocken |
0012 | |||
griffest | 0,7 | |||
Pendelhärte6) nach 3 Tasjen |
0,8 | |||
7 Tagen .... | ||||
14 Tagen | ||||
Abrieb7) nach 4 Wochen |
||||
Ε-Wert8) (80-U-FiIm) nach 14 Tagen |
||||
Anlösbarkeit9) nach 7 Tagen |
||||
44 Stunden Xenotest10) Ausgangswert .. |
||||
Endwert | ||||
1) 75gewichtsprozentig in Äthylglykolacetat Xylol (1:1).
2I Als 30gewichtsprozentige Lösung in Äthylglykolacetat Bulylacetat Xylol (3: 1 :2).
3) Äthylglykolaeetat Toluol-!Methylethylketon Biitylaeetat (4:1:4:1).
4) Viskosität, gemessen im DIN-Becher (DIN-53211). 4 mm Düse.
5) Trocknung der mit 90 y. Naßfilm auf Glasplatten aufgegossenen Filme.
") Pendelhärte nach Albert König (DIN-53157).
") Pendelhärte nach Albert König (DIN-53157).
7) Abriebgeprüft im Taber-Abraser. Schleifrolle CS 10. 1000 g Belastung nach 1000 Umdrehungen.
") Tiefung von Anstrichen mit optischer Beurteilung nach Erichsen (DIN-53156).
") 1 Minute Einwirkung folgender Lösungsmittel: Toluol Äthylacetat Methanol Aceton
") Tiefung von Anstrichen mit optischer Beurteilung nach Erichsen (DIN-53156).
") 1 Minute Einwirkung folgender Lösungsmittel: Toluol Äthylacetat Methanol Aceton
0 = unverändert.
1 = erweicht,
2 = angelöst,
3 = gelöst.
'") Xenotest 150, Quarzlampengesellschaft Hanau.
11) Stark verzweigter Polyesteralkohol aus Phthalsäure und Trimethylolpropan mit einer OH-Zahl von etwa 265.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Lacküberzügen unter Verwendung von Lösungsmittel sowie gegebenenfalls
übliche Katalysatoren enthaltenden Überzugsmitteln auf Basis von aliphatischen Biuretpolyisocyanaten,
dadurch gekennzeichnet, daß man Gemische von aliphatischen Biuretpolyisocyanaten und
Celluloseacetobutyraten verwendet.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Celluloseacetobutyrate solche Produkte
verwendet werden, die einen Essigsäuregehalt von 15 bis 20% und einen Buttersäuregehalt von
45 bis 50% besitzen.
Priority Applications (9)
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1969
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SE355591B (de) | 1973-04-30 |
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |