DE1769053A1 - Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen aus thermoplastischen Polymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen aus thermoplastischen PolymerenInfo
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Description
Beschreibung Patentanmeldung der
Firma SHELL INTERNATIONALE RESEARCH Mij. N.V.,
Haag/NIEDERLANDE
betreffend:
"Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen aus thermoplastischen Polymeren"
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung fester, aus Zellen aufgebauter thermoplastischer
Schaumstoffe durch Ausschäumen von verschäumbaren Gemischen aus thermoplastischen Kunststoffen und flüchtigen
Blähmitteln.
Beim Verschäumen geschmolzener Mischungen von thermoplastischen
Kunststoffen und flüchtigen Blähmitteln bilden sich
- 1 —
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BAD ORSGiNAL
die einzelnen Schaumblasen um Kerne in der Schmelze herum. Einige derartiger Kerne sind von Natur aus
anwesend. Es ist bekannt, zusätzliche Kerne, die man auch als Schaumnukleierungsmittel bezeichnet, zur Erleichterung
der Herstellung feinzelliger Schäume in Form von kernbildenden Zusätzen zuzugeben.
W Beispiele von eis Nukleierungsmittel verwendeten Stoffen
sind oberflächenaktive Mittel, gelöste inerte Gase, thermisch zersetzbare, gasfreisetzende Substanzen, nichtzersetzende anorganische Substanzen und Stoffe, die
heiße Stellen bilden, wie niedrig schmelzende Metalle.
Bei der Herstellung von zellförmig aufgebauten thermoplastischen Gegenständen durch Expandieren eines geschmolzenen
Gemisches des thermoplastischen Kunststoffs ^ und eines darin gelösten flüchtigen Blähmittels findet
die Blasenbildung in der Schmelze statt, wenn der1 Druck auf die Schmelze vermindert wird. Gewöhnlich findet
der Druckabfall beim Durchgang der Schmelze von der Innenseite eines Extruders, wo sie hohem Druck und einer
Temperatur über der Schmelztemperatur ausgesetzt ist, durch das Kopfstück zur Außenseite, wo sie bei Umgebungsdruck
und -temperatur vorliegt, statt.
Wenn an einer kernbildenden Stelle eine Blase erzeugt wird,
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diffundiert des gelöste Blähmittel in der Umgebung der
Blase in die Blase hinein. Die Triebkraft für die Blasenbildung stellt den Unterschied zwischen dem örtlichen
Druck und dem Gleichgewichtsdruck des gelösten Blähmittels dar. Offenbar ist nur dann eine Blasenbildung
möglich, wenn der Gleichgewichtsdruck größer als der örtliche Druck ist. Die Blasenbildung wird durch
wirksame kernbildende Stellen erleichtert und wenn derartige
Stellen vorliegen, werden Blasen gebildet, wenn die Triebkraft relativ niedrig ist, während hohe Triebkräfte
erforderlich sind, wenn die kernbildenden Stellen relativ unwirksam sind.
Obwohl die Verwendung -/on kernbildenden Zusätzen gemäß der Erfindung nicht auf die Herstellung eines zellförmig
aufgebauten Produkts in einem be Stil-^iBt en. Bisrjtebepeieii
beschränkt ist, ist sie von besonderem Yorteil bei der
Herstellung von zellförmig aufgebauten Produkten mit
Volumbruchteilen des Polymeren von 0,05 bis 0,50*
was bei Polyolefinen &x Dichten im Bereich von etwa
30 bis etwa 500 g/l ergibt«
Es wurde gefunden, daß fein zerteilte Substanzen mit
einer Oberfläche aus Fluorkohlenstoffverbindungen in
der Lage sind, eine äußerst große Anzahl Nukleationszentren
• 5 -■
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BAD ORfGiNAL
in Schmelzen thermoplastischer Polymerer, die von Fluorkohlenstoffmonomeren verschieden sind, zu bilden,
wobei die Schmelzen flüssige Blähmittel in Lösung enthalten, die man verflüchtigen kann. Das Extrudieren
derartiger Schmelzen ergibt eine erhebliche Verbesserung beim Ausschäumen der Polymeren.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung eines expandierten thermoplastischen Materials,
und ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch eines thermoplastischen Polymeren im geschmolzenen Zustand,
das ein darin gelöstes flüssiges und zu verflüchtigendes Blähmittel enthält, sowie darin suspendierte fein verteilte
Teilchen eines kernbildenden Mittels für Schaumstoffe, bei dem wenigstens die Oberfläche aus einer
Pluorkohlenstoffverbindung besteht, extrudiert. Dieses
kernbildende Mittel für Schäume sollte vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 2 Gew.-^, bezogen auf das
Polymere, vorliegen*
Die Erfindung betrifft weiter ein zu thermoplastischen Schaumstoffen verschäumbares Gemisch, das nach Einbringen
eines löslichen, zu verflüchtigenden Versehäumungsmittels in die Schmelze und Extrudieren der Schmelze verarbeitet
werden kann, das gekennzeichnet ist durch ein schmelz-'
extrudierbares thermoplastisches Polymeres sowie fein ver-
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1789053
teilten Teilchen eines kernbildenden Mittels für Schäume, von denen wenigstens die Oberfläche aus einer Fluorkohlenstoff
verbindung besteht und wobei die Teilchen
vorzugsweise in einer Konzentration von 0,01 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das thermoplastische Polymere,
vorliegen.
Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Gemisch aus einem
thermoplastischen Polymeren, einem flüssigen, zu verflüchtigenden
Blähmittel*, das darin verteilt ist sowie fein verteilten Teilchen eines kernbildenden Mittels
für Schäume, von denen wenigstens die Oberfläche aus einer Fluorkohlenstoffverbindung besteht, und wobei
die Teilchen vorzugsweise in einer Konzentration im Bereich von 0,01 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das thermoplastische
Polymere, vorliegen.
Bevorzugte kernbildende Mittel sind fein verteilte
feste Perfluorkohlenstoffverbindungen wie die handelsüblichen
Mittel Polytetrafluoräthylen (TFE), fluorierte Äthylen-Propylen-Verbindungen (FEP) und Polyhexafluorpropylen.
Fein verteilte feste Trägerteilchen, die mit einem
Fluorkohlenstoffmaterial beschichtet sind, sind ebenfalls zur Verwendung als kernbildende Mittel gemäß der
Fluorkohlenstoffmaterial beschichtet sind, sind ebenfalls zur Verwendung als kernbildende Mittel gemäß der
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Erfindung verwendbar. Die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Trägers sind nicht kritisch, da
der Nukleierungseffekt durch die Oberflächenbeschichtung aus der Fluorkohlenstoffverbindung bewirkt wird. Die
Beschichtung kann in Form des festen Fluorkohlenstoffs
der genannten Art oder in Form einer dünnen Beschichtung aus der Fluorkohlenstoffverbindung (Monoschicht) bestehen,
die aus einer Lösung abgeschieden worden ist. Beispiele geeigneter Träger sind fein verteiltes Siliciumdioxyd,
Aluminiumoxyd, Glas und verschiedene Metalle und Metalloxyde. Beispiele geeigneter Fluorkohlenstoffbeschichtungen
sind Perfluorbuttersäure, Perfluorcaprylsäure, Perfluorlaurylsäure und fluorchemische oberflächenaktive Mittel
der allgemeinen Formel (c a X2a+l^fZ* worin a gewöhnlich
wenigstens 6 und vorzugsweise 7 bis 12 ist, X Wasserstoff oder Fluor bedeutet, wobei Cg^a+l weniSStens aus
55 Gew.-^ Fluoratomen aufgebaut ist, f eine kleine Zahl von 1 bis 8 und Z eine wasserlöslichmachende Gruppe
ist, wobei typische Gruppen Säuregruppen, z.B. Sulfonsäuregruppen und deren Salze sind, z.B. das
Natriumsalz, sowie Amin- und quaternäre Ammoniumgruppen.
Für die erfindungsgemäßen Zwecke sind solche Verbindungen bevorzugt, wobei alle oder alle außer einem Atom X
in der Formel Fluoratome sind.
Eine bevorzugte Gruppe von kernbildenden Fluorkohlenstoffverbindungen
sind solche mit einer kritischen OberflKchen-
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benetzungsspannung (η) ) von etwa 20 Dyn/cm oder weniger.
Kritische Oberflächenbenetzungsspannung ist ein Ausdruck
aus "Engineering Design for Plastics"* herausgegeben
von Eric Baer, Reinhold Publishing Corp., New York, 1964, Seiten 695 - 705.
Die Teilchengröße der kernbildenden Zusatzstoffe ist nicht kritisch, solange wie die Teilchen vorwiegend ^
in einem Bereich von nicht mehr als 20 Mikron Durchmesser
liegen. Die bevorzugte Teilchengröße liegt im Bereich bis zu 1 Mikron, z.B. von 0,02 bis 1 Mikron.
Die untere Grenze der Konzentration der zugesetzten
kann
kernbildenden Stoffe «flcfcköeic theoretisch so wenig wie
kernbildenden Stoffe «flcfcköeic theoretisch so wenig wie
10 Gew.-# betragen, d.h. 1 Teil pre* Millionen Teilei
es ist jedoch im allgemeinen nicht möglich, eine gleichmäßige Verseilung einer derart kleinen Menge in
der Polymermasse zu erzielen. Die Konzentration des .%
kernbildenden Mittels wird daher gewöhnlich im Bereich
von 0,01 bis 1 Gew.-# liegen und 2 Gew.-% nicht übersteigen.
Geeignete Blähmittel zur Verwendung gemäß der Erfindung
sind dolch«, dl« durch Verflüchtigung aus dem gelösten
Zustand in der verschäumbar«n Mischung wirken. Im allgemeinen
sind dies flüchtige, gewöhnlich flüssige Verbin-
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düngen. Unter einem flüchtigen Blähmittel ist ein Mittel verstanden, das gewöhnlich eine Flüssigkeit
oder ein Gas ist und in einer Polymerschmelze gelöst und daraus verflüchtigt werden kann unter geregelten
Bedingungen, vorzugsweise unterhalb 16O°C. Bevorzugte Mittel haben einen Siedepunkt unter etwa 1000C, vorzugsweise
zwischen 10 und 1000C. Diese Stoffe können Kohlenwasserstoffe
oder substituierte Kohlenwasserstoffe oder deren Gemische sein. Beispiele derartiger Stoffe sind
u.a. Propan, Butan, Pentan, Isopentan, Cycbpentan, Heptan,
Petroläther, die im genannten Bereich sieden, Benzol,
Dichlordifluormethan, Dichlortetrafluoräthan, Trichlorfluormethan,
Difluorchloräthan u.dgl. Es ist zulässig und in einigen B'ällen erwünscht, Gemische dieser Mittel
zu verwenden, und vorzugsweise Gemische aus Kohlenwasserstoffen oder Gemische aus aliphatischen Kohlenwasserstoffen
und gewöhnlich flüssigen niedrigen halogenierten Kohlenwasserstoffen.
Eine bevorzugte Gruppe von Blähmitteln sind die Alkane mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen pro Molekül. Niedrige
Paraffine, z.B. solche mit 4 bis 5 Kohlenstoffatomen
pro Molekül sind sehr geeignet zur Verwendung bei Polypropylen.
Das Blähmittel, das verflüchtigt werden kann, macht im
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allgemeinen j5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Kunststoffkomponente
der Mischung aus. Die Menge an Blähmittel wird gemäß den gewünschten Dichten des Schaumstoffes,
der hergestellt werden soll, ausgewählt.:
Die kernbildenden Mittel gemäß der Erfindung sind besonders
vorteilhaft bei der Herstellung expandierter, aus Zellen aufgebauter Gegenstände aus Kunststoffen, die
vorwiegend aus kristallisierbarem, stereoregulärem und insbesondere isotaktischem Polypropylen bestehen. Gemäß
der üblichen Terminologie bezeichnet ein üristallisierbares oder stereoreguläres Polypropylen ein festes
Polypropylen mit einem hohen Grad Stereoregularität,
was sich in einem Kristallinitätsgrad von wenigstens
50 %> gewöhnlich zwischen 60 und 70 % äußert (gemäß
der Bestimmung durch Röntgenbeugung, Infrarotanalyse
oder vergleichbaren Verfahren), wenn es unter Bedingungen verfestigt wird, die eine Kristallisation fördern. Das
Molekulargewicht nach Viskositätsmessungen derartiger etereoregulärer Polypropylensorten liegt durchschnittlich
gewöhnlich bei wenigstens etwa 40 000 und im allgemeinen zwischen 100 000 und 1 600 000. Die Viskositätszahl, gemessen in Dekalin bei 1500C und ausgedrückt
in dl/g kann 0,8 oder weniger oder bis zu 12 oder mehr
betragen.
Gemäß der Erfindung können Schaumstoffgegenstände auch
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aus kristallinen linearen Polymeren anderer alpha-Monoolefine,
insbesondere solcher mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen wie Äthylen, 1-Buten, 3-Methy1-1-buten,
4-Methyl-l-penten, 4-Methy1-1-hexen u.dgl., die
als Bildner kristalliner Polymerer bekannt sind, hergestellt
werden. Diese Polymere werden durch die sogenannte Niederdruckpolymerisation hergestellt. Nicht-gummiartige
.copolymere dieser Olefine, wie Blockcopolymere, sind ebenfalls zur Verwendung gemäß der Erfindung
geeignet.
Die Erfindung ist von besonderem Vorteil bei den genannten Polymeren, kann aber auch zur Herstellung von
expandierten Artikeln aus anderen thermoplastischen Polymeren von fluorfreien Monomeren verwendet werden.
Diese Gruppe umfaßt zusätzlich zu den genannten Polyolefinen Polymere und Copolymere von vinylaromatischen
Verbindungen, wie Styrol und alpha-Methylstyrol,
einschließlich von Copolymeren mit nicht-aromatischen Monomeren, wie die sogenannten ABS-Kautschuke (ein
Terpolymeres aus Styrol, Acrylnitril und Butadien), sowie SAN (ein Copolymeres aus Styrol und Acrylnitril)j
Acrylate wie Methylmethacrylat; Polyvinylchlorid und
dessen Modifikationen wie diejenigen mit Polyvinylacetat; Polyvinylidenchlorid und eine Vielzahl anderer Polymerer,
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wie die Nylonarten, Polycarbonate, Polyester, PoIyäther,
Zellulosederivate und Gemische derartiger Polymerer untereinander oder mit anderen Stoffen
wie Wachs«.
Zur Einverleibung des kernbildenden Mittels in das verschäumbare Gemisch kann jede geeignete Methode verwendet
werden. Z.B. kann trockenes gepulvertes TFE m
mit einigen oder allen der trockenen, pulverisierten thermoplastischen Kunststoffe vor dem Schmelzen des
Kunststoffs gemischt und das zu verflüchtigende Blähmittel damit kombiniert werden.
Bei einem anderen Verfahren wird eine Aufschlämmung des kernbildenden Mittels in einer flüchtigen Trägerflüssigkeit
in einem Teil oder der Gesamtmenge des thermoplastischen Kunststoffs verteilt, der in pulvriger
oder in anderer stückiger Form vorliegen kann und ™
danach die Trägerflüssigkeit durch Verdampfen entfernt, wobei ein Polymeres zurückbleibt, das mit den kernbildenden Teilehen beschichtet oder vermischt 1st.
Bei-einem anderen Verfahren kann das kernbildende Mittel
zu einer Lösung oder Aufschlämmung des thermoplastischen Polymeren vor der endgültigen Gewinnung des Polymeren in
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BAD ORiQiNAL
Al
trockener fester Form aus dem Polymerisationsverfahren zugegeben werden.
Nach einem anderen Verfahren kann das kernbildende Mittel in das geschmolzene Polymere dadurch eingeführt
werden, daß es in einem flüssigen Strom von flüchtigem Blähmittel, das mit der Polymermasse in einem Extruder
vermischt wird, eingeführt wird.
Nach einer anderen geeigneten Methode werden die Schaumstoffkörper hergestellt, indem ein Gemisch in
Teilchenform aus der thermoplastischen, zu verschäumenden Mischung einschließlich des gewünschten kernbildenden
Fluorkohlenstoffmittels in den Einfülltrichter eines Schneckenextruders für Kunststoffe eingefüllt
wird, worin das Gemisch in eine sich nach vorne bewegende Zone zusammengepreßt wird und erhitzt wird, bis
es als Schmelze vorliegt und durch eine Meßzone in eine Mischzone überführt wird, in der das flüchtige
Blähmittel unter Druck eingeführt und gleichmäßig im Gemisch verteilt wird und anschließend das Gesamtgemisch
durch eine Kühlzone, in der es wenig über die Verfestigungstemperatur
gekühlt wird, während es noch unter Druck steht, geleitet wird, wonach dieses Gemisch
durch ein Kopfstück in eine Zone von niedrigeren Temperatur- und Druckbedingungen extrudiert wird,
ge^Shnlich in die Außenumgebung.
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Nach jedem geeigneten Extrudierverfahren kann das Kopfstück so ausgelegt sein, daß die extrudierte Masse
in jede gewünschte Form gebracht wird, wie als Stange oder flache Platte oder durch eine Ringdüse, wobei die
Masse als Blase ausgepreßt wird, die durch ein Gas, z.B. Luft, die in der Blase verbleibt, expandiert
und auf einem Rahmen zusammenfallengelassen wird zur Herstellung einer geschäumten Platte,
Die kernbildenden Mittel gemäß der Erfindung können vorteilhaft bei der Herstellung von Schaumstoffgegenständen
aus expandierbaren thermoplastischen Teilchen verwendet werden, wobei ein flüchtiges Verschäumungsmittel
in Form von Perlen, Spitzen oder gepulverten Teilchen in der thermoplastischen Mischung enthalten
ist. ■■■■■'■■■.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Falls
nichts anderes angegeben ist, beziehen sich Teile und Prozentsätze auf das Gewicht,
Dieses Beispiel erläutert die ungewöhnliche Wirkung
von Fluorkohlenstoffverbindungen als kernbildende Mittel
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in Polypropylen gegenüber verschiedenen bekannten kernbildenden Mitteln für Schäume.
Zur Untersuchung der Wirksamkeit verschiedener kernbildender Mittel wird eine 1,5 mm dicke Platte von
gepreßtem Polypropylen, das ein kernbildendes Zusatzmittel enthält, mit einem Blähmittel äquilibriert,
unter Verwendung einer Versuchszelle bei geregelter Temperatur oberhalb dem Schmelzpunkt des Polymeren
und bei einem geregelten Partialdruck des Blähmittels, wonach die Zelle plötzlich vom Druck entlastet wird «*£-
auf Atmosphärendruck und abgekühlt wird. Die Platten werden durch Heißverpressen von pulverisiertem Polypropylen
in Flockenform hergestellt, indem das Zusatzmittel dispergiert ist, falls es teilchenförmig lab
und gefällt ist, falls es löslich ist.
In den in Tabelle I angegebenen Versuchen hatte das Polypropylen, falls nichts anderes erwähnt ist, eine
Viskositätszahl (I.V.) von 5,4 dl/g, gemessen in Dekalin bei 1250C und das kernbildende Zusatzmittel
lag in einer Konzentration von 0,5 Teilen pro 100 Teilen Kunststoff vor. Als Blähmittel wurde isopentan
verwendet und der Partialdruck des Blähmittels betrug 10,5 kg/cm und die Temperatur 1770C*
Die erhaltenden Schaumproben wurden auf Dichte und Blasen-
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konzentration geprüft (Dichte bezogen auf die Kernzahl, d.h. Zahl der Blasen pro ecm ungeschäumtes
Polymeres). Der Ausnutzungsgrad des kernbildenden Mittels, wiedergegeben als Kerne pro Teilchen, wurde
aus der Blasenkonzentration, der Teilchengröße und Dichte des kernbildenden Mittels berechnet.
Die in Tabelle I zusammengestellten Versuchsergebnisse
wurden unter Bedingungen erhalten, die eine Kernbildung bei den Zellen nicht begünstigen, da die
Polymermasse relativ viskos war - das Polymere hatte eine relativ hohe Viskositatszahl I.V. von 5,4 - und
die Triebkraft der Blasenbildung war relativ niedrig
und lag unter 10,5 kg/cm . Unter diesen schwierigen Bedingungen zeigte sich teilchenförmiges TFE als
hervorragendes kernbilderides Mittel, das eine große Zahl von Kernen für Zellen bereitstellte.
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Bei spiel |
Kernbildendes | Material | Teilchen größe Mikron |
^wIO | Mittel | Schaum dichte g/l |
Kernzahl | Ausnutzung | 6905 | |
1-1 | keins | ~83O | dichte pro cm-3 Polymeres |
des kernbil denden Mit tels, Kerne je Teilchen |
||||||
1-2 | Glycerin | flüssig | Einbringungs- verfahren |
617 | ~5 x 102 | |||||
1-3 | Detergens | flüssig | 583 | 2,6 χ 102 | - | |||||
1-4 | Sand (SiO2) | 1,5 | (f) | 617 | 1,4 χ 103 | - | ||||
1-5 | Polyvinyl alkohol |
unbekannt | (f) | 850 | 1,2 χ 103 | 1,3 x 10"6 | ||||
1-6 | Polyvinyl alkohol auf SiO2 |
1,5 | (g) | 867 | 4,7 x 102 | |||||
i-7b) | TFEc) | ~20 | (f) | 50-167 | 2,4 χ 102 | 2,4 χ 10""7 | ||||
1-8 | TPE-Latex | unbekannt | (h) | 333 | ΙΟ6 χ 107 | rJb - 20 | ||||
1-9 | TPE-Lateχ | - | (g) | 250 | 8,2 χ 106 | - | ||||
1-10 | TPEe) | d) (i) | 200 | 8,6 xlO6 | - | |||||
- | 8 χ 105 | 0,2 | ||||||||
U) | ||||||||||
09833 | ||||||||||
(O to |
||||||||||
a) Triton X-IOO (eingetragenes Warenzeichen) der Formel
(OCH2CHg)xOH; χ =* 9-10.
b) Ergebnisse verschiedener ßinzelversuche.
c) Polytetrafluoräthylenpulver.
d) TFE-Teilchengröße im Latex ursprünglich etwa 0j,2jU^
jedoch wegen Agglomerierung ist die wirksame Teilchengröße
nicht bekannt.
(kryoskopisch)
e) Ttii-Pulver durch Aukühlung/verarbeitet.
f) Kernbildendes Mittel, gelöst in Lösungsmittel, Lösung über Polymerpulver verteilt und Lösungsmittel verdampft.
^) Kernbildendes Mittel in Flüssigkeit dispergiert, 3uspension
über Polymerpulver oder Teilchen verteilt und flüssigkeit verdampft.
h) Kernbildendes Mittel in Lösungsmittel gelöst, fester Trä ger in Lösung dispergiert und die erhaltene Suspension
wie in g) verwendet.
L) lJolymerpulver in Flüssigkeit dispergiert, zur Auf-
-IY-
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BAD
schlämmung Latex zugefügt und die Flüssigkeiten durch Filtrieren entfernt.
j) Pulverförmiges kernbildendes Mittel mit Polypropylen
pulver trocken vermischt.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt unter Verwendung von Polystyrol anstelle von Polypropylen.
Das kernbildende Mittel für den Schaum war das gleiche TFE-Polymere wie gemäß Beispiel 1-7, die Temperatur
betrug 1300C statt 1770C und der erhaltene Schaum
hatte eine Dichte von 67 g/l. Die Dichtezahl der Kerne betrug etwa 10 pro ecm und die Ausnutzung des kernbildenden
Mittels etwa 2.
Beispiel 3
Dieses Beispiel erläutert eine bevorzugte Ausführungsform für das erfindungsgemäße Verfahren. Es wurde eine Anzahl
Ansätze gemacht unter Verwendung der in Tabelle II angegebenen Bedingungen und Materialien, wobei auch die
Ergebnisse aufgeführt sind. Es wurde ein Extruder verwendet, der mit einem Mischtrichter versehen war. Dieser Trich-
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ter war mit einer Rührvorrichtung versehen und einer
Anfüllschraube auf der Rührwerkachse, die - falls notwendig - zur Überführung des Gemischs aus dem Trichter
in den Kompressionsteil des Extruders diente.
Es wurde pulverisiertes Polymeres mit fein verteiltem Polytetrafluoräthylen der in 3eispiel 1-7 verwendeten
Art gemischt und das Gemisch in den Mischtrichter einge-
i füllt. Der Trichter wurde anschließend auf 735 mm ^
evakuiert und das Blähmittel in den Trichter hineinsiedengelassen,
während die Polymerteilchen gerührt wurden. Das erhaltene Gemisch wurde zur gleichmäßigen Verteilung
der Polymerpartikel mit dem Blähmittel gerührt. Rührer und Stopfer wurden einschließend umgekehrt drehengelassen,
wobei das Pulver in den Extruder gestopft wurde. Das Gemisch wurde durch den Kompressionsabschnitt geürückt,
in dem es, geschmolzen wurde und anschließend
durch den Meßteil und den Wärmeausteuscherteil, wobei A
es abgekühlt wurde. Die Schmelze wurde dann durch eine Ringdüse zur Bildung von Platten extrudiert. Die verwendeten
Spalten lagen im Bereich von etwa 0,25 bis 1,0 mm.
Der Druckabfall über dem Querschnitt der Düse betrug
etwa t>3 kg/cm . Das erhaltene Produkt war eine Platte
aus zellfö'rmigem Polymeren.
Die 3eispiele J-I bis 3-9 erläutern die Wirkung von PoIy-
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tetrafluoräthylen als kernbildender Zusatz im Polypropylen,
thermoplastischem Äthylen-Propylen-Copolymeren und Polyvinylchlorid unter Bedingungen, die zu verschiedenen
Schaumdichten zwischen etwa I67 und 417 g/l
führten unter Verwendung entweder von Isopentan oder Aceton als Blähmittel.
In ähnlichen Versuchen wurde 0,5 J^ fein verteiltes Siliciumdioxyd
als kernbildendes Mittel bei der Extrusion geschäumter Stränge von Polypropylen einer Viskositätszahl
2,2 verwendet, die ziemlich leicht Kerne bilden, wobei als Blähmittel 10 bis I7 Teile pro 100 Teile Isopentan
und eine Auslaßtemperatur des Extruders von 143 bis
1590C verwendet wurden, und Dichten der erzeugten (Schäume
von nur 1,6 χ 10·^ bis ) χ 10 erhalten wurden. In anderen
ähnlichen Versuchen wurden beim gleichen Polypropylen Celitejtf und Talkum in Konzentrationen von 1 Teil pro 100
Teileji sowie 3 bis 5 Teile pro 100 Teilen Trichlorfluormethan
als Blähmittel und Extrudiertemperaturen am Auslaß von I93 bzw. l60°C angewendet. Unter diesen Bedingungen
Kern 2
wurden cahldichten des Schaums von etwa 2 χ 10 und
3 x 10^ Kernen pro ecm bei Schäumen von 4,4 bzw. 3,15 kg/cm
erhalten.
- 20 -
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TABELLE II
Bei spiel |
Polymeres | I.V | 7 | Bläh mittel |
• | ic5 |
Konz·
Teil/ 100 Teile |
Kernbilden
des Mittel |
' Konz. Teil/ 100 Teile |
Extru deraus laß Temp. 0C |
Schaum
dichte g/l |
Dichte der Teilchen des kernbilden den Mittels pro cm |
Kernzahl dichte pro cnß Polymeres |
IU | |
3-1 | Art | 5 | 7 | Art | 4.5 | Art | 0,2* | 196 | 197 | 2 χ 105 | 1,7 x 106 | ||||
3-2 | Polypropylen | 5 | 0 | IC5 | Aceton | 8,6 | TPE | 1,0* | 197 | 280 | 106 | 6,7 x 106 | |||
3-3 | Il | 5 | 0 | Aceton | 15 | TPE | 0,2* | 196 | 267 | 2 χ 105 | 5,6 χ 105 | ||||
3-4 | η | 7, | iC8 | 15 | TPE | 1,0* | 224 | 417 | 106 | 1,4 χ 107 | /-rs | ||||
3-5 | M | 7, | IC4 | 20 | TPE | 1,0* | 226 | 262 | 106 | I 3,0 χ 106 |
)9053 | ||||
3-6 |
Thermoplasti
sches Äthylen- Propylen- Copolymeres |
4, | 15 | TPE | 1,0* | 177 | 228 | 106 | 4,4 χ 105 | ||||||
3-7 | H | 4, | 4,3 | TPE | 1,0* | 176 | 235 | !O6 | 9,9 x ΙΟ4 | ||||||
O co |
3-8 |
Polyvinyl
chlorid |
20 | TPE | 1,0* | 127 | 175 | 106 | 2,2 χ 105 | ||||||
00 c*> |
3-9 | n | TPE | 1,0* | 138 | 183 | 106 | 2,1 χ 105 | |||||||
ο» | η | TPE | |||||||||||||
co | |||||||||||||||
Beispiel 4
Durch Ersatz von Teilchen fluorierten Äthylen-Propylen-Copolymeren anstelle der PolytetrafIuoräthylenteilohen
bei den 3eispielen 1-7 und 3-1 bis 3-9 wurden
Schäume mit ähnlichen Dichten der Kerne und der Kernzahlen erhalten.
Anstelle der Verwendung von Siliciumdioxyd als Sand
als kernbildendes Mittel des Beispiels 1-4 wurde Sand« der mit Fluorkohlenstoffverbindungen beschichtet war«
verwendet, wobei der Sand der gleiche wie in Betspiel 1-4 war, aber die Beschichtung ein handelsübliches
oberflächenaktives Mittel auf Fluorkohlenstoffbaais
der Formel (c a F2a+l ^xS03Na war* Der «rhaltstne Polymer·
schaum hatte eine wesentlich größere Kernasahldiehte als
der des Beispiels 1-4.
- 22-
109833/1912
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung aus Zellen aufgebauter Schaumstoffe
aus thermoplastischen Polymeren unter Verwendung eines Blähmittels und eines kernbildenden Mittels, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Polymeres aus organischen Polymeren, die keine Fluorkohlenstoffverbindungen sind, zusammen
mit einer darin gleichmäßig gelösten flüchtigen flüssigen organischen Verbindung, die in der geschmolzenen Mischung
löslich ist, und mit in der Mischung gleichmäßig verteilten fein zerteilten Teilchen mit einer aus Fluorkohlenstoffverbindungen
bestehenden Oberfläche als kernbildendes Mittel extrudiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das
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ORIGINAL \W^'-
,-.erii.jil ;ei. ie iiittel in einer Menge von 0,01 bis 2 Gew.-%,
nezo^jen auf uns Polymere, verwendet.
j. .erfahre:, !.--.ch Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich-..
<Λ, u'..· ...-.Ij 'Is Polymeres Polystyrol verwendet.
■t . . '.!'fahren noch Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichi.et,
-.i : 2 v.r-u als Polymeres Poly vinylchlorid verwende',
.
. Verfahren n;;eh Anspruch 1 oaer 2, dadurch gekennzeichnet,
auii man e-ls Polymeres Polypropylen verwendet.
. /erl; hre:i i.uch Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man als kernoildendes Mittel Polytetrafluorethylen
in 1-orm von Teilchen, die überwiegena^iSJaudif^ii 20 Mikron
.i.::; Dureiii.'iesüer sind, verwendet.
". ."erfahren iu.ch Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
ar.j3 man das Verschäumung£r:iittel in einer Menge von
7 uis 2C Jew.-/j, bezogen auf das Polymere, verwendet.
109833/1912
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