DE1767909C3 - Verfahren zum Regeln einer kon tinuierhch arbeitenden Sedimenta tionsvornchtung - Google Patents
Verfahren zum Regeln einer kon tinuierhch arbeitenden Sedimenta tionsvornchtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regein einer kontinuierlich arbeitenden Sedimentationsvorrichtung
durch Einregeln eines Diskontinuitätsspiege's zwischen verschiedenen Feststoffkonzentraiionen.
Bei den bekannten Verfahren dieser Art wird die Höhe des Diskontinuitätsspiegels zwischen dem Dickschlamm
und einer darüberliegenden DünnschUmmphase in der vertikalen Konzentratioiisvcrteilung innerhalb
der Sedimentationsvorriehtung ermittelt und in einer bestimmten Höhe gehalten. Diese bekannten
Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß bei Überlastung der Sedimentationsvorrichtung feste Bestandteile
der Abflußströmung der überlaufenden Klarlösung sofort folgen, so daß diese nicht mehr klar
ist. Um diese Gefahr der Verunreinigung der Klarlösung zu vermeiden, ist es im praktischen Betrieb
insbesondere von Sedimentationsvorrichtungen mit einer Sedimentationstrennwand notwendig, daß die
Sedimentationsvorriehtung immer unterhalb der maximalen Belastung betrieben wird, was wiederum
unrationell ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Regeln einer kontinuierlich arbeitenden
Sedimentationsvorrichtung zu schaffen, das einen optimalen Betrieb der Sedimentationsvorrichtung bei
maximaler Belastung derselben ermöglicht.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine physikalische Größe zu finden, die, noch ehe die
Gefahr einer Verunreinigung des Überlaufs der Klarlösung eintritt, anzeigt, daß die maximale Belasiung
der Sedimentationsvorrichtung überschritten ist. und diese Größe dann zum kegeln der Sedimentationsvorrichtiir.g
zu benutzen. Dadurch könnte die Sedimentaiionsvorrichtung
kontinuierlich bei naximaler Belastung arbeiten, wodurch die optimale wirtscliaf'.-liehe
Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Sedimentationsfläche gewährleistet wäre.
Demnach besteht die Erfindung darin, daß ein Diskontinuitätsspiegel zwischen zwei Dürnschlammphasen
festgestellt und durch Regeln des Dickschlammabflusses und/oder des Zuflusses der Aufgahetrühe
in einem vorgegebenen Höhenbereich gehalten wird. Die Erfinder haben nämlich überraschend festgestellt,
daß außer dem Diskontinuitätsspiegel zwischen dem Dickschlamm und der darüberliegenden Dünnschlammphase
zwischen zwei Dünnschlammphasen ein weiterer Diskontinuitätsspiegel vorhanden ist. der seine Höhenlage
sofort bei jeder Überlastung der Sedimentaiionsvornchtung
ändert und so die gesuchte physikalische Größe bildet. Aus diesem Grunde ist der Diskontinuitätsspiegel
zwis.hen zwei Dünnschlammphasen für das Regeln einer kontinuierlich arbeitenden Sedimentationsvorrichtung
besonders geeignet, was durch sorgfältige theoretische Untersuchungen und praktische
Messungen bestätigt worden ist. Dieser Diskontinuitätsspiegel kann durch bekannte Vorrichtungen
in einer bestimmten Höhe eingehalten werden, wodurch erreicht wird, daß eine Veränderung der
Konzentration des Dickschlammes bei optimalem Betrieb vermieden wird.
Dieser Diskontinuitätsspiegel zwischen zwei Dünnschlammphasen
läßt sich besonders deutlich feststellen. wenn die Sedimentationsvorricniung bei maximaler
Belastung betrieben wird, so daß es zweckmäßig ist, diesen Diskontinuilätsspiegel zwischen den Dünnschlammphasen
bei maximaler Belastung der Sedimentationsvorrichtung festzustellen. Hält man dann
diesen so festgestellten Sedimentationsspiegel in der festgestellten Höhe, dann ist gewährleistet, daß die Sedimentationsvorrichtung
dauernd mit optimaler Lcistung betrieben wird.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist vorgesehen, daß auf die sich absetzende Strömung Schwingungen überiragen
werden. Dadurch nimmt die Feststoffe nzentration unterhalb des geregelten Diskontinuitätsspiegels
zu, was die Regelungswirkung fördert. Außerdem wird dadurch eine höhere Feststoffkonzentration
im Dickschlamm erzielt. Die Schwingungen können hierbei entweder unmittelbar auf die Strömung oder
auf das Gehäuse der Sedimertationsvorrichtung übertragen werden.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung an Hand der Zeichnung im einzelnen erläutert. Dabei
zeigen
F i g. 1 und 2 die Diagramme der Strömung fester Bestandteile je Flächeneinheit als Funktion der
Konzentration der festen Bestandteile,
F i g. 3a und 3 b eine schematisch dargestellte Eindickvorrichtung
mit unterschiedlicher Konzentrationsverteilung der Strömung innerhalb der Vorrichtung.
Die in den F i g. 1 und 2 dargestellten Kurven zeigen für eine in Betracht kommende Suspension die Strömung
fester Bestandteile je Flächeneinheit,
m2 · sec
als eine Funktion der Konzentration fester Bestandteile.
<■ — kg/m:i.
Diese Kurven können auf einfache graphische Weise von Chargen-Absetzversuchen abgeleitet werden. In
diesem Zusammenhang ist es uninteressant, wie dies durchgeführt wird und wie dazu die theoretischen
Untersuchungen aussehen.
Das wesentliche Merkmal der Erfindung ist. daß bei maximaler Belastung der Sedimentations^orrichtunc
eine Diskontinuität in der ertikalen Konzentrationsverteilung der Strömung innerhalb der Sedimcr.Uiticnsvorrichtuiii:
entsteht. Die maximale Belastung der Sedimentutionsvornchtung ergibt sich dann, wenn die
größtmögliche Teilchenkon/entration im abfließenden Dickschlamm erzielt wird, ohne daß dabei feste
Bestandteile der Abflußströmung !er überlaufenden Klarlösung folgen. Diese Diskontinuität verschwindet
sowohl bei einem Betrieb der Sedimentationsvoirichtung
mit Überlast, d. h., wenn die festen Bestandteile
der Abflußströmung der überraufenden Klarlösung folgen, als auch bei einem Betrieb der Sedimentationsvorrichtung mit Unterlast, d. h.. wenn der abfließende
Dickschlamm eine geringere Konzentration fester Bestandteile aufweist, als im Hinblick auf das Fehlen
von festen Bestandteilen in der abfließenden Klarlösung notwendig wäre.
In F i g. 1 ist die Konzentrationsverteilung bei maximaler Belastung dargestellt. Bei den verschiedenen
eingezeichneten Teilchenkonzentrationen handelt es sich bei C0 um die Konzentration fester Bestandteile
in der Aufgabetrübe am Zulauf, bei C, um die Konzentration fester Bestandteile unterhalb des Zulaufs und
obei"ialb der Diskontinuität, bei C1, um die Konzentration
fester Bestandteile des Dickschlammes im Abfluß und bei Ccrit um die Konzentration fester Bestandteile
unterhalb der Diskontinuität jeweils in kg/m3. Mit F
ist der Zulauf der Aufgabelrübe, mit L der Abfluß des Dickschlammes, beide in m'.'sec, und mit ν die
Absetzgeschwindigkeit bezeichnet. Bei der Linie LjA handelt es sich, wie das aus F i g. 1 ersichtlich ist,
um eine Tangente an die Kurve c · ι bei maximaler
Belastung, wobei A die horizontale Fläche der Sedimentationsvorrichtung in m'2 bedeutet. In F i g. 2 sind
dip Betriebsverhältüisse bei Unterbelastung der Sedimentations
vorrichtung dargestellt.
In Fig. 3a ist schematisch eine bei maximale
Belastung betriebene Sedimentationsvorrichtung dargestellt. In Fig. 3b ist daneben angedeutet, wie dadurch
die Konzentrationsverteilung der Strömung in der Sedimentationsvorrichtung aussehen kann.
Aus den F i g. 3a und 3 b ist zu entnehmen, daß der Diskontinuitätsspiegel zwischen dem Zufluß und dem
am Boden vorgesehenen Abfluß ausgebildet ist. Arheuet
die Sedimentationsvorrichtung bei maximaler Belastung, dann bleibt der Diskontiniiitätsspiegel unverändert.
Durch Überlasten der Sedimentationsvorrichtung, entweder durch Vergrößerung der Beschickungsmenge
oder durch Vergrößerung der Konzentration der festen Bestandteile der Aufgaben übe
oder durch Verringerung des Betrages an abfließendem
Dickschlamm steint der Diskonünuitätsspiegel innerhalb
der Sedimer'.messvorrichtung. Wenn die Sedimentationsvorrichtung
jedoch bei Unterbelastung betrieben wird, was entweder durch Verringerung der
Beschickungsmenge oder durch Verringerung der
Konzentration der festen Bestandteile in der Aufgabetrübe oder durch Vergrößerung des Betrages ar. abfließendem
Dickschlamm geschehen kann, dann fällt dieser Diskoniinuitälsspiegel innerhalb der Sedimentations\orrichtung.
Durch Anwendung c_.· ertindungsgemäßen Lehre
von dem bei maximaler Belastung auftretenden Diskontinuitätsspiegel bei Separationsverfahren ist e-.
möglich geworden, diese Separation: verfahren für den optimalen Betrieb einer Sedimentation-.vorriehumg /u
regeln.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei einer bekannten Sedimentationsvorrichtung durchgeführt
werden, die em DruckmefMerät. einen Zulauf für die
Aufgabetrübe, einen Überlauf für die Klarlösung, einen Abfluß für den Dickschlamm und zwei als
Sonden ausgebildete Rohre aufweist. Diese Sonde 1 sind mit einem auf dem Kopf stehenden U-Rohr verbunden,
dessen oberes Teilstück mit Öl gefüllt ist. das eine Dichte besitzt, die geringfügig unter der Dichte
der Flüssigkeit liegt.
Bei einer Änderung des Druckunterschiedes sieigt oder sinkt die Grenzfläche in eimern Schenkel des
U-Rohres, wodurch eine Abflußpumpe an- oder abgestellt wird. Damit kann die Stellung eines Di--kontinuitätsspiegels
immer zwischen den beiden Sondenöffnungen gehalten werden.
Selbstverständlich ist es nicht die Art der Einrichtung zur Ermittlung der Diskontinuität, die für die Anwendung
der Erfindung entscheidend ist. Das Wesentliche ist vielmehr das Prinzip, daß man durch Kenntnis
dieser Diskontinuität bei maximalem Betrieb einer Sedimentationsvorrichtung diese zur Bctriebsregelung
derselben heranziehen kann.
Die Sedimentationsvorrichtung kann auch einen Vibrator aufweisen, der in der Strömung unterhalb
jo des Diskontinuitätiispiegels angeordnet ist. Der Vibrator
kann in die Strömung eintauchen oder am Gehäuse der Sedimentationsvorrichtung angeordnet sein.
Durch die Schwingungen kann eine Vergrößerung der Konzentrations-Diskontinuität erzielt werden, die die
Regelt'ngsfunktionen fördert und die Absetzwirkung
vergrößern kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Regeln einer kontinuierlich arbeitenden Sedimentationsvorriehtung durch Einregeln
eines Diskontinuitätsspiegels zwischen verschiedenen
FeststofTkon/.cntrationcn. dadurch
gekennzeichnet, daß ein Diskontinuitätsspiegel zwischen zwei Dünnschlammphascn h·».·-
gestellt und durch Regeln des Dicksehlammabflusses
und oder des Zuflusses der Aufgahetrühe in einem \orgegebenen Höhen be rc ic Ii gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß der Diskontinuitätsspiegel zwischen den Dünnschlammphasen bei maximaler Belastung
ό\.: Sedmieiuationsvorricluung festgestellt v.ird.
}.. Verfahren nach Anspruch \ oder 2. dadurch
gekennzeich nt. daß die Stellung des Diskontinuitätsspiegels
durch eine Differenzdruckmessung ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Stellung des Diskon'inuiiätsspiegcls
auf optischem Weg ermittelt wird.
5. Vevahren nach einem de· Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß auf Grund der Stellung des Diskontinuitätsspiegels ein eine automatische
Regelung des Abflusses und,oder des Trübe/ulaufs ermöglichendes Signal erzeugt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, da.'/ auf die sich absetzende
Strömung Schwingungen überiiagen werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis ö, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Gehäuse der
Sedimentationsvorriehtung Schwingungen übertragen
werden.
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