DE1767033C3 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Reaktionsofen zur Durchführung exothermer katalytischer Verfahren,
bei dem innerhalb eines Kesselmantels zwischen einer Zu- und einer Ablaufleitung für das Reaktionsprodukt
eine Gruppe von mit Katalysator gefüllten Kontaktrohren im Abstand von der Mantelwand angeordnet ist und
der dabei gebildete Zwischenraum "als Durchflußbereich für einen Zweiphasen-Wärmeträger dient, der im
Kreislauf über ein außerhalb des eigentlichen Kessels liegendes Gefäß geführt wird.
Bei exothermen katalytischer! Verfahren, beispielsweise
der Dampfphasen-Oxydation von Alkoholen zu Aldehyden, ist es erforderlich, im Reaktionsofen
möglichst gleichmäßige Bedingungen aufrechtzuerhalten, wobei es ferner wichtig ist, das System hinsichtlich
der Strömungsgeschwindigkeit, der Menge des Wärmeträgers, der Temperatur sowie der Kontaktzeit zu
optimieren und so zu steuern, daß die physikalischen Bedingungen während des gesamten Reaktionsablaufes
weitgehend gleich bleiben.
Es ist verhältnismäßig leicht, im Laboratorium mit einem einzigen Kontaktrohr oder einer kleinen Gruppe so
von Kontaktrohren die optimalen Bedingungen zu ermitteln und aufrechtzuerhalten. Dies geschieht entweder
durch verstärkten Umlauf eines einzigen flüssigen Wärincträgers oder durch ein Zweiphascn-System. In
der Praxis werden aber eine Vielzahl von parallel angeordneten Kontaktrohren verwendet und die
idealen Bedingungen, die im Laboratorium erreicht werden, können wegen der zwangsläufigen Nähe der
einzelnen Kontaktrohre zueinander nicht erzielt werden. Ls ist aber außerordentlich wichtig, jedes
Komaktrolir den gleichen und während des Reaktionsablaufcs
gleichbleibenden Bedingungen auszusetzen und zu vermeiden, daß durch höhere Widerstände an
einzelnen Kontaktrohren bedingte höhere Siedetemperaturen aultreten, die eine frühere Oxydation liervornifen
als in anderen Kontaktrohren.
Bei dem aus der DTPS 8 64 394 bekannten Reaktionsofen wird ein Fördermittel, beispielsweise
Luft verwendet, die durch Rohre eingeleitet wird und das Kühlmittel umpumpt, wobei das Prinzip der
Gewichtsminderung von Flüssigkeitssäulen durch Einbringen von Luft-, Gas- oder Dampfblasen verwendet
wird. Das zum Umpumpen dienende Fördermittel wird nach Durchströmen des Kühlmittels durch einen
Stutzen abgeführt. Ein Fördermittel für das Kühlmittel ist bei dieser Ausführung eines Reaktionsofens erforderlich,
da ohne ein solches der Kreislauf nur in einem bestimmten Bereich des Ofens und nicht in gleichmäßiger
Verteilung im gesamten Ofen stattfinden würde. Daraus folgt, daß eine besondere Steuerung für das
Fördermittel benötigt wird, die als zusätzliche Maßnahme
ebenfalls die Gefahr von Fehlerquellen in sich birgt.
Eine weitere Ausführungsform eines Reaktionsofens ist aus der US-PS 19 00 382 bekannt, wo neben dem
Kontaktofen eine Kühlkammer vorgesehen ist, in der das Bad durch einen motorgetriebenen Propeller in
Umlauf gebracht wird. Hierzu ist eine in den Kontaktofen hineinführende und eine aus dem Kontaktofen
herausführende Leitung vorgesehen. Die Zu- und Ableitungen sind an derselben Seite des Kontaktofens
angeordnet. Bei einer solchen Ausführung ist aber die Druck- und damit die Kühlmiitelverteilung im Ofeninneren
unterschiedlich, und die der Kühlkammer zugekehrten, mit Katalysator gefüllten Rohre sind
anderen Reaktionsbedingungen unterworfen als die von der Kühlkammer weiter entfernt liegenden Rohre. Dies
wird auch durch den Propeller nicht ausgeschaltet.
Es war Aufgabe der Erfindung, einen Reaktionsolen einfacher Bauart zu schaffen, bei dem eine gleichmäßige
Verteilung des Wärmeträgers ohne zusätzliche Einrichtungen gesichert ist und einmal ermittelte physikalische
Bedingungen während des gesamten Verfahrens aufrechterhalten werden und damit ein gleichmäßiger und
reibungsloser Reaktionsablauf gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird durch einen Reaktionsofen der eingangs genannten Art gelöst, der dadurch gekennzeichnet
ist, daß im unteren Teil des Kesselmantels ein Einlaß für den Wärmeträger im flüssigen und gegenüber
dieses Einlasses im oberen Teil des Kesselmantcls ein Auslaß für den Wärmeträger im dampfförmigen
Zustand vorgesehen und die Gruppe der Kontaktmine derart näher am Einlaß als am Auslaß des Kesselmantels
angeordnet ist, daß der für den Umlauf und die Verteilung- sowohl des flüssigen als auch des dampfförmigen
Wärmeträgers vorgesehene Durchflußraum beim Einlaß enger ist als beim Auslaß.
Durch eine derartige exzentrische Anordnung der Kontaktrolle im Reaktionsofen wird eine solche
Strömungsverteilung des Wärmeträgers erreicht, daß ein selbsttätiger Ausgleich während des Umlaufs des
Wärmeträgers erfolgt. Durch die unterschiedlichen Wege, die der Wärmeträger am Einlaß einerseits und
am Auslaß andererseits zurücklegen muß, stellt sich ein
Gleichgewicht der Widerstände ein, wodurch gleichzeitig die Durchsatzmenge des Wärmeträgers geregelt
wird. Durch entsprechende Bemessung der Raumquerschnitte am Einlaß und am Auslaß kann folglich das
System optimiert und die für den Reakiionsverlauf erforderlichen Bedingungen eingestellt werden, die
dann während des Rcaktionsablaufcs konstant bleiben. Der so ausgeführte Reaktionsofen eignet sich auch für
große Anlagen zur Durchführung exothermer katalytischer Reaktionen, so beispielsweise für die wichtige
großtechnische Herstellung organischer Aldehyde aus Alkohol.
Die Erfindung wird an Hand eines in den Zeichnun-
gen dargestellten Ausführungsbeispieles naher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine waagerechte Schnittansicht durch einen
Mehrröhrenreaktionsofen, im wesentlichen entlang der
Linie 1-1 in Fig. 2,und >
F i g. 2 eine Axialschnittansicht durch den Reaktionsofen, im wesentlichen entlang der Linie 2-2 in F i g. 1.
Der Reaktionsofen 10 besteht aus einem zylindrischen
Kesselmantel· 11, dessen Mitte in F i g. 1 mit 12 bezeichnet ist. Der Kesselmantel 11 weist Kopfstücke
13, 14 auf, von denen das Kopfstück 13 mit einer Zulaufleitung 15 fü·· exotherme Gase und das andere
Kopfstück 14 mit einer Ablaufleitung 16 für die Reaktionsprodukte versehen ist.
Im Kesselmantel 11 ist eine Vielzahl von Kontaktrohren
17 untergebracht, von denen jedes mit einem katalysatorbett 17' gefüllt ist. Die Kontaklrohre können
in einem Kreis mit dem Außenumfai.g 18 und dem Mittelpunkt 19 angeordnet sein (Fig. I). Der Kesseimantel
11 des Reaktionsofens ist ferner mit einem Einlaß 20 für den Wärmeträger im flüssigen Zustand
sowie mit einem Auslaß 21 für den Wärmeträger im dampfförmigen Zustand versehen. Der Auslaß 21 ist
über eine Leitung mit einem Überlaufgefäß 22 verbunden, von dessen oberen Deckwand eine Dampfablaufleitung
23 zu einem Kondensator führt. Der Einlaß 20 ist im unteren Teil des Kesselmantels 11
angeordnet, während der Auslaß 21 gegenüber dem Einlaß 20, aber im oberen Teil des Kesselmaiitels 11
vorgesehen ist.
Der Boden des Überlaufgefäßes 22 ist mit einer Rücklaufleitung 24 für Flüssigkeit versehen, die an dem
Flüssigkeits-Einlaß 20 angeschlossen ist. Noch eine weitere Flüssigkeitsleitung 25 ist mit der Rüeklaufleitung
24 verbunden, die kälteren, flüssigen Wärmeträger vom Kondensator zurückführt.
Die Strömungsrichtung des Wärmeträgers ist durch den Pfeil 26 angezeigt. Der lotrechte innere Dampfraum
ist durch den Abstand 27 angegeben und charakteristische waagerechte Querschnitte von Vertikalbcreichen
des Raumes zwischen dem Kesselmantel 11 und dem Kreisumfang 18 der Kontaktrohranordnung einschließlich
des darüberliegenden Dampfraumes sind durch die Bezugszeichen 28 und 29 verdeutlicht.
Zur Erläuterung wird der Ablauf an I !and eines nahe des Einlasses 20 für den flüssigen Wärmeträger
angeordneten Kontaklrohres 17a und eines nahe des Auslasses 21 für den dampfförmigen Wärmeträger
angeordneten Kontaktrohres Mb beschrieben. Es ist offensichtlich, daß dann, wenn die Abstände 28 und 29
zwischen Kreisumfang 18 und Kesselmantel Il gleich wären und der Mittelpunkt 19 des Kreises mit der Mitte
12 des Kessels des Reaktionsofens 10 zusammenfiele, ein Unterschied zwischen dem Widerstand des das
Kontaktrohr 17a verlassenden Damptstromes und dem Widerstand des das Kontaktrohr Mb verlassenden
Dampfstromes auftrage. Der Dampfstrom vom Kontaktrohr
17a müßte nämlich einen weiteren Weg zurücklegen und würde gleichzeitig mit dem Dampfstrom
aus den zwischen den Kontaktrohren 17a und Ub
liegenden Rohren zusammengebracht. Sowie aber das vereinigte Volumen des Dampfes größer wird, steigt der
Widerstand und daher ist es für die gleiche Menge Dampf viel schwieriger das Kontaktrohr 17;? zu
verlassen als für diejenige, die gleichzeitig aus dem <,5
Kontaktrohr 17£> heraustritt. Unter den gleichen
Bedingungen, wenn kältere Flüssigkeit in den Einlaß eindringt, wird der Widerstand gegen die Flüssigkeitsströmung
für das Kontaktrohr 17f> größer als für das Kontaktrohr 17;/. Diese Bedingungen treten auf,
gleichgültig ob eine oder mehrere Fiüssigkeitseinlaß- und Dampfauslaßleitungen vorgesehen sind. Auch wenn
der Raum zwischen dem Kesselmantel 11 und dem durch die Anordnung der Kontaklrohre gebildeten
Kreis 18 vollständig offengelassen würde, beispielsweise durch eine durchgehende Öffnung im Kesselmantel
oder durch Ausdehnen des Mantels, um den Widerstandsunterschied vernachlässigbar zu machen, würde
die die inneren Kontaktrühre nahe der Mittelpunkte 12, 19 verlassende Dampf- und Flüssigkeitmenge einem
größeren Widerstand begegnen als diejenige, die am Umfang des Kreises der Rohranordnung austritt. Dies
hätte zur Folge, daß immer noch in einigen Bereichen des Reaktionsofens ein leichter Unterschied im Dampfund
Flüssigkeitsstrom auftreten würde. Außerdem würde durch eine unverhältnismäßige Vergrößerung
des, Kesselmantels IJ die Flüssigkeitsverteilung durch
einen sehr großen Außenraum weiter ungünstig beeinflußt, so daß die Kontaktrohre am Umfang des
Kreises 18 kalter wären als diejenigen in der Nahe der Mittelpunkte 12, 19. Auf diese Weise würde der
proportionale Umlauf des Wärmeträgers wieder beeinträchtigt werden.
Erfindungsgemäß werden die Schwierigkeiten der Strömungsverteilung dadurch ausgeschaltet, daß der
Mittelpunkt 19 des Kreises 18.111 dem die Kontaklrohre
17 angeordnet sind, seitlich vom Mittelpunkt 12 des Kesselmantels 11 in Richtung des Einlasses 20 für den
Wärmeträger im flüssigen Zustand und dadurch vom Auslaß 21 für den Wärmeträger im dampfförmigen
Zustand weiter weg vorschoben wird. Diese exzentrische Anordnung des Kreises 18 in bezug auf den
Kabelmantel 11 hat einen Unterschied im horizontalen
Querschnitt des die Kontaktrohre 17 umgebenden Raumes zur Folge, wie durch die Abstände 28 und 29
ersichtlich ist. So ist beispielsweise der Raumquerschniu bei 29 verhältnismäßig eng, wodurch der Dampfstrom
und der gewünschte Flüssigkeitsstrom ebenfalls klein sind. Andererseits ist der Raumquerschniu 28 verhältnismäßig
groß, um in diesem Bereich einen größeren Dampfstrom aufzunehmen. Gleichzeitig wird der durch
den Einlaß 20 eintretende flüssige Wärmeträger in den Raum mit dem kleinsten Querschnitt eingeführt,
wodurch ein höherer Widerstand auftritt, der es gestattet, daß mehr Flüssigkeit vorzugsweise gegen das
Kontaktrohr Mb fließt. Es wurde gefunden, daß es vorteilhaft ist, den Raumquerschnitt so auszubilden daß
eine konstante Geschwindigkeit gewährleistet ist. wodurch an jeder Stelle im gesamten Reaktionsofen ein
gleichmäßigerer Widerstand des Flüssigkeits- und des Dampfstromes entgegenwirkt.
Außerdem wurde gefunden, daß durch eine selbsttätige Strömung Vorteile erzielt werden können. Hierbei
wird die Größe des Dairpfraumes 27 aufrechterhalten, derart, daß der Flüssigkeitsspiegel des Wärmeträgers
durch den Auslaß 21 und die daran anschließende Leitung im Überlaufgefäß 22 fortgesetzt wird. Der au:,
der Kondensationszonc zurückgeführt kondensierte Dampf ist verhältnismäßig kalt, und nach Vermischen
mit der verhältnismäßig heißen Flüssigkeit im Überlaufgefäß 22 erhöht er die Dichte der durch den Einlaß 20 in
den Rcakiionsofen eintretenden Flüssigkeit ausreichend,
um eine hohe Thermosiphon-Umlaufgeschw'mdigkeil
zu erzeugen. Auf diese Weise wird ein Fördermittel oder eine Umwälzpumpe für den Wärmeträger
überflüssig.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Reaktionsofen zur Durchführung exothermer katalytischer Verfahren, bei dem innerhalb eines Kesselmantels zwischen einer Zu- und einer Ablaufleitung für das Reaktionsprodukt eine Gruppe von mit Katalysator gefüllten Kontaktrohren im Abstand von der Mar.telwand angeordnet ist und der dabei gebildete Zwischenraum als Durchflußbereich für einen Zweiphasen-Wärmeträger dient, der im Kreislauf über ein außerhalb des eigentlichen Kessels liegendes Gefäß geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren Teil des Kesselmantels (11) ein Einlaß (20) für den Wärmeträger im flüssigen und gegenüber dieses Einlasses im oberen Teil des Kesselmantels ein Auslaß (21) für den Wärmeträger im dampfförmigen Zustand vorgesehen und die Gruppe der Kontaktrohre (17) derart naher am Einlaß (20) als am Auslaß (21) des Kesselmantels (11) angeordnet ist, daß der für den Umlauf und die Verteilung sowohl des flüssigen als auch des dampfförmigen Wärmeträgers vorgesehene Durchflußraum (28, 29) beim Einlaß (20) enger ist als beim Auslaß (21).
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