DE1766031B2 - Blutdruckmessvorrichtung - Google Patents
BlutdruckmessvorrichtungInfo
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Description
35
Bei der Erfindung wird ausgegangen von einer Blutdruckmeßvorrichtung
mit einer aufpumpbaren Druckmanschette zum Ausüben von Druck auf ein? Arterie. wobei bestimmte Änderungen in der elektrischen Leitfähigkeit
des Körpergewebes für elektrischen Strom einer hohen Frequenz infolge im Kreislauf auftretender
Schwankungen, wenn sich der Druck in der Druckmanschette allmählich ändert, ausgenutzt werden, und für
die Zufuhr elektrischen Stromes hoher Frequenz Elektroden zwischen der Klemmanschette und dem von
dieser umschlossenen Körperteil angeordnet sind.
Bei einer derartigen Vorrichtung verursacht jede Blutwelle, die in das jenseits der Druckmanschette liegende
Blutgefäßsystem dringt, einen elektrischen Impuls. Zwischen zwei bei der Arterie anliegenden Elck-(roden,
die auf geringem Abstand voneinander liegen, zeigen sich die Blu'.druckwellen als Modulation des zugeführten
Wechselstroms. Bei ausreichend hoch gesteigertem Druck in der Manschette findet keine Bluidurchströmung
statt, und ein erster elektrischer Impuls entsteht nach allmählicher Vei ringerung des Manschettendrucks,
wenn der systolische Blutdruck erreicht ist, wobei sich die Arterie nur kurz öffnet und ein geringer
Blutstrom durchläßt. Die zunehmende Strömungsintensität des Blutdrucks bei weiterer Druckverringerung
zeigt sich in Amplitudenvergrößerung der elektrischen Impulse, deren Zunahme endet, wenn der Manschetlcndruck
so weit herabgesunken ist, daß die Blutströmung regelmäßig erfolgt und nicht mehr durch Arterienverengung
beeinträchtigt wird. Die Änderung von zuneh mender nach gleichbleibender Amplitude ist ein wenig
zuverlässiger Maßstab, weil beim Passieren des diastolischen Blutdruckes der Spitzenwert der Amplitude
nicht plötzlich konstant bleibt, sondern während einer Anzahl Herzschläge sich noch allmählich ändert.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßvoirichtung zu schaffen.
die dienen Nachteil nicht aufweist.
Das Blut hat eine höhere spezifische Leitfähigkeit ais
Körpergewebe, so daß jede Blutwelle die durch das Arteriensystem fließt, die elektrische Impedanz zwischen
hintereinander angeordneten Elektroden ändert. Die Anordnung der Elektroden wird derart gewählt, daß
die Amplituden der Spannungsimpulse zwischen jeder der Außenelektroden und der mittleren Elektrode einander
wenigstens nahezu gleich sind.
Eine bis über den systolischen Druck aufgepumpte Druckmanschette verhindert die Blutdurchströmung
völlig infolge der Tatsache, daß die Schlagader abgeklemmt wird. Verringerung des Manschettendrucks au!
einen zwischen den systolischen und diastolischen Blutdruck liegenden Wert ergibt den Blutdurchgang durch
die örtlich verengte Arterie, wobei die Laufzeit des Blutes durch diesen Teil eine Verzögerung der Blutwelle
verursacht, so daß zunächst der Widerstand zwischen der Elektrode der Zufuhrseite, welche die proMmaie
Elektrode genannt wird, und der mittleren Elektrode und danach der Widerstand zwischen dieser und der
Elektrode, an der Ausströmungsseite, welcne die disuile
Elektrode genannt wird, beeinflußt wird. Die in dieser Weise erscheinenden Spannungsimpulse zeigen daher
einen Phasenunterschied. Bei einem herabgesetzten Manschettendruck auf einen Wert, bei dem die Arterie
gerade nicht mehr geschlossen wird, verschwindet der Phasenunterschied ziemlich plötzlich.
Bei einem bestimmten hohen Druck in der Manschette, der dem systolischen Blutdruck nahezu entspricht,
wird der Abschluß der Arterie unter dem Einfluß einer sich nähernden Blutwelle zu einem sehr
schmalen Gebiet verengt, was noch gerade ausreicht, um die Blutdruckströmung zu verhindern. Um in diesem
Fall die Beeinflussung des Widerstandes zwischen der mittleren Elektrode und der distalen Elektrode zu
vermeiden, wird vorzugsweise die mittlere Elektrode außerhalb der Mitte der Druckmanschette an der von
der Blutslromzufuhr abgewandten Seite angeordnet. Die Außenelektroden befinden sich in gleichen Abständen
auf beiden Seiten der mittleren Elektrode.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die im wesentlichen die
elektrische Schaltung betrifft,
F i g. 2 einige sogenannte rheografische Aufzcichnungsdiagramme.
Die Elektroden 1, 2 und 3 sind an dem Innenmantel der Manschette 4, die durch einen Luftschlauch 5 aufgepumpt
werden kann, angebracht, wodurch die Elektroden fest gegen den durch die Manschette umschlossenen
Körperteil 6 gedrückt werden. Von den Außenelektroden liegt die proximale Elektrode 1 an der Zuführungsseite
des Blutstromes und die distale Elektrode 2 liegt iin der Abführseite. Die Elektrode 3 ist in gleichen
Abständen von den beiden Außenelektroden angeordnet.
Abwechselnd wird der Druck in der Manschette 4 bis über den systolischen Druck erhöht, wobei der Blutstrom
abgeklemmt ist. und danach verringert. In dem Augenblick, wo der abnehmende Manschettendruck
den systolischen Blutdruck passiert, kommt der arte-
rielle Blutstrom bei jedem Herzschlag gerade einen Augenblick auf Gang. Die Durchströmung ist merkbar
am Erscheinen von Spannungsimpulsew im distalen Teil
des Widerstandes "-Zwischen den Außenelektroden ! und 2, d.h. in dem zwischen der mittleren Elektrode 3
und der distalen Elektrode 2 liegenden Teil. Im proximalen
Teil zwischen den Elektroden 1 und 3 können vorhergehende Druckwellen bereits Spannungsimpulse
verursacht haben, wenn diese Druckwellen nur teilweise unter die Manschene 4 dringen. Beim ersten Spannungsimpuls
im distalen Teil wird der Manschettendruck aufgezeichnet, und dieser gibt den sysiolischen
Druck an.
Bei weiterer Drucksenkung entsteht durch einen Vergleich der distalen Spannungsimpulse mit den proximalen
Spannungsimpulsen das von der Phasenverschiebung zwischen beiden Spannungen abhängige
Meßsignal. Dazu sind die proxima/en und die distalen
Elektroden 1 und 2 über die Gleichrichter 7 und 8 mit den Verstärkern 9 und 10 verbunden, die eine gemeinschaftliche
Verbindung Il mit der mittleren Elektrode 3 aufweisen. Die Ausgangsspannungen werden derart
eingestellt, daß beim Nichtvorhandensein irgendeines Phasenunterschiedes die Amplituden beider Spannun
gen einander gleich sind. Die dem Differenzverstärker 12 zugeführten Spannungen verursachen Spannungsimpulse
am Ausgang des Verstärkers, wenn sich der Druck in der Manschette 4 vom systolischen /Lm diastolischen
Druck ändert. Mit den Spannungsinipulsen ist eine bistabile Kippschaltung 16 steuerbar, wenn ein
vorherbestimmter Amplitudenwert überschritten wird. Auf bekannte Weise ist erreichbar, daß die Spannungsinipulse
beim Überschreiten eines Schwellenwertes dadurch auf die Kippschaltung einwirken, da.i ein schwebender
Diskriminator 13 verwendet wird, dessen Schwellenwert ein fester Prozentsatz der erreichten
maximalen Amplitude ist. Die Wahl des Schwellenprozentsatzes bietet die Möglichkeit, den Wert des Manschettendruckes,
bei dem die Spitzenspannungen aus dem Differenzverstärker aufhören den Diskriminator
Ku beeinflussen und der als der diastolische Druck betrachtet
wird, den unterschiedlichen subjektiven Diastolekriterien, die bei der normalen Auskultation gangbar
sind, anzupassen.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist nun wie folgt. Nachdem die Manschette 4 angebracht ist, wird diese
aufgepumpt bis zu einem derartigen Druck, daß die Schlagader abgeklemmt wird. Nach dem Aufpumpen
entweicht die Luft aus der Manschette, wodurch der Druck allmählich sinkt, vorzugsweise mit einer konttanten
Abnahme von einigen jnm Quecksilbersäule/Sekunde. Der Manschetiendruck folgt, als Funktion
der Zeit, dem Lauf der grafischen Darstellung 33 in F i g. 2.
Wem der Druck in der Manschette so weit gesunken ist. daß während des Maximums des vom Herzschlag
verursachten Drucks das Blut unter der Manschette bis jenseits der ersten proximalen Elektrode 1 dringt, wird
bereits der proximale Teil der Impedanz beeinflußt, so
daß Impulse im Differenzverstärker entstehen, wie sie im Teil 34 des Aufseichnungsdiagramms 35 in F i g. 2
dargestellt sind, die jedoch keine richtige Anzeige ergeben. Erst wenn die Schlagader so weit geöffnet wird,
daß eine Blutwelle durchgelassen wird, entspricht der Manschettendruck dem zu messenden systolischen
Wert. Die Aufzeichnung desselben erfolgt mii Hilfe dis
Verstärkers 10 für die distalen Spannungswel'en, von
riam .-»ir» 7nf^|fT (jgrvj Endverstärker 14 zugeführt wird.
Der Einsatz der von diesem herrührenden Spannungsimpulse ist kennzeichnend für den systolischen Blutdruck.
Infolge des ersten Impulses öffnet sich eine Torschaltung
17 und das elektromagnetische Relais 27 wird erregt, wodurch sich eine Klappe 28 in der Verbinungsleitung
des Druckmessers 29 mit der Druckleitung 5 schließt. Der systolische Druck isi also ablesbar. Mit
dem Aufzeichnungsdiagramm 36 in F i g. 2 sind die distalen Spannungsimpulse dargestellt.
Im folgenden Zeitintervall wird die Schlagader während
jeder Herzschlagperiode geöffnet und danach wieder geschlossen. Es hat sich herausgestellt, daß beim
Gebrauch einer Wechselstiomquelle. die einige 111Λ bei
100 kHz liefert, brauchbare /mpedanzmessungen
durchführbar sind, deren Unterschiede infolge des durch die Verzögerung in der Blutwelle verursachten
Phasenunterschieds den hochfrequenten Strom modulieren. Als Stromquelle ist ein Generator mit einer Oszillatorröhre
18 wirksam, deren Gitterkreis einen Kondensator 19. einen Widerstand 20 und eine Spule 21.
und deren Anodenkreis den Kondensaior 22 und eine Spule 23 enthält. Die Gitterspult· 21 und die Anodenspule
23 sind miteinander und mit der Sekundärspule 24 verbunden, wobei letztere Spule mit dem Kondensator
25 in Resonanz mit der Gencratorfrequen/. abgestimmt sind. Die Hochfrequenzenergie wird über die Trennkondensatoren
26 dem Stromkreis mit den Elektioden 1 und 2 zugeführt. Bei symmetrischer Anpassung der
Verstärker 9 und 10 dringt die erzeugte Spannung nicht bis jenseits des Differenzverstärkers 12 durch.
Die Phasenmodulation ergibt die Spitzenspannungen am Ausgang des Differenzverstärkers 12 beim Auftreten
jedes Herzschlages gemäß dem Aufzeichnungsbild 35. Der Diskriminator 13, dessen Schwellenspannung
37 auf einen bestimmten Prozentsatz der maximalen Amplitude eingestellt ist, sorgt dafür, daß die Schwellenspannung
überschreitenden Spannungsimpulse durchgelassen werden.
Wenn der Druck in der Manschette soweit gesunken ist. daß sich die Schlagader nicht mehr nach jedem
Herzschlag schließt, verschwinden der Phasenunterschied und zugleich die Spannungsimpulse aus dem Differenzverstärker
12 nahezu vollständig. Nach Verringerung bis zur Schwellenspannung des Diskriminator 13
zeigt der Druckmesser 30 den diastolischen Druck. Die schematische Darstellung der verwendeten elektronischen
Mittel weist darauf hin. daß an sich bekannte Elemente gemeint sind. Mit einem schwebenden Diskriminator
ist eine Schaltung gemeint, mit der eine Schwellenspannung erzeugt wird, die einen bestimmten Prozentsatz
der maximalen Amplitude eines zugeführten Signals beträgt. Durch Vergleich des zugeführten Signals,
dessen Amplitude nach Erreichung eines maximalen Wertes abnimmt, mn der Schwellenspannung,
kann am Zeitpunkt, wo das Signal diese Spannung nicht mehr überschreitet, eine folgende Stufe in Gang gesetzt
werden, beispielsweise eine in zwei Stellungen stabile Torschaltung 16. an welche ein elektromagnetisches
Relais 31 angeschlossen ist, das ein Ventil 31 in der Druckleitung betätigt.
Hierzu i Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Blutdruckmeßvorrichtung mit einer aufpumpbaren Druckmanschette und mit zwischen der Manschette
und dem von dieser umschlossenen Körperteil angeordneten Elektroden zur Zuführung eines
elektrischen Hochfrequenzstromes. dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den beiden erwähnten Elektroden eine dritte Elektrode (3) angeordnet
ist, die über den Eingang eines Differenzverstärkers unmittelbar oder über Zusat;:verstärker
in beide mit den Außenelektroden (1, 2) gebildete Stromkreise eingeschleift ist, derart, daß die in diesen
Kreisen erzeugten Spannungen im Differenzverstärker eine im wesentlichen von der gegenseiten
Phasenverschiebung abhängige Meßspannung hervorrufen, die durch einen mit diesem Verstärker
verbundenen Stromkreis in einem Schelle ndiskriminator (13) wirksam ist, dessen Schwellenspannung
abhängig vom Spitzenwert der zugefühiten Spannung einstellbar ist, und der einen Bedienungsstromkreis zur Druckmessung in der Manschette
steuert, wenn die Meßspannung unter die Schwellenspannung sinkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Elektrode unter der Manschette
und außerhalb der Mitte der Manschette, wenigstens jenseits der Stelle der größten Eindrükkung
an der von der Blutstromzufuhr ab^ewandten Seite angeordnet ist.
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