DE1763702C3 - Schaltungsanordnung zur Meldung und automatischen Beseitigung von Kurzschlüssen an Elektrolysezellen - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Meldung und automatischen Beseitigung von Kurzschlüssen an ElektrolysezellenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eint Schaltungsanordnung zur Meldung und automatischen
Beseitigung von Kurzschlüssen an Elektrolysezellen, insbesondere an Chloralkalielektrolysezellen, wobei die
Änderung der Zellenspannung bei entstehendem und verschwindendem Kurzschluß ausgenutzt wird, und die
Zellen ausgestaltet durch die Erfassung der Differenz zwischen der sich ändernden Zellenspannung und einer
vom Elektrolysestrom abhängigen Referenzspannung mittels einer monostabilen oder bistabilen elektronischen
Schaltstufe, wobei jeweils die Zellenspannung von der elektronischen Schaltstufe durch Zwischenschalten
eines Gleichstromtransformator galvanisch getrennt ist, nach Patent 15 88 192.
Gemäß dem Hauptpatent wird bei einer besonderen Ausführungsform als Referenzspannung
der Mittelwert der Spannungen aller im gleichen Stromkreis liegenden Elektrolysezellen verwendet,
wobei im Falle eines Kurzschlusses die betreffende Kürzschlußzelle aus der Mittelwertbildung herausgenommen
wird.
Diese Anordnung ist von Nachteil, wenn die Spannung der betroffenen Zelle vor der Kürzschlußmeldung
relativ niedrig war; denn darin erhöht sich dei' Mittelwert, sobald der Beitrag dieser Zelle entfällt.
Der Betrag der Mittelwertänderung hängt von der Spannungsdifferenz der betroffenen Zelle zum Mittelwert
und der Anzahl der zum Mittelwert beitragenden Zellen ab. Unter ungünstigen Umständen kann der
Mittelwert sich um einen Betrag erhöhen, der ausreicht, um empfindlich eingestellte Kurzschlußmeldeeinheiten
anderer Zellen ansprechen zu lassen. Dadurch wird für diese Zellen ein Kurzschluß vorgetäuscht, und die
zugehörigen Elektroden werden mit der Steuereinrichtung unnötigerweise hochgefahren. Die in der Kurzschlußmeldeeinheit
enthaltene elektronische Schaltung spricht auf das Absenken der Zellenspannung gegenüber
der Referenzspannung an. Sie spricht dann an, wenn die Zellenspannung bei konstanter Referenzspannung
abnimmt, ebenso aber auch, wenn die Zellenspannung konstant bleibt, die Referenzspannung jedoch
iunimmt.
Es wurde nun gefunden, daß sich diese Nachteile vermeiden lassen, indem als Referenzspannung eine
künstliche Spannung herangezogen wird, deren stromunabhängiger der elektrochemischen Zersetzungsspannung
entsprechender Anteil über einen einstellbaren Spannungsteiler aus einer Konstantspannungsqueiie
gewonnen wird, wohingegen der dem Elektrolysestrom proportionale Anteil aus dem Sekundärstromkreis eines
Gleichstrommeßwandlers gewonnen wird.
Der dem Elektrolysestrom proportionale Anteil U\ entsteht im wesentlichen durch die unvermeidlichen
Ohmschen Widerstände in allen zur Stromleitung beitragenden Teilen.
Für die Zellenspannung U gilt dementsprechend angenähert:
U= U0+ U, = U0 + R ■ /.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwischen Gleichstromtransformator und
elektronischer Meldeschaltung ein Tiefpaß angeordnet ist, der aus einem Widerstand und einem Kondensator
besteht oder sich aus mehreren hintereinandergeschalteten Siebgliedern dieser Art zusammensetzt.
Dadurch wird erreicht, daß durch 3>.haltvorgänge im
Elektrolysestromkreis oder durch Einstreuung von Störimpulsen auf dem Signalübertragungsweg zwischen
Elektrolysezellen und Kurzschlußmeldeeinrichtung oder durch Oberschwingungen im Elektrolysemeßkreis
entstehende kurze Spannungsänderungen, die zum Vortäuschen von Kurzschlüssen und damit zum
Ansprechen von Kurzschlußmeldeeinheiten führen könnten, vermieden werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die Zellenspannung an mehreren parallelliegenden
Leiterbahnen abgegriffen und über gleich große Widerstände für die Begrenzung von Ausgleichströmen
an Sternpunkte geführt. Würde nämlich die Spannung nur an einer Leiterbahn, z. B. in Zellenmitte, abgegriffen,
so wäre die bei Kurzschluß von der Meldeeinrichtung erfaßbare Spannungsabsenkung je nach der Lage der
betroffenen Elektrode unter ungünstigen Umständen so klein, daß die Meldeeinrichtung nicht mehr anspricht,
was durch die erwähnte besondere Ausgestaltung der Erfindung vermieden wird.
Die Erfindung sei nun an einer beispielsweisen
Aüsführungsförm der Schaltanordnung näher erläutert:
Zwischen den hintereinandergeschalteten Elektrolyt
sezellen 1 werden jeweils an den beiden äußeren und an
der mittleren Stromschiene die Spannungspotentiale abgenommen Und über gleich größe Strombegrenzungswiderstände
21 an einen Sternpürikt 22 geführt.
Dieser Sternpunkt weist dabei jeweils den arithmetischen Mittelwert der Einzelpotentiale auf. Die Potentialdifferenzen
bzw. Spannungen zwischen benachbarten Sternpunkten 22 werden über Sicherungen 2 handelsüblichen Gleichstromtransformatoren 3 zugeführt,
weiche zur galvanischen Trennung der angeschlossenen Schaltungsteile vom Elektrolysestromkreis
dienen. Die minusseitigen Anschlüsse der Transformator-Sekundärseite
sind mit der Sammelschiene 4 verbunden, wohingegen eier plusseitige Anschluß
jeweils über ;'inen Widerstand 19, der mit einem Kondensator 20 einen Tiefpaß bildet, sowie über einen
Kondensator 5 mit dem Steuereingang einer monostabilen oder bistabilen elektronischen Schaltstufe 6
verbunden ist
Die Schaltstufe 6 wird durch eine rasche Spannungsabsenkung vom Ruhezustand in den Arbeitszustand
umgesteuert. Sie kippt dann nach einer vorgebbaren Zeit selbsttätig in den Ruhezustand zurück —
unabhängig davon, ob der Kurzschluß noch besteht oder nicht. An die Schaltstufe 6 sind die Signaleinheit 7 und
die Steuerstufe 8 für die Anodenverstelleinrichtung 9 angeschlussen. Die Signaleinheit 7 ist so eingerichtet,
daß die Signalgabe unabhängig von der Dauer des Eingangsimpulses bis zur Quittierung durch das
Anlagenpersonal aufrechterhalten bleibt
In der Steuerstufe 8 wird, sobald ein Elektrodenkurzschluß die Schaltstufe 6 in Arbeitsstellung bringt, ein
Selbsthaltesystem erregt. Dieses steuert unabhängig vuii uci Lange des ÄusgilllgMiiipuiscs ilci Si-iiaiibiufc G
über einen Verstellantrieb M die zur betroffenen Zelle gehörende Anodenverstelleinrichtung 9 so lange in
Aufwärtsrichtung, bis eine vorgebbare Höhendifferenz oder eine dieser Höhendifferenz in etwa entsprechende
Verstellzeit erreicht wurde. Höhendifferenz oder Versitellzeit werden so groß gewählt, daß ein Anodenkurzschluß
nach dem Ende des Stellvorganges erfahrungsgemäß sicher beseitigt ist. Weitere Eingriffe, wie
z. B. das Zurücksteuern der Anoden auf die wirtschaftlich optimale Einstellung, können dem Bedienungspersonal
oder auch einer weiteren selbsttätig arbeitenden Steuereinriciitung überlassen bleiben.
Um die Kurzschlußmeldeanordnung unempfindlich
zu machen gegen betriebsbedingte rasche Änderungen der Zellenspannung, wie sie z. B. während eines
Lastwechsels auftreten können, wird an den Eingang jeder Schaltstufe 6 nicht die jeweilige Zellenspannung,
sondern die Differenz zwischen der Zeilenspannung und einer an Sammelschiene 10 liegenden Referenzspannung
U gelegt. Diese Referenzspannung wird in der Summierschaltung 16 erzeugt und setzt sich aus dem
konstanien Anteil Uo, welcher der elektrolytischen Zersetzungsspannung entspricht und aus einer Konstantspannungsquelle
17 genommen wird, sowie aus dem Anteil U\ zusammen. Der Spannungsanteil LA
bildet die stromabhingige Komponente der Zellenspannung nach. Er wird dem Sekundärstromkreis eines
vorhandenen, fiir die Messung des Elektrolysestroms bestimmten Meßwandlers 18 entnommen und ändert
sich daher proportional zum Elektrolysestrom. Die Spannungsanteile Ua und U\ werden nun derart
eingestellt, daß der Verlauf der Referenzspannung als
Funktion des Elektrolysestroms dem Mittel des Verlaufs der einzelnen Zellenspannungen entspricht Dann treten
auch bei relativ raschen Laständerungen an den Eingängen der Schaltstufen 6 keine Spannungsdifferenzen
auf, die für ein falsches Ansprechen der Einrichtung ίο ausreichen.
Im allgemeinen besteht der Wunsch, die Spannungen
der einzelnen Elektrolysezellen mit einem ausreichend genauen Spannungsmeßgerät, beispielsweise mit einem
Digitalvoltmeter, überprüfen zu können. Diese Spannungswerte können mit Hilfe eines Wahlschalters an
der Sekundärseite der Gleichstromtransformatoren entnommen werden, ohne die beschriebene Melde- und
Steuereinrichtung zu stören — vorausgesetzt, der Eingang des verwendeten Spannungsmeßgerätes weist
einen hinreichend großen Scheinwiderstand auf.
Weiterhin wird es in der Regel als zweckmäßig angesehen, zusätzlich zu den Einz. spannungswerten
den Mittelwert der Spannungen ali'-r in Betrieb
befindlichen Elektrolysezellen zur Anzeige bringen zu können. Durch Kontrolle dieses Mittelwertes kann man
sich einen raschen Oberbück über den Zustand der Anordnung verschaffen. Die direkte Meßbarkeit des
Mittelwertes erleichtert außerdem das zweckdienliche Einstellen der Referenzspannung U. Bei der vorliegenju
den SiMäiiäfiüiuiiüiig werden die Beiträge der einzelnen
Zellenspannungen zur Mitteiwertbildurig jeweils über
den von der Schaltstufe 6 gesteuerten Öffnungskontakt 11 und einen eng tolerierten Widerstand 12 von z. B. 10b
Ohm an die Sammelschiene 13 geführt Von dort wird der Mittelwert über einen Impedanzwandler 15 mit der
Obersetzung 1 :1 dem Anzeigegerät 23 zugeführt.
Sobald eine Schaltstufe 6 infolge eines Kurzschlusses in Arbeitsstellung gesteuert wird, öffnet sich der
Kontakt 11. und die Spannung der gestörten Zelle wird
aus der Mittelwertbildung herausgenommen, t.ifolge
der durch den Kondensator 5 erzeugten monostabilen Wirkungsweise der Schaltstufe 6 würde diese nach
kurzer Zeit wieder in den Ruhezustand zurückkippen, wobei der Kontakt 11 sich wieder schließt. Dies ist bei
größeren Spannungsabsenkungen gegenüber dem Normalwert unerwünscht, besonders aber dann, wenn eine
Elektrolysezelle aus betrieblichen Gründen durch Überbrücken der Stromzuführungen stromlos gemacht
wird. Gestörte oder außer Betrieb genommene Elektrolysezellen würden die Mittelwertanzeige mit
ihrem unnormalen Spannungsbeitrag verfälschen und damit wertlos machen.
Um die Schaltstufe 6 in den beschriebenen Fällen in Arbeitsstellung zu halten, ist der Kondensator 5 durch
eine .c'.!i> iumdiode 14 überbrückt Diese wird leitend und
hebt dann die Funktion des Kondensators 5 auf, solange die betreffende Zeüenspannung um mehr ak etwa 0,5
Volt niedriger ist als die Referenzspannung U.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Schaltungsanordnung zur Meldung und automatischen
Beseitigung von Kurzschlüssen an Elektrolysezellen, insbesondere an Chloralkalielektrolysezellen,
wobei die Änderung der Zellenspannung bei entstehendem und verschwindendem Kurzschluß
ausgenutzt wird, ausgestaltet durch die Erfassung der Differenz zwischen der sich ändernden Zellenspannung
und einer vom Elektrolysestrom abhängigen Referenzspannung mittels einer monostabilen
oder bistabilen elektronischen Schaltstufe, wobei jeweils die Zellenspannung von der elektronischen
Schaltstufe durch Zwischenschalten eines Gleichstromtransformators galvanisch getrennt ist, nach
Patent 15 88 192, dadurch gekennzeichnet, daß als Referenzspannung (U) eine
künstliche Spannung herangezogen wird, deren stromunabhängiger, der elektrochemischen Zersetzungsspannung
entsprechender Anteil (U0) über einstellbare Spannungsteiler aus einer Konstantspannungsquelle
(17) gewonnen wird, wohingegen der dem Elektrolysestrom proportionale Anteil (U\)
aus dem Sekundärstromkreis eines Gleichstrommeßwandlers
(18) gewonnen wird.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Gleichstromtransformator
(3) und elektronischer Schaltstufe (6) ein Tiefpaß angeordnet ist, der aus einem Widerstand
(19) und einem Kondensator (20) besteht oder sich aus mehreren hintereinandergeschalteten Siebgliedern
dieser A.. zusammensetzt.
3. Schaltungsanordnung nac Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellenspannung an
mehreren parallelliegenden Leit *rbahnen abgegriffen
wird und über gleich große Widerstände (21) für die Begrenzung von Ausgleichsströmen an Sternpunkte
(22) geführt werden.
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