DE1719444B2 - Verfahren zur Herstellung eines Dispersionskontaktwerkstoffes mit Silberoder Kupfer-Matrix - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Dispersionskontaktwerkstoffes mit Silberoder Kupfer-MatrixInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Dispersionskontaktwerkstoffs mit verbesserten
Abrand- und Schweißeigenschaften durch chemische Fällung einer Metallsalzlösung. Der Werkstoff
soll zur Herstellung von Kontakten Verwendung l'inden, wie sie in der Starkstromtechnik, insbesodere
im Schützbetrieb, zur Anwendung kommen. Solche 4» Werkstoffe bestehen beispielsweise aus den Komponenten
Silber (Ag) oder Kupfer (Cu) und einer Dispersionskomponente, beispielsweise Kadmiumdioxid
(CdO), Zinndioxid (SnO2) oder Zinkoxid (ZnO).
Die Abbrand- und Schweißeigenschaften von Kontaktwerkstoffen durch eine besonders feine und homogene
Verteilung der Komponenten im Werkstoff EU verbessern, ist bekannt. Z. B. werden Ag und CdO
als feinteilige Pulver innig miteinander gemischt, verpreßt und anschließend gesintert. Die Dispersionskomponente
CdO kann auch als reines Metall zugesetzt werden, wobei die Oxidation von Cd zu CdO
erst während der Sinterung erfolgt. Die Verfahren, bei denen die Komponenten mechanisch gemischt
werden, haben nämlich den Nachteil, daß selbst bei kleinsten Teilchengrößen der Ausgangspulver die gewünschte
Gleichverteilung der Werkstoffkomponenten nicht erreicht wird, da mit sinkender Teilchengröße
das Fließvermögen der Metallpulver zurückgeht und Agglomeration eintritt.
Nach dem Prinzip der inneren Oxidation wird eine Mischung von Metallpulvern, beispielsweise von Ag
und Cd, in reduzierender Atmosphäre gesintert, wobei Cd oberhalb des Schmelzpunkts vorübergehend
in einer flüssigen Phase vorliegt und durch Diffusion ^5
mit Ag Mischkristalle bildet. Bei der nachfolgenden Glühung der Ag-Cd-Sinterlegierung an Luft wird Cd
zu CdO oxidiert.
In gleicher Weise läßt sich auch eine schmelzmetallurgisch
hergestellte Legierung oxidieren. Das Verfahren führt zu kleinen Korngrößen und einer hohen
Gleichmäßigkeit in der Verteilung der Dispersionskomponente CdO im Werkstoff. Die Anwendung des
Verfahrens ist jedoch auf bestimmte Werkstoffsysteme beschränkt. Während mit Vorteil Ag-CdO-Kontaktwerkstoffe
hergestellt werden können, kann das Verfahren nicht auf Ag-ZnO- oder Ag-SnOj-Kontaktwerkstoffe
angewendet werden, da auf Grund des Wirkungsmechanismus der inneren Oxidation bei
diesen Werkstoffsystemen die Diffusion des Sauerstoffs durch Oxidation auf ein Minimum herabgesetzt
wird. Als nachteilig erweist sich weiter der hohe technische Aufwand, der zur Erzielung kleiner Korngrößen
und einer gleichmäßigen Verteilung der Komponenten notwendig ist.
Zur Vermeidung dieser Nachteile sind chemische Fällverfahren bekannt, wobei die Komponenten des
Werkstoffs als Metallsalze in Lösung gebracht und durch ein Fällmittel, z. B. Alkylihydroxid, ausgefällt
werden. Beispielsweise wird ein Ag-CdO-Werkstoff hergestellt, indem einer Lösung aus Silbernitrat und
Kadmiumnitrat Alkalihydroxid oder Alkalikarbonat zugesetzt, das Fällprodukt abfiltriert, gewaschen, getrocknet
und bei einer Temperatur von 300 bis 450° C zersetzt wird. Das so aufbereitete Fällprodukt
wird anschließend verpießt und gesintert. Das Verfahren ist auf Kontaktwerkstoffe beispielsweise
aus Ag-ZnO oder Ag-SnO2, bei denen die Komponenten des Werkstoffs bei einem unterschiedlichen pH-Wert
ausfalten, nur bedingt anwendbar. Wenn z. B. zur Herstellung eines Ag-SnO2-Kontaktwerkstoffs Sn
in Salpetersäure gelöst und das entstehende Zinn-Nitrat gemeinsam mit der Silbernilratlösung durch
Alkalihydroxid ausgefällt wird, fällt die Dispersionskomponente SnO2 bereits im sauren pH-Bereich, Ag
aber erst oberhalb des pH-Werts 7 aus.
Dadurch treten im Pulver Inhomogenitäten auf, die höhere Abbrandraten und eine höhere Schweißneigung
des Kontaktwerkstoffs zur Folge haben. Außerdem führt die Fällung zunächst zum Zinn(II)hydroxid,
das sich erst bei der Alterung zu Zinnmonoxid umlagert. In dem zur Kontaktherstdlung benötigten
Werkstoff ist aber höherwertiges Zinndioxid erwünscht, das sich nach diesem Verfahren erst bei der
thermischen Weiterbehandlung des Kontaktwerkstoffs bildet.
Zweck der Erfindung ist es, die den bekannten Verfahren anhaftenden Nachteile zu vermeiden und
einen Kontaktwerkstoff zu entwickeln, der sich durch ein verbessertes Abbrandverhalten und geringe
Schweißneigung auszeichnet.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, das bekannte Verfahren der chemischen Fällung,
wobei das alkalische Fällungsmittel, z. B. Alkalihydroxid, mit einer Metallsalzlösung, z. B. Silber-Zinn-Nitrat,
zur Reaktion gebracht wird, so zu modifizieren, daß die durch die Abhängigkeit bei der Fällung
verursachten Inhomogenitäten vermieden werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabenstellung gelöst, indem einem an sich bekannten Fällmittel, z. B.
Alkalihydroxid, die Dispersions-Komponente, die geeignet ist, eine homogene oder kovalente Bindung
mit dem Fällmittel einzugehen, z. B. Zinndioxid, in löslicher Form zugesetzt wird. Das so aufbereitete
Fällmittel wird mit siner Silber- oder Kupfer-Salzlösung
zur Reaktion gebracht und das gewonnene
gesintert erfolgt das Pressen zu Fonnkörpern unter einem
werden. 5
tel auch Zinkoxid, Kupferoxid oder Kobaltoxid in Beispiel 2
löslicher Form zugesetzt werden. Zur Herstellung eines Kontaktwerkstoffs der Zu-
tionsgemiscfa und/oder dem Fällprodukt können Kar- io weiteren Verbesserung der Abbrand- und Schweiß-
bide, Nitride, Boride und/oder Oxide des Kadmiums, eigenschaften Hartstoffe zugesetzt sind, werden 120 g
lybdäns, Wolframs, Aluminiums und Magnesiums lauge zu Natriumzinkat gelöst und mit weiteren
zugesetzt werdca. 350 g festem Natriumhydroxid versetzt Die Lösung
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens 15 wird auf 2500 ml aufgefüllt und allmählich unter
bestehen vor allem darin, daß ein Fällprodukt mit starkem Rühren in eine Suspension, in der sich
großer Homogenität und kleinen Teilchengrößen er- 1500 g gelöstes Silbernitrat und als Harstoffzusatz
halten wird, das zu einem Kontaktwerkstoff mit gu- 10 g feindisperses Zirkoniumdiborid befinden, eingetem Abbrandverhalten und geringer Schweißneigung tropft Nach vollständiger Ausfällung wird der Nieverarbeitet werden kann. 20 derschlag abfiltriert, getrocknet und wie nach Bei-
ren an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläu- 16 g Tantalkarbid, 16 g Wolframkarbid, 16 g Molyb-
tert: dänkarbid, 30 g Kadmiumoxid, 60 g Kupferoxid,
„ . . . 30 g Mangandioxid, 20 g Aluminiumoxid, 20 g
Zur Herstellung eines Kontaktwerkstoffs der Zu- dieser Stoffe der Natriumzinkat-Natriumhydroxidsammensetzung 94% Ag und 6% SnO2 werden 62 g Lösung, der Silbernitratlösung, dem Reaktionsgemetallisches Sn in 500 ml 50%iger Salpetersäure bei misch aus beiden Lösungen oder dem Fällprodukt
einer Temperatur von 20 bis 30° C gelöst. Die dabei in pulvriger Form zugesetzt werden,
entstehende Zinnsäure wird abzentrifugiert und in 30 Das erfindungsgemäße Verfahren ist in der An-2,51 2-molarer Kalilauge gelöst. Von dieser Lösung wendung nicht auf Ag-Dispersionswerkstoffe bewerden 350 ml in 2,5 1 einer 20%igen Kalilauge ge- schränkt. Zur Herstellung eines Kupfer-Kobaltoxidgeben. Sn liegt in der Lösung vorzugsweise in Form Werkstoffs wird einer wäßrigen Lösung von komdes Kaliumhexahydrostannates als 4-wertiges Sn vor. plexem Kobalt-Triäthanolamin mit einem Überschuß
Außerdem werden in einem Fällgefäß 1698 g Silber- 35 an freiem Triäthanolamm unter starkem Rühren eine
nitrat in 7 1 destilliertem Wasser gelöst Nach voll- schwachsaure Kupfernitratlösung eingetropft. Der
ständiger Auflösung wird mit der vorbereiteten Kali- entstehende feindisperse Niederschlag aus Kupferhydroxid-Kalihexastannatlösung gefällt Beim Ein- und Kobalthydroxid wird wie im Beispiel 1 weitertropfen in die schwachsaure Silbersalzlösung fallt an behandelt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
der Eintropfstelle gemeinsam mit dem Silberhydroxid 4° werden die Abbrand- und Schweißeigenschaften bei
ein voluminöser Niederschlag von Zinn(IV)dioxidgel Ag- oder Cu-Dispersionskontaktwerkstoffen um 60
aus. Die Niederschläge werden nach vollständiger bzw. 25% verbessert.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Dispersionskontaktwerkstoffs mit Silber- oder Kupfer-Matrix
durch chemische Fällung einer Metallsalzlösung, dadurch gekennzeichnet, daß
einem an sich bekannten Fällmittel die Dispersionskomponente, die geeignet ist, eine ionogene
oder kovalente Bindung mit dem Fällmittel einzugehen, in löslicher Form zugesetzt, das so aufbereitete
Fällmittel mit der Metallsalzlösung zur Reaktion gebracht und das gewonnene Fällprodukt
abfiltriert, gewaschen und gesintert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallsalzlösung, dem
Fällmittel, dem Reaktionsgemisch und/oder dem Fällprodukt Karbide, Nitride, Boride und/oder
Oxide des Kadmiums, Kupfers, Mangans, Tantals, Zirkoniums, Titans, Molybdäns, Wolframs, Bo
Aluminiums und Magnesiums zugesetzt werden.
3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid
oder Triäthanolamin als Fällmittel.
4. Anwendung des Verfahrens nach An- fl5 spruch 1 auf Zinnoxid, Zinkoxid, Kupferoxid
oder Kobaltoxid in löslicher Form als Dispersionskomponente.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV0034606 | 1967-10-13 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1719444A1 DE1719444A1 (de) | 1971-09-02 |
DE1719444B2 true DE1719444B2 (de) | 1975-09-04 |
Family
ID=7589045
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671719444 Granted DE1719444B2 (de) | 1967-10-13 | 1967-10-13 | Verfahren zur Herstellung eines Dispersionskontaktwerkstoffes mit Silberoder Kupfer-Matrix |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1719444B2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0024349A1 (de) * | 1979-08-17 | 1981-03-04 | Degussa Aktiengesellschaft | Werkstoff für elektrische Kontakte und Verfahren zu seiner Herstellung |
DE4142857A1 (de) * | 1991-12-20 | 1993-06-24 | Siemens Ag | Verfahren zum herstellen eines elektrischen kontaktes |
-
1967
- 1967-10-13 DE DE19671719444 patent/DE1719444B2/de active Granted
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0024349A1 (de) * | 1979-08-17 | 1981-03-04 | Degussa Aktiengesellschaft | Werkstoff für elektrische Kontakte und Verfahren zu seiner Herstellung |
DE4142857A1 (de) * | 1991-12-20 | 1993-06-24 | Siemens Ag | Verfahren zum herstellen eines elektrischen kontaktes |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1719444A1 (de) | 1971-09-02 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |