DE169727C

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Publication number: DE169727C
Application number: DENDAT169727D
Authority: DE

Description

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PATENTAMT.

KLASSE

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Apparat, welcher in Zuckerfabriken die bisher allgemein üblichen Zentrifugen ersetzen soll, durch welche die aus den Vakuumapparaten kommende Füllmasse in Sirup und Zucker zerlegt wird. Der Apparat bezweckt, die bei Benutzung der Zentrifugen erforderliche Arbeit ganz wesentlich zu vermindern und dadurch eine Verbilligung der

ίο Zuckergewinnung herbeizuführen.

Der Apparat kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß ein durch eine Scheidewand in eine obere und untere Hälfte geteilter, gelochter Zylinder sich mit den an seinem Umfange angeordneten Schraubengängen innerhalb eines feststehenden, ebenfalls gelochten Zylinders dreht, welcher seinerseits von einem zylindrischen Mantel umschlossen wird, in welchen Rohre zum Absaugen des Sirups münden. Der Zucker wird schrittweise in eine unter dem Apparat vorgesehene Kammer eingebracht, indem ein am Apparat befindliches Ventil durch die Schraubengänge zeitweisegeöffnet wird. Durch ein zentrales oberes Rohr kann die zum Decken erforderliche Dampfmenge eingeführt werden, während ein zentrales unteres Rohr den zum Auswaschen des Zuckers bestimmten Wasserzufluß ermöglicht.

Auf beiliegender Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand zur Darstellung gebracht, und zwar zeigt:

Fig. ι einen senkrechten Schnitt durch den Apparat,

Fig. 2 eine Oberansicht der Bodenplatte und

Fig. 3 eine Oberansicht der drehbaren Ventilplatte.

Der Zylinder ι ist durch eine wagerechte Scheidewand 2 in einen oberen Raum 3 und einen unteren Raum 4 eingeteilt. Er umschließt einen gleichachsig angeordneten, feststehenden Zylinder 5, welcher ober- und unterhalb der Scheidewand 2 gelocht ist. In die beiden Räume 3 und 4 mündet eine Anzahl Saugrohre 6, aus denen der Sirup abgesaugt wird. Der Boden des Zylinders ι wird durch eine Platte 7 gebildet, welche in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise mit exzentrisch angeordneten Öffnungen 8 versehen ist. Durch eine zentrale Bohrung der Bodenplatte dringt ein durch Stopfbuchse 10 abgedichtetes Rohr 9 zum Einführen von Wasser (Blauwasser) in den Raum 18.

Im Innern des Apparates ist ein drehbarer gelochter Zylinder 11 angeordnet, an dessen Mantel Schraubengänge oder Flügel 12 angebracht sind, die sich gemeinsam mit dem Zylinder drehen und dabei an der Innenfläche des Zylinders 5 entlang schleifen. Auf der Bodenplatte 7 ist eine Ventilscheibe 13 drehbar, welche zur Zentrierung des inneren Zylinders 11 dient, ihn in bestimmtem Abstand von dem Zylinder 5 hält und Öffnungen 14 (Fig. 3) besitzt, die mit den Öffnungen 8 der Bodenplatte 7 zur Deckung kommen können. Mit Hilfe eines Ansatzes 15 wird die Scheibe 13 durch den untersten Schrauben-

I/

Claims

gang vom Zylinder 11 mitgenommen, welcher durch eine Scheidewand 16 in zwei voneinander getrennte Räume eingeteilt ist. In den oberen Raum 17 dringt ein Dampf zuführungsrohr 21 ein.

Der Deckel 19 ist dampfdicht abgeschlossen und besitzt eine öffnung, an die sich die Leitung 20 zur Einführung der Füllmasse anschließt. Die Füllmasse trifft die sich in Drehung befindlichen, zwischen deji Zylindern 11 und 5 vorgesehenen Schraubengänge und wird von diesen durchgearbeitet. Die Drehung des inneren gelochten Zylinders 11 mit den daran sitzenden Schraubengangen 12 erfolgt von einer Welle 24 aus unter Vermittlung eines Kegelradgetriebes 22. Das eine Kegelrad wird von dem Dampfeinführungsrohr 21 durchzogen. Die Wirkungsweise des Apparates gestaltet sich folgendermaßen:

Die durch das Rohr 20 in den Apparat eintretende Füllmasse wird durch die Schraubengänge nach abwärts bewegt, hierbei wird der Sirup mit Hilfe der Saugleitungen 6 in die Kammern 3 und 4 übergeführt und dadurch von dem Zucker getrennt. Dieser wandert nach abwärts und fällt durch die an der Ventilscheibe 13 vorgesehenen Öffnungen 14, sobald sich diese mit den Aussparungen 8 der Bodenplatte 7 decken, in den unterhalb des Apparates befindlichen feststehenden Behälter 25, welcher zweckmäßig die aus der Zeichnung ersichtliche kegelförmige Gestalt aufweist und um Scharniere 27 drehbare Bodenklappen 26 besitzt, welche durch Federn 28 in ihrer gewöhnlichen geschlossenen Lage festgehalten werden. Die Bodenklappe 26 öffnet sich von Zeit zu Zeit, um den angesammelten Zucker selbsttätig nach außen abzuführen.

Das Rohr 9, durch welches Wasser (Blauwasser) in den unteren Raum des Zylinders 11 eingeführt wird, erhält noch durch eine Stopfbuchse 29 des Behäters 25 eine Abdichtung. Der Dampf, welcher durch das Rohr 21 eintritt, soll die Füllmasse in an sich bekannter Weise decken; er wird aber nur benutzt, wenn die Füllmasse sehr dick und klebrig ist, wie dies meistens bei braunem Zucker der Fall ist. Durch das Wasser, welches das Rohr 9 durchströmt, wird der Zucker gewaschen und erhält eine weiße Farbe.

■ Patent-Ansprüche:

ι . Apparat zur Abscheidung von Zucker und Sirup aus Füllmasse, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit Schraubengängen versehener gelochter und durch eine Scheidewand in zwei Räume (17 und 18) geteilter Zylinder (11) sich im Innern eines feststehenden, ebenfalls gelochten Zylinders (5) dreht und dabei die Füllmasse nach abwärts drückt, zu dem Zwecke, den in der Masse enthaltenen Sirup durch den Zylinder (5) hindurch in Kammern (3 und 4) und durch Rohre (6) nach außen abzusaugen, während der in bekannter Weise noch durch Wasser gewaschene und gebläute Zucker dem Boden des Apparates entnommen wird.
2. Eine Ausführungsform des Apparates gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der rotierende, mit Schraubengängen versehene gelochte Zylinder mit einem zentralen Dampfrohr (21) zwecks Deckens der Füllmasse versehen ist.
3. Eine Ausführungsform des Apparates gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem äußeren Apparat ein Behälter (25) vorgesehen ist, in welchen der Zucker durch schrittweises Freilegen von in der Bodenplatte vorgesehenen öffnungen (8) selbsttätig eingeführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.