Übungsmunition für verkürzten@efahrenbereich Wegen der verhältnismäßig
großen Reichweite von scharfer Munition ist man hinsichtlich der gefechtsmäßigen
kusbil.dung@der Truppe auf wenige große Schieß- und Übungsplätze beschränkt. Um
diesen Nachteil zu beseitigen und Schießübungen auch auf kleineren Plätzen zu ermöglichen,
wurde bereits eine Zielübungsmunition mit einem leichten und daher kurzfliegenden.
Geschoß aus Kunststoff geschaffen. Dabei ergaben sich.jedoch Schwierigkeiten bezüglich
der-Funktion automatischer Waffen. Diese Schwierigkeiten ,konnten zwar da- . durch
behoben werden, daß dem Kunststoff Späne, Granulat od.dgl. aus einem Schwermetall
zugegeben wurden, jedoch war dies wiederum gleichbedeutend mit einer größeren Geschoßreichweite.
, Ein anderer bekannter Weg zur Schaffung einer Übungsmunition, die -ausgenommen
eine verkürzte Reichweite des Geschosaes-bezüglich ihrer Eigenschaften möglichteenau
der entsprechenden scharfen.T.iunition gleichkommt, besteht darin, daß das wie bei
entsprechender "scharfer Munition ausgebildete Geschoß mit einer durchgehenden zentralen
axialen Ausnehmung versehen ist, deren lichter Querschnitt bis zu i/3 oder mehr
des Kaliberquerschnitts betragen kann,und die zwecks axialer Abbremsung des Geschosses
noch in besonderer Weise ausgebildet sein kann. Vorliegende Erfindung befaßt sich
mit der Möglichkeit, die Reichweite eines Geschosses durch Abbremsunö des Dralls.
unter den-zur Aufrechterhaltung des stabilen Geschoßfluges erfoxderlichen Mindestdrall
in genau vorausbestimmter Weise zu reduzieren, so daß die Verwendung der mi(, sölchen
Geschossen ausgebildeten Übungsmunition auch auf kleinen Schießplätzen möglich ist.
Dabei wird davon ausgegangen, daß der Verschuß der Nunition aus der Originalwaffe
mit
unverändertem Drallwinkel erfolgt,.und wird vorausgesetzt, daß
das Geschoß das Waffenrohr mit einer Drehzahl verläßt, die @so weit über der für
einen stabilen Flug notwendigen Mindestdrehzahl *liegt, daß sich-ein stabil
durchflogener Flugweg von gewünschter Länge bei einer' zum Zeitpunkt des Abgangs
einsetzenden kontinuierlichen Abbremsung des Dralls ergibt. Nach dem Vorschlag der
-Erfindung wird dies- dadurch erreicht, daß die Spitze mit einer drallbremsenden
Vorrichtung versehen wird. Durch entsprechende Ausbildung und Bemessung dieser drallbremsenden
Vorrichtung hat man es in der Hand, die Rotation des Geschosses während seines Fluges
so zu bremsen, daß nach einem innerhalb gewisser Grenzen festlegbaren Flugweg die
für die Drallstabilisierung erforderliche Mindestrotation.unterschritten wird. Dadurch
ist-- aber der weitere -Geschoßflug instabil- und in- der Folge davon überschlägt
sich das Geschoß. Dies hat wiederum zur Folge, daß . s-Ich der Luftwiderstand gegenüber
demjenigen bei stabil fliegendem Geschoß-um ein Vielfaches-erhöht, so daß entsprechend
das Geschoß auch in Richtung seines Fluges stark abgebremst und- damit " die Gesamtflugstrecke
in der gewollten Weise verkürzt wird. In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung
wird vorgesehen, die drallbremsende Vorrichting als eine vom vorderen Geschoßende
ausgehende sacklochartige Bohrung auszubilden, -deren hinteres Ende über vorzugsweise
radial angeordnete Kanäle mit nach außen offenen Tangentialbohrungen in Verbindung
steht. Hierbei strömt dann die in-die zentrale Bohrung einströmende und in dieser
gestaute Luft über die Kanäle und Tangentialbohrungen nach außen ab,' wobei
infolge einer entsprechenden Anordnung und Ausbildung der Mündungen der Tangentialbohruneen
das Geschoß- der ausströmenden Luft einen Impuls mitteilt, um dessen Betrag die
Rotation des Geschosses infolge der Reaktionswirkung demzufölge aber- abgebremst
wird. Nach einem anderen Vorschlag der Erfindung wird die drallbremsende Vorrichtung
als eine zentrale axiale nadelförmige Geschoßspitze mit einer .Anzahl von gleichmäßig
über den Umfang angeneten
im wesentlichen radial bis-tangential
sich: erstreckenden Schaufein ausgebildet. Dabei sind die Schaufeln gewölbt, und
zwar derart, daß sie von einer-etwa radial gerichteten Erstreckung im Bereich des
Schaufelfußes nach ihrer außenliegenden freien Kante zu in eine tangential gerichtete
Erstreckung-übergehen, wobei die Schaufeln mit ihrer konvex gewölbtelFlachseite-in
Richtung des Dralls betrachtet nach vorn zeigen. Die Anordnung und Ausbildung der.
Schaufeln ist demzufolge so getroffen,..daß sie die-anströmende Luft erfassen und
durch Zentrifugalwirkung vom Geschoß wegschleudern, so daß über sie vom rotierenden
Geschoß auf seinem Flug der von den Schaufeln erfaßten anströmenden Luft ständig.ein
Impuls mitgeteilt wird, um dessen Betrag sich infolge der Heaktionswirkung dann
auch hier die Rotation des Geschosses wieder verringert. Um bei der Magazinierung
??a' bei der Zuführung der 'T-Züriitiön in das Patronenlager der Waffe Schwierigkeiten
zu vermeiden, wird vorteilhaft vorgesehen, die Schaufeln mit nach dem vorderen Geschoßende
zu sich verringernder Breite-auszubilden, so daß die Geschoßkonturen denjenigen
eines entsprechenden scharfen Geschosses zumindest-ähnlich sind. Die Erfindung ist
in der Zeichnung in Ausführungsbeispielen gezeigt und wird anhand dieser im folgenden
erläutert. Es zeigen Fig._-1a und 1b in einem teilweisen Längsschnitt und im Querschnitt
ein an der Spitze mi' Bohrungen und Kanälen versehenes Geschoß, Fig. 2a und 2b in
einem-Längsschnitt und in Draufsicht ein an der Spitze mit Schaufeln ausgebildetes
Geschoß und-Fig. 3a und 3b die Anwendung der erfindungsger:äßen Maßnahme - Lei einem
Raketengeschoß.
Beim Geschoß 1 der Figuren 1a und 1b ge'.t die zentrale
axiale Bohrung 2 an ihren hinteren-Ende in die radial verlaufenden Kanäle*3 über,
an die sich die außenseitig offenen tangentialen Bohrungen 4 anschließen. _ Die
während des Geschoßfluges-in die Bohrung 2 einströmende Luft wird zunächst am hinteren
Ende der Bohrung 2 gestaut und strömt dann über die Kanäle 3 und die Bohrungen 4
nach außen ab. Durch den Wandteil 5 der Bohrungen.4 wird der ausströmenden Luft
von dem sich in Pfeilrichtung, also entgegen dem U'nrzeigersinn, drehenden Geschoß
ständig ein Impuls mitgeteilt, um dessen Betrag infolge der Reaktionswirkung sich
der Drall des Geschosses während des Flugs fortwährend verringert: . Beim Geschoß
1 der Figuren 2a und 2b ist das vordere Ende in Form eines zapfenartigen Ansatzes
6 ausgebildet. An diesen Ansatz 6 schließen sich die gekrümmten Schaufeln 7an. Die
zwischen die Schaufeln 7 einströmende Luft wird durch die Rotation des Geschosses
in Pfeilrichtung, also entgegen dem Uhrzeiger- y sinn, im wesentlichen zentrifugal
nach außen abgeschleudert, wobei der Luft durch den außenliegenden Teil der Schaufeln
ständig ein Impuls mitgeteilt wird. Infolge der Reaktionswirkung wird auch hier
der Drall des Geschosses in entsprechender Weise abgebremst, so daß sich der Drall
während des Geschoßfluges fortwährend verringert, bis er schließlich den für einen
stabilen Geschoßflug erforderlichen Hindeswert unterschreitet. Das nunmehr instabil
fliegende, d.h. sich überschlagende Geschoß wird dadurch in Flugrichtunistark abgebremst
und dementsprechend wie bezweckt seine Flugweite stark gerabgesetzt. In gleicher
;leise wie bei Figur 2a und 2b ist auch beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3a
und 3b am vorderen Ende des Geschosses ein= zapfenför,iger Ansatz ö ausgebildet,
und zwar am vorderen Ende des
Brennkammergehäuses 8, wo sich üölicherweise
der Raketengeschoßkopf befindet. Ebenfalls wie bei der Figur 2a und 2b sind am Ansatz
6. die gewölbten Schaufeln 7 vorgesehen. Der Raketenmotor 8 ist so ausgelegt; dä.ß
der während seiner Brenndauer von ihm erzeugte Schub den Luftwiderstand mindest
so weit kompensiert, daß lediglich ein Restwiderstand bleibt, der demjenigen des
no-rmalen Kampfgeschosses,d.h. scharfen Geschosses entspricht, Für ein 'sogenanntes
Treffbildschießen wird der Teil des Flugweges ausgenutzt, den das Geschoß in angetriebenem
Zustand durchfliegt. Die für dieses Schießen erwünschte Distanz wird mit der Brenndauer
des Raketenantriebs festgelegt. Nach Brennschluß des Raketenmotors 8 fliegt das
Geschoß mit seinem vollen Luftwiderstand und einer um das Gewicht der Treibladung
9 reduzierten ballistischen Belastung.. Dadurch erleidet das Geschoß nach Brennschluß
eine Verzögerung,-'die einem Vielfachen derjenigen eines normalen Kampfgeschosses
entspricht, wodurch für die Übungsmunition eine entsprechende Verkürzung des- Gefahrenbereichs
erreicht wird: Das Übunosgeschoß und die dazugehörende Geschoßtreibladung sind also
so aufeinander abgestimmt, daß die für den jeweiligen Übungszweck erforderliche
Innenballistik, d.h. eine genügend hohe Abgangsgeschwindigkeit und die volle Waffenfunktion
ohne jegliche Änderung der Originalwaffe erreicht wird. Anstelle der Bremsschaufeln
7 könnten am Kopf des Raketengeschosses selbstverständlich auch Bohrungen und Kanäle
entsprechend den Figuren 1a und 1b vorgesehen werden, =-äie den Drall des Geschosses
in gleicher -leise bremsen und nach einer erwünschten stabilen Flugstrecke den instabilen
weiteren Geschoßflug zur Folge haben.Practice ammunition for a shortened @ efahrbereich Because of the relatively large range of live ammunition, the combat-related kusbil.dung@the troops are limited to a few large firing and practice areas. In order to eliminate this disadvantage and to enable target practice ammunition also in smaller places, a target practice ammunition with a light and therefore short-flying ammunition has already been developed. Projectile made of plastic. However, difficulties arose with regard to the function of automatic weapons. These difficulties could be there. be fixed by that the plastic chips, granules or the like. from a heavy metal were added, but this was again synonymous with a greater projectile range. Another known way of creating a practice ammunition, which - with the exception of a shortened range of the projectile - is possibly exactly the same as the corresponding live ammunition in terms of its properties, is that the projectile, which is designed as in the case of corresponding "live ammunition, has a continuous central axial Recess is provided, the clear cross-section of which can be up to 1/3 or more of the caliber cross-section, and which can be designed in a special way for the purpose of axial braking of the projectile . to reduce in a precisely predetermined manner below the minimum twist required to maintain stable projectile flight, so that the use of the practice ammunition formed with small projectiles is also possible on small firing ranges. It is assumed that the Nunition was fired from the origin alwaffe is carried out with the natural angle of twist, .and it is assumed that the projectile leaves the weapon barrel at a speed that is @so far above the required for a stable flight minimum speed * that-a stably by overflown flight path of desired length at a 'to the Time of departure results in continuous braking of the swirl. According to the proposal of the invention, this is achieved in that the tip is provided with a twist-braking device. By appropriately designing and dimensioning this spin-braking device, you have the ability to brake the rotation of the projectile during its flight so that, after a flight path that can be determined within certain limits, the minimum rotation required for spin stabilization is underrun. As a result - but the further projectile flight is unstable - and as a result, the projectile overturns. This in turn has the consequence that. The air resistance is increased several times over that of a stable flying projectile, so that accordingly the projectile is also strongly braked in the direction of its flight and thus "the total flight distance is shortened in the desired manner. An expedient embodiment of the invention is provided to design the spin-braking device as a blind hole-like bore starting from the front end of the projectile, the rear end of which is connected to outwardly open tangential bores via preferably radially arranged channels and tangential bores outwards, ' whereby due to a corresponding arrangement and design of the mouths of the tangential bores the projectile communicates an impulse to the outflowing air, by the amount of which the rotation of the projectile is decelerated as a result of the reaction effect In accordance with the invention, the spin-braking device is designed as a central, axial needle-shaped projectile point with a number of blades that extend evenly over the circumference, essentially radially to tangentially. The blades are curved in such a way that they pass from an approximately radially directed extension in the area of the blade root towards their outer free edge to a tangentially directed extension, the blades with their convexly curved flat side viewed in the direction of the swirl point forward. The arrangement and training of the. Schaufeln is therefore made in such a way ... that they capture the incoming air and throw it away from the projectile by centrifugal action, so that the incoming air captured by the blades is constantly communicated via them by the rotating projectile on its flight, the amount of which is changed as a result of the heaction effect, the rotation of the projectile is reduced again here as well. In order to avoid difficulties in magazining "a" when feeding the "T-Züriitiön" into the cartridge chamber of the weapon, it is advantageous to design the shovels with a width that decreases towards the front end of the projectile, so that the projectile contours correspond to those of a corresponding one at least similar to a sharp bullet. The invention is shown in the drawing in exemplary embodiments and is explained below with reference to these. 1a and 1b show, in a partial longitudinal section and in cross section, a projectile provided at the tip with bores and channels; Fig. 3a and 3b the application of the inventive measure - a missile projectile. In the case of the projectile 1 of FIGS. 1a and 1b, the central axial bore 2 at its rear end overflows into the radially extending channels * 3, to which the tangential bores 4, which are open on the outside, adjoin. The air flowing into the bore 2 during the projectile flight is initially backed up at the rear end of the bore 2 and then flows out through the channels 3 and the bores 4 to the outside. Through the wall part 5 of the bores. 4, the outflowing air is constantly communicated with an impulse from the projectile rotating in the direction of the arrow, i.e. counterclockwise, the amount of which, as a result of the reaction effect, continuously reduces the spin of the projectile during flight:. In the case of the projectile 1 of FIGS. 2a and 2b, the front end is designed in the form of a peg-like projection 6. The curved blades 7 adjoin this attachment 6. The air flowing in between the blades 7 is thrown essentially centrifugally outward by the rotation of the projectile in the direction of the arrow, ie counterclockwise, with the air being constantly given an impulse by the outer part of the blades. As a result of the reaction effect, the spin of the projectile is slowed down in a corresponding manner so that the spin is continuously reduced during the projectile flight until it finally falls below the hindrance value required for stable projectile flight. The now unstable flying, ie overturning projectile is thereby strongly decelerated in the direction of flight and accordingly, as intended, its flight range is greatly reduced. In the same; quietly as in Figures 2a and 2b, in the exemplary embodiment according to Figures 3a and 3b, a peg-shaped projection is also formed at the front end of the projectile, namely at the front end of the combustion chamber housing 8, where the rocket projectile head is usually located. As in FIGS. 2a and 2b, the curved blades 7 are provided on the attachment 6. The rocket motor 8 is designed so; that the thrust generated by it during its burning period at least compensates for the air resistance to such an extent that only a residual resistance remains, which corresponds to that of the normal combat projectile, i.e. a sharp projectile the projectile flies through when powered. The distance desired for this shooting is determined by the burning time of the rocket engine. After the missile motor 8 burns out, the projectile flies with its full air resistance and a ballistic load reduced by the weight of the propellant charge 9. As a result, the projectile suffers a delay after burnout, - 'which corresponds to a multiple of that of a normal combat projectile, whereby one for the practice ammunition A corresponding shortening of the danger area is achieved: The exercise projectile and the associated projectile propellant charge are coordinated in such a way that the internal ballistics required for the respective exercise purpose, i.e. a sufficiently high departure speed and the full weapon function, is achieved without any change to the original weapon. Instead of the brake blades 7, bores and channels according to FIGS. 1a and 1b could of course also be provided at the head of the rocket projectile, = -äie brake the spin of the projectile in the same-quiet and after a desired stable flight path result in the unstable further flight of the projectile.