DE1669522A1 - Film oder fadenfoermiger Stoff,Fasererzeugnis daraus,und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Film oder fadenfoermiger Stoff,Fasererzeugnis daraus,und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Unser Zeichen: 7523
Film oder fadenförmiger Stoff, Fasererzeugnia daraus und
Verfahren zu seiner Herstellung»
Die Erfindung betrifft ein Erzeugnis in film- oder
Fadenform und ein daraus hergestelltes fasriges Produkt,.
Es ist bekannt, daß Polymere als solche in einem ausgerichteten
Zustand leicht spaltbar sind. Beispiele sind Polyvinylchlorid, nachchloriertes Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid,
Polyvinylalkohol, Polystyrol, Polyacrylnitril,
Polyäthylen und Polypropylen.
Es ist kaum möglich, allgemeine Erklärungen für die
Möglichkeit zur Erzielung dieser Spaltharkeit nach der Ausrichtung zu geben, aber in einigen Fällen wurde gefunden, daß
es mit Hilfe einer mikroskopischen Untersuchung eines aus—
gerichteten hochkristallinen Polymers- im ungespaltenen Zustand,
das einer Hitzebehandlung unterworfen -wurde, möglich ist, festzustellen, daß an einigen Steilen im Materiel eine
Struktur von nadeiförmigen Kristallen mib dazwischenliegenden
Membran-artigen Teilen von nicht kristallinem Material vorhanden ist, wobei dies« Kristalle der Richtung der Ausrichtung
folgen. Das kristalline und das nicht kristalline
Material besteht aua demselben Polymer und demgemäß erscheinen die Hisse oder Spalte zufällig genau wie die Faserdimensionen
zufällig vorhanden, sind, da viel weniger Kraft erforderlich iat, um einen schon gebildeten Spalt zu erweitern als einen
Sfi^'' zu bilden·
BAD ORIGINAL
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» 2 —
Die zweckmäßigen Polymeren zur Verwendung in der Bekleidung
sind weniger kristallin, wie zum Beispiel Polyamide und Polyester und sie sind verhältnismäßig geschmeidig. Ln
den Polyamiden verbinden auch starke Wasserstoffblndungen
die Moleküle. Selbst nach einer starken Ausrichtung ist es
daher schwierig, Filme oder Fäden- des genannten Polymers
zu spalten, es sei denn, es wird eine Lockerung der Struktur.',
des Materials in irgend einer Weise erzeugte
In diesem Zusammenhang ist es bekannt, das Material einer-Behandlung mit einem Quellmittel zu unterwerfen oder
ihm eine Premdsubstanz in sehr.-starker-Verkleinerung einzuverleiben,
wobei die Substanz zur Ausdehnung gebracht oder ausgewaschen wird, um Höhlungen oder Sprünge zu hinterlassen,
die Ausgangspunkte für eine Spaltung bilden.
Auf diese Weise können ziemlich befriedigende Ergebnisse auch mit nicht besonders spaltbaren-Polymeren erzLeIt
werden, aber in einem solchen Falle' tritt die Spaltung zufällig ein, es sei denn das Material 1st sehr sorgfältig
homogenisiert worden.
Es ist weiter bekannt, Spaltfaaern aus Filmen herzustellen,
die aus einer Mischung eines hydrophoben Polymers oder eines hydrophilen oder latent hydrophilen Polyine-ra hergestellt worden sind, um die- Hydrophili.ta.-t der Fasern zu
verbessern,
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist■ea ein Produkt
in Film- oder Paderiform aus einem kristallinen Polymeren
oder einer Polymerenmischung herzustellen, worauf das erhaltene
Produkt .anschließend-einer. Spaltung in Fasern unterworfen wird und das eine solche Eigenschaft hat, daß es praktisch
in jedem Falle, in welchem das kristalline Polymer in Fasern
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überführt wird, möglich, ist, die Eigenschaft der Faserstruktur und die Feinheit der Fasern innerhalb eines
breiten Bereiches und auch die Oberflächeneigenschaft des Produktes zu bestimmen, da es durch eine geeignete
Zusammensetzung des Produkts möglich ist, die Spaltung
zu verbessern, um es leichter zu machen und festzulegen, wo die Risse eintreten sollen.
Das Erzeugnis der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß seine Hauptkomponente eine semikristalline bis kristalline Phase
A einer polymeren Substanz mit hohem Molekulargewicht ™ ist, wobei die A—Phase im Produkt im wesentlichen parallel
in kristalliner Ausbildung nadel- bis fadenförmig mit einem
durchschnittlichen Durchmesser von 0,5 - 10 Al vorhanden ist und die kristallinen Ausbildungen miteinander quer über
die dazwischenliegenden Räume durch Verbindungen kolloidaler Dimensionen desselben Materials verbunden und die dazwischai·
liegenden Räume im nicht fasrigen Zustand des Produkts mit einer anderen Phase B ausgefüllt sind, die aus einem Polymeren
oder einer Polymerenmischung besteht, die chemisch unterschiedlich von A ist, wobei die B—Phase zweckmäßig in der
fasrigen Form des Produkts ganz oder teilweise abwesend ist*
Es erweist sich für irgend einen Fachmann nicht schwie— ■
rig, Polymerkombinationen herauszufinden, die zur Verwendung in dem beschriebenen Produkt geeignet sind.
nachfolgend wird eine Anzahl Beispiele solcher
Kombinationen angegeben©
So kann, wenn die A—Phase hochkristallin ist, wie zum
Beispiel isotaktisches Polypropylen oder Polyformaldehyd,
beinahe jedes andere Polymer oder jede Polymermisehung als
B-Phase benutzt werden, z.B. Polyäthylen, Polyoxyäthylen,
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Polyvinylester, Polyamide und Copolymere derselben. Es wird
jedoch vorteilhaft sein, .ein Polymer oder Copolymer auszuwählen, das als B-Phase in enger Beziehung zu der A-Phase
steht, da dies das Mischen leichter macht*
Wenn-die Α-Phase eine Kristallinität zwischen hochkristallin
und semikristallin besitzt, werden die besten Ergebnisse im allgemeinen bei Verwendung eines weniger
passenden Polymers als B-Phase erhalten. So kann z.B,y wenn
die Α-Phase Polycaprolactarn ist, die B-Phase zweckmäßig
Polyoxyäthylen oder ein Ionomer von Äthylen und Acrylsäure
sein. Jedoch ist es auch möglich, ein entsprechendes Polymer als B-Phase zu verwenden, z.B. PoIy-(I1—Aminoundekänsäure),
mit niedrigerem Schmelzpunkt als das für die Α-Phase verwen—·
dete Polycaprolactarn.
Wenn die Α-Phase aus semikristallinen Polymeren besteht,
z.B. einem Copolymeren von Caprolactam und Hexamethylendiaminadipinsäure,
wird zweckmäßig als B—Phase ein vollkommen
fremdes Polymer verwendet, z.B. Polyäthylen oder Polyoxy—-äthylen.
Tatsächlich gibt .es fast keine Beschränkungen in der
Wahl der B-Phase in Bezug-auf eine bestimmte Α-Phase, da es beinahe immer möglich ist, Bedingungen herauszufinden, bei
denen eine Struktur wie diese, die charakteristisch ist für
das Produkt der Erfindung, geschaffen werden kann·
So kann eine B—Phase ausgewählt werden, die nicht
kristallisiert oder die nur mit Schwierigkeiten kristallisiert, oder die zwei Phasen können so ausgewählt werden, daß
sie mit im wesentlichen unterschiedlicher Geschwindigkeit kristallisieren.
Die genannte Struktur wird gemäß der Erfindung besonders leicht erhalten, wenn die B—Phase von niedrigerer
BAD ORIGINAL
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Viskosität ist als die Α-Phase in geschmolzenem Zustand
bei derselben Temperatur,
In einer zweckmäßigen Ausführungsform des erflndungs—
gemäßen Produkts besteht die Α-Phase aus isobaktischeni oder
syndiotaktisehern Polypropylen, aus einer Polyviny!verbindung
oder einem hochkristallinen Polyäthylene Die genannten Polymeren sind billig und leicht verfügbar und folglich wirtschaftlich
in ihrer Verwendung.
In anderen zweckmäßigen Ausführungsformen des vorliegenden
Produkts besteht die A-Phase aus einem Polyamid
oder einem Polyester» Durch Spaltung eines solchen Produkts
werden fasern erzeugt, die besonders für Textilzwecke geeignet
sind. Ein weiterer Vor bell besteht darin, daß Polyamide und
Polyester von höherem Molekulargewicht als jene., wie sie für die Faserhers bellung durch üchmelz-Spinnen verwendet
werden, im vorliegenden Produkt benutzt werden können und bessere Textilprodukte mit größerer Verschleißfestigkeit
liefern.
Um Pasern von hoher Elastizität zu erhalten, kann die
Α-Phase in einem Produkt gemäß der Erfindung aus einem Teilpolymeren
mit wechselnden kristallinen und elastonieren feilen
bestehen und in einer zweckmäßigenAusführungsform bestehen
die kristallinen Teile aus Polypropylen oder Polyäthylen und die elastomeren Teile aua einem Copolymeren aus Propylen
und Äthylen.
Die feinsten und regelmäßigsten nadelartigen Kristallausbildungen
werden gemäß der Erfindung erzielt, wenn der Schmelzindex der Α-Phase zwischen 0,05 und 1,0.liegt, be-
Btimmt nach der ASTM No. D 1238-57 T(E), aber bei einer
Temperatur von 500O über dem kristallinen Schmelzpunkt des
Polymers·
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform eines Produkts
dieser Art besteht die il-Phase aus isotaktischem oder syndiotaktischem
Polypropylen und die B-Phase aus einem Ithylenpolymeren
ocTeF" einem Copolymeren mit einem. Schmelzindex,
bestimmt bei gleichen Bedingungen, der 5-200 mal größer ist,
als derjenige der Α-Phase.. Die erhaltenen Produkte sind,
billig und leicht spaltbar»
Extrem feine Faserdimerisionen können im allgemeinen
P aus Produkten erhalten werden mit 60-80 fiew,->
der A-Phase und 40—20 Gew.—^ der B-Phase, besonders im Hinblick auf eine
ganze oder teilweise Entfernung der B-Phase, vor, während oder nach dem ü'aserungoprozeß.
Wenn größerer Wert auf die Reißfestigkeit aLs auf die
Jj'aserfeinheit gelegt wird, enthält ein Produkt gemäß der
Erfindung nahezu 80-90 Gew.-?£ der Α-Phase-und 20-10 G-ew.-^.
der B-Phase* Das erhaltene Produkt ist z.B. für die Zerfaserung geeignet und führt zu einem starken Bindfaden oder
.Garn zur Herstellung von Säcken»
Zur Erzielung einer ungehinderten Entwicklung der
. fadenartigen Kristallbindungen der Α-Phase ist eine zweckmäßige
Ausführungsform des Produkts der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß es in der B-Phase amorph odex* .kristallin
ist mit einem kristallinen Schmelzpunkt, der wesentlich niedriger als der der Α-Phase ist*
Wenn man jedoch andererseits eine leichte Spaltbarkeit
erreichen will, sollte die B-Phase semikriatallin bis hochkristallin sein, was auf diese Weise zu einer brüchigeren
Eigenschaft führt.
Zur Herstellung von Fasern mit einer wesentlichen Oberflächenreibung ist eine Ausführungsform des vorliegenden
Produkts dadurch gekennzeichnet, daß die B-Phase ein
Ionomer enthält»
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Wenn, die Absicht besteht, ganz oder teilweise die
B-Phase zu entfernen, ist es zweckmäßig,' daß die letztere aus einem wasserlöslichen Polymeren besteht, da Y/asser das
billigste vorhandene Lösungsmittel ist, Zweckmäßig besteht dann die B—Phase aus Polyoxyäthylen, da dieses Polymer aus
der wässrigen Lösung leicht wieder gewonnen werden kann, weil es sich niederschlägt, wenn die Lösung auf etwa 90 0 erhitzt
wird ο
Wie vorbeschrieben ist das Ziel der Erfindung insbesondere
ein Erzeugnis in fasriger Form und in einer zweckmäßigen Ausfuhrungsform besteht das Produkt aus fadenarti—
gen Kristallausbildungen der A—Phase, die in einer drei—
dimensionalen Faserstruktur mit Hilfe von interkristallinen Verbindungen der Α-Phase in kolloidalen Dimensionen miteinander
verbunden sind« Wenn man von einem PiIm ausgeht, erhält
man ein Produkt dieser Art mit einer Struktur, die in vieler Hinsicht derjenigen von ungeleimtem Papier ähnelt, aber
wasserdicht ist und, infolge der interkristallinen Verbindungen, viel stärker und unzerstörbarer ist, als ungeleimtes
Papier. Es ist auch möglich, das Produkt in einer so voluminösen Form herzustellen, daß' es geeignet ist zur Verwendung
als wärmeisolierender ungewebter Textilstoff.
In einer Ausführungsform des Paserprodukte der genannten
Art sind die fadenartigen Kristallausbildungen der A-Phase ganz oder teilweise durch dünne Membranen der B-Phase umgeben·
Dies macht es möglich, ohne Rücksicht darauf welches Polymer für1 die Α-Phase ausgewählt ist, in geeigneter Weise
die B-Phase auszuwählen, um den Fasern eine gewünschte Ober— flächeneigenschaft zu geben0
Die vorliegende Erfindung umfaßt auch ein Verfahren zur Herstellung der genannten Erzeugnisse, in welchem die A-Phase
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■- 8 -
und die B-Phase kolloidal gemischt werden und eine Zwischenflächenausrichtung
der geschmolzenen Mischung durchgeführt wird durch starke Streckung der Zwischenflächen in der Bewegungsrichtung der geschmolzenen Masse, wenn die Mischung ·
in Film- oder Fadenform extrudiert wird, worauf die A—Phase unter Kristallbildung durch Abkühlung unter ihren kristallinen
Schmelzpunkt zur Koagulation veranlaßt wird, während die B-Phase anschließend verfestigt und in einigen Fällen kristall!«
siert wird und schließlich eine Spaltung des erhaltenen ™ Produkts in Fasern erfolgt·
Während des Schmelzens und Mischens ändert sich die ·
Eigenschaft der geschmolzenen Masse möglicherweise infolge der unterschiedlichen Viskositäten der Phasen, so daß die
Teilchen der"A—Phase in eine längliche Form gestreckt werden
und die Phase eventuell eine schwammartige bis gelähnliche Struktur mit offenen Poren bildet, die von der B-Phase ausgefüllt
werden«» Während der Bewegung nach der Extruderform oder den Formen und bedingt durch den Wechsel in der Geschwindigkeit, wenn das Produkt die Form oder die Formen
verläßt, findet eine weitere Streckung der Strukturform der
Α-Phase in Richtung der Bewegung statt, um zu einer sogenannten
' ' Phasenausrichtung im geschmolzenen Zustand zu gelangen© Diese
Ausrichtung kann weiter durch Streokung des Films oder Fadens
unmittelbar nach "Verlassen der Formenund noch in geschmolzenem Zustand unterstützt werden, gerade wenn die Phasenausrichtung im geschmolzenen Zustand auch durch die Verwendung
einer langen und schmalen Form für die Extrudierung unterstützt
werden kann·
Beim Abkühlen des extrudierten Produkts beginnt die
Α-Phase zu koagulieren und kristallisieren und, bedingt
durch die Phasenausrichtung in geschmolzenem Zustand, wird
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eine nadel-bis fadenartige Kristallausbildung erzeugt, wobei
die Zwischenflächen zwischen der A- und B~Phase offenbar diese Form des Kristallwachstums unterstützen,, Zur selben
Zeit findet aine Absonderung von Teilchen der B-Phase im Kristallisationsbereieh statt, wobei die abgesonderten
Teilchen zusammen mit dem Rest der B—Phase Häutchen oder
Membranen bilden, die die Kristalle der Α-Phase umgeben,,
Die genannten Häutchen oder Membranen enthalten jedoch Teile oder Teilchen der A—Phase, die eventuell kristallisieren,
um Zwischenverbindungen zwischen den genannten nadel— bis fadenartigen Kristallausbildungen zu bilden»
Durch geeignete Auswahl der Polymeren und der Kristall·!—
sationsbedingungen kann das genannte Verfahren variiert werden,
um es der Herstellung von besonderen Spaltfaserprodukten und Spaltverfahren anzupassen.
So kann die Abkühlung zur Koagulation der Α-Phase unter
Kristallbildung unter Verwendung eines Mittels durchgeführt
werden, das auf einer Temperatur etwas unterhalb des kristallinen Schmelzpunkts der A—Phase gehalten wird, um zu gewährleisten,
daß die A—Phase genügend Zeit zur Kristallbildung
vor der Verfestigung der B-Phase erhäl.b.
Wenn die Kristallbildung nicht so erkennbar ist, wie
es gewünscht, wird, so kann dem abgeholfen worden, wenn nach Verfestigung der zwei Phasen, das Produkt auf eine Temperatur
oberhalb der Rekristailisationstempera bur der A—Phase erhitzt
wird.
In einer anderen Ausführungaform wird die Aufspaltung in
Fasern durch eine molekulare Ausrichtung durch Streckung des
Filme oder Fadena in festem Zustand zur Erzielung einer leichteren Spaltung in an sich bekannter Weise durchgeführt*
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Eine ähnliche Wirkung kann erreicht werden, wenn die
Spaltung in Fasern durch eine Quellung vorgenommen wird oder
wenn eine Entfernung der B—Phase durch Waschen durchgeführt
wird β
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird jedoch
die Aufspaltung in Fasern dadurch bewirkt, daß der Film
einem Hollen quer zur Längsrichtung der fadenartigen Kristall—
ausblldungen unterworfen wird, während die B-Phase noch anwesend ist, worauf letztere anschließend ausgewaschen wird.
Die B—Phase hilft auf diese Weise beim Abtrennen der zukünftigen
Fasern der Ä-Phase, so daß das erhaltene fasrlge Produkt
eine besonders voluminöse Struktur erhalte
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung in ihi'en verschiedenen
Ausführungsformen ist nachstehend eine Reihe von Beispielen angeführt. Wenn Schmelzindices angegeben s md, ao
sind diese wie vorstehend angegeben, bestimmt wordun. und alle
Prozentangaben beziehen sich auf das Gewichte
Be i a pie le
1.) Dieses Beispiel erläutert die Vorteile der .E
dung bei Anwendung £ür die Herstellung von starkem Bindfaden
und ähnlichen -groben Garnen durch Spaltung eihea Films, in
weichem die Α-Phase aus Polypropylen bestellte'
Zu Vergleichszwecken wurde zuerst ein Film aus einem
ungemischten isotaktischen Polypropylen mit Schmelzindex 0t3
hergestellt. Die Breite des Films war 5 cm und die Dicke 80 ^
Der Film wurde durch Streckung bei der optimalen Temperatur
von 1300G zwecks Ausrichtung und mit dem optimalen Streckunga
verhältnis 9»7 s 1 ausgerichtet*
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Die Reißfestigkeit wax 54 g/tex, die Einiieit tex bezeichnet
das Gewicht in Gramm von 1 km des -Films und der Wert 54 g/tex zeigt an, daß eine Kraft entsprechend dem Gewicht
von 54 km des Films erforderlich ist, um den Film zum
Reißen zu bringen.
Der ausgerichtete Film wurde zu einem Spaltfaserprodukt durch Reiben zwischen Oberflächen mit einem hohen Reibungskoeffizienten verarbeitet. Durch das Reiben wird das Band
gerollt und gedreht und das Filmmaterial wird vor- und zurückgebogen
bis Risse erscheinen. '
Das Reiben wird fortgesetzt bis der Film in gerolltem und gedrehtem Zustand eine Geschmeidigkeit ähnlieh derjenigen
eines Jutefadens desselben Titers zeigt» Die Reißfestigkeit
betrug nun 35 g/tex. Dann wurde das Reiben bis zu einer Geschmeidigkeit
entsprechend derjenigen von Baumwollgarn fortgesetzt und die Reißfestigkeit nahm ab bis auf 10 g/tex.
Dann wurde eine Reihe von Versuchen unter Verwendung derselben Art von Polypropylen wie für die A—Phase durchgeführt,
wobei unterschiedliche Mengen von hochverdichtetem Polyäthylen (d = 0,96) mit niederem Molekulargewicht und
unterschiedlichem Schmelzindex in Bezug auf die B-Phase beigemischt
wurden.
Der Grund, weshalb Polyäthylen als B-Phase gewählt wurde,
war der, daß dieses Material billig, hochkristallin und steif
ist. Die Steifheit verleiht eine Neigung zur Spaltbildung,
wenn das Molekulargewicht verhältnismäßig niedrig isto
Während der Extrudierung der Mischung zu einem röhrenförmigen
Film wurde die letztere vor der Verfestigung gestreckt,
so daß die Dicke von 0,5 mm auf 80 ^u verringert
wurde, während der Durchmesser der Röhre konstant gehalten wurde. Gleichzeitig wurde der extrudierte Film mäßig mittels
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Luftkühlung in derselben Weise in allen Versuchen abgekühlt»
Die anschließende Streckung wurde unter Bedingungen durchgeführt, die von Mischung zu Mischung variierten, was die optimale
Festigkeit erzeugte.
Die höchsten Reißfestigkeiten wurden durch Beimischung von etwa 15 °ß>
Polyäthylen erhalten und ein Film aus dieser Mischung wurde bei optimalen Bedingungen, nämlich bei 1250O
im Verhältnis 8,6 : 1 gestreckt und hatte eine Reißfestigkeit von 53 g/tex vor der Spaltung; das ist etwa dieselbe wie
die der Film aus ungemischtem Polypropylen aufweist*
Dann wurden starke Bindfaden von unterschiedlicher Biegsamkeit
durch Reiben, wie vorbeschrieben,hergestellt und es wurde gefunden, daß die Reißfestigkeit der juteähnlichen
Bindfaden 49 g/tex und diejenige der baumwollähnlichen 46 g/tex
betrug verglichen mit 35 und 10 g/tex für die entsprechenden Bindfaden, hergestellt aus ungemischtem Polypropylen·
Es wurde auch aus den Versuchen offenbar, daß die Festigkeit der Bindfäden herabgesetzt wird, wenn die Polyäthylengehalte
unterhalb des optimalen Werts liegen, wahrscheinlich
weil die Spaltbarkeit der B-Phase dann verringert wird, was dazu führt, daß mehr Fasern der Α-Phase in die Spaltung hereingezogen werden· Andererseits wird, wenn die Polyäthylengehalte im wesentlichen oberhalb des optimalen Werts liegen,
die Struktur so locker, daß die Festigkeit des ungespaltenen ausgerichteten Materials im wesentlichen verringert wird·
Es wurde aus den Versuchen weiter offenbar, daß ausgezeichnete Ergebnisse trotz der engen Verwandschaft zwischen
den zwei Phasen erzielt werden können, was vermutlich hauptsächlich
eine Folge der ausgesprochenen Fähigkeit des Polypropylens
zur Kristallbildung (90-95 i» Kristallinität) und seiner Eigenschaft zur Absonderung von Fremdsubstanzen ist*
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Eine Bedingung zur Erzielung optimaler Ergebnisse ist es
jedoch, daß das Polyäthylen einen wesentlich höheren Schmelzindex
besitzt als Polypropylen.. Wenn der Schmelzindex des Polyäthylens sieh demjenigen des Polypropylens zu stark
nähert, wird die Neigung zur Bildung von Hissen stark herabgesetzt, was zu einer Verringerung der Kristallbildung im
Polypropylen fuhrt. Eine Erklärung scheint darin gesehen werden zu können, daß eine höhere Schmelzviskosität der
beigemischten B—Phase die Koagulation der A—Phase einschränkt,
weil die B—Phase dann weniger beweglich ist» Was die Neigung
zur Rissbildung anbetrifft, so ist es eine bekannte latsacne, daß Polyäthylen und andere Polymere gegen Risse Widerstands—
fähiger werden, je höher das Molekulargewicht ist.
2.) Die Versuche hatten den besonderen Zweck die Bindfaden
und ähnliche grobe Garne aus Polypropylen hinsichtlich ihres Volumens zu verbessern.. Es wurde dieselbe Art von
Polypropylen wie in Beispiel 1 verwendet und als B-Phase wurde 15 $ Polyäthylen mit der Dichte 0,92 und einem Schmelzindex
von 40 beigemischt, wobei sich das letztere optimal
in einer Reihe von Versuchen bewährte«»
Die Reißfestigkeiten von Garnen mit jute- und baumwollähnlicher Geschmeidigkeit wurden etwas geringer als in Beispiel
1, nämlich 46 und 40 g/tex<>
Der juteähnliche Bindfaden aus einem groben Netzwerk von Spaltfasern wurde zu einem sehr offenmaaehigen Zustand
ausgebreitet und es wurde heiße Luft bei 1100O zur Fixierung
dieses Zustandes daraufgeblasen. Nach dem Zwirnen zeigte das Garn ein sehr stabiles Volumen im Vergleich zu Garnen, die
in ähnlicher Weise.aus dem ungemischten Polypropylen und aus
der optimalen Mischung von Polypropylen und Polyäthylen der
Dichte 0,96 gemBß Beispiel 1 hergestellt waren©
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Die Erklärung ist wahrscheinlich die, daß das Membranmaterial, d.h. die B-Phase, im wesentlichen die Verformung
der Fasern beeinflußt und daß der niedrigere Schmelzpunkt und die geringere Kristallinität des Polyäthylens dieses
Beispiels in dieser Hinsicht vorteilhafter ist im Vergleich zu dem Polyäthylen des Beispiels 1.
3<>) Gegenstand der Herstellung war wieder ein Bindfaden
^ aus Polypropylen, aber unter Verwendung einer B-Phase zur Vergrößerung der Oberflächenreibung der Fasern.
Zu diesem Zweck bestand die B-Phase aus einem allgemein
verfügbaren Ibnomeren, das ein Copolymer von Äthylen und
Acrylsäure ist, in welchem einige der Carboxylgruppen unter Austausch des Wasserstoffs durch Natrium neutralisiert wurden.
Es ist bekannt, daß Ionomere dieser Art einen hohen Reibungskoeffizienten
besitzen, aber die Neigung zur Rissbildung infolge
der starken zwischenmolekularen Bindungen herabsetzen*
Das Ionomere hat einen Schmelzindex von 10 und es wurde
in einer Menge von 15 0A zugemischt*
Die Reißfestigkeib der erhaltenen Garne war wie die—
" jenige in Beispiel 2, aber der Reibungskoeffizient war im
wesentlichen höher, weil die Spaltung hauptsächlich in der B-Phase stattfindet, so daß die letztere eine Oberflächenschicht
auf den Fasern bildet.
Die Garne konnten gemäß der in Beispiel 2 beschriebenen
Artsund mit entsprechenden Ergebnissen voluminös gemacht
werden.
Gewebte Proben in der Größenordnung von 100 g/m bis
2
500 g/m wurden aus einem Garn mit einem Gewicht von 300 mg pro m hergestellt, in welchem die Fasern von baumwollähnlioher Feinheit waren. Entsprechende Proben wurden aus Garnen, hergestellt naoh Beispiel 2, angefertigt und die Proben wurden : htnBiohtlioh ihres Widerstandes gegen seitliche Verschiebung
500 g/m wurden aus einem Garn mit einem Gewicht von 300 mg pro m hergestellt, in welchem die Fasern von baumwollähnlioher Feinheit waren. Entsprechende Proben wurden aus Garnen, hergestellt naoh Beispiel 2, angefertigt und die Proben wurden : htnBiohtlioh ihres Widerstandes gegen seitliche Verschiebung
10 9825/1941 ßA0 original
"beim Durchlöchern der Proben geprüft. Es wurde gefunden,
daß eine 100 g/m -Probe, hergestellt nach dem vorliegenden
Beispiel, denselben Widerstand hatte, wie eine 250 g/m —
Probe, hergestellt nach Beispiel 2Ό
Während die Mischung der Phasen, die in einem üblichen
Extruder möglich ist, ausreichend war für die Herstellung
der Filme nach den Beispielen 1 und 2, so erforderte die Verwendung
des obengenannten Ionomeren als B-Phase eine wirksamere
Mischung. Diese wurde durch Vormischen der Phasen in
einem Planetenwalzwerk-Extruder mit anschließender Extrudie-
rung unter hohem Druck bis zu 1000 kg/cm in einem anderen Extruder und Arbeiten nach einem Prinzip, ähnlich demjenigen
einer Zahnradpumpe, und einer langen schmalenForm, die in
einem Schlitz endet, erhalten. Das Abkühlen des extrudierten
Films fand auf einer Walze statt, die auf einer Temperatur leicht oberhalb des Schmelzpunktes des Ionomeren gehalten
wurde, und an die sich unmittelbar eine Streckung zur molekularen Ausrichtung des Polypropylens anschloß»
4e) Dieses Beispiel zeigt wie die Prinzipien der Erfindung
der Herstellung einer neuen Art von papierähnlichem Material angepaßt werden können«,
Die Α-Phase besteht aus derselben Art von Polypropylen, wie sie in den vorangegangenen Beispielen benutzt wurde, und
das Material für die B-Phase war dasselbe Polyäthylen mit
niedrigerer Dichte und einem Schmelzindex von 40 wie in
Beispiel 2, jedoch in einer Beimischung von 25 $ zur Erzielung
einer hohen Faserfeinheit. Es wurde ein ausgerichteter Film in derselben Weise wie in Beispiel 2 hergestellt und
der Hauptanteil des Polyäthylens wurde anschließend in einem Bad von Xylol von 800O entfernt. Das heiße Xylol löste das
Polyäthylen ohne wesentliche Beeinträchtigung des Polypropylens bei dieser Temperature
BAD
Während sich der Film noch in dem heißen Xylolbad befand, wurde er seitlich auf eine 5 - 10mal größere Breite
gezogen, so daß ein dreidimensionales flaches Netzwerk von Pasern gebildet wurde, in welchem die durchschnittliche Breite
der feinen Maschen weit unterhalb von 1 mm lag und das Produkt papierähnliche Eigenschaft in trockenem Zustand hatte.
Die zurückbleibenden Reste des Polyäthylens bildeten die die Pasern umgebende Membranen und wirkten bis zu einem gewissen
Umfang als Bindemittel für die Fasern an ihren Berührungspunkten. Die Oberflächeneigenschaft des Papiers.ist
durch das Polyäthylen sehr hydrophob. Diese Eigenschaft macht das Material z.B. für chirurgische Verbände verwendbar, die
in direkter Berührung mit der Wunde stehen. Des weiteren ist das Material, da beide Polymeren bei Eaumtemperatur gegen
fast alle Chemikalien widerstandsfähig sind, für viele Filterzwecke geeignete
Das gelöste Polyäthylen kann leicht durch Kühlen der Lösung niedergeschlagen und durch Zentrifugieren wiedergewonnen
werdene
5.) Es wurde ein papierähnliches Material, ähnlich dem—
jenigen nach Beispiel 4 aber mit einer relativ hydrophilen Oberflächeneigenschaft, unter Verwendung des Polypropylens
nach Beispiel 1 als A-Phäse'und einem Äthylen-Vinylacetät-Copolymeren
als B-Phase hergestellt. Das genannte Copolymere wurde in einer Menge von 25 f° beigemischt und bestand aus
71 °/> Vinylacetat und 29 # Äthylen und der Sohmelzindex betrug
20.
Es wurde dasselbe Extrudierungssystem wie in Beispiel 3
verwendet und die Temperatur der Kühlwalze betrug etwa 130°0. Die anschließende Molekularausrichtung wurde mit einem Verhältnis
von 6 : 1 durchgeführt und das Produkt wurde dann
109825/1941
5 Minuten in einem Bad von Xylol bei Raumtemperatur behandelt»
Diese Behandlung entfernte 30 °ß>
des beigemischten Gopolymereno Noch feucht vom Xylol wurde das Material sei blich im Verhältnis
6:1 zur Bildung eines homogenen papierartigen Materials gestreckt. Während das Material vom Xylol noch feucht und
klebrig war, wurde es in kurze Längen geschnitten und mit Hilfe eines G-ummiwalzensatzes quer geschichtet. Es war kein
zusätzlicher Klebstoff erforderlich, da das gequollene Copolymere
beim Trocknen als Klebstoff wirkte.
Eine mikroskopische Untersuchung des ungeschichteten
Produktes in trockenem Zustand zeigte, daß es aus einem offenen
Netzwerk von untereinander verbundenen Fasern mit nur einem oder wenigen fadenartigen Kristallen mit einem Durehmesser von
2—3 /U und einer Länge zwischen den Gabelungspunkten der
Pasern von weniger als TOO /u bestand.»
Das G-ewicht des ungeschichteten Materials betrug 21 g/m
und die Reißfestigkeit in der Richtung, in der das Material
am stärksten war, betrug 1,5 kg und in der schwächsten Richtung
0,2 kg pro cm Breite des Materials■>
Bei Querschichtung übersteigt die Reißfestigkeit in allen Richtungen den
maximalen Wert wie er für ungeschichtetes Material gefunden wird. Im Vergleich beträgt die Reißfestigkeit eines normalen
Seidenpapiers von 21 g/m etwa 0,5 kg/cm»
Die Oberfläche des geschichteten Materials zeigt eine
befriedigende Haftung von normaler Tinte und von Druckfarbe
und das Produkt ist- stark widerstandsfähig gegen Wasser. In
Anbetracht des niedrigen Preises des Rohmaterials ist das
Produkt vorteilhaft zur Verwendung anstelle von Papier für viele Zwecke, wie leichtes Einwickelpapier, Buchdruckpapier
und Luftpostpapier·
109825/1941
6.) \Ienn man deia Verfahren nach Beispiel 5 folgt mit der
Ausnahme, daß Pentylacetat bei 900C anstelle von Xylol verwendet
wird, erhält man ein Produkt mit sehr unterschied-Hoher
Eigenschaft gegenüber Papier, das geeignet ist für Bekleidungszwecke. Die Behandlung mit Pentylacetat führt
dazu, daß etwa 95 °ß> des beigemischten Copolymers gelöst werden.
Die Aufspaltung wird wieder in feuchtem Zustand durchgeführt, wobei das Pentylacetat als eine Art Schmiermittel
^ wirkt. Das erhaltene Produkt fühlt sich nicht klebrig an,
wenn es aus dem Bad entfernt wird und in trockenem Zustand ist es extrem weich und verhältnismäßig voluminnös. Die
Oberfläche der Fasern ist verhältnismäßig hydrophil und
haarig im Aussehen.
Das Gewicht des Materials betrug 21 g/m" und die Reiß-
ο festigkeit in der starken Richtung betrug 1,9 kg/cm und in
der schwachen Richtung 0,1 kg/cm .
Zur Erzielung eines Stoffes mit genügender Festigkeit
in allen Richtungen wurde die Bahn in kurze Längen geschnitten,
die in kreuzwei'ser Anordnung aufeinander gelegt und geheftet
oder zusammengeklebt wurden» .
f Das Material ist entweder in einfacher Schicht oder
geschichtet beispielsweise für Polster und für Stoffe, wie
Unterwäsche, Kleider, .Sporthemden und leichte Vorhänge geeignet»
Betrachtungen unter einem Elektronenmikroskop zeigten,
daß die Zwischenräume (Membrane) zwischen den fadenartigen Kristallausbildungen durch faserartige oder flockeriartige
Querverbindungen von weit geringeren Querschnittabereichen als bei den genannten Kristallausbildungen überbrückt wurden«
Diese interkristallinen Verbindungen sind von großer Bedeutung
für den Zusammenhalt des Materials.
Ί09825/1941
7») Die Α-Phase bestand wieder aus demselben Polypropylen
wie in Beispiel 1 und die B-Phase, die in einer Menge von 15 0A
zugesetzt wurde, bestand aus Polyäthylen mit Schmelzindex 15»
Es wurde ein Garn nach dem Verfahren gemäß Beispiel 3 erzeugt', wobei die Temperatur der Kühlwalzen auf 13O0G gehalten wurde*
Nach der Aufspaltung in baumwollähnliohe Feinheit wurde das
Polyoxyäthylen mit wässriger 3 n—Chlorwasserstoffsäure mit
einer geringen Beimischung eines Waschmittels ausgewaschene Das Polyoxyäthylen konnte auch mit Wasser ausgewaschen werden,
aber es ist wirksamer eine saure wässrige Lösung zu verwenden« ■
Das erhaltene Faserprodukt besteht nur aus der A-Phase und das Polyoxyäthylen wird leicht aus der sauren Lösung
durch Neutralisation und Aussalzen zurückgewonnen«
Auf dieselbe Weise können !Fasern aus Polyäthylen mit
niederer Dichte und einem Schmelzindex von 0,05 hergestellt
werden. Dies ist eine Modifikation mit extrem hohem Molekulargewicht und ohne Beimischung ist diese praktisch unspaltbar»
8o) Zur Verbesserung der Spaltbarkeit-eines extrudierbaren
Vinylidenchlorid-Copolymeren mit Schmelzindex 0,1-wird Polyäthylen
mit Schmelzindex 20 in einer Menge von 15 i° beigemischt und das Verfahren nach Beispiel 3 durchgeführt. Nach
der Spaltung kann das Polyäthylen z.B. mit Xylol ausgewaschen werden.
9«) Zur Verbesserung der Spaltbarkeit von Polyformaldehyd
mit Schmelzindex 0,5 werden 20 $ eines Gopolymeren von Capro—
lactam und CaproIactam-Hexamethylendiamin im Verhältnis 60 :
beigemischt«, Der Schmelzindex der B-Phase beträgt etwa 70. Der kristalline Schmelzpunkt des Polyformaldehyds beträgt
etwa 1800O und für das Copolymer 1550G. Da beide Phasen leicht
kristallisieren, wird der extrudierte Film auf einer Temperatur zwischen 1550O und 1800G während der Kristallisation gehalten·
1 09825/1941
~ 20 -
Pas Verfahren wie in Beispiel 5 wird durchgeführt mit
der Ausnahme, daß die B—Phase vor der'Spaltung mit Äthylalkohol
gequollen wird.
Dieses Beispiel wurde aus Gründen der Erläuterung erwählt, da normalerweise eine andere B-Phase, z.B. Polyoxyäthylen
mit einem Schmelzpunkt von etwa 70 C gewählt worden wäre c
^ 10.) Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines
- Garns aus Polycaprolactam von sehr hohem Molekulargewicht,
entsprechend einem Schmelzindex von 0,4. Soweit bekannt, können weder das^normale Schmelzspinnen noch die bekannten
Spaltfaserverfahren zur Herstellung von Fasern von etwa
ί Denier oder weniger aus Material mit solch einer hohen Schmelzviskosität und einem so hohen Molekulargewicht angewendet
werden.
Der Grund, weshalb bekannte Spaltfasermaßnahmen ungenügend sind, beruht auf der Zähigkeit infolge der starken
intermolekularen Wasserstoffbindungen und der relativ geschmeidigen Eigenschaft (Elastizitätsmodul 25-30 g/Denier
. verglichen mit 105 g/Denier für Polypropylen) und schließ-"
= lieh des hohen Molekulargewichts. Andererseits ist dieses
Material sehr gut infolge seines hohea Abriebwiderstandes verwendbar.
Die B—Phase bestand aus demselben Polyäthylen wie in
Beispiel 2 und es wurde-dein Verfahren nach Beispiel 3 gefolgt,
mit Ausnahme, daß die Temperatur der Kühlwalze 18O0C betrug«
Es war erforderlich eine höhere Beimischung der B-Phase zu verwenden, 30 fo erwies sich als besonders geeignet» Nach der
Aufspaltung wurde das Polyäthylen mit Hilfe von heißem Xylol entfernt»
109825/1841
Dasselbe Verfahren wurde erfolgreich, auf Polyäthylentereph.th.alat
mit ähnlichein Schmelzindex angewendet. Dieses
Polymer ist sehr zäh, beinahe wie Polyamid, und auf diese V/eise ergeben sich beinahe dieselben Probleme bei der Aufspaltung»
11.) Es wurde ein ungewebber Sboff der Struktur ähnlich
wie derjenigen des Beispiels 6 aus dem Polycapralactam des
Beispiels 10 hergestellt und als membranbLldende B-Phase wurden
35 a/a des Polyoxyäthylens von Beispiel 7 beigemischt;. Das
filmbildende Verfahren ViUi1CIe durchgeführt wie in Beispiel 10»
Infolge der starken interkristallinen Verbindungen war
es nicht möglich, eine homogene fasrige S bruktur durch einfaches
seitliches Ziehen gemäß den Beispielen 4 bis 6 herzustellen.
Statt dessen wurde ein homogenes Ausziehen mit Hilfe
eines seitlichen Rollens durchgeführt, aber das erhaltene
Paserprodukt hat be den Oharaktex' von Papier ohne irgendeine
Volumenwirkung.
Es wurde ein Produkt von ähnlicher voluminöser £5bruktur
wie der des Beispiels 6 durch Rollen zur Kräeugung eines
Ötreckverhälbnisses von 5 i 1 vor dem Auswaschen der B-Phaae
erhalten*
Es konnten entsprechende Ergebnisse unter "Verwendung
eines Polyesters anstelle des Polyamids erhalben werden»
Das Polyoxyäthylen ist sehr geeignet für die B-Phaae,
nicht nur wegen der leichten Entfernbarkeit und Hegenerlerung,
sondern auch wegen seiner ziemlich v/achsigen Konsistena, wodurch
es leicht ausgepresst werden kann.während der Kristallin
sation, der A-Phase»
108325/1341
~ 22 -
12») Polyäthylenterephthalat mit Schmelzindex 0,5 wurde als Α-Phase verwendet und 30 fo des Copolymeren von Beispiel 9
wurden als B-Phase beigemischt, Nach der Herstellung und Ausrichtung
des Films wurde die B-Phase stark gequollen und mit Hilfe von Äthanol teilweise gelöst. Die durch Spaltung hergestellten
.Fasern besitzen einen relativ hydrophilen überzug des Copolymere«.»
13») Die industrielle Entwicklung von Textilfasern
scheint gegen semikristalline Materialien zu tendieren, die
weicher als Polycaprölactarn und Polyalkylenterephthalat sind
und einen wesentlich niedrigeren Elastizitätsmodul aber noch hohe Schmelzpunkte haben.
Diese Merkmale treten in Blockcopolymeren auf, welche
aus Teilen mit hohem—kristallinem Schmelzpunkt im Wechsel
mit elastomeren Teilen bestehen. Beispiele dieser Art von Öopolymeren sind die Kondensate entweder zwischen Polyestern
-und Mafcroglycolen, zwischen Polyamiden und Makroslyeolen
oder zwischen Isocyanaten und Makroglycoleru
Es ist unmöglich, solche weichen semikris tailineη
Copolymeren nach den bekannten äpalbfasermethoden au spalten,
aber nach Beimischung einer■B-Phase nach den Prinzipien der
Erfindung wird eine solche Aufspaltung möglich gemachte
Beispielsweise wurde ein Block-Öopolymer mit Teilen von
Polyethylenterephthalat abwechselnd mit Teilen eines Makroglycols
unter Beimischung von Polyäthylen als ß~iJhaae gespalten»
Bas Verhältnis zwischen Makroglycoi und Polyester
in dem Copolymeren betrug 4-0 5 60 und der Sohmelzindex des
letzteren war 0,5» Ss wurden 35 $ desselben Polyoxyäfchylens
wie in Beispiel 7 beigemischto
1098257 1941
.14«) Als Beispiel eines polyolefiiiischen Block—
Copolymeren von ähnlicher prinzipieller Struktur wie derjenigen in Beispiel 13 wurde ein Polymer verwendet, das durch
aufeinanderfolgende Additionspolymerisation gebildet wurde, hergestellt durch Aneinanderreihung von 1.) ungemischtem
Propylen zur Bildung kristalliner Teile und 2.) Propylen
gemischt mit Äthylen zur Bildung elastomerer Teile. Der Kristallinitätsgrad des Oopolymeren betrug etwa 55 f» und
der Schmelzindex etwa 1, Was die B-Phase anbetrifft, so wurden 25 $ des Pölyoxyäthylens von Beispiel 7 beigemischte
Es wurde eine leicht spaltbare Struktur von nadel— bis faden
artigen Kristallausbildungen erhalten» Zweck der, Verwendung dieses besonderen Polymers war es, billiges technisches
Polypropylengarn zu modifizieren und ihm höhere elastische Dehnung zu geben, um die Knot- und Stoßfestigkeiten zu verbessern«
109825/1941
Claims (1)
- Pat e η t a η s ρ r ü c h e1>) Film- oder fadenförmiger Stoff aus wenigstens zwei polymeren Phasen oder ein daraus hergestellter fasriger Körper, dadurch gekennzeichnet, daß seine Hauptkomponente aus einer semikristallinen bis -kristallinen Phase A einer polymeren Substanz mit hohem Molekulargewicht be—W steht, die Α-Phase im Stoff oder Körper im wesentlichen in paralleler kristalliner Ausbildung in nadel- bis fadenartiger Form mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 0,5-10 /ι vorliegt, die kristallinen Ausbildungen quer über die dazwischen liegenden Räume durch Verbindungen von kolloidalen Dimensionen desselben Materials miteinander verbunden sind, wobei die dazwischen liegenden Räume im nicht fäsrigen Zustand des Stoffs oder Körpers mit einer anderen Phase B ausgefüllt sind, die aus einem Polymeren oder einer Polymeren— mischung besteht, die in chemischer Hinsicht gegenüber der Phase A unterschiedlich ist, und die B—Phase ganzb oder teilweise in der fäsrigen Form des Stoffs oder Körpers abwesend ist.2.) Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die B-Phase von wesentlich geringerer Viskosität als die Α-Phase in geschmolzenem Zustand bei der gleichen Temperatur ist.3o) Stoff nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Α-Phase aus isotaktischem oder syndiotaktischem Polypropylen, einer Polyvinylverbindung oder einem hochkristallinen Polyäthylen bestellteGAC- 109825/19414.) Stoff nach Anspruch 1 und 2, daduroh gekennzeichnet« daß die Α-Phase aus einem Polyamid oder einem Polyester "besteht.·5β) Stoff nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet t daß die Α-Phase aus einem Segmer (Polymer mit sich wiederholenden identischen Einheiten) mit abwechselnden kristallinen und elastomeren Teilen besteht, '6o) Stoff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die kristallinen Teile aus Polypropylen und die elastomeren Teile aus einem Oopolymeren von Propylen- und Äthylen bestehen,,7.) Stoff nach Anspruch Ί bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzindex der Α-Phase zwischen 0,05 und 1,0 nach ASTM No. D 1238-57 T(E), aber bei Temperaturen von 500O über dem kristallinen Schmelzpunkt des Polymeren, liegte8.) Stoff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die ■ Α-Phase aus einem iso- oder syndiotaktischen Polypropylen und die B-Phase aus einem Äthylenpolymeren oder Oopolymeren mit einem Schmelzindex , bestimmt nach den gleichen Bedingungen, besteht, der 5-2O0malgrößer ist, als derjenige der A—Phase·9.) Stoff nach Anspruch 1 bis 8, daduroh gekennzeichnet, daß er aus1 60-80 Gew.-^ der Α-Phase und 40-20 Gew.-^ der B-Phase besteht«, ■ . , ~ ■·<■;■:■■[Q.) Stoff nach Anspruch 1 bis 8. daduroh gekennzeichnet, daß er aus 80-90 Gew*-^ der A-Phaee und 20-10 Gew.-# der B-Ehase besteht*:-.'-■' "." BAD ORIGINAL1Of811/114111.) Sboff nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die B-Phase amorph oder kristallin ist mit einem kristallinen Schmelzpunkt, der wesentlich niedriger liegt als der der A-Phase.12.) Stoff nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,. daiJ die B-Phase semikristallin bis hochkristallin ist»m 13,) Stoff nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die B-Phase ein lonomer enthält.14.) Stoff nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die B-Phase wasserlöslich ist»15«) Stoff nach Anspruch 1-4," dadurch gekennzeichnet, daß die B-Phase aus Polyoxyäthylen besteht»16.) Stoff nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Α-Phase fadenartige Kristallausbildungen hat, die in einer dreidimensionalen Faserstruktur durch interkristalline Verbindungen der Phase A in kolloidalen P-* Dimensionen miteinander verbunden sind.17.) Stoff nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die fadenartigen Kristallausbildungen der Α-Phase ganz oder teilweise durch dünne Membranen der B-Phase umgeben sind.18.) Verfahren zur Herstellung des Stoffes nach Anspruch 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Α-Phase und die B-Phas# kolloidal gemischt werden und eine Grenzflächenausrichtung der geschmolzenen Mischung durch eine starke Streckung der Grenzflächen in Richtung der Bewegung der geschmolzenen Masse durchgeführt wird, wenn sie in FiIm-1Ö9Ö2S/1941oder Faäenform extrudiert wird, worauf die Α-Phase durch Abkühlen, unterhalb ihren kristallinen Schmelzpunkt unter Kristallbildung koagulieren gelassen wird, die B-Phase anschließend verfestigt und in einigen Fällen kristallisiert und gegebenenfalls schließlich eine Spaltung des !Stoffes durchgeführt wird.19.) Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung der A—Phase zur Koagulation unter Kristallbildung mit Hilfe eines Mediums durchgeführt wird, das auf einer leicht unter dem kristallinen Schmelzpunkt der Α-Phase liegenden Temperatur gehalten wird·.20.) Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoff nach Verfestigung der zwei Phasen auf eine Temperatur oberhalb der Umkristallisationstemperatür der Α-Phase erhitzt wird.21.) Verfahren nach Anspruch 18 - 20, dadurch gekennzeichnet, daß eine Molekularausrichtung durch Strecken des Films oder des Fadens in festem Zustand vor seiner Aufspaltung in Fasern durchgeführt wird.22·) Verfahren nach Anspruch 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet» daß die B—Phase gequollen oder ausgewaschen wird vor der Aufspaltung in Fasern.23·) Verfahren nach Anspruch" 18 bis 21, dadurch gekenn zeichnet« daß die Aufspaltung in Fasern durch Walzen quer zur Längsrichtung der fadenartigen Kristallausbildungen bei noch anwesender B-Phase durchgeführt wird, worauf Auswaschen dieser Phase erfolgte- BAD ORIGINAL10982S/1941
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