DE1667968B2 - Pflanzenwuchsmittel - Google Patents

Pflanzenwuchsmittel

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DE1667968B2 DE1968A0058241 DEA0058241A DE1667968B2 DE 1667968 B2 DE1667968 B2 DE 1667968B2 DE 1968A0058241 DE1968A0058241 DE 1968A0058241 DE A0058241 A DEA0058241 A DE A0058241A DE 1667968 B2 DE1667968 B2 DE 1667968B2
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Description

X—CH,CH,—P
(D
in der X ein Halogenatom oder ein Phosphonorest der Formel -P(OXOR1)? ist, wobei R1 ein Wasserstoffatom oder ein salzbildendes Kation darstellt
2. Pflanzenwuchsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein oder mehrere Phosphonsäurederivate der allgemeinen Formel (11) enthält
O Y
X—CH,CH, —
(II)
in der X die obige Bedeutung hat, Y einen Rest -OR1 darstellt, wobei R1 die obige Bedeutung hat oder den Rest
30
XCH,CH,-Ρ
35
bedeutet (wobei dann Z -OH ist), Z einen Rest -OR2 darstellt, wobei R2 ein Wasserstoffatom, ein salzbildendes Kation, einen gegebenenfalls halogensubstituierten gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 2 bis 13 C-Atomen, einen carbocyclischen oder heterocyclischen unsubstituierten oder substituierten Aryl- oder Arylmethylenrest bedeutet, oder Y und Z zusammen eine
-O-0-O-, -O-CH2-0-O-,
-O-CO-0-O- oder
-NH-CO- 0-0-
Bindung bilden, wobei das Symbol 0 für einen zweiwertigen unsubstituierten oder substituierten Benzol- oder heterocyclischen Ring steht.
3. Pflanzenwuchsmittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich ein oder mehrere Herbizide enthält.
4. Pflanzenwuchsmittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es durch Zusatz einer Säure und/oder eines Puffers einen pH-Wert von 5 oder niedriger aufweist.
in der Praxis bewährt haben, welche aber nach wie vor Nachteile zeigen.
Die gemäß Erfindung eingesetzten Phosphonsäurederivate können wie andere Pflanzenwuchsmittel die verschiedensten Wirkungen in Abhängigkeit von zahlreichen Faktoren zeigen, z. B. in Abhängigkeit von der Aufbringung zu einer bestimmten Wachstumsperiode, von der Konzentration und dergleichen. Bei sachgerechter Verwendung der Phosphonsäurederivate werden erstaunliche Ergebnisse erreicht, wie ein Auslösen oder eine Vermehrung der Blütenbildung, eine Unterdrückung des Spitzenwachstums und eine Anregung des Seitentriebwachstums, eine Auxinaktivität, eine Steigerung der Zweigbildung und des Eiweißgehalies bei bestimmten Pflanzen, eine Entblätterung und Fruchtabtreibung, wodurch das Ernten von Getreidesorten, Bohnen und Erbsen erleichtert wird. Verbesserung der Keimfähigkeit von Saatgut, Knollen und Wurzeln bzw. Rhizomen, Vergrößerung der Kältefestigkeit sowie Beeinflussung der Reifung. Einige dieser Pflanzenwuchseffekte lassen sich auch auf andere Weise erzielen, jedoch wurde festgestellt, daß die Phosphonsäurederivate gemäß Erfindung in einem großen Bereich bei zahlreichen Pflanzen und unter den verschiedensten Aufbringungsbedingungen sehr viel bessere Ergebnisse als die bislang bekannten Produkte liefern.
Die US-PS 3103 431 beschriebt die Verwendung bestimmter Phosphoniumhalogenide zur Beeinflussung des Seitentriebwachstums bei Tabakpflanzen. Anders aufgebaute Phosphonsäuren sind aus den US-PS 29 27 014 und 32 23 514 als Herbizide vorbekannt. Die DT-AS 11 03 922 enthält den Hinweis, daß 2-Chloräthylphosphonsäuredichlorid als fungizid wirkendes Schädlingsbekämpfungsmittel verwendbar sein soll. Die Wirkung der erfindungsgemäß als Pflanzenwuchsmittel eingesetzten Phosphonsäurederivate unterscheidet sich grundsätzlich von der herbiziden bzw. fungiziden Aktivität der obengenannten Verbindungen. Die Phosphonsäurederivate gemäß Erfindung können nur insofern mit Herbiziden eingesetzt werden, als sie z. B. das Wachstum von schlafenden Rhizomen anregen und damit für Herbizide ansprechbar machen.
Die das Pflanzenwachstum regulierende Aktivität der PhosphonsäureJerivate gemäß Erfindung beruht offenbar auf dem Anion der allgemeinen Formel
O O
X—CH,CH,—P
Es wurde festgestellt, daß die in den Ansprüchen kennzeichneten Phosphonsäurederivate einen starn Einfluß auf das Pflanzenwachstum besitzen. Es sind ar zahlreiche Verbindungen zur Regulierung des lanzenwachstums bekannt, von denen sich einige auch in der X ein Halogenatom oder ein Phosphono-Rest - P(OXOR')2 ist, wobei R1 ein Wasserstoffatom oder ein salzbildendes Kation darstellt, so daß jedes Derivat, welches dieses Anion bildet, die gewünschten Wirkungen zeigt. Die verschiedenen Derivate können sowohl leicht als auch (z. B. aufgrund sterischer Hinderung) schwer hydrolysierbar sein. Darüber hinaus hydrolysieren einige Verbindungen unter Laboratoriumsbedingungen nur sehr schwer, können aber durch die Pflanze und deren enzymatisches System recht schnell umgewandelt und hydrolysiert werden. Demzufolge werden Phosphonsäurederivate verwendet, welche entweder von vornherein oder unter dem Einfluß der Pflanze leicht hydrolysierbar sind. Die Hydrolysierbarkeit oder Eignung der entsprechenden Phosphonsäurederivate
kann nach standardisierten Methoden im Treibhaus durch Beobachtung der Epinastie bei Tomatenpflanzen festgestellt werden.
Besonders bevorzugt enthalten die Pflanzenwuchsmittel Phosphonsäurederivate der folgenden allgemeinen Formel
X-CH2CH2
O Y
II/ ρ
(H)
in der X die obige Bedeutung hat, Y einen Rest -OR1 darstellt, wobei R1 die obige Bedeutung hat oder den Rest
XCH7CH,-Ρ
ΟΗ
bedeutet (wobei dann Z -OH ist), Z einen Rest -OR2 darstellt, wobei R2 ein Wasserstoffatom, ein salzbildendes Kation, einen gegebenenfalls halogensubstituierten gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 2 bis 13 C-Atomen, einen carbocyclischen oder heterocyclischen unsubstituierten oder substituierten Aryl- oder Arylmethylenrest bedeutet, oder Y und Z zusammen eine
-O-0-O-, -O-CH2-0-O-,
-O-CO-0-O- oder
-NH-CO-0-O- Bindung bilden, wobei das Symbol 0 für einen zweiwertigen unsubstituierten oder substituierten Benzol- oder heterocyclischen Ring steht.
Die salzbildenden Kationen der Verbindungen sind vorzugsweise solche, die in der Bodenchemie benutzt werden, wie Natrium, Aluminium und Zink; jedoch sollen hydrolysierbare Salze vermieden werden.
Wegen ihrer Wirkung und ihrer einfachen Herstellbarkeit werden 2-ChIoräthylphosphonsäure und deren Derivate bevorzugt, insbesondere deren Anhydrid, Säuredichlorid, 2-Chloräthylmonoester, o-Hydroxyphenyl-monoester sowie deren cyclische Diester des Pyrocatechol 4-Chlorpyrocatechols, Tetrachlorpyrocatechols., Saligenins, 2,3-Pyridindiols und deren cyclische 3-Hydroxyphenylmonoester in polymerer Form, deren Bis-(2-oxopyrTolidinyl-methyl)-diester sowie der cyclischen Salicylester der 2-Chloräthylphosphonamidsäure.
Im allgemeinen sind die entsprechenden 2-Bromäthyl-, 2-Jodäthyl-, 2-FIuoräthyl- oder Phosphonoäthylphosphonsäuren oder deren entsprechende Derivate genauso wirksam.
Die Phosphonsäurederivate werden der betreffenden Pflanze zu bestimmten Wachstumsperioden und in bestimmter Menge zugeführt, was sich nach standardisierten Methoden leicht bestimmen läßt. Im allgemeinen werden die Mittel in Mengen von 0,1 bis 33 und gewöhnlich 0,28 bis 18 und vorzugsweise von 0,56 bis 4,5 kg/ha eingesetzt. Beim Wässern von Bäumen oder Einweichen von Saatgut oder Knollen wird im allgemeinen mit einer Konzentration von 0,0001 bis 4 8 und vorzugsweise 0,001 bis I Gew.-% gearbeitet.
Die wachstumsregulierenden Eigenschaften der Phosphonsäurederivate sind u. a.:
Fine Ertragssteigerung bei Getreide, Bohnen und Baumwolle, wie z. B. bei Avena sativa, Triticum aestivum, Hordem spp. und Gossypium hirsutum.
Eine Auxinaktivität, wenn man z. B. eine Lanolinpaste mit der betreffenden Verbindung auf eine Seite des Stengels einer umgebogenen Sonnenblume aufbringt; durch diese Behandlung biegt sich der Pflanzenstengel von der Behandlungsseite weg; ferner können das Austreiben der Rhizinome von Mono- und Dicotyledonpflanzen, eine Zellteilung und Wurzelbildung ausgelöst
ίο werden, was man z. B. zeigen kann, wenn man Tomatenpflanzen, nämlich Lycopersicon asculentum mit einer wäßrigen Lösung der Verbindung besprüht, wobei sich an der gesamten Stammlänge zahlreiche Triebe bilden, wodurch man entweder von behandelten Pflanzen oder nach Behandlung der Schnittstellen Triebe schneiden und vermehren kann.
Eine Unterdrückung des Spitzen Wachstums oder der Kronenbildung bzw. eine verstärkte Bildung der Seiten- und Bodentriebe bei folgenden Pflanzen: Ligustrum ovalifolium, Vaccinum corymbosum, Rhododendron obusum. Glycine mas, Phaseolus vulgaris, Lycopersicon esculentum, Alternanthua philoxeroides und Oryza sativa, Sorghum halepense und Avena fatus. Diese Reaktion ist auch zur Kontrolle von StraBengras wertvoll. Beispielsweise hat man versucht, durch Entfernung oder Ausschneiden des Hauptstammes das Wachstum weiterer Nebenstämme zu ermöglichen, jedoch übernimmt meist einer der Nebenstämme dann die Funktion des Hauptstammes. Durch Anwendung der Phosphonsäurederivate wird jedoch die Aktivität des Haupttriebes eine gewisse Zeit verringert oder zurückgehalten, der sich dann wieder erholt, normal wächst und einen normalen Blüten- und Fruchtstamm zeigt Man kann also durch diese Behandlung das bisherige Beschneiden und damit einen Materialverlust ausschalten. Bei einigen Pflanzen wird jedoch nicht nur das Wachstum des Haupttriebes, sondern auch der Neben- oder Seitentriebe verhindert, wie bei Nicotiana tabacum und Chrysanthemum sp., wodurch die Bildung von Bodentrieben, z. B. bei Tabak, vermieden wird.
Eine Erhöhung des Eiweißgehaltes durch Behandlung mit Phosphonsäurederivaten ist meßbar und bedingt durch die Erhöhung des Blattflächen/Stamm-Verhält nisses, wobei außer Eiweiß auch noch die Kohienhydra te. Fett und Zucker in der behandelten Pflanze beeinflußt werden können.
Das Abwerfen von Blättern, Blüten oder Früchter wird sowohl bei perennierenden als auch bei einjähriger Pflanzen mit den Phosphonsäurederivaten beschleunigt dieses wurde bei Baumwolle, Rosen, Liguster, Apfelbäu men, Zitrusfrüchten und Rosenkohl beobachtet; fernei kann diese Erscheinung bei der Ernte zahlreichei Früchte und deren Erzeugung benutzt werden, wie ζ. Β bei Malus domestica, Pyrus communis, Prunnus avium Carya illinoensis, Vitis vinifera, Olea europaea, Doffec arabica und Phaseolus vulgaris.
Ein beschleunigtes Reifen und eine Farbverstärkung der Frucht wurde bei Äpfeln, Brinen, Kirschen, Bananer und Ananas beobachtet; ferner kann die Grünfärbuni bei Tomaten beseitigt werden, und wieder grüngewor dene Zitrusfrüchte, wie Citrus limonis zeigen keine Griinfärbung mehr
Line Verstärkung der Blüten- und Fruchtbildung wurde bei verschiedenen Bohnen und Zinnien beobach
(·■, tet. nämlich bei Glycine max., Phaseollis vulgaris unc Zinnia elegans.
Die Abtreibung oder Verhinderung einer Blüten· um .Saatbildung wurde bei Sorghum halepense festgestellt.
Die Verhinderung des Flachliegens oder die Erzeugung festerer und steiferer Halme wurde bei Getreide, nämlich bei Triticum aestivum, Hordeum vulgäre und Pisum sativum, festgestellt.
Eine Stimulierung der Keimfähigkeit und eine Verkürzung der Ruhezeit wurde bei Lattichsaat und bei Saatkariiffeln festgestellt
Die Forstbeständigkeit wird durch Phosphonsäurederivate z. B. bei Limabohnen (Phaseolus vulgaris) erhöht Ebenso haben die Verbindungen einen guten Einfluß auf die Hormonbildung und bewirken ein stärkeres Wachstum der Oberseite der jugendlichen Blätter, also eine Erhöhung der Epinastie, bei zahlreichen Pflanzen, insbesondere bei Tomaten, Lycopersicon esculentum.
Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Phosphorsäurederivate langsam oder spontan durch hydrolytische Zersetzung Äthylen liefern, welches zur Blütenbildung bei Ananas und zur Reifung von Bananen besonders geeignet ist Die Wirkungsweise beruht jedoch in den meisten Fällen auf einer Assimilierung der Produkte, was auch dadurch erhärtet wird, daß Rückstände der Phosphonsäurederivate im Pflanzengewebe festgestellt werden konnten, wenngleich auch meßbare Mengen an Äthylen gefunden wurden. Andererseits wurde analytisch festgestellt daß das in dem Pflanzengewebe vorhandene Äthylen etwa der doppelten Menge des aus aus den Phosphonsäurederivaten entstammenden Äthylens entsprach, so daß es wahrscheinlich ist daß die Phosphonsäurederivate eine enzymatische und äthylenerzeugende Reaktion auslösen. Dieses ist insbesondere bei den sehr aktiven Halogenäthyl- und Phosphonoäthyl-phosphonsäurederivaten der allgemeinen Formel II der Fall. Jedenfalls bewirkt offenbar die Auslösung der Äthylenabgabe durch Zerfall oder durch die Pflanze selbst die große Wirksamkeit der Phosphonsäurederivate, die sich auf einfachere und kostensparendere Weise herstellen lassen als vergleichbare Produkte.
Die erfindungsgemäßen Phosphonsäurederivate können zusammen mit anderen Pfianzenwuchsmitteln, wie mit Maleinsäurehydrazid und Naphthalinessigsäure, verwendei werden und ergeben gute synergistische oder antagonistische Wirkungen. An sich besitzen sie keine phytotoxische Aktivität, können aber als Pflanzenwuchsmittel in Verbindung mit Herbiziden, z. B. mit Aminotriazol, zur herbiziden Kontrolle von Sorghum halepense, benutzt werden.
Die nicht wasserlöslichen Derivate können in organischen Lösungsmitteln oder mit organischen Lösungsvermittlern gelöst oder in wäßrigen Flüssigkeiten dispergiert werden, wobei Dispergiermittel, Netzmittel und/oder Emulgiermittel zugesetzt werden können. Die Phosphonsäurederivate können auch in pulvrigen Trägersubstanzen, wie in Vermiculit, Attapuigit-Ton, Talkum und dergleichen verteilt werden. Die wäßrigen Mischungen lassen sich wegen ihrer geringen Viskosität auf übliche Weise versprühen, während die pulvrigen Mischungen auf konventionelle Weise verstäubt werden. Das direkte Aufbringen auf Blätter und Stämme wird bevorzugt jedoch ist auch eine Aufbringung auf den Erdboden möglich, insbesondere wenn die Wirkstoffe von den Wurzeln aufgenommen werden
ίο sollen.
Bei Verwendung von flüssigen Sprühmitteln wird unter Berücksichtigung der oben angegebenen Aufbringungsmengen mit etwa 10 bis 1000 Liter/ha gearbeitet Die aufbringungsfertigen Mischungen enthalten ge-
wohnlich 1 bis 48 000 und vorzugsweise 10 bis 10000 ppm Phosphonsäure. Die verkzufsfertigen wäßrigen Konzentrate können die Phosphonsäurederivate in einer Menge von 10 bis 30 Gew.-% enthalten.
In den meisten Fällen ist es zweckmäßig, einen
Stabilisator zuzusetzen, da die Phosphonsäurederivate zum Teil gegenüber Feuchtigkeit bzw. Wasser instabil sind. Diese Stabilisierung kann mit Vorteil durch Zugabe einer Säure erfolgen, mit der der pH-Wert unter 5 eingestellt wird. Anstelle einer Säure können auch
entsprechende Puffersubstanzen benutzt werden. Dieses ist besonders zweckmäßig bei der Verpackung und längeren Lagerung von Konzentraten, um die Entwicklung von Äthylen zu verhindern, die zu einem Bersten der Behälter führen könnte. Vorzugsweise werden die Konzentrate in verschließbare, unzerbrechliche, druckfeste Behälter aus chemisch inertem Material verpackt. Die folgenden Beispiele zeigen die biologische Wirkung der erfindungsgemäßen Phosphonsäuren auf die Steigerung des Ertrages und der Wurzelschößlings bildung bei verminderter Neigung des Getreides zum Umlegen, Verminderung der Wuchshöhe von einjährigen Gräsern und Dicotyledonen, Erhöhung des Ertrages an Bohnen und Erbsen, Förderung der Blütenbildung, insbesondere bei Ananas, Förderung der Fruchtablö sung, Erhöhung der Frostbeständigkeit und Steigerung des Ertrages an eßbaren Anteilen der geernteten Pflanzen.
Beispiel 1 Steigerung des Ernteertrages bei Bohnen
Phaseolus vulgaris (Schminkbohnen und Brechhohnen) wurden im Stadium des ersten Dreiblattes mit wäßrigen Lösungen der folgenden Verbindungen im Anwendungsverhältnis von 1,12 kg/ha behandelt Nach 60 Tagen wurde die Anzahl der Früchte und das Gewicht der oberirdischen Pflanzenteile bestimmt:
Bohnensorte Behandlung mit Bohne je Pflanzen
Pflanze gewicht
(g)
Brechbohnen unbehandelt 6 29
cyclischen! Pyrokatcchinester der 2-Chloriithylphosphon- 15 70
säure
Schminkbohnen unbehandelt 20 83
2-Chloräthylphosphonsiiure 25 134
Die behandelten Pflanzen waren kürzer und dickstämmiger und hatten wesentlich mehr seitliche Schößlinge als die unbehandelten. Die Auswirkung η der Behandlung waren vorteilhaft, indem das Umlegen der Pflanzen vermindert bzw. ein dichterer fruchttragender Pflanzenbewuchs erhalten wurde.
Beispiel 2
Steigerung des Ernteertrages bei Bohnen
Phaseolus vulgaris (Schminkbohnen und Brechbohnen) wurden im Stadium des dritten Dreiblattes mit einer Lösung des cyclischen Pyrokatechinesters der 2-Chloräthylphosphonsäure in wäßrigem Aceton gespritzt und nach 7 Wochen die Anzahl der Früchte und das Pflanzengewicht bestimmt:
Bohnensorie Anwendungs Zahl der Pflanzengewicht
verhältnis Früchte
(kg/ha) (g)
Schmink unbehandelt 23 100
bohnen 0,28 32 136
0,56 27 130
Brech unbehandelt 42 8
bohnen 0,28 110 19
0,56 93 11
Die Ergebnisse zeigen, daß das Pflanzengewicht und die Anzahl der Früchte durch die Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Mittel gesteigert werden können, wobei die besten Ergebnisse bei einem Anwendungsverhältnis von 0,28 kg/ha erzielt wurden.
Beispiel 3
Steigerung des Ernteertrages bei Bohnen
Phaseolus vulgaris (gefleckte Bohnen, pinto beans) wurden im Stadium des dritten Dreiblattes mit einer Lösung des cyclischen 4-Chlorpyrokatechinesters der 2-Chloräthylphosphonsäure in wäßrigem Alkohol gespritzt und drei Wochen danach untersucht:
Cayenne« wurde mit 1,12 kg/ha bzw. 2,24 kg/ha bis 4,48 kg/ha in jeweils 475 Liter Wasser und die Sorte »Red Spanish« mit 2,24 kg/ha bzw. 4,48 kg/ha bzw. 8,96 kg/ha in jeweils 1900 Liter Wasser gespritzt. Nach 62 Tagen wurde bei allen behandelten Pflanzen eine 100%ige Blütenbildung gegenüber 30% Blütenbildung bei den unbehandelten Pflanzen der Sorte »Smooth Cayenne« und 25% Blütenbildung bei den unbehandelten Pflanzen der Sorte »Red Spanish« festgestellt. Die erzielte gleichzeitige Blütenbildung ist vorteilhaft, da hierdurch auch eine praktisch gleichzeitige Fruchtbildung erreicht wird, wodurch weniger einzelne Ernten zum Pflücken aller Früchte erforderlich sind.
35
A η wendungs verhältnis
(kg/ha)
Blätter
Blüten
Unbehandelt 23 1
1.12 31 5
2.24 32 15
Die Ergebnisse zeigen eine Anregung der Achselbildung, wodurch mehr potentielle Stellen für die Fruchtbildung erhalten wurden.
Beispiel 4 Steigerung des Ernteertrages bei Bohnen
Zwergbohnen (French beans »The Prince«) wurden im Statium von Vh bis 2 echten Blättern mit 0,5 kg/ha einer wäßrigen Lösung von 2-Chloräthylphosphonsäure behandelt Die Bohnen wurden zweimal geerntet, wobei bei der zweiten Ernte eine Erhöhung des Ertrages je Pflanze gegenüber den unbehandelten Pflanzen von durchschnittlich 6 auf durchschnittlich 27 g festgestellt wurde.
Beispiel 5
Förderung der Blütenentfaltung bei Ananas, d h. Erzielung eines praktisch gleichzeitigen Aufblühens aller Blütenknospen der Pflanzen
Ananaspflanzen wurden mit 2-Chloräthylphosphonsäure in wäßriger Lösung gespritzt Die Sorte »Smooth Beispiel 6
Förderung der Blütenentfaltung bei Ananas
Auf die Krone von Ananaspflanzen der Sorte »Smooth Cayenne« wurden jeweils 20 ml wäßrige 2-Chloräthylphosphonsäurelösung in Konzentrationen von 1000 und 10 000 ppm aufgebracht. Nach 89 Tagen wurde eine 100%ige Blütenbildung gegenüber 15% Blütenbildung bei unbehandelten Pflanzen festgestellt.
Beispiel 7
Förderung der Blütenbildung bei Ananas
Auf Ananaspflanzen der Sorte »Red Spanish« wurden jeweils 20 ml einer wäßrigen Lösung von 10 000 ppm 2-Chloräthylphosphonsäuredichlorid und Pyrocatecholester der 2-Chloräthylphosphonsäure aufgebracht in beiden Fällen wurde eine 100%ige Blütenentfaltung festgestellt Eine Untersuchung von vergleichbaren unbehandelten Ananaspflanzen zeigte dagegen, daß in der gleichen Zeit nur ein geringer Prozentsatz (etwa 20%) aufgeblüht war.
Die Anwendung von erfindungsgemäßen Verbindungen zur Behandlung von Ananaspflanzen hat darüber hinaus noch weitere vorteilhafte Wirkungen. So wird hierdurch beispielsweise das Wachstum der Pflanzen gehemmt, so daß kleinere Pflanzen erhalten werden, wodurch mehr Pflanzen je Flächeneinheit angebaut werden können. Außerdem wird der Fruchtstiel im Wachstum gehemmt, so daß die Pflanze sich nicht so leicht umlegen kann und eine daraus resultierende Schädigung der Frucht (Austrocknung durch die Sonne) vermieden wird.
709 525/465
(ο
9 10
Beispiel 8
Steigerung des Ernteertrages und Verhinderung des Umlegens von Getreide
Flächen mit jeweils 60 Weizenpflanzen (Triticum 5 vier Monate danach das Gewicht der Weizenährc aestivum) wurden im Vierblattstadium mit wäßrigen ermittelt:
Lösungen der folgenden Verbindungen behandelt und
Behandlung mit Anwcndungs- Durch
verhültnis schnittliches
Ahren-
gewichi in g
(kg/ha)
Unbehandelt 26,4
2-ChloräthyIphosphon- 1,12 41,1
säure 2,24 42,5
4,48 44,9
Cyclischen! 1,12 38,2
Pyrokatechinester 2,24 40,9
der 2-Chloräthyl- 4,48 42,5
phosphonsäure
Beim Vergleichsweizen wurde ein mäßiges Umlegen 25 Flachlegen des Getreides verstanden, welches durcr beobachtet, beim behandelten Weizen dagegen nicht. schwache Halme, schwere Köpfe, starke Winde unc
Unter »Umlegen« wird ein Niederbiegen oder dergleichen bedingt ist.
Beispiel 9
Steigerung des Ernteertrages und Verminderung des Umlegens von Weizen
Winterweizen wurden im Stadium der Bildung von Bei der Wurzelschößlingen und im frühen Stadium der Blüten- ermittelt: hüllblätter mit 2-Chloräthylphosphonsäure behandelt.
Ernte wurden die folgenden Ergebnisse
Stadium der Behandlung
Behandiungsmcnge
(kg/ha)
W'uthshemmung
Ertragszunahme
Umlegung
Wurzelschößlingbildung
Frühe Blülenhüllblätter
(Wurzelschößlinge sind SekundärhaJme, welche aus dem gleichen Samen wie der Haupthalm am untersten Ende des Haupthalmes herauswachsen.)
unbehandelt - 89,1
1 1,3 17,21 71,3
2 2,2 38,15 58,3
4 2,3 20,51 86,3
unbehandelt - _ 95,5
1 7,3 36,76 36,6
2 12.2 36,76 15,0
4 15,1 36,90 5,0
Durch die erfindungsgemäße Behandlung wurde eine Verkürzung der Pflanzen erzielt; je größer die Aufbringungsinenge war und je später die Anwendung erfolgte, desto größer war die verkürzende Wirkung. Die Halmverkürzung war nach der ersten Aufbringung geringer als nach der zweiten, bei der die Verkürzung zwischen dem letzten Blatt und der Ähre auftrat, so daß lie Ähre nahezu am letzten Blatt begann. Außerdem waren die Ernteerträge höher als bei unbehandelten \nbauflächen; bei der zweiten Behandlung war der Ertrag noch größer. Im Stadium der frühen Blütenhüll-)lätter wurde die Neigung der Halme zum Umlegen >eträchtlich vermindert, d. h, die Stabilität des Weizens vurde erhöht
Beispiel 10 Wuchsregulierung bei Weizen
Winterweizen wurde dreimal in Abständen von jeweils etwa einem Monat mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und drei Wochen nach der letzten Behandlung untersucht, wobei eine Verkürzung der Halme des behandelten Weizens gegenüber dem unbehandelten festgestellt wurde. Ein Vergleich der Halmlängen zwischen den Knoten zeigte, daß die Wuchshemmung bei jeder Behandlung an der Pflanzenspitze erfolgte. Durch die erste Behandlung wurde die Länge des untersten Halmabschnittes, durch
die zweite Behandlung die Länge des mittleren Halmabschnites und durch die letzte Behandlung die Länge des obersten Halmabschnittes verkürzt, wie die folgenden Halmabschnittlängen zeigen, bei denen der Abstand vom untersten Punkt der Ähre zum ersten Knoten als erster Halmabschnitt angesehen wird. Die eingeklammerten Zahlen geben die Abstände zwischen den einzelnen Knoten an. Alle Zahlen in der Tabelle bedeuten cm.
Behandlungs 1. Halm 2. I IaIm- (10) 3. I IaIm- 4. Halm
menge abschnitt abschnitt ( 9) abschniu abschnitt
(kg/ha) ( 8)
Unbehandelt 49(21) 28 ( 8) 18(5) 13
I 38(10) 28 19(5) 14
2 34 ( 6) 28 20(6) 14
4 33 ( 5) 28 20(6) 14
Es zeigte sich, daß der Zeitpunkt der Anwendung nicht von großer Bedeutung ist, obwohl bei früher Anwendung eine stärkere Hemmung, d. h. Verkürzung der Knotsnabstände und entsprechend verminderte Neigung zum Umlegen, als bei später Anwendung erreicht wurde.
Bei Versuchen mit Winterweizen wurde eine Empfindlichkeit des Unkrauts Apera spica venti gegenüber den erfindungsgemäßen Verbindungen festgestellt.
Beispiel Il
Steigerung des Ernteertrages bei Weizen
Im September gesäter Winterweizen der Sorte «Genesee« wurde im Mai, als die Ähren 1 mm lang waren, mit einer wäßrigen Lösung von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt. Bei der Ernte Mitte Juli wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Hehandlungsmenge Ertrags/unahmc
(kg/ha) <%)
Unbehandelt
0,28 1
0,56 17
1,12 25
2,24 30
Beispiel 12
Steigerung des Ernteertrages und der Wurzelschößlingbildung und Verminderung des Umlegens von Weizen
Frühjahrsweizen der Sorte »Opal« wurde einmal im Stadium vor der Bildung von Wurzelschößlingen (Versuchsfeld I) und zum andern im Stadium nach Ausbildung aller Wurzelschößlinge (Versuchsfeld II) mit einer wäßrigen Lösung von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt. Unmittelbar vor der Ernte wurde die durchschnittliche Umlegung und die durchschnittliche Anzahl der Wurzelschößlinge ermittelt:
Feld Behandlungsmenge
(kg/ha)
Enrajiszunahme
Halmhöhe
(cm)
Wurzelschößlinge
Umlegung
unbehandelt
1,1
2,2
unbehandelt
1,1
2,2
11
14
33
4,75
5,28
5,54
50
50
54
47
36
12
Bei der Anwendung im Stadium vor der Bildung von Wurzelschößlingen wirrte die Bildung dieser Schößlinge gesteigert, während dies bei Anwendung nach der Ausbildung der Wurzelschößlinge, d.h. nachdem die Pflanze alle ihr möglichen Wurzelschößlinge gebildet hatte, natürlich nicht mehr erwartet werden konnte.
Bei Versuchen mit 2-Chloräthylphosphonsäure an anderen Winterweizensorten (»Carsten«, »Genessee«), an Sommerweizen, Frühjahrsweizen und einigen Hartweizensorten sowie an Hafer, Gerste, Roggen und Reis wurden ebenfalls Ertragserhöhungen und Verbesserungen der Halmstabilität festgestellt
s
Beispiel 13
Steigerung des Ernteertrages und Verminderung der Pflanzenhöhe bei Baumwolle
Baumwollpflanzen wurden bei beginnender Ausbildung der Samenkapseln mit wäßriger 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und nach 10 Wochen untersucht:
Behandlungsmenge Samenkapseln Veränderung der
je Pflanze Pflanzenhöhe
(kg/ha) (%)
Es wurde eine deutliche Erhöhung des Ernteertrages und eine vorteilhafte Verminderung der Pflanzenhöhe erzielt, welche gleichzeitig eine Verminderung unbrauchbarer Pflanzen anzeigt.
unbehandelt 19,1
1,12 29,3 + 2
2,24 24,7 -12
4,48 26,0 -13
Beispiel 14 Erhöhung des Ernteertrages bei Gerste
Gerste (Hordeum spp.) wurde im Vierblattstadium mit 2^24 kg/ha einer wäßrigen Lösung des cyclischen Pyrokatechinesters der 2-Chloräthylphosphonsäure be-
handelt. Nach 4 Wochen betrug das Durchschnittsgewicht der Ähren bei 60 behandelten Pflanzen 111,0 gegenüber 94 g bei unbehandelten Pflanzen, was einer Ertragssteigerung von 18% entspricht.
Beispiel 15
Steigerung der Halmbildung
(Wu rzelschößlingsbildung) und Verminderung
der Gesamthalmlänge bei Gerste
Sommergerste der Sorte »lmpala« wurde im Stadium von l'/2 bis 2 Blättern mit wäßriger 2-Chloräthylphosphonsäurelösung mit und ohne Harnstoffzusatz gespritzt und 10 Wochen danach untersucht, wobei eine Verminderung der Pflanzenhöhe (und damit eine Verminderung der Neigung zum Umlegen) bei gleichzeitiger Erhöhung der durchschnittlichen Halmzahl je Pflanze (und damit eine Erhöhung des potentiellen Ernteertrages) erzielt wurde:
folgenden Mitteln behandelt und nach 2 Monaten untersucht und wie folgt bewertet:
Behandlung mit
(kg/ ha)
Halmhöhe
(cm)
Durchschnitt liche llaim-/ahl je Pflanze
Behandlung mit (kg/ha) Bewer
tung*)
Unbehandell 9
2-Chloräthylphosphonsiiurc 4 6
Malcinsiiurehydra/iil 4 8
2-Chloriithylphosphonsäure
plus Maleinsaurehydrazid
4+4 5
2.3.6-Trichlorphenylcssigsüurc
(uls Natriumsalz)
2 i)
2-Chlorathylphosphonsäure
plus 2,3,6-Trichlorphcnylcssig-
siiure (Natriumsalz)
4+2
8+2
7
Mononatriummethanarsonat 5 8
2-Chlorälhylphosphonsaure
plus Mononatriummethan
4+5 5
arsonat
93 87 93 84
81 79
3.2 3.4 3 2 3.8
4.5 4.3
Unbchs.ndelt
2-C hloräthylphosphonsäure 2
MarnstofT 35
2-Chloriithylphosphonsäure 2+ 35 plus Harnstoff
2-C hloräthylphosphonsäure 4
2-Chloriithylphosphonsäiire 4+35 plus Harnstoff
Be i spie I 16
Verminderung der Halmhöhe bei Roggen
Winterroggen wurde nach dem Erscheinen des zweiten Knotens mit einer dispergiermittelhaltigen Lösung von 2-Chloräthylphosphonsäure in wäßrigem Aceton gespritzt und einen Monat danach untersucht:
*l Die Bewertung erfolgte nach einem Schema des liuropean Weed Research Council, welchem eine logarithmische Skal.i zugrunde liegt, in welcher 9 keine Wirkung und 1 eine vollständige Unkrautvernichtung bedeutet.
Bei weiteren Versuchen mit Mischungen aus 2-Chloräthylphosphonsäure, 23,6-Trichlorphenylessigsäure-Natriumsalz und Mononatriummethanarsonat (4 + 2 + 5) lagen die Bewertungen in der Größenordnung von 4.
Die Ergebnisse zeigen, daß Mischungen bekannter Herbicide mit einer erfindungsgemäßen Verbindung eine stärkere unkrautvernichtende Wirkung als das Herbicid allein haben. Dies wird auf eine Stimulation der Pflanze zur Aufnahme größerer Mengen des Herbicids zurückgeführt.
Bchandlungsmenge
(kg/ha)
Halmhohe (cm)
Unbehandelt
1
110 97 87 75
60
Durch die geringere Halmhöhe wird die Neigung des Getreides zum Umlegen vermindert.
Beispiel 17 Steigerung der Wirkung bekannter Herbicide
durch die Kombination mit erfindungsgemäßen Verbindungen
Flächen mit perennierenden Gräsern, hauptsächlich Agrostis spp„ Agropyron repens, Dactylis, Lolium und Holcus mollis, wurden nach dem Schneiden mit den Beispiel 18 Stimulation des Wachstums von Johnsongras
Reifes Johnsongras (Sorghum halepense) wurde mit einer wäßrigen Lösung des cyclischen Pyrokatechinesters der 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt; nach 3 Wochen wurden die Wurzelstöcke ausgegraben, getrocknet und gewogen. Das Trockengewicht des Wurzelstockes betrug bei den unbehandelten Pflanzen 1,2 g, bei den mit 1,12 kg/ha behandelten Pflanzen 4,5 g und bei den mit 2^4 kg/ha behandelten Pflanzen 4,2 g. Weiterhin verursachte die Behandlung eine Entwicklung von Achselknospen im oberen Pflanzenteil und entlang der Wurzelstockachse.
Beispiel 19
Verminderung der Stammlänge und des Umlegens bei Erbsen
Erbsen, (Pisum sativum) wurden im Stadium des 9. bis 10. Dreiblattes mit wäßrigen Lösungen des 2-Chloräthylmonoesters der 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und nach einem Monat untersucht:
Behandlungs- Ver- Umlegung
menge minderung
der
Slamm-
länge
(kg/ha) (%)
Unbehandelt 0,45 6
19
25
alle Pflanzen umgelegt
Pflanzen etwas mehr aufgerichtetals beim Vergleich die meisten Pflanzen aufgerichtet und 10 cm höher als beim Vergleich
alle Pflanzen aufgerichtet und 20 cm höher als beim Vergleich.
Die Ergebnisse zeigen die Verminderung der Stammlänge, wodurch kürzere, festere Stämme erhalten werden und die Pflanzen aufrecht und höher stehen als die Vergleichspflanzen.
Beispiel 20
Steigerung des Ernteertrages
und Verminderung des Umlegens bei Erbsen
Erbsen (für Dosenkenserven) wurden im Stadium des 6. bis 9. Blattes, kurz vor dem Aufblühen und nach Bildung der 2. bis 3. Blüte mit 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt. In allen Fällen wurde nach einem Monat eine deutliche Wirkung gegen das Umlegen der Pflanzen festgestellt. Der Ernteertrag war bei den behandelten Pflanzen größer als bei den unbehandelten, was bei den geringeren Aufbringungsmengen, d. h. 0,85 kg/ha, noch deutlicher in Erscheinung trat.
Beispiel 21
Bei Behandlung von Erbsen mit wäßriger 2-Chloräthylphosphonsäurelösung nahm die durchschnittliche Schotenzahl je Pflanze zu. So betrug sie bei unbehandelten Pflanzen 8,79, bei Behandlung mit 1,12 kg/ha 9,95, bei Behandlung mit 2,24 kg/ha 8,9 und bei Behandlung mit 4,48 kg/ha 9,41 Schoten je Pflanze.
Beispiel 22
Steigerung der Bildung von Wurzelschößlingen
und Verminderung der Wuchshöhe bei Hafer
Hafersamen (Avena sativa) wurden 6 Stunden lang in jeweils 50 ml verschiedener Lösungen des cyclischen Pyrokatechinesters einer 2-Halogenäthylphosphonsäure in wäßrigen Alkohol gelegt, ausgesät und nach 7 Wochen untersucht. Bei einer Lösung mit 1 ppm Phosphonsäurederivat waren die Pflanzen 5 cm größer als die normalen unbehandelten Pflanzen, zeigten jedoch keine Zunahme der Bildung von Wurzelschößlingen. Bei Behandlung mit einer Lösung von 10 ppm waren die Pflanzen genau so groß wie die Vergleichspflanzen und zeigten eine geringe Zunahme der Zahl der Wurzelschößlinge. Bei Behandlung mit einer Lösung von 100 ppm waren die Pflanzen ebenfalls genau so groß wie die Vergleichspflanzen, hatten jedoch mehr Wurzelschößlinge gebildet, während bei einer Lösung von 1000 ppm die Pflanzen etwas niedriger als die Vergleichspflanzen waren und etwas mehr Wurzelschößlinge als bei 100 ppm gebildet hatten. Die Zahl der Wurzelschößlinge nahm also bei den höheren Konzentrationen zu, während die Wuchshöhe der Pflanzen und damit die Neigung zum Umlegen vermindert wurde. Bei Knollenpflanzen wie Kartoffeln, Jam und Cassava wurden wirtschaftlich vorteilhafte biologische Wirkungen — wie früheres Keimen und Blühen — erzielt, wenn die Knollen vor dem Pflanzen in Lösungen von erfindungsgemäßen Verbindungen gelegt wurden. Insbesondere bei Frühkartoffeln wurde eine Beschleunigung des Pflanzenwachstums beobachtet, wodurch die behandelten Kartoffeln einige Tage früher als die unbehandelten geerntet werden konnten.
Beispiel 23 Steigerung der seitlichen Verzweigung bei Liguster
Verwurzelter geschnittener Liguster (Ligustrum vulgäre) wurde mit einer wäßrigen Lösung des cyclischen Pyrokatechinesters der 2-ChIoräthylphosphonsäure gespritzt und nach 6 und 16 Wochen beurteilt:
Behandlungsmenge
(kg/ha)
Beurteilung nach
6 Wochen
Beu. teilung nach 16 Wochen
Unbe- Knospenbildung
handelt nur an den Spitzen,
keine seitliche
Knospenbildung
4,48 seitliche Knospen
bildung an den
meisten Stielknoten, Spitzenwachstum gehemmt
8,96 seitliche Knospen
bildung an den
meisten Stielknoten in größerer
Anzahl als bei
4,48 kg/ha, Spitzenwachstum mehr gehemmt als bei
4,48 k^/ha
17,6 starke seitliche
Knospenbildung an
Stielknoten,
Spitzenwachstum
stark gehemmt
Gesamthöhe 35 cm, 9 Schößlinge je Pflanze
Gesamthöhe 45 cm. 20 Schößlinge je Pflanze
Gesamthöhe 45 cm. 20 Schößlinge je Pflanze
Gesamthöhe 48 cm 22 Schößlinge je Pflanze
Es zeigte sich, daß das Spitzenwachstum gehemmt wurde, aber nicht vollkommen aufhörte. So wuchsen die behandelten Pflanzen noch später im Jahr weiter als die unbehandelten.
Beispiel 24 Wuchshemmung bei Tabakpflanzen
Gestutzte Tabakpflanzen (Nicotiana tabacum) wurden mit 100 mg wäßriger 2-Bromäthylphosphonsäurelösung je Pflanze behandelt. Nach zwei Wochen wiesen die behandelten Pflanzen keine Wurzeltriebe an den oberen Knospen auf, während sich bei den unbehandelten Pflanzen aus den obersten drei Knoten Wurzeltriebe entwickelt hatten, aus den unteren jedoch nicht. Bei den behandelten Pflanzen hatten sich an den nahe der
709 525/465
ΛΟ
Erdoberfläche liegenden Knospen einige Nebenknos pen entwickelt. Die Wuchshemmung kann sich also von der obersten Knospe über die Seitenknospen am Stamm nach unten erstrecken.
Beispiel 25
Verwendung mit Herbiciden zur Bekämpfung von perennierenden Gräsern
Quecke (Agropyron repens) und Straußgras (Agrostis tenuis) konnten mit 2-Chloräthylphosphonsäure allein und in Mischung mit 3-Amino-li,4-Triazol bzw. Ammoniumthiocyanat bei Anwendung in Mengen von 2 kg/ha 2-Chloräthylphosphonsäure wirksam bekämpft werden, während bei Verwendung der Herbicide aHein größere Mengen erforderlich waren.
Konzentra % Fruchtablösung Reifeindex % Reife
tion der Dach nach Druck zunahme
Behandlungs 7 Tagen 11 Tagen
lösung
(ppm) (kg/cm2)
Unbehandelt
500
1500
4500
17
66
85
89
100
100
100
0,485
0,323 0,316 0,281
34 35 42
Beispiel 26
Die Ergebnisse zeigen, daß die Fruchtablösung gefördert wird, d. h. reife Früchte früher abfallen (die angegebene Fruchtablösung entspricht den abgeworfenen Früchten) und eine frühere Ernte ermöglicht wird. Die schnellere Ablösung war von einem schnelleren Ausreifen der Früchte begleitet, was aus dem Reifeindex hervorgeht (Der Reifeindex ist ein durch Druckprüfung ermittelter Wert für die Verminderung der Festigkeit des Apfels, welche die Reife der Frucht anzeigt.)
Rosen (Rosa spp.) der Sorten »Europeana« (floribunda) und »Mr. Lincoln« (hybrid-tea) wurden vor dem Ernten vom Zuchtfeld mit wäßrigen Lösungen von 2-Jodäthylphosphonsäure tropfnaß gespritzt Nach 7 Tagen wurden die folgenden Beobachtungen gemacht:
Beispiel 28
Apfelbäume (Malus domestica, Sorte »Rome Beauty«) wurden mit wäßriger 2-Chloräthylphosphonsäurelösung gespritzt und die Früchte 16 Tage danach mit einem nur die lockeren Früchte entfernenden Baumschüttler geerntet:
Konzentra Befund Entblät Konzentration der % vor der Ernte Sorte »Gravenstein« % mit dem
tion der terung Behandlungslösung abgefallene Früchte Schüttler
Behandlungs geerntete
lösung 35 (ppm) Früchte
(ppm) (%)
Unbehandelt 2,1 81,7
500
40 10°0
7,7
22,0
95,5
98,8
Un-
behandelt
keine Blattlösung 0 2000 37,5 100
500 unterste Blätter gelblich 5-10
und ablösend Beispiel 29
1500 wie bei 500 ppm 10-25 45 Verbesserung der Erntebedingungen bei Äpfe'in
4500 alle abgelösten Blätter grün 95-100
0000 alle abgelösten Blätter grün. 97-100 Apfelbäume der wurden bei
teilweise trocken
Unter Blattablösung wird ein Abfallen der Blätter verstanden, wie es normalerweise im Herbst auftritt Die Ergebnisse zeigen eine Beschleunigung des Ablösens von altem Laub, welches in Pflanzenschulen sehr vorteilhaft ist, beispielsweise wenn die Pflanzen über Winter gelagert werden sollen, da die Blätter verfaulen können.
beginnender Reife mit einer wäßrigen Lösung von 250 ppm 2-Chloräthylphosphonsäure ohne (I) und mit (II) so Zusatz von 10 ppm Naphthalinessigsäure gespritzt und nach 2 Wochen untersucht:
Behandlung Abge- Festigkeit Rötung Lösliche worfene der der Fest-Früchte Früchte Früchte stoffe
Beispiel 27 Förderung der Fruchtablösung bei Äpfeln Unbehandelt
1
Il
5
47,5
1,005
0,963
0,879
90,8 98,7 97,9
11,8 12,0
Apfelbäume (Malus domestica, Sorte »Mclntosh«) Durch die Behandlung I wurde das Ablösen und
wurden vor der normalen Ernte mit wäßriger Lösung 65 Reifen der Früchte beschleunigt, während durch die von 2-Chloräthylphosphonsäure tropfnaß gespritzt.
Nach 7 und 11 Tagen wurde die Fruchtablösung wie
folgt ermittelt:
Behandlung Il nur ein Einfluß auf die Reifung erzielt wurde, so daß die reifen Früchte bis zum Verkauf auf dem Baum gehalten werden können.
Beispiel 30 Verbesserung der Erntebedingungen bei Oliven
Die Zweige von reifende Früchte tragenden Olivenbäumen wurden mit wäßriger 2-Chloräthylphosphonsäurelösung tropfnaß gespritzt und in bestimmten Zeitabständen danach die Kraft ermittelt, welche zum Pflücken lockerer Früchte erforderlich war; dabei wurde ein Wert, welcher einem Gewicht von etwa 250 g entsprach, als geeignet für die Ernte mit Schüttelgeräten ohne Schädigung der Bäume angesehen wurde:
Konzentration Zum Pflücken erforderliche Kraft (g) nach 9 Tagen 14 Tagen 17 Tagen
der Behand 2 Tagen
lösung
(ppm) 467 403 378
Unbehandelt 521 451 111 105
1000 406 332 192 74
2000 505 162 92 43
4000 427
Der beste Erntezeitpunkt lag also etwa 1 bis 2 Wochen nach der Behandlung; bei 4000 ppm konnte die Ernte mit Schüttelgeräten beispielsweise nach 9 Tagen durchgeführt werden. In jedem Fall war jedoch bei den behandelten Bäumen weniger Kraft zum Pflücken der Früchte erforderlich als bei den unbehandelten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in Verbindung mit Alterungsverzögerungen auch in niedrigeren Konzentrationen als 1000 ppm eingesetzt
werden. „ . . , „.
Beispiel 31 Nachreifung von Bananen
Geschnittene unreife Bananenbüschel wurden in wäßrige 2-Chloräthylphosphonsäurelösungen mit Konzentrationen von 100 bis 4500 ppm getaucht, wodurch eine künstliche Nachreifung erzielt wurde.
Beispiel 32 Steigerung des Ernteertrages bei Zuckerrüben
Zuckerrüben wurden im Abstand von 3 Wochen zweimal mit 0,9 kg/ha 2-Chloräthylphosphonsäure mit wäßriger Lösung gespritzt. Sechs Wochen nach der zweiten Behandlung wurde eine Erhöhung des Ernteertrages um 20% und eine damit verbundene Erhöhung der Zuckerausbeute per Anbaufläche von 5% erzielt.
Beispiel 33
Verwendung erfindungsgemäßer Mittel in Verbindung mit bekannten Herbiciden
Johnsongras (Sorghum halepensc) wurde kurz vor dem Hervorkommen der Blüten aus den Hüllblättern mit wäßriger 2-Chloräthylphosphonsäurelösung bzw. Aminotriazollösung bzw. einer Mischung derselben gespritzt. Der Befund nach 12 Tagen war wie folgt:
Unbehandelt:
100%ige Blütenbildung, 100%:ige Entwicklung der Samenköpfe, dunkelgrüne Bläuer, kräftige Spitzentriebe, geringe unterirdische Seitenknospenbildung, Aktivität der Rhizomspitzen nahe der Erdoberfläche,
Behandelt mit 2,24 kg/ha 2-Chloräthylphosphonsäure: 35%ige Hemmung der Blütenbildung, Mißbildung der Samenköpfe, 50% verkümmert, Rispen nicht hervorgekommen. Aktivität der Seitentriebe, jedoch abgestorbene Blattspitzen, unter der Erde viele Sdtenschößlinge an den Knoten in Größen von 0,5 bis 4 cm, nicht ausgeschossene Rhizomknospen normaL
Behandelt mit 4,48 kg/ha 2-Chloräthylphosphonsäure: 95%ige Hemmung der Blütenbildung, entwickelte Samenköpfe verkümmert und mißgebildet, abgestorbene Triebspitzen, Spitzentriebe tot, an den unterirdischen Knoten viele aktive Triebe bis zu einer Länge von 5 bis 8 cm, Aufhören des Wachstums nach Ausbildung der Endknospe.
Behandelt mit 4,48 kg/ha Aminotriazol:
65%ige Hemmung der Blütenbildung, normal entwickelte Samenköpfe, kürzere Pflanzen und grüne Blätter und Stengel, viele Triebe am unteren Stengel, Entwicklung einiger unterirdischer Seitenknospen, kräftiger Rhizomzustand.
Behandelt mit 2^4 kg/ha 2-Chloräthylphosphonsäure und 4,48 kg/ha Aminotriazol:
100%ige Hemmung der Blütenbildung, keine Entwicklung von Samenköpfen, kürzere Pflanzen, braune Blätter, jedoch girüne Stiele und einige grüne Blätter an den unteren Trieben; die Grundrhizome hatten einen geringen Durchmes ser, und unter der Erde war nur geringe oder keine Rhizomentwicklung festzustellen; einige Spitzen nahe der Erdoberfläche waren bei toten Seitentrieben entwickelt; in den übrigen Rhizomendknospen war zwar Leben, jedoch hatten sie wenig Kraft.
Bei Anwendung von 2-Chloräthylphosphonsäure allein wurde also eine Hemmung der Blüten- und Samenentwicklung erreicht, welche bei gleichzeitiger Anwendung von Aminotriazol bis auf eine 100% ige Hemmung gesteigert werden konnte. Durch Zusammenwirkung des Phosphonsäurederivats mit dem Aminotriazol wurde eine verstärkte Abtötung der Seitenknospen und eine Verminderung der Rhizomkraft erzielt.
Beispiel 34 Förderung der Verzweigung bei Zierstauden
Zierstauden wurden mit wäßrigen 2-Chloräthylphosphonsäurelösungen tropfnaß gespritzt und 3 Monate danach untersucht:
Staudenart Konzentration Zweige Höhe
der Behand
lungslösung
(ppm) (Anzahl) (cm)
Chrysanthemum unbehandelt _ 100
(Sorte »Gibsy«) 100 2 97
500 3 87
1000 20 38
Nelke (rosa) unbehandelt 4 20
100 5 25
1000 7 38
Fuchsie unbehandell 21 21
!00 33 23
1000 31 26
Die behandelten Pflanzen waren also im allgemeinen stärker verzweigt als die unbehandelten und hatten infolgedessen mehr Steilen für eine mögliche Blütenbildung. Beim Chrysanthemum wurde darüber hinaus die Wuchshöhe vermindert.
Beispiel 35 Förderung der Verzweigung bei Azaleen
Azaleen wurden mit 1 kg/ha bzw. 2 kg/ha einer erfindungsgemäßen Verbindung in wäßriger Lösung tropfnaß gespritzt Nach 2 Monaten wurde eine Förderung der Knospenbildung und Entwicklung vieler Seitentriebe festgestellt, bei Anwendung von 2 kg/ha besonders vieler Seitentriebe nahe der Pflanzenspitze. Bei Anwendung geringerer Mengen wurde die Blütenbildung gefördert
Beispiel 36 Förderung der Keimung bei Kopfsalat
Kopfsalatsamen (Lactuca sativa) wurden in Petrischalen auf Filterpapier gelegt welches mit wäßrigen Lösungen des cyclischen Pyrokatechinesters der 2-Chloräthylphosphonsäure getränkt war, und zum Keimen 24 Stunden lang im Dunkeln bei 25° C stehengelassen. Danach hatten 13,1% der unbehandelten Samen und 123% bzw. 133% bzw. 313% der behandelten Samen bei Konzentrationen der Behandlungslösung von 10 ppm bzw. 100 ppm bzw. 1000 ppm gekeimt.
Beispiel 37
Erhöhung der Frostbeständigkeit von Bohnen
Bohnenpflanzen (Phaseolus vulgaris) der Sorte »Blue Lake« wurden im Alter von 2'/2 Wochen mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure in Konzentrationen von 200 ppm und 2000 ppm gespritzt, nach 7 Tagen eine Stunde lang auf +20C vorgekühlt und dann 2 Stunden und 20 Minuten lang bei -5,5° C gehalten. Beim Weiterziehen dieser Pflanzen im Treibhaus zeigte sich, daß die unbehandelten Pflanzen alle eingegangen waren, während die behandelten Pflanzen den Forst alle ohne Schädigung überdauert hatten.
Beispiel 38 Erhöhung der Frostbeständigkeit von Apfelsämlin jen
Apfelsämlinge (Malus domestica) der Sorte »Red Delicious« wurden im Alter von 2'/2 Wochen mit einer 200 ppm 2-Chloräthylphosphonsäure enthaltenden wäßrigen Lösung gespritzt, nach 18 Tagen auf +2° C vorgekühlt und dann 2 Stunden und 30 Minuten lang bei — 6°C gehalten. Beim Weiterziehen dieser Pflanzen im Treibhaus zeigte sich, daß die unbehandelten Pflanzen alle eingegangen waren, während die behandelten Pflanzen den Forst alle überlebt hatten.
Beispiel 3t Förderung der Blüteiiablösung bei Tomaten
Tomatenpflanzen (Lycopersicon sp.) wurden wah- < rend des Blühens mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und nach 7 und 14 Taeen der Drozentuale Blütenabfall ermittelt.
Konzentration der % abgefallene Blüten
Behandlungslösung nach 7 Tagen nach 14 Tagen
(ppm)
unbehandelt 0 0
50 38 40
150 55 57
300 57 68
600 93 96
1000 100 100
Durch die Behandlung mit der erfindungsgemäßen Verbindung wurde die Ablösung von Blütenknospen und Blüten gefördert Konzentrationen von 50 bis 500 ppm waren am besten geeignet unbefruchtete Blüten abzulösen und zum Zeitpunkt der Behandlung bereits befruchtete Blüten am Strauch zu belassen. Bei Konzentrationen von 600 bis 1000 ppm wurden sowohl
:o befruchtete Blüten als auch unbefruchtete Blüten und Knospen abgelöst Behandlungen mit 300 bis 1000 ppm bewirkten eine vorübergehende Hemmung des Pflanzenwachstums und eine Blattepinastie. Eine Regulierung der Tomatenblüte durch Blütenabiösung ist von wirtschaftlichem Wert zur Konzentration der Erntereife. Durch Beseitigung sehr früh und sehr spät angesetzter Blüten wird die Anzahl reifer Früchte im Verhältnis zur Anzahl überreifer und grüner Früchte bei der Ernte erhöht, so daß die Sortierarbeit wesentlich
,0 vermindert wird.
Beispiel 40
Beschleunigung des Aufblühens
und Erhöhung der Blütenzahl bei Tomaten
Tomatenpflanzen (Lycopersicon sp.) wurden im Stadium des Keimblattes bis zur Bildung des ersten echten Blattes mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und 4 Wochen danach untersucht:
Konzentration der
Behandlungslösung
(ppni)
Unbehandelt
250
500
1000
Durch die Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Mittel wurde die Anzahl der Blüten je Pflanze erhöht und ein frühes gleichzeitiges öffnen der Blüten zur Befruchtung gefördert. Dies ist insbesondere in Gegenden mit kurzen Wachstumsperioden von wirtschaftlichem Wert, da eine frühere Erntereife erzielt wird. Darüber hinaus gibt die größere Blütenzahl die Möglichkeit eines höheren Ernteertrages.
Beispiel 41
Beschleunigung und Konzentration
der Erntereife von Tomaten
Tomatenpflanzen (Lycopersicon sp.) wurden vor der 17H c mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphos-
Anzahl Gesamt-
offener blütenzahl
Blüten je Pflanze
je Planze
1 4
4 7
5 8
6 9
phonsäure behandelt und in verschiedenen Zeitabständen die Menge an roten reifen Früchten ermittelt:
Konzentra % Ertrag an roten reifen Früchten 71 83
tion der nach 87
Behandlungs 7 Tagen l4Tagen 21 Tagen 24 Tagen 89
lösung
(ppm)
-
Un- -
behandelt 35 53
250 51 69
500 64 82
1000 71 89
5000 72 90
Bei allen Behandlungen wurde gegenüber dem unbehandelten Versuch eine frühere Erntereife erzielt. Die Konzentration der Reifung auf einen bestimmten Zeitpunkt ist von wirtschaftlichem Wert zur Erhöhung des Ernteertrages bei einmaliger maschineller Ernte oder Verminderung der Zahl der Einzelernten beim Pflücken von Hand.
Bei Behandlungen mit 1000 und 5000 ppm wurde ein gewisser Blattverlust der Pflanzen festgestellt; dies ist in Gegenden, in denen die Ernte spät im Jahr erfolgt, von Vorteil, da die Früchte hierdurch stärker der Luft und dem Sonnenlicht ausgesetzt werden, wodurch sie nicht so leicht von Krankheiten befallen werden und schneller ausreifen.
Beispiel 42
Beschleunigung des Nachreifens von Tomaten
Tomatenfrüchte (Lycopersicon) wurden nach dem Ernten einer Spritz- oder Tauchbehandlung mit wäßriger 2-Chloräthylphosphonsäurelösung unterworfen und in bestimmten Zeitabständen nach der Behandlung untersucht:
Konzentration der
Behandlungslösung
% rote reife Früchte nach
2 5 8 10
Tagen
15
21
behandelt
500
1000
5000
10000
0
0
5
20
29
100
100
50
85
50 80
84 100
100 -
Die geernteten Tomaten reiften nach einer SrOh- oder Tauchbehandlung mit dem erfindungsgemäßen Mittel schneller und gleichmäßiger nach; dies war sowohl bei sehr unreifen als auch bei reifen grünen Tomaten der Fall. Nach einer Behandlung mit 5000 und 10 000 ppm wurde bereits in zwei Tagen eine beträchtliche Farbverbesserung erzielt Die Reifebeschleunigung nahm proportional mit der Konzentration der Behandlungslösung zu, und die rote Farbe entwickelte sich bei den behandelten Früchten sowohl außen als auch im Innern schneller als bei den unbehandelten. Weiterhin war bei den behandelten Früchten der Farbunterschied von einer Frucht zur
andern merklich verringert. Die stärkste Beschleunigung der Nachreifung wurde erzielt, wenn unreife oder reife grüne Tomaten 2 Minuten lang bei 210C in wäßrige Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure getaucht wurden. Die Nachreifung wurde bei rosa- oder rotgefärbten Früchten nicht so stark beschleunigt wie bei unreifen oder grünen reifen Früchten, wodurch die Gleichmäßigkeit der Reifung und Farbentwicklung verbessert wurde.
Die Nachreifung nach der Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Mittel war in jeder Beziehung normal. Veränderungen der Farbe, des pH-Wertes und der Festigkeit entsprachen denen bei unbehandelten Tomaten, jedoch erfolgten sie schneller und gleichmäßiger. Es wird angenommen, daß die Verwendung von erfindungsgemäßen Verbindungen als chemisches Nachreifemittel die normale Folge der beim Reifen ablaufenden Vorgänge beschleunigt und anregt.
Die Behandlung mit einem erfindungsgemäßen Mittel ist insbesondere von wirtschaftlichem Vorteil, wenn Tomaten in südlichen Ländern grün geerntet, in nördliche Länder verschifft und dort zum Nachreifen gelagert werden. Durch die Behandlung kann die Lagerzeit verkürzt und die Sortierarbeit verringert werden, da die Früchte schneller und gleichmäßiger reifen. Die Behandlung kann auch vor der Verschiffung erfolgen, so daß die Früchte während des Transports nachreifen und am Bestimmungsort nicht mehr gelagert zu werden brauchen.
Beispiel 43
Konzentration der Erntereife von Tomaten
Tomatenpflanzen (Lycopersicon sp.) wurden zwei Wochen vor der Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und bei der Ernte das Verhältnis von roten reifen Tomaten zu grünen und überreifen Tomaten ermittelt:
Konzentration
der Behandlungslösung
(ppm)
Grüne
Tomaten
<Gew.-%)
Rote reife
Tomaten
(Gew.-"„)
Überreife
Tomaten
(Gew.-",)
Unbehandelt 37
500 25
1000 18
5000 5
10000 3
50
62
71
85
87
13
11
11
10
10
Mit zunehmender Konzentration der Behandlungslösung nahm der Anteil an grünen Früchten ab und der Anteil an roten reifen Früchten zu, während der Anteil an überreifen Früchten praktisch unverändert blieb. Bei Konzentrationen von 5000 und 10 000 ppm wurde eine geringe Gelbfärbung und Epinastie der Blätter beobachtet, jedoch wurden die Früchte in keiner Weise geschädigt Bei den behandelten Früchten wurde die Rotfärbung im Innern und außen verstärkt
Die Behandlung von Tomaten auf dem Feld vor der Ernte mit einem erfindungsgemäßen Mittel ist insbesondere für einmalige maschinelle Ernten von Vorteil, da hierdurch die Ausreifung roter Früchte auf einen Zeitpunkt konzentriert und damit der Ernteertrag bei einmaliger Ernte erhöht wird; darüber hinaus wird Arbeit zum Aussortieren grüner Früchte gespart Die behandelten Früchte werden nicht schneller überreif als
709 525/465
die unbehandelten, da das Behandlungsmittel das Reifen grüner Früchte stärker beschleunigt als das Reifen geröteter oder roter Früchte.
B e i s ρ i e 1 44
Beschleunigung des Reifeprozesses bei Tomaten Tomatenpflanzen (Lycopersicon sp.) wurden zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Befruchtung mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und dann die Zeit bestimmt, in welcher die Früchte ihre volle rote Farbe entwickelten:
Konzentration der
Behandlungslösung
Bahandlungszeitpunkt in Tagen nach der Befruchtung
Zeit bis zur Entwicklung der vollen roten Farbe in Tagen verstärkt und war bei dieser Kombination sogar größe als die des Fungicids allein.
Beispiel 46
Beschleunigung des Reifeprozesses und Verbesseruni der Farbe bei Äpfeln
Apfelbäume (Malus sp.) der Sorte »Rome« wurder kurz vor der normalen Ernte mit wäßrigen Lösunger von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt. In einem zweiten Versuch wurden die Äpfel nach der Ernte in wäßrige Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure getaucht. In beiden Fällen wurden die Äpfel auf ihre Festigkeit und ihre Rötung untersucht:
Unbehandelt 55
250 0 49
250 2 48
250 2, 9 und 16 40
250 39 47
500 0 48
500 2 47
500 14 46
500 39 46
1000 14 43
1000 39 46
Konzentration
der
Behandlungslösung
(ppm)
Spritzbehandlung
am Baum
Festig- Rötung keit
(kg/cnr) (%)
Tauchbchandlung der Früchte Festig- Riiiu iie keit
(kg/cnri ("«)
Unbehandelt 1,187 80
500 1,069 95
1000 1,005 92
1,167 80 1,033 94 0,977 96
Bei allen Behandlungen wurde der Reifeprozeß beschleunigt, unabhängig davon, ob die Behandlung kurz nach der Befruchtung oder eben vor der Ernte erfolgte. Behandlungen mit 500 ppm bei der Befruchtung und 2 Tage nach der Befruchtung führten zur Ablösung einiger Blüten und Früchte. Die Behandlungen hatten keinen merklichen Einfluß auf die Fruchtgröße.
35
Beispiel 45
Verbesserung der Resistenz von Tomaten gegen Krankheiten
40
45
Tomatenpflanzen (Lycopersicon sp.) wurden kurz vor der Ernte mit einer wäßrigen Lösung von 5000 ppm 2-Chloräthyiphosphonsäure allein (I), der gleichen Lösung unter Zusatz des Fungicids »Difolatan 4F« (II) und dem Fungicid »Difolatan4F« allein (III) gespritzt, wobei das Fungicid in einer Konzentration von 1350 kg/ha eingesetzt wurde. Die so behandelten Pflanzen wurden auf ihre Anfälligkeit für Anthracnose geprüft Die Untersuchung wurde an den Tomatensorten »New Yorker« und »New York 903« durchgeführt:
Behandlung % Befall mit Anthracnose
New Yorker New York 903
Sowohl bei den vor der Ernte als auch bei den nach der Ernte behandelten Äpfeln wurde der Reifeprozeß gegenüber den unbehandelten Äpfeln beschleunigt, was sich in der Verminderung der Fruchtfestigkeit zeigt. Ebenso wurde die Rötung der Äpfel durch beide Behandlungsarten gefördert. Der Marktwert von Äpfeln kann also durch Behandlung mit den erfindungsgemäßen Mitteln gesteigert werden.
Beispiel 47
Beschleunigung des Reifeprozesses und Verbesserung der Farbe bei Äpfeln
Apfelbäume (Malus sp.) der Sorte »Golden Delicious« wurden kurz vor der Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt. In einem zweiten Versuch wurden Äpfel der gleichen Sorte nach der Ernte in Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure getaucht. Die Ergebnisse waren wie folgt:
Konzentration
der
Behandlungslösung
(ppm)
Spritzbehandlung
am Baum
Festig- Gelbkeit färbung (kg/cm2) (%)
Tauchbehandlung der Früchte Festig- Gelbkeit färbung
(kg/cm2) (%)
Unbehandelt I
II III
34,2
31,4
4,7
8,8
47,0
26,6
7,4
14,5
60 Unbehandelt 500 1000 3000
1,209 1,076 1,026 0,984
50 90 95 98
1,187 1,069 1,005 0,963
45 91 94 97
Die erfindungsgemäße Verbindung war wirksam zur Verminderung der Anfälligkeit für Anthracnose. Die Wirkung wurde durch Zusatz eines Fungicids noch Bei beiden Behandlungen wurde das Ausreifen zur EBreife beschleunigt, was aus der Verminderung der Fruchtfestigkeit hervorgeht Außerdem wurde in beiden rauen die Gelbfärbung der Äpfel gefördert, während genetisch gelbe Äpfel sonst unter verschiedenen Wachstumsbedingungen häufig relativ grün bleiben und ihre volle gelbe Farbe nicht erreichen.
Beispiel 48
Regulierung des Fruchtansatzes bei Äpfeln
Apfelbäume (Malus sp.) wurden vor der Blüte, in voller Blüte und in verschiedenen Zeitabständen nach
der vollen Blüte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chlor· äthylphosphonsäure gespritzt und zu einem bestimmten Zeitpunkt die Anzahl der je 100 Blüten angesetzten Früchte ermittelt. Die Versuche wurden an ausgewachsenen Bäumen an jeweils vier Zweigen verschiedener Bäume durchgeführt:
Tag der Behandlung Entwicklungsstadium der Blüte
Kon/, der % Fruchtansatz Beispiel Wiederkehr der Blüte. 50
Behandlungslsg. am I. August % Zunahme
(ppm)
0 36.2 0
200 4,6 20
2000 0 50
0 31.4 0
200 10,1 15
2000 0 60
0 28,3 0
1000 2.9 55
0 28,0 0
50 29.2 0
250 10,6 20
300 5.8 65
0 31,7 0
75 29,8 5
250 33,6 5
1000 1,6 10
:s
1. Mai
17. Mai
23. Mai
2. Juni
6. Juli
noch geschlossen
rosa
voll aufgeblüht
voll aufgeblüht +10 Tage
voll aufgeblüht +44 Tage
Die Reduzierung des Fruchtansatzes während des laufenden Jahres ist ein übliches Verfahren und als »Verdünnen« bekannt Bei allen Behandlungen mit der erfindungsgemäßen Verbindung, von der Behandlung irn Stadium der noch geschlossenen Knospe bis zur Behandlung 44 Tage nach der vollen Blüte, wurde eine gute Reduktion des Fruchtansatzes erzielt. Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich auch zur Förderung der Wiederkehr der Blüte und des Fruchtansatzes im folgenden Jahr.
Beispiel 49
Erhöhung der Frostbeständigkeit bei Aprikosen
Aprikosenbäume (Prunus sp.) wurden mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und die bei einer Temperatur von —24° C abgetöteten Fnichtknospen ermittelt:
Förderung der Sproßbildung am Wurzelstock
bei Spargel
Spargelrhizome (Asparagus sp.) wurden einer Spritzoder Tauchbehandlung mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure unterworfen und die Zunahme der Sproßbildung sowie der Blüten- und Fruchtabwurf ermittelt:
Konzentration der
Behandlungslösung
Bei -24 C abgetötete
Fruchtknospen
Konzentration 45 (ppm) Zunahme der Blüten- und
der Behandlungslösung Unbehandelt Sprosse Fruchtabwurf
50 500 (Stangen)
1500 (%) ("■·»)
4500 0 0
9000 10 75
25 i00
52 100
27 100
Unbehandelt 94
200 22
300 32
500 13
Durch die Frostbeständigkeit der Fruchtknospen und Blüten wird bei den behandelten Bäumen ein wirtschaftlicher Ernteertrag gewährleistet, während bei den unbehandelten Bäumen die Fruchtknospen durch den Frost so stark geschädigt waren, daß keine wirtschaftliche Ernte mehr zu erwarten war.
Die beim Spargel aus den Rhizomen entwickelten Sprosse oder Stangen müssen normalerweise während der Zeit der Sproßproduktion täglich geerntet werden. Durch die Behandlung des Herbstkrautes (ausgewachsene Pflanze), der ersten hn Frühjahr hervorkommen- den Stangen oder der Rhizome im Boden mit einer erfindungsgemäßen Verbindung kann eine zeitlich gleichmäßigere Stangenproduktion erzielt werden, wodurch ein größerer Ernteertrag bei einmaliger Ernte bzw. eine Verminderung der Zahl der täglichen Ernten ermöglicht wird. Darüber hinaus kann die Fähigkeit der Pflanzen zur Sproßbildung durch Förderung des Blüten- und Fruchtabwurfs von den weiblichen Pflanzen durch Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Verbindung
gesteigert werden, da hierdurch die sonst zur Entwicklung der Frucht benötigte Kraft zum Ansammeln von Nährstoffen im Wurzelstock und damit erhöhter Sproßbildung im nächsten Frühjahr zur Verfugung steht.
Beispiel 51
Beschleunigung des Reifeprozesses
bei Avacadofrüchten
Avacadobäume (Persea sp.) wurden kurz vor der normalen Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt. Bei der Ernte wurden auch unreife Früchte geerntet und eine Minute lang in wäßrige Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure getaucht. Die Ergebnisse waren wie folgt:
Konzentration der
Behandlungslösung
ι ppm)
Reife Früchte 7 lage nach der
Behandlung
Spritzbehandlung
vor der Ernte
■rauchbehandlung nach der Ernte
Unbehandell
250
500
iöö
27
82
100
100
Wie aus der Tabelle hervorgeht, wurde durch die erfindungsgemäße Verbindung sowohl bei Anwendung vor der Ernte als auch bei Anwendung nach der Ernte die Ausreifung von Avacadofrüchten beschleunigt.
Beispiel 52
Förderung der Fruchtablösung
bei schwarzen Johannisbeeren
Schwärze-Johannisbeersträucher (Ribos sp.) wurden vor der Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und die durch Schütteln mit der Hand ablösbaren Früchte ermittelt:
konzentration der
Behandlungslösung
Abgeschüttelte
Früchte
Unbehandelt 3
500 89
2000 91
5000 91
Beispiel 53
Förderung der Fruchtablösung und des Ertrages
an reifen Beeren bei Blaubeeren
Blaubeerbüsche (Vaccinium corymbosum und Vaccinium angustifolium) wurden kurz vor der Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und bei der Ernte die durch Schütteln mit der Hand ablösbaren Früchte und der prozentuale Anteil an
ίο reifen Früchten ermittelt:
Behandlungs-(ppml
Unbehandelt
500
2000
;° 5000
Abgeschüttelte Reife
Früchte Früchte
20
86
95
91
55
72
85
85
Durch die Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Mittel wurde die Verbindung zwischen Stiel und Frucht geschwächt und die Beeren gelockert, so daß sie sich
:- leicht mit der Hand abschütteln ließen. Bei Konzentrationen der Behandlungslösung von 2000 und 5000 ppm wurden auch Blätter mitabgeschüttelt. Darüber hinaus enthielten die von den Büschen abgeschüttelten Früchte keine grünen Beeren, woraus hervorgeht, daß durch die
;o Behandlung mit der erfindungsgemäßen Verbindung auch eine gleichmäßigere Ausreifung der Früchte erzieli wurde. Die Förderung der Fruchtablösung mit einer erfindungsgemäßen Verbindung ist von wirtschaftlichem Wert, da hierdurch die Ernte erleichtert und der
;ö Ernteertrag erhöht wird.
Beispiel 54
Erhöhung des Ernteertrages und Verminderung
d W
der Wuchshöhe bei Sojabohnen
Sojabohnenpflanzen (Glycine max) wurden irr
Stadium des 9. bis 12. Dreiblattes mit wäßriger
Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritz
und der Einfluß auf den Ernteertrag und die Wuchshöh« untersucht:
Anwendungsverhältnis Ertrag Wuchshemmung
(kg/ha) (%) (%)
Durch die Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Mittel wurde die Verbindung zwischen Stiel und Frucht geschwächt und die Beeren gelockert, so daß sie sich leicht mit der Hand abschütteln ließen. Bei Behandlungskonzentrationen von 2000 und 5000 ppm wurden auch Blätter mitabgeschüttelt Darüber hinaus enthielten die von den behandelten Büschen geernteten Früchte keine grüne Beeren, woraus hervorgeht, daß durch die Behandlung mit der erfindungsgemäßen Verbindung auch eine gleichmäßigere Ausreifung der Früchte erzielt wurde. Die Förderung der Fruchtablösung ist von wirtschaftlichem Wert, da hierdurch die zum Pflücken der Früchte erforderliche Arbeit und Zeit eingespart werden kann.
unbehandelt 100 0
0,56 152 23
1.12 119 14
Die als % Wuchshemmung angegebenen Werte sine ein Maß für die Verminderung der Stammhöhe. Di« kürzeren Pflanzen neigten weniger zum Umlegen.
Beispiel 55
Erhöhung der Frostbeständigkeit bei Kirschen
Kirschbäume (Prunus sp.) der Sorten »Bing« »Chinook« und »Rainier« wurden mit wäßriger Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritz und die 4 Monate nach der Behandlung bei -24° C abgetöteten Fruchtknospen ermittelt:
Al·
Konzentration
der Behandlungslösung
Abgetötete Fruchtknospen (%)
Bing Chinook Rainier Durchschnitt
Unbehandelt
31
5
6
8
0
14
2
3
2
31 12 10
25 6 6
5 τ
Der Schutz der Fruchtknospen und daraus entstehenden Blüten gegen Frostschäden ist von wirtschaftlichem Wert zur Gewährleistung einer guten Ernte.
Beispiel 56
Steigerung des Ernteertrages und Verminderung des Umlegens bei Mais
Maispflanzen (Zea sp.) wurden vor Ausbildung der Kolben mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und der Ernteertrag sowie der Anteil umgelegter Pflanzen ermittelt:
Anwendungs- Ertrag Durch- Umlegung
verhältnis schnittliche
Anzahl Körner je (kg/ha) (X) Kolben (%)
Unbehandelt
2,24
100
102
579 554
27 13
35
Die Ergebnisse zeigen, daß eine Steigerung des Ernteertrages bei geringerer Körnerzahl je Kolben erzielt wurde, woraus hervorgeht, daß durch Behandlung mit der erfindungsgemäßen Verbindung größere Körner erhalten wurden. Durch die Behandlung wurde außerdem die Neigung zum Umlegen vermindert und die Anzahl der oberirdischen Wurzeltriebe vergrößert.
Beispiel 57 Wuchsregulierung bei Mais
45
Maispflanzen (Zea sp.) wurden im Stadium des 8. Blattes mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und 3 Monate danach die prozentuale Verminderung der Wuchshöhe und die Zunahme der die Erdoberfläche erreichenden oberirdischen Wurzeltriebe ermittelt:
Zunahme der die Erdoberfläche erreichenden oberirdischen Wurzeltriebe des Stieles zeigte, daß das sich zu Wurzeln, Blättern oder Früchten entwickelnde Gewebe des Stieles (Organ primordia) stimuliert wurde.
Beispiel 58 Wuchsreguiierung bei Kaffee
Kaffeepflanzen (Coffea arabica) wurden vor der Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und Kaffeebeeren nach der Ernte einer Spritz- oder Tauchbehandlung mit den gleichen Lösungen unterworfen. Es würde die Förderung der Ablösung von Blüten, Früchten und Blättern sowie die Erhöhung des Anteils reifer Beeren untersucht:
Konzentration Behandlung vor der Ernte Behandlung der Behandlungslösung
(ppm)
Anwendungs Verminderung Zunahme der
verhältnis der Zahl der
Wuchshöhe Wurzeltriebe
(kg/ha I <"·..)
Unbehandelt 0
0.28 13 0
0.56 14 1
1.12 17
2.24 23 -1
4.4S 39 4
Bei allen behandelten Pflanzen wurde der Abstand der Kolbensoitze zur Erdoberfläche vermindert. Die % Zunahme der Ablösung Blüten Früchte Blätter
vor u. nach der Ernte % Zunahme an reifen Beeren
Unbehandelt 0 0 0 0
400 35 20 0 20
600 60 60 5 35
800 75 75 10 50
1200 97 90 30 70
4000 100 100 85 %
Durch die Behandlung mit der erfindungsgemäßen Verbindung sowohl vor der Ernte als auch nach der Ernte wurde das Reifen der Früchte gefördert und der Anteil an unreifen grünen Beeren entsprechend vermindert. Weiterhin kann durch zeitlich geeignete Anwendung einer erfindungsgemäßen Verbindung auf die am Baum befindlichen Blüten, Früchte oder Blätter die Ablösung derselben gefördert werden.
In vielen Gegenden hat Kaffee mehrere über eine Anzahl von Wochen verteilte Blütezeiten, welche mit den Regenperioden zusammenhängen. Da hierdurch auch die Früchte zu verschiedenen Zeiten reifen, sind mehrere Ernten erforderlich. Darüber hinaus gehen viele Frucntansätze früher Blüten durch Trockenheit verloren; diese nicht zur Reife gelangenden Früchte schwächen die Pflanze unnötig. Durch Verwendung einer erfindungsgemäßen Verbindung als Regulativ können unerwünschte Blüten beseitigt und dadurch die Erntezeiten reguliert und die Anzahl der einzelnen Ernten verringert werden. Weiterin wird durch die Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Mittel die Abflücken der Früchte vom Baum erforderliche Kraft vermindert, was von wirtschaftlichem Vorteil für die Entwicklung maschineller Erntetechniken ist. Schließlich wird durch die Behandlung mit dem erfindunsgemäßen Mittel vor oder nach der Ernte das Ausreifen der Früchte beschleunigt.
Beispiel 59 Förderung des Blattabwurfs bei Baumwolle
Baumwollpflanzen (Gossypium sp.) wurde kurz vor dem Ernten der reifen Bollen mit wäßrigen Losungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und 10 Tage nach der Behandlung die Entlaubung festgestellt:
Konzentration der Entlaubung
Behandlungslösung
(ppm) (%)
500G 9
10000 35
20000 85
40000 97
Die Entlaubung ist vorteilhaft für die maschinelle Baumwollernte. Die Entfernung der Blätter vermindert grüne Flecken auf Unters, ermöglicht eine frühere Ernte, verhindert Fäulnis der Bollen, beseitigt Blattschädlinge und verringert die Neigung zum Umlegen.
Beispiel 60
Beschleunigung des Reifeprozesses
und Erleichterung des Pflückens bei Kirschen
Kirschbäume (Prunds avium und P. Cerasus) wurden mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und bei der Ernte die zum Pflücken der Kirschen erforderliche Kraft sowie der Reifezustand der Kirschen ermittelt:
Konzentration der Pflückkraft Lösliche Rotfiirbung
Behandlungslösung in g Feststoffe Zunahme
(ppm) (%) (%)
Unbehandelt 350 13,6 0
250 250 15,5 20
500 210 15,6 21
1000 155 16,9 30
2000 80 16,4 37
Durch die Behandlung mit der erfindungsgemäßen Verbindung wurde die Pflückarbeit erleichtert. Die Verbindung zwischen Frucht und Stiel wurde geschwächt und die Frucht beim Pflücken vom Stiel gelöst. Dies ist wirtschaftlich vorteilhaft, da die Stiele bei der Verarbeitung nicht mehr entfernt und aussortiert zu werden brauchen. Bei Behandlungskonzentrationen von 1000 und 2000 ppm trat Saft aus den Lenticellen der behandelten Zweige aus, und 2s wurde ein Ablösen von Blättern beobachtet. — Die Beschleunigung des Ausreifens zur Erntereife ist aus der Zunahme der Rotfärbung und des Gehaltes an löslichen Feststoffen ersichtlich. Eine durch entsprechende Anwendung eines erfindungsgemäßen Mittels auseinandergezogene Erzielung der Erntereife kann von wirtschaftlichem Vorteil zur Verlängerung der normalen Ernteperiode sein.
Beispiel 61
Erleichterung der Ernte bei Kirschen
Kirschbäume (Prunus aveum und Prunus Cerasus) wurden vor der Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und bei der Ernte die zum Pflücken erforderliche Kraft, die durchschnittliche Erntezeit und der prozentuale Anteil der ohne Stiele E-eDflückten Kirschen ermittelt:
Konzentration der Pflückkraft Durch Kirschen
Behandlungslösung in g schnittliche ohne Stiel
Erntezeit in
(ppm) Sekunden (%)
Unbehandelt
250
500
352
273
237
28,7 11,5 10,5
50 90 95
Die Verminderung der zum Pflücken erforderlichen Kraft nach Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Verbindung erleichtert die Ernte; so wurde die Erntezeit bei den behandelten Bäumen gegenüber den unbehandelten um 60% reduziert Darüber hinaus wurde durch die Reduzierung der zum Ernten eines Baumes erforderlichen Zeit bzw. der benötigten maschinellen Schüttelkraft die Gefahr einer Schädigung des Baumes und die Anzahl der geplatzten Früchte vermindert. Durch die Verminderung der Pflückkraft bzw. durch die leichtere Ablösung der Früchte wird der insgesamt geerntete Anteil vergrößert. — Durch die Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Mittel wird die Verbindung zwischen Frucht und Stiel geschwächt, so daß beim maschinellen Ernten oder Pflücken von Hand ein großer Teil der Kirschen ohne Stiel anfällt. Die Kirschen lösen sich glatter vom Stiel, wodurch der Anteil der an der Trennstelle eingerissenen Früchte vermindert wird. Dies ist für die Qualitätserhaltung sowohl von Süßkirschen als auch von Sauerkirschen bei der Handhabung nach der Ernte von Bedeutung. — Da Kirschen häufig schwer zu pflücken sind, komm: die Erleichterung der Fruchtablösung durch die Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Verbindung dem Trend zur Anwendung von maschinellen Erntetechniken entgegen.
Beispiel 62
Regulierung des Pflanzenwachstums und Förderung der Färbung bei Preiselbeeren
Preiselbeerpflanzen (Vaccinium oxycroccus) wurden kurz vor dem Treiben von Pflanzenschößlingen im frühen Frühjahr mit wäßrigen Lösungen von 2-ChIoräthylphosphonsäure gespritzt und die Wuchshemmung nach der Behandlung beobachtet. Außerdem wurden die Pflanzen kurz vor der Ernte mit wäßrigen 2-Chloräthylphosphonsäurelösungen gespritzt und die Früchte nach der Ernte in solche Lösungen getaucht; bei beiden Behandlungen wurde der Einfluß auf die Fruchtrötung untersucht:
Konzentration der % Wuchs % Zunahme der Rötung nach der
55 Behandlungslösung hemmung bei Behandlung Ernte
nach Früh vor der
jahrsbe Ernte 0
(ppm) handlung 35
Unbehandelt 0 0 48
500 10 30 68
5000 30 50
10000 50 65
Die nach der Frühjahrsbehandlung mit der erfindungsgemäßen Verbindung entwickelten Pflanzenschößlinge wiesen kürzere Internodia auf und waren
't
insgesamt kürzer als die Schößlinge unbehandelter Pflanzen.
Das Wachstum der Ausläufer wurde um 10 bis 50% gehemmt; dies ist vorteilhaft zur Verlangsamung des übermäßigen Wachstums der Pflanzen, welches insbesondere in Moorgebieten häufig auftritt, da durch übermäßigen Pflanzenwuchs der Fruchtansatz und Ernteertrag im folgenden Jahr im allgemeinen vermindert wird.
Durch Behandlung der Preiselbeeren vor oder nach der Ernte mit einer erfindungsgemäßen Verbindung wurde die prozentuale Rötung der Früchte und die Gleichmäßigkeit der Rotfärbung gefördert Beim Spritzen mit einer Löung von 10 000 ppm vor der Ernte
wurde auch eine Erleichterung der Fruchtablösung beobachtet
Beispiel 63
Regulierung der Geschlechtlichkeit von Gurkengewächsen
Gurkenpflanzen (Cucumis sp.) wurden im Stadium des 1. bis 5. echten Blattes mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und auf die Verteilung männlicher und weiblicher Blüten untersucht:
Züchtung Normale Geschlecht Behand- Knoten der 1. Blütenknospe Knoten der 1. nicht
lichkeit lungslsg. abgeworfenen Blüte
(ppm) männl. weibl. männl. weib:.
Wisconsin SMR 18 monözisch 0 1,0 4,0 3,5 4,0
250 19,5 1,0 19,5 4,5
500 *) 1,0 *) 5.0
MSU 713-5 gynözisch 0 *) 1,0 *) 2.0
250 *) 1,0 *) 4.5
500 *) KO *) 5.0
Lemon andromonözisch 0 1,0 13,5 1,0 13,5
250 15,0 1,0 15,0 4,0
500 *) 1.0 *) 4,5
*) Keine männlichen Blüten an den ersten 20 Knoten.
Die meisten Gurkenzüchtungen sind monözisch, d. h., daß sie eine oder mehrere männliche Blüten an den ersten Knoten und dann vereinzelt weibliche Blüten an den folgenden Knoten entwickeln. Die mit 2-Chloräthylphosphonsäure behandelte monözische Züchtung bildete mehrere weibliche aber keine männlichen Blüten an jedem der ersten 18 Knoten des Hauptstieles, während die unbehandelten Pflanzen mehrere männliche Blüten an jedem dieser Knoten aufwiesen.
Gynözische Gurken, welche normalerweise — ausgenommen unter ungünstigen Umweltbedingungen — nur weibliche Blüten entwickeln, wurden durch die Behandlung mit der erfindungsgemäßen Verbindung nicht beeinflußt, da sowohl die unbehandelten als auch die behandelten nur weiblichen Blüten entwickelten.
Die andromonözische Züchtung, welche normalerweise am Hauptstiel zunächst viele Knoten mit nur männlichen Blüten und dann an einigen der folgenden Knoten einzelne vollkommene oder weibliche Blüten und mehrere männliche Blüten entwickelt, reagierte auf die Behandlung mit 2-Chloräthylphosphonsäure so, daß sie an jedem der ersten 14 Knoten am Hauptstiel mehrere vollkommene oder weibliche Blüten aber keine männlichen Blüten entwickelte.
Die Blütenknospen an den ersten drei Knoten der f.o behandelten Pflanzen fielen bei jeder Züchtung vor der Befruchtung ab, jedoch waren die Blüten an den folgenden Knoten normal und fielen auch nach der Befruchtung nicht ab.
Die Förderung einer frühzeitigen Bildung von weiblichen Blüten ist von wirtschaftlichem Vorteil zur Steigerung des Ernteertrages durch frühen Fruchtan-
Beispiel 64
Erhöhung der Resistenz von Gurken
gegen Krankheiten
Für Meltau anfällige Gurkenpflanzen (Cucurbits sp.) wurden mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und die von Meltau befallene Pflanzenzahl und Blattfläche ermittelt:
Konzentration der Von MelUiu Mit Meltau
Behandlungslösung befallene infizierte
Pflanzen Blatltläche
50 (ppm) (%) (%)
Unbchandelt 100 100
100 20 5
250 5 1
55 500 0 0
Die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindung zur Erzielung einer Krankheitsresistenz ist einmalig, da sie die enzymatischen Vorgänge in der Pflanze beeinflußt, welche das Wachstum und die natürliche Immunität gegen Krankheiten regulieren. Es besteht ein Zusammenhang zwischen verstärkter Peroxydase-Aktivität und genetischer Resistenz gegen Pflanzenkrankheiten wie Meltau (Erysiphe sp.). Die Krankheitsresistenz kann auf der Stimulierung polyphenolischer Verbindungen beruhen, welche durch eine peroxydase-katalysierte Reaktion unter Oxydation von Mangan reduziert werden.
37
Beispiel 65
Regulierung der Geschlechtlichkeil
von monözischen Gurken
Gurkenpflanzen (Cucumis sp.) der monözischen Sorte »Wisconsin SMR 18« wurden in verschiedenen Ent-
OjO
Wicklungsstadien mit wäßrigen Lösungen von 2-ChIoräthylphosphonsäure gespritzt. Gurkensamen der gleichen Sorte wurden vor dem Aussäen 2 Stunden lang ebenfalls in wäßrige Lösungen von 2-ChIoräthyIphosphonsäure getaucht Bei allen Pflanzen wurde die Verteilung der männlichen und weiblichen Blüten untersucht:
Behandlungsstadium Behandlungslosung Knoten der 1. Blutenknospe Knoten der 1. nicht abgeworfenen Blüte
(ppm) männlich weiblich männlich weiblich
Vergleich 0 1,0 ±0,0 5,6 ± 0,4 1,8 ±0,2 5,6 ± 0,4
Samen 500 1,0 ±0,0 6,0 ± 0,3 1,6 ±0,2 6,0 ± 0,3
1000 1,0 ± 0,0 7,3 ± 0,2 1,7 ±0,2 7,3 ± 0,3
2000 i,0 ±0,0 6,8 ± 0,3 1,8 ±0,2 6,8 ± 0,3
Keimblatt 125 3,0 ± 0,4 1,0 ±0,0 3,0 ± 0,4 2.0 ± 0,4
250 5,2 ± 0,7 1,0 ±0,0 5,2 ± 0,7 1.7 ±0.3
500 9,0 ± 0,3 1,0 ±0,0 9.0 ± 0,3 2.6 ± 0.4
1. Blatt 125 10,0 ±0,4 1,0 ±0,0 10.0 ±0,4 1.6 ±0,2
250 *) 1,0 ±0,0 *) 3,0 ± 0,4
500 *) 1,0 ±0,0 *) 11,0 ± 0,5
3. Blatt 125 1,0 + 0,0 3,0 ± 0,5 2,5 ± 0,4 6.5 ± 0.4
250 *) 1,0 ±0,0 *) 6.5 ± 0,7
500 *) 1,0 ±0,0 *) **)
*) Keine männlichen Blütenknospen an den ersten 10 Knoten. **) Alle weiblichen Blüten an den ersten 10 Knoten vor der Befruchtung abgefallen.
Das Eintauchen der Samen vor dem Aussäen in 2-Chloräthylphosphonsäurelösung hatte keinen Einfluß auf die Geschlechtlichkeit, während die Behandlung der Pflanzen im Keimblattstadium oder später zu verkürzten Internodien und einer früheren Entwicklung von weiblichen Blütenknospen führte. Die Anwendung von 2-Chloräthylphosphonsäure im Dreiblattstadium veränderte die Geschlechtlichkeit am Keimblattknoten, obwohl der Ansatz und die Differenzierung der Blüten an diesem Knoten zum Zeitpunkt der Behandlung schon hätte beendet sein müssen, woraus hervorgeht, daß das Behandlungsmittel die Entwicklung der Staubgefäße hemmte und die Entwicklung des Stempels förderte.
Die Förderung Jer Bildung weiblicher Blüten durch Behandlung mit einem erfindungsgemäßen Mittel beschränkte sich nicht nur auf Blüten, welche zum Zeitpunkt der Behandlung schon differenziert waren, sondern eine einmalige Behandlung hatte auch einen dauerhaften Einfluß auf das Geschlecht von Blüten, welche zum Zeitpunkt der Behandlung nocht nicht angesetzt hatten.
Die Regulierung der Geschlechtlichkeit und des Wuchsverhaltens von Gurkenpflanzen hat verschiedene bedeutende Vorteile. So wird beispielsweise durch einen frühen Fruchtansatz der Ernteertrag erhöht. Weiterhin hat die Behandlung mit einem erfindungsgemäßen Mittel Wert für die Gewinnung von hybriden Samen durch Hemmung der Bildung männlicher Blüten am monözischen weiblichen Elternteil, wodurch die sonst erforderliche Entfernung männlicher Blüten von Hand .15 vermieden wird. Schließlich kann ein nahe am Erdboden liegender Fruchtansatz der Pflanzen zur Erleichterung der Ernte vermieden werden, indem die ersten Blüten durch Behandlung mit einem erfindungsgemäßen Mitte! zum Abfallen gebracht wurden.
Beispiel 66
Regulierung der Geschlechtlichkeit und des Wachstums bei Gurken
Gurkenpflanzen (Cucumis sp.) der Sorten »Wisconsin SMR 18« (monözisch) und »Lemon« (andromonözisch) wurden im Stadium des ersten bis dritten echten Blattes mit einer 250 ppm 2-Chloräthylphosphonsäure (I) bzw. 2000 ppm Gibberellsäure (II) bzw. 250 ppm Chloräthylphosphonsäure plus 2000 ppm Gibberellsäure (III) enthaltenden wäßrigen Lösung gespritzt; 12 Tage nach der Behandlung wurde die Länge der ersten Internodien gemessen und 36 Tage nach der Behandlung die Geschlechtsart und -verteilung der Blüten an jeweils 3 Pflanzen untersucht:
Behanüluim Länge des ersten Knoten der ersten Wüte ich Anzahl der Blute η an den eisten
Internodiunis 10 Knot en
(cm) iiiännlii :h wcihl L 0,5 männlic Ii α ei IM ι ch
»Wisconsin SMR 1 2.0 ± 0,0
Vergleich 7.7 ± 0.6 2.0 ± 0.0 8.0 J *) 33.4 ± 1.0 2.0 + 0,0
I 3." + 0.2 14.3 ± 0,5 'Il I 0.0 14.0 + 1 7
Il 16.0 t 0.7 1.3 ± 0.0 33.0 ± 4.0 0.0
III Ι0Λ) t 0.6 7() + 0.5 ■ 0 S S "! + "> O J(I + Il ^
ι
39
16 67 968 40 Blüten an den ersten
weiblich
lichiindluiii; Lunge des ersten
lnternodiunis
(cm)
Knoten der ο
mii η nl ic h
rsten BIuIe
weiblich
Anzahl der
10 Knoten
männlich
0,0
4,0 ± 0,8
0,0
»Lemon«
Vergleich
I
11
4,6 ± 0,5
3,0 ± 0,2
8,3 ± 0,3
3,0 ± 0,0
11,7± 1,9
5,7 ± 0,7
*)
8,0 ± 0,5
*)
26,6 ± 1,0
2,3 ± 4,0
18,0 ± 1,0
*) Keine weiblichen oder vollkommenen Blüten an den ersten 17 Knoten.
Durch die Behandlung mit 2-Chloräthylphosphonsäure wurde die Anzahl der weiblichen Blüten vergrößert und eine frühere Entwicklung weiblicher Blüten erzielt als bei unbehandelten Pflanzen. Die erfindungsgemäße Verbindung zeigte einen Antigibberellineffekt; der Einfluß von 2-Chloräthylphosphonsäure auf die Geschlechtlichkeit und das Wachstum kann durch diesen Antigibberellineffekt erklärt werden, da Gibberellinsäure eine der 2-Chloräthylphosphonsäure entgegengesetzte Wirkung in bezug auf die Bildung weiblicher Blüten und die Hemmung des Pflanzenwachstums hat; sie ist als stimulierend für die Bildung männlicher Blüten und die Förderung des Wachstums bekannt.
Die Wirkung von 2-Chloräthylphosphonsäure zur Erhöhung der Zahl der frühen weiblichen Blüten kann nur Vermehrung der zu gleicher Zeit reifen Früchte genutzt werden, wodurch der Einsatz maschineller Erntetechniken lohnender wird. Durch die Hemmung des Pflanzenwachstums, d. h. Verkürzung der Internodien, können die Pflanzen dichter gesetzt und infolgedessen höhere Ernteerträge je Flächeneinheit erzielt werden.
Beispiel 67
Regulierung der Geschlechtlichkeit bei Gurken
Gurkenpflanzen (Cucumis angilicus) wurden in verschiedenen Stadien des Wachstums mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphon3äure gespritzt und die Anzahl der an jeweils 25 Knoten gebildeten männlichen Blüten ermittelt:
Konzentration % männliche Blüten an 25 Knoten bei I.-3 und
der Behandlung im Stadium des 3.-5. und
Behandlungs 1.-3. 3.-5. 5.-8. 5.-8.
lösung Blattes Blattes Blattes Blattes
(ppm)
Unbehandelt
85
30
10
85
36
16
85 30 8 0 0 0
Verschiedene Gurkensorten setzen ohne Befruchtung Früchte an (parthenocarpe Entwicklung). Die in diesem Versuch verwendeten englischen Treibgurken sind ein Beispiel für solche Gurken, welche nur sehr wenige Samen entwickeln, jedoch bei Übertragung von Pollen von männlichen Blüten durch natürliche oder künstliche Befruchtung auf weibliche Blüten Samen ansetzen. Wenn aber solche normalerweise parthenocarpen Gurken durch Befruchtung Samen ansetzen, werdet mißgestaltete und geschmacklich minderwertige, meis bittere Früchte erhalten.
Durch die Behandlung mit einem erfindungsgemäßer Mittel kann die Bildung von männlichen Bluter vermindert oder ganz unterbunden werden, so daß keine Pollenquelle vorhanden ist und die angesetzten Früchte parthenocarp und unbefruchtet sind.
Beispiel 68
Regulierung der Geschlechtlichkeit bei Gurken
Gynözische Gurkenpflanzen (Cucumis sp.) der Sorte »Picadilly« wurden im Stadium des ersten bis dritten echten Blattes mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und der Anteil an weiblichen Blüten an den ersten Ί5 Knoten ermittelt:
35
40
Konzentration der Weibliche Blüten an
Behandlungslösung den ersten 15 Knoten
(ppm) (%)
Unbehandelt
63
9?
100
100
100
100
Gynözische Gurkenpflanzen bilden im allgemeinen nur weibliche Blüten, jedoch wurden bei einer Anzahl neu angebauter gynözischer Kreuzungen bis zu 20—50% männliche Blüten und nur 50-80% weibliche Blüten festgestellt Scheinbar haben Umweltbedingun gen wie Temperatur, Tageslänge und dergleichen einen gewissen Einfluß auf die Bildung männlicher Blüten bei normalerweise nur weibliche Blüten entwickelnden gynözischen Sorten. Durch die Behandlung mit einem erfindungsgemäßen Mittel kann die Bildung nur weiblicher Blüten bei gynözischen Gurkensorten auch unter ungünstigen Umweltbedingungen gewährleistet werden.
60
Beispiel 69
Beschleunigung des Reifeprozesses und Steigerung der Fruchtgröße bei Feigen
Feigenbäume und -früchte (Ficus carbica) wurden während der zweiten Hälfte der zweiten Wachstumspenode mit wäßrigen Lösungen von 2-ChloräthyIphos- phonsäure gespritzt und die zum Ausreifen erforderliche Zeit sowie Größe und Reifezustand der geernteten Früchte ermittelt:
709 525/465
Konzentration
der Behandlungslösung
Tage bis
zur Reife
Frischgewicht in g
Lösliche Gesamlfeststofl'e
('!■„)
Unbehandelt
250
1000
4000
28
vor der
Reife
abgefallen
28,7 84,0 90,0
7,0 17,4 17,0
Durch die Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Verbindung in der zweiten Hälfte der zweiten Wachstumsperiode wurde die dritte Wachstumsperiode gefördert, was sich in einer schnellen Größenzunahme des Pericarps und einer schnelleren Erzielung der Erntereife zeigte. Die behandelten Früchte entwickelten einen guten aromatischen Geschmack, was sich auch in der Zunahme des Gesamtgehaltes an löslichen Feststoffen zeigte.
Beispiel 70 Förderung des Nachreifens von Feigen
Feigen (Ficus carica) wurden nach der Ernte einer Spritz- oder Tauchbehandlung mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure unterworfen und der Anteil der nach 7 Tagen ausgereiften Früchte ermittelt:
Konzentration der
Behandlungslösung
Reife Früchte 7 Tage nach der Behandlung
Unbehandelt 6
250 40
1000 100
4000 100
Feigen, wie auch Bananen, Birnen, Pfirsiche und Tomaten müssen in nicht voll ausgereiftem Zustand gepflückt werden, um sie ohne Schaden verschiffen zu können. Durch Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Verbindung vor oder nach dem Transport kann das Nachreifen beschleunigt werden, ohne daß Qualitätsverluste während des Transports eintreten.
Beispiel 71 Beschleunigung des Nachreifens von Feigen
In einer zweiten Versuchsreihe wurden Feigen (Ficus carnica) nach dem Pflücken einer Spritz- oder Tauchbehandlung mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure der folgenden Konzentrationen unterworfen und ebenfalls der prozentuale Anteil der nach 7 Tagen ausgereiften Früchte ermittelt:
Konzentration der Behandlungslösung
reife Früchte 7 Tage nach der Behandlung
Unbehandelt 10
500 80
2000 100
5000 100
Auch in dieser Versuchsreihe wurde bei de behandelten Feigen eine wesentlich schnellere Nachrei fung als bei den unbehandelten erzielt.
Beispiel 72 Steigerung der Fruchtgröße bei Grapefruit
Grapefruitbäume (Citrus paradisi) wurden mit wäßri gen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure ge spritzt, als die unreifen Früchte einen Durchmesser voi etwa 0,5 bis 2,5 cm erreicht hatten, und die Zunahme de Fruchtgröße bei der Ernte ermittelt:
Konzentration der Zunahme der FruchtgröLie
Behandlungslösung bei der F.rnte
(ppm) (%)
Unbehandelt 0
25 10
50 20
100 21
Durch die Behandlung mit einem erfindungsgemäßen Mittel kann also der Ernteertrag bei Citrusfrüchten gesteigert werden.
Beispiel 73 Förderung der Ablösung von Nüssen
Haselnußsträucher wurden vor der Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und bei der Ernte der Nußabwurf beim Schütteln der Sträucher ermittelt. Weiterhin wurden geerntete Haselnüsse in wäßrige Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure getaucht und auf ihre Ablösbarkeit von den äußeren Hülsen untersucht:
Konzentration der vom Strauch Zunahme der
4° Behandlungslösung abgeschüttelte aus den Hülsen
Nüsse gelösten Nüsse
(ppm) (%) (%)
4*> Unbehandelt 25 23
250 55 47
500 89 85
1000 94 96
2000 97 96
Durch die Behandlungen wurden die Nüsse an den Sträuchern gelockert und ihre Lösung aus den äußeren Hülsen (Exocarp) gefördert. Bei einer Spritzbehandlung der Sträucher mit 2000 ppm wurde ein Blattabfall
beobachtet Die behandelten Sträucher konnten eine bis drei Wochen früher als die unbehandelten geerntet werden. Dies ist von wirtschaftlichem Vorteil, da sich bei unbehandelten Sträuchern die Nüsse häufig schwer im optimalen Reifezustand ernten lassen und, wenn sie so lange an den Sträuchern belassen werden, bis sie sich leicht ablösen lassen, meist eine Qualitätseinbuße erfahrea Durch die Tauchbehandlung der geernteten Nüsse wurde die Ablösung der äußeren Hülsen wesentlich erleichtert Die Behandlung von Haselnuß-
sträuchern mit einem erfindungsgemäßen Mittel ist insbesondere für die Ernte mit Schflttelgeräten vorteilhaft, da die Nüsse hierdurch in ihrer optimalen Qualität geerntet werden können.
Beispiel 74 Steigerung der Fruchtgröße bei Weintrauben
Weinstöcke (Vitis sp.) wurden einmal drei bis vier Wochen vor Beginn der Blüte und einmal während der Blüte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphos phonsäure gespritzt. Bei der Ernte wurde das Beeren- und Traubengewicht festgestellt:
Kotventralion Gewich! in g hei Behandlung 1,91 Blüte
der Behand vor der I JIiHe nach der 2,69
lungslösung 2,77 Trauhen
(ppm) Beeren Trauhen Beeren 2,74 232
Unbehandelt 1,97 208 2,63 320
25 2,64 316 381
50 2,79 354 372
100 2,63 325 350
500 2,54 307
Durch Behandlung der Weinstöcke mit einer erfindungsgemäßen Verbindung vor der Blütezeit im frühen Frühjahr, wenn die Trauben der Blütenansätze zusammen mit den Blättern hervorkommen, kann die Anzahl der zur Entwicklung gelangenden Blüten reduziert werden, wodurch die verbleibenden besser ernährt werden können. Als Folge werden größere Beeren und schwerere Trauben erhalten. Durch Behandlung im Stadium der Blüte bis zum Blütenabfall wird der Fruchtansatz vermindert, so daß die verbleibenden Früchte sich voll entwickeln und gut ausreifen können. Durch eine Reduzierung der Traubenzahl können die verbleibenden Trauben besser ernährt werden, wodurch die Größe, Färbung und Reife der Beeren verbessert wird. Durch eine Reduzierung der Beerenzahl werden die Trauben nicht zu dicht so daß sich die einzelnen Beeren besser entwickeln können. Die Behandlung mit einem erfindungsgemäßen Mittel hat also einen vorteilhaften Einfluß auf die Beerengröße und die Fruchtqualität
Beispiel 75
Regulierung de? Pflanzenwachstums und der Seneszenz bei Weinstöcken
45
Konzentration der % Hemmung des Pflanzenwachstums August September
Behandlungslösung bei Behandlung im 0 0
(ppm) Juli 20 23
Unbehandelt 0 30 32
125 25 65 67
250 35 89
500 60
1000
gung der Seneszenz, worunter man das jährliche Altern oder Reifen der Pflanzengewebe versteht welches in der Verfärbung und dem Abfallen der Blätter, dem Aufhören des Pflanzenwachstums und einem Verhärten des Stammes zum Ausdruck kommt. Durch die Förderung der Seneszenz wird auch die Möglichkeit einer Frostschädigung vermindert, welche häufig auftreten kann, wenn sich das Wachstum noch bis in den Herbst oder Winter hinein fortsetzt.
Beispiel 76 Förderung der Beerenablösung bei Weintrauben
Weinstöcke (Vitis sp.) wurden vor der Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt; bei der Ernte wurde der mit der Hand vom Weinstock abschüttelbare Anteil der Beeren ermittelt:
Konzentration der abgeschüttelte
Behandlungslösung Beeren
(ppm) (%)
Unbehandelt 3
250 87
500 89
2000 91
5000 91
Weinstöcke (Vitis sp.) wurden zu verschiedenen Zeiten ihrer Wachstumsperiode mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und der Einfluß der Behandlung auf das Pflanzenwachstum untersucht:
55
60
Eine Hemmung des Pflanzenwachstums hat den Vorteil, daß die Stöcke weniger beschnitten zu werden brauchen und das Sonnenlicht besser eindringen kann, so daß die Trauben besser reifen. Ein Spritzen im SeDtember war besonders vorteilhaft zur Beschleuni-Durch Spritzen der Blätter und Trauben der Weinstöcke mit einer erfindungsgemäßen Verbindung lösten sich, wenn der Stock zur Simulierung von maschinellen Erntetechniken mit der Hand geschüttelt wurde, die Beeren von den Trauben und ließen den Stiel unversehrt am Stock zurück. Durch die Behandlung wurde die Verbindung zwischen Beere und Stiei gelockert, so daß sich die Beere mit dem »Pinsel«, d. h. dem in die Beere hineinreichenden Teil des Stiels, glatt und sauber und ohne Beschädigung ihrer Haut löste. Beim Ablösen unbehandelter Beeren von der Traube bleibt der Pinsel mit dem Stiel verbunden, so daß seine Entfernung leicht ein Zerreißen der Beerenhaut zur Folge hat, wodurch Saft austritt und die Beeren leicht mit Schmutz behaftet werden können. Diese Nachteile werden bei den behandelten Beeren vermieden.
Durch das Spritzen des Laubes wurde ein frühes Altern und frühes Abfallen der Blätter erzielt
Eine Behandlung der vom Stock abgelösten Trauber alleine mit einer erfindungsgemäßen Verbindung hatu keinen wesentlichen Einfluß auf die Beerenablösung.
Die Förderung der Beerenablösung durch Behänd lung mit einer erfindungsgemäßen Verbindung ermöglicht eine maschinelle Ernte dieser Früchte und führt zi einer verbesserten Fruchtqualität
Beispiel 77 Regulierung der Blütezeit bei Iris
Iriszwiebeln (Iris tingitana) wurden vor dem Pflanzet in wäßrigen Lösungen von 2-ChloräthyIphosphonsäun getaucht Zum Vergleich wurden unbehandelte Zwie bein vor dem Pflanzen zur Vernalisation kalt gelagert Bei allen Versuchen wurde die Anzahl Blüten je 101 Zwiebeln in verschiedenen Zeitabständen gezählt:
Konzentration Hliii
der Iichand-
lungslösung 501
(ppm)
Unbchandelt 5
250 10
500 97
1(300 90
3000 0
82 89
96 9
87 95
83
Konzentration der Anteil an Stecklingen mit Spritz- und
2-Chloräthylphosphonsäure- Wurzeln in °/c Hormon
lösung Spritz behandlung
behandlung
(ppm) allein
Blütenzahl je 100 /wiebeln nach
50 Tagen 60 Tagen 70 Tagen
Die mit der erfindungsgemäßen Verbindung in Konzentrationen von 250, 500 und 1000 ppm behandelten Zwiebeln trieben früher und gleichmäßiger Blüten als die Vergleichszwiebeln, welche vor dem Pflanzen einer Kältebehandlung unterworfen worden waren. Die mit einer Lösung von 3000 ppm behandelten Zwiebeln trieben dagegen später Blüten als die Vergleichszwiebeln. Die durch die erfindungsgemäßen Verbindungen mögliche zeitliche Regulierung der Blütenbildung ist für die Blumenzucht von Wert, um bestimmte Blumen zu verschiedenen Zeiten auf den Markt bringen zu können.
Die frühere Blütenentwicklung bei der Behandlung mit Lösungen von 250,500 und 1000 ppm zeigt darüber hinaus, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen anstelle einer Vernalisation bei tiefen Temperaturen eingesetzt werden können.
Beispiel 78
Förderung der Wurzelbildung von Wacholderstecklingen
Wacholderpflanzen (Juniperus chinensis sargenti) wurden 7 Tage vor der Abnahme von Steckreisern oder Ablegern mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt Ein Teil dieser Stecklinge wurde dann mit einer zur Förderung der Wurzelbildung bekannten Hormonkombination aus Indol-3-butansäure und Naphthalinessigsäure in einer Konzentration von 2000 ppm behandelt. Alle Stecklinge wurden im Treibhaus in ein Beet mit einer zum Wurzeltreiben geeigneten Sandmischung gesetzt und zehn Wochen nach der Behandlung die Wurzelbildung an den Stecklingen untersucht:
chen Hormonmischung allein. So wurden bei einer Spritzbehandlung mit 2000 ppm 2-Chloräthylphosphonsäure und anschließender Behandlung mit 2000 ppm Hormonmischung 73% wurzeltreibende Stecklinge im Vergleich zu 54% bei alleiniger Spritzbehandlung und 47% bei alleiniger Verwendung der Hormonmischung erhalten.
Weiterhin wurde die Wurzelbildung bei den gespritzten Stecklingen qualitativ verbessert, da sich die Wurzeln über die ganze in das Sandbeet eintauchende Länge des Steckreises bildeten, während sich bei den unbehandelten und den nur mit der Hormonmischung behandelten Reisern die Wurzeln nur am untersten Ende bildeten, wo sie leicht beim Herausnehmen der Stecklinge aus dem Zuchtbeet abbrechen, so daß die Ableger unbrauchbar werden.
Beispiel 79 Steigerung der Samenausbeute bei Klee
Ladinoklee (Trifolium repens) wurde im Stadium, als etwa 15% der Pflanzen blühten, mit einer wäßrigen Losung von 500 ppm 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt. Hierdurch wurden die vorhandenen Blüten
2j abgeworfen und das Pflanzenwachstum, d.h. die seitliche Verzweigung, gefördert im Anschluß an die Behandlung entwickelte sich dann eine stärkere und gleichmäß.gere Blüte, welche zu einer Steigerung der Samenausbeute auf 300 kg gegenüber 242 kg bei
so unbehandeltem Klee führte, was einer Ertragserhöhung von 24% entspricht.
Beispiel 80 Beseitigung der Grünfärbung bei Zitronen
Zitronen (Citrus limon) wurden nach der Ernte 10 Minuten lang In wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure getaucht und 7 bis 12 Tage nach der Behandlung die Färbung der Früchte untersucht-
Konzentralion
der Behandlungslösung
(ppm)
Klassifikation nach Farbe der Früchte in %
Unbehandelt
10 14 18 40 54 42
47 44 53 67 73 38 Unbehandelt
100
500
1000
3000
Behandlung
mit Äthylengas
dunkelgrün
90
0
0
0
0
0
hellgrün
gelbgrün
tielb
10
90
75
10
100
100
Durch Spritzen der Wacholderpflanzen vor Abnahme der Stecklinge mit der erfindungsgemäßen Verbindung wurde der Anteil an wurzelbildenden Stecklingen erhöht Bei Behandlung der gespritzten Stecklinge mit einem gebräuchlichen Mittel zur Förderung der Wurzelbildung wurde ein größerer Anteil wurzeltreibender Stecklinge erhalten als bei Behandlung mit 2-Chloräthylphosphonsäure allein oder der gebräuchli-
?' hT"1e/uch Orangen, Grapefruit und Mandari- ; Sfi"11 ί™"™ Stadium ihrer Reife häufiS eine K ?- Ϋ1 °bWOhl ae m Iimern ·*"**« eßreif sind m Γ X^1 te We/den vor dem Verks"rf üblicherweise nut Athylengas behandelt, um die grüne Farbe zu entfernen bzw. sie künstlich mit orangefarbenen Pigmenten zu färben. Die erfindungsgemäßen Verbin-Ä κ 2^ΟΓεη ««er vermindert scheinbar das Chlorophyll in der Schale, so daß das natürliche orangefarbene oder gelbe Pigment zum Ausdruck kommt Die Grünfärbung der Schale wird zwar sowohl λ* λ Behandlung mit Athylengas als auch bei der
T-Iu"? mit erfindungsgemäBen Verbindungen athylenempfindliche Reaktionen im Pflanzenge-
webe vermindert, jedoch ist bei der Behandlung mit Äthylengas eine 24stündige oder längere Lagerung in geschlossenen Gasräumen erforderlich, um eine Beseitigung der Grünfärbung zu erzielen. Dagegen können die erfindungsgemäßen Verbindungen mit gleicher Wirkung auf einfache Weise in Form von wäßrigen Lösungen zum Spritzen oder Tauchen der Früchte eingesetzt werden.
Beispiel 81
Förderung des Reifeprozesses von Mangofrüchten
Mangobäume (Mangifera indica) wurden kurz vor der normalen Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-ChIoräthylphosphonsäure gespritzt Weiterhin wurden geerntete Mangofrüchte in wäßrige 2-ChIoräthy!phosphon- «äurelösungen getaucht. Sieben Tage nach der Behandlung wurde der Anteil an ausgereiften Früchten ermittelt:
20
Konzentration der
Behandlungslösung
reife Früchte bei Behandlung vor der Ernte nach der Ernte Reisigfeuer unter den Bäumen angezündet, welche nicht offen brennen, sondern nur qualmen. Dieses Räuchern wird im allgemeinen über 15 aufeinanderfolgende Tage durchgeführt
Diese umständliche Behandlung kann mit gleicher Wirkung durch einfaches Spritzen der Bäume mit einer erfindungsgemäßen Verbindung ersetzt werden. Durch die Vorverlegung der Blüte können die Früchte früher als sonst geerntet und auf den Markt gebracht werden.
Beispiel 83
Beschleunigung des Reifeprozesses bei Melonen Melonenpflanzen (Cucumis sp.) wurden zwei Wochen vor der normalen Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und der Einfluß auf den Ernteertrag sowie den Gehalt der geernteten Melonen an löslichen Feststoffen untersucht. Weiterhin wurden geerntete Melonen in Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure getaucht und der Einfluß auf die Nachreifung ermittelt:
Unbehandelt
0
20
60
84
10
70
100
100
100
Bei beiden Behandlungen wurde das Ausreifen der Mangofrüchte beschleunigt.
Beispiel 82
Förderung der Blütenbildung bei Mangobäumen
Mangobäume (Mangifera indica) wurden vor der Blüte zu der Zeit, in der man sonst das »Räuchern« der Bäume durchführt, mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und die Auswirkung auf die Beschleunigung der Blüte beobachtet:
Konzentration Behandlung lösliche Behandlung
der Behand vor der Ernte Feststoffe nach der
lungslösung (M Ernte
Ernte 8.1 reite
ertrag 15,6 Früchte
(ppm) (kg/ha) 26,6 (M
Unbehandelt 0 33,6 50
500 6732 75
1000 14137 100
2000
4000
15 147 100
100
Konzentralion der
Behandlungslösung
(ppm)
Beschleunigung der Blütenbildung
45
Unbehandelt
250
500
1000
0 10
25 32
Mangobäume werden häufig zur Vorverlegung der Blüte »geräuchert«, d. h., es werden Stroh- oder Durch beide Behandlungen wurde der Reifeprozeß der Melonen beschleunigt. Bei der Spritzbehandlung vor der Ernte wurde eine frühere und gleichmäßigere Ausreifung als bei den unbehandelten Pflanzen erzielt, wodurch die Anzahl der einzelnen Ernten vermindert und die Früchte früher auf den Markt gebracht werden konnten. Durch die Tauchbehandlung nach der Ernte wurden ebenfalls besser ausgereifte Früchte erhalten.
Beispiel 84
Förderung des frühen Fruchtansatzes und Steigerung des Ernteertrages bei Melonen
Bisammelonenpflanzen (Cucumis melon) wurden in verschiedenen Stadien des Wachstums mit einer wäßrigen Lösung von 250 ppm 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und der Einfluß der Behandlung auf den Fruchtansatz, das Geschlecht der Blüten und den Ernteertrag ermittelt:
Behandlungsstadiuni
Anzahl weiblicher Aufeinanderfolgende Ausbeute. Stiel/ Blüten am Hauptstiel Knoten mit weih- !-"mchi-VerhliUnis liehen Blüten
(M
Durchschnittliches I tuchtge« ichi
Vergleich
1. Blau
3. Blau
5. Blatt
1.3. und 5. Blatt
2.6
3,5
10,0
10,0
10.0
9.6 12.0
9.6 18.2
P,2 24.8
9.2-23.4 0
5(1
85
86
87
1.40 1.65 1.69 1.70 1.69
709 52B/4!
Bisammelonen haben normalerweise neben rein männlichen Blüten vollkommene Blüten {männliche und weibliche Merkmale in der gleichen Blüte); die Früchte setzen normalerweise mehr an den seitlichen Verzweigungen als am Hauptstiel an. Durch die Behandlung mit der erfindungsgemäßen Verbindung wurde die frühe Bildung weiblicher Blüten am Hauptstiel gefördert, wodurch ein früher Fruchtansatz erzielt wird, was aus der Zunahme des Stiel/Frucht-Verhältnisses hervorgeht Die Folge des frühen Fruchtansatzes ist eine Steigerung der Ausbeute.
Weiterhin wurde durch die Behandlung mit der erfindungsgemäßen Verbindung eine Wuchshemmung, d. h. Verkürzung der Internodien erzielt, wodurch die Pflanzen dichter gesetzt und damit die Ernteerträge erhöht werden können.
nach der Behandlung die Beseitigung der Grünfärbuni ausgedrückt als % Orangefärbung, untersucht:
Konzentration % Orangefiirbung Tauch Sprüh
der Behand Spritz behandlung behandlung
lungslösung behandlung
(ppm) 0 0
Unbehandelt 0 5 0
250 0 35 15
500 20 90 73
1000 80 100 95
2000 100 Ϊ00 100
4000 100
Beispiel 85
Verminderung der Blütenzahl und Förderung der Fruchtablösung bei Oliven
Olivenbäume (Olea sp.) wurden mit wäßrigen Lösungen vor. 2-Chloräthylphosphonsäure ohne und mit Zusatz von Naphthalinessigsäure gespritzt und der Einfluß auf die Blüten-, Frucht- und Blattablösung untersucht:
Konzentration der Frucht-
2-Chlorathyl- pflück-
phosphonsüure- kraft
lösung
(ppm) (g)
Zunahme der Ablösung Blätlcr Blüten
Unbehandelt 537 0 0
100 435 0 35
500 285 50 50
1000 105 75 100
4000 43 100 100
425 + Naphtha- 300 18
linessigsäure,
50 ppm
Bei Verminderung der zum Pflücken der Früchte erforderlichen auf 250 g oder darunter kann ein großer Prozentsatz der Oliven mit handelsüblichen Schwungkraft-Baumschüttlern geerntet werden. Durch Spritzen der Bäume vor der Ernte mit einem erfindungsgemäßen Mittel wird die Verbindung zwischen Frucht und Stiel geschwächt, so daß die Früchte sich leichter ablösen. Weiterhin wird durch Spritzen der Bäume während der Blütezeit mit einer erfindungsgemäßen Verbindung die Blütenzahl und damit die Fruchtlast vermindert, wodurch die Kraft des Baumes gestärkt und größere Früchte von besserer Qualität erhalten werden. Durch Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindung mit Naphthalinessigsäure konnte die Blattablösung vermindert, die Verbesserung der Fruchtablösung jedoch erhalten werden.
Beispiel 86 Beseitigung der Grünfärbung bei Orangen
Orangen (Citrus aurantium) wurden nach der Ernte einer Spritz-, Tauch- oder Sprühbehandlung mit 2-Chloräthylphosphonsäure unterworfen und 5 Tage
Beispiel 87
Förderung der Fruchtablösung bei Citrusfrüchten
Orangen- (Citrus aurantium). Grapefruit- (Citru; paradisi), Mandarinen- (Citrus reticulata) und Zitronen (Citrus limon) Bäume wurden kurz vor der normaler Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphos phonsäure gespritzt Sieben Tage nach der Behandlung wurde der durch maschinelles Schütteln ablösbare Anteil der Früchte ermittelt:
Konzentralion
der Behandlungslösung
(ppm)
% abgeschüttelte Früchte
Orangen
Grapefruit
Manda- Zitronen π neu
Unbehandelt 30 45
100 45 60
200 67 73
500 85 89
1000 92 95
2000 100 100
25
45
70
83
93
100
255
43
68
86
92
100
Durch Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Mittel wird die Verbindung zwischen Stiel und Frucht gelockert, wodurch sich die Früchte leichter ablösen und der Ernteertrag beim maschinellen Ernten gesteigert wird. Bei Behandlung mit Konzentrationen von 500, 1000 und 2000 ppm wurde Blattablösung und ein gewisses Zweigsterben beobachtet. Durch die Behandlung wurde auch die Entwicklung der natürlichen Pigmente in den Fruchtschalen gefördert, indem das Chlorophyll oder grüne Pigment zerstört wurde.
Beispiel 88
Förderung der Fruchtablösung bei Orangen
Orangenbäume (Citrus sp.) wurden kurz vor der Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure. Cycloheximid und Mischungen derselben gespritzt. Bei der Ernte wurde die Fruchtablösung, die Narbenbildung auf der Fruchtschale und die Blattablösung ermittelt:
Behandlungslösung
Frucht- narbige
ablösung Schalen
Blauablösung
Unbehandelt 0 0 0
2-Chloräthyl
phosphonsäure,
25 ppm 1 0 1
500 ppm 50 0 70
2-Chloräthyl
phosphonsäure 25 ppm
plus Cycloheximid
1 ppm 87 <1 <1
Cycloheximid,
1 ppm 15 1 0
5 ppm 79 35 0
Durch die Behandlung mit 500 ppm 2-Chloräthylphosphonsäure wurde die Fruchtablösung gefördert, jedoch war dies von einer starken Blattablösung begleitet. Die Behandlung mit 25 ppm hatte nur einen geringen Einfluß auf die Blatt- und Fruchtablösung. Bei beiden Behandlungen wurde keine Narbenbildung auf den Schalen beobachtet.
Durch die Behandlung mit Cycloheximid allein in Konzentrationen von 1 und 5 ppm wurde die Fruchtablösung ebenfalls gefördert, jedoch war die Behandlung mit 5 ppm von einer starken Narbenbildung auf den Schalen begleitet.
Durch Behandlung mit einer Kombination von 2-Chloräthylphosphonsäure und Cycloheximid wird die Fruchtablösung gefördert, d. h., die Verbindung zwischen Frucht und Stiel wird gelockert, so daß sich die Orangen leicht von Hand oder maschinell ernten lassen. Bei dem in der Kombination eingesetzten Verhältnis wurde eine bessere Fruchtablösung als bei Verwendung der beiden Komponenten allein erzielt, während die unerwünschten Nebenwirkungen, d. h. Blattablösung und Narbenbildung auf den Schalen, nicht auftraten.
Beispiel 89
Erhöhung der Frostbeständigkeit von Pfirsichbäumen
Pfirsichbäume (Prunus sp.) wurden mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und die Schädigung der Fruchtknospen bei -24° C untersucht:
Konzentralion der bei -24 C abgelötete
Behandlungslösung Fruchlknospen
(ppm) (%)
ünbe handelt 100
300 98,1
KHK) 91.0
2(K)O 90,1
52 Beispiel 90
Schutz von Pfirsichblüten gegen Frostschaden
Pfirsichbäume (Prunus sp.) wurden im Frühjahr, als die Blutenknospen anfingen zu schwellen, mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt. Eine Woche nach der Behandlung fiel die Temperatur auf —8° C. Der Anteil der hierdurch nicht geschädigten Fruchtknospen war wie folgt:
Konzentration der
Behandlungslösung
(ppm)
'5
Wenn etwa 10% der Fruchtknospen am Leben bleiben, kann ein wirtschaftlicher Ernteertrag erwartet werden, was bei den mit 1000 und 200 ppm 2-Chlor- fts äthylphosphonsäure behandelten Bäumen der Fall war, während bei den unbehandelten Bäumen alle Knospen abgetötet waren.
ungeschädigle Fruchtknospen
Unbehandek
250
500
800
1000
2000
15
30
28
Die Fruchtknospen der unbehandelten Bäume wurden durch den Frost stark geschädigt, wobei nur 2% der Knospen am Lehen blieben. Dies reicht selbst bei Entwicklung aller Knospen zu Früchten nicht für einen wirtschaftlichen Ernteertrag aus. Bei den behandelten Bäumen, an welchen 15 bis 30% der Fruchtknospen am Leben geblieben waren, konnte ein wirtschaftlicher Ernteertrag erwartet werden.
Beispiel 91
Beschleunigung des Entwicklungs-und Reifeprozesses
und Steigerung der Fruchtgröße bei Pfirsichen, 1S d. h. Früchten mit einer doppel-S-förmigen
Entwicklungskurve
Pfirsichbäume (Prunus sp.) wurden in der Mitte des zweiten Entwicklungsstadiums, was etwa — je nach Sorte — einem 75 Tage nach der Befruchtung liegenden Zeitpunkt entspricht, mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und der Anteil an reifen Früchten zu verschiedenen Zeitpunkten sowie die durchschnittliche Fruchtgröße ermittelt:
Konzen % Ernteertrag <■). am 25. Durchschnitt
tration der Sepl. Sept. licher Frucht
Behandlungs I. 18. durchmesser
lösung Scpl. 36,0 Sepl. 28,0
(ppm) 59,5 0 (cm)
Unbehandelt 0 42.2 36.0 0 5.85
10 40,5 33,3 0 0 7,1
25 57,8 32,6 0 0 7,35
50 66,7 0 7,6
100 67,4 0 7,6
Steinfrüchte, wie Pfirsiche, Aprikosen, Pflaumen und Kirschen, und einige nicht zu den Steinfrüchten gehörende Früchte, wie Feigen, Weinirauben und Johanniisbeeren, sind durch eine doppel-S-förmige Entwicklungskurve der Frucht gekennzeichnet, d. h„ sie haben zwei Perioden, in denen sie schnell wachsen (die 1. und die 3. Periode), zwischen denen eine Periode relativ langsamen Wachstums (die 2. Periode) liegt. In der ersten Periode findet eine schnelle Vergrößerung des Pericarps und der Frucht gleich nach der Befruchtung statt; ebenso erfolgt in der dritten Periode
eine schnelle Zunahme der Fruchtgröße kurz vor Erreichen der normalen Reife. Die Vorgänge in der langsamen zweiten Wachstumsperiode sind noch nicht geklärt, jedoch wird angenommen, daß hier vorwiegend die Samen entwickelt und zum Reifen gebracht werden. Da diese Periode wenig oder gar keinen Wert für die Qualität der ePbaren Frucht hat, ist die Anwendung einer erfindungsgemäßen Verbindung zur Abkürzung dieser Periode und früheren Auslösung der dritten Periode der schnellen Fruchtvergrößerung wirtschaft lieh vorteilhaft zur Gewinnung größerer Früchte und Regulierung des Zeitpunktes der Erntereife. Weiter wird angenommen, daß die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindung zur Auslösung der dritten Wachstumsperiode auf einer Stimulierung des Fruchtwachs- turns über eine äthylenempfindliche Reaktion beruht
Durch Behandlung von Pfirsichbäumen in der zweiten Hälfte der zweiten Periode mit einer erfindungsgemäßen Verbindung konnte die dritte Periode schneller ausgelöst werden, was sich in einer früheren Erntereife und ei.ier größeren Frucht zeigte.
Beispiel 92
Förderung der Ablösung von Blüten und unreifen Früchten zur Verringerung der Fruchtlast bei Pfirsichbäumen. Pfirsichbäume (Prunus sp.) wurden während der vollen Blüte und 24 Tage nach der Blüte, als der Keimling (Same) der angesetzten Frucht eine Länge von 7,9 mm erreicht hatte, mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure, 2-(3-Chlorphenoxy)pro- pionamid und Mischungen derselben gespritzt. Bei allen Behandlungen wurde der prozentuale Fruchtansatz, die von Hand entfernten unreifen Früchte, der Ertrag je Baum und die durchschnittliche Fruchtgröße ermittelt:
Behandlungslösung Fruchtansatz Von Hand
entfernte
Früchte
F.rlrag Durchschnittlich.
l-'ruchtgröUe
('"„> (kg/Baum I (cm 1
Unbehanuelt 67.2 569 77.2 5.6
Behandlung während der Blüte
2-Chlorüthyl-phosphonsüure.
50 ppm
100 ppm
200 ppm
400 ppm
30.0
21.0
10.7
6.2
171
120
61
0
"M.O
83.1
88.1
55.8
5.8
6,1
6.9
".4
Behandlung nach der Blüte
2-Chloräthylphosphonsäure
400 ppm
100 ppm
0
25.1
0
133
0
84.9
0
6.1
2-Chloräthylphosphonsäurc plus
2-(3-Chlorphenoxy)-propionamid.
400 ppm + 150 ppm
20.1 114 88.1 6.6
2-(3-Chlorphenoxy)-propionamid
150 ppm
29.-* 159 81.7 <\4
Die Beseitigung übermäßiger Blüten und Fruchtansätze ist bei verschiedenen Obstsorten, wie P'irsichen, ein übliches Verfahren zur Erzeugung von Früchten hoher Qualität und gut verkäuflicher Größe. Durch die Behandlung mit einem erfindungsgemäßen Mittel kann die gewünschte Reduzierung der Blüten und Fruchtansätze erreicht werden, so daß die Arbeit des Auspflückens unerwünschter Früchte von Hand wesentlich verringert wird. Durch diese frühzeitige Fruchtentfernung kann der Baum größere Früchte hervorbringen, was häufig auch zu einem höheren Ertrag je Baum führt.
Die gewünschte Verhinderung einer unerwünschten Fruchtlast kann auch mit den erfindungsgemäßen Verbindungen in Kombination mit anderen für diesen Zweck bekannten Mitteln, wie 2-(3-Chlorphenov\)propionamid. erzielt werden.
Das Spritzen der Bäume während der Blüte mit einer 2-Chloräthylphosphonsäiirelösung von 400 ppm führte /u einer zu starken Reduzierung des Fruchtansatzes und verursachte darüber hinaus Blattabwurf und Zweigsterben: diese Schädigungen verschwanden jedoch kurz nach der Behandlung wieder. Bei Anwendung der Lösung von 400 ppm 24 Tage nach der Blüte auf die unreifen Früchte wurde der Fruchtansatz völlig vernichtet und eine starke Entblätterung sowie ein Absterben von Zweigen boebachtet. Außerdem verursachte diese Behandlung mit 400 ppm einen Saftaustritt in Form von Harz aus den vom Beschneiden herrührende Schnittstellen und den Lentizellen der Rinde.
Beispiel 9 i
Verringerung der für Laubbäume im Winter
erforderliehen Kältesmnden bei Pfirsichbäumen
Pfirsichbäume (Prunus sp.) wurden mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäurc. in einem Fall unter Zusatz von Gibberellsäure. gespritzt. nachdem sie 400, 600, 800 und 1000 Stunden Temperaturen unter 7°C ausgesetzt gewesen waren. Im I rühjahr wurde die Sproßbildung untersucht:
Konzentration der
2-Chlora'lhylphosphon-
säurclösung
% Sprollbildung nach
400 600 800 1000
KiiltesUinden
Unbchandclt
500 + 100 ppm
Uibbcrellsiiure
23
58
69
78
84
86
47
63
78
89
91
93
83
89
94
94
92
94
100
100
100
100
93
100
Obstbäume benötigen Winterkälte, damit sie im Frühjahr ihre Knospen öffnen und ihr normales Wachstum entfalten. Winter können daher je nach dem Verhalten der Baumknospen im folgenden Frühjahr als gute oder schlechte Winter bezeichnet werden. Pfirsiche benötigen je nach Sorte im allgemeinen etwa 950 Kältestunden bei Temperaturen unter TC, um im folgenden Frühjahr normal zu treiben und zu blühen. Durch Behandlung mit einem erfindungsgemäßen Mittel konnte diese Stundenzahl wesentlich verringert werden. Dies erlaubt darüber hinaus, in nördlichen Gegenden beheimatete Obstbäume in südlichen Regionen anzubauen, wo sie normalerweise nicht in ausreichendem Maße kalten Temperaturen ausgesetzt werden. - Durch Anwendung von Gibberellsäure in Kombination mit 2-Chloräthylphosphonsäure konnte bei Pfirsichen ebenfalls die erforderliche Kältestundenzahl vermindert werden.
Beispiel 94
Beseitigung der Spitzendominanz und Stimulation der
seitlichen Verzweigung bei Erdnüssen
Erdnußpflanzen (Arachis hypogaea) wurden in der Zeit des Pflanzenwachstums vor dem Blühen mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsaure gespritzt und dann auf die Beseitigung der Spitzendominanz und Förderung des Wachstums seitlicher Verzweigungen untersucht:
Konzentration der
Behandlungslösung
Beseitigung der Spitzendominanz und Stimulation seitlicher Verzweigungen
Unbehandelt 0
250 35
500 48
1000 75
2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und der Ernteertrag je Hektar ermittelt:
Konzentration der
Behandlungslösung
(ppm)
Die Beseitigung der Dominanz der Spiöentnebe unter Förderung des Wachstums seitlicher Verzweigungen ist für den Erdnußanbau wirtschaftlich vorteilhaft da das Schotengewicht und der Ernteertrag meist_mit der Anzahl der vor dem Blühen entwickelten primären und sekundären Seitentriebe zunehmen.
Beispiel 95
Steigerung des Ernteertrags bei Erdnüssen Erdnußpflanzen (Arachis hypogaea) wurden vier Wochen vor der Ernte mit wäßrigen lösungen von Schotenertrag in kg/ha
Unbehandclt
250
500
1000
1568
1620
1743
1697
Bei den behandelten Pflanzen wurde ein höherer Hektarertrag und eine größere Anzahl von Schoten und Kernen je Pflanze als bei den unbehandelten erzielt.
Beispiel 96
Auslösung des Keimvorganges bei Erdnüssen
Erdnußsamen (Arachis hypogaea) wurden vor dem Keimen in wäßrige Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure getaucht und der Anteil der zum Keimen gebrachten Samen ermittelt:
Konzentration der Ungekeimte Cjekeinile
Behandlungslösung
I ppm)
Samen
(M
Samen
(M
Unbehandelt 100 0
10 40 60
50 25 75
100 19 81
500 13 87
Bei schlafenden Samen, wie Erdnüssen, kann der Keimvorgang durch Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Verbindung ausgelöst werden.
Beispiel 97
Förderung der Ablösung von Blüten
und unreifen Früchten
zur Verminderung der Fruchtlast bei Birnen
Birnbäume (Pyrus sp.) wurden einen Tag vor dem Abfallen der Blütenblätter mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und der Einfluß der Behandlung auf den Abwurf von Blüten und unreifen Früchten, die Entwicklung von Spitzentrieben und die Wiederkehr der Blüte im folgenden Jahr ermittelt:
Konzentration Blüten- Hemmung Blüten
55 der Behandlungs und Frucht- der Spitzen wiederkehr
lösung abwurf triebe
(ppm) (%) (%) (%)
6o Unbehandelt 50 0 65
50 74 0 67
100 81 0 85
200 90 10 100
500 100 20 100
65 1000 100 35 100
Durch die Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Verbindung konnte die Ablösung von Blüten und
709 525/465
unreifen Früchten zur Verminderung der Fruchtlast von Birnbäumen gefördert werden, wodurch qualitativ bessere Früchte erhalten wurden und die Gefahr des Brechens zu stark belasteter Zweige vermieden wurde.
Weiterhin wurde durch die Behandlung mit de erfindungsgemäßen Verbindung das Wachstum de Spitzentriebe gehemmt und die Wiederkehr der Blut im Jahr nach der Behandlung gefördert.
Beispiel 98
Förderung der Fruchtablösung zur Erleichterung der Ernte und Beschleunigung des Reifeprozesses bei Birnen
Birnbäume (Pyrus sp.) wurden zehn Tage vor der normalen Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und der Einfluß der Behandlung auf die Ablösung und Ausreifung der Früchte ermittelt.
Weiterhin wurden geerntete Birnen zur Förderunj der Nachreifung in wäßrige Lösungen von 2-Chloräthyl phosphonsäure getaucht:
Konz. der Behand- Behandlung vor d' er F.rnte l-arbindex*) Behandlung nach der Krnte
lungslösung Fruchtahlösung l-ruehlfestigkeit Fruchtfestigkeil Farbinde\*i
beim Schütteln
des Baumes
(ppm) (■ν;.) (kg/enr) 4,8 (kg/cm")
Unbehandelt 2 1.399 3.6 1,399 4.8
75 15 0,850 2,3 0.928 3.5
250 35 0.422 1,4 0,429 2,3
1000 90 0,211 1,0 0,225 1,4
2000 10Ü 0.204 1,0 0,204 1,0
4000 100 0,204 und I = gelb. 0.204 1.0
*) Unter Verwendung eines Beuertungssch emus, in dem 5 - grün
Durch die Spritzbehandfung vor der Einte wurde die Fruchtablösung gefördert, was die Ernte wesentlich erleichterte. Weiterhin wurde durch diese Behandlung der Reifeprozeß beschleunigt, was sich ir. einer Verminderung der Fruchtfestigkeit und Zunahme der Gelbfärbung zeigte. Durch die Tauchbehandlung nach der Ernte wurde ebenfalls der Reifeprozeß beschleunigt, so daß die Früchte eher eßreif wurden als die unbehandelten.
Beispiel 99
Förderung der Ablösung von Nüssen
Pekannußbäume (Carya illinoensis) wurden vor der Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und bei der Ernte der Nußabwurf beim Schütteln der Bäume ermittelt Ferner wurden geerntete Pekannüsse in wäßrige Lösungen von 2-ChloräthyIphosphonsäure getaucht und die Ablösung der äußeren Schale untersucht:
Durch die Behandlung wurden die Nüsse an der Bäumen gelockert und ihre Herauslösung aus den
;,s Außenschalen (Exocarp) gefördert. Bei einer Spritzbe Handlung der Bäume mit 2000 ppm wurde ein Biattabfai beobachtet. Die behandelten Bäume konnten eine bi: drei Wochen früher als die unbehandelten geerntei werden. Dies ist wirtschaftlich vorteilhaft, da sich be; unbehandelten Bäumen die Nüsse häufig schwer im optimalen Reifezustand ernten lassen und, wenn sie se lange an den Bäumen bleiben, bis sie sich leicht ablösen lassen, meist eine Qualitätseinbuße erfahren. Durch die Tauchbehandlung der geernteten Nüsse wurde die Herauslösung aus den Außenschalen wesentlich erleichtert.
Die Behandlung von Pekannußbäumen mit einem erfindungsgemäßen Mittel ist insbesondere für die Ernte mit Schüttelgeräten vorteilhaft, da die Nüsse hierdurch in ihrer optimalen Qualität geerntet werden können.
Konzentration der vom Baum Zunahme der
Behandlungslösung geschüttelte geöffneten
Nüsse Schalen bzw.
herausgelösten
Nüsse
(ppm) (%) (%)
Unbehandelt 20 5
250 50 40
500 90 82
1000 92 90
2000 96 97
Beispie! 100
Beschleunigung des Reifeprozesses
und Beseitigung der adstringenden Wirkung
bei Persimonen
Persimonenbäume (Drispyros sp.) wurden vor der Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-ChloräthyIphosphonsäure gespritzt; eine Woche nach der Behandlung wurden die Früchte geemtet und der prozentuale Anteil an reifen Früchten sowie die Verminderung des adstringierenden Charakters untersucht Ferner wurden unreif geerntete Früchte in wäßrige Lösungen von 2-ChIoräthylphosphonsäure getaucht und sieben Tage nach der Behandlung der Reifegrad und die Verminderung der adstringenden Wirkung untersucht:
•"Μ
Konzentration der
Behandlungs- ^
lösung
Behandlung vor
der Hrnte
ι ppm I
Früchte
("■■■)
Adslnngen/-heseiligung
Behandlung nach
der F.rnle
reiie -VKtmi-
Früchte i:enzbeseitimini:
(■'■■)
C -
Unbehaiidelt 5 6 5 b
250 35 42 40 46
500 87 90 90 93
1000 100 100 100 100
5000 - - 100 100
Persimonen müssen in unreifem und festem Zustand geerntet werden, um den Transport zum Markt unbeschädigt zu überstehen, jedoch reifen die unreifen Früchte häufig nicht gleichmäßig nach und haben eine stark adstringierende Wirkung, was ihre Qualität wesentlich beeinträchtigt. Durch Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Verbindung sowohl vor als auch nach der Ernte kann eine gleichmäßigere schnellere Ausreifung erzieh werden und die adstringierende Wirkung der Frucht beseitigt werden.
Beispiel 101
Beschleunigung des Reifeprozesses bei Ananas
Ananasfrüchte (Ananas sp.) wurden zwei Wochen vor der normalen Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und der Anteil an reifen Früchten in verschiedenen Zeitabständen nach der Behandlung ermittelt:
42
Anwendungs- Keil 14 e ι-π ι c η it
\errullnis Tagen :s
I kg/ha) 0
Unbehandelt 30 10 40
1,12 32 40 30
2,24 67 40 28
4,48 95 28 5
8,96 5
30
45
Durch die Behandlung mit der erfindungsgemäßen Verbindung wurde der Reifeprozeß beschleunigt und der Anfall der erntereifen Früchte auf einen kurzen Zeitraum konzentriert, so daß weniger einzelne Ernten zum Pflücken der Früchte erforderlich waren.
55
Konzentration der
Behandlungslosung
(ppm)
U !!behandelt
reife Früchte
S2
100
Ananas, wie auch Feigen, Bananen, Birnen, Pfirsiche und Tomaten, müssen in nicht voll ausgereiftem Zustand geerntet werden, um sie ohne Schaden transportieren zu können. Durch Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Verbindung vor oder nach dem Transport kann das Nachreifen beschleunigt werden, ohne daß Qualitätsverluste während desTransports eintreten.
Beispiel 103
Beschleunigung des Kraulverfalls
und Hemmung des Pflanzenwachstums bei Kartoffeln
Kartoffelpflanzen (Solanum tuberosum) wurden zwei Wochen vor der Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und der Einfluß der Behandlung auf das Welken des Krautes und das Wachstum der Pflanzen nach zwei Wochen untersucht:
Anwendungs- K. raulverfall Wuchv-
vi'rhüillnis henimung
1 kg/ha 1 ( .1
IJnbehandelt 0 0
0.28 40 85
0.56 100
1.12 87 100
4.48 100 100
Die Möglichkeit einer Hemmung des Pflanzenwachstums und Beschleunigung des Krautverfalls ist für die Kartoffelernte von wirtschaftlichem Nutzen, da diese Ernte nicht nur von der Reifezeit der Kartoffeln, sondern auch von der Marktlage, dem Wetter und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften abhängig ist und Kartoffeln erst geerntet werden, wenn das Kraut verfallen ist, weil sie dann bereits etwas »gefestigt« sind und nicht so leicht durch Erntegeräte beschädigt werden können. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn man das Kraut rechtzeitig im lahr zum Absterben bringt, um die Gefahr des Befalls mit Kartoffelkrankheiten, wie Kraut- und Knollenfäule, zu vermindern.
Beispiel 102
Förderung des Nachreifens von Ananas
Ananasfrüchte (Ananas sp.) wurden nach der Ernte einer Spritz- oder Tauchbehandlung mit wäßrigen 2-Chloräthylphosphonsäurelösungen unterworfen und sieben Tage nach der Behandlung der Anteil ausgereifter Früchte ermittelt:
Beispiel 104
Steigerung des Ernteertrages bei Kartoffeln
Kartoffelpflanzen (Solanum tuberosum) wurden erstens bei einer Höhe der jungen Pflanzen von 10 bis 12 cm und zweitens bei einer Höhe der Pflanzen von 12 bis 15 cm mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt Bei der Ernte wurden die folgenden Erträge erzielt:
Anuendunev Krtrai: in kg/ha nach
verhaltnis Behandlung hei
10 12 cm 12- 15 cm
ι; · / ha» Hohe Hohe
I inbehandelt 33t?5 33Uo
12') 380.0 .T3.S
240 380.0 4(i8.O
Bei Behandlungen in beiden Wachstumstadien mit 120 g bzw. 240 g 2-Chloräthylphosphonsäure je Hektar wurden wesentlich größere Ernteerträge als ohne Behandlung erzielt.
Beispiel 105
Hemmung der- Umwandlung von Stärke in Zucker bei Kartoffeln
Kartoffeln (Solanum tuberosum) wurden nach der Ernte und vor der Lagerung 2 Minuten iang in wäßrige Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure getaucht und die Hemmung der Stärkeumwandlung im Vergleich zu unbehandelten Kartoffeln untersucht:
konzentration der Hemmung der
Bchan'Jlunüii'.^.'jni; Suirkeumwanillung
(ppm) ("»1
Lnbehandclt 0
1000 15
5000 20
1 OtXX) 35
Frisch geerntete Kartoffeln haben normalerweise einen hohen Stärke- und niedrigen Zuckergehalt: nach dem Kochen sind sie weiß jnd mehlig und milde im Geschmack; als Chips oder Pommes frites zubereitet haben sie eine schöne goldgelbe Farbe. Beim Lagern bei Temperaturen unter 10°C verwandelt sich die Stärke teilweise in Zucker; diese Umwandlung nimmt mit dem Abfall der Lagertemperatur zu. Kartoffeln, in denen eine solche Umwandlung stattgefunden hat, schmecken nicht nur süß. sondern sind nach dem Kochen auch wäßrig oder glasig und von gelblicher Farbe; bei der Verarbeitung zu Chips oder Pommes frites karamelisiert der Zucker, und das Produkt wird dunkel. Diese Nachteile können durch die obige Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Verbindung weitgehend vermieden werden, da hierdurch die Stärkeumwandlung wesentlich vermindert werden kann.
Beispiel 106
Steigerung des Ernteertrags bei Kartoffeln, insbesondere Saatkartoffeln
Kartoffelpflanzen (Solanum tuberosum) wurden im frühen Blütenstadium mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt Bei der Ernte wurde der Ertrag an ,großen (US No. 1), mittleren (unter 4,9 cm Durchmesser) und kleinen (Auslese) Kartoffeln ermittelt:
Anucnduniiv kurlol'l ein. : I niae kleine ι ie-.a ι
\ erhaltnis ti ro Ke miniere
iky/ha ι 8.4 100
l'nbehanddi "0 15.(. i).4 118.0
0.14 83,0 25.(i I)." 133.1
0.2 S 87.3 3(i.l !).(, 135.2
0,5(i 77.3 48.3 14.3 Χ'·. Ί
"· 24 V" S 3(i,4
Bei allen Behandlungen mit 2-Chloräthylphosphon säure wurde eine Steigerung des Ernteertrages erzielt ausgenommen bei einem Anwendungsverhältnis vor 2,24 kg/ha, bei dem eine starke Hemmung de; Pflanzenwachstums und eine Verminderung des Ern teertrags erfolgte.
Bei Behandlungen mit 0.14 und 0,28 kg/ha wurder zwar auch größere Erträge an großen Kartoffeln erzielt jedoch wurde die größte Ertragssteigerung bei den kleinen Kartoffeln erhalten. Dies ist insbesondere für die Gewinnung von Saatkarioffeln vorteilhaft, da hierfür kleine Kartoffeln bevorzugt werden Man kann zwar auch große Kartoffeln in kleinere Stücke schneiden und diese als Saatkartoffeln verwenden jedoch ist dies teurer, und die zerschnittenen Kartoffeln sind im Vergleich zu kleinen ganzen Kartoffeln stärker anfällig für Krankheiten. Infolgedessen ist die Anwendung eines erfindungsgemäßen Mittels zur Gewinnung von kleinen Saatkartoffeln wirtschaftlich vorteilhaft.
Beispiel !07
Regulierung des Keimens \on kartoffeln
Kartoffelknollen (Solanum tuberosum) wurden vor dem Pflanzen bzw. vor dem Einlagern I Minute lang ir wäßrige Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsaure getaucht und die Anzahl der Keime je Knolle sowie die Beschleunigung des Keimvorganges im Vergleich zi unbehandelten Kartoffeln ermittelt:
konzentration der Anzahl k e 1 m -
Behandlungsiösung k eime ic beschleu
1 ppm) k nolle nigung
( ■)
L'nbehandck 0
10 20
100 6 30
500 5 20
1000 2 0
10000 1 0
Bei Behandlung mit 10, 100 und 500 ppm 2-Chloräthylphosphonsäure wurde bei Saatkartoffeln die Anzahl der Keime je Knolle erhöht und dei Keimvorgang, d. h. die Entwicklung der Keime und ihi Hervorkommen aus dem Erdboden nach dem Pflanzen
beschleunigt Eine Vergrößerung der Anzahl der Keime je Knolle ist im allgemeinen mit einer Steigerung des Ernteertrages verbunden. Ein frühzeitiges Keimen bzw frühes Hervorkommen aus dem Erdboden führt im allgemeinen zu einer früheren Erntereife.
Bei Behandlungen mit 1000 und 10 000 ppm wurde die Zahl der Keime vermindert und der Keimvorgang verlangsamt Die Hemmung des Keimvorganges isi wichtig für die Lagerung von Speisekartoffeln, damil
diese länger ihren Marktwert behalten. Die Keimentwicklung ist bei Speisekartoffeln unerwünscht, da die zum Entkeimen erforderliche Arbeit kostspielig ist und die Kartoffeln durch Abgabe von Nährstoffen und Wasser an den Keim schrumpfen und an Gewicht verlieren.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich also in niedrigen Konzentrationen zur Beschleunigung des Keimens hei Saatkartoffeln und in hohen Konzentrationen zum Hemmen des Keimvorganges bei Speisekartoffeln.
Darüber hinaus konnte die bei bestimmten Kartoffelsorten (z.B. Irischen Kartoffeln) nach der Ernte auftretende Grünfärbung der Knollen beseitigt werden, wenn die Kartoffeln vor dem Verkauf in Lösungen von 1000 oder 10 000 ppm 2-Chloräthylphosphonsäure getaucht wurden.
Beispiel 108
20
Förderung des Reifeprozesses,
der Farbentwicklung und der Pflückbarkeit
von Paprikaschoten
Gemüsepaprikapflanzen (Capsicum sp.) wurden kurz vor der Ernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt. Ferner wurden geerntete grüne Früchte in wäßrige Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure getaucht. In beiden Fällen wurde der Gehalt an extrahierbarem rotem Farbstoff ermittelt:
Konzentration der
Behandlungslösung
(ppm)
% Orangefärbung bei Behandlung
vor der Ernte nach der Ernte
Unbehandelt 5 9
250 40 - 48
500 59 66
1000 84 87
2000 100 100
Die Frostbeständjgkeit der Fruchtknospen wurde durch die obigen Behandlungen also um 13 bzw. 23% erhöht
Beispiel 110
Förderung der Färbung und des Reifeprozesses bei Kürbissen
Kürbispflanzen und -früchte (Cuciimis pepo) wurden kurz vor der Ernte mit wäßrigen ^-Chloräthylphosphonsäurelösungen gespritzt. Ferner wurden geerntete Kürbisse einer Tauch- oder Spritzbehandlung mit wäßrigen 2-Chloräthylphosphonsäurelösungen unterworfen. In allen Fällen wurde sieben Tage nach der Behandlung die Entwicklung der Orangefärbung der Früchte beurteilt:
Konzentration der
Behandlungslösung
% Zunahme an extrahierbarem rotem Farbstoff bei
Behandlung
vor der Ernte nach der Ernte Behandlung
abgetötete lruchtknospen
Unbehandelt
500
1000
60
100
65
100 Unbehandelt
I
II
7,0 5,5 3,0
40
Die Entwicklung der roten Farbe, welche ein Zeichen beschleunigten Reifens ist, wurde durch Spritzbehandlung der Früchte vor der Ernte bzw. Tauchbehandlung der geernteten Früchte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gefördert. Beim Spritzen der Schoten an der Pflanze wurde ein gewisses Gelbwerden und Abfallen der Blätter beobachtet. Die grünen Früchte wurden jedoch an der Pflanze rot und ließen sich leichter pflücken. Es wurde festgestellt, daß durch die Behandlung der Paprikapflanzen mit einen erfindungsgemäßen Mittel die Verbindung zwischen Frucht und Stiel an der Stelle der normalen Fruchtablösung gelockert wurde, so daß sich die Früchte leichter pflücken ließen.
Beispiel 109
Erhöhung der Frostbeständigkeit von Pflaumen
Italienische Pflaumen (Prunus sp.) wurden mit einer wäßrigen Lösung von 40 ppm 2-Chloräthylphosphonsäure (I) bzw. einer wäßrigen Lösung von 50 ppm 2-Chloräthylphosphonsäure plus 40 ppm Gibberellsäure (II) gespritzt und 5 Monate nach der Behandlung die durch Absinken der Temperatur auf -240C abgetöteten Fruchtknospen ermittelt:
Die Orangefärbung von Kürbissen ist ein Indikator für ihren Reifezustand. Bei beiden obigen Behandlungsarten wurde die Orangefärbung von Kürbissen gefördert, wobei bei grünen Früchten die Farbentwickkmg schneller vor sich ging als bei bereits etwas gefärbten, jedoch war bei beiden die Fruchtfärbung zum Schluß gleichmäßiger als bei unbehandelten Früchten. Es wird zwar angenommen, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen die Farbentwicklung durch Beseitigung der grünen Farbstoffe fördern, so daß die natürlich entwickelte Orangefärbung zum Ausdruck kommt, jedoch ist es auch möglich, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen die Pigmententwicklung direkt stimulieren oder steigern.
Beispiel 111 Förderung des Reifeprozesses bei Pflaumen
Pflaumenbäume (Prunus sp.) der Sorte »Italian Prunes« wurden mehrere Wochen vor der Ernte mit wäßrigen 2-Chloräthylphosphonsäurelösungen gespritzt. Ferner wurden geerntete Pflaumen in wäßrige Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure getaucht. In allen Fällen wurde der Einfluß der Behandlung auf den Reifegrad der Früchte anhand der im folgenden gegebenen Merkmale untersucht:
\ CIC IACC
65 Lösliche "-arbindex der 16 67 968 Fruchtfestigkeit 66 Bräunungs
Konz. der Feststoffe Haut*) Gelbes Frucht Fruchtgröße index
Behandlungs fleisch kg/100 Früchte
lösung (%) (kg/cm2) (%)
(ppm) (%)
Unbehandelt 15,8 1,0 0,766 17,8
- behandelt 6 3,45
Vor der Ernte 17,7 2,0 0,640 15,8
40 19,4 2,9 29 0,562 3,58 16,2
80 : behandelt 55 3,72
Nach der Ernte 18,9 3.0 0,493 20,0
160 65 3,45
*) 0 = unreif, grün, 3 = tiefrot.
Durch Anwendung von 2-Chloräthylphosphonsäure vor der Ernte wurde die Ausreifung der Früchte ein bis zwei Wochen vorverlegt und die Fruchtqualität verbessert, was sich in einem höheren Gehalt an löslichen Feststoffen, einer Verstärkung der Haut- und Fleischfarbe und einer Verminderung der Fruchtfestigkeit zeigte. Weiterhin wurden durch die Behandlungen vor der Ernte größere Früchte erhalten und die innere Bräunung vermindert.
Durch Tauchen der geernteten Früchte in Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure wurde die Fruchtqualität verbessert und der Nachreifeprozeß beschleunigt, was sich ebenfalls in einer Erhöhung des Gehaltes an löslichen Feststoffen, Verstärkung der Färbung und Verminderung der Fruchtfestigkeit zeigte.
Durch Behandlung mit einer erfindungsgemäOen Verbindung vor der Ernte oder nach der Ernte konnte also der Reifeprozeß von Pflaumen beschleunigt, die Fruchtgröße gesteigert und die Qualität der Früchte verbessert werden.
B e i s ρ i e 1 112
Förderung des Reifeprozesses bei Pflaumen
Pflaumenbäume (Prunus sp.) der Sorte »Italian Prunes« wurden mehrere Wochen vor der Ernte mit einer wäßrigen Lösung von 50 ppm Gibberellsäure (1) bzw. 40 ppm 2-Chloräthylphosphonsäure (II) bzw. 50 ppm Gibberellsäure plus 40 ppm 2-ChIoräthylphosphonsäure (111) gespritzt und der Einfluß der Behandlung auf die Reife der Pflaumen im Vergleich zu unbehandelten Pflaumen ermittelt:
Behandlung Lösliche Farbindex der Reife Früchte Fruchtfestigkeit . Fruc In größe Uriiiinungs-
Feststoffe Haut nach 4 Tagen kg/100 Früchte index
(%) (%) (kg/cm2) (%)
Unbehandelt 17,2 1,6 38 0,605 3,63 16,8
I 17,3 1,5 28 0,766 3,90 9,2
II 19,4 2,5 71 0,549 3,90 16,3
III 19,9 2,6 52 0,633 4,00 9,0
Durch Behandlung mit Gibberellsäure allein wurde eine Verminderung der inneren Bräunung und eine Steigerung der Fruchtgröße erzielt, jedoch wurde die Erreichung der Erntereife verzögert, was sich in keiner Zunahme der löslichen Feststoffe, dem Farbindex der Haut, dem Anteil an reifen Früchten 4 Tage nach der Behandlung und einer Zunahme der Fruchtfestigkeit zeigte.
Durch die Behandlung mit 2-Chloräthylphosphonsäure wurde die Erntereife ein bis drei Wochen früher erzielt, was sich in der Zunahme der löslichen Feststoffe, des Farbindexes der Haut und des Anteils an reifen Früchten 4 Tage nach der Behandlung sowie der Verminderung der Fruchtfestigkeit zeigte. Die Fruchtgröße wurde gesteigert, während die innere Bräunung im Gegensatz zur Behandlung mit Gibberellsäure allein nur wenig vermindert wurde. Die Bräunung des Fruchtfleisches ist ein physiologischer Vorgang, durch welchen die Fruchtqualität stark beeinträchtigt wird. Gibberellsäure hat zwar einen stark hemmenden Einfluß auf diesen Vorgang, jedoch verzögert sie auch den ReifeDrozeß der Frucht wesentlich. Bei Verwendung einer Kombination von 2-Chloräthylphosphonsäure und Gibberellsäure wird die Bräunung des Fruchtfleisches vermindert, die Fruchtfärbung gefördert und der Anteil an löslichen Feststoffen sowie die Fruchtgröße und der Anteil an reifen Früchten 4 Tage nach der Behandlung erhöht, ohne daß die Fruchtfestigkeil vergrößert wird.
Aus Obigem geht hervor, daß 2-Chloräthylphosphon säure und Gibberellsäure allein zwar einen vorteilhafter Einfluß auf bestimmte Kriterien der Fruchtqualitä haben, durch Kombination beider Verbindungen jedocl eine optimale Wirkung in bezug auf den Reifcvorganj und die Qualität der Früchte erzielt wird.
Beispiel 113
Verminderung der Wuchshöhe von Straßenrandvegeta tionen
fts An Straßenrändern wachsende Pflanzen, wie Agropy ron, Poa, Rannuculus, Cirsium, Viccia, Lolium, Dactyli; Festuca, Phleum, Cicuta, Rumex, Heracleum um Vurtica, wurden mit wäßrigen Lösungen von 2-Chlor
'f
äthylphosphonsäure allein und in Kombination mit Mononatriummethanarsonat bzw. Maleinsäurehydrazid(l,2-dihydropyridazin-3,6-dion) gespritzt und nach der Behandlung die Verminderung der Wuchshöhe bei den nachfolgenden Pflanzen ermittelt:
Anwendungsverhältnis, kg/ha Verminde
rung der Wuchshöhe
2-Chloräthyl Mono- Malein- rui
phosphon nalrium- säure- W
säure methan- hyjrazid-
arsonat (1,2-dihydro-
pyridazin-
3,6-dion) (%
Unbehandelt 0
4,48 - - 58
8,96 - - 58
4,48 2,80 - 36
4,48 5,60 - 13
8.96 2,80 - 54
8,96 5,60 - 23
4,48 - 4,48 77
4,48 - 6,72 68
8,96 - 4,48 83
8,96 _ 6.72 ip
Förderung des Latexausflusses für die Kautschukgewin nung eingesetzt werden.
Beispiel 115 Steigerung der Latexausbeute bei Kautschukpflanzen
Kautschukpflanzen (Ficus sp.) wurden mit wäßrigen 2-Chloräthylphosphonsäurelösungen gespritzt Ferner wurden die zum Anzapfen vorgesehenen Stellen mit 2-Chloräthylphosphonsäure in einer Paraffinpaste be handelt In beiden Fällen wurde der Einfluß auf die Latexausbeute ermittelt:
Konzentration des Behandlungsmittels
(ppm)
% Zunahme
der Latexausbeute
Spritz- Pasten-
bchandlung behandlung
Unbehande
10
100
500
1000
10000
Bei allen Behandlungen wurde eine Verminderung der Wuchshöhe der Straßenrandvegetation erzielt. Dies ist wirtschaftlich vorteilhaft, da die Straßenränder dann nicht so häufig geschnitten oder gemäht zu werden brauchen.
35
Beispiel 114
Stimulierung und/oder Steigerung des Saftausflusses bei Kautschukpflanzen
Gummibäume (Heavea sp.) wurden mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt. Ferner wurden die Zapfstellen in den Rinden mit einer 2-Chloräthylphosphonsäure enthaltenden Paraffinpaste behandelt. In beiden Fällen wurde der Einfluß auf die Latexausbeute ermittelt:
0'
30
60
95
150
30
0
5
20
50
120
70
Wie aus den obigen Werten hervorgeht, kann die Latexausbeute durch Behandlung mit einem erfindungsgemäßen Mittel gesteigert werden. Bei der Behandlung mit ppm 10 000 wurde eine gewisse Blattablösung beobachtet.
Beispiel 116
Regulierung des Blütengeschlechtes
bei Kürbispflanzen
Kürbispflanzen (Cucurbita sp.) der Sorte »Squash« wurden im Stadium des ersten bis dritten echten Blattes mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und der Anteil der weiblichen Blüten an den ersten 15 Knoten bestimmt:
Konzentration des
Behandlungsmittel:;
Unbehandelt
1000
3 000
5 000
10000
20000
50000
SOOOO
100000
% Zunahme
der Latcxausheutc
Spritzbehandlung
Pastenbehandlung
0 0
10
25
60
100
139
130
Konzentration der
Behandlungslosung
(ppm)
Gummibäume werden zur Gewinnung von Latex angezapft, d. h., ihre Rinden werden mit Einkerbungen versehen, aus welchen die Kautschukmilch oder der Latex fließt. Zur Steigerung des Latexausflusses ist die Behandlung mit Auxinen, wie »2,4-D« und »2,4,5-T«, bekannt. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können mit gleich guter Wirkung wie diese bekannten Mittel zur weibliche Blüten an den
ersten 15 Knoten
Unbchandcli
50
125
S 500
100
100
Durch die Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Verbindung wurde die Bildung weiblicher Blüten ho gefördert, wodurch eine frühere und reichere Ernte ermöglicht wurde. Darüber hinaus ist diese Förderung der Bildung weiblicher Blüten an normalerweise monözischen Kürbissorten für die Gewinnung von Kreuzungssamen vorteilhaft, da die beseitigung männlieher Blüten am weiblichen Elternteil gewährleistet, daß alle erhaltenen Samen tatsächlich gekreuzt sind und außerdem das bei dieser Samengewinnung erforderliche Auspflücken der männlichen Blüten unnötig wird.
Beispie! 117 Steigerung des Ernteertrages bei Zuckerrüben
Zuckerrüben wurden im Abstai.J von drei Wochen zweimal mit 2-ChIoräthylphosphonsäure in einem Anwendungsverhältnis von 0,9 kg/ha gespritzt Sechs Wochen nach der zweiten Behandlung wurde gegenüber den ünbehandelten Pflanzen eine Steigerung des Ernteertrags an Rüben um 20% und eine Steigerung der Zuckerausbeute per Anbaufläche um 5% festgestellt
118
.Anwendungs Zucker per Zucker per Hemmung
verhältnis Frisch- Halm des Spitzen
gewicht wachstums
(kg/ha) (%) (%) <%)
Unbehandelt 100 100 0
2,24 123 140 54
4,48 140 168 91
IO
Beispiel Förderung der Zuckerbildung bei Zuckerrohr
Zuckerrohrpflanzen (Saccharum officinarum) wurden vier Wochen vor der normalen Rohrernte mit wäßrigen Lösungen von 2-Ch)oräthylphosphonsäure gespritzt. Die Ergebnisse waren wie folgt:
Durch die Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Mittel wurde der Zuckergehalt der Pflanzen erhöht. Ferner wurde eine Hemmung des Spitzenwachstums und Förderung der Seitentriebe und bodenständigen Schößlinge erzielt, was zur Vermehrung des Halmgewebes und damit Vergrößerung des Raumes zur Speicherung von Zucker führen kann.
Beispiel 119
Regulierung des jährlichen Ernteertrages
bei Mandarinen
Mandarinenbäume (Citrus reticulata) wurden in voller Blüte mit wäßrigen Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure gespritzt und die Verringerung der Fruchtlast sowie die Wiederkehr der Blüte im darauffolgenden Jahr untersucht:
40 Konzentration der
Behandlungslösung
(ppm)
Verminderung
der Blüten
Wiederkehr der
Blüte im
nächsten Jahr
Unbehandelt
50
100
200
0
30
45
75
10
35
35
65
Ein bekanntes Problem bei Mandarinen, wie auch bei Apfelsinen, Äpfeln und anderen Früchten, besteht darin, daß die Bäume in jährlich abwechselnder Folge sehr gut und sehr schlecht oder gar nicht tragen. Dies liegt daran, daß eine überschwere Fruchtlast dem Baum zu viele Nährstoffe entzieht, so daß er im nächsten Jahr nicht die nötige Kraft für einen guten Fruchtansatz hat. Eine solche alternierende Folge setzt sich meist sehr dauerhaft fort, wenn sie einmal begonnen hat.
Durch Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Verbindung kann die Biütenzahl und damit die Fruchtlast eines Baumes im Jahr des guten Fruchtansatzes verringert werden, so daß der Baum im nächsten Jahr genügend Kraft zum neuen Blütenansatz hat. Gleichzeitig führt die Verminderung der Fruchtlast zu größeren und qualitativ besseren Früchten. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verbindungen kann also die alternierende Folge guter und schlechter Erntejahre aufgehoben und für eine gleichmäßig gute Ernte von einem Jahr zum andern gesorgt werden.
Beispiel 120
Förderung des Alterns und Nachreifens
von Tabakblättern
Tabakpflanzen (Nicotiana tabacum) wurden zwei Wochen vor der Ernte mit 2-Chloräthylphosphonsäure behandelt. Ferner wurden geerntete Tabakblätter einer Spritz- oder Tauchbehandlung mit 2-Chlorathylphosphonsäure unterworfen. Es wurde die Anzahl der erntereifen Blätter je Pflanze und die Alterung und Nachreifung der geernteten Blätter untersucht:
Knnz. der Behandlungs Behandlung voi der firnte Verminderung Behandlung nach der lirnte
lösung Anzahl der Alterung der der NachrciTezeit Alterung der Yciminderung
erntereifen geernteten in Tagen geernteten der Nachreifezeit
Blätter je Blatter*) Bliilter*,' in Tagen
(ppm) Pflanze 0
Unbehandelt 2 20 2 H) 0
500 4 40 3 :o I
1 000 6 63 S ^7 1
10 000 IO 78 Iben l-artv (l(l 4
"") Als Reduktion des C'hlorophvlliiehalis und Ausdruck der nc
Tabakblätter werden normalerweise geerntet, wenn werden zur Zeit 2 oder 3 Blätter je Pflanze in Abständen
sie viele kleine hellgelbe Stellen haben und ihre Farbe fts von jeweils etwa einer Woche gepflückt. Um alle Blätter
im übrigen vom dunklen Blattgrün zu hellem Grün eines Tabakfeldes zu ernten, sind im allgemeinen etwa 5
gewechselt hat. Bei der Ernte werden zuerst die bis 8 einzelne Ernten erforderlich,
untersten ältesten Blätter gepflückt; normalerweise Durch die Behandlung mit einer erfindungsgemäßen
Verbindung wird die Anzahl der erntereifen Blätter erhöht und dadurch die Zahl der zum Abernten eines Feldes erforderlichen Einzelernten verringert.
Die geernteten Blätter werden noch einem Nachreifeprozeß unterworfen, bei welchem der Chlorophyllgehalt reduziert wird und die Blätter eine gelbe Färbung annehmen. Dieser Vorgang kann durch Spritz- oder Tauchbehandlung der geernteten Blätter mit einer erfindungsgemäßen Verbindung um mehrere Tage abgekürzt werden.
Beispiel 121
Verminderung des Nikotingehalts von Tabak
Tabakpflanzen (Nicotiana tabacum) wurden vor der Ernte mit wäßrigen 2-Chloräthylphosphonsäurelösungen gespritzt. Ferner wurden geerntete Tabakblätter Spritz- oder Tauchbehandlungen mit wäßrigen 2-Chloräthylphosphonsäurelösungen unterworfen. In beiden Fällen wurde die Verminderung des Nikotingehalts gegenüber unbehandelten Pflanzen bzw. Blättern untersucht:
Anwendungsverhiiltnis
mg/Pflanze
"1. Nikotin hei Behandlung
vor der Krnie nach der Lrnte
Blatter Stiele Blätter
Unbehandelt 2.64 0.63 2.54
90 1.53 0.33 1.47
120 1.17 0.21 1.19
150 0.98 0.16 0.99
Durch Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Verbindung ist es also möglich, Tabakprodukte mit niedrigem Nikotingehalt zu gewinnen.
Beispiel 122
Förderung der Bildung von Wurzelschößlingen
und Verminderung der Wuchshöhe bei Rasengräsern
Rasengräser wie
(1) Kentucky-Wasserfuchsschwanz (Poa sp.),
(2) Schwingel (Festuca sp.),
(3) Schmiele (Agrostis sp.),
(4) Bermudagras (Cydonon sp.) und
(5) Zoysiagras (Zoysia sp.)
wurden mit wäßrigen 2-Chloräthylphosphonsäurelösungen gespritzt und der Einfluß der Behandlung auf die Bildung von Wurzelschößlingen und die Wuchshöhe der Gräser untersucht:
Anwendungs- % Zunahme der
verhältnis Wurzelschößlinge
Durchschnittliche
Verminderung
der
WuchshShe
(kg/ha)
12 15 14 3 12 23 18 25 20 10 20 39 12 19 Π 7 14 54
Die durch die Behandlung mit der erfindungsgemäßen Verbindung erzielte Zunahme der Wuradschößfinge ist von vorteilhaftem Einfluß auf die Bildung einer
festen Grasnarbe, da sich das Gras besser und dichter über die gewünschte Fläche ausbreitet. Eine weitere Stimulierung der Wurzelschößlingsbildung kann erreicht werden, wenn man das Gras 3 bis 7 Tage nach der Behandlung mäht. Durch die schnelle Ausbildung einer dichten Grasnarbe kann die normalerweise zur Gewinnung handelsüblicher Grassoden erforderliche Zeit verkürzt werden. Durch die Verminderung der Wuchshöhe der Gräser braucht der Rasen nicht so häufig gemäht zu werden.
Beispiel 123
Förderung der Ablösung von Nüssen
Walnußbäume (Juglans sp.) wurden vor der Ernte mit wäßrigen 2-Chloräthylphosphonsäurelösungen gespritzt und bei der Ernte der Nußabwurf beim Schütteln der Bäume ermittelt. Ferner wurden geerntete Walnüsse in wäßrige Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure getaucht und die Ablösung der äußeren Schale untersucht:
Konzentration der Vom Baum Zunahme der
Behänd I ungslösung geschüttelte geöffneten Schalen
Nüsse hzw. heraus
gelösten Nüsse
(ppm) Γ.-)
Unbehandelt 10 0
250 40 30
500 85 75
1000 95 85
2000 95 97
Durch die Behandlung wurden die Nüsse an den Bäumer, gelockert und ihre Herauslösung aus den Außenschalen (Exocarp) gefördert. Bei einer Spritzbehandlung der Bäume mit 2000 ppm wurde ein Blattabfall beobachtet Die behandelten Bäume konnten eine bis drei Wochen früher als die unbehandelten geerntet werden. Dies ist wirtschaftlich vorteilhaft, da sich bei unbehandelten Bäumen die Nüsse häufig schwer im optimalen Reifezustand ernten lassen und, wenn sie so lange an den Bäumen bleiben, bis sie sich leicht ablösen lassen, meist eine Qualitätsverminderung erfahren. Durch die Tauchbehandlung der geernteten Nüsse wurde die Herauslösung aus den Außenschalen wesentlich erleichtert-
Die Behandlung von Walnußbäumen mit einem erfindungsgemäßen Mittel ist insbesondere für die Ernte mit Schüttelgeräten vorteilhaft, da die Nüsse hierdurch in ihrer optimalen Qualität geerntet werden können.
Beispiel 124
Förderung der Wurzelbildung bei Eibenstecklingen
Eibensteckreiser (Taxus cuspidata) wurden am unteren Ende bis zu einer Höhe von etwa 5 cm mit Talkumpulvern eingestäubt, welche verschiedene Mengen 2-Chloräthylphosphonsäure enthielten. Bei weiteren Stecklingen wurde das untere Ende kurz in Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure verschiedener Konzentration ohne und mit Zusatz von jeweils 200 ppm einer zur Förderung der Wurzelbildung bekannten Hormonmischung aus Indol-2-butansäure und Naphthalinessigsäure getaucht. Alle Stecklinge wurden im Treibhaus in eine zur Wurzelbildung geeignete Sandmi-
709525/465
schung gesetzt und 10 Wochen nach der Behandlung die Wurzelbildung an den Stecklingen untersucht:
Chloriithyl- Anteil ;in Stecklingen mit Wurzeln in % 68 Hormon Hormon
lihosphonsiiure
im Behandlungs
mittel
Staub- rauchbehandlung
behandlung ohnc mil
74 76
(ppm) 79 71 79
Vergleich (0) 65 83 73 84
100 54 80 87
500 85 87
1000 44 67
2000
6000
Sowohl bei der Staubbehandlung als auch bei der Tauchbehandlung der Stecklinge mit der erfindungsgemäßen Verbindung wurde der Anteil an wurzelbildenden Stecklingen erhöht. Bei Verwendung einer Kombination von 2-Chloräthylphosphonsäure mit der genannten Hormonmischung wurde die Wurzelbildung stärker gefördert als bei Verwendung beider Mittel allein.
Weiterhin wurde die Wurzelbildung von mit 2-Chlor-
äthylphosphonsäure behandelten Stecklingen qualitativ verbessert, da sich die Wurzeln über die ganze in das Sandbeet eintauchende Länge des Steckreises bildeten, während sich bei unbehandelten und nur mit der Hormonmischung behandelten Reisern die Wurzeln nur am untersten Ende bildeten, wo sie beim Herausnehmen der Stecklinge aus dem Zuchtbeet leicht abbrechen, so daß die Ableger unbrauchbar werden.
Beispiel 125
Tabakpflanzen (nicotiana tabacum) wurden geköpft und, wie in der US-PS 31 03 431, Spalte 3, Zeile 71 bis Spalte 4, Zeile 7 beschrieben, mit einer wäßrigen Lösung der Testverbindung behandelt. Die Bewertung des Ergebnisses erfolgte 14 Tage später im Vergleich mit unbehandelten Pflanzen.
Die in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßten Ergebnisse zeigen, daß alle drei Verbindungen zur Unterbindung des Wachstums der Seitentnebe geeignet sind, daß jedoch die beiden Vergleichsverbindungen zu so starken Verbrennungen der Blätter führen, daß sie keine praktische Anwendung finden können. Dagegen erlaubt die erfindungsgemäße Verbindung die Unterdrückung des Seitentriebwachstums ohne Auftreten von Verbrennungserscheinungen.
Verbindung
Dosis in mg je Pflanze Seilentriebinhihierung Bemerkungen
2.4-Dichlorbenzylirihutylphosphoniumchlorid
(4-Methyibenzyl)-tributvlphosphoniumchlorid
2-Chloräthylphosphonsäure
401I
25(+0,1"ZnTeIiSId)1)
25 (+ ! %Tensid)
50 (+ 0,1 % Tensid)
50 (+ 1 % Tensid)
100 (+0,1% Tensid)
20-)
40
60
75
80
90 30% Verbrennung der Blätter
leichte Verbrennung des
Stammes
30% Verbrennung der Blätter
60% Verbrennung der Blätter
80% Verbrennung der Blätter
90% Verbrennung der Blätter
starke Verbrennung der Blätter
keine Verbrennung
keine Verbrennung
keine Verbrennung
keine Verbrennung
keine Verbrennung
keine Verbrennung
') Jeweils in 15 ml H:O.
-) Jeweils in IO ml H2O.
Die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Pflanzenwuchsmittel geht ebenfalls aus den obigen Beispielen hervor. So wurden wäßrige Lösungen von 2-Chloräthylphosphonsäure, ihrem cyclischen Pyrocatecholester, ihrem cyclischen 4-Chlorpyrocatecholester und ihrem 2-Chloräthylmonoester sowie von 2-Bromäthyl- und 2-Jodäthylphosphonsäure verwendet, wobei diese Verbindungen auch durch andere der eingangs genannten hydrolysierbaren Phosphonsäurederivate ersetzt werden können. Die verwendeten Lösungen enthielten zum Teil noch Alkohol und/oder Aceton und/oder Methylethylketon als zusätzliche Lösungsmit- *eL Darüber hinaus wurden den Lösungen noch geringe Mengen Essigsäure zugesetzt, um ihren pH-Wert auf Werte unter 5 einzustellen, und in einigen Fällen wurde auch noch eine Puffersubstanz zugegeben. Zum Aufbringen auf die Pflanzen wurden konzentrierte Lösungen mit Wasser verdünnt Die Konzentrate enthielten etwa 10 bis 15 Gew.-% Phosphonsäurederivat und wurden in verschlossenen Polyäthylen- oder Polypropylenbehältern aufbewahrt
Die verwendeten Phosphonsäurederivate sind zum Teil neue Verbindungen. Die gemischten Diester können durch Umesterung eines substituierten oder unsubstituierten cyclischen Pyrocatecholesters einer 2-Halogenäthylphosphonsäure bei Temperaturen bis zu 6O0C erhalten werden.

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Pflanzenwuchsmittel mit Gehalt an einem oder mehreren Phosphonsäurederivaten, welche durch chemische oder enzymatische Hydrolyse ein Anion der allgemeinen Formel (I) bilden
O O
DE1968A0058241 1967-02-23 1968-02-20 Pflanzenwuchsmittel Granted DE1667968B2 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US61786067A 1967-02-23 1967-02-23
US69369867A 1967-12-27 1967-12-27

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE1667968A1 DE1667968A1 (de) 1972-03-16
DE1667968B2 true DE1667968B2 (de) 1977-06-23

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Application Number Title Priority Date Filing Date
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