DE1650327C3 - Dichtungsanordnung für Hähne und Schieber mit Schmierung der Dichtflächen - Google Patents
Dichtungsanordnung für Hähne und Schieber mit Schmierung der DichtflächenInfo
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Description
50
Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtungsanordnung für Hähne und Schieber gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Eine derartige Dichtungsanordnung ist aus der GB-PS 9 98 910 bekanntgeworden. Bei dieser bekannten
Dichtungsanordnung ist die den Sitzkörper umgebende Schmiermittelkammer an seinen gegenüberliegenden
Enden durch zwei Dichtungsringe abgeschlossen, die jeweils zwischen dem äußeren Umfang des
Sitzkörpers und dem Ventil-Gehäuse liegen. Der näher an dem Verschlußstück angeordnete Dichtungsring
liegt dabei zwischen zwei ineinander eingreifenden Abstufungen am Gehäuse und am ringförmigen Sitzkörper,
und der von dem Verschlußstück entfernte Dich- 6$ tungsring liegt in einer Abstufung am äußeren Ende des
Sitzkörpers und wird in diese unter Zwischenschaltung eines Ringkörpers mittels des Außenumfanges einer
Tellerfeder hineingedrückt, deren Innenumfang sich auf der anderen Seite an einem gehäusefesten Ring abstützt.
Die Tellerfeder drückt dabei nicht nur den erwähnten zweiten Dichtungsring in die Abstufung des
Sitzkörpers, sondern vermittels des Dichtungsringes auch den gesamten Sitzkörper gegen das Vcrschlußstück.
Damit die beiden in axialer Richtung räumlich voneinander getrennten Dichtungsringe auch tatsächlich
abdichten können, dürfen bei einer derartigen Anordnung zwischen dem Sitzkörper und dem Gehäuse
nur geringe Toleranzen auftreten. Das ist besonders bei Hähnen mit einem kugelförmigen Küken schwierig,
weil die kugelförmigen Küken leicht unrund werden. Auch bedingt das Einpressen des vom Verschlußstück
entfernt liegenden Dichtungsringes in die Abstufung des Sitzkörpers mittels der Tellerfeder sowie der beiden
an Innen- und Außenumfang der Tellerfeder angreifenden Ringkörper einen unerwünscht hohen Aufwand
an Einzelteilen mit entsprechenden Momagcproblemen
und Fehlerquellen. Soll bei der bekannten Dichtungsanordnung der Sitzkörper gedreht werden, dann
bedingt im übrigen die Anlage der Tellerfeder mit ihrem Außenumfang an dem Sitzkörper das größtmögliche
Drehmoment und kann die erforderliche Drehkraft unerwünscht vergrößern.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
bei einer Dichtungsanordnung der in Rede stehenden Art Vorkehrungen zur Verringerung der erforderlichen
Einzelteile und der Toleranzerfordernisse zu treffen.
Die Lösung der Aufgabe ist im Kennzeichnungsteil 1 des Anspruchs 1 herausgestellt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird also der zweite der beim Stande der Technik verwendeten
Dichtungsringe dadurch ersetzt, daß man die ohnehin vorhandene Tellerfeder eine Doppelfunktion ausführen
läßt. Die Tellerfeder sorgt sowohl für ein Andrücken des Sitzkörpers an das Verschlußstück als auch für die
Abdichtung der Schmiermittelkammer an dem vom Verschlußstück entfernten Ende des Sitzkörpers.
Das Angreifen des lnnenumfanges einer Tellerfeder an dem äußeren Ende eines Sitzkörpers ist an sich aus
der US-PS 31 57 190 bekannt, bei der jedoch keine Schmierung der Dichtflächen zwischen Verschlußstück
und Sitzkörper vorgesehen ist. Die Verwendung einer Tellerfeder sowohl als Anpreßfeder als auch einen
Dichtungsring einsparende Dichtungsfeder ist also auch durch diese Veröffentlichung nicht angeregt worden.
Während bei der eingangs erläuterten GB-PS 9 98 910 die dem Verschlußstück zugekehrte Schmiermittelrille
größeren Querschnitt als der den Sitzkörper durchdringende Kanal hat, ist gemäß Anspruch 2 der
vorliegenden Erfindung vorgesehen, daß ein den Sitzkörper axial durchdringender Schmiermittelkanal auf
der Seite der radialen Angriffsfläche größeren Querschnitt als auf der Seite der Schmiermittelwelle hat. Damit
erfolgt eine gewisse Drosselung des Schmiermittelstromes zu der Schmiermittellille am Verschlußkörper,
so daß sich beim Einströmen des Schmiermittels kein unerwünscht vorzeitiges Abheben des Sitzkörpers vom
Verschlußstück ergeben kann. Trotzdem ist der axiale Schmiermittelkanal genügend groß, um den Reibungswiderstand
beim Hindurchströmen des Schmiermittels kleinzuhalten und den Schmiermittelkanal auf einfache
Weise bohren zu können. Dabei kann man den Schmiermittelkanal insbesondere einfach vom äußeren
Ende des Sitzkörpers her mit großem Querschnitt boh-
ren, während man bei der Anordnung zweier axial benachbarter
Dichtungen wie bei der GB-PS 9 98 910 nur vom inneren Ende her bohren kann und dabei auch das
dem Verschlußstück zugekehrte Austrittsende des Schmiermittelkanals nicht verengen kann.
Anspruch 3 kennzeichnet eine vorteilhafte weitere Ausgestaltung mit einer weiteren Dichtungsrinj.'feder.
Bei einer derartigen Anordnung ist der einzige vorgesehene Dichtungsring zwischen den beiden Dichtungsringfedern
angeordnet und somit bestmöglich gegen Verschmutzung geschützt.
Es folgt die Beschreibung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung an Hand von Zeichnungen:
Fig.! zeigt einen Längsschnitt durch einen Hahn
mit an dem kugeligen Küken anliegender Dichtungsanordnung;
F i g. 2 zeigt eine vergrößerte, herausgebrochene Schnitiansicht der Dichtungsanordnung.
Der in F i g. 1 gezeigte Hahn 10 hat ein Hahngehäuse
11 mit einen Durchflußkanal 12 und beweglichem, als
Küken ausgebildeten Verschlußstück 13 mit kugeliger Oberflache 15. Das Küken 13 hat eine Durchgangsöffnung
14 und ist mittels Zapfen 16 und 17 in Ansät/en 19 und 20 des Gehäuses 11 drehbar gelagert.
An den das Küken 13 aufnehmenden zentralen Bereich 18 des Gehäuses 11 sind beidseitig mittels
Schweißungen rohrförmige und mit Anschlußflanschen 23 versehene Anschlußstutzen 21 angeschweißt, durch
die der Durchflußkanal 12 hindurchgeht. Die Anschlußstutzen haben an ihren dem Küken zugekehrten Enden
auf der Innenseite ringförmige Aussparungen 24 zur Aufnahme von Sitzkörpern 25, die zur abdichtenden
Anlage an dem Küken 13 bestimmt sind.
F i g. 1 zeigt den Hahn in der Öffnungsstellung, in der alle seine Teile einen Durchflußkanal von einheitlichem
Durchmesser bilden.
Zur Drehung der Sitzkörper 25 bei Betätigung des Kükens 13 in hier nicht näher zu beschreibender Weise
sind Kloben 27 vorgesehen, die in eine Verzahnung 28 der Küken eingreifen.
Jeder Sitzkörper 25 besteht aus einem Ringkörper 29, der auf der Seite des Kükens 13 eine Schmiermittelrille
30 aufweist. Diese dient zum Aufnehmen eines viskosen Schmiermittels zur Verbesserung der Abdichtung
zwischen Sitzkörper und Küken. Das Schmiermittel wird der Schmiermittelrille über eine den Sitzkörper
25 axial durchdringende Kanalanordnung 31 zugeführt, welche über eine von der Aussparung 24 gebildete
Schmiermittelkammer Anschluß an einen das Gehäuse 11 durchdringenden Kanal 32 hat. In das erweiterte äußere
Ende des Kanals 32 ist mittels Gewinde 34 und 35 ein Schmiermittel 33 eingeschraubt.
Der Sitzkörper 25 hat einen von einem Dichtungsring 36 umgebenen zylindrischen Teil. Der Dichtungsring
sitzt in einer Gehäuseaussparung 37 von eckigem Querschnitt. Der Dichtungsring 36 dichtet somit den
mittleren Bereich des Gehäuses 11 gegen Eindringen von Schmiermittel ab. An dem von dem Küken 13 abgekehrten
Ende des Sitzkörpers 25 liegt in noch näher zu beschreibender Weise eine Tellerfeder 38 an, die
den Sitzkörper 25 in Richtung auf das Küken drückt und zugleich gegen das Austreten von Schmiermittel in
den Durchflußkanal des Hahnes abdichtet. Zusammen mit dem Dichtungsring 37 grenzt die Tellerfeder 38
also eine Schmiermittelkammer in der Ausnehmung 24 ab.
Das von dem Küken 13 abgekehrte äußere Ende des Sitzkörpers 25 ist bei 39 ausgespart, und zwar ausgehend
von einem Punkt an seinem äußeren Ende in der Nähe des inneren Endes der Kanalanordnung 31. Auf
diese Weise kann das Schmiermittel leicht von dem Kanal 32 in die Kanalanordnung 31 gelangen. Wenn der
Schmiermitteldruck in der Schmiermittelkammer in der Ausnehmung 24 zu groß wird, dann löst sich das innere
Ende der Tellerfeder 38 vom äußeren Ende des Sitzkörpers 29 ab und läßt Fett austreten. Wenn der
Schmiermittelüberdruck entspannt ist, legt sich die Teilerfeder
38 wieder an den Sitzkörper 25 an.
Mit ihrem äußeren Umfang liegt die Tellerfeder 38 an einer Stufe 40 am radial außenliegenden Ende einer
etwa radialen Wand 41 des Gehäuses an. Die radiale Wand 41 verbindet den einen kleineren Durchmesser
aufweisenden Abschnitt des Durchflußkanals 12 mit der Aussparung 24. Für die Anlage des Innenumfanges der
Tellerfeder 38 an dem Sitzkörper 25 ist am äußeren Ende des Sitzkörpers 25 eine radiale Fläche 42 vorgesehen,
die in gleicher Weise wie die Stufe 40 lotrecht gegenüber der Achse des Sitzkörpers angeordnet ist.
Die zur Zuleitung des Schmiermittels an die Schmiermittelrille 30 dienende Kanalanord'iung 31 hat
einen vom äußeren Ende her bis dicht an die Schmiermittelrille heranreichende Abschnitt 31a größeren
Durchmessers. Dieser geht mit einem im Durchmesser verengten, kurzen Abschnitt 310 in die Schiniermiitelrille
30 über. Der verengte Abschnitt 31 b sorgt für eine Drosselung des Schmiermittels. Damit wird gewährleistet,
daß vor Eintritt des Schmiermittels in die Schmieimittelrille
30 im wesentlichen der gesamte Abschnitt 31.7 mit Schmiermittel gefüllt ist. Eine unerwünschte,
vorzeitige Entspannung durch Wegdrücken des Sitzkörpers 25 von dem Küken 13 wird somit vermieden.
Auch kann der im Durchmesser große Abschnitt 31«/
der Kanalanordnung einfach vom äußeren Ende des Sitzkörpers 25 hergebohrt werden.
Eine weitere Tellerfeder 43 ist auf der dem Küken 13 zugekehrten Seite des Dichtungsringes 37 zwischen
eine stufenförmige Erweiterung 44 der Ausnehmung 24 und einen ringförmigen Ansatz 45 des Sitzkörpers 25
eingeschaltet. Diese Tellerfeder 43 ist auch als Dichtungsringfeder ausgestaltet und drückt den Sitzkörper
25 mit genügend großer Kraft nach innen gegen das Küken 13. Die Tellerfeder 43 verhindert auch das Eindringen
von Schmutz.
Radial außerhalb der Sehmiermittelrillc 30 kann der
Sitzkörper 25 mit einem Dichtungsring 46 ausgerüstet sein, so daß kein Schmiermittel zwischen Küken 13 und
Sitzkörper 25 hindurch in das Hahngehäuse eintreten
Claims (3)
1. Dichtungsanordnung für Hähne und Schieber mit Schmierung der Dichtflächen, wozu ein über
eine am Gehäuse abgestützte Tellerfeder dichtend in Berührung mit dem Verschlußstück gepreßter
ringförmiger Sitzkörper in der Berührungsfläche eine Schmiermittelrille hat, die über eine Kanalanordnung
im Sitzkörper Anschluß an eine den Sitzkörper umgebende Schmiermittelkammer des Gehäuses
hat, der das Schmiermittel über einen Kanal im Gehäuse von außen zugeführt wird, wobei an
dem Sitzkörper umlaufende Dichtungen zur beiderseitigen Abdichtung der Schmiermittelkammer gegeni'ber
dem Strömungsmedium derari vorgesehen sind, daß der Schmiermitteldruck auf eine radiale
Angriffsfläche des Sitzkörpers wirken und diesen ebenfalls gegen das Verschlußstück pressen kann,
und die Tellerfeder bei übermäßig hohem Schmiermitteldruck eine Druckentlastung der Schmiermittelkammer
ermöglicht, dadurch gekennzeichnet,
daß die eine (38) der beiden umlaufenden Dichtungen von der Tellerfeder (38) gebildet
wird, die sich mit ihrem Außenumfang an einer radialen Fläche (40) des Gehäuses und mit ihrem Innenumfang
an einer radialen Abstützfläche (42) am dem Verschlußstück abgewandten Ende des Sitzkörpers
(25) abstützt und davon bei Einwirkung übermäßig hohen Schmiermitteldruckes abhebbar
ist, wobei das dem Verschlußstück abgewandte Ende des Sitzkörpers (25) zwischen der Abstützfläche
(42) und der anderen Dichtung (36) die radiale Angriffsfläche für das Schmiermittel bildet.
2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Sitzkörper (25) axial
durchdringender Schmiermittelkanal (31) auf der Seite der radialen Angriffsfläche größeren Querschnitt
als auf der Seite der Schmiermiuelrille (30) hat.
3. Dichtungsanordnung nach Anspruch I oder 2, gekennzeichnet durch eine weitere Dichtungsringfeder
(43), die auf der von der radialen Angriffsfläche abgekehrten Seite der anderen Dichtung (36)
zwischen Gehäuse (10) und Sitzkörper (25) eingeschaltet ist und auch im Sinne der Andrückung des
Sitzkörpers (25) an das Verschlußstück (13) wirkt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US64490967 | 1967-06-09 | ||
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Publications (1)
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