DE1646958A1 - Verfahren zur Herstellung von dampfgehaerteten Formkoerpern auf der Basis von Sand,Kalk und/oder Zement - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von dampfgehaerteten Formkoerpern auf der Basis von Sand,Kalk und/oder ZementInfo
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Description
Februar 1967
RHEINISCHE KALKSTEINWERKE
Go M, B0 Ho
W ü 1 f r a t h / RhId.
W ü 1 f r a t h / RhId.
Verfahren zur Herstellung von dampfgehärteten.
Formkörpern auf der Basis von Sand, Kalk und/oder Zement
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von dampfgehärteten Formkörpern auf der Basis von Sand,
Kalk und/oder Zement, insbesondere unter Verwendung von Sand
mit hohen Feinanteilen <>
Bei der Herstellung von dampfgehärteten Kalksandsteinen werden
Kalk und Sand gemischto Durch Zugabe von Wasser bzw. durch vorhandene Feuchte im Sand wird der Kalk abgelöscht.„ Anschließend
wird nochmals gemischt und danach die feuchte Masse unter Formgebung
verdichtete Der Kalk kann ganz oder teilweise durch Zement ersetzt werden. Das Verdichten erfolgt üblicherweise durch Pressen
und/oder Vibrieren, Rütteln, Stampfen u.ä.
Es ist bekannt, daß das Verdichten solcher Massen zu Formkörpern
um so schwieriger wird, je feiner der Sand ist» Die.in der Mischung
vorhandene Luft und evtl. überhöhte Feuchtigkeit können
dann zunehmend schwerer aus der Masse entweichen, und es entstehen Strukturfehler, Z0B, Lagenrisse oder Schichttextur0 Solche Strukturfehler wirken sich nachteilig auf die Frostbeständigkeit
und auch auf die Festigkeiten der dampfgehärteten Bauelemente
aus.
Es ist bekannt, daß diese Fehler um so rascher und stärker in
Erscheinung treten, je schneller und je höher verdichtet wird»
Auch bestehen gewisse gradielle Unterschiede, bei Benutzung der
verschiedenen Verdichtungseinrichtungane Einen Einfluß hat neben
der Höhe des Feinanteiles im Sand aueh noch der Gehalt an Bindemitteln,
insbesondere an KaIk0
Es ist ferner bekannt, daß durch die in der Praxis nicht zu vermeidenden
Schwankungen des Feuchtigkeitsgehaltes der Zeitpunkt
des Auftretens der Strukturfehler und deren Stärke beeinflußt
Wir<i· 109832/1254 J2
:■■ V ■■■.■; ■;. 1546958
So können bei der heute üblichen schnellen Verdichtung mehr oder
weniger blätterteigähnliche Strukturen entstehen, da die Luft und auch das Wasser nicht ausreichend Möglichkeit haben, beim
Verdichten aus der Masse auszutreten. Andererseits könnten bei einer sehr langsamen Verdichtung diese Strukturfehler stark verringert
werden, wodurch aber die Leistungen der Presse oder des Stampfwerkes u.a. sehr stark zurückgehen.
Erfindungsgemäß können diese Nachteile selbst bei hoher Verdichtung
und auch bei etwas feuchteren Massen vermieden werden,wenn man aus den in an sich bekannter Weise gewonnenen Mischungen
durch Vorverdichtung Preßlinge beliebiger Form erzeugt, die anschließend gebrochen und für sich oder in Mengen von mindestens
15 % mit unverdichteter Ausgangsmasse zu den Formkörpern verdichtet und in üblicher Äeise dampfgehärtet werden. Bei der Herstellung
der Preßlinge ist es zweckmäßig, die Feuchtigkeit der Masse auf etwa 2 - 8 %y vorzugsweise 3-5 %» einzustellen.
Zur Herstellung der Preßlinge verwendet man vorteilhaft eine
Walzen- bzw. Ringwalzenpresse. Selbstverständlich kann man die Preßlinge auch mit jeder anderen geeigneten Brikettiervorrichtung oder in einer beliebigen Presse herstellen. Die aus den Preßlingen
gewonnene Körnung liegt zweckmäßig im Bereich von O bis
30 mm, vorzugsweise im Bereich zwischen 0 und 10 mm. Die Wahl
der Körnung hängt selbstverständlich von den Abmessungen der herzustellenden
Formkörper ab. So kann man die Körnung nach dem Brechen
in dem dabei anfallenden Kornaufbau ohne vorherige Klassierung
verwenden. Man kann aber auch, was häufig vorteilhaft ist,
das yorverdlchtete gebrochene Gut zuvor klassieren und aus den
einzelnen Korngrössen eine abgestufte Mischung herstellen. Häufig empfiehlt es sich, den Feinanteil z.Bo unterhalb 1 mm ganz
oder teilweise abzutrennen» und zwar besonders dann, wenn man wesentliche
Mengen nicht vorverdichteter Mischung zusetzte Vorteilhaft
ist in diesem Falle ein Kornband mit Körnungen zwischen 2 und 10 mm. Verdichtet man dagegen das vorverdichtete gebrochene
Material ohne Zusatz von Ausgangsmasse, so empfiehlt es sich, das
Feinkorn mit zu verwenden,, Vorteilhaft verwendet man in diesem
109837/1254 " 3 *
16Λ6958
Falle Kornbänder mit den Korngrößen zwischen 0 und 6 mm0
Zur endgültigen Verdichtung und Formgebung ist ein gewisser
Feuchtigkeitsgehalt günstig. Er liegt vorteilhaft zwischen 3 und 10 %o Wenn vorverdichtetes Material allein verpreßt werden soll,
wird man daher gegebenenfalls eine entsprechende Menge Wasser
zusetzen. Erfolgt die Formgebung unter Zusatz von Ausgangsmasse,
so kann man diese auf den erforderlichen Wasaergehalt der herzustellenden
Mischung einstellen.
Es hat sich gezeigt, daß bei Zugabe von wenigstens 15 % klassierter
Körnung, z*B<> oberhalb 1-2 mm, zu der nicht vorverdichteten g
Mischung die Bildung von Strukturfehlern sehr beträchtlich verringert
werden kann, so daß auch bei rascher Verpressung oder
langer anhaltender Verdichtung durch Stampfen oder Pressen keine
Strukturfehler auftreten«, Wirtschaftlich günstig ist ein Zusatz
an gebrochenem vorverdichtetem Material in Höhe von etwa 30-50%o
Durch diese Verfahrensweise» d.h. also, durch Zugabe von vorge—
preßtem und gebrochenem, gekörntem Material kann die Luft wesentlich
leichter bei der Formgebung entweichen, so daß man bei gleichen Verdichtungsbedingungen eine höhere Raumwichte des fertigen
dampfgehärteten Materials erzielt, wird auch bei längerer oder
rascherer Verdichtung vor allen Dingen ein strukturfehlerfreies Erzeugnis hergestellte *
Nach diesem Verfahren ist es also möglich, aus feinteiligen Kalk-Sandmassen
frostbeständige Formkörper herzustellen.
Aus 85 Gew„% Sand und 15 Gew.% Weißfeinkalk wurde unter Zugabe
von Wasser eine Mischung hergestellt, die nach dem Ablöschen des Kalkes noch 5 Gew.% Feuchtigkeit enthielt.
Der Quarzsand wies folgende Siebrückstände auf:
Sieb Rücketand in
Maschenweite mm Gew.-%
./ oto6
A 0,09 4-5
02 109832M254
0,09 45
0,2 109832M254 /I©
0,5 2
Aus -dieser Mischung wurden in einer Walzenpresse Preßlinge und
daraus anschließend durch Brechen eine Körnung von O - 6 nun
hergestellte
Ferner wurde ein Teil der Ausgangsmischung auf einen Feuchtigkeitsgehalt
von 9 % eingestellte
Die Mischung mit 9 % Feuchtigkeit wurde in einer üblichen Stempelpresse
zum Hormalsteinformat verpreßt.
Die Körnung 0-6 wurde in die Fraktionen 0-1, 1-2, 2-4 und
4—6 mm klassiert, aus diesen 4 Kornklassen in gleichen Gewichtsanteilen ein Kornband hergestellt und in einer Stempelpresse
unter gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1) verdichtet.
Die Kornmischung aus je 25 Gew.-% 0-1, 1-2, 2-4- und 4-6 mm wurde
durch Besprühen mit Wasser auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 6,5 % gebracht und in gleicher Weise verpreßto
Aus der gebrochenen Körnung 0-6 wurde das Feingut unter 2 mm
abgetrennt und 30 Gewo-% der Körnung 2-6 mit 70 Gewo-% der nichtverdichteten
Mischung (9 % Feuchtigkeit) vermengt und zu Normalsteinformaten
verpreßt.
Der nach Beispiel 1) geformte Normalstein zeigte bereits äusserlich
Lagenrisse, die nach der Dampfbehandlung noch deutlicher
in Erscheinung traten«
Die nach den Beispielen 2) bis 4) hergestellten Normalsteine waren vor und auch nach der Dampfhärtung absolut einwandfreio
Die Raumwichten der gehärteten Steine betrugen: nach Beispiel 1) - 1,75 - nach Beispiel 2) - 1,90 nach
Beispiel 3) « 1,95 - nach Beispiel 4) - 1,85
1 09 8 32/ 12 S-A Patentansprüche
Claims (1)
- Pate nt a η s ρ r ü c h eVerfahren zur Herstellung von dampfgehärteten Formkörpern auf der Basis von Sand, Kalk und/oder Zement, insbesondere unter Verwendung von Sand mit hohen Peinanteilen, dadurch gekennzeichnet, daß man aus den in an sich bekannter Weise gewonnenen Mischungen durch Vorverdichtung Preßlinge beliebiger Form erzeugt, die anschließend gebrochen für sich oder in den Mengen von mindestens 15 % mit unverdichteter Ausgangsmasse zu den Formkörpern verdichtet und in üblicher Weise dampfgehärtet werdenov. IVerfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor- " verdichtung mit Massen mit einem Wassergehalt von 2 - 8 %, vorzugsweise von 3 bis 5 % vorgenommen wird.Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mischung zur Herstellung der Formkörper 30 bis 50 % gebrochenes, vorverdichtetes Material enthalten ist»Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ^kennzeichnet, daß man die durch Vorverdichtung und Brechen gewonnene Körnung in Korngrößen zwischen 0 und 30 mm, vorzugsweise 0 bis 10 mm, verwendet.5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Vorverdichten und Brechen gewonnene Körnung für sich allein zu Formkörpern verdichtet und ein Kornband verwendet mit Korngrößen zwischen 0 und 6 mm.6ο Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die durch Vorverdichten und Brechen gewonnene Körnung zusammen mit nicht vorverdichteter Ausgangsmasse zu Formkörpern verdichtet und dazu ein Kornband mit Körnungen zwischen 2 und 10 mm verwendete7.0 Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zu Formkörpern zu verdichtende Mischung einen Wasser- , gehalt von 3 bis 10 % aufweist,I O109832/1-254
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1646958A1 true DE1646958A1 (de) | 1971-08-05 |
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Family Applications (1)
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DE19671646958 Pending DE1646958A1 (de) | 1967-02-11 | 1967-02-11 | Verfahren zur Herstellung von dampfgehaerteten Formkoerpern auf der Basis von Sand,Kalk und/oder Zement |
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---|---|
DE (1) | DE1646958A1 (de) |
FR (1) | FR1555946A (de) |
GB (1) | GB1152169A (de) |
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1967
- 1967-02-11 DE DE19671646958 patent/DE1646958A1/de active Pending
-
1968
- 1968-01-29 FR FR1555946D patent/FR1555946A/fr not_active Expired
- 1968-02-02 NL NL6801547A patent/NL6801547A/xx unknown
- 1968-02-12 GB GB6773/68A patent/GB1152169A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1555946A (de) | 1969-01-31 |
NL6801547A (de) | 1968-08-12 |
GB1152169A (en) | 1969-05-14 |
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