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Vorrichtung zum gleichzeitigen Bohren und Verrohren Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Bohren und Verrohren in Verbindung
mit einem insbesondere längs einer Führung verstellbaren Drehkopf od. dgl. als Antrieb
für einen Bohrstrang.
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Bei Bohrarbeiten, beispielsweise in der Tiefbau- und Gründungstechnik,
ist es oftmals wünschenswert oder erforderlich, Bohrungen mit gleichzeitiger Verrohrung
niederzubringen, z.B. um ein Nachfallen der Bohrlochwand oder Senkungen bei Horizontalbohrungen
zu verhindern. Vielfach ist es in solchen Fällen so, daß das zur. Verfügung stehende
Bohrgerät zwar alle erforderlichen Einrichtungen zum Niederbringen der Bohrung selbst
aufweist, jedoch keine Möglich-keit zum gleichzeitigen Verrohren bietet,
obgleich eine entsprechende Antriebsleistung zur Verfügung steht. Dies gilt namentlich
auch für Bohrgeräte oder Bohranlagen, welche einen zum drehenden Antrieb
eines Bohratranges geeigneten Drehtropf, z.b. in Formeines sog. Kraftdrehkopfe®
oder graftspülkoptee, aufweisen. Ein solcher Drehkopf kann dabei insbesondere
mittels einer hydraulischen AndrUckvorrichtung oder Vorschmb®inrichtung verstellbar
sein.
Aufgabe der Erfindung ist es, in solchen und ähnlichen Fällen
Abhilfe zu schaffen und einen Weg zu finden, um in Verbindung mit einem Drehkopf
bei der Durchführung eines Bohrvorganges gleichzeitig auch eine Verrohrung niederzubringen.
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Die zur Lösung dieser Aufgabe vorgesehene Vorrichtung enthält gemäß
der Erfindung eine an einem Ende einen AnschluB für die Verbindung mit dem Drehkopf
od.- dgl. und am anderen Ende einen Anachluß für ein Bohrgestänge aufweisende Spindel
und einen auf .der Spindel drehbar, jedoch axial unverschiebbar gelagerten Außenkörper
zur unmittelbaren oder über einen Abschlußteil erfolgenden Verbindung mit der Verrohrung.
Durch eine solche Vorrichtung, die einfach in ihrem Aufbau ist, leicht hergestellt
werden kann und sich bei Bedarf schnell anbringen und auch wieder abnehmen läßt,
ist nun in vorteilhafter Weise die Möglichkeit gegeben, ein Bohrloch gleichzeitig
mit dem Bohren auch zü verrohren.
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In vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung sieht die
Erfindung vor, daß der Außenkörper wahlweise mit der Spindel zur drehenden Mitnahme
durch diese kuppelbar ist. Dies gestattet es, der Verrohrung beim Niederbringen
eine Drehbewegung zu erteilen, wie sie in bestimmten Fällen erwünscht
sein kann.
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Insbesondere kann die Ausführung dabei so sein,
daß Kuppelstücke in korrespondierende Ausnehmungen von Spindel und
Außenkörper
einsetzbar sind.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
sind an dem
Außenkörper wahlweise Ansohlußteile unterschiedlichen Durch-messers
anbringbar, z.B. durch Verschrauben. Dadurch las-
sen sich mit ein
und derselben Vorrichtung Rohre verschie-
denen Durchmessern
niederbringen, wozu lediglich ein Aneohlugteil gegen einen anderen
ausgewechselt zu werden
braucht.
In dem Außenkörper oder in
einem mit diesem verbundenen Anschlußteil läßt sich eine Öffnung in Form eines Fensters
od.dgl. zum Austritt von Bohrgut vorsehen, was namentlich für Trockenbohrarbeiten
in Frage kommt. Diese Öffnung kann auch verschließbar ausgebildet -sein.
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Für ein Bohren mit Spülung wird der Außenkörper oder ein mit diesem
verbundener Anschlußteil mit einem Stutzen versehen, an den z.B. ein-Schlauch angeschlossen
werden kann. Die Zeichnung veranschaulicht Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Es zeigen: Fig.-1 eine erste Ausführung im Längsschnitt und Fig. 2
eine abgewandelte Ausführung, ebenfalls im Längsschnitt.
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Die in Fig. 1 wiedergegebene Vorrichtung enthält eine Spindel 1, die
an-ihrem oberen Ende einen Anschluß 2,-hier in Form eines Innengewindes, zur Verbindung
mit einem nicht dargestellten Drehantrieb aufweist, z.B. .einem sogenannten Kraftdrehkopf
bekannter Art. Am unteren Ende ist die Spindel 1 mit einem durch ein Außengewinde
gebildeten Anschluß 3 für ein Bohrgestänge verwehen.
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Mit Hilfe zweier an einem Bund 4 der Spindel anliegender Wälzlager
5 ist auf der Spindel ein insgesamt mit der Ziffer 6 bezeichneter Außenkörper drehbar,
aber axial unver-' schiebbar gelagert. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel besteht
der Außenkörper aus einem napfförmigen Hauptteil 6a und einem an diesem mit Hilfe
von Schrauben 7 befestigten Deckel 6b. Der Außenkörper weist ein Außengewinde 8
auf, welchen zum verschrauben mit einem auswechselbaren Anachlußteil 9 dient. Dieser
Anschluateil ist in seinen Abmessungen dem Durchmesser der jeweils zum Einsatz bestimmten
verrohrung angepaßt. Er ist bei der Ausführung nach Fig. 1 mixt einer @ Yerrohrung
10: verschraubt.
Der Deckel 6b des Anschlußteiles 6 und die Spindel
1 sind jeweils mit Ausnehmungen versehen, die miteinander zum Fluchten gebracht
werden können und dann z.B. zwei zylindrische oder ggfs. auch konische Aufnahmeöffnungen
(vgl.
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'Fig. 2) für einsteckbare Kuppelstücke 12 bilden. Auf diese Weise
kann der Außenkörper 6 schnell und einfach zur drehenden Mitnahme mit der Spindel
1 verbunden werden, so daß die Verrohrung gleichzeitig auch eingedreht werden kann.
Ebenso schnell lassen sich die beiden gekuppelten Teile auch wieder voneinander
trennen. Solche Kuppelstükke sind bei dem rauhen Bohrbetrieb für diesen Zweck sehr
geeignet. Die Erfindung ist jedoch nicht hierauf beschränkt, sondern läßt auch andere-Möglichkeiten
zur Herstellung einer drehenden Mitnahme zu.
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Fig. 2 läßt die Vorrichtung in entkuppeltem Zustand erkennen, wobei
sich also die Spindel 1 relativ zum feststehenden Außenkörper 6 frei drehen kann.
Auch in diesem Fall ist aber durch die .Ausführung der Lagerung gewährleistet, da13
eine axiale Druckkraft, die z.B. von einer hydraulischen Vorschubeinrichtung auf
einen Kraftdrehkopf und über diesen auf die Spindel 1 übertragen wird, gleichzeitig
über den Außenkörper 6 auch auf die Verrohrung wirkt.
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Bei der Ausführung nach Pig. 2 ist der Hauptteil 6a des Außenkörpern
mit einem Anschlußteil 13 verbunden, welcher an die Stelle des Anschlußteiles 9
in Fig. 1 getreten ist und zum Niederbringen einer Verrohrung 14 größeren Durch-messern
dient.
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Der in Fig. 1 gezeigte Anschlußteil 9 ist mit einem Fenster 15 vergehen,
das bei Trockenbohrarbeiten als Auslaß für das Bohrgut dient. Selbstverständlich
kann ein solches Fenster auch bei einem größeren Anechlußteil 13 gemäß Fig. 2 angebracht
sein. Dies gilt sinngemäß auch für das Vorhandensein einen der Durchleitung von
Spülung dienenden
Stutzens 16 zum Anachluß einen Schlauchen
od.dgl., wie dien
als Beispiel in Fig. 2-gezeigt ist. Ggfe.
kann ein mit
einem solchen Stutzen versehener Ansehlußteil
gleichzeitig auch. eine bei Nichtbenutzung verschließbare Öffnung in Form eines
Fensters od.dgl. aufweisen. Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw.
in der Zeichnung dargestellten Merkmale sollen, sofern der bekannte Stand der Technik
es zuläßt, für sich allein oder auch in Kombinationen als erfindungswesentlich angesehen
werden, auch wenn sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich erwähnt sind.