Führung für Bauelemente Die Erfindung betrifft eine Führung zum gegenseitigen
Verschieben zweier translatorisch bewegbarer Bauelemente insbesondere für die geradlinige
vertikale Bewegung der Sitzfläch e eines Fahrer- bzw. Fahrgastsitzes in ihrem Untergestell.
Derartige insbesondere aus dem Werkzeugmaschinenbau bekannte Führungen verbinden
zwei gegeneinander geradlinig verschiebbare Bauelemente so, daß dem Verschieben
mögliehet wenig Widerstand entgegengesetzt wird und die Bauelemente mit möglichst
geringer Abweichung auf ihrem Verschiebeweg gehalten werden. Um ein leichtes Verschieben
zu erreichen, hat es sich bewährt, derartige Führungen mit Wälzlagern auszustatten,
die im allgemeinen
auf Leitschienen laufen bzw. an derartige Schienen
angepreßt werden. So ist es beispielsweise für die Führung' von Werkzeugmaschinen-Arbeitstischen
bekannt, den Arbeitstisch zur Aufnahme der Last auf Schienen laufen und durch eine
darunter angeordnete Pührungeschiene, an die mit dem Arbeitstisch verbundene Wälzlager
angepreßt werden, führen zu lassen. Kann eine gewisse Reibung, also ein höherer
Widerstand beim Verschieben der Bauelemente in Kauf genommen werden, so werden im
allgemeinen mit Gleitlagern ausgestattete Führungen verwendet, die als Plachführungen,
Schwalbenschwanzführungen, Dach- oder V-Führungen sowie als zylindrische Führungen
bekannt sind. Mit Gleitlagern ausgestattete Führungen müssen im allgemeinen geschmiert
werden, da erst ein zwischen den Gleitflächen befindlicher Schmierfilm das Gleiten
ermöglicht. In Sonderfällen ist es allerdings möglich, schmierstoff-freie Werk-stoffpaarungen
einzusetzen. Beim Führen einer Sitzfläche eines Fahrer- bzw. Fahrgastsitzes in einem.Untergestell
muß eine vollkommen klapperfreie Konstruhtion angestrebt werden, die die Sitzfläche
exakt führt und ein auch geringfügiges Kippen vermeidet, die aber auch gleichzeitig
geeignet ist, eine Vielzahl
von u.U. sehr schnellen und heftigen
Stößen sowohl in der Ylührungslängsachse als auch senkrecht dazu mit Sicherheit
aufzunehmen. Außerdem soll eine derartige Führung auf wirtschaftliche Art und Weise
herstellbar sein und auch mindestens die Lebensdauer aufweisen, wie das Fahrzeugg
in den solche Sitze eingebaut sind. Um dies zu erreichen, wurden bisher
im allgemeinen folgende Führungen angewendet: 1. Soherenführungen. Diese
Scherenführungen bestohen aus zwei parallel angeordneten Scheren mit je mindestens
vier Gelenken. Die Scherenteile werden im allgemeinen ausgestanzt, die gesamte Führung
Ist also einfach und wirtschaft-3, Ich herstellbar. Außerdem werden die Sitze durch
derartige Führungen, zumindest solange noch kein Verschleiß eingetreten ist, einwandfrei
geführt. Der Verschleiß ist jedoch durch die vielen hochbelasteten Gelenke sehr
groß, so daß die Führungen bald klappern und selbstverständlich auch nicht mehr
einwandfrei führen. Sie über die Lebensdauer eines Fahrzeuges einzusetzen, erfordert
einen verhältni smäßig hohen Aufwand, der die wirtschaftliche Herstellbarkeit wieder
in Frage stellt.
2. Teleskopführungen.
Bei'derartigen Führungen werden zwei Rohre mit Paßsitz ineinandergesdhobeng
was eine-sehr präzise Pertigung-bzw. die V.rwendung von Präzisionsrohren voraussetzt.
Außerdem müssen die aufeinandergleitenden Plä-
chen hochvergütet und dauernd
geschmiert sein, Außerdem sollte die Länge der aufeinandergleitenden Rohrteile mindestens
das 1,5-fache ihres Durchmessers betragen; der Raumbedarf einer derartigen Führung
ist also verhältnismäßig.hoch. Unter den genannten Voraussetzungen arbeitet eine
solche Teleskopführung vollkommen klapperfrei, nimmt Stöße in jeder Richtung ohne
weiteres auf und hat auch eine genügend hohe Standfestigkeit. Sie ist jedoch nicht
wirtschaftlich herstellbar und ist sofort einem sehr großen Verschleiß ausgesetzt,
wenn sie nicht einwandfrei mit Schmierstoff versorgt wird. Im allgemeinen gehört
daher zu einer solchen Führung eine automatische Schmiereinrichtung, die die Herstellung
nochmals verteuert. 3. Rollenführungen. Bei den bekannten Rollenführungen
werden, wie aus dem Werkzeugmaschinenbau geläufig, Rollenlager an Schienen geführt',
wobei sich jedoch nur bedingt eine Sicherheit gegen.das-Kippen der Sit'ze in jeder
Richtung ergibt.
Außerdem sind derartige Rollenführungen ni cht
klapperfrei, da sich kaum sämtliche Rollenlager eindeutig in ihre Lage zu den betreffenden
leitschienen.justieren lassen. Die Verwendung von verhältnismäßig-billigen Rollenlagern
läßt jedoch in Verbindung mit einfachen Leitschienen eine ebenso billige Herstellung
zu; außerdem ist die Lebensdauer von solchen Rollenlagern mindestens gleich der
Lebensdauer des betreffenden Fahrzeugs. Die Rollenlagerung derartiger Sitzflächen
in ihren u;itergestellen wäre also dann mit Vorteil einzusetzen, wenn diese Führungen
klapperfrei und sicher führend hergestellt werden könnten. Um dies zu erreichen,
wird nach der Erfindung, ausgehend von einer Führung zum gegenseitigen Verschieben
zweier translatorisch bewegbarer Bauelemente insbesondere für die geradlinige Bewegung
der Sitzfläche eines Fahrer-bzw. Fahrgastsitzes in ihrem Untergestell vorgeschlagen,
daß in einem mit dem einen Bauelement verbundenen Führungsrohr ein gegen die Lauffläche
des Pührungsrohres spreizbarer, am anderen Bauelement befestigter ]Rahmen mit zur
Lauffläche weisenden lagern, vorzugsweise Wälzlagern angeordnet ist. Bei der Führung
nach der Erfindung werden die Lager also nicht auf einer Laufschiene geführt, sondern
sie werden I' auf einem Rahmen angeordnetg der gegen die Innenwandung eines Führungsrohres
anpreßbar ist. Durch-das Anpressen
der Lager an die lauffläche des
Führungsrohres werden sämtliche Klappergeräusche vermieden und es wird außerdem
eine äußerst präzise Führung erreicht.-Die Montage einer solchen Führung ist auch
durch den aufspreizbaren Rahmen sehr vereinfacht, da der Rahmen mit den Lagern in
das Führungsrohr eingeführt und dann zur,einwandfreien Anlage gespreizt werden kann.
Dieses Aufspreizen erfolgt zweckmäßi-" gerweise so, daß sich stets ein gleichbleibender
Preßdruck ergibt. Dadurch wird einem Verschleiß durch zu starken Andruck der Lager
an die Lauffläche vorgebeugt bzw. es wird 9
eine spielfreie Führung zwischen
den beiden Bauelementen ermöglicht. Eine derartige Führung ist in der Lage, Stöße
in jeder Richtung aufzunehmeng also sowohl in der Führungsachse als auch in den
Richtungen senkrecht hierzu. Außerdem ist sie auf wirtschaftliche Art und Weise
herzustellen und weist eine sehr hohe Lebensdauer auf. Eine solche Führung vereinigt
also-die Vorteile der bekannten Führungen in sich, ohne deren Nachteile aufzuweisen.
Prinzipiell wäre es selbstverständlich auch möglich, die Lager auf einem ein Führungsrohr
umfassenden, an die Außenseite des Führungsrohres anpreßbaren Rahmen anzuordnen,
jedoch erfordert eine solche Anordnung einen zusätzlichen äußeren Schutz und ist
auch nicht so wirtschaftlich herzustellen wie die im Inneren des Führungsrohres
angeordneten Lager. Selbstverständlich können statt der vorgeschlagenen
Wälzlager
auch Gleitlager mit demselben Effekt eingesetzt werden, da.auch hier eine einfache
Justiermöglichkeit gegeben ist. Bei Gleitlagern wird zweckmäßig-erweise das Pührungsrohr
und der Rahmen mit dem Zylinder und dem Kolben einer Ölpumpe verbunden, die bei
jeder Verschiebung der FUhrungselemente Öl zwischen die Gleitflächen dieser
Lager pumpt. Vorteilhafterweise werden hierbei Pumpen eingesetzt, die in bekannter
Art und Weise in beiden Bewegungsrichtuügen der Bauelemente fördern.-Es ist selbstverständlieh
auch möglichp das-Führungsrohr als Ölbehälter auszubildeng wodurch entweder ein
separater ölsumpf für die vorgeschlagene Pumpe eingespart wird oder auch die gesamte
Führung unter Öl laufe#kann. Das Führungsrohr nach der Erfindung kann jeden
beliebigen Querschnitt aufweisen; bewährt hat sich jedoch ein Vierkantrohr mit vorzugsweise
quadratischem Querschnitt, bei dem die an dem Rahmen befestigten Lager in der Nähe
der Ecklinien angreifen. Bei einem derartigen Führungsrohr ist nöcht nur eine einwandfreie
Führung in der Bewegungsrichtung erreicht, sondern auch ein Verdrehen der beiden
Teile gegeneinander verhindert. Außerdem kann der in einem derartigen Vierkantrohr
eingesetzte Rahmen aus vier in den Ecklinien des Führungsrohres angeordneten Lagerträgern
bestehen, wobei sich die Möglichkeit ergibt,
die Lagerträger durch
parallel zur Wandung des Führungerohres verlaufende Spräizmittel zu verbinden bzw.
gegenseitig auseinanderzuspreizen. Dadurch verbleibt innerhalb des Führungsrohres
ein freier Querschnitt, der das Unterbringen von Federelementeng Gaafedern und Stoßdämpfern
o.ä. erlaubt. Außerdem besteht hierbei auch die Möglichkeit, die Lagerträger mit
einem weiteren kleineren Vierkantrohr zu verbinden, in dem wiederum auseinanderspreizbare
Träger angeordnet sein können. Dadurch läßt sich eine präzise einfach und zuverlässig
justierbare teleskopähnliche Führung aufbaueng die durch die optimal auf ihre Lauffläche-aufgedrückten
Lager verhältnismäßig widerstandearm zu verschieben ist, klapperfrei arbeitet, Stöße
in jeder Richtung sowie auch Torsion aufnimmt, wirtschaftlich herzustellen ist und
eine hohe Lebensdauer aufweist. Selbstverständlich kann statt des Vierkantrohres
mit quadratischem Querschnitt auch ein Vierkantrohr mit rechteckigem Querschnitt
eingesetzt werdeng insbesondere danng wenn die Führung nur in einer Ebene belastet
wird. In diesem Fall kann dann auf die Ab-
stützung durch an den Rahmen angebrachte
Lager in der nicht belasteten Ebene verzichtet werden, so daß der Rahmen aus zwei
gegenseitig verspannbaren, mit lagern ausgestatteten Flächen bestehen kann.
Geschieht
das Auseinanderspreizen der einzelnen Rahmenteile mittels durch ein Spannschloß
auseinanderzutreibender Gewindebolzen, die fest an dem Rahmen befestigt sind, so
wird zweckmäßigerweise zum Einstellen des richtigen Spreizdruckes ein Drehmomentenschlüssen
verwendet. Die dadurch ersielbare Gleichmäßigkeit im Anpreßdruck der Lager an die
lauffläche ist unabhängig von der 2räzision des Führungsrohres wie auch des Rahmens,
so daß neben der dadurch erzielbaren optimalen Anpressung auch eine wirtschaftliche
Herstellmöglichkeit gegeben ist. Selbstverständlich kann das Führungsrohr auch zylindrisch
sein., wobei die AbrollflUchen der Wälzlager der Fern der 1,wlznwanduag anz#kpasaen
sind. Mit einer derartigen rührumg läßt eich, auf einfache Weine auch erreicheng
dag sich Pühri-ing#groNr und Rahmen beim Verschieben spiralig zueinander verdrohen,
indem die Wälzlager schief auf dem Rahmen angebracht sind. Zweck-mäßigerweise wird
hierbei die Abrollfläche der Wälzlager mit einem Reibbelag versehen. Außer
einem zylinderförmigen Mihrungsrohr und einem Vierkantrohr lassen sich'selbstverständlich
noch weitere Rohrformen, je nach den konstruktiven Erfordernissen, einsetzer-.
Soll das Abrollen vollkommen stoß- und rüttelfrei erfolgang so hat es sich
bowähr-tg die Abrollflächen der
Wälzlager Und/odqr die Laufflächen
des Pührungsrohres mit schwingungsdämpfender Materialg beispielsweise Polyurethan-Blastomere
zu belegen-. Ein ähnlicher Effekt kann auch dadurch erzielt werden, daß die Lagerträger
mit zur Führungsachse weisenden Druckstücken ausgestattet sind und, d,*,.ß sich
die Druckstücke auf einem verstellbaren Spreizglied abstützen, wobei das Spreizglied
ein solches Blastomer sein kann, das durch Preaaung mehr oder weniger weit auseinandergedrückt
wird. Die über das Spreizglied auf das zweite Bauelement übertragenen Stöße werden
sehr stark gedämpft, jedoch auf Kooten.der Starrheit des Systems. Selbstverständlich
ist ea auch möglich, ein festes Spreizgl:#ed, beispielsweise einen, zwischen
d:#P. Druckstücke eingefügten Gewindebolzen, vorzusehen, der gegenseitig verstellbarep
gegeneinander gerichtete Konen aufweiatt die die DruchstÜcke mit einstellbarem Freßdruck
gegen die Lanfflächen des Führungsrohres drücken. Auf der Zeichnung eind
schematisch Ausführungebeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt und zwar
zeigen: Fig. 1 einen mit Wälzlagern bestückten Rahmen für ein Vierkantrohr
in perspektivischer Darstellung; Pig. 2 einen längosch#iitt durch den Rahmen und
ein zylindrisches Führmijg7,erohr und Fig. 3 die Draufsicht auf die Vorrichtung
nach Pigur 2.
An vier Lagerträgern 19 die an ihrer Oberaeite
mit Ge-
winde 2 zur Befestigung-des zu führenden Bau31ementes versehen sindv
eind Gewindebolzen 3, 4 mit jeweils gegenläufigem GewindG befestigt. Die
Gewindebolzen sind durch Sicherungsatifte 5 fixiert. Zusammengefaßt sind
die Gewindebolzen 3, 4 in Spannachlössern 69 mittels derer die Iagerträgger
1 auseinandergespreizt werden können. An den Innenseitan der lagerträger
Isind Wälzlager 7 so angebracht, daß-ihre Abrollfläche über die Oberfläche
der lagerträger hinaussteht. Zum Einestzen des aus den mit dem Wälzlager
7 bestüekten lagerträgern 1 bestehenden Rahmens werden die einzelnen
Lagerträger durch Verdrehen der Spannschlässer 6 so weit einander genähert,
daß ein leichtes Einschieben möglich ist. Danach werden wiederm durch Verdrehen
d@r Spannschlösaer 6,-jedoch in der entgegengesetzten Richt%mgg die Lagerträger
1 so voneinander gespreizt, daß die Wälzlager 7
mit optimalem Druck
auf den Laufflächen des (nicht eingezeichneten)-Vierkantrohres aufliegen, also weder
zuviel Spiel aufweisengnoch zu stark verspannt sind. Bei der Ausführung der Erfindung
nach Figur 2 bei Verwendung eines zylinderförmigen Führungsrohres 8 werden
die Lagerträger 1 mittels Druckstücken 9, die sich an Konen
10 ab-
stützen, gegenseitig verspreiztg so daß mit
dem Anziehen einer Mutter 11 gleichZeitig sämtlIche Lager 7 optimal
angepreßt werden.