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Die Erfindung betrifft ein Betriebsüberwachungssystem für Luftfahrzeuge
zur Vielfachausnutzung von Übertragungswegen nach dem Multiplexverfahren mit einer
Mehrzahl von Meßfühlern, die die Meßgrößen in die Form elektrischer Ausgangssignale
bringen, mittels deren zugeordnete Anzeigegeräte betätigbar sind.
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Die Funktion der Betriebseinrichtungen moderner Flugzeuge bedarf während
des Fluges sowie bei Start und Landung einer ständigen Überwachung, um den ordnungsgemäßen,
unfallfreien Verlauf des Fluges zu sichern. Neben den navigatorischen Einrichtungen
sigd es vornehmlich die Triebwerke mit ihren Nebenanlagen, die Flugwerke und die
Fahrwerke, die überwacht werden müssen. Dabei ist dem Piloten eine Vielfalt physikalisch-technischer
Größen entweder fortlaufend oder von Fall zu Fall anzuzeigen. Mit zunehmender Leistungsfähigkeit
der Flugzeuge und ihrer Triebwerke war es notwendig, immer näher an die Belastungsgrenzen
der Werkstoffe von Triebwerk und Zelle heranzugehen. Damit wuchsen die Bedeutung
der Meß- und Überwachungseinrichtungen sowie die Anforderungen an deren Genauigkeit
und Zuverlässigkeit, um mit Sicherheit den erforderlichen Abstand von den Belastungsgrenzen
ermitteln und aufrechterhalten zu können. Gleichzeitig vermehrte sich die Zahl der
zu überwachenden Vorgänge und Betriebszustände, so daß die Beobachtung der Instrumente,
die diese Zusl@nde anzeigen, die Aufmerksamkeit des Piloten in immer höherem Maße
beansprucht.
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Die Meßwertanzeige erfolgte bisher im wesentlichen in analoger Form,
in geringem Umfang aber auch digital. Zur Analoganzeige werden vor allem zwei Gerätetypen
verwendet. Das eine sind unmittelbar oder über Signalverstärker an die Meßfühler
angeschlossene wie Membranmeßwerke, Drehspul- und Kreuzspulmeßwerke sowie Synchro-
oder Drehmeldersysteme, die mechanisch einfach, jedoch verhältnismäßig ungenau und
vibrationsempfindlich sind. Das andere sind servoangetriebene Meßwerke, bei denen
über einen Folgeregler ein Zeigerstellmotor angetrieben wird. Diese Meßwerke haben
vergleichsweise hohe Genauigkeit, sind jedoch schwer, groß und teuer und haben eine
hohe zusätzliche Leistungsaufnahme. Die Mischung der bekannten Gerätetypen führt
in den Pilotenräumen moderner Flugzeuge zu einer verwirrenden Vielfalt, die
durch
unterschiedliche Skalenauslegung, Art der Meßwertdarstellung usw. noch ausgeprägter
wird.
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Die bei bekannten Systemen verwendeten Meßfühler formen die jeweilige
physikalische Meßgröße, z. B. einen Druck, eine Temperatur oder ein Drehmoment,
in ein Meßwertsignal, z. B. einen mechanischen Weg, die Ausdehnung einer Flüssigkeit
oder ein elektrisches Signal, um. Entsprechend finden sich bei bekannten Überwachungssystemen
neben verschiedenartigen Anzeigegeräten auch verschiedenartige Übertragungseinrichtungen
zur Übermittlung des Meßwertsignals vom Meßfühler zum Anzeigegerät, so z. B. mechanische
Gestänge, Druckleitungen und elektrische Kabel. Nun ist aber in der Luftfahrttechnik,
insbesondere bei Anwendung in Senkrechtstartern, das Gewicht der Geräte von hoher
Bedeutung. Hier zeigt sich bei der Betrachtung eines geschlossenen Überwachuungssystems,
daß das Gewicht der Meßwertübertragungseinriehtungen häufig ein Mehrfaches dessen
eines Anzeigegerätes oder Meßwertgebers ist. Daraus folgt, daß für die Optimierung
eines Überwachungssystems die Gesamtheit der Meßkette von Meßwertgeber, Übertragungseinrichtung
und Anzeigegerät zu betrachten ist.
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Es ist bereits bekannt, zur Übertragung elektrischer Meßwerte sich
verschiedener Multiplexverfahren zu bedienen, durch die eine Mehrfachausnutzung
der Übertragungswege und damit eine Optimierung der Übertragungseinrichtung möglich
ist. Als besonders geeignet für die vorliegenden Zwecke hat sich das Zeitmultiplexverfahren
erwiesen, bei dem in den zeitlichen Lücken zwischen aufeinanderfolgenden Impulsen
die Impulse anderer Werte übertragen werden. Die Zuverlässigkeit der Übertragung
ist hoch, da die Meßwerte digital übertragen werden. Die nach diesem Verfahren arbeitenden
Einrichtungen umfassen jeweils ein zyklisch umlaufendes Abtastglied auf der Meßwertgeberseite
und der Anzeigegeräteseite, die über eine Leitung miteinander verbunden sind. An
diese Abtastglieder sind die analoge Werte liefernden Meßwertgeber über Analog-Digital-Wandler
bzw: die auf analoge Werte ansprechenden Anzeigegeräte über Digital-Analog-Wandler
und die digitalen Meßwertgeber bzw. Anzeigegeräte unmittelbar angeschlossen. Da
die meisten Meßwerte in analoger Form anfallen und im allgemeinen eine analoge Anzeige
gewünscht wird, sind bei diesen Einrichtungen eine erhebliche Zahl von Wandlern
erforderlich, so daß die durch die geringe Zahl von Übertragungsleitungen gewonnene
Gewichts- und Bauvolumänverminderung durch das Gewicht und Volumen der Vielzahl
der Bauteile praktisch wieder aufgehoben wird.
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Des weiteren ist zur Ermittlung mechanischer Beanspruchungen beispielsweise
von Flugzeugpropel-. lern im Rahmen von Testserien eine Anlage bekannt, die mehrere
elektrische Meßwertgeber enthaltende Meßbrücken aufweist, deren Ausgänge parallel
geschaltet und über einen Verstärker mit einem Anzeigeinstrument in Form eines Oszillographen
verbunden sind. Die Eingänge der Meßbrücken werden zeitlich nacheinander entweder
von je einem besonderen Impulsgenerator oder von einem einzigen frequenzmodulierten
Oszillator über je ein Filter gespeist. Bei einer derartigen Anlage werden die Übertragungswege
ebenfalls mehrfach genutzt und die damit verbundenen Vorteile erreicht. Die Meßwerte
werden jedoch analog übertragen, so daß die Zuverlässigkeit der Übertragung zu wünschen
übrig läßt. Zudem ist nur ein einziges Anzeigegerät, ein Oszillograph, vorhanden,
der für eine Betriebsüberwachung im Flugzeug zu ungenau, störanfällig und zu schwer
ist und es unmöglich macht, die verschiedenen Anzeigen funktionsmäßig sinnvoll im
Cockpit des Flugzeugs unterzubringen.
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Des weiteren sind quasi-analoge Festkörper-Anzeigegeräte bekannt,
die eine in eine größere Anzahl von Teilstücken aufgeteilte, also quantisierte,
Skala besitzen, deren Teilstücke einzeln oder in einer zusammenhängenden Folge vorbestimmbarer
Länge zu visuell feststellbaren Änderungen, insbesondere zum Aufleuchten gebracht
werden können: Für die einzelnen Teilstücke der Skala können Glühlampen verwendet
werden, wie dies bei einem bekannnten Stellungsanzeigegerät für auf linearen Bahnen
bewegte Körper der Fall ist, oder auch Elektrolumineszenzzellen, Leuchtdioden, Kristall-
oder Flüssigkeitszellen u. dgl. Ein solches Anzeigegerät kann digital angesteuert
werden und besitzt daher die Vorteile digitaler Systeme, d. h., es braucht nicht
geeicht und abgeglichen zu werden, eine Nullpunktwanderung tritt nicht auf, die
Skalencharakteristik ist linear und kann auf einfache Weise verzerrt werden. Für
den Betrachter ist dagegen die Anzeige praktisch analog und bietet infolgedessen
zugleich auch die Vorzüge von Analoganzeigen, d. h., die Ablesung ist erleichtert,
da in: Form der Skala eine Bezugsgröße vorhanden ist, die Änderungstendenz des Meßwertes
ist klar erkennbar, und ein Vergleich von Meßwerten ist einfach und mit einem Blick
durchführbar.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Betriebsüberwachungssystem für Luftfahrzeuge
zu schaffen, das einen hohen Grad technischer Vollkommenheit hinsichtlich Robustheit,
Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Gewicht und Bauvolumen bietet und das an die Tätigkeit
des Piloten möglichst geringe Anforderungen stellt. Diese Aufgabe wird ausgehend
von dem eingangs geschilderten Überwachungssystem erfindungsgemäß durch folgende
Kombination der an sich bekannten Merkmale gelöst: a) den Meßfühlern sind jeweils
Normierungsglieder nachgeschaltet; b) an die Normierungsglieder ist ein zyklisch
umlaufendes erstes Abtastglied angeschlossen; c) dem ersten Abtastglied ist ein
Analog-Digital-Wandler nachgeschaltet; d) der Ausgang des Analog-Digital-Wandlers
ist über eine Übertragungsleitung mit einem mit dem ersten Abtastglied synchron
umlaufenden zweiten Abtastglied verbunden; e) an die Ausgänge des zweiten Abtastgliedes
sind quasi-analoge Festkörperanzeigegeräte angeschlossen.
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Auf Grund der Standardisierung der Ausgangssignale der Meßfühler durch
Normierungsglieder lassen sich die verschiedenartigsten Meßfühler zur Überwachung
der verschiedenartigsten Meßwerte einsetzen, und die Signalübertragung kann mit
Hilfe von Parallel-Serienwandlern im Zeit- oder Frequenzmultiplexverfahren - wobei
dem Zeitmultiplexverfahren der Vorzug zu geben ist - erfolgen. Darüber hinaus wird
dadurch und durch die Verwendung quasi-analoger Anzeigegeräte der Einsatz nur eines
einzigen Analog-Digital-Wandlers für das gesamte System möglich, der dem zyklisch
umlaufenden ersten Abtastglied nachgeschaltet wird. Dies ist nicht nur im Hinblick
auf
das Gesamtgewicht und das Bauvolumen sondern auch hinsichtlich des Gesamtaufwandes
des Systems von Vorteil, da der Analog-Digital-Wandler die am Ausgang des digitalen
Übertragungssystems erreichbare Genauigkeit bestimmt und infolgedessen hohen Anforderungen
gerecht werden maß.
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Dadurch, daß die Meßwertsignalübertragung und -Verarbeitung digital
erfolgt, spielen Spannungsänderungen und Nichtlinearitäten praktisch keine Rolle.
Verzerrungen lassen sich leicht kompensieren, und entsprechend hoch ist die Zuverlässigkeit
des Systems. Der Leistungsverbrauch ist gering. Durch die Verwendung von quasi-analogen
Festkörperanzeigegeräten ist die Anzeige für das System digital, für den Betrachter
aber praktisch analog. Durch die Kombination der angegebenen Maßnahmen werden somit
die Vorzüge der Digital- und Analogtechnik genutzt, deren jeweilige Nachteile aber
weitestgehend ausgeschaltet.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Betriebsüberwachungssystems
besteht darin, daß in einfacher Weise numerische Anzeigen in die quasi-analogen
Anzeigeflächen miteinbezogen werden können, .z. B. bei Rundinstrumenten in die Mitte,
da diese frei von Zeigerachse und Zeiger ist. Für die numerischen Anzeigen können
ebenfalls Festkörperanzeigegeräte benutzt werden, deren einzelne Teilstücke in einer
die Darstellung von numerischen oder alphanumerischen Zeichen erlaubenden Gruppierung
angeordnet sind. Die quasi-analoge Anzeige kann dann dazu dienen, eine übersichtliche
Grobanzeige zu liefern, während die numerische Anzeige im Bedarfsfall eine exakte
Meßwertablesung ermöglicht.
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In weiterer - Ausgestaltung der Erfindung werden zusätzliche, bereits
digital. anfallende Meßwerte vom ersten Abtastglied ebenfalls erfaßt und hinter
dem Analog-Digital-Wandler über eine Anpaßschaltung in die Ausgangssignalfolge des
Analog-Digital-Wandlers eingeordnet.
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Vorzugsweise sind das erste Abtastglied und der Analog-Digital-Wandler
in der Nähe der Meßstellen (z. B. dem Triebwerk) und das zweite Abtastglied in der
Nähe der Anzeigegeräte (Cockpit) angeordnet: Es wird dadurch möglich, sämtliche
Meßwerte über eine Leitung, z. B. ein hochwertiges Koaxialkabel, zu übertragen.
Die bei bekannten Systemen vorhandenen Vielfachkabel mit zwei bis fünf Leitungen
für jedes Anzeigegerät und die zugehörigen Trennstecker sowie gegebenenfalls im-Übertragungskanal
liegende Einzelverstärker entfallen.
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Um eine stetige Anzeige zu erhalten, sind Vorzugsweise den Anzeigegeräten
Speicher zugeordnet, die die Meßwerte zwischen aufeinanderfolgenden Abtastungen
festhalten.
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Bisher wurden Meßgrößen, wie Druck, Drehzahl, Temperatur oder Druck-
und Drehzahlverhältnisse, einzeln. angezeigt. Aus den angezeigten Werten ermittelt
sich der Pilot dann die für die Durchführung der jeweiligen Flugaufgabe notwendigen
Größen. Zum Beispiel lassen sich aus den angezeigten Parametern Rückschlüsse auf
den Schub der Triebwerke ziehen.
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Das erfindungsgemäße Betriebsüberwachungssystem, bei dem die Meßwertsignale
in digitaler Form vorliegen, läßt sich nun in besonders vorteilhafter Weise dadurch
weiter ausbilden, daß zwischen das erste Abtastglied und das zweite Abtastglied
mindestens ein Digitalrechner gelegt wird. Durch einen solchen Rechner können ohne
weiteres mehrere Meßwertsignale in der bisher vom Piloten vorgenommenen Weise kombiniert
werden, d. h., der Rechner kann aus den Einzelparametern Ersatzgrößen berechnen,
wodurch der Pilot erheblich entlastet wird. Der Rechner unterstützt den Piloten
durch Vorentscheidungen. Außerdem kann er Teil eines Regelkreises sein, der unmittelbar
auf das Triebwerk zurückwirkt.
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In den meisten Fällen wird es ausreichen, an Stelle der Einzelwerte
nur die Ersatzgrößen anzuzeigen. Diese Integration der Einzelanzeigen führt zu einem
besonders übersichtlichen, rasch überschaubaren Informationsbild. Dabei ist es aber
im allgemeinen ratsam, die einzelnen Parameter durch den Rechner auf Toleranzüberschreitungen
überwachen zu lassen und an den Rechner eine Alarmeinrichtung anzuschließen, die
betätigt wird, wenn solche Überschreitungen auftreten. Dadurch wird vermieden, daß
unzulässige Soll-Istwert Abweichungen unbemerkt bleiben, weil sie sich unter Umständen
bei der Errechnung der Ersatzgröße aufgehoben haben.
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Eine Reihe von Betriebsgrößen sind überhaupt nur dann interessant,
wenn sie unzulässig große Abweichungen vom Sollwert aufweisen. Diese Überwachung
kann, ebenfalls vom Rechner übernommen werden. Toleranzüberschreitungen lassen sich
dann in einem zentralen Warnpanel anzeigen. Diese Anzeige kann mit einem Kommando
an den Piloten verbunden werden.
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Bei Vorhandensein mehrerer Triebwerke kann. jedem Triebwerk ein eigener
Triebwerkrechner zugeordnet werden. Die von den Triebwerkrechnern ermittelten Ersatzgrößen
können einem zentralen Digitalrechner zugeführt werden. Dieser kann so ausgelegt
sein, daß er zum einen bei Ausfall eines -Triebwerkrechners dessen Aufgabe ganz
oder teilweise übernimmt und daß er zum anderen Daten berechnet, die Aufschluß über
die Gesamtheit der Triebwerke geben, z. B. über den Gesamtschub, die Summe des Kraftstoffverbrauchs
aller Triebwerke u. dgl.
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Außerdem lassen sich auch Sollwertveränderungen auf Grund veränderter
Umweltbedingungen errechnen und damit neue Führungsgrößen und Stellbefehle für Regelkreise
ermitteln (adaptives System).
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Das erfindungsgemäße Betriebsüberwachungssystem erlaubt auch eine
zusätzliche besonders vorteilhafte Erweiterung in wartungstechnischer Hinsicht.
Bisher wurden die Triebwerke, z. B. Turbinen, nach vorbestimmten Flugzeiten gewartet
bzw. ausgetauscht. Die zulässige Flugzeit ergibt sich dabei aus Erfahrungswerten.
Bei diesem Vorgehen können vorzeitige Ausfälle nicht verhindert werden, andererseits
wäre es häufig auch möglich, die Turbine länger als für die fest vorbestimmte Flugzeit
sicher zu betreiben. Die Ursache für die Ausfälle von Turbinen bzw. Turbinenteilen
sind heute weitgehend bekannt. Es handelt sich im wesentlichen um Thermoschocks,
Überdrehzahlen, Lagervibrationen und Schaufelschwingungen. Das Betriebsüberwachungssystem
nach der Erfindung erlaubt es, die betreffenden Größen festzuhalten, durch den Rechner
entsprechend ihrem Einfluß auf die Lebensdauer der Turbine zu bewerten und diese
bewerteten Größen dann einem an den Rechner angeschlossenen Registriergerät zuzuführen.
Dessen Aufzeichnungen liefern dann den Bodenwarten zuverlässige Informationen über
die wirkliche Lebensdauer der Turbine bzw. die noch zu erwartende Flugzeit.
Aus
Sicherheitsgründen ist zweckmäßig für eine rausreichende Redundanz gesorgt. Zum
Beispiel können die zentrale übertragupgsleitung, der Analog-Digital-Wandler und
andere wichtige zentrale Bauteile oder Baugruppen zwei- oder mehrfach vorgesehen
sein.
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Weitere Ausgestaltungsmerkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
der Erfindung_ ergeben sich aus den Unteransprüchen, die in der folgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen erläutert sind.
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Es zeigt F i g. 1 ein Prinzipschaltbild eines Betriebsüberwachungssystems
nach der Erfindung, F i g. 2 eine Erweiterung des Systems nach F i g. 1 und F i
g. 3 ein Strukturschema des neuen Systems mit Notschaltungen.
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In F i g. 1 ist der besseren Übersicht halber nur ein einziger Meßfühler
1 dargestellt. Es versteht sich, daß in der Praxis eine Vielzahl solcher Meßfühler
vorhanden ist. So werden bei der Triebwerküberwachung zwei Typen von Meßgrößen ermittelt.
Das eine sind Meßgrößen erster Ordnung, die Veränderungen an besonders gefährdeten
Bauteilen beschreiben und eine Aussage über die noch zulässige Betriebsdauer der
Turbine erlauben. Das andere sind Meßgrößen zweiter Ordnung, die Informationen zur
optimalen Einstellung unter Berücksichtigung des Flugzustandes vermitteln. Zu den
Meßgrößen erster Ordnung gehören Schwingungen der Turbinenwelle, Druck der kritischen
Kompressorstufe, Brennkammertemperatur, Turbinentemperatur, Biegebeanspruchung der
Kompressorschaufeln, Rädialspalt im Kompressorgehäuse, Kraftstoffdurchfluß und Kraftstoffdruck.
Meßgrößen zweiter Ordnung sind Kompressordrehzahl, Lufteinlaßtemperatur, Nachbrennertemperatur,
Kraftstofftemperatur, Schub, Drehmoment und Winkel der Düsenstellung.
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Der Meßfühler 1 umfaßt in bekannter Weise außer dem eigentlichen Meßwertaufnehmer
einen Meßwertwandler, der den Meßfühlerausgang in ein elektrisches Ausgangssignal
umformt, sofern der Meßwertaufnehmer nicht ohnehin ein elektrisches Ausgangssignal
liefert. Jedem Meßfühler 1 ist ein Normierungsglied 2 nachgeschaltet, das die Meßgröße
auf ein Standardsignal normiert. Die Normierungsglieder können Abschwächer oder
Verstärker sein. Mittels eines ersten Abtastgliedes 3 werden die normierten Meßgrößen
zyklisch abgetastet und einem Analog- ; Digital-Wandler 4 zugeführt. Das Abtastglied
3 ist, ebenso wie das zweite Abtastglied 5, im Prinzip ein rotierender Schalter,
bei dem die mechanischen Kontakte durch Festkörper-Bauelemente ersetzt sind. Zur
Steuerung der beiden Abtastglieder 3 und 5 ist ein ; Taktgenerator 6 vorgesehen.
Am Ausgang des Analog-Digital-Wandlers 4 erscheinen die Meßgrößen zeitlich nacheinander
als Impulsgruppen, deren Code von der Ausführung des Wandlers abhängt.
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Gegebenenfalls bereits in digitaler Form anfallende Meßwerte werden
ebenfalls vom Abtastglied 3 erfaßt und hinter dem Analog-Digital-Wandler 4 über
eine Anpaßschaltung 7 in die Impulsgruppen eingeordnet. Diese Impulse werden dem
synchron zum Abtastglied 3 laufenden Abtastglied 5 zugeführt und von diesem auf
die zugehörigen quasi-analogen und/oder numerischen Festkörperanzeigegeräte 8 verteilt,
von denen in F i g. 1 fünf angedeutet sind. Die Anzeigegeräte 8 enthalten Speicher,
welche die Meßwerte zwischen aufeinanderfolgenden Abtastungen festhalten. Die Abtastzeit
richtet sich nach der Verschlüsselungsgeschwindigkeit des AnalQg-Digital-Wandlers
4, die Abtastfrequenz nach der zu übertragenden Signalfrequenz. Die Abtastfrequenz
muß mindestens doppelt so hoch sein wie die höchste zu übertragende Signalfrequenz.
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Ordnet man die Gerätegruppe Abtastglied 3, Analog-Digital-Wandler
4, Taktgenerator 6 und Anpaßschaltung 7 in der Nähe der Meßstellen, z. B. der Turbine,
an und das Abtastglied 5 in der Nähe der Anzeigeinstrumente 8, so lassen sich sämtliche
Meßwerte über eine einzige Übertragungsleitung 9, z. B. ein Koaxialkabel, übertragen..
Daneben ist dann nur noch eine Synchroniesierleitung 10 erforderlich, die den Taktgenerator
6 zwecks Übermittlung der Synchronimpulse mit dem Abtastglied 5 verbindet.
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F i g. 2 stellt ein Betriebsüberwachungssystem dar, bei dem zwischen
dem ersten Abtastglied 3 und dem zweiten Abtastglied 5 ein Digitalrechner 14 liegt.
Das Blockschema zeigt den Informationsfluß zwischen den Datenquellen, nämlich den
Meßfühlern 1 und den Handeingabegeräten 15, einerseits und den Datenverbrauchern
in Form von Anzeigegeräten 8, Alarmpanel 16 und Registriergerät 17 andererseits.
Zu den Eingaben von Hand zählen neben der für die Programmierung des Systems notwendigen
Eingabe der Fest- und Grenzwerte und der Befehlsliste über eine Tastatur, durch
Lochkarten od. dgl. auch die Sollwertvorgabe, z. B. durch die Einstellung des Gashebels
durch den Piloten.
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Die von den Meßfiihlem 1 abgegebenen Signale werden in den Normierungsgliedem
2 aufbereitet. Es sei wiederum angenommen, daß sowohl Meßfühler mit digitalem als
auch solche mit analogem Ausgang vorhanden sind. Die Signale werden je nach Signalart
über einen digitalen oder einen analogen Kanal des Abtastgliedes 3 durchgeschaltet.
Dabei gelangen die digitalen Signale unmittelbar zum Digitalrechner 14, während
die analogen Signale über den Analog-Digital-Wandler 4 laufen, die sie in digitaler
Form an den Rechner 14 weitergibt.
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Mittels einer Programmsteuerung 18 werden das Abtastglied 3 und das
Abtastglied 5 synchron geschaltet, werden die entsprechenden Fest- und Grenzwerte
einem Speicher 19 entnommen, wird das Rechenprogramm ausgewählt und werden die Rechenergebnisse
auf die Anzeigegeräte 8, das Alarmpanel 16 und das Registriergerät 17 verteilt.
Das Alarmpanel 16 macht auf Toleranzüberschreitungen aufmerksam. Im Registriergerät
17 werden die bewerteten Meßgrößen erster Ordnung festgehalten. Der Digitalrechner
14 wird zugleich als Glied von Regelkreisen ausgenutzt. Durch den Rechner dabei
ermittelte Stellbefehle gehen an Stellglieder 20.
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In F i g. 3 ist schematisch ein Strukturschema des neuen Systems in
Verbindung mit Notschaltungen unter Anwendung von den einzelnen Triebwerken zugeordneten
Triebwerkrechnem 24 und einem zentralen Digitalrechner 25 dargestellt. Die gestrichelten
Linien zeigen Beispiele für Notschaltungen bei Ausfall eines Triebwerkrechners 24,
die strichpunktierten Linien eine Notschaltung für Ausfall des Analog-Digital-Wandlers
4.
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Durch die Verwendung einzelner Triebwerkrechner 24 wird gewährleistet,
daß jedes Triebwerk für sich funktionsfähig ist. Um bei Ausfall eines Triebwerkrechners
die
Regelung der Turbine und die Anzeige im notwendigen Umfang weiter funktionieren
zu lassen, sind wichtige Regel- und Anzeigekreise dezentral ausgebildet. Dazu dienen
Hilfs-Analog Digital-Wandler 26 und digitale Regler 27, die z. B. entweder den zuletzt
eingestellten oder einen mittleren Sollwert unabhängig von einer Steuerung durch
den Rechner beibehalten. Die Anordnung kann auch so getroffen werden, daß. der zentrale
Rechner 25 mindestens einen Teil der Aufgaben des ausgefallenen Triebwerkrechners
übernimmt.
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Dem Analog-Digital-Wandler 4 ist gemäß F i g. 3 ein Reservewandler
28 parallel geschaltet, der bei Ausfall des Wandlers 4 tätig wird.