DE1620059A1 - Verfahren zum Herstellen von 1,2,5-Thiadiazolen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von 1,2,5-ThiadiazolenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D285/00—Heterocyclic compounds containing rings having nitrogen and sulfur atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by groups C07D275/00 - C07D283/00
- C07D285/01—Five-membered rings
- C07D285/02—Thiadiazoles; Hydrogenated thiadiazoles
- C07D285/04—Thiadiazoles; Hydrogenated thiadiazoles not condensed with other rings
- C07D285/10—1,2,5-Thiadiazoles; Hydrogenated 1,2,5-thiadiazoles
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- Nitrogen- Or Sulfur-Containing Heterocyclic Ring Compounds With Rings Of Six Or More Members (AREA)
- Lubricants (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
Description
DR.-ING. WALTER ABITZ 8 München 27, Pienzenauerstraüe28
Telegramme: Cnemindus München Patentanwälte
16. Dezember I966 10 166
MERCK & CO., INC.
126 East Lincoln Avenue, Rahway, N.J. 07065, V.St.A.
126 East Lincoln Avenue, Rahway, N.J. 07065, V.St.A.
Verfahren zum Herstellen von 1 f2,5-'j?hiadiazolen
Diese Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum Herstellen
von 4~Hydroz:y~ und 4~Amino-1,2,5-thiadiazolen, insbesondere
von 4~Hydroxy- und 4"Amino~1f2,5~thiadiaz.olen( die in der
3-Stellung einen Kohlenwasserstoffrest als Substituenten
aufweisen können. Ganz besonders betrifft die Erfindung die Synthese von 4-Hydroxy- und 4-Amino-1,2,5-tbiadiazolen durch
Umsetzung von QC-Aminosäureamiden oder ^amidinen mit Schwefelmonohalogenid
oder Schwefeldibalogenid. Weitere Erfindungsmerkmale gehen aus der folgenden Beschreibung des Verfahrens
hervor.
Gemäss Erfindung wurde nun gefunden, dass 4-Hydroxy- und 4-Amino-1
j,2 »5-thiadiazole in hoher Ausbeute nach einem Verfahren
009812/1771
f COPY
erzeugt werden« das durch folgende Strukturformeln darge
stellt werden kannι R A
HC — ι
HH2
oder
I 3X2 II
In diesen Formeln bedeuten R Wasserstoff, niedrig-Alkyl, wie
Methyl, Äthyl, Isopropyl oder Amyl, Aryl, vorzugsweise
Phenyl und substituiertes Phenyl, oder Aralkyl, wie Benzyl oder Phenyläthyl; A* 0 oder NH; A Hydroxy oder Amino; und
X Chlor oder Brom, vorzugsweise Chlor. Für den Fachmann ist es verständlich, dass, wenn AJ 0 ist, A Hydroxy bedeutet,
und, wenn A' NH ist, A Amino bedeutet. Die 1,2,5 Thiadiazole der oben angegebenen Formel II sind nützliche Zwischenprodukte bei der Herstellung von 3<-Sulfanilamido-4~R-1,2,5«
thiadiazoles Sie letzteren Verbindungen besitzen antibakterielle und antiparasitische Wirksamkeit.
Die Herstellung der 3-R-4~A~1,2,5-thiadiazoles in denen R
und A wie oben definiert sind, erfolgt erfindungsgemäss derart, dass man ein Amid oder Amidin der oben angegebenen Formel I mit Sohwefeldihalogenid oder Schwefelmonohalogenid umsetzt.
Sowohl die Schwefelbromide als auch die Schwefel-
0 0 98 1^f7 71 BAD
chloride können verwendet werden; jedoch sind die Chloride leichter verfügbar und werden daher bevorzugt. Infolgedessen
wird die Erfindung anhand des Schwefelmono- und -dichloride
beschrieben, obgleich es sich versteht »dass ähnliohe Reaktions·
bedingungen im Falle der Sohwefelbromide anwendbar sind.
Die als eines der Ausgangsstoffe bei diesem Verfahren verwendeten °<
-Aminosäureamide oder «-amidine können der Umsetzung in Form der freien Base oder als Aminsalz zugeführt
werden. Wenn ein Salz verwendet wird, dissoziiert es in den Lösungsmittel und stellt so die Base für die umsetzung mit
dem Schwefelchlorid bereit« Das Verfahren ist nicht kritisch hinsichtlich der Verwendung eines besonderen Aminsalses; jedes beliebige Salz kann angevandt werden. Die Salze von Mineralsäuren» wie Hydrochloride. Hydrobromide, Sulfate, Bisul -fate und dergleichen, sind leicht zugänglich, und man verwendet gewöhnlich entweder eines dieser Salze oder die freie
Base. Sie et-Aminosäureamidine und - in einem geringeren
Ausmasse -die öl-Aminosäureamide sind als freie Basen nicht
sehr stabil. 30 dass man daher vorzugsweise Säuresalee, wie
Hydrochloride oder Hydrobromide,verwendet. Dies ist jedoch
nieht wesentlich, da die Umsetzung liber die freie Base verläuft.
- 3 -0 0 9 8 12/1771·
BAD ORIGINAL
Beste Ergebnisse bei der Synthese der 1,2,5~Tbia<Jiasole der
?ornel II ersielt sam» wenn «an das Ä-Aminosaureamid oder
-aaldin zu einer Lösung ro» Sohwefelmono~ oder -diohlorid
in einem geeignetem Reaktionslösungsmittel gibt* Diese Beihenfolge der Zugabe 1st nicht kritisch, sie stellt jedoch ei*·
sweckmässlge Methode eur Regelung der BeaktionsgesQhwlndig~
keit und *ur Zurüokdrängung der Bildung ron Nebenprodukten
dar· Als üueungsaittel verwendet «an ein nichtwässriges · or«
gemisches Lösungsmittel· Geeignete Lösungsmittel simd beispielsweise Bemsol» Tetrahydrofuran» Diaethylforeejiid und
Si-niedrig.-alkanoaMide« wie Diaethylaoetejiid·
Die Bildung der J-R-^Hydroxy-ioder 4~Aaino)-1v2f5"thladiafole verläuft sufrledenstellend bei Temperaturen von etwa
20 bis 3O0C, das heiest bei oder geringfügig unterhalb Raumtemperatur, obgleich gewünschtenfalls auch erhöhte Teaperatüren Ton bis zu etwa 1290C angewandt werden könnenα Obgleich die optimale Beaktioseseit «lndestene teilweise eine
fitnktioiJL der Temperatur ist» verläuft das Verfahren bei Baum ^
temperatur rasch und 1st praktisch in etwa 2 bis 6 Stunden beendet. Bei erhöhter Temperatur kann die Reaktionszeit
herabgesetzt werden. Die Umsetzung erfordert 2 Mol Schwefelmonochlorid oder -schwefeldiChlorid je Mol Ol-Amlnoeäure~
amid oder -amidino Vorzugsweise verwendet nan daher mindestens
EAD 1-77Ί" k*&,.
die stöchiometrisohe Menge an Schwefelohlorid. Gute Ergebnlese ersielt man mit bis zu etwa 10 Mol und vorzugsweise
mit 2,5 bis 6 Mol Sohwefeloblorid μ Mol Amid oder AmIdIn*
Die 3-R-4-Hydroxy-=- (oder 4-Amino)~1,2,5-thiadiazole, in
denen R Wasserstoff oder einen Kohlenwasserstoffrest bedeute t9 sind elemllsh niedrigschmelzende» kristalline Feststoffe,
die ohne übermässige Schwierigkeit isoliert und gereinigt
werden können« Sine zweckmässige Methode zu ihrer Gewinnung
besteht darinf dass man das Reaktionagemlsch in kaltem Was
ser abaehreekt und das Thiadiassol mit einem mit Wasser nicht
mischbaren lösungsmittel aussieht* Haoh dem Entfernen des
organischen Lösungsmittels <, beispielsweise durch Destillation,
kann das ssurttekhleibende 3^R-4"Hydroxy-(oder 4-Amino)"1 ?2,5"
tbiadiasol durch ümkristalliaieren oder Sublimieren gereinigt
werden.
e Beispiela für 192S5-Thiadiazole, die nach dem
hier besotir-ittbaueiL Yerfahre» erhältlich aind8 sind; 3~Methyl
4 - hydfQTqr-1 ο 2,5"thi&die.soi. s 3™Pro|iyl'=-4^ydr0acy'-1«2 9 5-thia-
-MfJ -%hyl -
009811/1771 aMJ
Die folgenden Beispiele aolleη die Erfindung weiter veranschaulichen, jedoch nicht begrenzen«
0,1 Mol des in Tabelle I» Spalte 1, Identifizierten &—
Aminosäureamide wird zu einer Lösung von 24,3 ml (0,3 m) Sohwefelmonoohlarid in 50 ml Dimethylformamid gegebene Die
Zugabe erfolgt im Verlauf von 30 Minuten bei 20 bis 250C
Die erhaltene Aufschlämmung wird 5 Stunden bei Raumtempera
tür gerührt und dann in 250 ml Eiswasser gegossen. Die Mischung wird zur Entfernung voi ausgefälltem Schwefel filtriert,
und das wässrige Filtrat wird mit vier 100-ml-Antei
len Äthyläthyer extrahiert. Die Ätherextrakte werden vereinigt, mit etwa 30 ml Wasser gswaschen und über Magnesiumsulfat
gatracknet. Dann werde ι die Äther ex'srakte zur Trockne
eingedampft. Der so erhaltene Rückstand besteht hauptsächlich aus 3~H-4~Hydrpxy· 1,2,5-ShiadiazQl, wobei die Bedeutuiif
von B in dem iiydroxy^hiadiazol der Bedeutung van H in iem
als Ausgangsstoff verwendeten Aminosäureamid entspricht» Das
ShiadiazolBroäukt wird (a) du.'ch Umkris-talli&leren aus Oycl'
hexan (b) durch IJmfcriafcalligiaren aus Wasser ^ier (c) durch
Sublimieren bei 6O°O/1 mm gereinigte Die Schmelzpunkte und
der In dieser Weise hergestellten
BAD
12/1771
3-R-4-Hydroxy»1,2,5-thiadiazole sind in der nachstehenden
Tabelle X aufgeführt.
gab eile I
R ιέ - |
'V1HH2' | S2Ci2 | ~ 168 | ,2 5- | T |
R
* L |
fhiadiasol | 00 9 | . ι | S | 8 12 | /1771 BAD ORIQiN |
t
HH2 |
4-Hydroxy~1 | - 44 | Jr | , MeOH | r | |||||||
1 | * ( | 0C) U | - 64 | (727) |
Reinigunge-
methode |
|||||||
R, | 127,5 | -■ 128,5 | m | (717) | ||||||||
H | 151 | - 153 | (660) | (a) | ||||||||
-OH5 | 96 | - 98 | i?75 | (616) | (b) | |||||||
-OH2CH, | 84 | - 86 | (553) | (b) | ||||||||
-GH | H3 H, 57» |
5-38,5 | «79 | (422) | (b) | |||||||
137-139 | ;J04 | (885) | (c) | |||||||||
-OH2O6H5 | 166 | (b) | ||||||||||
-G6% | 42 | . U) | ||||||||||
-O4H9 | 6? | (b) | ||||||||||
-O3H7 | (b) | |||||||||||
1640069 f
BtUBl · 1 2
Die in der Tabelle I 1« Beispiel Ϊ aufgeführt· η 3-Ä^-Bjdrosjr-1,2,5-thladlasol· kann «an auch dadurch erhalten, da·· «an
0,1 Mol dee in Beiepiel 1a?.· Ausgangsstoff verwendeten
Ot-Aainoeäureaaid· «it 6,3 Hol ßohwefeldlohlorid in 50 «1
Bentol 3 Stunden lang bei einer feaperatur von 50 bie 6O0O
uaeetst. Das Reaktionegenisch wird la «In gleiohee Volumen
Sls~Wasser gegossen, die Bensoleohient, welche das 1,2,5-Thiadiaeol enthält, wird abgetrennt» getrocknet und «ir
Trockne eingeengt. la· surtte&blelbende 3-R-4-Hydroxy-1,2,5-thiadlasol wird wie in Beispiel 1 gereinigt.
Die 3-B-4-Hydroxy-1t'2,5-thi£.dia«ole, deren Herstellung in
den Beispielen 1 und 2 besol rieben wurde, werden nach der folgenden Methode In die entsprechenden 3-H-4 0hlor-1,2,5-thia~
diaeole Übergeführt: 1 Oewichteteil 3-E-4-HydroxT-1,2,5-thiadiaeol und 4 Gewichtetelle Phosphoroxychlorid werden in
eines offenen Cariue-Rohr se lange cusamen auf 1000O erhltst,
bie 41e Entwicklung von Chlorwasserstoff beendet ist. Bas
Rohr wird dann verschlossen und 16 Stunden 3ang auf 160°0 erhit et. Der Rohrinhalt wird cuf 30 Sewichtsteile Sie gegossen,
und die erhaltene Mischung vlrd sit Vasserdampf destilliert.
BAD ORiOINAL
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Der 3-R-4-0hlor-t,2,5~thiadia«ol-Dampf destilliert über und
wird aus. dem Dampfdestillat durch Extraktion mit Äthyläther
und Entfernung des ätherischen Lösungsmittels gewonnen»
Diese Verbindungen können in die entsprechenden 3-1
anilamido-1,2,5-thiadiazole (R »Wasserstoff» Alkyl« Phenyl
oder Benzyl) übergeführt werden« indem sie mit Sulfaniiamia
in Gegenwart einer Base, wie nachstehend für die Herateilung
von 3~Sulfanilamido~1,2,5<-thiadiazol (R *>
Wasserstoff) vexw anschaulicht, kondensiert werden.
Sine Mischung von 5»2 g (0,03 Hol) Sulfanilamld, 4,1 g (0,03
Hol) Kaliumcarbonat, 0,8 ml (1,2 g, 0,01 Hol) 3-Chlor-1,2,5°
thiadiazol und 5,2 g Acetamid wird unter Rühren 1 Stunde lang auf 1250C erhitzt. 10 ml Wasser werden zugesetzt» und die
Mischung wird so lange destilliert, bis die Dampftemperatur
1000C erreicht hat. Die restliche Lösung wird abgekühlt, über
Nacht stehen gelassen und zur Entfernung von nicht umgesetztem Sulfanilamid filtriert« Das Piltrat wird mit konzentrierter Chlorwasserstoffsäure bis zum pH-Wert 2 bis 3 angesäuert«
Das ausgefällte 3=Sulfanilamido-1,2,5-thiadiazol wird filtriert und mit Wasser gewaschen. Die Ausbeute an Rohprodukt
beträgt 1,0 g. Das Produkt wir! durch Auflösen in 4 ml Wasser
.und 0,3 Ql konzentriertem Ammoniak bei Raumtemperatur gerei-
— 9 ■ =■*
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nigt. Die Lösung wird alt Holskohle entfärbt» und das Wltrat
wird Bit 0,4 al konzentrierter Chlorwasserstoffsäur«
bis auf pH 3 angesäuert. Beines 3-Sulfanilamido-1,2,5-tbiadiasol
fällt aus und wird durch Filtration isoliert·
2,35 g (0,01 Mol) oL-Amino-acetamidin-dihydrobromid in 8 al
Diaethylformamid werden mit 2,43 ml (0,03 m) Sohwefelmono-Chlorid vermischt, und die Mischung wird 16 Stunden lang bei
Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemische wird in 12 al . Biswasθer abgeschreckt. Die erhaltene Mischung wird sur Ent*
; fernung von ausgefälltem Schwefel filtriert und alt verdünntem Natriumhydroxyd alkalisch gemacht. Die Mischung wird drei«
mal mit 20 ml Äther extrahiert. Die Äther extrakte werden vereinigt, über Magnesiumsulfat getrocknet und eingedampft·. Man
erhält 3-Amino-1,2,5-thiadiafcol.
HC- C^
HH2 c
in der R niedrig-Alkyl, Phenyl oder Beneyl bedeutet, wie
ot-Aminobutyramidin, <*-Aalnopropaaldin und Ot-Aminobentamidin,bei dem oben beschriebenen Versuch anstelle von Aoet-
• - 10 - BAD
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JH
10 166
aaidin v«rv*nd«t wtrden, «rhHlt Mti Al· tnteprechtoÄtn
3-R-4-Amino-1,2,5-tbiadUiolt·
- 11 -009812/1771 BkO
Claims (2)
1. Verfahren zum Heretellen eines ί, 1,5-Tb.iadiaeole der formel
RA
I I
N 'N
(A E= Hydroxy oder Amino; R β Wasserstoff, niedrig-Alkyl,
Phenyl oder Benzyl), dadurch gekennzeichnet, dass man ein
£* -Aminoeäurederivat der Fennel
E wie oben definiert? k\ * 0 oder HH) mit Schwefelmonochlor id: oder SchwefeJ.dichlcrid umsetzt.
2. Verfahren räch Anspruch 1, dadurch gekennzeichnett dass
A Hydroxy» A 0 und R Wasserstoff bedeuten.
Verfahren nach Anspruch % dadurch gekennzeichnet« dass
^ian die Umsetzung in einem niehtwässrigenf organischen Lö*
suagami11el C.urehfüfart,
Verfahren raoh Anspruch I9 dadurch gekennzeichnet» dass
A Hydroxy, A: 0 und R niedrig»Alkyl bedeuten»
0 9812V 1771
bad
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