"Verfahren zum isos-tatischen Pressen- pulverförmiger, insbesondere
keramischer Stoffe zu einem Formkörper" Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum
isostatischen Pressen pulverförmiger.:insbesondere keramischer oder metallischer
Stoffe zu einem Formkörper, beidem der' pulverförmige Stoff in eine elastische Hülle
eingebracht und der umhüllte Körper allseitig Drück in einem mit Flüssigkeit gefüllten.
Raum ausgesetzt ist.. Bei der bekannten Arbeitsweise werden die pulverförmigen,
insbesondere keramischen Stoffe in eine elastische 'Form eingeführt: Dann wird diese
Form verschlossen und anschließend evakuiert. Solche Formen, die im wesentlichen
der Endform des herzus±ellenden Formkörpers entsprechen, können z.B. aus -Gummi,
Latex, elastischen Kunststoffen, vrie Neopren, Vulkollan,
ajMc@I -PVC @usw.@vhere*gestellt- sein. Anschließend |
wird die elastische Form mit der Füllung aus dem zu verpressenden
Material in einen mit Flüssigkeit gefüllten 32reßraum eingebracht, der nach dem
Verschliessen unter Druck gesetzt wird. Dadurch wird auf das in der elastischen
Form befindliche Material ein allseitig gleich großer Druck ausgeübt, der zur Verdichtung
des Forminhaltes führt. Nach der Druckentlastung wird die elastische Form aus dem
Preßraum entnömmen und der Formkörper von der elastischen Form befreit. Er kann
dann unmittelbar oder nach einer erfolgten Nachbearbeitung zum Zwecke der.endgül
Ligen lilormgebung einem Sinterbrozeß unterworfen werden. Das isostatische Preßverfahren
weist gegenüber dem üblichen Pressen in Stahlmatrizen mit einseitigem, axial wirkendem
Druck wesentliche Vorteile auf. I--Tan kann z. B. wesentlich höhere spezifische
Preßdrucke anwenden und vermeidet ?reßtexturen, die durch den einseitig gerichteten
freßdruck beim üblichen axialen Preßverfahren leicht entstehen können. Die Herstellung
der elastischen Formen zur .Rufnahme des Preßgutes,. die richtige Formgebung und
die Abdichtung der mit dem Preßgut gefüllten und evakuierten elastischen Form bereiten
jedoch in vielen Fällen grosse Schwierigkeiten. Das gilt insbesondere bei komplizierter
geometrischer Gestalt des gewünschten Porm-
körpers: Ostmals scheitert .die _*#a@,reildurb des an sich |
wesentlich vorteilhafteren isostatischen Preßverfah- |
rens gerade an diesen Schwierigkeiten. |
Die l-'rfindung hat sich die ^u fgabe gestellt, das
iso- |
statische reßverfahren so zu verbessern, daß die ge- |
nannteu ,Sahvrierig?1eiten ni cht mehr auftreten, |
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der :urf i ndung dadurch, |
daß aus dem zu verpressende1l Stoff ein Vörkörper ge- |
preßt2- dieser Vorkörper allseitig mit einer Kunst:stöff- |
folge eilg un,-.lüll t und dann der mit der Folie umhüllte |
Vorhörper isostatis.ch verdichtet wird. |
Ihm geht also bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht |
mehr von einem pulverförmigen I-iateri a1 aus, sondern von |
einem Vorkörper, der durch izydraulisches" Pressen, Schlik- |
ke-rgießen, Strangpresseil, Starpf.en, Rüttelpressen oder |
nach irgendeinem anderen 1'ormgebungsverfahren h:erge- |
stellt sein kann. |
1n weiterer Ausbildung der Erfindung wird der Vorkörp,er |
vorzugsvre- se in einer Val~uurn7-carlmer mit der Tode wnge-- |
ben. Zzaeclmaö.ßig verwendet man eine sch@reißbare Kunst- |
stöffol@l e. Beim Evakuieren der Kammer legt sich: die |
Kunststoffolie vollkommen .dicht an die Oberfläche des |
Vorkörpers an, und es wird die Luft zwischen dem Vor- |
körper und der Folie und zu einem gewissen Teil auch |
aus dem Vorkörper selbst herausgepumpt. Nunmehr läßt |
sich die Kunststoffolie nach einem üblichen Kunststoff- |
Schweiß-Verfahren unter Vakuum verscht,rei ßen. Bei kom- |
plizierteren Formen, z.B. bei durchgehenden Bohrungen |
oder Hinterschncidungen, wird das Anlegen Ger Folie |
dadurch ermöglicht, da ß man eine ther2opl astische |
Kunststoffolie verwendet tiaid diese unter rz;rärra@mg in |
der Vu.h.LLuil-cazirler erweicht. Sie legt sich dann den Kon- |
turen de.s einzufüllenden Vori-ör pers vol lhommen an. |
Selbstvcrst;iidlich ist das crfindungsgerrciße Verfahren |
nicht,- auf die iliiirendLuig von Folien beschr@.z'_a, die |
im Vakuum uü den VcrkCJrper gel ejt werden. Han @ca,nn |
auch |
oder ähnliche tof:ie verwenden, die für |
Flüssig1_->eiteii undurchläss 1g sind und durch Adhäsion |
oder _Verklebung fest auf der Oberfläche des zu ver- |
presscnden Vorkörpers haften, ohne daß man dazu ein |
Vakuum verwenden muß. Weiterhin -braucht der Verschluß |
des zu urlhül.lenden Vorkörpers gegen das Windringen |
der Preßflüssigkeit nicht unbedingt durch Vcruchvteißen |
erreicht zu werden. VZan. lcann jede andere Art des Ver- |
schließens, beispielsweise Verkleben, zur Anwendung |
bringen. |
Klan kann in. weiterer Ausbildtuzg des Grundprinzipes der - Erfindung
den Vorkörper auch erhitzen Lind in ein Bad eines in der %lärme gelierenden bzw.
aushärtenden flüssigen beispielsweise Weich-PVC, tauchen, so daß der Vorhörper.von
einer Schicht dieses Baders überzogen-wrd, die nach .dem Ausgelieren oder Aushärten-bzw:-
Erkalten fest und für- die Preßflüssigkeit undurchlässig ist. ilachdem der Vorkörper
nach einem der- genannten. Verfahren mit einem Oberzug versehen ist,' wird der überzogene
Vorkörper in an sich bekannter Weise in der isostati--sehen Presse je nach iTunsch-
hoch verdichtet Leid an-.schließend thermisch weiterbehandelt, wobei man die Umhüllung
entweder vorher entfernt oder ggf . beire Brennvorgang zerstört, j)as erfindungsgemäße
Verfahren weist gegenüber dem Verfahren, bei dem Pulver unmittelbar zu den Formkörpern
verpreßt werden, vresentliche Vorteile auf. Die rorm-ILörper lassen sich mit einer
wesentlich grösseren Maßgenauig'ceit herstellen, da bereits bei der Herstellung
des Vorkörpers dae Ausgangsmaterial verdichtet wird und daher die Volwlen,nderung
beim isostatischen Nachpressen gering ist. Darüber hinaus besitzen die nach dem
erfindungggeznäße.n Verfahren erzeugten Formkörper wesentlieh
geringere
@berflächenr@@uhi gkei ten, weil bei der Vorformung des Vorkörpers bereits eine
glatte Oberfläche erzielbar ist. Für viele Ausgangsstoffe ermöglicht das erfindungsgemäße
Verfahren überhaupt erst- die A nVtendullg des isostatischen Preßverfahrens, beispielsweise
bei grobkörnigen Ausgangsmaterialien oder bei Stoffen, die sich als Pulver isostatisch
nicht verpressen lassen. Das erfindungsgemli--#:ße Verfahren ermöglicht wegen der
Umhüllung des Vorkörpers durch eine Folie oder durch Tauchbeschichtung das isöstatische
Pressen von I,-örpern mit komplizierter geometrischer Gestalt, für die die Herstellung
einer elastischen'or@y@ aus beispielsweise Gummi, Weich-PVC usw. zur ?_ufnalL?e
des pulverförmigen Ausgangspreßgutes praktisch nicht möglich ist.- T=.Ian kann beim
erfindungsgemäßen Verfahren in die Vorkörper auch bereits Signierungen oder Gravuren
einbringen, gras beim isostatischen Pressen von pulverförmigen Materialien in elastischen
Formen, wie es bisher durchgeführt wurde, nicht möglich ist.
Schließlich ist auch die .Ausnutzung des gegebonen Proß- |
raiuncü einer isostatischen Presse bei der Anvtendung des |
lErfindungsprinzipes bessex, weil das il11sgallgsvoluue11 |
des Körpers wegen der kleineren Voltuienverringerung durch |
die Vorverdiehtung bei der Vorformgebung kleiner wird. |