DE1608175A1 - Martensitaushaertbarer Nickel-Kobalt-Molybdaen-Stahl - Google Patents
Martensitaushaertbarer Nickel-Kobalt-Molybdaen-StahlInfo
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Description
"Martensitaushärtbarer Nickel-Kobalt-Molybdän-Stahl1'
Die Erfindung "bezieht sich auf einen martensitaushärtbaren
Stahl, d„h. auf einen niedriggekohlten Stahl,
der ein im wesentlichen martensitisch.es G-efüge besitzt oder
bei dem ein solches G-efüge erzeugt werden kann, ,wobei unter
den Begriff Martensit auch ein bei niedrigen Temperaturen erzeugtes Umwandlungsgefüge des Austenits fällt. Stähle dieser
Art können im martensitisehen Zustand ausgehärtet werden. -
Die martensitaushärtbaren Stähle, insbesondere der sogenannte 18^-lIickel-Kobalt-Molybdän-Stahl nach der
deutschen Auslegeschrift 1 232 757» besitzen eine außergewöhnliche Kombination technologischer Eigenschaften, nämlich
eine Zugfestigkeit vonbeispielsweise 140 bis'^
210 kg/mm und ein hohes Verhältnis von Zügfestigkeit zu
G-ewieht bei aui3ergewöhnlich höhet Duktilitat und Zähigkeit
nach einer einfachen Wärmebehandlung. Außerdem besitzen die martensitaushärtbaren Stähle eine gute Warm- und Kaltverformbarkeit, gute Bearbeitbarkeit und Vergießbarkeit, sind
009846/0252
"Martensitaushärtbarer Fickel-
Zum Schreiben vom £2..t..AUg...l9.6.1...._. an - Ko..l?.ali;-M.Q.l^M.äil-S.lia]a.l.!.! Blatt .....JHi.,.
formstabil und verzugsfrei.
Die ausgezeichneten Eigenschaften haben zu einer weitverbreiteten Anwendung der 18$-Nickel-Kobalt-Molybdän-Stähle
geführt. Es wurde jedoch festgestellt, daß die Stähle eine Neigung zur Seigerung besitzen, was, sofern man
nicht besondere und verhältnismäßig teure sowie zeitraubende Verfahren anwendet, zu einem unerwünschten Verlust an
Duktilität und Zähigkeit führt. Dieser Nachteil macht sich besonders bei schweren Konstruktionen bemerkbar, d.h. bei
Querschnitten von mindestens 25,4 mm, insbesondere aber bei Querschnitten über 51 mm, vor allem hinsichtlich der Duktilität
und Zähigkeit in der kurzen Querrichtung. In einigen Fällen tauchen dabei Streifen auf, denen häufig die Bildung
einer inneren Lamellenstruktur folgte. Ein derartiges Werkstoff
verhalt en stellt bei der Verwendung des Stahls für schwere Konstruktionsteile, beispielsweise Fahrgestellen
für Flugzeuge, einen großen Nachteil dar.
Bei der Untersuchung dieser Stähle wurde das Auftreten
intermetallischer Teilchen beim Erstarren der Schmelze beobachtet. Das Entstehen derartiger Teilchen ist an
sich nicht unbekannt, doch wurde beobachtet, daß sich diese Teilchen häufig in bestimmten Zonen stärker konzentrieren
und daß diese Zonen stark mit Molybdän und Titan angerei-*
chert sind, d«he mit denjenigen Elementen, die die Bildung
von Austenit in den martensitaushärfbaren Stählen fördern.
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ISO 8-175
Weitere Versuche "bewiesen, daß die beobachteten Streifen im
allgemeinen aus einem weichen, von hartem, sprödem' Martensit
umgebenen Austenit "bestehen. . -.-
Die übliche Wärmebehandlung des^ martensitaushärtbaren
18$-¥iekel-Kobalt-Molybdän-Stahls besteht in einem
einstündigen Lösungsglühen bei 8150O, während dessen sich
der Austenit bildet und dem sich ein Abkühlen ansehließt,
bei dem der Austenit in Martensit umwandelt. Daran schließt
sich ein einstündiges Aushärten des Martensits bei 48O0C
mit nachfolgendem Abkühlen an. Ein Aushärten bei niedrigeren Temperaturen, beispielsweise 425°G wurde nicht dürchgeführt,
da die Stähle dann nicht genügend aushärten wurden
und ein entsprechender Festigkeitsverlust aufträte. Eine
Erhöhung der Aushärttemperatur führt dagegen zur Erhöhung
der Neigung zur Rückumwandlung des Gefüges in Austenit* Bei
entsprechender Menge verringert der Austenit die Zugfestigkeit in starkem Maße. Aus diesem Grunde hat man bislang im- ·
mer Aushärttemperaturen von über 48O0G vermieden.
Während des Aushärtens würden die schwarzen Streifen sowie die obenerwähnten schmalen Zonen beobachtet. Es
scheint, daß diese schwarzen Streifen ein Anzeichen für die
beginnende Rückumwandlungin Austenit sind,. Wahrscheinlich
ist wegen der ungewÖhiiliehen -Konzentration der Austenitbildner
in den Seigerungszonen die (Eemperatur der Eückumwandlung
dort geringer als die Aushärttemperatur. So stellt sich eine
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Rückumwandlung in Austenit ein, die Ursache der im wesentlichen
von sprödem Martensit eingeschlossenen Austenitstreifen
ist, wobei häufig infolge der Streifenbildung ein Lamellengefüge
auftritt.
Um die vorerwähnten Nachteile zu beheben, könnte der Stahl molybdän- und titanfrei gehalten werden. Dies ist
jedoch insofern nicht vertretbar, als Molybdän zur Erhöhung der Zugfestigkeit und Zähigkeit beiträgt und Titan als- der
wirksamste Hilfshärter gilt. Bei den bekannten martensitaushärtbaren IS^-Fickel-Kobalt-Molybdän-Stählen steigt die
Streckgrenze mit steigenden Gehalten an Molybdän und Titan.
Eine andere Möglichkeit, den obenerwähnten Nachteil zu beheben, besteht in der Anwendung eines modifizierten
Schmelzverfahrens und einer abgewandelten Warmverformung,
einem speziellen Ausgleichsglühen sowie im Abkühlen mit größerer Abkühlungsgeschwindigkeit. Obgleich hierdurch
die Seigerungsgefahr verringert werden kann, lassen sich diese Verfahren nur auf Konstruktionsteile geringer Größe
anwenden. So ist es beispielsweise unmöglich, bei schweren Konstruktionsteilen eine hinreichend schnelle Abkühlung
durchzuführen. Ebenso ist es, obgleich ein langes Ausgleichsglühen von 24 Stunden zu einem homogeneren Gefüge und zu geringerer
Streifenbildung führt, unwirtschaftlich ein Ausgleichsglühen
anzuwenden, da die entsprechenden Glühöfen ■ viel zu lang belegt sein würden.
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Überraschenderweise wurde nun festgestellt, daß die Seigerungsgefahr bei schweren Konstruktionsteilen aus
dem martensitaushärfbaren 18$-Nickel-Kobalt-Molybdän-Stahl
stark verringert oder auch ganz beseitigt werden kann, wenn
der Kobaltgehalt über den üblichen Wert hinaus erhöht wird
und die übrigen Legierungsbestandteile sorgfältig innerhalb bestimmter Gehaltsgrenzen eingestellt werden. Darüber hinaus
können auch bestimmte Elemente, die in diesem Stahltyp
üblicherweise nicht enthalten sind, eine positive Rolle
spielen. Die angestrebte Verbesserung stellt sich ohne Beeinträchtigung
der guten mechanischen Eigenschaften ein. Vielmehr wird gerade die Zähigkeit, die durch die Seigerung
stark verringert wird, nicht nur beibehalten, sondern überraschenderweise
noch erhöht, wie sich aus einem Dehnungsanstieg auf 50$ und mehr ergibt.. Um diese Vorteile zu erreichen,
ist es nicht erforderlich, die herkömmlichen Schmelzverfahren
und üblichen Wärmebehandlungen aufzugeben, ob-.gleich
eine andersartige Wärmebehandlung ohne Nachteil angewandt
werden kann.
Der erfindungsgemäße Stahl enthält 14 bis 22$ Nikkei,
12 bis 25$ Kobalt, 2 bis 4$ Molybdän, 0 bis 0,4% Titan,
0 bis 0,1$ Zirkonium,- 0 bis 2$ Vanadin, 0 bis 0,025$ Magnesium,
0 bis 3$ Chrom, Ö-bis 0,4$ Aluminium, 0 bis 0,15$ Kohlenstoff,
0 bis 1$ Silizium, 0 bis 1$ Mangan, Ό bis 2$ Wolfram,
0 bis 0,01$ Bor, 0 bis'1$ Beryllium, 0 bis' 6$ Kupfer,
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O "bis 3$ Niob und 0 bis 4$ Tantal, Rest einschließlich, erschmelzungsbedingter
Verunreinigungen Eisen. Zu den Verunreinigungen zählen geringe Mengen Desoxydations- und Raffinationsrückstände.
Die Gehalte an den Verunreinigungen darstellenden Elementen Phosphor, Sauerstoff und insbesondere Schwefel
sollten so niedrig wie praktisch möglich liegen. Eine Verunreinigung
stellt auch der Stickstoff dar, dessen Gehalt ebenfalls so niedrig wie möglich liegen sollte. Ein Stickstoffgehalt
bis 0,04$ ist jedoch zulässig, obgleich der
Höchstgehalt vorzugsweise bei 0,025$ liegt.
Der Nickelgehalt des erfindungsgemäßen Stahls darf 22$ nicht übersteigen, da sonst die Martensittemperatur
sinkt und die Bildung eines unerwünschten Austenits begünstigt wird. Ist dagegen der Nickelgehalt nicht ausreichend,
stellt sich ein Festigkeits- und Zähigkeitsverlust
ein; demzufolge muß der Stahl mindestens 14$ Wickel enthalten.
Vorzugsweise beträgt der Nickelgehalt jedoch 15,5 bis
20,5$.
Ein handelsüblicher martensitaushärtbarer 18$-Nikkel-Kobalt-Molybdän-Stahl
enthält etwa 5$ oder mehr Molybdän, um eine Streckgrenze von 193 kg/mm und mehr zu gewährleisten.
Bei den erfindungsgemäßen Stählen darf der Molybdängehalt jedoch 4$ nicht übersteigen, da höhere Molybdän-.
gehalte eine Rückumwandlung des Gefüges- in Austenit begün-
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stigen, wenngleich der Stahl im Hinblick auf eine ausrei- ■
chende Festigkeit und Zähigkeit Molybdän enthalten muß. Um
eine optimale Kombination von festigkeit und Zähigkeit zu
erreichen, sollte der Stahl 2,5 bis 3y5$ Molybdän enthalten.
Sofern eine maximale i'estigkeit gewünscht wird, kann der Molybdängehalt
3,5 bis 4$ betragen*
Iitan stellt keinen wesentlichen Bestandteil des
Stahls dar, auch wenn Zugfestigkeiten von 175 bis
210 kg/mm erforderlich sind. Iitangehalte von 0,05 bis 0,2$
tragen jedoch zur Desoxydation bei und Verbessern die Zähigkeit,
doch darf der Titarigehalt 0,4$ nicht übersteigen.
Das Kobalt dient verschiedenen Zwecken, spielt jedoch
offenbar bei der Seigerung keine Rolle. In den erfinaungsgemäßen
Gehaltsgrenzen von 12 bis 25$ erhöht Kobalt
die Martensittemperatur und verhindert demzufolge eine Rückumwandlung
des Gef üges in d.&n aus teni ti sehen Zustand.. Überraschenderweise
wurde darüber, hinaiis festgestellt, daß das
Kobalt einer merklichen Verbesserung der Zugfestigkeit im
Wege steht. Besonders geeignete Kobaltgehalte liegen zwischen 13 und 20$e ./'■; .';,;.
Wie bereits erwähnt, wird bei den besten Stählen nach der Erfindung die Zähigkeit, die bislang durch die Seigerung
beeinträchtigt wurde, nicht nur beibehalten sondern noch verbessert. So besitzt beispielsweise eine in einer
Richtung gewalzte 16'mm dicke Stahlplatte aus dem bekannten
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martensitaushartbaren 18$-Mckel-Kobalt-Molybdän-Stahl bei
einer Streckgrenze von 175 kg/mm eine Kerbschiagzähigkeit
von etwa 3,1 bis 3,3 kgm/cm , gemessen quer zur Walzrichtung. Bei dem erfindungsgemäßen Stahl mit entsprechender
Streckgrenze kann die Kerbschlagzähigkeit dagegen bis zu 5,2 kgm/cm betragen» Dieser beträchtliche Zähigkeitsanstieg
wird durch einen Zirkoniumgehalt von 0,01 bis 0,1$ verursacht, wobei Zirkoniumgehalte über 0,05$ im allgemeinen
nicht erforderlich sind. Dabei ist die Verbesserung der Zähigkeit durch Zirkonium insofern überraschend, als dieses
Element bei einer Reihe von martensitaushartbaren Stählen die Zähigkeit beeinträchtigt, namentlich bei den Stählen,
die etwa 12$ Nickel, 5$ Chrom und 3$ Molybdän enthalten.
Die Wirkung des Zirkoniums ist besonders in Gegenwart von Vanadin sehr gut, so daß sich beste Pestigkeits- und Zähigkeitswerte
bei Stählen ergeben, die beide Elemente enthal- ·
ten. Der Vanadingehalt kann bis 2$ betragen, liegt jedoch
vorzugsweise bei höchstens 1,5$, besser noch bei höchstens .0,9$ο Damit sich überhaupt eine Wirkung einstellt, müssen
mindestens 0,2$ Vanadin vorhanden sein.
Chrom verbessert ebenfalls die Zähigkeit, doch sollte sein Gehalt 3$ nicht übersteigen. Dabei wurde festgestellt,
daß Chrom sich in ähnlicher Weise verhält wie das Zirkonium. Zirkonium ist jedoch vorzuziehen, da zu hohe
Chromgehalte zu einer Stabilisierung des Austenits und da-
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mit zu schlechteren Werkstoffeigenschaften führen. Darüber
hinaus besteht beim Gießen schwerer Blöcke eine Neigung des
Chroms zur Seigerung, die zur Bildung' örtlicher Seigerungszonen
mit verhältnismäßig hohem ChrOmgehalt führen kann.
Trotzdem ~k.b'mien bei entsprechend genauer Einstellung Chromgehalte
bis 3$, vorzugsweise zwischen 0,01 und 2$ von Vorteil
sein.
Obgleich der Kohlenstoffgehalt bis 0,15$ betragen
kann, liegt seine Höchstgrenze vorzugsweise bei 0,05%. ~
Von den übrigen Elementen enthält der erfindungsgemäße
Stahl höchstens 0,25$ Silizium, 0,25$ Mangan, 0,5$
Wolfram, 0,004$ Bor, 0,05$ "Beryllium, 4$ Kupfer, 2$ Niob
oder 2$ Tantal. .
Eine besonders geeignete Legierung, die eine
außergewöhnli'che Festigkeit und Zähigkeit ohne Neigung zur
,,Seigerung gewährleistet, besteht aus 17 bis 19$ Nickel, 14
bis 16$ Kobalt, 2,5 bis 3,5$ Molybdän, 0 bis 0,2$, vorzugsweise
0,05 bis 0,2$ Titan, 0,005 bis 0,04$ Zirkonium, 0,4
bis 0,9$ Vanadin, 0 bis 0,2$, vorzugsweise 0,05 bis 0,2$ Aluminium, bis 0,02 oder 0,03$ Kohlenstoff, je 0 bis 0,1
oder 0,15$ Mangan und Silizium, Rest Eisen einschließlieh
erschmelzungsbedingter Verunreinigungen.
Soll die Streckgrenze jedoch 20J kg/mm .betragen,
dann sollte der Stahl .17 bis 19$-Nickel, 19.bis 21$ Kobalt
und 3,5.bis 4$ Molybdän enthalten. , , ·
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Der erfindungsgemäße Stahl kann an Luft erschmolzen werden, wenngleich, ein Vakuum schmelz en vorzuziehen ist.
Darüber hinaus wird der Stahl in-üblicher Weise behandelt,
beispielsweise einem Ausgleiehsglühen bei 12600C unterworfen,
welche Temperatur gleichfalls als'Walztemperatur geeignet ist. Als Walz- oder Schmiedeendtemperatur reichen
1095 bis 10400G aus.
Der erfindungsgemäße Stahl braucht vor dem Aushärten
nicht lösungsgeglüht zu werden, wenngleich ein Lösungsglühen
von Torteil ist. Dabei kann der Stahl 1 bis 3. Stunden bei 760 bis 879°C geglüht werden. Das Aushärten erfolgt
1 bis 100 Stunden lang bei 370 bis 54O0C. Besonders
gute Ergebnisse stellen sich bei einem 1 bis 24stündigem
•Aushärten bei 415 bis 495°C ein.
Eine besonders bevorzugte Wärmebehandlung besteht im Hinblick auf eine Zügfestigkeit von etwa 193 kg/mm und
mehr in einem einstündigen Lösungsglühen bei 815°C>
Luftabkühlen und 24stündigem Aushärten bei 425°C mit anschließendem
Abkühlen. Bei einer derartigen Festigkeit führen Temperaturen von über 8150C beim Lösungsglühen zu einer Beeinträchtigung
der Werkstoffeigenschaften. Ein'kürzeres oder
bei niedrigeren Temperaturen durchgeführtes Aushärten ergibt eine bessere Zähigkeit, jedoch eine geringere Festigkeit
. Ein dreistündiges Aushärten bei 4250C führt zu einer
Streckgrenze von etwa 175 kg/mm .
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T6Ö-.8175
Der erfindungsgemäße, insbesondere für schwere
Konstruktionsteile geeignete Stahl kann als Werkstoff für
Schmiede stücke, Grobbleche, ELugzeugfahrge stelle, .Gesenke,
Werkzeugmaschinenteile·, Befestigungsmittel u.dgl» verwendet
werden. Außer als Knetlegierung läßt sich der Stahl auch
für Gußstücke, insbesondere für hochfeste Gußstücke verwenden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
des näheren erläutert.
Zunächst wurden 45 kg zweier martensitaushärtharer
Stähle X und Y an luft erschmolzen, deren Zusammensetzungen
in Tabelle T wiedergegeben sind. Bei dem" Stahl X handelt es sich um einen typischen martensitaushärtbaren 18$-
Üickel-Kobalt-Molybdän-Stahl mit einer Zugfestigkeit von
etwa 175 kg/mm.·, während der Stahl Y ein erfindungsgemäßer
Stahl ist.
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|
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Die Stähle wurden in Sandforineh vergossen, wobei
Blöcke mit einem Querschnitt von 355 cm anfielen. Die
Blöcke wurden zunächst 2 Stunden bei 126O0C homogenisiert,
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608175
dann zu 76 nun dicken Knüppeln gewalzt und anschließend drei
Stunden "bei 4800O ausgehärtet. Alsdann wurden Schliffe der
Stähle angeätzt und metallografisch untersucht. Die Gefügeunterschiede
der "beiden Stähle ergeben sich aus den Schliff-Bildern
der Zeichnung, deren jedes eine Mikrofotografie mit einhundertfacher Vergrößerung darstellt. Aus Fig. 1, die
das Gefüge des Stahls X wiedergibt, ergibt sich eine merkliche Seigerung in dunklen Austenitzonen, die typisch für einen
solchen Stahl "bei Verwendung für schwere Konstruktionsteile ist. Im Gegensatz dazu zeigt das Schliffbild des Stahls Y
gemäß Fig. 2 keinen Austenit.
Weitere 23 Stähle nach der Erfindung wurden im "Vakuuminduktionsofen
erschmolzen; ihre Zusammensetzung ergibt sich aus der nachfolgenden Tabelle II.
Diese Stähle wurden bei 12600C homogenisiert und
anschließend in einer Richtung zu 16 mm dicken Blechen bei einer Anfangstemperatur von 10400C warmgewalzt. Probestücke
dieser Stähle wurden dann jeweils einer der nachfolgend bezeichneten
Wärmebehandlungen unterworfen:
Einstündiges Lösungsglühen bei 815°C, Abkühlen und anschließendes dreistündiges Aushärten bei 4250C.
Einstündiges Lösungsglühen bei 8150C, Abkühlen und anschließendes
24-stündiges Aushärten bei 425°C. 009846/0252
Wärmebehandlung G; "' -
Einstündiges Lösungsglühen bei 8150C, Abkühlen und anschließendes
dreistündiges Aushärten bei 48O0G.
Bei den Torstehenden Wärmebehandlungen handelt es
sich um übliche Wärmebehandlungen martensitaushärtbarer
Stähle, so daß die Versuchsergebnisse nur zusammengesetzte
Wirkungen erkennen lassen.
Stähle, so daß die Versuchsergebnisse nur zusammengesetzte
Wirkungen erkennen lassen.
Die Stähle wurden verschiedenen Versuchen"unterworfen,
bei denen die Zugfestigkeit und Kerbschlagzähigkeit an Proben gemessen wurden, die aus dem 16 mm, dicken Blech
herausgeschnitten und bei Raumtemperatur quer zur Walzrichtung untersucht wurden. Die jeweilige Wärmebehandlung und
die Ergebnisse der verschiedenen Untersuchungen sind in der nachfolgenden Tabelle II zusammengestellt*
herausgeschnitten und bei Raumtemperatur quer zur Walzrichtung untersucht wurden. Die jeweilige Wärmebehandlung und
die Ergebnisse der verschiedenen Untersuchungen sind in der nachfolgenden Tabelle II zusammengestellt*
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~ Die Versuchsergebhisse der Tabelle II veranschau-
- - " ■ lichen die außergewöhnlichen mechanischen Eigenschaften des
erfindungsgemäßen Stahls. Beim Stahl 1 lag der Molybdän-
und der kohaltgehalt im unteren Bereich der Gehaltsgrenzen,
so daß die Streckgrenze entsprechend niedrig ist. Die Stähle 3, 4 und 5 zeigen jedoch, daß Streckgrenzen von
175 kg/mm und mehr bei höheren Molybdän- und Eobaltgehalten
ohne weiteres erreichbar sind= Die mit dem Stahl 3 vergleichbaren Stähle 6, 7 und 8 veranschaulichen die allgemeine
Verbesserung der technologischen Eigenschaften durch einen Zirkoniumzusatz. Auf diese Weise lassen sich Kerb-Schlagzähigkeiten
von 4,3 kgm/cm bei Streckgrenzen von 175 kg/mm und einer niedrigen Aushärttemperatur von beispielsweise
425°C erreichen.
Vanadin-verbessert ebenfalls die Festigkeit und
Zähigkeit, wie sich aus den Daten der Stähle 9 bis 14 ergibt. Eine optimale Eigenschaftskombination ergibt sich Jedoch
bei den Stählen, die sowohl Zirkonium als auch Vanadin enthalten. Dies beweisen die Versuchsergebnisse der Stähle
15 und 16, deren Kerbschlagzähigkeit bei einer Streckgrenze von 175 kg/mm und einer Aushärttemperatur von 425°G etwa
5,2 kgm/cm betrug.
Demzufolge besitzen die erfindungsgemäßen Stähle bereits nach einem Aushärten bei der verhältnismäßig niedrigen
Temperatur von 4250Q gute mechanische Eigenschaften.
009846/0252
Normalerweise würde man annehmen, daß "bei einei? derartig
niedrigen Temperatur ausgehärtete^martensitaushärt"bare Stäh
Ie nich~b "vollständig ausgehärtet selen. So führt, abgesehen
von einer niedrigeren Festigkeit, ein nicht ausreichendes
Aushärten bei den bekannten martensitaushärtbaren Stählen zu einer geringeren Zähigkeit. Mit den erfindungsgemäßen
Stählen läßt sich ein größerer Festigkeits- oder Zähigkeits
bereich einstellen, so daß dem Stahl durch.geeignete Wahl
der Wärmebehandlung eine vorgegebene Eigenschaftskombination verliehen werden kann0
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Stahls liegt darin, daß seine Martensittemperatur um etwa 80 bis
110°C hoher liegt al>- bei den bisher bekannten martensitaushärtbaren
Stählen. So beträgt die Martensittemperatur der Stähle 5, 9 und 11 etwa 2300C, 25.20C bzw. 249°C Derartig
hohe Umwandlungstemperaturen verringern die Gefahr des Auftretens von Restaustenit sowie einer Streifenbildung bzw.
eines LamellengefügeSo
Im Rahmen weiterer Versuche wurden die erfindungsgemäßen
Stähle 24 bis 26 sowie die außerhalb der Erfindung
liegenden Stähle A bis G erschmolzen und in der im Zusammenhang mi"b Tabelle II beschriebenen Weise behandelt und untersucht.
Die Zusammensetzungen dieser Stähle ergibt sich aus Tabelle III. Abgesehen von den im einzelnen aufgeführten
Elementen enthielten diese Stähle noch über 0,03$ Kohlen-
/0252
stoff sowie als Rest Eisen einschließlich Verunreinigungen. Zu Vergleichszwecken sind auch die Zusammensetzungen und
Versuchsergetmisse der Stähle 1, 4 und 18 in Tabelle III
mit aufgeführt.
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-Vergleicht man die. Daten der Stähle 18 und 24, so zeigt sich, daß bei Anwesentheit- von Zirkonium und Vanadin
das Chrom keine Verbesserung der technologischen Eigenschaften
herbeiführt* Verhältnismäßig geringe Chromgehalte erhöhen jedoch die Zähigkeit wesentlich, wenn der betreffende
Stahl kein Zirkonium und. kein Vanadin enthält, wie sich aus
einem Vergleich der Legierungen 25'und 4 ergibt. .
Der Stahl A enthielt 3,7% Chrom und die an ihm
durchgeführten Versuche beweisen die schädliche Wirkung zu
hoher Chromgehalte. Der überaus starke Festigkeitsverlust
dieses Stahls wird durch eine zu große Menge Austenit verursachte
Während der Stahl 26 wesentlich weniger zäh war
als der Stahl 25, besaß er eine wesentlich größere Festigkeit. Im Hinblick auf eine maximale Zähigkeit sollte der
Chromgehalt 1$, vorzugsweise 0,5$ nicht übersteigen.
Die festigkeitserhöhende Wirkung des. Kobalts ergibt
sich aus einem Vergleich der Streckgrenzen der Stähle 1 und B.
Die Stähle C und D mit zu hohem Nickelgehalt besaßen eine geringe Streckgrenze, während der Stahl 1, dessen
Nickelgehalt zu gering war, neben einer geringen"Streckgrenze auch eine zu geringe Zähigkeit besaß. Die Stähle 3?
und G- waren molybdänfrei und besaßen demzufolge eine unzu-*
reichende Streckgrenze,
009846/0252
Claims (1)
- International Nickel Limited, Thames House, Millbank,London, S. W. 1, EnglandPatentansprüche;1. Martensitaushärtbarer Nickel-Kobalt-Molybdän-Stahl, bestehend aus14 bis 22 ft Nickel,12 bis 25 ft Kobalt,-2 bis 4 ft Molybdän,0 bis 0,4' ft Titan,0 bis 0,1 ft Zirkonium,0 bis 2 ft Vanadin,O bis 0,025$ Magnesium,
0 bis 3 4 io Chrom, 0 bis 0, 15 ft Aluminium, bis o, ft Kohlenstoff, 0 bis 1 io Silizium, 0 bis 1 ft Mangan, 0 bis 2 01 ft Wolfram, 0 bis 0, ft Bor, 0 bis 1 ft Beryllium, 0 bis 6 ft Kupfer, 0 bis 3 ft Niob, 0 bis 4 ft Tantal, Rest einschließlich erschmelzungsbedingter Verunreinigungen Eisen.2. Stahl riach Anspruch 1, dessen Kohlenstoffgehalt jedoch 0,05$ nicht übersteigt.009846/02523. Stahl nach den Ansprüchen 1 oder 2, der "jedoch ,1-5,5 bis 20,-5$ Nickel, 13-bis 20$ Kobalt und 2 bis 3,5$ Molybdän enthält. ■4. Stahl nach den Ansprüchen 1 bis 3, der jedoch 0,001$ Zirkonium enthält.5v Stahl nach Anspruch 4, der jedoch 0,001 bis 0,05$ Zirkoniumenthalt. i6. Stahl nach den Ansprüchen 1 Ms 3, der jedoch 0,2 bis 1,5$ Vanadin enthält.7. Stahl nach den Ansprüchen 1 Ms 3, der jedoch 0,001 bis 0,05$ Zirkonium und 0,2 bis 1,5$ Vanadin enthält.8. Stahl nach den Ansprüchen 6 oder 7, der jedoch 0,4 bis 0,9$ Vanadin enthält. ■- ~9. Stahl nach den Ansprüchen 1 bis 8, der jedoch höchstens 0,2$ !Titan enthält.10. Stahl nach den Ansprüchen 1 bis 9, der jedoch höchstens" je 0,25$ Silizium: und Mangan enthält.11. Stahl nach den Ansprüchen 1 bis 10, der jedoch 0,01 bis 2$ Chrom" enthält. ■■'""" .12. Stahl nach den Ansprüchen 1 bis 11, der jedo.ch 0,1 bis 1$ Chrom enthält* " "' ^ ' ■-"■-·■-009846/0252 " :13. Stahl■ ,nach den Ansprüchen 1- öder 2,Γ der jedoch 17 Ms 19% Nickel;."19 Ms 21^ KoTDaIt und 3,5 Ms 4$ Molybdän-enthält.14. MartensitaushärtlDarer Stahl, "bestehend aus; , ■""17. Ms 19 '^Nickel, 14 Ms 16: $ Kobalt, 2,5 Ms 3,5 $ Molybdän, 0 Ms 0,2 $ Titan,
0,005 Ms Q,04-$ Zirkonium, 0,4 Ms 0,9 $ Vanadin, 0 Ms 0,5 $ Chrom
0 Ms 0,2 $ Aluminium,Ms 0,03 $ Kohlenstoff, 0 Ms 0,025$ Silizium, 0 Ms 0r25 io Mangan, 0 Ms 0,5 io Wolfram, 0 Ms 0,05$ Beryllium, Q Ms 4 $ Kupfer, 0 Ms 2 $.Niob und 0 Ms 2 $ Tantal,Rest einschließlich erschmelzungsbedingter Yerunreinigungen Eisen.15. Stahl nach Anspruch 14, der jedoch mindestens 0,05$ Titan, mindestens 0,05$ Aluminium, höchstens 0,02$ Kohlenstoff und je höchstens 0,15$ Silizium und Mangan enthält.16. Stahl nach den Ansprüchen 1 bis 15, der 1 bis 100 Stunden bei 370 bis 540QC ausgehärtet worden ist.17. Verwendung eines Stahls nach den Ansprüchen 1 bis 16 als Werkstoff für Gegenstände -, deren Querschnitt 25 mm über- " steigt.009846/0252
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