DE1604369C3 - Granuliervorrichtung für thermoplastische Kunststoffe - Google Patents
Granuliervorrichtung für thermoplastische KunststoffeInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Granuliervorrichtung 4»
für thermoplastische Kunststoffe mit einer ein oder mehrere Austrittsöffnungen aufweisenden Düsenplatte und einem der ebenen Düsenaustrittsfläche
vorgelagerten, mit mehreren Messern besetzten Messerträger, der drehfest, aber axial verschiebbar von
einer Antriebswelle aufgenommen wird, wobei die gemeinsame Drehachse des Messerträgers und der
Antriebswelle im wesentlichen senkrecht zur Düsenaustrittsfläche steht und der Messerträger zur Düsenplatte hindrückbar ist.
Eine derartige Granuliervorrichtung ist durch die USA.-Patentschrift 3 196 487 bekannt.
Es wurde beim Arbeiten mit herkömmlichen Granuliervorrichtungen
festgestellt, daß die Beibehaltung des Spiels zwischen dem Messer und der Düsenaustrittsfläche
sehr wichtig und für die richtige Schneidwirkung wesentlich ist. Wenn dieses Spiel zu groß
wird, ist eine schlechte und unvollständige Schneidwirkung die Folge, während umgekehrt, wenn das
Spiel Null wird, ein ernster Messer- und Düsenplatlenverschleiß
eintritt. Zwei Faktoren, welche das Spiel zwischen den Messern und der Düsenplatte beeinflussen,
sind die Wärmedehnung und der Verschleiß der zugeordneten Teile. Eine gute Ausfluchtung
zwischen Messern und Düsenplatte ist für die Aufrechterhaltung des gewünschten Spiels ebenfalls
wichtig.
Bei der in der USA.-Patentschrift 3 196 487 beschriebenen Granuliervorrichtung ist das Lagerelement,
welches das Spiel zwischen Messerkante und der Düsenaustrittsfläche regelt, auf der die Messer
tragenden Antriebswelle angeordnet. Dies bedeutet, daß Veränderungen in der Länge oder in der Stellung
der Antriebswellenanordnung, wie sie beispielsweise durch die Wärmedehnung der Teile verursacht
wird, unmittelbar die Stellung des Lagerelements und damit das Spiel zwischen Messer und Düsenaustrittsfläche
verändern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur Herstellung thermoplastischen Granulats von gleichmäßiger
Größe und Form eine Granuliervorrichtung der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß
zwischen den Messern und der Düsenaustrittsfläche auf einfache Weise ein bestimmtes Spiel herstellbar
ist, das von einer Bewegung der Antriebswelle gegen die Düsenplatte hin nicht beeinflußt wird.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß in der Mittelachse der Düsenplatte und
des Messerträgers je ein axial einstellbares Drucklagerelement angeordnet ist, wobei die einander parallel
gegenüberliegenden, verschleißfesten Oberflächen der Drucklagerelemente gegeneinander andrückbar
sind.
Durch die Erfindung wird eine Granuliervorrichtung geschaffen, die während langer Zeiträume bei
einem Mindestmaß an Messer- und Düsenverschleiß, geringstmöglicher Scheuerwirkung an der Düse und
geringstmöglicher Nachstellung und Wartung während der Betriebsdauer der Vorrichtung arbeiten
kann, weil die Lage des Lagerelements, welches das Spiel zwischen Messer und Düsenaustrittsfläche bestimmt,
von der Lage der Antriebswelle nicht beeinflußt wird.
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Granuliervorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eines der Drucklagerelemente
der in Fig. 1 dargestellten Granuliervorrichtung
nach der Linie 2-2.
In Fig. 1 ist ein Teil der Antriebswelle 10 gezeigt,
die mit einem Wellenabschnitt 11 mit verringertem Durchmesser versehen ist. Die Antriebswelle 10 kann
mit Hilfe eines nicht gezeigten Verstellmechanismus, der mit der Welle zusammenwirkt, axial eingestellt
werden. Die Drehbewegung des Wellenabschnitts 11 wird durch einen Keil 13 auf eine Hülse 12 übertragen.
Der Keil 13 ist in einer Keilnut angeordnet, welche durch axiale, in Ausfluchtung befindliche entsprechende
Nuten 14 und 15 im Abschnitt 11 und in der Hülse 12 gebildet wird.
Die Drehbewegung der Hülse 12 wird durch eine Anzahl über den Umfang verteilter, voneinander im
Abstand befindlicher und sich axial erstreckender Keilnuten 17 am Innenumfang des Messerträgers 16
und eine entsprechende Anzahl über den Umfang verteilter, voneinander im Abstand befindlicher und
sich axial erstreckender. Keile 18 am Außenumfang der Hülse 12 übertragen. Radial erweiterte Teile B
sind, wie gezeigt, an den Keilen vorgesehen, um dazu beizutragen, die senkrechte Stellung der Messer 34
zur Antriebswelle 10 und die konzentrische Anordnung der Welle und des Messerträgers 16 zueinander
aufrechtzuerhalten. Diese Keilniitenverbindung ermöglicht
ferner eine axiale Bewegung des Messerträ-
gers 16 und der Messerhalterung 20. Die Messerhalterung
20 ist am Messerträger 16 durch Schrauben 21 und Stifte 22 befestigt, um die Übertragung der
Drehbewegung vom Messerträger 16 sowie die erwähnte axiale Bewegung auf die Messerhalterung 20
zu ermöglichen. Eine Schraube 23, die in eine Gewindebohrung 24 im Wellenabschnitt 11 eingeschraubt
ist, ist mit einem Sechskantkopf 26 versehen, welcher die Hülse 12 fest gegen den Wellenabschnitt
11 hält. Die axiale Bewegung des Messerträgers 16 mit Bezug auf den Wellenabschnitt 11 ist
durch die Bewegung einer sich radial erstreckenden Senkschraube 91 begrenzt, die sich durch den Messerträger
16 in einen Schlitz 92 erstreckt, der an der Außenseite des Wellenabschnitts 11 ausgebildet ist.
Eine Schraubenfeder 28 ist zwischen der ringförmigen Ausnehmung 29 der Hülse 12 und der ringförmigen
Ausnehmung 30 des Messerträgers 16 angeordnet, um letzteren und die Messerhalterung in eine äußere
Stellung zu belasten.
Ein Drucklagerelement R TB ist mittig am Messerträger 16 angeordnet, und liegt gegen ein feststehendes
Drucklagerelement STB an, das sich mit dem erstgenannten Drucklagerelement in Ausfluchtung befindet
und an der Düsenplatte 38 befestigt ist. Das drehbare Drucklagerelement RTB weist einen Einsatz
60 aus gehärtetem Stahl mit einem Gewindeabschnitt
61 auf, der in den Messerträger 16 eingeschraubt ist. Der Einsatz 60 wird mittels eines Schlüssels eingeschraubt,
welcher an einer Anzahl von sich radial erstreckenden Stiften 62 angreift, die am Umfang des
Einsatzes angeordnet sind. Der Einsatz 60 ist ferner mit einer mit Präzision eben bearbeiteten Lagerfläche
63 zur Anlage am feststehenden Drucklagerelement versehen. Das feststehende Drucklagerelement
STB weist einen Gewindebolzen 70 auf, der in eine Gewindebohrung 81 der Düsenplatte 38 eingeschraubt
ist. An seinem anderen Ende weist der Gewindebolzen 70 einen erweiterten Gewindeabschnitt
auf, der stirnseitig eine mittige Ausnehmung aufweist, die durch eine Kugelfläche 84 gebildet wird. In
dieser mittigen Ausnehmung ist ein erstes Lagerelement 74 mit einer ebenen Fläche 83 und einer Kugelfläche
angeordnet, welche der Kugelfläche des Gewindebolzens 70 entspricht.
Ferner liegt in der mittigen Ausnehmung an der ebenen Fläche 83 des ersten Lagerelements 74 ein
zweites Lagerelement 75 an. Die Lagerelemente 74, 75 sind durch eine Ringkappe 73 in ihrer Lage gesichert,
die auf die Außenfläche des erweiterten Abschnitts des Gewindebolzens 70 aufgeschraubt ist.
Vorzugsweise sind diese Elemente in ihrer Stellung lose gesichert, um eine begrenzte Bewegung zu ermöglichen.
Ein Teil des zweiten Lagerelements 75 ragt durch die Öffnung in der Ringkappe 73 hindurch
und ist mit einer Lagerfläche 82 versehen, welche der Lagerfläche 63 des Drucklagerelements
RTB gegenüberliegt i-nd sich mit dieser in Ausfluchtung befindet. Diese Lagerfläche 82 und
vorzugsweise das ganze zweite Lagerelement 75 ist aus einem sehr harten verschleißfesten Material hergestellt,
z. B. aus hocherhitzten und verdichteten Kohle- und Granphitpulvcrn. Wolframcarbid, AIuminiumoxyd,
Chromcarbid, Zirkonoxyd und andere ähnliche Materialien können ebenfalls verwendet
werden. Die ebene Lagerfläche ist präzisionsbearbeitet, liegt an der Lagerfläche 63 des drehbaren Drucklagerelements
RTB an und ist mit zwei sich kreuzenden Schlitzen 76 und 77 versehen, die beide vorzugsweise
außermittig sind, wie in F i g. 2 gezeigt, um eine gleichmäßige Wisch- und Reinigungswirkung
der Lagerflächen während des Betriebs der Vorrichtung sicherzustellen. Die erwähnten Schlitze haben
außerdem eine Kühlungsfunktion, um eine Überhitzung der Lagerflächen zu verhindern. Die Drucklagerelemente
RTB, STB können axial durch den Gewindeeingriff des Einsatzes 60 und des Gewindebolzens
ίο 70 mit ihren Trägern eingestellt werden. Ferner können
Abstandsscheiben 100, soweit erforderlich, zwischen dem größeren Kopf des Gewindebolzens 70
und der Düsenplatte 38 angeordnet werden. Eine Drehung des zweiten Lagerelements 75 des feststehenden
Drucklagerelements STB wird durch einen radialen Stift 78 verhindert, der in einer Ausnehmung
des Gewindebolzens 70 angeordnet ist und in einen radialen Schlitz im Umfang des zweiten Lagerelements
75 hineinragt. Die Messerhalterung 20 wird fest gegen das feststehende Drucklagerelement STB
infolge der Kraft der Feder 28 gehalten, die über den Messerträger 16 und das drehbare Drucklagerelement
RTB übertragen wird, und trägt am Umfang eine Anzahl von sich radial erstreckenden Messern
34. Die Messer 34 sind beispielsweise durch Schrauben 35 in der Messerhalterung 20 befestigt. Die Kanten
der Messer 34 bestreichen die Düsenplatte 38 mit den Düsenöffnungen 39 und laufen in einer Ebene
um, die senkrecht zur Düsenaustrittsfläche steht.
F i g. 1 zeigt die gesamte Messeranordnung, in eine Kühlflüssigkeit 40 eingetaucht.
Vor der Inbetriebnahme der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Antriebswelle axial zur Düsenaustrittsfläche
so eingestellt, daß das drehbare Drucklagerelement RTB mit dem feststehenden
Drucklagerelement STB in Kontakt kommt. Die Antriebswelle wird ferner bewegt, um die Feder 28 um
einen gewünschten Betrag vorzuspannen. Vorzugsweise wird das gewünschte Spiel zwischen den Messern
und der Düsenplatte durch die Größe und die Zahl der Abstandsscheiben 100 erreicht.
Beim Betrieb der Granuliervorrichtung wird ein Kontakt zwischen den Messern und der Düsenaustrittsfläche
sowie ein Verschleiß der Messer und der Düsenaustrittsfläche durch die Anlage der Lagerflächen
82 und 63 aneinander verhindert. Da diese Flächen aus einem außerordentlich harten Material hergestellt
sind, das mit hoher Präzision bearbeitet worden ist, um eine maximale Glätte zu erzielen, und die
Flächen gekühlt werden, um eine Überhitzung zu verhindern, ist der Verschleiß jeder Lagerfläche über
lange Betriebszeiträume vernachlässigbar. Hierdurch wird das gewünschte kleine Spiel zwischen Messern
und Düsenplatte ohne Kontakt aufrechterhalten, was eine optimale Schneidwirkung ergibt. Außerdem
kann die Wärmedehnung der Antriebsanordnung das Spiel zwischen dem Messer und der Düsenaustrittsfläche
nicht beeinflussen, da sie durch die relative Bewegung zwischen Messerträger 16 und Wellenabschnitt
11 gegen die Wirkung der Feder 28 aufgenommen wird. Je enger das Spiel ist, desto gleichmäßiger
ist der erzielbare Schnitt. Das Erzielen eines geringen, jedoch festen Spiels zwischen den Messern
und der Düsenplatte und dessen Beibehaltung über lange Betriebszeiträume gewährleistet die Herstellung
von Granulat von gleichmäßigen Abmessungen. Da die Lagerelemente 74 und 75 des feststehenden
Drucklagerelements STB infolge der Kugelfläche 84
geringfügig schwenkbar sind, wird ein ebener Flächenkontakt zwischen den Elementen 60 und 75 aufrechterhalten,
da die Feder 28 diese Teile gegeneinanderdrückt. Auf diese Weise wird die Notwendigkeit
für eine genaue Ausfluchtung des feststehenden Drucklagerelements STB und der Düsenaustrittsfläche
auf ein Mindestmaß herabgesetzt. Die Drehebene der Messer wird durch die Regelung des Verhältnisses
zwischen der Antriebswelle und der Düsenplatte parallel zur Düsenaustrittsfläche gehalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Granuliervorrichtung für thermoplastische Kunststoffe mit einer ein oder mehrere Austrittsöffnungen aufweisenden Düsenplatte und einem
der ebenen Düsenaustrittsfläche vorgelagerten, mit mehreren Messern besetzten Messerträger,
der drehfest, aber axial verschiebbar von einer Antriebswelle aufgenommen wird, wobei die gemeinsame
Drehachse des Messerträgers und der Antriebswelle im wesentlichen senkrecht zur Diisenaustrittsfläche
steht und der Messerträger zur Düsenplatte hindrückbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Mittelachse der Düsenplatte (38) und des Messerträgers (16) je ein axial einstellbares Drucklagerelement (RTB
bzw. STB) angeordnet ist, wobei die einander parallel gegenüberliegenden, verschleißfesten
Oberflächen der Drucklagerelemente gegeneinander andrückbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Oberflächen der
Drucldagerelemente (RTB bzw. STB) mittels an ihr angeordneter Schlitze (76, 77) durch eine
Flüssigkeit kühl- und reinigbar ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Drucklagerelemente
(RTB bzw. STB) in der Düsenplatte (38) bzw. in dem Messerträger (16) um die
axiale Achse begrenzt kippbar gelagert ist.
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DE1604369B2 DE1604369B2 (de) | 1973-07-26 |
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