DE1600933C3 - Kolbenschieberventil - Google Patents
KolbenschieberventilInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kolbenschieberventil mit einem in dem Ventilgehäuse in axialer Richtung
durch gegensinnig wirkende Betätigungseinrichtungen frei hin- und herverschiebbaren, mit einem oder
mehreren zylindrischen Bunden versehenen Ventilkolben und einem Ventilgehäuse mit je nach Stellung
des Ventilkolbens miteinander verbundenen bzw. voneinander getrennten Einlaß- und Steueranschlüssen für
strömungsfähiges Medium und Einrichtungen zum Einführen von unter Druck stehendem Medium zwischen
die Umfangsfläche des Kolbensteges und die den Kolben führende Innenfläche der Ventilgehäusebohrung.
Es sind bereits verschiedenste Versuche unternommen worden, um das bekannte Klemmen des Kolbenschiebers
in derartigen Ventilen zu verhindern. Hierzu ist es bekannt, in der Umfangsfläche der Stege des
Kolbenschiebers eine oder mehrere Ringnuten anzubringen (US-PS 5 25 462), um die auf den Kolbenschieber
wirkenden seitlichen Kräfte auszugleichen. Es ist auch bekannt, in der Umfangsfläche der Stege von
Kolbenschiebern Taschen für Druckmittel auszubilden, die über Kanäle mit der Hochdruckseite des Kolbenschiebers
verbunden sind (DT-PS 9 19 679). Diese Taschen sollen mit dem sich niederdruckseitig anschließenden
vollen Teil des jeweiligen Steges des Kolbenschiebers zum Zentrieren zusammenwirken. Ferner ist
bekannt, bei Kolbenschiebern auf einen Teil der Steglänge Längsnuten anzubringen (DT-AS 10 74 346), die
durch den am Kolbenschiebersteg vorbeifließenden Leckstrom mit unter Druck stehendem Medium gefüllt
werden und verhindern sollen, daß sich das Ventilgehäuse zusammenzieht und den Kolbenschieber festklemmt.
Alle diese bekannten Maßnahmen zum Verhindern des Festklemmens arbeiten nach dem Prinzip, daß ein
unvermeidlicher, möglichst klein zu haltender, axial über den Steg des Kolbenschiebers verlaufender Leckstrom
von unter Druck stehendem Medium ausgeglichen oder zur Steuerung einer gegen die Bohrung
des Ventilgehäuses gerichteten Druckwirkung ausgenutzt wird. In allen Fällen kann nur dann eine begrenzte
Wirksamkeit solcher Einrichtungen erreicht werden, wenn ein sehr genauer Paßsitz des Kolbenschiebers in
der Bohrung des Ventilgehäuses und eine sehr genaue Oberflächenbearbeitung am Steg des Kolbenschiebers
und der Bohrungsfläche gewährleistet sind.
Schließlich ist es bekannt, an der Innenfläche einer Zylinderlaufbüchse für einen hin- und hergleitenden
Kolben eine gewindeartige Nut anzubringen, die das Schmiermittel zurückhält bzw. beim Anlaufen den Eintritt
von Schmiermittel zuläßt (US-PS 5 72 021). Hierdurch soll die metallische Berührung zwischen
Zylinderbohrung und Kolben vermieden werden, jedoch dient eine solche bekannte Anordnung nicht zur
wahlweisen Steuerung eines Druckmittels, so daß auch nicht die durch an einem Kolbenschieber eines Ventils
auftretenden hydrostatischen und hydrodynamischen Kräfte hervorgerufenen Probleme bestehen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, neben einer Verbesserung der zentrischen
Kolbenführung in der Schiebergehäusebohrung eine Verringerung der Stellkräfte zu bewirken, die zur
Überwindung der am Kolbenschieber herrschenden hydrostatischen und hydrodynamischen Kräfte beim
Steuervorgang erforderlich sind, ohne Rücksicht auf die Höhe des Mediumdrucks und ohne daß eine wesentlich
höhere Präzision bei der Herstellung der Schieberbohrung und der Kolbenschieberoberfläche
notwendig wäre.
Gemäß der Erfindung besteht die Lösung dieser Aufgabe in der Kombination der Merkmale:
a) Jeder Bund des Ventilkolbens ist in an sich bekannter Weise auf seiner Umfangfläche mit einer
zwischen jeweils zwei benachbarten Ventilanschlüssen ständig offenen, als schraubenförmig in
Art eines Gewindes um die zylindrische Umfangsfläche des jeweiligen Bundes geführter Kanal ausgebildeten
Strömungsverbindung versehen und
b) die Außenkanten des Bundes sind zur Bildung von diametral gegenüberliegenden Düsen abgeschrägt. Durch die Erfindung wird nicht allein ein Festklemmen des Ventilkolbens in der Bohrung des Ventilgehäuses vermieden, sondern darüber hinaus auch die zum Bewegen des Ventilkolbens und Überwinden der am Ventilkolben auftretenden Bernoulli-Kräfte erforderliche Betätigungskraft wesentlich herabgesetzt. SoI-ehe Strömungskräfte oder Bernoulli-Kräfte beruhen auf der hohen Geschwindigkeit des Mediums, das von der Drucköffnung zu der Steueröffnung fließt, wenn das Ventil geöffnet ist und sind so gerichtet, daß sie das Ventil zu schließen bestrebt sind. An den an den Außenkanten des Bundes ausgebildeten Düsen werden durch das vorbeiströmende Medium Reaktionskräfte, d. h. Rückstoßkräfte erzeugt, die den Bernoulli-Kräften entgegenwirken, und zwar wie die Bernoulli-Kräfte zu-
b) die Außenkanten des Bundes sind zur Bildung von diametral gegenüberliegenden Düsen abgeschrägt. Durch die Erfindung wird nicht allein ein Festklemmen des Ventilkolbens in der Bohrung des Ventilgehäuses vermieden, sondern darüber hinaus auch die zum Bewegen des Ventilkolbens und Überwinden der am Ventilkolben auftretenden Bernoulli-Kräfte erforderliche Betätigungskraft wesentlich herabgesetzt. SoI-ehe Strömungskräfte oder Bernoulli-Kräfte beruhen auf der hohen Geschwindigkeit des Mediums, das von der Drucköffnung zu der Steueröffnung fließt, wenn das Ventil geöffnet ist und sind so gerichtet, daß sie das Ventil zu schließen bestrebt sind. An den an den Außenkanten des Bundes ausgebildeten Düsen werden durch das vorbeiströmende Medium Reaktionskräfte, d. h. Rückstoßkräfte erzeugt, die den Bernoulli-Kräften entgegenwirken, und zwar wie die Bernoulli-Kräfte zu-
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nehmend mit größer werdender Strömungsgeschwindigkeit bzw. größer werdendem Druck in dem
durch das Ventil zu steuernden Medium.
In besonders vorteilhafter Ausführungsform der Erfindung
sind die Bunde des Ventilkolbens mit zweigängigem Gewinde versehen, dessen beide Gewindegänge
an diametral gegenüberliegenden Punkten des Bundumfanges beginnen, und die Düsen sind an den
Gewindeanfangspunkten auf etwa 90° des Bundumfangs ausgebildet. Diese Ausführungsform zeichnet
sich durch besonders günstigen symmetrischen Ausgleich der Druckverhältnisse in den schraubenförmigen
Kanälen und der Reaktionskraftverhältnisse an den Düsen sowie durch relativ einfache technische Ausführung
aus.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert; es
zeigt
F i g. 1 ein Kolbenschieberventil als Richtungssteuerventil im Teilschnitt,
F i g. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus F i g. 1, geschnitten,
F i g. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 der F i g. 2,
Fig.4 eine Teilschnittdarstellung in vergrößertem
Maßstab eines Teils der F i g. 2 und
F i g. 5 Arbeitskurven eines Kolbenschieberventils im Vergleich zu einem herkömmlichen Ventil, wobei die
erforderlichen Kräfte zum Bewegen des Kolbenschieberventils bei verschiedenen Zuführungsdrücken
veranschaulicht sind.
F i g. 1 zeigt ein Ventil 10 mit Betätigungs-Elektromagnet 12 und eigentlichem Kolbenschieberventil 14.
Das Kolbenschieberventil 14 weist ein Ventilgehäuse 26 mit zylindrischer Bohrung 28 auf, die mit einer
Mehrzahl von Ringnuten in axialem Abstand versehen ist. Die eine Ringnut bildet die Druckkammer 42 des
Kolbenschieberventils 14 und ist mit dem Einlaß 44 verbunden. In gleichen axialen Abständen zu jeder Seite
dieser Druckkammer 42 sind Ringnuten vorgesehen, die Steuerkammern 46 und 48 bilden und mit im Ventilgehäuse
26 angebrachten Anschlüssen 50 bzw. 52 verbunden sind. Ein Paar von Rücklaufkammern 54 und 56
wird von axial außerhalb der Steuerkammern 46 und 48 in Abstand angeordneten Ringnuten gebildet. Diese
Rücklaufkammern 54 und 56 stehen in Verbindung mit einem gemeinsamen Rücklaufanschluß 58 über einen
Längskanal 60 und Querkanäle 62 bzw. 64. Die Kanäle 60, 62 und 64 sind von vorbestimmter Größe, um eine
geringfügige Beschränkung der Strömung zwischen den Rücklaufkammern 54 und 56 und dem Rücklaufanschluß
58 zu bewirken.
Der Ventilkolben 66 ist mit Bunden 68 und 70 versehen, die durch einen zylindrischen Abschnitt 72 geringeren
Durchmessers voneinander getrennt sind. Jeder Bund 68 und 70 ist mit einem zweigängigen Gewinde
74 (F i g. 2) versehen, dessen beide Gewindegänge 96 an diametral gegenüberliegenden Punkten 76 und 78
auf dem Umfang eines jeden Bundes 68 und 70 beginnt. An diesen Anfangspunkten 76 und 78 der Gewindegänge
% ist die Außenkante 80 des jeweiligen Bundes 68 bzw. 70 auf einen Bogenbereich von etwa 90° entfernt,
so daß Düsen 82 und 84 gebildet sind. Die verbleibenden Teile 86 und 88 der Umfangskante 80 bleiben
unversehrt als scharfe Kanten bestehen. Diese Ausbildung ist an jeder Außenkante 80 der Bunde 68 und 70
die gleiche. Die gestrichelten Linien 90 in F i g. 3 stellen den Gewindefußdurchmesser des zweigängigen Gewindes
74 dar.
Wie in Fig.4 gezeigt, ist der Gewindekamm jedes
Gewindeteils des zweigängigen Gewindes 74 flach und bildet eine zylindrische Fläche, deren Durchmesser
etwa gleich dem Steigungsdurchmesser des zweigängigen Gewindes ist. Die Breite des Gewindekamms
92 ist annähernd gleich der Hälfte des Abstandes zwischen zwei entsprechenden Punkten auf benachbarten
Gewindegängen. Die Gewindegangnut 96 wird von den Flanken 98 und 100 benachbarter Gewindegänge des
ίο zweigängigen Gewindes 74 gebildet. Die Breite einer
jeden Gewindegangnut 96 ist — gemessen an der zylindrischen Umfangsfläche der Bunde 68 und 70 —
im wesentlichen gleich der Breite des Gewindekamms 92. Für einen Ventilkolben mit einem Bunddurchmesser
von ungefähr 1,75 cm kann die Breite des Gewindekamms etwa 2 mm und die Tiefe etwa 1,7 mm betragen.
Jeder Bund 68 und 70 besitzt an seinem Umfang eine Ringnut 102 bzw. 104, die den mit Gewinde 74 versehenen
Umfangsteil jedes Bundes 68 und 70 in zwei gleiche Teile trennt. Dieses Merkmal ist für die Bearbeitung
der Bundumfangsfläche günstig.
Befindet sich der Ventilkolben 66 in seiner in F i g. 1 gezeigten geschlossenen Mittellage, so decken die Bunde
68 und 70 die Steuerkammern 46 und 48 ab. Die Länge jedes Bundes 68 und 70 ist so, daß sich der Bund
zu beiden Seiten über die Steuerkammern 46 und 48 hinaus in die Bohrung 28 erstreckt.
Der Ventilkolben 66 ist zu beiden Seiten der Bunde 68 und 70 mit Führungs- und Betätigungsstangen 106
und 108 versehen. Die Betätigungs- und Führungsstange 106 erstreckt sich in den Betäiigungs-Elektromagnet,
während die sich auf der Seite des Bundes 70 befindende Führungs- und Betätigungsstange 108 zwei
Federführungen 114 und 116 trägt, die mittels eines Schnappringes 118 auf der Führungs- und Betätigungsstange
108 gehalten sind. Zwischen diesen Federführungen 114 und 116 ist eine Druckfeder 120 angeordnet,
während auf der Führungs- und Betätigungsstange 108 eine Abstandshalterhülse 122 sitzt, die die
Federführung 114 in Abstand vom Kolben 70 hält. Die Druckfeder 120 steht unter Vorspannung, so daß sich
die Federführung 114 an einem Absatz 124 der Bohrung 126 und die Federführung 116 gegen die Kappe 36
abstützt.
Im Betrieb wird ein unter Druck stehendes fließfähiges Medium in die Druckkammer 42 durch den Anschluß
44 eingeführt. Befindet sich der Ventilkolben 66 in seiner mittleren, in F i g. 1 dargestellten Schließstellung,
so werden die Steuerkammern 46 und 48 von den Bunden 68 bzw. 70 hydraulisch abgeschlossen. In
dieser Stellung werden die Kolbenbunde 68 und 70 hydrostatisch in konzentrischer Lage in bezug zur
Ventilbohrung 28 gehalten. Das zugeführte Druckmedium tritt nämlich in die Nuten 96 des zweigängigen
Gewindes 74 durch die Düsen 82 und 84 an dem Ende jedes Bundes 68 und 70 benachbart der Druckkammer
42 ein. Das Medium fließt fortlaufend von der Druckkammer 42 zu jeder der Steuerkammern 46 und 48
oder zu den Rücklaufkammern 54 und 56, und zwar in jeder der Nuten 96 des zweigängigen Gewindes 74
rund um den Umfang eines jeden Bundes 68 und 70. Diese Strömung ist von Natur aus ein Lecken, aber auf
Grund des langen Fließweges, den die Nuten 96 rund um den Umfang der Bunde 68 und 70 bilden, nur von
verhältnismäßig unbedeutender Menge. Solange wie in der Druckkammer 42 ein Zuführungsdruck herrscht,
findet somit ein geringer Fluß in den Gewindenuten % statt unabhängig davon, ob der Ventilkolben sich in
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Schließstellung oder einer Öffnungsstellung befindet. Zusätzlich zu der Strömung in den Gewindenuten 96
entsteht auch ein geringer Fluß des Druckmediums von jeder Nut 96 quer über den Gewindekamm 92 zu der
benachbarten Gewindenut % auf Grund des geringen Druckabfalls, der zwischen den benachbarten
Gewindegängen 96 besteht. Der Druck des durch die Gewindegänge rund um den zylindrischen Umfang der
Bunde 68 und 70 fließenden Medium stellt ausgeglichene seitliche hydraulische Kräfte zwischen den Bunden
68 und 70 und der Innenfläche der Ventilbohrung 28 sicher. Diese hydraulischen Kräfte halten die Bunde 68
und 70 in konzentrischer Lage bezüglich der Ventilbohrung 28 und verhindern dabei ein hydraulisches
Festklemmen ohne Rücksicht auf die Größe des Zuführungsdruckes.
Wird der Kolben 66 von seiner mittleren Schließstellung in eine seiner Offenstellungen bewegt, so werden
zwei verschiedene hydraulische Kräfte auf den Kolben ausgeübt, die die Kolbenbewegung in die anfänglich
betätigte Richtung unterstützen. Diese Kräfte gleichen im wesentlichen die Wirkung der entgegengesetzt
gerichteten Bernoulli-Kräfte bzw. Strömungskräfte aus und verringern somit die Kraft, die erforderlich
ist, um den Kolben in seiner Offenstellung zu betätigen. Wird beispielsweise der Kolben nach rechts bewegt,
so bilden die abgeschrägten Düsen 82 und 84 der Außenkante 80 des Bundes 68 eine beschränkte Verbindung
zwischen der Steuerkammer 46 und der Rücklaufkammer 54 schon bevor die Umfangskante 80 des
Bundes 68 die Außenkante der Steuerkammer 46 erreicht. Diese beschränkte Verbindung hat die Wirkung
eines Paares von Rückstoßdüsen zwischen der Steuerkammer 46 und der Rücklaufkammer 54. Die Medium-Strömung
durch diese Düsen 82 und 84 erzeugt eine Düsenstrahl-Reaktionskraft, also eine Rückstoßkraft
auf den Kolben 66, die die Betätigungskraft des Kolbens unterstützt.
Eine zusätzlich unterstützende Kraft wird durch die oben erwähnte vorbestimmte Querschnittsbeschränkung
der Kanäle 62, 64 und 60 erzielt. Wenn beispielsweise der Ventilkolben 66 nach rechts bewegt
wird, findet eine Rückströmung des Mediums von der Steuerkammer 46 zur Rücklaufkammer 54 statt, die
sich durch die Kanäle 62 und 60 zum Rücklaufanschluß 58 fortsetzt. Dabei wird ein Druckabfall zwischen der
Rücklaufkammer 54 und dem Rücklaufanschluß 58 erzeugt. Da die Rücklaufkammer 56 durch den Bund 70
verschlossen ist, kann keine entsprechende Strömung zwischen der Rücklaufkammer 56 und dem Rücklaufanschluß
58 stattfinden. Deshalb tritt auch kein Druckabfall ein. Somit ist der Flüssigkeitsdruck in der Rücklaufkammer
54 höher als in der Rücklaufkammer 56. Dieser Druckabfall erzeugt eine hydraulische Kraft, die
auf das Ende des Bundes 68 wirkt, das der Rücklauf- j kammer 54 ausgesetzt ist. Wird der Ventilkolben in j
entgegengesetzter Richtung bewegt, so wird eine gleichartige Wirkung jedoch in entgegengesetzter
Richtung hervorgerufen. Diese hydraulische Kraft unterstützt noch die oben erläuterte Düsen-Rückstoßkraft
beim Bewegen des Ventilkolbens 66 in einer Richtung anfänglicher Betätigung.
Die maximal erforderliche Kraft zum Bewegen des Ventilkolbens eines oben beschriebenen Ventils von
geschlossener Mittelstellung in eine Offenstellung ist in F i g. 5 schaubildlich dargestellt. Das Schaubild gibt diese
erforderlichen Kräfte im Vergleich zu entsprechenden Kräften bei herkömmlichen Ventilen solcher Art
wieder. Im Unterschied zu dem dargestellten Ventil enthielt das für die Erstellung der Kurve der F i g. 5
benutzte Testventil nicht die Feder 120, da die Federkraft eine äußere Konstante für jeden Ventilkolben
darstellt.
Die Kurve A in F i g. 5 stellt die maximal erforderliche Kraft dar, um einen Ventilkolben 66 von der geschlossenen
Mittelstellung in eine Offenstellung zu bewegen, wobei die zur Druckkammer 42 zugeführten
Drücke verändert wurden. Die notwendigen Zuführungsdrücke, um verschiedene Strömungsmengen zu
erhalten, bei denen die Maximalkraft vermerkt wurde, ist in Kurve C veranschaulicht. Beispielsweise wurde
die Maximalkraft zum Bewegen des Kolbens bei Strömungsmengen im Bereich zwischen etwa 7,6 und
37,9 Liter pro Minute in Intervallen von etwa 3,8 Liter pro Minute gemessen sowie die notwendigen Drücke
zur Erzeugung solcher Strömungsmengen. Die erforderliche Maximalkraft zum Bewegen des Kolbens überschritt
— wie dabei festgestellt wurde — nicht und bei keinem Zuführungsdruck den Wert von 0,07 kg/cm2.
Wie Kurve A veranschaulicht, war die zum Bewegen des Ventilkolbens 66 erforderliche Kraft im wesentlichen
konstant über den gesuchten Bereich des angelegten Mediumdruckes bzw. der erzeugten Strömungsmengen, woraus deutlich wird, daß die zum Bewegen
des Ventilkolbens 66 erforderlichen Kräfte im wesentlichen von Veränderungen des Zuführungsdruckes unberührt
bleiben.
Die Kurve B in F i g. 5 stellt die maximal erforderliche Kraft zum Bewegen eines Ventilkolbens eines in
Auslegung und Konstruktion vergleichbaren herkömmlichen Ventils dar. Es wird aus Kurve B deutlich, daß
die zum Bewegen des Ventilkolbens erforderliche Kraft ansteigt, wenn der Zuführungsdruck des zu
steuernden Mediums höher wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Kolbenschieberventil mit einem in dem Ventilgehäuse in axialer Richtung durch gegensinnig wirkende
Betätigungseinrichtungen frei hin- und herverschiebbaren, mit einem oder mehreren zylindrischen
Bunden versehenen Ventilkolben und einem Ventilgehäuse mit je nach Stellung des Ventilkolbens
miteinander verbundenen bzw. voneinander getrennten Einlaß- und Steueranschlüssen für
strömungsfähiges Medium und Einrichtungen zum Einführen von unter Druck stehendem Medium zwischen
die Umfangsfläche des Kolbensteges und die den Kolben führende Innenfläche der Ventilgehäusebohrung,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
a) Jeder Bund (68,70) des Ventilkolbens (66) ist in an sich bekannter Weise auf seiner Umfangsfläche
mit einer zwischen jeweils zwei benachbarten Ventilanschlüssen (44, 50, 52, 62, 64)
ständig offenen, als schraubenförmig in Art eines Gewindes um die zylindrische Umfangsfläche
des jeweiligen Bundes geführter Kanal (96) ausgebildeten Strömungsverbindung versehen
und
b) die Außenkanten (80) des Bundes sind zur Bildung von diametral gegenüberliegenden Düsen
(82,84) abgeschrägt.
•2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bunde (68, 70) des Ventilkolbens (66,
106, 108) mit zweigängigem Gewinde (74) versehen sind, dessen beide Gewindegänge (96) an diametral
gegenüberliegenden Punkten (76, 78) des Bundumfangs beginnen und die Düsen (82, 84) an den
Gewindeanfangspunkten auf etwa 90° des Bundumfangs ausgebildet sind.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US56019566A | 1966-06-24 | 1966-06-24 | |
US56019566 | 1966-06-24 | ||
DES0110483 | 1967-06-23 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1600933A1 DE1600933A1 (de) | 1970-06-11 |
DE1600933B2 DE1600933B2 (de) | 1975-11-13 |
DE1600933C3 true DE1600933C3 (de) | 1976-06-16 |
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