DE159879C - - Google Patents
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B7/00—Halogens; Halogen acids
- C01B7/01—Chlorine; Hydrogen chloride
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Inorganic Chemistry (AREA)
- Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)
Description
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
In verschiedenen Zweigen der chemischen Großindustrie finden zur Verdichtung von
Gasen und Dämpfen Batterien von Tonflaschen aus säurefestem, hart gebranntem Ton Anwendung, an deren Ende steinerne
Türme angeschlossen sind, die die aus den letzten Tonflaschen noch entweichenden Gase
durch herabrieselndes Wasser verdichten sollen. Das Bestreben der Fabrikanten zielt
ίο dahin, keine Säuredämpfe in die Luft entweichen
zu lassen und in den Tonflaschen eine möglichst konzentrierte Säure zu erhalten.
Um dem ersteren dieser Ziele möglichst nahe zu kommen, hat man die Wirkung der Kondensationstürme durch eingesetzte
Kühlrohre bezw. durch den Einbau von durch Luft gekühlten Kanälen zu erhöhen gesucht. Diese Maßnahme hat in der Erfüllung
ihres Zwecks gute Erfolge gezeitigt, doch konnte sie auf den Konzentrationsgrad der in den Tonflaschen verdichteten Säure
keinen Einfluß haben und somit dem Bestreben der Säuretechniker, in den Tonflaschen
eine möglichst konzentrierte Säure zu erhalten, nicht dienen.
Es war ein bisher schwer empfundener Übelstand, daß die während des Prozesses
durch die Kondensation bezw. Absorption frei werdende Wärme die Temperatur der in
den Tonflaschen befindlichen Säure steigerte, da die nur an der Gefäßwandung erfolgende
Kühlung zur Erhaltung einer niedrigen Temperatur meist nicht hinreichte, indem dieselbe
im Verhältnis zum Inhalte der Flaschen zu gering war, besonders aber eine Erwärmung
der in der Mitte der Flaschen befindlichen Säuremenge nicht verhüten konnte. Die Erwärmung
der Säure hatte aber eine abermalige Verdünnung der bereits konzentriert gewesenen Säure zur Folge, indem beispielsweise
bei der Herstellung der Salzsäure schon absorbierte Gase durch die Erwärmung wieder
aus der Flüssigkeit ausgetrieben wurden.
Diesem Nachteil abzuhelfen und damit die Gewinnung einer konzentrierten Säure in
den Tonflaschen zu ermöglichen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung, der dadurch
erreicht wird, daß eine gute Kühlung auch der inneren Teile der Gas- und Dampfmasse
durch dieselben durchsetzende Kühlrohre erfolgt, durch die auch die wirksame Kühloberfläche der Flasche überhaupt vergrößert
und den Gasen neue Niederschlagsflächen geboten werden. Hierdurch wird eine Erwärmung des Flascheninhaltes durch
die bei der Absorption bezw. Kondensation entstehende Wärme und somit einer Herabminderung
der Absorptionsfähigkeit vorgebeugt. Die Anwendung von Kühlrohren in Tonflaschen bietet mithin den Vorteil, daß
dadurch gegenüber den früheren Tonflaschenformen eine bedeutend größere Gas- bezw.
iDampfmenge in derselben Flasche bei gleicher Durchgangsgeschwindigkeit verdichtet oder
absorbiert wird. Aus diesem Grunde wird die Batterie unter sonst gleichen Verhältnissen
und bei gleichem Wirkungsgrade bedeutend kleiner als früher bezw. es wird der Konzentrationsgrad der Säure wegen der
rascheren und intensiveren Kühlung höher als früher.
ίο Die Form der Tonflaschen kann dabei beliebig
sein; sie richtet sich nach dem jeweiligen Zwecke.
Beispielsweise werden für reine Absorption wie bei der Salzsäureverdichtung an den
Tonflaschen Rohre angebracht, welche zum Ein- bezAv. Austritt der hierbei erforderlichen
Absorptionsflüssigkeit dienen; im Fall der reinen Kondensation, z. B. bei der Verdichtung
der Salpetersäuredämpfe, bleiben diese Rohre fort.
Das Kühlmittel ist beliebig, zumeist Luft oder Wasser.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Tonflasche dargestellt, und zwar
im senkrechten achsialen Schnitt.
Bei der einfacheren Ausführungsform nach Fig. ι und 2 sind zwei weite Kühlrohre α und b,
einander kreuzend, angeordnet. Diese durchsetzen die Flasche wagerecht und sind an
den Enden offen, um dem Kühlmittel Durchgang zu gewähren. Natürlich können die Rohre auch schräg angebracht werden, ferner
mehrere Rohre neben- und übereinander, auch können sie sich kreuzweise schneiden.
Endlich können senkrechte, wagerechte und schräge Röhren kombiniert sein. , Der Querschnitt
der Rohre ist beliebig. Zur weiteren , Vergrößerung der Kühlfläche können ihre Wandungen gewellt oder gerillt sein.
Eine noch bessere Wirkung des Kühlmittels, namentlich bei Anwendung von Luft,
erhält man bei der in Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform. Hier ist ein
weites zentrales, senkrecht angeordnetes Kühlrohr c vorgesehen, in welches engere Kühlrohre
d münden, die die Flasche und ihre Wandung quer bezw. schräg durchsetzen.
Zweckmäßig steigen nämlich die Kühlrohre d von den Wandungen nach dem Kühlrohr c
zu an. Setzt man bei dieser Ausführungsform auf das obere Ende des Kühlrohres c
eine Saugvorrichtung, z. B. ein Zugrohr, welches bei Luftanwendung auch, an einen
Exhaustor oder, bei Anwendung von Wasser, an das Saugrohr einer Pumpvorrichtung angesetzt sein kann, so erzielt man einen
beständigen Strom des Kühlmittels durch die Rohrgruppe und damit eine noch raschere
Abkühlung der inneren Kühlflächen und Verdichtung der inneren Gas- oder Dampfmasse.
Diese Ausführungsform eignet sich deshalb namentlich für die ersten Tonflaschen der
Batterie, weil diese besonders heiß werden. Wesentlich ist, daß bei Anwendung von Luft
als Kühlmittel eine selbsttätige fortwährende und kostenlose Erneuerung des Kühlmittels
durch die infolge des Ansteigens der Kühlröhren erzeugte Schornsteinwirkung erzielt
wird.... Im oberen Teil ist die Flasche wärmer als unten. Daher steigt die Luft von selbst in
den Kühlröhren nach oben. Diese Wirkung kann, wie bereits erwähnt, gegebenenfalls durch
ein Schornsteinaufsatzrohr oder einen Ventilator verstärkt werden. Aus technischen
Gründen der Herstellung ist es zuweilen vorteilhaft, aber nicht notwendig, das oder die
mittleren gemeinsamen Rohre offen bis zum Boden durchgehen zu lassen. Um dann doch
die Schornsteinwirkung in den Kühlröhren zu erzwingen, wird das untere offene Ende
durch ein Brett, eine Tonplatte oder durch Einsetzen in noch weichen Kitt oder Zement
verschlossen, so daß die Luft nur durch die seitlichen Kühlröhren aufsteigen kann.
Die Anordnung der Kühlrohre kann auch in beliebiger anderer Weise geschehen.
Man kann z. B. das zentrale Kühlrohr (Fig. 3) weglassen und die Kühlrohre d schräg
von dem unteren Teile der Wandung nach der Deckenmitte führen, wo sie vereinigt
werden können. An dieser Vereinigungsstelle läßt sich auch wieder eine Saugvorrichtung
ansetzen. Auch können die Kühlröhren alle getrennt münden und besonders an die Saug- oder Zugrichtung angeschlossen
werden.
Statt der geraden Kühlröhren können natürlich auch gewundene und selbst schlangenförmig
gestaltete Röhren angeordnet werden; auch kann die Wirkung von Kühlwasser und Kühlluft derartig miteinander kombiniert
werden, daß die Wände der Kühlröhren mit geeignet, z.B. spiralig oder ähnlich angeordneten
Ansätzen versehen werden, um Wasser an der Innenseite hinunterlaufen lassen zu können, während außerdem Luft nach oben
streicht.
Claims (3)
1. Tonflasche zum Kondensieren und no Absorbieren von Dämpfen und Gasen,
dadurch gekennzeichnet, daß sie zum Zwecke der Innenkühlung von Rohren durchsetzt ist, die einem Kühlmittel Durch- : :
gang gewähren. ..
2. Tonflasche gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kühlrohre die Flasche schräg ansteigend durchsetzen,
um infolge der größeren Wärme im oberen Ende der Rohre eine Zugwirkung und
dadurch bei Anwendung von Luft als Kühlmittel eine selbsttätige beständige
Bewegung des Kühlmittels durch die Rohre zu erzielen.
3. Tonflasche gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die schräg
aufsteigenden Kühlrohre (d) vereint oder einzeln an eine Zug- oder Saugvorrichtung
irgendwelcher Art zur Beschleunigung der fortwährenden, gleichmäßigen Erneuerung
des Kühlmittels angeschlossen sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Berlin, gedruckt in der reichsdruckerei.
Publications (1)
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