DE1573266C3 - Schutzrohr für Thermoelemente - Google Patents
Schutzrohr für ThermoelementeInfo
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01K—MEASURING TEMPERATURE; MEASURING QUANTITY OF HEAT; THERMALLY-SENSITIVE ELEMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- G01K1/00—Details of thermometers not specially adapted for particular types of thermometer
- G01K1/08—Protective devices, e.g. casings
- G01K1/10—Protective devices, e.g. casings for preventing chemical attack
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- General Physics & Mathematics (AREA)
- Measuring Temperature Or Quantity Of Heat (AREA)
Description
Die fortlaufende Messung der Temperaturen von metallischen und nichtmetallischen Schmelzen, z. B.
von Eisen- und Stahlschmelzen, Glasschmelzen usw. stößt auf erhebliche Schwierigkeiten. Optische Meßmethoden
sind meistens zu ungenau und können häufig gar nicht angewendet werden. Der Einsatz von
Thermoelementen ist ebenfalls nur in beschränktem Maße möglich. Die eigentlichen Thermoelemente
werden vor der Einwirkung der Metallschmelzen durch sogenannte Thermoschutzrohre geschützt, die
außergewöhnlich hohen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Sie müssen nicht nur dem Angriff der Schmelzen
und allenfalls der Schlacken widerstehen können, sondern vielfach auch der oxidierenden Wirkung der
Luft. Außerdem müssen sie eine gute Widerstandsfähigkeit gegen plötzliche Temperaturschwankungen
aufweisen.
Man hat versucht, zur fortlaufenden Messung der Temperatur von Eisen- und Stahlschmelzen Thermoschutzrohre
aus Quarz zu verwenden. Wegen der im Quarz bei hohen Temperaturen auftretenden Gefügeumwandlungen
weisen derartige Schutzrohre bei '.. Verwendung bei hohen Temperaturen nur reine sehr
beschränkte Lebensdauer auf. Man hat ferner versucht, Thermoschutzrohre aus einem aus Aluminiumoxyd
und Chrom bestehenden Sinterwerkstoff herzu-S stellen. Diese Schutzrohre haben sich als nicht genügend
temperaturwechselbeständig erwiesen. Aufgabe der Erfindung ist es, hier eine Verbesserung zu
schaffen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Schutzrohr für Thermoelemente zur fortlaufenden Messung der
Temperatur in metallischen und nichtmetallischen Schmelzen, bestehend aus feinverteilten metallischen
und oxidkeramischen Komponenten.
Es zeichnet sich dadurch aus, daß die 20 bis 85 Volumprozent, vorzugsweise 40 bis 75 Volumprozent,
der Gesamtmenge betragenden metallischen Komponenten überwiegend aus Molybdän und/oder
Wolfram bestehen, während die 15 bis SO Volumprozent, vorzugsweise 25 bis 60 Volumprozent, der
Gesamtmenge betragenden oxidkeramischen Komponenten überwiegend aus Zirkonoxid gebildet sind.
Wenn von den Thermoschutzrohren auch eine hohe Oxidationsbeständigkeit an Luft verlangt wird,
so ist es zweckmäßig, den metallischen Komponen-
ten einen Zusatz an Chrom hinzuzufügen, der bis zu
50 Gewichtsprozent ihrer Gesamtmenge betragen kann. Die Temperaturwechselbeständigkeit der oxidkeramischen
Komponenten kann durch Zusätze, die die Zirkonoxidphase stabilisieren, noch erhöht wer-
den. In Frage kommen Zusätze von Kalzium- oder Magnesiumoxid in einer Menge bis zu 10 Gewichtsprozent
der Gesamtmenge der oxidkeramischen Komponenten. Ferner kann die oxidkeramische Phase noch Zusätze von Thoriumoxid, Hafniumoxid
und/oder Titanoxid enthalten, die bis zu 50 Gewichtsprozent
der Gesamtmenge der oxidkeramischen Phase betragen können.
Die Zusammensetzung wird man den jeweiligen Beanspruchungsverhältnissen anpassen. Wird eine
hohe Temperaturwechselbeständigkeit und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Schlacken gewünscht, so
wird man eine Zusammensetzung wählen, bei der der Anteil an metallischen Komponenten möglichst
hoch ist. Wird eine hohe Oxidationsbeständigkeit gegen Luft verlangt, so kann diese außer durch einen
Zusatz an Chrom auch durch eine Erhöhung des Anteils an oxidkeramischer Phase erreicht werden.
Die oxidkeramische Phase setzt die Benetzbarkeit durch die Metallschmelze herab. Dadurch wird die
Gefahr eines Angriffs durch die Metallschmelze verringert. Die Benetzbarkeit der Oberfläche durch Metallschmelzen
eines solchen Thermoschutzrohres kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch
herabgesetzt werden, daß von der Oberfläche des Thermoschutzrohres die metallischen Komponenten
durch Beizen teilweise entfernt werden.
An Hand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung noch näher erläutert.
Ein Thermoschutzrohr zur Aufnahme eines Thermoelements, das zur Messung der Temperatur von
flüssigem Stahl bestimmt ist, wird aus dem neuen Werkstoff auf pulvermetallurgischem Weg hergestellt.
Zu diesem Zweck werden 65 Volumprozent feines Molybdänpulver, 31,5 Volumprozent feines pulverförmiges
Zirkonoxid (ZrO9) und 3,5 Volumprozent feines pulverförmiges Magnesiumoxid miteinander
innig vermischt und durch hydrostatisches Pressen zu
Rundstäben geformt. Die Stäbe werden durch Glühen bei 2000° C in Wasserstoff bereits nach 1 Stunde zu
praktisch dichten Körpern gesintert. Die gesinterten Stäbe weisen eine Wärmeleitfähigkeit auf, die ungefähr
der von unlegiertem Stahl entspricht. Sie lassen sich durch spanabhebende Bearbeitung (Drehen)
ohne Schwierigkeiten auf die gewünschte Form bringen. Durch Beizen in heißem. Königswasser kann die
metallische Komponente von der Oberfläche teilweise entfernt werden, um die Benetzbarkeit durch
die Metallschmelze herabzusetzen. Auf diese Weise hergestellte Thermoschutzrohre zeigen eine hervorragende
Thermoschockbeständigkeit; bei wiederholtem Abschrecken von 1700° C in Wasser tritt keinerlei
Rißbildung auf.
Einen Thermofühler, der zur fortlaufenden Temperaturmessung in Eisen- und Stahlschmelzen bestimmt
ist, zeigt die anliegende Abbildung. Der Temperaturfühler besteht im wesentlichen aus dem äußerlich
aus einem Stahlrohr gebildeten oberen Teil 1, der mit dem Meßkopf 2 ausgestattet und mittels der
Mutter 3 mit dem Thermoschutzrohr 4 verbunden ist. Zur Kühlung des aus dem Schmelzbad herausragenden
Teiles 1 des Thermoschutzrohres sind die Wasserzu- und -ableitungen 5 und 6 vorgesehen. Der
Einwirkung des Schmelzbades ist lediglich das erfindungsgemäß aus metallischen und oxidkeramischen
Komponenten gebildete Schutzrohr 4 ausgesetzt, das die "durch die Bohrung 7 isoliert zugeführten Thermodrähte
vor der Einwirkung der Metallschmelze
ίο schützt.
Mit den erfindungsgemäß ausgebildeten Thermoschutzrohren können die Temperaturen nicht nur in
Eisen- und Stahlschmelzen fortlaufend gemessen werden, sondern auch in anderen metallischen
Schmelzen, wie Aluminiumschmelzen, Zinkschmelzen, Magnesiumschmelzen und Buntmetallschmelzen
sowie in nichtmetallischen Schmelzen, wie z. B. in Glasschmelzen. Thermoschutzrohre gemäß der Erfindung
widerstehen aber auch dem Angriff korrodierender Gase, z. B. Atmosphären, die trockenes Chlor
enthalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Schutzrohr für Thermoelemente zur fortlaufenden Messung der Temperatur in metallischen
und nichtmetallischen Schmelzen, bestehend aus feinverteilten metallischen und oxidkeramischen
Komponenten, dadurch gekennzeichnet, daß die 20 bis 85 Volumproazent,
vorzugsweise 40 bis 75 Volumprozent der Gesamtmenge betragenden metallischen Komponenten überwiegend aus Molybdän und/
oder Wolfram bestehen, während die 15 bis 18 Volumprozent, vorzugsweise 25 bis 65 Volumprozent,
der Gesamtmenge betragenden oxidischen Komponenten überwiegend aus Zirkonoxid gebildet sind.
2. Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die metallischen Komponenten
Zusätze an Chrom in einer Menge** bis zu 50 Gewichtsprozent ihrer Gesamtmenge enthalten.
3. Werkstoff nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die oxidkeramischen Komponenten
Zusätze enthalten, die die Zirkonoxidphase stabilisieren, z. B. Zusätze von Kalziumoder
Magnesiumoxid in einer Menge bis zu 10 Gewichtsprozent der Gesamtmenge der oxidkeramischen
Komponenten.
4. Werkstoff nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die oxidkeramischen
Komponenten noch Zusätze von Thoriumoxid, Hafniumoxid und/oder Titanoxid enthalten, die
bis zu 50 Gewichtsprozent der Gesamtmenge der oxidkeramischen Phase betragen können.
5. Verfahren zur Herstellung von Schutzrohren für Thermoelemente nach den Ansprüchen 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die metallischen Komponenten von der Oberfläche des
Thermoschutzrohres durch Abbeizen teilweise entfernt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT1033264A AT257981B (de) | 1964-12-07 | 1964-12-07 | Schutzrohr für Thermoelemente |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1573266A1 DE1573266A1 (de) | 1970-04-16 |
DE1573266B2 DE1573266B2 (de) | 1973-11-15 |
DE1573266C3 true DE1573266C3 (de) | 1974-06-12 |
Family
ID=3621604
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19651573266 Expired DE1573266C3 (de) | 1964-12-07 | 1965-10-27 | Schutzrohr für Thermoelemente |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT257981B (de) |
DE (1) | DE1573266C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4749416A (en) * | 1986-08-01 | 1988-06-07 | System Planning Corporation | Immersion pyrometer with protective structure for sidewall use |
-
1964
- 1964-12-07 AT AT1033264A patent/AT257981B/de active
-
1965
- 1965-10-27 DE DE19651573266 patent/DE1573266C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1573266A1 (de) | 1970-04-16 |
DE1573266B2 (de) | 1973-11-15 |
AT257981B (de) | 1967-11-10 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |