DE1571435C - Verfahren zur Herstellung eines Schleifmittels aus Zirkoniumoxid und Aluminiumoxid von hoher Kornzähigkeit - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Schleifmittels aus Zirkoniumoxid und Aluminiumoxid von hoher Kornzähigkeit

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DE1571435C
DE1571435C DE19661571435 DE1571435A DE1571435C DE 1571435 C DE1571435 C DE 1571435C DE 19661571435 DE19661571435 DE 19661571435 DE 1571435 A DE1571435 A DE 1571435A DE 1571435 C DE1571435 C DE 1571435C
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Gerd-Edzard Dipl.-Phys.Dr.; Hack Peter; 5211 Ranzel. C08h 13-00 Bockstiegel
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Description

Schleifmittel zur Grobbearbeitung von Stahlblöcken, Gußteilen od. dgl. bestehen vorwiegend aus Korund, der in Elektroöfen geschmolzen wird. Dieses Material zeichnet sich durch große Härte aus. Die Qualität eines Schleifmittels wird nicht nur durch seine Härte bestimmt, sondern auch durch seine »Kornzähigkeit« und sein chemisches Verhalten beim Schleifvorgang, bei dem außerordentlich hohe Temperaturen an der Berührungsfläche zwischen Schleifkorn und zu bearbeitendem Werkstück auftreten können.
Die Kornzähigkeit ist einmal eine Eigenschaft des Materials an sich, zum anderen aber auch abhängig von der Form des einzelnen Schleifkornes. So ist z. B. ein kompaktes Korn zäher als ein splittriges. Auch Poren und Lunker innerhalb eines Kornes führen zu einer geringeren Kornzähigkeit, verglichen mit der eines lunkerfreien, kompakten Kornes.
Im Vergleich zu Korund verhältnismäßig vorteilhafte Werkstoffe für Schleifmittel sind bekanntlich im Elektroofen geschmolzene Gemische von Zirkoniumoxid und Tonerde bzw. Bauxit. Die chemische .Reaktion eines Schleifmittelkornes aus einem solchen Rohstoff gegenüber den zu bearbeitenden Materialien wie Eisen und ähnlichen Metallen und auch gegenüber den entsprechenden Oxiden ist bei den hohen Schleiftemperaturen kleiner als bei einem reinen Elektrokorundkorn.
Auch die Kornzähigkeit, die bekanntlich in beträchtlichem Maße für die Standzeit einer Schleifscheibe maßgebend ist, ist bei diesem Oxidgemisch erheblich höher als bei Elektrokorund. Unter der Standzeit einer Schleifscheibe versteht man das Gewichtsverhältnis zwischen abgeschliffenem Werkstück und dem Materialverlust der Schleifscheibe.
Bei näherer Untersuchung herkömmlicher Schleifmitte! auf Basis Zirkoniumoxid und Aluminiumoxid stellt man jedoch fest, daß die dort als Schleifmittel verwendeten Körnungen teilweise viele sehr feine Poren und Lunker enthalten, aber gerade diese feinen Störstellen in den Schleifmittclkörnern wirken sich ungünstig auf die Kornzähigkeit aus.
Überraschend wurde nun festgestellt, daß dadurch die Bildung dieser feinen Poren und damit eine Herabsetzung der Kornzähigkeit vermieden wird, wenn ein Kontakt der Schmelze mit Luftstickstoff ausgeschlossen wird.
Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zur Herstellung eines Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Schleifmittelkorns hoher Kornzähigkeit durch gemeinsames Schmelzen von Zirkoniumoxid und Aluminiumoxid und/oder Bauxit, unter anschließender Abkühlung und Zerkleinerung der erstarrten Schmelze, dadurch gekennzeichnet, daß während des Abgießens und des Erstarrens der Schmelze ein Kontakt mit Stickstoff möglichst weitgehend vermieden wird. Ein Fernhalten des Luftstickstoffs von der Schmelze ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auf zwei Wegen möglich.
Nach dem einen Verfahren wird der Schmelze im Ofen 0,5 bis 4%, vorzugsweise 2% Reduktionskohle, z. B. Koks oder Anthrazit, in granulierter Form vor dem Abgießen zugesetzt. Diese schwimmt während des Schmelzvorganges auf der Schmelze, das entstehende CO-Gas erschwert während des Schmelzens und Abgießens der Schmelze deren Kontakt mit Luftstickstoff.
Nach dem anderen Verfahren wird der Zutritt von Luftstickstoff in der Weise verhindert, daß die Schmelze mit Kohlendioxid abgedeckt und die Gießform vor dem Einbringen der Schmelze zunächst durch Einleiten von Kohlendioxid gespült wird. Während des Gießvorganges und während der gesamten Erstarrungszeit wird weiterhin Kohlendioxid in die Form eingeleitet, so daß ein Luftzutritt praktisch ausgeschlossen wird.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnenen Mischoxide aus Zirkoniumoxid und Aluminiumoxid, bei denen eine unerwünschte Aufnahme von Stickstoff in die Schmelze und während des Erstarrungsvorganges vermieden wird, erwiesen sich als poren- und lunkerfreies Material. Daraus durch Zerkleinerung gefertigte Schleifkörner zeigen eine erheblich höhere Kornzähigkeit als Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Schleifkörner, die nach bekanntem Verfahren hergestellt wurden.
Als besonders günstige Oxidgemische haben sich solche erwiesen, welche ein Gewichtsverhältnis von Zirkoniumoxid zu Aluminiumoxid von etwa 4:6 aufweisen.
Beispiel 1
In einem Lichtbogenofen wurde folgende Rohstoffmischung zusammengeschmolzen:
580 kg Aluminiumoxid,
420 kg Zirkoniumoxid.
Etwa 15 Minuten vor dem Abguß in Eisenformen wurden der Schmelze 20 kg Koksgranulat mit einer Korngröße von etwa 10 mm zugesetzt. Nach dem Erstarren wurde der Zirkoniumkorund in einer Mühle zerkleinert und durch Siebe in verschiedene Körnungen klassiert. Die anschließende Bestimmung der
Kornzähigkeit erfolgte nach dem Kugelmühlen-Verfahren. Bei diesem wird aus dem Schleifmittelkorn durch Sieben auf einer Prüfsiebmaschine ein sehr eng klassiertes Korn hergestellt und in einer Kugelmühle unter definierten Bedingungen so lange vermahlen, bis */3 des Materials durch ein bestimmtes Sieb hindurchgeht. Die Anzahl der hierzu notwendigen Mühlenumdrehungen wird als Maßzahl für die Kornzähigkeit betrachtet.
Bei dem so nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gefertigten Schleifmittelkorn wurden folgende Werte gemessen:
Korn Nr. Kornzähigkeit
14 5010
16 4170
20 3010
(Anmerkung: Bei diesen Kornbezeichnungen handelt es sich um Angaben gemäß »FEPA-Korngrößen-Standard für Schleifmittelkorn zur Herstellung von Schleifkörpern, Körnung 8 bis 240«, 2. Auflage, Deutschland 1964, herausgegeben vom Fachverband. Elektrokorund- und Siliziumkarbid-Hersteller e. V.)
Für Material, das ohne Kohlezusatz hergestellt wurde, waren die Werte:
Korn Nr.
14
16
20
Kornzähigkeit
3050
2590
2170
Beispiel 2
Jn einem Lichtbogenofen wurden folgende Rohstoffmischungen unter Kohlendioxidbedeckung zusammengeschmolzen:
580 kg Aluminiumoxid,
420 kg Zirkoniumoxid.
Vor dem Abgießen der Schmelze in einer Form wurde letztere zunächst mit einem kräftigen Kohlendioxidstrom durchspült. Während des Abgießens und auch während des Erstarrens der Schmelze wurde die Schmelze weiterhin mit Kohlendioxid abgedeckt und auch in die Form weiterhin Kohlendioxid eingeleitet.
Nach dem Erstarren und Verarbeiten auf Körnungen wurden folgende Werte gemessen:
Korn Nr.
14
Kornzähigkeit
3610
Die Kornzähigkeit von nach bekanntem Verfahren hergestellten chemisch gleichem Material betrug 3050.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellungeines Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Schleifmittelkorns hoher Korn- '5 Zähigkeit durch gemeinsames Schmelzen von Zirkoniumoxid und Aluminiumoxid und/oder Bauxit, unter anschließender Abkühlung und Zerkleinerung der erstarrten Schmelze, dadurch gekennzeichnet, daß während des Abgießens und des Erstarrens der Schmelze ein Kontakt mit Stickstoff möglichst weitgehend vermieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man der Schmelze kurz vor dem Abgießen Koks, Anthrazit od. dgl. in granulierter Form zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schmelze mit Kohlendioxid abdeckt und die Form, in die die Schmelze gegossen wird, vorher mit Kohlendioxid spült.
4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Oxidgemisch mit einem Gewichtsverhältnis Zirkoniumoxid zu Aluminiumoxid von vorzugsweise 4: 6 verwendet wird.
DE19661571435 1966-12-02 1966-12-02 Verfahren zur Herstellung eines Schleifmittels aus Zirkoniumoxid und Aluminiumoxid von hoher Kornzähigkeit Expired DE1571435C (de)

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DED0051688 1966-12-02
DED0051688 1966-12-02

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DE1571435A1 DE1571435A1 (de) 1970-12-10
DE1571435B2 DE1571435B2 (de) 1972-12-28
DE1571435C true DE1571435C (de) 1973-09-06

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