DE1567791B2 - Verfahren zur Entgasung von schwefelwasserstoffhaltigem flüssigen Schwefel - Google Patents
Verfahren zur Entgasung von schwefelwasserstoffhaltigem flüssigen SchwefelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entgasung von flüssigem Schwefel, der Schwefelwasserstoff
enthält.
Transportversuche mit flüssigem Schwefel in Tank-Lastkraftwagen, Eisenbahn-Tankwagen und Tankschiffen
haben gezeigt, daß bei einem Schwefelwasserstoffgehalt des flüssigen Schwefels von 15 ppm oder
mehr (mg/kg) der H2S-Gehalt der Gase die untere Entzündungsgrenze erreicht, die bei 3,6% (36 000 ppm;
cm3/m3) liegt; an dieser Entzündungsgrenze wirkt das
Schwefeleisen, das sich auf den inneren Wandungen der Tanks bildet, als Katalysator und ruft die spontane
Entzündung des Schwefelwasserstoffes hervor, ohne daß eine Flamme oder ein Funken nötig wäre.
Ferner ist Schwefelwasserstoff sehr gesundheitsschädlich, d. h. die Atmosphäre oberhalb des flüssigen
Schwefels wird von einem H2S-Gehalt über 70 ppm (cm3/m3) an immer gefährlicher und die Arbeit an diesen
Tankwagen oder Tankschiffen, insbesondere das öffnen der Tankdeckel, ist für das Personal äußerst schädlich.
Eine H2S-Konzentration von 700 ppm ist für den Menschen bereits lebensgefährlich.
Die Handelsbestimmungen über die Förderung, den Transport oder den Verkauf von flüssigem Schwefel
fordern, daß dieser nicht mehr als 5 ppm Schwefelwasserstoff enthalten darf. Um diesen Vorschriften zu
genügen, ist es notwendig, den Schwefelwasserstoffgehalt auf die vorgeschriebene Höhe von 5 ppm herabzusetzen,
wenn der Schwefelwasserstoff eine höhere Konzentration als 15 ppm hat
Es ist bereits bekannt, Gas und Flüssigkeit physikalisch zu trennen (US-PS 23 36 430), indem eine Flüssigkeit
aus einem Behälter mit Hilfe eines Gases in einen anderen Behälter transportiert wird und anschließend
Flüssigkeit und Gas durch eine Vorrichtung wieder getrennt werden, wobei das Gas erst beim Transport
der Flüssigkeit hinzugefügt wird. Auch ist bereits eine
Arbeitsweise zur Herstellung von fein verteiltem Schwefel bekannt (US-PS 16 14 566), wobei der Zerstäubung
des geschmolzenen Schwefels in einer Düse mit Hilfe eines von außen in die Düse eingefügten Gasstromes
stattfindet
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mittels eines Verfahrens der eingangs genannten Art den
Schwefelwasserstoffgehalt eines aus zwei Komponenten, nämlich flüssigen Schwefel und Schwefelwasserstoff
bestehenden Gemisches unter Aufspaltung der Bindungen zwischen den Schwefelmolekülen und den
Schwefelwasserstoffmolekülen herabzusetzen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst daß man einen Strahl von flüssigem Schwefel derart
gegen ein Hindernis spritzt, daß er zerstäubt wird, und
den aus dem zerstäubten, flüssigen Schwefel freigesetzten Schwefelwasserstoff abtrennt Da hierbei das
aus flüssigem elementaren Schwefel und kleinen Mengen Schwefelwasserstoff bestehende Rohprodukt,
aus dem der Schwefelwasserstoff entfernt werden soll, keine physikalische Mischung einer flüssigen und einer
gasförmigen Phase und auch keine physikalische Lösung von Schwefelwasserstoff in Schwefel darstellt
vielmehr der Schwefelwasserstoff an den flüssigen Schwefel in Form von langkettigen Polysulfiden chemisch
gebunden ist, muß es als überraschend angesehen werden, daß die Aufspaltung der Polysulfide in die
beiden Komponenten Schwefel und Schwefelwasserstoff mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens, das
sich im wesentlichen mechanischer Mittel bedient erfolgreich durchgeführt werden kann.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet man als
Hindernis mindestens einen zweiten Strahl von flüssigem Schwefel und spritzt die Strahlen derart
gegeneinander, daß der Schnittpunkt der Strahlen sich außerhalb der Ebene der Spritzdüsen befindet Ebenso
kann es von Vorteil sein, wenn man den Strahlen des Schwefels eine Rotationsbewegung um ihre Achsen
erteilt Vorzugsweise setzt man dem flüssigen Schwefel 100 kg Ammoniak auf 1000 t flüssigen Schwefel zu.
Besonders bewährt hat "sich eine Geschwindigkeit der Strahlen von flüssigem Schwefel zwischen 3 und
25 m/sek bei einem Strahlendurchmesser zwischen 5 und 15 mm.
In der Zeichnung sind Zerstäubungsvorrichtungen für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt, die zur Erläuterung dessen nachstehend beschrieben sind:
F i g. 1 ist eine schematische Seitenansicht einer Zerstäubungsvorrichtung, die für eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens benutzt wird, bei der man einen Strahl von flüssigem Schwefel
zerstäubt, indem man ihn gegen eine Platte richtet deren Ebene einen Winkel von 135° mit der Richtung
des Strahles bildet, wodurch die zerstäubten und abgelenkten Strahlen mit dem auftreffenden Strahl einen
Winkel von 90° bildet
F i g. 2 ist eine schaubildliche Ansicht einer Zerstäubungsvorrichtung,
die für eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens benutzt wird, bei
der man unter einem bestimmten festen Winkel wenigstens zwei Strahlen von flüssigem Schwefel derart
gegeneinander spritzt daß sie durch einen Schnittpunkt gehen und in diesem Schnittpunkt, der sich außerhalb
der Ebene der Spritzdüsen befindet, heftig zerstäubt
F i g. 3 ist ein axialer Schnitt durch eine Düse der Zerstäubungsvorrichtung nach F i g. 2; der Schnitt führt
durch die Ebene IH-III von F i g. 4.
F i g. 4 ist eine Draufsicht auf die Düse nach F i g. 3.
F i g. 5 ist ein Grundriß der Düse nach Linie V-V von Fig.3.
F i g. 6 ist eine graphische Darstellung, deren Kurven
A, B die Resultate der Entgasung von flüssigem
Schwefel anzeigen, und zwar nach der ersten und nach der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
"Verfahrens.'"""··'"·""'-1 "■·■■■' "^-■■'"'-■■' rv?=.-^ ■-;--=" -;?■
F i g. 7 ist eine graphische Darstellung, deren Kurven
B, Cden Einfluß der Strahlgeschwindigkeit des flüssigen Schwefels bei dem erfindungsgemäßen Entgasungsverfahren
zeigen und ·■"■ '■'■■"'-
F i g. 8 ist eine graphische Darstellung, deren Kurven
C, Ό den Einfluß der Menge des zu entgasenden
flüssigen Schwefels auf die Wirksamkeit der Entgasung zeigen, während die Kurven D, E den Einfluß von
Ammoniak auf die Wirksamkeit der Entgasung wiedergeben.
Nach einer ersten Ausführungsform des Verfahrens richtet man einen Strahl von flüssigem Schwefel, der aus
einem um 15° zur Senkrechten geneigten Düsenrohr 1 austritt, gegen eine Platte 2, welche mit der Achse des
Rohrs 1 einen Winkel in der Größenordnung von 135° bildet, derart, daß der auftreffende Strahl um etwa 90°
gebrochen wird. Anders ausgedrückt bilden der auftreffende Strahl und der reflektierte Strahl zusammen
einen Winkel in der Größenordnung von 90°. Das Verfahren zur Entgasung von flüssigem Schwefel, als »90°-
Strahlbrechung« bezeichnet, ergibt bereits eine sehr gute Entgasung, so daß für eine gegebene Schwefelmenge
und einen Anfangsgehalt von 70 ppm Schwefelwasserstoff zwei Entgasungsdurchgänge der gegebenen
Schwefelmenge genügen, um einen Schwefelwasserstoffgehalt von weniger als 10 ppm zu erreichen. Das
Düsenrohr 1, das bei der ersten Ausführungsform verwendet wird, kann von klassischer Bauart sein, jedoch
werden die Entgasungsergebnisse noch verbessert, wenn man eine Düse nach einer zweiten Ausführungsform der Zerstäubungsvorrichtung verwendet, die im
nachstehenden im einzelnen beschrieben ist
Nach einer zweiten Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung richtet man wenigstens zwei
Strahlen von flüssigem Schwefel unter einem bestimmten festen Winkel gegeneinander, derart, daß sie einen
gemeinsamen Schnittpunkt durchlaufen und in diesem Schnittpunkt heftig zerstäuben, welcher sich außerhalb
der Ebene der Strahldüsen befindet In beiden Fällen wird der flüssige Schwefel vorher auf eine Temperatur
in der Größenordnung von 125—145°C gebracht bei
der seine Viskosität genügend niedrig ist Da der Schwefel ein Wärmeisolator ist, dauert es etwa 60 Stunden,
bis die Temperatur von 145 auf 125° C abgefallen ist Dadurch kann die Entgasung durchgeführt werden,
ohne daß der Schwefel während wenigstens der beiden ersten Entgasungsdurchgänge wieder aufgeheizt werden
muß.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung (vgl. F i g. 2) benutzt man eine Zerstäubungsvorrichtung
3, die in einer Ebene drei Strahldüsen 4, 5, 6 aufweist, die jeweils über einen Rohrkrümmer 7,8,9 mit
einer Förderleitung 10 für geschmolzenen Schwefel verbunden sind. Die Düsen 4, 5, 6 sind in gleichen
Abständen auf einem Kreis angeordnet und gegeneinander derart geneigt, daß die Strahlen 11,12,13, die aus
diesen Düsen austreten, in einem gemeinsamen Schnittpunkt 14 zusammentreffen, der außerhalb der Ebene der
Düsen liegt Natürlich kann man auch vier und fünf Düsen benutzen, die ähnlich wie bei der vorstehend
beschriebenen Anordnung in gleichmäßigen Abständen
auf einem Kreis angeordnet sind. .; ■·.■..·.;·:■
Die Zerstäubung der Strahlen wird verursacht durch wechselseitige Stöße zwischen den verschiedenen Teilchen
der Strahlea Weil sich die im Schnittpunkt .14 zerstäubten
Teilchen praktisch nach allen Richtungen bewegen können, hat die zweite Ausführungsform des
Verfahrens eine noch stärkere, d. h. schnellere Wirkung
auf die Entgasung des flüssigen Schwefels als die erste Ausführungsform des Verfahrens, bei der die Teilchen
des Strahles gegen die Platte 2 geschleudert werden und nach der Zerstäubung alle in der.; gleichen Richtung
reflektiert werden.·: ■-;:;■: -- --·.: - ; ·'{ -~\: -nnifnribnn.:;^
Jede Strahldüse 4, 5, 6 besitzt ein Gehäuse, das aus
zwei miteinander verschraubten Elementen; 15,; 16
besteht Wie man aus den F i g. 3 bis 5 ersieht, besitzt das obere Element 15 ein Innengewinde 17, in welches das
entsprechende Rohr 7,8,9 paßt, eine zylindrische Eintrittskammer
18, ein Teil 19, das mit Leitblechen 20,21, 22, 23 und einer kegelstumpfförmigen kalibrierten
Mittelbohrung 24 versehen ist und ein Gewinde 25, das in das entsprechende Innengewinde 26 des unteren Elementes
16 der Düsen 4,5,6 eingreift Dieses untere Element
16 umfaßt eine zylindrische Wirbelkammer 27, die in Strömungsrichtung nach dem Teil 19 mit den Leitblechen
20, 21, 22, 23 angeordnet ist, sowie eine Austrittsöffnung
28, die in der Achse der kalibrierten Bohrung 24 in Strömungsrichtung nach der Wirbelkammer
27 liegt Der Durchmesser der Austrittsöffnung ist größer als der des unteren Endes der kalibrierten
Bohrung 24. Das obere Ende jedes Leitbleches 20, 21, 22, 23 ist um 90° gegen sein entsprechendes unteres
Ende verschoben (s. F i g. 4 und 5). Dadurch wird dem Strahl, der die Austrittsöffnung 28 verläßt, eine Rotation
aufgezwungen, die noch den Zerstäubungsgrad und dementsprechend den Entgasungseffekt verbessert Es
können mehrere Zerstäubungsvorrichtungen mit drei Düsen, sogenannte »Drei-Kegel«, an eine einzige
Hauptförderleitung für flüssigen Schwefel angeschlossen werden. .·....·.·■.·::■..·
F i g. 6 ist eine graphische Darstellung, deren Kurve A die Resultate der Entgasung von flüssigem Schwefel bei
Anwendung der ersten Ausführungsform des Verfahrens und deren Kurve B die Entgasungsergebnisse
bei Anwendung der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigen. In beiden Fällen
so befindet sich der zu entgasende Schwefel in einem geschlossenen,
auf 125—145°C erwärmten Behälter.
Die Menge des Schwefels beträgt 30 Tonnen. Der Anfangsgehalt an Schwefelwasserstoff ist 70 ppm. Die
Ammoniakmenge, die gleichförmig dem flüssigen Schwefel zugesetzt wird, während dieser durch eine
Pumpe aus dem Behälter angesaugt und zur Zerstäubervorrichtung gefördert wird, beträgt 100 ppm. Im ersten
Fall (Kurve A) benutzt man drei Zerstäuberyorrichtungen von der in F i g. 1 gezeigten Art Im zweiten Fall
(Kurve B) verwendet man eine Drei-Kegel-Zerstäubervorrichtung nach Fig.2. Der .Durchmesser der
Austrittsöffnung 28 jeder Düse 4, 5, 6 des Drei-Kegels ist 7 mm und der Durchmesser jedes Zerstäuberrohres
nach F i g. 1 beträgt ebenfalls 7 mm. Der Durchsatz durch einen Drei-Kegel oder durch die drei Zerstäuberrohre
beträgt 3,285 m3 flüssigen Schwefel pro Stunde, was pro Düse oder pro Rohr der Zerstäubervorrichtung
für den gegebenen Düsendurchmesser einer Strahlge-
schwindigkeit von 9,2 m/sek entspricht Der Gehalt an
Schwefelwasserstoff wird in dem Behälter gemessen, in dem der flüssige Schwefel gelagert wird. Die Zerstäubung
des flüssigen Schwefels wird in einer Kammer bewirkt, die einige 10 Zentimeter oberhalb des Niveaus
des geschmolzenen Schwefels abgeschlossen ist, von dem die zerstäubte Masse auf den flüssigen Schwefel
herabfällt, der sich in der Kammer befindet :-■■■'->
:
Die Pumpe, die den Schwefel zur Zerstäubervorrichtung fördert, taucht in den Schwefel am Boden der
Kammer ein. An ihrem oberen Ende ist die Kammer mit einem schornsteinförmigen Abzug versehen derart, daß
oberhalb des Schwefelniveaus ein gewisser Unterdruck herrscht, der das sofortige Entfernen des Schwefels
durch den natürlichen Zug gestattet In den graphischen Darstellungen der F i g. 6—8 zeigt die Abszisse die Zerstäubungszeit
in Stunden und die Ordinate den Schwefelwasserstoffgehalt des flüssigen Schwefels in
der Kammer an. ;: i:: b . ir J ;■
Wie man aus Kurve A in F i g. 6 ersieht die die in der ersten Ausführungsform des Verfahrens erhaltenen
Resultate wiedergibt also mit der 90° -Strahlbrechung,
wird der Schwefelwasserstoffgehalt einer Menge von 30 Tonnen flüssigem Schwefel entsprechend einem
Volumen von 15,3 m3 bei zwei Zerstäubungsdurchgangen
auf weniger als 10 ppm herabgesetzt Dieser Schwefelwasserstoffgehalt kann durch einen einzigen
Zerstäubungsdurchgang erreicht werden, wenn man die zweite Ausführungsform des Verfahrens und die Vorrichtung
nach der Erfindung anwendet (Kurve B). Beim Vergleich der Kurven A und B stellt man fest daß die
zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens eine noch schnellere Herabsetzung des
Schwefelwasserstoffgehaltes gestattet als die erste Ausführungsform des Verfahrens. Wegen des ziemlich
starken anfänglichen Abfalls der Kurve B ist der Zeitgewinn bei der Entgasung sehr beträchtlich und um mehr
als 100% höher für einen Schwefelgehalt von mehr als 5 ppm. ■ .. ' - ■ .■;..::. :;::.:? . ■.. .■ :: ,. ·-.■.■.. ... · .
Die beiden Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens gestatten es, den Schwefelwasserstoffgehalt
auf 1 ppm (H2S in Spuren-Konzentration) herabzusetzen, und zwar mit drei oder auch nur zwei
Entgasungsdurchgängen, je nachdem, ob man die erste oder die zweite Ausführungsform des Verfahrens anwendet
Die Zugabe von Ammoniak zum flüssigen Schwefel bei dessen Förderung zur Zerstäubungsvorrichtung
spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. In F i g. 7 stellt die Kurve C die Ergebnisse dar, die mit der oben
beschriebenen Drei-Kegel-Vorrichtung erzielt werden, jedoch mit einer Strahlgeschwindigkeit von nur
4,6 m/sek. In diesem Fall ist die Entgasung geringer als
die bei einer Strahlgeschwindigkeit von 9,2 m/sek (vgL
Kurve B), jedoch genügt auch in diesem Fall ein einziger Entgasungsdurchgang, um den Schwefelwasserstoffgehalt
auf einen Wert unter 10 ppm zu senken, während im Fall der ersten Durchführungsform des Verfahrens
(Strahlgeschwindigkeit 9,2 m/sek, Kurve A von F i g. 6)
zwei Durchgänge zur Erreichung des gleichen Ergebnisses erforderlich sind. ·· ::; ν ri τ.γ.
: Die Kurven D, E von Fig.8 zeigen den Einfluß von
Ammoniak auf die Entgasung von flüssigem Schwefel. In beiden Fällen verwendet man eine Drei-Kegel-Vorrichtung
gemäß der Erfindung. Das Zugabeverhältnis von Ammoniak beträgt 100 ppm. Der Durchsatz beträgt
0,64 m3 flüssiger Schwefel pro Stunde und Düse, was einer Strahlgeschwindigkeit von 9,2 m/sek entspricht,
und die Menge des zu entgasenden flüssigen Schwefels beträgt 60 Tonnen, was einem Volumen von 30,6 m3
entspricht Die Kurve D zeigt den Schwefelwasserstoffgehalt,
der bei der Entgasung unter Zugabe von Ammoniak erhalten wird, und Kurve E zeigt den
Schwefelwasserstoffgehalt, der mit derselben Zerstäubungsvorrichtung gemäß der Erfindung, jedoch ohne
Zugabe von Ammoniak erzielt wird. Es geht aus den graphischen Darstellungen hervor, daß man zur Einstellung
des gleichen Schwefelwasserstoffgehaltes von beispielsweise 25 ppm 60% mehr Zeit braucht, wenn man
keinen Ammoniak für die Entgasung des Schwefels verwendet
Das Ammoniak dient als Katalysator bei der Entgasung des Schwefels und bewirkt insbesondere eine
Aufspaltung der Bindungen zwischen den Schwefelmolekülen und den Schwefelwasserstoffmolekülen. Da
der flüssige Schwefel eine Temperatur zwischen 125 und 1500C hat und Ammoniumsulfid bei Temperaturen
oberhalb 118° C dissoziiert ist tritt keine chemische
Reaktion zwischen dem Ammoniak und dem Schwefelwasserstoff ein.
Wohlverstanden kann man an Stelle der Drei-Kegel-Vorrichtung auch Zerstäubervorrichtungen mit vier,
fünf oder mehr Düsen verwenden. Der Durchmesser der Ausgangsöffnung der Düsen kann je nach Bedarf
zwischen 5 und 15 mm variieren und hängt offensichtlich von der zu behandelnden Schwefelmenge und der
Strahlgeschwindigkeit die eine optimale Entgasung gestattet ab. Für sehr große Schwefelmengen ist es
angezeigt, mehrere, beispielsweise vier Zerstäubungsvorrichtungen gleichzeitig zu verwenden und die Strahlgeschwindigkeit
bis beispielsweise 25 m/sek zu erhöhen, ebenso wie den Durchmesser der Düsen (bis zu 15 mm).
Zur Verdeutlichung sind in der folgenden Tabelle die Bedingungen und Ergebnisse von Versuchen der Entgasung
von flüssigem Schwefel zusammengefaßt
Kurve
: A ■■'■:■
Menge und Volumen des flüssigen 301 301
Schwefels in dem Vorratsbehälter 15,3 m3 15,3 m3
Zerstäubungsvorrichtung
Modell
Modell
Zahl der Zerstäubungsvorrichtungen
1. Ausführungs- —
form »90°
Strahlbrechung«
form »90°
Strahlbrechung«
3 1
30 t ·.:,·■. 60 t , 60 t
153 m3 30,6 m3 30,6 m3
■ 2. Ausführungsform Drei-Kegel — —
Fortsetzung
Kurve A
Durchmesser der Düse oder des 7 mm 7 mrn 7 mm 7 mm
Rohres der Zerstäubervorrichtung
Schwefeldurchsatz pro Zer- 1,275 m3/h 3,825 mVh 1,9125 mVh 1,9125 m3/h
Stäubervorrichtung
Geschwindigkeit des Schwefel- 9,2 m/sek 9,2 m/sek 4,6 m/sek 4,6 m/sek
Strahles Beobachtungen
100 mg NHs/kg
100 ppm NH3
7 mm
1,9125 mVh 4,6 m/sek ohne NH3
Entgasungszeit in Stunden
H2S mg/kg
H2S mg/kg
H2S mg/kg
H2S
mg/kg
mg/kg
H2S
mg/kg
mg/kg
70 | 70 | 70 | 70 | 70 |
58 | 29 | 56 | — | — |
49 | 17 | 43 | 56 | 61 |
31 | 9 | 24 | 43 | 56 |
18 | 3 | 13 | 31 | 46 |
12 | — | — | — | — |
6 | 1 | 6 | 24 | 38 |
— | — | — | 17 | 32 |
— | — | 12 | 26 | |
— | 8 | 22 | ||
5 | 19 |
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
909 507/1
Claims (5)
1. Verfahren zur Entgasung von schwefelwasserstoffhaltigem
flüssigem Schwefel, dadurchgekennzeichnet, daß man einen Strahl von flüssigem Schwefel derart gegen ein Hindernis
spritzt, daß er zerstäubt wird, und den aus dem zerstäubten, flüssigen Schwefel freigesetzten Schwefelwasserstoff
abtrennt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Hindernis mindestens einen
zweiten Strahl von flüssigem Schwefel verwendet und die Strahlen derart gegeneinander spritzt, daß
der Schnittpunkt der Strahlen sich außerhalb der Ebene der Spritzdüsen befindet
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Strahlen des flüssigen
Schwefels eine Rotationsbewegung um ihre Achsen erteilt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man dem flüssigen
Schwefel 100 kg Ammoniak auf 1000 t flüssigen Schwefel zusetzt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Geschwindigkeit der Strahlen von flüssigem Schwefel zwischen 3 und 25m/sek bei einem
Strahldurchmesser zwischen 5 und 15 mm beträgt.
30
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