DE1567413A1 - Verfahren zur Aufarbeitung von Schwefelsaeure und verbrennbare organische Substanzen enthaltenden Abfall-Produkten - Google Patents
Verfahren zur Aufarbeitung von Schwefelsaeure und verbrennbare organische Substanzen enthaltenden Abfall-ProduktenInfo
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Description
Verfahren zur Aufarbeitung von Schwefelsäure und verbrennbare organische Substanzen enthaltenden Abfall-Produkten.
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Rückgewinnung von Chemikalien aus Schwefelsäure und
kohlenstoffhaltigen Materialien enthaltenden Abwässern und betrifft insbesondere ein verbessertes Verfahren
zur Rückgewinnung von Magnesiumoxyd bei der Behandlung von Schwefelsäure enthaltenden Schlämmen.
Bei zahlreichen industriellen Verfahren wird organisches oder kohlenstoffhaltiges Material mit Schwefelsäure ausgelaugt
oder in sonstiger Weise behandelt. Dabei fällt im allgemeinen ein flüssiges oder schlammförmiges Abfallprodukt
mit hohem Sulfatgehalt an, äas zu ernsten Problemen Anlass ergibt, da solches Material außerordentlich
korrodierend wirkt, so daß man es nicht in das Abwasserleitungssystem ablassen kann. Es bestehen
gesetzliche Vorschriften, die das Ableiten solcher gif- i
tigen Materialien in Bäche und Flüsse untersagen. Darüber hinaus gehen, wenn solche Abwässer in der übliohen
Welse vernichtet werden, wertvolle Sulfat-Chemikalien
verloren. ■ ·
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Beispielsweise fallen in der Erdölindustrie in zahlreichen Verfahrensstufen saure Scli&mmprodukte als Abfallprodukte
an. Diese enthalten im allgemeinen Schwefelsäure; ihre Handhabung stellt ein ernstes Problem dar und sie bilden Abfallprodukte,
die wertvolle Chemikalien enthalten. In zahlreichen Alkylierungsprozessen, in denen konzentrierte Schwefelsäure
als Alkylierungskatalysator eingesetzt wird, enhält man ein Abfallprodukt, das einen Anteil von 3O/J bis 9O/J an
Schwefelsäure und den restlichen Anteil in Form von Kohlenwasserstoffsulf onaten, die einen Gesamtkohlenstoffgehalt des
Schlammes bis zu etwa 10$ darstellen, enthält. Weiterhin fallen
saure Schlämme bei der Behandlung von Erdölprodukten mit Schwefelsäure beim Extrahieren der verschiedenen Kohlewasserstoff-Fraktionen
an, v/obei unerwünschte Bestandteile aus den Erdölprodukten entfernt werden. Die Natur solcher Schlämme variiert
beträchtlich, je nach dem welches Bearbeitungsverfahren während des Extraktionsprozesses angewendet worden ist. 3ine typische
Art eines solchen sauren Schlammes kann zwischen hO% und 80$
Schwefelsäure enthalten, der restliche Anteil besteht aus ungelöstem kohlenstoffhaltigem Material, Sulfonsäure, sauren Sulfonaten,
gelösten Kohlewasserstoffen, stickstoffhaltigen Verbindungen, schwefelhaltigen Verbindungen, Polyolefinen und/oder
sonstigem komplexem Material.
Zur Zeit sind verschiedene Methoden zur Rückgewinnung von Säuren (insbesondere aus sauren Abfallschlämmen, die bei der
Erdölaufarbeitung anfallen) in Anwendung. Im wesentlichen
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bestehen diese Verfahren darin, daß der saure Schlamm bei
erhöhten Temperaturen thermisch zersetzt wird, wobei Vorrichtungen benutzt werden, die gewöhnlich aus einem einfachen
zylindrischen Verbrennungsofen mit einer offenen Verbrennungszone bestehen. In der Regel wird der saure
Schlamm in den offenen Ofen eingesprüht, wobei das darin enthaltende Wasser verdampft, die schwefelhaltigen Verbindungen
zersetzt und die kohlenstoffhaltigen oder organischen VerbindLingen oxydiert werden. In zahlreichen Fällen
wird die Oxydation des anteiligen kohlenstoffhaltigen Materials
in dem Schlamm dazu verwendet, um wenigstens zum Teil die für den Zersetzungsschritt erforderliche Wärme
zu schaffen. Zusätzlich kann von außen Brennmaterial zugegeben werden, wenn dies erforderlich ist. Der in dem
sauren Schlamm enthaltene Schwefel wird in gasförmige Schwefeloxyde umgesetzt, die aus dem Ofen entweichen und
als Aufgabegut in mehr oder weniger gebräuchlichen 3chv;efel säureherstellungsanlagen verwendet werden.
v/erden die zu vor erwähnt en gebräuchlichen Methoden derzeit
mit einigem Erfolg eingesetzt, jedoch ist man sich in Fachkreisen darüber einig, daß diese Methoden relativ
wenig wirksam arbeiten, energiewirtschaftlich unrentabel sind und sich arbeitsmäßig relativ schwierig stellen, da
eine gute Regulierung und Überwachung notwendig ist, so daß insgesamt auf diesem Gebiet viel zu wünschen übrig bleibt.
Es wurde nun gefunden, daß sich die bisherigen Nachteile vermeiden lassen mit einem Verfahren zum Extrahieren von
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Sulfaten aus Sulfat-enthaltenden kohlenstoffhaltigen Abfall-Produkten,
wobei die Behandlung des sauren Schlammes ohne die derzeitigen Schwierigkeiten durchgeführt werden
kann und demzufolge eine erhebliche Verbesserung gegenüber
dem auf diesem Gebiet bekannten Stand der Technik erreicht wird. Beim erfindungsgemäßen Verfahren fällt in
keiner der Verfahrensstufen ein korrodierendes Material an; es wird wärmeenergiemäßig sehr wirtschaftlich gear-'
beitet und die Überwachung und Regulierung des Verfahrens ist vergleichsweise einfach, so daß insgesamt eine technisch verbesserte und wirksamere Methode zum Extrahieren
• von wertvollen Chemikalien aus solchen Abfall-Produkten und zur Umwandlung von Magnesia in eine kugelige Form, vorliegt
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht im wesentlichen aus folgenden Verfahrensschritten (1) zu dem sauren Abfall-Produkt
wird Magnesia zwecks Neutralisation der darin enthaltenden Schwefelsäure zugegeben und es wird der gesamte vorhandene
Schwefel in der Säure unter Bildung von Magnesium-Schwefel -Verbindungen abgebunden, und (2) das so konzentrierte
Abfall-Produkt wird in einen mit einem oxydierend
wirkenden Fließbett beschickten Reaktionsbehälter eingesprüht,
und das Fließbett wird auf einer solchen Temperatur gehalten, daß Oxydation (Verbrennung) und Aufspaltung des
kohlenstoffhaltigen und organischen Materials in dem Abfall-Produkt unter Bildung von CO2 und HgO und unter Freiwerden
von Hitze eintritt und die Magnesium-Schwefel-Verbindungen
in Magnesia und gasförmiges Schwefel-dioxyd, wie es für anschließende Sohwefelsäureherstellung geeignet ist,
zersetzt werden. Das Magnesia-Produkt, das in dem Behaltet»
gebildet wird, agglomeriert oder setzt sich ab ift
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Magnesiateilchen oder Granulaten, die in besonders reiner und kugeliger Form anfallen, Diese kugeligen Teilchen bilden
auch das Fließbett. Das Magnesia-Produkt kann dann aus dem Fließbett in dem Maße, in dem es sich darin ansammelt,
abgezogen werden, und besonders günstig ist es, wenn man dieses Produkt zum Neutralisieren von weiterem aufzuarbeitendem
saurem Abfall-Produkt wieder in das Verfahren einsetzt. Das abgezogene Schwefeldioxydgas kann auch zur Herstellung
von Sulfat-Verbindungen in Einrichtungen (üblicher Bauart) verwendet werden.
Erfindungsgemäß gelingt es also, mit gutem Wirkungsgrad,
unter wirtschaftlicher Ausnutzung des Wärmeinhaltes und mittels einfacher überwachung und Verfahrensführung eine
Methode zur Rückgewinnung von Schwefelverbindungen aus kohlenstoffhaltigen Sulfat-Abfall-Produkten zu schaffen,
bei der das saure Schwefel-undjkohlenstoffhaltige Material
mit Magnesium neutralisiert und in einen Behälter mit einem Fließbett eingesprüht wird, wobei ein aus kugeligen Magnesia-Teilchen
bestehendes Fließbett geschaffen wird.
Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren zur Rückgewinnung von
Schwefelverbindungen aus Schwefelsäure und kohlenstoffhaltigen Abfall-Schlammprodukten gelingt es nach Neutralisierung
des Schlammes mit Magnesia und Konzentrierung dieses Schlammes sowie Einsprühen des konzentrierten Schlammes in ein Fließbett,
den Schlamm ohne Zuführung von äußerer Wärme in wiederverwendbare Schwefel-Sauerstoff-Verbindungen zu zersetzen und kugelige
Magnesia-Verbindungen zu agglomerieren.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens verwendet man die heißen Schwefeldioxyd-Gase, die aus dem das Fließbett enthaltenden Behälter
während der Verdampfungsstufe abziehen, zum Konzentrieren der neutralisierten, einlaufenden Säureschlamm-Beschickung.
Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens verwendet man die Schwefeldioxydgase, die aus dem Fließbett entweichen, zur Herstellung von
konzentrierter und gereinigter Schwefelsäure in einem üblichen Schwefelsäure-Herstellungsverfahren.
Eine beispielsweise Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist in der beigefügten Zeichnung, in der schematisch ein Fließbild dargestellt ist, illustriert und wird
nachstehend an Hand dieser Zeichnung näher erläutert.
Durch eine Leitung 10 wird Schwefelsäureschlamm in einen Neutralisationsbehälter 12 eingebracht. Durch eine Leitung
1^ wird Magnesia in den Behälter 12 gegeben. Die Leitung
stellt eine Verbindung dar zwischen dem ein Fließbett enthaltenden Oxydations-Reaktor 21 und dem Neutralisationsbehälter.
Magnesia wird in so ausreichender Menge zugegeben, daß der Säuregehalt des Abfall-Schlammes neutralisiert wird (vorzugsweise
bis zu einem pH -Wert von etwa 7)·
In dem Neutralisationsbehälter 12 bilden sich Magnesium-Schwefel
-Verbindungen, wie beispielsweise MgSO^,. Diese Produkte
wirken weit weniger korrodierend·auf die Apparatur als
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der ursprüngliche saure Abfall-Schlamm, und sie können
viel leichter gehandhabt und mit erheblich verminderten korrodierenden Wirkungen auf die Leitungen und Einrichtungen,
durch die sie hindurchfließen, bewegt werden.
Der neutralisierte Abfall-Schlamm wird aus dem Behälter 12
durch eine Leitung 14 in einen Behälter 15 übergeführt.
Der Behälter 15 kann als Verdampfer üblicher Bauart, wie
er zum' Konzentrieren von kohlenstoffhaltigem oder organischem Material gexvöhnlich verwendet wird, ausgebildet sein.
Er kann aus einem Mehrfachverdampfersystem oder einem Einfachverdampf
ersystem bestehen. Die Wirkung dieses Apparateteils beschränkt sich ausschließlich auf das Austreiben einer ausreichenden
Menge an Wasser, so daß der prozentuale Anteil an verbrennbaren Pestprodukten für die nachfolgende autogene
Behandlung erhöht wird.
Dabei versteht es sich, daß ein Optimum für die Verdampfung besteht, da die autogene Verbrennung lediglich eine bevorzugte
Ausführungsform, aber nicht der wesentliche Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist. Wenn weniger an verbrennbarem
Material in dem konzentrierten Schlamm vorhanden ist, als für die autogene Verbrennung erforderlich, dann
kann man von außen dem Fließbett Hitze zuführen, um die Reaktion zu vervollständigen; und wenn mehr verbrennbares Material
vorhanden ist, als für die autogene Verbrennung erforderlich,
dann kann man Wärme aus dem Fließbett mittels bekannter Methoden, wie beispielsweise einem Wärmeaustauscher, entfernen.
Es wurde gefunden, daß, bezogen auf Kohlenstoffbasis, die Verdampfung
so weit getrieben werden muß, daß der Schlamm oder das
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Abfall-Produkt so viel an KohlenwasserstoffmateriPl enthält,
daß der Gesamtkohlenstoffgehalt 15$ bis 25$ beträgt,
wenn autogene Verbrennung unterhalten werden soll.
Der konzentrierte Schlamm bzw. das Abfallmaterial wird durch eine Leitung 18 und über eine Sprüheinrichtung 19
in den ein Fließbett enthaltenden Reaktor 21 eingebracht. Die Sprüheinrichtung 19 besteht aus Sprühdüsen und Einrichtungen
zur Feinstverteilung, die in üblicher Weise konstruiert sind und die geeignet sind, um die konzentrierten
Schlämme und Abfall-Produkte in feine SprUhtröpfoheß zu zerlegen,
die in Richtung auf die freie Fläche 20 des Fließbettes aufgesprüht werden. Dabei hat es sich als besonders
vorteilhaft erwiesen, unter Druckluft stehende EinsprühdUsen für die Einrichtung 19 einzusetzen. Mittels Druckluft wird
dann der konzentrierte und neutralisierte Abfall-Sohlamm auf die freie Fläche 20 aufgesprüht. Durch Einregulierung des
Druckes und des relativen Volumens der Luft und des Abfall-Schlammes kann man die Feinheit der Schiammdispersion, die
auf die freie Fläche 20 des Fließbettes aufgesprüht wird, einstellen.
Wenn der Abfall-Schlamm auf die freie Fläche des Fließbettes in dem Reaktor aufgesprüht wird, dann verdampft das noch
vorhandene Wasser (das beim Vorkonzentrieren im Behälter 15
zurückgeblieben ist) teilweise durch die Wärme der Abgase aus dem Fließbett. Das verbleibende Schlammmaterial setzt sich
j auf den Magnesia-Fließbettellchen innerhalb des Fließbett©©
selbst ab. Der kohlenstoffhaltige oder organisöhe Anteil der.
Beschickung wird dann innerhalb de® Fließbettes oxydiert und
in Kohlendioxyd und Wasserdampf, die 'zusammen mit den Abgasen
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aus dem Reaktionsbehälter entweichen, umgesetzt. Die in
der Schlamm-Beschiokung vorhandenen Magnesium-Schwefel-Verbindungen
werden innerhalb des Pließbettes thermisch zersetzt, und man erhält Magnesia und gasförmige Schwefeloxyde
als Reaktionsprodukte. Die gasförmigen Schwefeloxyde (vorwiegend SOg) ziehen mit dem Abgas aus dem Reaktor ab,
und die Magsia bleibt in dem Reaktor zurück und setzt sich an den Magnesia-Granulatteilchen des Pließbettes ab.
Im Gegensatz zu den bisher bekannten Arbeitsweisen, bei denen Alkali-und Erdalkali-Oxyde nach der Verbrennung in
üblichen Ofen-Einrichtungen aus einer Schmelze gewonnen werden, wird das beim erfindungsgemäßen Verfahren in der Zersetzungsstufe
gebildete Magnesia teilweise in Form von "Feinstteilchen" oder staubförmigen Partikeln gewonnen. Der
übrige Teil der Magnesia setzt sich auf den Feinstteilchen
oder den vorhandenen Fließbett-Magnesiateilchen ab, und dadurch werden die Feinstteilchen innerhalb des Fließbettes
vergrößert und die vorhandenen Teilchen werden dicker. Durch diesen Effekt bilden sich nahezu vollständig runde Teilchen
aus, die im allgemeinen so groß sind, daß sie ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von etwa 0,835 mm zu passieren vermögen,
durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweiti? von etwa 0,147 ram jedoch nicht mehr hindurchgehen. Solche Teilchen
sind nicht nur ein ideales Material für ein Fließbett,
sondern sie sind auch hervorragend geeignet zum Einbringen in saure Abfall-Produkte oder für andere industrielle Anwendungsarten.
Es ist keine weitere Reinigung erforderlich, und
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man braucht die Produkte auch nicht zu mahlen, wenn man
ein brauchbares Material in Händen haben will.
Bei kontinuierlicher Führung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt sich die Magnesia kontinuierlich auf den
vorhandenen Fließbetteilchen ab, und es bilden sich immer wieder neue Teilchen. Die runden Magnesiumteilchen können
kontinuierlich aus dem Fließbett abgezogen werden mit einer solchen Geschwindigkeit, die der Bildungsgeschwindigkeit
entspricht. Man kann durch geeignete Einstellung der Fließgeschwindigkeit der zur Aufrechterhaltung des Fließzustandes
der Teilchen erforderlichen Luft in dem Fließbett, der Temperatur und der Sprühmenge und Geschwindigkeit die Größe
der Partikel, die abgezogen werden, einstellen, so daß man ein gleichförmiges Produkt vorbestimmter Teilchengröße in
einfacher Weise gewinnen kann.
Sehr kleine Magnesiateilchen, die nicht zu agglomerieren vermögen, können mit den Abgasen abgezogen werden. Diese
Gase enthalten aus der Verbrennung der organischen Bestandteile COp , aus dem Schlamm bzw. der Abfal!flüssigkeit Wasserdampf
und aus der Dissoziation der Magnesia-Schwefel-Verbindungen Schwefel-Sauerstoff-Substanzen (in der Hauptsache SO2 ).
Diese Abgase verlassen den Fließbettreaktor 21 durch den Auslaß 40 und werden in einen Staubabscheider-Zyklon 25 geführt.
Darin werden die kleinen Magnesiateilchen, die nicht agglomoriert
worden sind, aus den Abgasen entfernt. Sie werden in
dem Zyklon 25 abgeschieden und durch eine Förderschnecke 26
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■ μ·
in das Fließbett zurückgeführt.
Die MgO-freien Abgase werden durch eine Leitung 27 in
einen Wärmeaustauscher 28 geleitet, darin wird diesen Gasen die Wärme entzogen, die dem Verdampfungsbehälter 15
durch die Leitungen 16 und 17 zugeleitet wird. Wie zuvor erwähnt dient diese Wärme in der Verdampfungsstufe dazu,
das zu behandelnde Abfall-Produkt auf eine vorbestimmte
Konzentration an verbrennbaren organischen oder kohlenstoffhaltigen Bestandteilen einzustellen, so daß dem Fließbett
Eigenwärme mit diesem Material zugeführt werden kann. Der Schlamm sollte im allgemeinen einen Kohlenstoffgehalt von
wenigstens 12 Gewichtsprozent haben, wenn in dem Fließbett die Verbrennung durch Eigenwärme aufrecht erhalten werden
soll. Die besten Arbeitsbedingungen werden im allgemeinen dann erreicht, wenn der eingedampfte Schlamm etwa 15$ bis 25$
Kohlenstoff enthält. Es läßt sich dann in dem Fließbett eine Temperatur im bevorzugten Bereich von etwa 650 bis 985 C°
aufrecht erhalten und eine konstante Ausbildung von Magnesia-Teilchen erreichen.
Aus dem Wärmeaustauscher 28 werden die gekühlten Abgase
durch eine Leitung 29 zu üblichen Schwefelsäureanlagen, beispielsweise zu einer Anlage zur Herstellung von Kontaktschwefelsäure,
zwecks Gewinnung einer konzentrierten und gereinigten Schwefelsäure geführt. Diese Säure kann dann verwendet
und die dabei anfallenden Schlämme dem erfindungsgemäßen
Verfahren wieder zugeführt werden.
Das Fließbett aus Magnesiateilchen wird mittels eines Luft-
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Stroms im Fließbettzustand gehalten. Der Luftstrom wird
über ein Gebläse 24 durch Leitung 23 in den Flieflbettreaktor
eingeführt. Die Luft wird durch eine Verteilerplatte 22 geleitet, die für die geeignete Verteilung der Luft innerhalb
des Reaktors sorgt. Die Luft wird zweckmäßig in 10#-bis 80#-tigem Überschuß über die für die vollständige
Verbrennung der kohlenstoffhaltigen Anteile in dem konzentrierten Schlamm erforderliche Menge eingesetzt. Geeignete
Einrichtungen sind bekannt und handelsüblich. Vorzugsweise wird als Gas Luft eingesetzt; man kann selbstverständlich
auch jedes sonstige Gas verwenden, das eine osydierende
Atmospäre innerhalb des Fließbettofens 21 zu schaffen vermag.
Magnesia-Teilchen werden von Zeit zu Zeit vom Boden des Fließbettes mittels üblicher Einrichtungen abgezogen. Es
läßt sich dadurch eine konstante Zuführung von Magnesia durch die Leitung I5 zur weiteren Neutralisation von neuerlichen
sauren Abfall-Schlämmen gewinnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in geeigneter, dem Fachmann geläufiger Weise abändern; zur Durchführung des Verfahrens
kann man Einrichtungen und Vorrichtungen beliebiger bekannter Art einsetzen.
Patentansprüche:
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Claims (1)
- Dr. Ing. E. BERKENFELD, Patentanwalt, KDLN, UniversitatsttraßaΊ 567413Anlage Akttnztichcnzur angäbe vom 6.5.19ββ Nam» d. Anm. Container Corporation ofAmerica, ChicagoPatentansprüche e1. Verfahren zur Aufarbeitung von Schwef el säure und verbrennbare organische Substanzen enthaltenden Abfall-Produkten, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer ersten Verfahrensstufe das Abfall-Produkt mit Magnesiumoxyd, vorzugsweise unter Bildung von Magnesium-Schwefel-Verbindungen, neutralisiert; in einer zweiten Verfahrensstufe das neutralisierte Abfall-Produkt in einem ein Fließbett aus Magnesiumoxyd-Teilchen enthaltenden Reaktor mittels Sauerstoff enthaltendem Gas verbrennt, in einer dritten Verfahrensstufe das entweichende, bei der Verbrennung gebildete Gas sammelt, die aus Schwefel und Sauerstoff bestehenden Gase daraus abtrennt und gegebenenfalls die Schwefeloxydgase in eine Schwefelsäureherstellungsanlage leitet, und in einer vierten Verfahrensstufe in kugeliger Form vorliegende Magnesiumoxydteichen aus dem Fließbett abzieht und die Kapazität des Bettes auf einem vorbestimmten Niveau hält, und gegebenenfalls die abgezogenen Magnesiumaxydteilchen im Kreislauf in der ersten Verfahrensstufe zur Neutralisation einsetzt.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem Neutralisieren und vor dem Oxydieren das neutralisierte Behandlungsgut zwecks Durchführung der nachfolgenden Oxydation im Fließbett mittels Eigenwärme soweit konzentriert, daß das neutralisierte und konzentrierte Produkt009823/U52einen Kohlenstoffgehalt von wenigstens etwa 12 Gewichtsprozent, vorzugsweise 15 bis 25 Gewichtsprozent aufweist.^. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Konzentrieren des Behandlungsgutes die in den freiwerdenden Gasen enthaltene Wärme verwendet.4. Verfahren nach Ansprch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß man das neutralisierte und gegebenenfalls konzentrierte Behandlungsgut in den das Fließbett aus Magnesiumoxyd-Teilchen enthaltenden Reaktionsbehälter mittels sauerstoffententhaltendem Gas einsprüht.5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation bei einer Fließbetttemperatur von etwa 65Ο - 98Ο C durchführt und dabei Flüssigkeit verdampft, verbrennbare Bestandteile verbrennt, und die Magnesium-Schwefel-Verbindungen zu abziehendem aus Schwefel und Sauerstoff bestehendem Gas und zu Magnes'iumoxyd-Teilchen aufspaltet.6. Verfahren nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ausgangsmaterial als Behandlungsgut eingesetzt wird, das einen zur Aufrechterhaltung der Verbrennung in dem Fließbett-Reaktor ohne von außen vorgenommene Zuführung von Wärme ausreichenden Anteil an kohlenstoffenthaltendem .Material aufweist.- 14 -009823/1452BAD OBiQfNAL7· Verfahren nach· Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Fließbett zugeführte Luft, die zur Verbrennung dient, in einer Menge von 10 - 80prozentigem Überschuß über die stoichiometrisch zur Vollständigen Verbrennung des in dem neutralisierten und gegebenenfalls konzentrierten Behandlungsgut vorhandenen kohlenstoffhaltigen Material zugegeben wird.8. Verfahren nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Verbrennung anfallende Magnesiumoxyd -Produkt in Form von kugeligen Teilchen, vorzugsweise mit einer solchen Teilchengröße^, daß die Teilchen ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von O.833 mm zu passieren vermögen und durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,147 ram nicht hindurchgehen, auf den Fließbett-Teilchen abgeschieden Wird.- 15 -ÖG9823/US2Leerseite
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