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Verfahren zur Behandlung von zellulosehaltigem Material. Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Behandlung von zellulosehaltigem Material unter Behandlung
des .Materials mit verdüpnten Säuren. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur wirtschaftlichen Behandlung von Holz,
Sägespänen, Rinde od.dgl.
zur Herstellung von rohen Zuckern und gut durchaktivierter Aktivkohle sowie eine
Vorrichtung zur kontinuierlichen Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung.
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Es-sind bereits eine große Anzahl von Verfahren zur Behandlung von
zellulosehaltigem Material zur Gewinnung von Zuckern, Teeren und Säuren sowie zur
Herstellung von Holzkohle bekannt. Bei den bekannten Verfahren werden jedoch nicht
gleichzeitig Zucker, Teere und Säuren sowie Aktivkohle gewonnen und vor allem erfolgt
die Behandlung nicht in aufeinanderfolgenden Temperaturzonen. Insbesondere wurde
bei der Herstellung von Aktivkohle stets die Holzkohle in einem gesonderten Prozeß
der Aktivierung unterworfen.
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Dies wird bei dem Verfahren nach der Anmeldung nun dadurch erreicht,
daß das iäaterial in einer geschlossenen Kammer in eine verdünnte Säurelösung eingetaucht
sowie das Material und die Säure mit Dampf bei einer Temperatur zwischen 100°C und
150°C während etwa einer halben Stunde bis etwa fünf Stunden, insbesondere etwa
eine Stunde bis 4ier Stunden behandelt, der Dampf kondensiert und das zukkerhaltige
Kondensat abgezogen wird und das so erhaltene Mäterial gegebenenfalls einer trockenen
Verkohlung und die gewonnene Kohle gegebenenfalls einer Aktivierung
unterworfen
wird.
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Die Erfindung stellt ein kontinuierliches Verfahren dar, in dem Holzzudker,
Teere, Holzkohle und Gase ge-
wonnen;iewobei Holzabfälle. jeglicher Art als Rohmaterial |
benutzt werden können. Insbesondere können Weich- oder Hartholz, z.B. in Form von
Sägespänen, Hobelspänen oder gebrochener Rinde,aufgearbeitet werden. Diese Holzabfälle
brauchen nicht vorgetrocknet zu werden. Das überschüssige Gas kann verbrannt und
zur Heizung bei der Verkohlung bzw. Aktivierungsstufe dienen. Das Verfahren ist
infolgedessen sehr wirtschaftlich. Da unter Ausschluß von Luft und Sauerstoff gearbeitet
wird, kann kein Verbrennen des Holzes oder der erhaltenen Kohle erfolgen.
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Bei dem Verfahren nach der Anmeldung wird erreicht, däß die Poren
in dem Ausmangsmaterial aufgeschlossen werden, wobei das Volumen nach der Extraktion
bzw. Hydrolyse im wesentlichen unverändert bleibt. Die Vergrößerung der Poren des
Holzes ist sehr wesentlich für die Verkohlung, da die Teere u.dgl. ohne Schwierigkeiten
entfernt werden können. Schließlich wird bei der Aktivierung der Kohle eine ganz
besonders große Oberfläche erreicht.
Besonders vorteilhaft ist es
dabei, so vorzugehen, daß das Material mit strömendem Dampf behandelt wird, derart,
daß der Dampf innerhalb der Holzfasern zur Kondensation kommt, und vorzugsweise
derart, daß die verdünnten Säuren mit dem Dampf aufgegeben werden. Bei der Kondensation
des Dampfes kommen die Säuren dann unmittelbar mit der Holzfaser in Berührung und
es erfolgt eine Herauslösung der löslichen und hydrolysierbaren Bestandteile ohne
jede Zersetzung. Insbesondere wird eine Um-
wandlunge"Eemizellulosen bzw. Pentosen zu Furfurol |
vermieden. Dies ist deshalb sehr wichtig, weil Furfurol sehr ?eicht verharzt und
durch die entstehenden Harze eine Verstopfung der Poren erfolgt. Die Vermeidung
einer derartigen Porenverstopfung bzw. die Offenhaltung der Poren ist einer der
wesentlichsten Vorteile des Verfahrens nach der Anmeldung, durch die erreicht wird,
daß auch in der schließlich erhaltenen Holzkohle die Poren geöffnet sind, so daß
eine besonders hochaktive Kohle erhalten wird.
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Im Verhältnis zu anderen Verfahren zur Herstellung von Aktivkohle
muß festgestellt werden, da.ß nicht nur eine bessere Qualität erreicht wird, sondern
das Verfahren auch wirtschaftlicher ist, weil die Zucker vorher abgetrennt
werden
und infolgedessen weniger Kohlendioxyd und Wasser erhalten werden, die wertlose
Nebenprodukte sind, sondern stattdessen mehr Teerund Säuren, die neben dem Zucker
als wertvolle Produkte anzusehen sind. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren,
bei denen die gesamte Zellulose in Zucker umgewandelt wird und dann nur noch das
zurückbleibende Lignin weiterverarbeitet wird, werden im vorliegenden Falle Zellulose
und Lignin verkohlt, da nur die Hemizellulosen herausgelöst werden. Die Verkohlung
von Lignin alleine führt zwangsläufig durch erhöhte Harzbildung zu einer Verstopfung-der
Poren, während bei dem Verfahren nach der Erfindung dieser Nachteil, wie gesagt
nicht auftritt.
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Nach einem weiteren Merkmal ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß der Dampf bei einer Temperatur von 12o bis 13ooC, insbesondere 122 bis 125oC1,bei
einem Druck von 3 äta zur Anwendung gebracht wird,und daß vorteil- . ` hafterweise
das Reaktionsgefäß von außen auf 9o bis loooC aufgeheizt wird. Es sind dann die
günstigsten Kondensationsbedingungen gegeben, wobei die Kondensationszone z.B. das
Reaktionsgefäß von oben nach unten durchwandern kann.
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Eine besonders wirtschaftliche Ausführungsform des Verfahrens nach
der Anmeldung ergibt sich dadurch, daß als
Säuren, dis ebeiYcter VerTöhlung bzw. der Aktivierung |
entstehenden Säuren verwendet werden. Es handelt sich bei diesen Säuren im wesentlichen
um Ameisensäure, Essigsäure und Pyrolysesäuren, d.h. also ein Gemisch der in der
Verkohlungs= bzw. Aktivierungsstufe auftretenden Säuren, die ohne vorherige Trennung
Verwendung finden können. An anorganischen Säuren können Salzsäure, Schwefelsäure,
Salpetersäure, F1uBsäure, Bromwasserstoffsäure oder Borsäuren verwendet werden.
Die organischen Säuren werden vorzugsweise zugesetzt, wenn das Verfahren eingeleitet
wird, obwohl diese Säuren während der Extraktionsphase auch erzeugt werden und im
Kreislauf zurückgeführt werden können nach der Abtrennung von dem Zucker. Solche
Im Kreislauf eingesetzten Säuren erhöhen den Anfall im Zucker im Vergleich zu einer
Extraktion, die in Abwesenheit von einer Säurelösung durchgeführt wurde. Die anorganischen
Säuren reduzieren den Aschegehalt der Kohle und beschleunigen die Hydrolyse in erhöhtem
Maße..
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Es ist besonders vorteilhaft gemäß der Erfindung derart vorzugehen,
daß die verwendeten Säurelösungen zwischen 0,5% und 4 % Säure enthalten. Dieser
Bereich ist besonders
wirtschaftlich da der größte Teil des Zuckers
gewor-nen @,:ird, ohne daß die Zellulose angegriffen wird, gleichzeitig jedoch das
Restmaterial für eine rasche hochgradige Aktivierung vorbereitet wird.
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Besonders bevorzugte Säuregemische sind 2 % Essigsäure, 1.% Ameisensäure
und o,6 % Salzsäure sowie 2 ,% Essigsäure und 1 % Ameisensäure.
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Nach einem weiteren Merkmal ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß das extrahierte Material, vorzugsweise nach vorheriger Trocknung, in einer zweiten
geschlossenen Kammer etwa eine Stunde bis etwa 1o Stunden bei einer Temperatur zwischen
etwa 28ooC und etwa 5oooC erhitzt wird, die erhaltenen Gase kondensiert werden und
das Kondensat abgezogen wird. Die in dieser Behandlungsstufe anfallenden Gase, insbesondere
Methylalkohol, Essigsäure, Ameisensäure und die Pyrolyse-säuren sowie die anfallenden
Teere werden entfernt bevor die Kohle später dem Aktivierungsprozeß unterworfen
wird. Diese Produkte der zweiten Stufe sind neben den in der ersten Stufe gewonnenen
Zuckern wertvolle Nebenprodukte, wobei insbesondere die , Säuren in die erste Stufe
zurückgeführt und dort als Itydrolyse-Säuren verwendet werden.
Vorteilhafterweise
geht man nun gemäß der Erfindung weiter so vor, daß die erhaltene Kohle in einer
dritten geschlossenen Kammer etwa eine halbe Stunde bis etwa fünf Stünden bei Temperaturen
zwischen etwa 500°C und etwa looo0C in Gegenwart eines inerten Gases und Dampf erhitzt,
das entstehende Gas abzieht und von noch vorhandenem Teer durch Kondensieren befreit
sowie die erhaltene aktivierte Kohle gekühlt wird.
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Während dieses Aktivierungsprozesses kann die Kohle, die, wie vorher
ausgeführt, nichtverstopfte Poren aufweist und bereits von Teeren befreit ist, lediglich
zum Zweeke'der Aktivierung erhitzt werden, während sonst noch etwa vorhandene Harze,
die die Poren verstopfen, zersetzt werden müssen und auch Teere abgetrieben werden
müssen, wobei aber stets die Gefahr besteht, daß die Harze *und Teere verkoken und
auf diese Weise wiederum das Porenvolumen verringert wird.
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Durch die Erfindung wird also ein vorzugsweise kontinuierlich durchzuführendes
Verfahren geschaffen, durch das zellulosehaltiges Material derart behandelt werden
kann, daß die rohen Zucker bei tiefen Temperaturen entfernt und als Kondensat gewonnen
werden können, die Teere bei höheren Temperaturen entfernt und ebenfalls als Kondensat
gewonnen werden können und das Material schließlich
bei noch höheren
Temperaturen in eine höchst aktive Kohle umgewandelt wird, wobei die erhaltenen
Säuren und inerten Gase zur Gewinnung des Zuckers und der Teere verwendet werden
können.
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Durch die Zeichnungen wird das Verfahren nach der Erfindung veranschaulicht.
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Fig.-1 ist eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispieles für
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Anmeldung.
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Fig. 2 und 3 sind Diagramme, die die Mengen an rohem Zucker, der bei
dem Verfahren nach der Anmeldung gewonnen wird, zeigen.
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Fig. 4 und 5 sind Diagramme, die die Mengen an Säuren, die bei crem
Verfahren nach der Anmeldung gewonnen werden, zeigen.
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Die folgenden beiden Beispiele dienen weiterhin zur Erläuterung des
Verfahrens nach der Erfindung. Beispiel. 1
Eine Charge aus 5oo g fein verteiltem
Holz mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 132 g aus gleichen Teilen Birken-und
hartem
Ahornholz wurde mit einer Säuremischung aus 14,7 g Essigsäure, 7,4 g Ameisensäure
und 4,5 g Salzsäure sowie 6o4 g destilliertem Wasser getränkt.
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Die Menge in Prozenten an anfallenden Rohzuckern (berechnet auf trockenem
Holzeinsatz) ist in Fig. 2 veranschaulicht und beträgt 12,12 %, 9,7o %, 1,55 %,
o,4$ $ und 0,34 % für die erste bis fünfte Abzugscharge von etwa 500 ccm.
Die Mengen in Gramm sind: 01,o, 43,7, 7,ü, 2,36 und o,2 g.
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Die in den ersten vier Chargen vorhandene Säure verbrauchte' 9,33,
7,34, 0,71, und o,og ccm
Na OH bei der Filtration.
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113,5 g des Materials von der ersten Extraktion wurden während neun
Stunden unter 4öooC und eine Stunde bei 8oo0C mit Dampfzusatz erhitzt. Dabei sind
148,14 g Teer und Wasser angefallen. Etwa 24,75 g Aktivkohle, also etwa 21,8 % des
der Aktivierung unterworfenen Materials wurden gewonnen, und ein MBT-Wert von 12,
sowie eine Oberfläche von 985 m2i'g wurden nach der BET-Methode gemessen.
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Der MBT-Wert wurde durch I-:ischen von o,1 g Aktivkohle
und
1o ccm o,15 ;i'i 1-7e h@Tlenblau-Lösung bei einer Temperatur von 2ooC und Rühren
bis die Färbung verschwand, gemessen. Weitere 1o ccm Mengen der Lösung wurden zugesetzt
bis die blaue Färbung nicht mehr von der Aktivkohle aufgenommen wurde. Der MBT-Nert
war die Menge Lösung, die von der Kohle entfernt wurde. Der BET-Wert (Brunauer,
Emmett und Teller-Wert) drückt in m2 je Gramm die Absorption von Stickstoff durch
die aktivierte Oberfläche der Kohle in einem Iieliumstrom bei einer Temperatur von
-190°C (der Temperatur des flüssigen Stickstoffes) aus, wobei ein Perkin-Elmer%Shell
Sorptometer verwendet wird._ Beispiel 2
Eine Charge aus 51o g einer Holzmischung
entsprechend Beispiel 1 mit 135 g Feuchtigkeit wurde mit einer Säuremischung. aus
15,o g Essigsäure, 7,5 g Ameisensäure und 615 g destilliertem Wasser getränkt.
Die Charge wurde auf 1200C vier Stunden erhitzt und wurde dann mit Dampf bei 1250C
zwei Stunden lang extrahiert. Der Prozentgehalt an gewonnenem Zuckerberechnet auf
Einsatz an Holz, betrug bei dem 1., 2., 3., 4. und 5. Kondensatabzug 1,2o%, 2,13k
5,o7%, 5,18% bzw. 4,52;$. Das Gewicht des Rohzuckers, bezogen auf den Prozentgehalt,
war o,75; 9,06o, 12,9o, 14,5o bzw. 20,2o Gramm.
Die Säure, die
mit dem Kondensat in 5 Phasen abgezogen wurde, verbrauchte 5, 30, 5,1:3, 4, 42,
2,25 bzw. 0,79 ccm
Na OH.
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Etwa 7o,2 g des Materials aus der obigen Extraktion wurden zwei Stunden
lang auf etwa 4500C ohne Dampfzusatz erhitzt und dann anschließend etwa drei Stunden
auf 850°C unter Dampfzusatz. Es wurden etwa 38,8 g Teer und Wasser erhalten, bevor
Dampf zugesetzt wurde und 75,85 g Teer und Wasser nach dem Dampfzusatz. Die erhaltene
Aktivkohle wurde mit 13,8 g ausgewogen, was einer Ausbeute von 9,55 g des
bei der oben beschriebenen Extraktion gewonnenen i ö Materials entspricht. Die Aktivkohle
hatte einen MBT-Wert von 8 und einen BRT-Wert von 665 mpjg.
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Die Aktivkohle, die nach dem Verfahren der Erfindung erhalten wird,
ist gekennzeichnet durch ungewöhnlich hohe ,Aktivierung, was durch die MBT-Werte
von 8 bis 15 und einen BFT-Wert zwischen 6(55 und 1o85 m@j g angezeigt wird. Dieses
Resultat wird darauf zurückgeführt, daß eine vollständigere Entfernung von Substanzen
aus den Poren des Holzes bzw. eine Erhöhung der Porenzahl erreicht wird. fig. 2
und 3 zeigen graphisch die bei den vorher beschriebenen Extraktionen gewonnenen
Zuckermengen. Die Ordinate gibt dabei den Prozentgehalt an Zucker an, der
in
jedem Kondensatabzug vorhanden war.
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Fig. 4 und 5 zeigen graphisch die bei den Extraktionen gewonnenen
Säuremengen in den einzelnen Kondensatabzügen. Auf der Ordinate sind ccm
Na OH angegeben.
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Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
der Erfindung.
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Ein oben offener Behälter 1 ist zur Aufnahme des zu behandelnden zellulosehaltigen
Materials vorgesehen und ist*mit einem ventilgesteuerten Auslaß 2 an seinem unteren
Ende versehen, der in einen Extraktionsturm 3 führt. Der Auslaß --kann dabei so
eingerbhtet sein, daß er das Material kontinuierlich in den Extraktionsturm 3 einwirft.
Am oberen Ende des Extraktionsturmes 3 ist ein $inlaß für eine Dampfleitung 4 vorgesehen,
in die ein ventilgesteuerter Auslaß aus einem Behälter 5 für verdünnte Säure mündet.
$Die Säure kann also von dem Säurebehälter 5 mit Dampf durch die Rohrleitung 4 in-den
Turm 3 eingegeben werden. Der obere Teil des Turmes 3 ist mit einem Dampfheizmant@l
7 versehen, während der untere Teil mit einem Kühlmantel 9 versehen ist. 8ine Isolierung
11 umgibt den Turm 3 zischen diesen beiden Mänteln.
Ein Gehäuse
13 ist mit einem Ende an dem unteren Ende des Turmes 3 befestigt und erstreckt sich
aufwärts. Es ist an seinem oberen Ende mit dem oberen Ende eines Verkohlungsturmes
15 verbinden. Am unteren Ende des Gehäuses 13 ist ein nicht dargestelltes Sieb oder
ein anderer perforierter Teil vorgesehen, durch den die Flüssigkeit in einen Auffangbehälter
16 ablaufen kann, während das zellulosehaltige Material zurückgehalten wird. In
dem Gehäuse 13 ist eine Förderschnecke untergebracht, die
durch einen Antriebsmotor 18 betrieben ründ das zellulose- |
haltige Material von dem Extraktionsturm 3 zum Verkohlungsturm 15-fördert.
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Angrenzend an das untere Ende umgibt eine Betetzung 19 das Gehäuse
13. Sie ist an ihrem oberen Ende mit einer Leitung 2o für beheiztes inertes Gas
unter Druck sowie eine Dampfleitung 2oa verbunden sowie an ihrem unteren Ende mit
einem üblichen Kondensator der rät einem Abscheider in Verbindung steht, von dem
die Kondensate über ein Ventil in einen Teil 25 abgelassen werden können. Dampf
kann ebenso in den Heizmantel 19 injiziert werden. Das Gas und der Dampf strömen
durch das extrahierte Material und nehmen die Feuchtigkeit auf, die zu dem Kondensator
21 weitergeleitet wird. Elektrische Heizer 27
umgeben das Gehäuse
13 zwischen der Beheizung 19 und dem Antriebsmotor 18.
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Die äußere-Fläche des Verkohlungsturmes 15 ist mit einer Isolierung
bedeckt. Der obere Teil des Turmes ist versehen'mit einem Auslaß 29_für Gase, der
untere Teil mit einem Einlaß 31 für erhitztes inertes Gas sowie mit einem Dampfeinlaß
33 unterhalb der Einlässe 31.
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Ein Gehäuse 13a ist verbunden mit dem unteren Ende des Verkohlungsturmes
und erstreckt sich nach oben zu dem Aktivierungsturm 35. Eine Förderschnecke ist
in dem Gehäuse 13a untergebracht und wird angetrieben durch einen Motor 18a. Sie
dient zur Förderung des Materials von dem unteren Ende des Verkohlungsturmes 15
zum oberen .Ende des Aktivierungsturmes 35.
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Ein gasbeheizter Mantel 37 umgibt den unteren Teil des Gehäuses 13a
und wird mit Dampf aus einer Leitung 38 versorgt. Der Heizmantel 37 ist mit einer
Dampfleitung Ünd mit einem Kondensator 21a verbunden, der seinerseits mit einem
Abscheiden 23a in Verbindung steht. Gase vom oberen Ende des Gehäuses 13 sowie von
dem Auslag 29 des Turmes 15 werden durch eine Sammelleitung 36 in den Kondensator
21a und
in den Abscheiden 23a geführt.
Der Aktivierungsturm 35 ist mit
einem feuerfesten Futter 41 versehen und weist am oberen Ende einen Gasauslaß 42
auf, der mit einem Abscheider 23 mit einem Gasauslaß an seinem oberen Ende und einem
Flüssigkeitsauslaß. an seinem unteren Ende verbunden ist. Rohrleitungen verbinden
die oberen Enden der Separatoren 23, 23a, 23b mit der Einlaß- bzw. Saugseite eines
üblichen Kompressors 43, der mit einem Erhitzer 45 verbunden ist. Die komprimierten
Gase aus dem Erhitzer werden durch einen Abscheider 23c geleitet, von wo aus sie
durch einen Erhitzer 45a und durch eine Rohrleitung 46 zum Erhitzer 19 bzw. im unteren
Teil des Turmes 15 und durch die Leitung 47 zum Turm 35 geleitet werden. Die Kondensate
der Abscheider 23a, 23b und 23c werden in einen Teerbehälter 39 abgelassen.
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Der untere Teil des Turmes 35 ist mit einer Kammer 47 versehen, die
die Aktivkohle zur Kühlung aufnimmt, bevor sie entfernt wird. Der Turm ist ferner
mit einem Einlaß 48 für Dampf in einem kurzen Abstand oberhalb der Kühlkammer versehen.
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Bei der Durchführung des Verfahrens nach der Anmeldung unter Verwendung
der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung
wird der Extraktionsturm
bis auf etwa 4 cm vom oberen Rand mit dem zu behandelnden zellulosehaltigen Material
gefüllt, wobei der Turm durch den Dampfmantel 7 und Dampf aus der Leitung 4 auf
etwa 9o bis loo0C erhitzt wird. Das Säuregemisch wird mit dem Dampf aufgegeben und
umgibt bzw. durchdringt das Holz. Die Temperatur des Dampfes beträgt dabei etwa
12o bis 13ooC und insbesondere 122 bis 125°C. Der Druck beträgt 3 ata. Durch den
Kühlmantel 9 wird Dampf kondensiert und das Kondensat wird in den Behälter 15 abgeleitet.
Die restlichen Dämpfe werden im Kondensator 21 niedergeschlagen. Die Flüssigkeit,
die durch das Sieb in den Behälter 16 gelangt sowie die Flüssigkeit aus dem Abscheider
21 werden indem Behälter 25 gesammelt.
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Die Temperatur am oberen Teil des Turmes wird durch den eintretenden
Dampf etwa bei 12o bis 13ooC gehalten. Während der Extraktion werden Säuren@gebildet.
Die Menge der gebildeten Säure, die im wesentlichen aus Essigsäure besteht, ist
in Fig. 3 angegeben: Der Temperaturbereich, in dem die Extraktion vorgenommen wird,
kann im übrigen wie vorher bereits ausgeführt, loo bis 150°C betragen. Die Reaktionszeit,
Material durch die beheizte Zone wandert, beträgt 3o Minuten bis
fünf Stunden. Statt das zellulosehaltige Material und den Dampf mit dem Säuregemisch
im Gleichstrom durch den Turm hindurchzuleiten, kann man auch im Gegenstrom arbeiten,
wobei dann insbesondere das Material von unten nach oben wandert.
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Bei der Verkohlung im Turm 15 entsteht ein Gas, das im wesentlichen
C0, C02, H2, CH 4 und C2H4 enthält sowie Teer, Wasser, Phenol e, Azeton, Methanol
und Säuren.
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Während das Verfahren anläuft, wird ein inertes Gas wie C02 eingeblasen,
um das zellulosehaltige Material zu schützen und insbesondere, um zu verhindern;
daß eine Verbrennung stattfindet. Im weiteren Verlauf des Verfahrens kann das C02
ersetzt werden durch inerte Gase, die während des Verfahrens erhalten und zum Verkohlungsturm
zurückgeführt werden. Die Temperatur in dem Verkohlungsturm beträgt etwa zwischen
28o0 und 500°C und die Erhitzungazeit zwischen zwei und zwölf Stunden.
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Die Bedeutung des Verfahrens nach der Anmeldung ist erkennbar aus
den erhaltenen Produkten. Die Menge an erhaltenen Zuckern beträgt zwischen 1o und
4o%, berechnet auf getrocknetem Holz. Diese Zucker bestehen im wesentlichen aus
Pentosen und Hexosen und können für alle üblachen
Zwecke verwendet
werden, beispielsweise zur Herstellung Furfurol, Alkohol, Eiweiß, Futtermittel u.dgl.
Die erhaltenen Säuren betragen zwischen 5 bis 1o% deA Trockenholzgewichtes und können
bei dem Verfahren an Stelle von sonst zuzusetzenden Säuren angewendet werden, oder
aber abgetrennt und als solche oder nach der Raffination verwendet werden.. Die
Menge an Teer, die erhalten werden kann, beträgt zwischen 12 und 4o% des Trockenholzgewichtes.
Es handelt sich dabei um leichte Teere, die für verschiedene Zwecke verwendet werden
können, wie bei der Herstellung von Tauölen und Flotationsölen, Rreosoten, Maltol,
Guajakol und ähnlichen Produkten. Einige der Teere sind wasserlöslich, während andere
wasserunlöslich sind.
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Die Temperatur im Aktivierungsturm kann zwischen 5oo und looooC betragen.
Die Aktivkohle fällt in einer Menge von 17 bis 26 Gew.ö des Trockenholzes an. Der
MBT-Wert derartiger Aktivkohlen beträgt etwa 8 bis 15, während der BET-Wert zwischen
665 und 1o85 M2/g liegt.
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Wenn im wesentlichen Zucker erhalten werden sollen, so kann das Verfahren
abgebrochen werden, nachdem die Zucker gewonnen worden sind; d.h., das zellulosehaltige
Material
kann ausgestoßen wierden, ehe es in den Verkohlungsturm übergeführt wird. Entsprechend
kann, wenn keine Aktivkohle hergestellt werden soll, das Verfahren. abgebrochen
werden, damit die Gase aus der Verkohiungsphase abgefangen sind, ohne daß das. Material
dann in den Aktivierungsturm weitergeführt wird. Schließlich kann man auch die Verkohlung
mit der Aktivierung kombinieren, indem man das zellulosehaltige Material nach der
Extraktion schnell auf den Temperaturbereich der Aktivierung von 50o bis looo0C
aufheizt, ohne in der Zwischenstufe Teer und Säuren abzufangen. Die Eintrittszeit
würde dann etwa 3o Minuten bis fünf Stunden betragen.