DE1564138C3 - Verfahren zum Abführen von Spaltgas aus in ftüssigkeitsgekuhlten Kernreaktoren verwendeten Brennelementen von Kernreaktoren und Brennelement zur Ausübung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Abführen von Spaltgas aus in ftüssigkeitsgekuhlten Kernreaktoren verwendeten Brennelementen von Kernreaktoren und Brennelement zur Ausübung des VerfahrensInfo
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- G21C3/02—Fuel elements
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Description
ίο Die Erfindung bezieht auf Verfahren und Brennelemente,
die in flüssigkeitsgekühlten Kernreaktoren verwendet werden und bei denen der Brennstoff in
fester oder flüssiger Form in einem rohrartigen, gegenüber der umgebenden Kühlflüssigkeit abgedichteten
Mantel enthalten ist, wobei das aus dem Brennstoff austretende Spaltgas in einen Ausdehnungsraum
geleitet wird.
Bei den in den Brennelementen von Kernreaktoren im Brennstoff stattfindenden Kernspaltungen fallen
gasförmige Spaltprodukte an, die bei den bekannten Bauarten von Brennelementen in eingebauten Spaltgasräumen
der Brennstäbe gespeichert werden. Bei hohen Abbränden des Brennstoffes findet hierdurch
ein erheblicher Druckaufbau in den Brennstoff hüllen statt. Auf Grund der bei hohen Strahlendosen im
Laufe der Zeit unvermeidlichen Materialversprödung besteht die Gefahr von Brüchen der Hüllrohre während
des Betriebes und insbesondere auch bei der Handhabung, wo diese erhöhten mechanischen BeIastungen
ausgesetzt sind.
Um zu verhindern, daß mit den gasförmigen Spaltprodukten zusammen auch kleine Partikeln des Spaltstoffes
selbst in den Spaltgasraum gelangen, ist in der USA.-Patentschrift 2 799 642 angegeben, zwischen
dem Spaltstoff und dem Spaltgasraum eine Falle vorzusehen, in der die gasförmigen Spaltprodukte gezwungen
werden, vor dem Eintritt in den Spaltgasraum durch eine in der Falle befindliche Flüssigkeit
zu perlen. Das Spaltgas wird jedoch nicht aus dem Brennelement abgeführt, so daß die obengenannten
Probleme weiter bestehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und einen zur Durchführung des Verfahrens
geeigneten Aufbau eines Brennelements zu schaffen, wodurch das sich entwickelnde Spaltgas
aus dem Brennelement abgeführt werden kann, ohne daß der Brennstoff mit dem Kühlmittel in Kontakt
kommt, so daß die oben dargestellten Gefahren und Schwierigkeiten weitgehend vermieden werden kÖnnen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich der Ausdehnungsraum beim Einsetzen
des Brennelements in den flüssigkeitsgefüllten Reaktortank mit dem Kühlmedium so weit füllt, bis sich
ein Gleichgewicht zwischen dem Druck des im oberen Teil des Ausdehnungsraumes ansammelnden Gases
und dem Flüssigkeitsdruck des Kühlmediums ausbildet, und daß die Kühlflüssigkeit durch das sich
während des Reaktorbetriebes allmählich entwikkelnde Spaltgas aus dem Ausdehnungsraum verdrängt
wird, bis Austrittsöffnungen im Ausdehnungsraum freigegeben werden, durch welche das Spaltgas
austritt und aufgefangen wird.
Durch diese Verfahrensweise wird der Vorteil erzielt, daß Ansammlungen von Spaltgas in den Brennstoffstäben
vermieden werden und sich daher auch kein Druck aufbauen kann, der die Hüllrohre erheblichen
Belastungen aussetzt. Bei Anwendung der er-
findungsgemäßen Verfahrensweise können die Hüllrohre
dünner gehalten werden, so daß Material- und Gewichtsersparnisse möglich sind. Weitere Vorteile
sind noch darin zu sehen, daß infolge des Wegfalles der Spaltgasräume in den Brennstäben deren Bauhöhen
geringer gehalten werden kann und daß ferner durch die Spaltgasabfuhr die Anreicherung an Xenon
im Brennstoff vermindert wird.
Zur Durchführung des Verfahrens wird erfindungsgemäß eine Ausbildung des Brennelements in
der Weise vorgeschlagen, daß ein mit dem den Spaltstoff enthaltenden Raum des Brennelements mittels
einer oder mehrerer Leitungen oder Durchtrittsöffnungen in Verbindung stehender, gegenüber dem
umgebenden Kühlmittel abgedichteter Gasausdehnungsraum geschaffen wird, in dessen oberem Bereich
die Öffnungen der das Gas zuführenden Leitungen und in dessen unterem Bereich die Austrittsöffnungen zum Ableiten des Gases münden. Insbesondere
kann nach einem zusätzlichen Erfindungsmerkmal der Gasausdehnungsraum oberhalb des den
Brennstoff enthaltenden Raumes des Brennelements angeordnet sein, wobei an diesen eine oder mehrere
das Gas in den oberen Bereich des Ausdehnungsraumes leitende Steigrohre oder -leitungen angeschlossen
sind, die nahe dem oberen Ende des Ausdehnungsraumes münden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind zum Abführen des Spaltgases eine oder mehrere
nach oben aus dem Ausdehnungsraum herausführende Leitungen, Steigrohre od. dgl. vorhanden, deren
Eintrittsöffnungen innerhalb und nahe dem unteren Ende des Ausdehnungsraumes liegen. Durch
diese Ausbildungsweise wird ein definiertes Abführen des Spaltgases in das umgebende Kühlmittel ermöglicht,
was das Auffangen des Gases mittels einer möglicherweise trichterförmigen, an eine Abführungsleitung
angeschlossenen Auffangvorrichtung gestattet.
Diese Ausführungsform bildet nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Möglichkeit, die
nach oben führenden Leitungen, Steigrohre od. dgl. in Wendelform auszubilden und dadurch den Diffusionsweg
zu verlängern. Dies ist beim Abschalten des Reaktors deshalb von Bedeutung, weil das Spaltgas
aus dem Ausnehmungsraum infolge Diffusion durch das Kühlmittel entweichen kann. Durch die Vergrößerung
des Weges wird die austretende Gasmenge durch Diffusion geringer, so daß der hierdurch entstehende
Druckabbau im Ausdehnungsraum ebenfalls verringert wird und damit ein Ansteigen der
Kühlmittelsäule in den Ausdehnungsräumen der Brennelemente.
In einer anderen Ausführungsform des Brennelements befindet sich der Gasausdehnungsraum unterhalb
des den Brennstoff enthaltenden Raumes des Brennelements, wobei beide Räume mittels Durchtrittsöffnungen
verbunden sind und der Gasausdehnungsraum an seinem unteren Ende mit Öffnungen zum Austritt des Gases in den Reaktortank versehen
ist. Bei einer solchen Ausführungsform genügen einfache Öffnungen in dem den Ausdehnungsraum von
dem Brennstoff enthaltenden Raum trennenden Boden, um das Gas in den Ausdehnungsraum übertreten
zu lassen, wo es das angesammelte Kühlmittel allmählich verdrängt, bis der Kühlmittelspiegel die
nahe dem unteren Ende des Ausdehnungsraumes vorhandenen Öffnungen freigibt, so daß das unter
demselben Druck wie das Kühlmittel stehende Gas austreten und im Reaktortank hochsteigen kann.
Eine Vereinfachung einer solchen Ausführungsform besteht noch darin, daß der Gasausdehnungsraum an
seinem unteren Ende ganz oder teilweise offen ist, so daß das Spaltgas bei entsprechender Druckhöhe nach
ίο unten austritt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt und im folgenden
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den oberen Teil eines Brennelements, welches in einem flüssigkeitsgekühlten
Reaktortank eingesetzt ist,
F i g. 2 ein Brennelement wie in F i g. 1, in einer weiteren Ausführung.
Das Brennelement enthält innerhalb seines Mantels 1 den Brennstoff 2. Mit 3 ist eine Feder bezeichnet,
die eine elastische Abstützung der Brennstoffsäule darstellt.
Der den Brennstoff 2 enthaltende Raum 4 ist nach oben durch einen Boden 5 abgeschlossen, in den ein
Steigrohr 6 mündet, welches sich senkrecht in den Ausdehnungsraum 7 erstreckt und mit seiner Mündung
6 α bis nahe dem oberen Boden 8 führt.
Ein zweites Steigrohr 9 beginnt mit seiner Eintrittsöffnung 9 α nahe dem unteren Boden 5 und führt
nach oben aus dem durch den Boden 8 geschlossenen Ausdehnungsraum 7 heraus.
Beim Einsetzen des Brennelements in den Reak- ■ tortank strömt zunächst Kühlmittel durch das Rohr 9
in den Ausdehnungsraum 7 ein und füllt diesen bis zu dem mit A bezeichneten Kühlmittelspiegel. Der
Raum C oberhalb des Kühlmittelspiegels ist zunächst mit einem Schutzgas gefüllt. Im Laufe des Reaktorbetriebes
entwickelt sich nun Spaltgas, welches vom Raum 4 durch die Steigleitung 6 in den Raum C
strömt und infolge des Druckanstiegs den Kühlmittelspiegel nach unten verdrängt, bis er den mit B bezeichneten
Stand erreicht hat. Nunmehr tritt das Spaltgas durch die untere Öffnung 9 α des Steigrohrs
9 in dieses ein und entweicht nach oben in das Kühlmittel. Zur Ableitung des Spaltgases kann oberhalb
der Austrittsöffnung der Leitung 9 eine trichterartige Auffangvorrichtung angeordnet werden.
In abgewandelter Form kann nach F i g. 2 der Ausdehnungsraum 7 auch unterhalb des den Brennstoff
2 enthaltenden Raumes 4 angeordnet sein. In diesem Fall genügt die Anordnung einer Öffnung 11
in dem die beiden Räume trennenden Boden 5, um das Spaltgas in den Ausdehnungsraum 7 übertreten
zu lassen. Bei Absenken des Brennelements in den Reaktortank tritt das Kühlmittel durch die am unteren
Ende des Ausdehnungsraumes 7 angebrachten Öffnungen 10 ein und erfüllt den Ausdehnungsraum? bis zur Niveauhöhe A, so daß im Raum C das
Schutzgas komprimiert wird. Während des Reaktorbetriebes entwickelt sich das Spaltgas, welches durch
die Öffnung 11 in den Raum C tritt und den Kühlmittelspiegel im Laufe der Zeit vom Niveau A auf
das Niveau B herabdrückt, so daß die Austrittsöffnungen 10 freigegeben werden und das Spaltgas in
den Reaktortank austreten kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Abführen von Spaltgas aus Brennelementen von flüssigkeitsgekühlten Kernreaktoren,
bei denen der Brennstoff in fester oder flüssiger Form in einem rohrartigen, gegenüber
der umgebenden Kühlflüssigkeit abgedichteten Mantel enthalten ist, wobei das aus dem Brennstoff
austretende Spaltgas in einen Ausdehnungsraum geleitet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Ausdehnungsraum (7) beim Einsetzen des Brennelements in den flüssigkeitsgefüllten
Reaktortank mit dem Kühlmedium so weit füllt, bis sich ein Gleichgewicht zwischen
dem Druck des im oberen Teil des Ausdehnungsraumes ansammelnden Gases und dem Flüssigkeitsdruck
des Kühlmediums ausbildet, und daß die Kühlflüssigkeit durch das sich während des
Reaktorbetriebes allmählich entwickelnde Spaltgas aus dem Ausdehnungsraum (7) verdrängt
wird, bis Austrittsöffnungen (9 α, 10) im Ausdehnungsraum (7) freigegeben werden, durch welche
das Spaltgas austritt und aufgefangen wird.
2. Brennelement zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen mit dem den Spaltstoff (2) enthaltenden Raum (4) des Brennelements mittels einer oder
mehrerer Leitungen (6) oder Durchtrittsöffnungen in Verbindung stehenden, gegenüber dem
umgebenden Kühlmittel abgedichteten Gasausdehnungsraum (7) in dessen oberem Bereich die
öffnungen (6 a) der das Gas zuführende Leitungen (6) und in dessen unterem Bereich die Austrittsöffnungen
(9 a, 10) zum Ableiten des Gases münden.
3. Brennelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Gasausdehnungsraum
(7) oberhalb des den Brennstoff (2) enthaltenden Raumss (4) des Brennelements befindet
und daß an diesen eine oder mehrere das Gas in dem oberen Bereich des Ausdehnungsraumes (7)
leitende Steigrohre oder -leitungen (6) angeschlossen sind, die nahe dem oberen Ende des
Ausdehnungsraumes (7) münden.
4. Brennelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abführen des Spaltgases
eine oder mehrere nach oben aus dem Ausdehnungsraum (7) herausführende Leitungen,
Steigrohre (9) u. dgl. dienen, deren Eintrittsöffnungen (9 a) innerhalb und nahe dem unteren
Ende des Ausdehnungsraumes (7) liegen.
5. Brennelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die das Spaltgas nach
oben aus dem Ausdehnungsraum (7) abführenden Steigrohre oder -leitungen (9) in Wendelform
ausgebildet sind.
6. Brennelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Gasausdehnungsraum
(7) unterhalb des den Brennstoff (2) enthaltenden Raumes (4) des Brennelements befindet
und beide Räume mittels Durchtrittsöffnungen (11) verbunden sind und daß der Gasausdehnungsraum
(7) an seinem unteren Ende mit Öffnungen (10) zum Austritt des Gases in den Reaktortank
versehen ist.
7. Brennelement nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gasausdehnungsraum (7) an seinem unteren Ende ganz oder teilweise
offen ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEJ0030452 | 1966-03-26 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1564138A1 DE1564138A1 (de) | 1969-12-18 |
DE1564138B2 DE1564138B2 (de) | 1974-02-28 |
DE1564138C3 true DE1564138C3 (de) | 1974-10-03 |
Family
ID=7203893
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1564138A Expired DE1564138C3 (de) | 1966-03-26 | 1966-03-26 | Verfahren zum Abführen von Spaltgas aus in ftüssigkeitsgekuhlten Kernreaktoren verwendeten Brennelementen von Kernreaktoren und Brennelement zur Ausübung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1564138C3 (de) |
-
1966
- 1966-03-26 DE DE1564138A patent/DE1564138C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1564138A1 (de) | 1969-12-18 |
DE1564138B2 (de) | 1974-02-28 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EF | Willingness to grant licences | ||
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