DE1560C - Verfahren zur Umwandlung- von Getreide in Nahrungsmittel durch Erzeugung- feinerer und gröberer Mehlsorten und Behandlung der letzteren mit Wasser. - Google Patents

Verfahren zur Umwandlung- von Getreide in Nahrungsmittel durch Erzeugung- feinerer und gröberer Mehlsorten und Behandlung der letzteren mit Wasser.

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DE1560C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D6/00Other treatment of flour or dough before baking, e.g. cooling, irradiating, heating

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)

Description

1877.
Klasse 53.
W. G. BRODIE in GLASGOW.
Verfahren zur Umwandlung von Getreide in Nahrungsmittel durch Erzeugung feinerer und gröberer Mehlsorten und Behandlung der letzteren mit Wasser.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. December 1877 ab.
Diese Erfindung bezieht sich auf die Umwandlung von Weizen oder Getreide jeder Art in Mehl oder Brod oder andere Nahrungsmittel auf eine viel ökonomischere Weise, als bisher, indem dabei gleichzeitig ein gröfserer Theil der nützlichen und nahrhaften Stoffe des Weizens wirksamer zurückbehalten wird, als bei jeder anderen, gegenwärtig in Gebrauch stehenden Methode.
Der Weizen wird vorerst von allen fremden Stoffen so gut als möglich durch die gewöhnlichen Apparate gereinigt. Sodann wird er auf die gewöhnliche oder bestbekannte Methode einmal gemahlen und gebeutelt, wobei das Mahlen entweder durch Steine, Walzen oder auf sonstige Weise und das Beuteln durch Drahtsiebe, Seide oder dergl. geschehen mag.
Damit ein Laib Brod von schöner Farbe erhalten werde, sollen durch das Mahlen und Beuteln nicht mehr als ungefähr 14 Gewich tstheile feinen Mehles aus 24 Gewichtstheilen Weizen erzeugt werden.
Durch das beschriebene Mahlen und Beuteln wird das Weizenproduct in das erste feine Mehl, nachstehend mit »Mehl No. 1« bezeichnet, und in das zweite Mehl, den ganzen Rückstand des Weizens, geschieden. Von diesem Rückstande wird sodann der Mehl-Ausschufs oder das grobe Mehl durch die gewöhnlichen oder bestbewährten Methoden ausgeschieden. Dieser Mehl-Ausschufs wird nachstehend mit »Mehl No. 2« und der sodann übrigbleibende Theil des Weizens mit »Mehl No. 3« bezeichnet werden.
Das »Mehl No. 2« wird sodann in Wasser von natürlicher Temperatur im Verhältnifs von ungefähr 100 1 Wasser auf je 50 kg Mehl eingetaucht. In diesem Zustande läfst man es eine Zeit lang, doch nicht mehr als acht Stunden, verweilen und rührt die Masse häufig und kräftig um, damit das noch an der Haut (Kleie) oder dem Faserstoffe anhaftende Mehl losgelöst werde. Die Zeitdauer der Einweichung und das Mehr oder Weniger des erforderlichen Rührens oder Waschens hängen zum grofsen Theile von der Härte oder Weichheit der zu behandelnden Weizenart ab. Sonach läfst man dieses »Mehl No. 2« in seinem nassen Zustande, nachdem es, wie erwähnt, gehörig gerührt und gewaschen worden, durch Drahtsiebe oder Seidengewebe von solcher Weite gehen, wie es die gewünschte Brodqualität erheischt. Je feiner das gewünschte Brod, desto feiner müssen die Beuteltücher und Siebe sein.
Beim Passiren des »Mehls No. 2« durch die Siebe mufs darauf Bedacht genommen werden, durch Druck oder auf andere Weise so viel als möglich von der im Mehl enthaltenen Flüssigkeit zu entfernen. Es ist so viel Wasser zu verwenden, als dazu nöthig ist, die Siebe von Allem, aufser den Häuten oder Faserstoffen, welche entfernt werden sollen, frei zu machen. Diese Häute oder Faserstoffe (Pflanzenfibrin) können dazu benutzt werden, um Zwieback oder andere Sorten Brod durch Zusatz von wenig trockenem Mehl gewünschter Qualität zu bereiten, oder es kann die Masse auch als Viehfutter dienen.
Durch das oben beschriebene Verfahren wird das an den Häuten oder dem Faserstoffe haftende Mehl losgelöst und mit dem Wasser fortgespült. Der übrigbleibende flüssige Theil des »Mehles No. 2« wird sodann je nach Umständen während sechs bis zwölf Stunden ungestört stehengelassen, damit das Mehl sich setzen und das überflüssige Wasser durch Heber oder auf andere Weise entfernt werden kann, bis die zurückbleibende Menge Wasser oder Feuchtigkeit gerade hinreicht, das ganze trockene »Mehl No. 1« aufzunehmen und zu absorbiren.
Es ist besser, von dem Wasser so viel als möglich zu entfernen und nöthigenfalls nachträglich beim Procefs des Backens reines Wasser zuzusetzen, da die Farbe des beim Waschen gebrauchten Wassers eine trübere geworden ist und das Brod dunkler färbt. Da man ungefähr auf je sechs Laibe von etwa 2 kg Gewicht gewöhnlich 5 1 Wasser braucht, so mufs man Sorge tragen, dafs nicht mehr als diese Verhältnifsmenge von Wasser beim Ablassen des Wassers für die zu erzeugende Anzahl Laibe zurückbleibt. Wenn das Mehl durch eine längere Zeit, als geeignet ist, mit Wasser in Berührung gehalten wird, so kann dasselbe leicht in Gährung gerathen oder sauer werden.
Eine Abänderung der gewöhnlichen Backmethoden ist nicht nothwendig, doch ist es besser, dafs das »Mehl No. 2« in seinem nassen Zustande zu den Vorbereitungsprocessen des Backens gebraucht und »Mehl No. 1« zugesetzt und sodann reines Wasser in der erforderlichen Menge gebraucht werde.
Die Verhältnifsmengen der für das beschriebene Verfahren nöthigen Producte können die folgenden sein:
Bestehe z. B. das Product »Mehl No. 1« aus 50 Säcken, jeder zu 140 kg, und das Product »Mehl No. 2« aus 16 Säcken zu 140 kg, dann müfsten 44,8 kg als das entsprechende Product an »Mehl No. 2« im Vereine mit 140 kg »Mehl No. 1« genommen werden und so fort, im Verhältnifs der zu verbackenden Mehlmenge entsprechend.
Bei Verwendung von »Mehl No. 1« und »No. 2« wird gemischtes Brod von schöner Farbe erzeugt. Wenn Brod von gewöhnlicher Farbe (Hausbrod) gewünscht wird, dann wird »Mehl No. 3« nach dem mit Bezug auf »Mehl No. 1« oben beschriebenen Wasserprocefs behandelt und in ähnlichen relativen Verhältnissen mit »Mehl No. 1«, entsprechend der producirten Menge desselben, sowie in Combination mit »Mehl No. 2« (statt Wasser zu gebrauchen) in den verschiedenen Stadien des Backens auf die oben beschriebene Weise angeordnet, und es wird erforderlichen Falles, wie oben gesagt, reines Wasser zugesetzt. Auch hier kann »Mehl No. 2« in den Vorbereitungsprocessen gebraucht werden.
Sollte das durch das erste Mahlen erzeugte »Mehl No. 1« sich als von zu schlechter Farbe für den beabsichtigten Zweck erweisen, so kann jede andere Art Mehl statt des ersteren auf dieselbe Weise, wie oben beschrieben, in Combination mit »Mehl No. 2« und »Mehl No. 3« oder einem dieser Mehle mit ähnlichem nützlichen Erfolg angewendet werden.
Die Häute oder Faserstoffe, als der einzige Theil des Weizens, welcher nach dem obigen Verfahren zurückbleibt, können mit Vortheil als Dünger oder Viehfutter verwendet werden; wenn dieselben getrocknet sind, so sind sie für alle Arten von Auspolsterungen geeignet.
Die genannte Erfindung und die beschriebenen Processe sind auf alle Arten von Getreide und Mehl und alle Arten von gewöhnlichem Luxusgebäck, Zwieback oder Kuchen, wie auch zur Erzeugung des vorerwähnten Düngers, Viehfutters und zu Auspolsterungen anwendbar.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Die combinirten Verfahren des Mahlens von Getreide, Sortiren des feineren Mehles von den gröberen Theilen und nachherigem Behandeln der gröberen Theile mit Wasser, um das Mehl von den Häuten und Faserstoffen zu befreien, wesentlich wie beschrieben.
  2. 2. Die Bereitung von Brod und anderen Nahrungsmitteln aus den Producten, welche man durch Behandlung des Getreides wie oben beschrieben erhält, indem man das durch den Nässungsprocefs erweichte feuchte Mehl mit anderem trockenen Mehl combinirt, wesentlich wie beschrieben.
  3. 3. Die Verbesserungen in der Verwandlung von Weizen oder anderem Getreide in Mehl und Brod und andere Nahrungsmittel, wesentlich wie beschrieben.
DE1560DA 1877-12-20 1877-12-20 Verfahren zur Umwandlung- von Getreide in Nahrungsmittel durch Erzeugung- feinerer und gröberer Mehlsorten und Behandlung der letzteren mit Wasser. Expired - Lifetime DE1560C (de)

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