DE1558798B2 - Verfahren zur kuehlung von eine temperatur von ueber 371 grad c aufweisenden formkoerpern aus kupfer, aluminium oder legierungen dieser metalle - Google Patents
Verfahren zur kuehlung von eine temperatur von ueber 371 grad c aufweisenden formkoerpern aus kupfer, aluminium oder legierungen dieser metalleInfo
- Publication number
- DE1558798B2 DE1558798B2 DE1967O0012453 DEO0012453A DE1558798B2 DE 1558798 B2 DE1558798 B2 DE 1558798B2 DE 1967O0012453 DE1967O0012453 DE 1967O0012453 DE O0012453 A DEO0012453 A DE O0012453A DE 1558798 B2 DE1558798 B2 DE 1558798B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cooling
- aluminum
- copper
- alloys
- metals
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22F—CHANGING THE PHYSICAL STRUCTURE OF NON-FERROUS METALS AND NON-FERROUS ALLOYS
- C22F1/00—Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working
- C22F1/04—Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working of aluminium or alloys based thereon
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D1/00—General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
- C21D1/62—Quenching devices
- C21D1/667—Quenching devices for spray quenching
Description
45
In der Metallindustrie spielt das Erhitzen und die Wärmeübertragung eine überaus wichtige Rolle, z. B.
bei den Fabrikationsstufen des Gießens, Vorerhitzens, Warmwalzens, Anlassens, des Lösungsglühens, des
Abschreckens und Alterns.
Insbesondere erfordern Formkörper, wie Bänder, Bleche oder Preßstücke aus Kupfer, Aluminium oder
Legierungen dieser Metalle ein schnelles Abkühlen von Temperaturen über 371°C auf Umgebungstemperaturen,
wobei das Arbeiten um so wirtschaftlicher ist, desto schneller das Abkühlen erfolgt.
Außerdem werden derartige Verarbeitungsschritte häufig am sich fortbewegenden Band durchgeführt, so
daß es außerordentlich erwünscht ist, ein Verfahren zu entwickeln, das eine extrem schnelle Wärmeabführung
erlaubt, damit Größe und Kosten von Abschreckanlagen begrenzt werden können.
Bei derartigen Verarbeitungsschritten müssen die Formkörper, wie Bleche, Bänder oder Preßlinge,
innerhalb von Sekunden auf Umgebungstemperaturen gekühlt werden.
Das Abkühlen eines sich schnell bewegenden Bandes erläutert die Probleme, denen man sich in der Technil
gegenübersieht. Beispielsweise bewegt sich ein Kupfer oder Aluminiumband von 2,54 cm Dicke längs eine:
Produktionsstraße mit einer Geschwindigkeit von 182,S Meter pro Minute, wobei das Band von eine;
Anfangstemperatur von 538°C auf unter 1490C gekühk
wird. Bei der Verwendung üblicher Abschreckverfah ren, wie das Bespritzen des Bandes mit Wasser untei
Verwendung von Spritzdüsen, die bei einem Druck vor 4,2 kp/cm2 arbeiten, oder Durchleiten des Bandes durch
einen Tauchtank mit gerührtem kalten Wasser sine wenigstens 8 Sekunden nötig, um die gewünschte
Abkühlung zu erreichen. Da die Bandgeschwindigkeii 182,9 Meter pro Minute beträgt, bewegt sich das Band in
8 Sekunden 24,3 Meter weit fort. Dies bedeutet, daß eine übliche Abschreckanlage für das heiße Band wenigstens
24,3 Meter lang sein muß. Aus praktischen Gesichtspunkten wäre es daher sehr erwünscht, die Länge der
Kühlzone abzukürzen, wobei offenbar eine Erhöhung der Kühlgeschwindigkeit die Kühlzone verkürzen und
beträchtliche finanzielle Ersparnisse zur Folge haben würde.
Leider wird jedoch die Wärmeübertragungsgeschwindigkeit durch eine feste Oberfläche auf ein
flüssiges Kühlmittel durch den Aufbau eines Dampffilmes in Berührung mit der Oberfläche, der als Sperre
gegenüber der Wärmeübertragung wirkt, begrenzt. Dieser Dampffilm wird durch teilweises Verdampfen
des flüssigen Kühlmittels an der auf hoher Temperatur befindlichen Oberfläche gebildet, und die niedrige
Wärmeübertragungsgeschwindigkeit durch diesen Film reduziert drastisch die Kühlungsgeschwindigkeit, die
durch die Verwendung flüssiger Kühlmittel erreicht werden kann.
Versuche, diese niedrigen Wärmeübertragungsgeschwindigkeiten durch Aufspritzen von Wasser auf die
heißen Metalloberflächen mit einer Temperatur oberhalb 371°C mittels üblicher Kühlmittelspritzdüsen bei
Drücken bis zu 4,9 kp/cm2 zu erhöhen, haben keine wesentlich höheren Abkühlungsgeschwindigkeiten erzielt
als die durch Tauchabschreckung, also durch unmittelbares Eintauchen des erhitzten Formkörpers in
eine unbewegte oder bewegte Flüssigkeitsmenge erzielbaren.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Kühlungsverfahren für Formkörper aus Kupfer, Aluminium oder
Legierungen dieser Metalle mit einer Temperatur über 371 °C zur Verfügung zu stellen, bei dem die gesamte
Oberfläche extrem schnell auf Umgebungstemperaturen abkühlt und welches sich auch im technischen
Maßstab ohne speziellen Aufwand durchführen läßt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Kühlung von eine Temperatur von über 37 Γ C aufweisenden
Formkörpern aus Kupfer, Aluminium oder Legierungen dieser Metalle mit einer Oberflächenabkühlungsgeschwindigkeit
von mindestens 83° C/s, ist dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Oberfläche mit einem
Strahl wäßriger Flüssigkeit in Tröpfchenform bespritzt wird, wobei
(1) der Strahl aus einer 15 bis 61 cm von der Metalloberfläche entfernten Düse gespritzt wird,
(2) der Strahl mit einem Druck von 10,5 bis 42 kp/cm2
aufgespritzt wird,
(3) die Tröpfchen eine Geschwindigkeit von 30,5 bis 92 Meter pro Sekunde besitzen und
(4) die Kühlmittelmenge wenigstens 0,081 Liter pro Minute pro cm2 der Oberfläche über die Aufschlagfläche
beträgt.
Erfindungsgemäß wird die Wärme aus der gesamten Oberfläche eines Formkörpers mit einer hohen
Körpertemperatur, die über dem Siedepunkt einer wäßrigen Kühlflüssigkeit liegt, dadurch abgeführt, daß
die Materialoberfläche der Einwirkung von Tröpfchen mit kleinem Radius der Kühlflüssigkeit bei einer sehr
hohen Geschwindigkeit, die zur Durchdringung des auf der Oberfläche durch Verdampfung der Flüssigkeit
gebildeten Dampffilms ausreicht, ausgesetzt wird. Überraschenderweise wurde gefunden, daß es auf diese
Weise möglich ist, die gesamte Oberfläche eines großen Formkörpers aus Kupfer oder Aluminium oder
Legierungen dieser Metalle von Temperaturen über dem Siedepunkt der wäßrigen Kühlflüssigkeit mit einer
bedeutend größeren Geschwindigkeit als die durch Tauchabschreckung erzielbare Kühlgeschwindigkeit
abzukühlen.
Es wurde jedoch gefunden, daß eine solche »Superabschreckung«, d. h. eine größere Kühlgeschwindigkeit als
die durch unmittelbares Eintauchen erreichbare Geschwindigkeit, nur dann erzielt werden kann, wenn die
Flüssigkeit an die zu kühlende Metalloberfläche in der Form räumlich voneinander getrennter Flüssigkeitströpfchen
von kleinem Radius gebracht wird und wenn außerdem die lineare Geschwindigkeit der an die zu
kühlende Oberfläche gebrachten Flüssigkeit ausreichend hoch ist, um ein Durchdringen und Passieren des
an der Formkörperoberfläche gebildeten Dampffilms zu gestatten. Die hohe lineare Geschwindigkeit der auf die
Metalloberfläche gespritzten Kühlflüssigkeit ist wesentliehe Bedingung für die Verwirklichung sehr hoher
Kühlgeschwindigkeiten über diejenige Kühlgeschwindigkeit hinaus, die durch Tauchabschreckung entweder
in ruhender oder in fließender Kühlflüssigkeit erhalten wird. Zum Beispiel wird bei einer Oberflächentemperatür
von 482°C erfindungsgemäß eine Oberflächenkühlgeschwindigkeit von etwa 166,6° C pro Sekunde erzielt,
wenn das wäßrige Kühlmittel bei einem Druck von 14kp/cm2 aufgespritzt wird. Im Gegensatz hierzu sind
die durch Tauchabschreckung oder Spritzabschreckung bei Drücken bis zu 4,9 kp/cm2 erreichbaren Kühlgeschwindigkeiten
auf etwa 27,8° C pro Sekunde begrenzt, wenn die Oberflächentemperatur des abzuschreckenden
Formkörpers 482° C beträgt.
Es war bereits bekannt, bei Metallbändern oder -blechen dadurch eine bestimmte Gefügestrüktur im
Anschluß an eine Walzbehandlung auszubilden, daß man durch einseitiges Aufspritzen von Kühlmittel auf
den betreffenden Teil der Oberfläche einen Temperaturgradienten innerhalb des Walzgutes erzeugt, wobei
die Inhomogenität des Abkühlungsvorganges Voraussetzung für den angestrebten technischen Effekt ist.
Demgemäß werden auch keine speziellen Bedingungen für die Art, in welcher das Kühlmittel auf die Oberfläche
auftreffen muß, genannt, sondern es kommt nur darauf an, in dem Formkörper einen Temperaturgradienten
aufrechtzuerhalten, bis sich die gewünschte Gefügestruktur stabilisiert hat.
Erfindungsgemäß muß hingegen die gesamte Oberfläche des abzukühlenden Formkörpers mit den
Kühlmitteltröpfchen in Berührung kommen, wobei die Mindestkühlmittelmenge je Flächeneinheit durch das
Merkmal (4) vorgegeben ist und nicht unterschritten werden darf.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf das Kühlen von Formkörpern aus Aluminium oder Kupfer bzw. aus
Legierungen dieser Metalle anwendbar, deren gesamte Oberfläche eine Temperatur über 37 ΓC, vorzugsweise
über 426° C hat, da dann die vorstehend erörterten Probleme einer Dampfsperrenwirkung besonders deutlich
auftreten.
Formkörper aus Kupfer und Aluminium und aus Legierungen dieser Metalle geben Anlaß zu besonderen
Kühlungsproblemen wegen der Tatsache, daß sie Materialien mit hoher Wärmeleitfähigkeit sind und ein
hohes Wärmediffusionsvermögen besitzen. Das Wärmediffusionsvermögen ist eine Materialeigenschaft, die
als Wärmeleitfähigkeit dividiert durch die Wärmekapazität pro Volumeneinheit definiert ist. Das Wärmediffusionsvermögen
eines Materials gibt eine genaue Anzeige dafür, wie schnell die Wärme aus dem Innern
eines Materials zu dessen Oberfläche diffundiert, wenn ein Formkörper daraus abgeschreckt wird.
Zum Beispiel betragen bei Kupfer und Aluminium die Wärmediffusionswerte etwa 0,9 cm2/sec. Zum Vergleich
beträgt das Wärmediffusionsvermögen für Flußstahl etwa 0,129 cm2/sec. Diese Werte zeigen, daß bei
gleicher Gestalt in Formkörpern aus Aluminium oder Kupfer die Wärme etwa siebenmal schneller fließt als in
Formkörpern aus Flußstahl.
Wegen dieses schnelleren Wärmeflusses im Inneren der Formkörper ist es schwieriger, die Oberflächen von
Formkörpern aus Kupfer und Aluminium schneller abzukühlen als die Oberfläche von Flußstahl. Sobald
Wärme aus der Oberfläche der Kupfer- und Aluminiumformkörper abgezogen wird, wandert Wärme aus dem
Innern schnell an die Oberfläche und hält diese Oberfläche auf fast der gleichen Temperatur wie das
Innere des Formkörpers. Im Gegensatz dazu fließt zum Beispiel bei Wärmeentzug aus der Oberfläche eines
Flußstahlformkörpers die Wärme aus dem Innern langsamer nach und erleichtert so die Abkühlung der
Oberfläche auf eine Temperatur, die wesentlich niedriger ist als die des Innern.
Erfindungsgemäß wird praktisch die gesamte Oberfläche des Formkörpers mit einem Strahl hoher
Geschwindigkeit einer wäßrigen Flüssigkeit bespritzt, der die Form kleiner Tröpfchen hat, um die Dampfsperre
zu durchdringen. Der Strahl wird vorzugsweise aus einer Entfernung von 15 bis 38,1 cm von der
Metalloberfläche aufgedüst, wobei der Spritzdruck vorzugsweise 14 bis 28 kp/cm2 beträgt.
Bei größeren Entfernungen der Düse von der Metalloberfläche neigt die Tröpfchengeschwindigkeit
zur Verlangsamung, und die Tröpfchen werden weniger wirksam bei der Durchdringung der Dampfsperre.
Drücke oberhalb 28 kp/cm2 sind zwar aufwendiger zu realisieren und erfordern kompliziertere Vorrichtungen,
sie können jedoch bei Bedarf für bestimmte Ausführungsformen ohne Schwierigkeiten angewendet werden.
Die Kühlmittelmenge beträgt vorzugsweise zwischen 0,2 und 0,81 Liter pro Minute pro cm2 der Oberfläche
über die Aufschlagfläche.
Erfindungsgemäß läßt sich ein überraschender Effekt der »Superabschreckung« erhalten, d. h. die gesamte
Metalloberfläche wird mit einer überraschenden Geschwindigkeit von vorzugsweise mehr als 138,9° C pro
Sekunde abgekühlt. Bei Drücken über 21 kp/cm2 werden sogar Kühlgeschwindigkeiten von mehr als
222°C pro Sekunde erhalten. Diese Geschwindigkeiten werden auf Momentanbasis bestimmt, d. h. sie werden
bestimmt in dem Augenblick, wo die Formkörperoberfläche auf 482°C ist. Anders ausgedrückt, befindet sich
der Formkörper auf 482° C, so kühlt er in diesem Augenblick mit mindestens dieser Geschwindigkeit ab.
Diese Geschwindigkeiten können durch übliche Methoden errechnet werden, oder sie können durch
Aufzeichnung von genau gemessenen Oberflächentemperaturen als Funktion der Abschreckzeit erhalten
werden.
Die Erfindung ist insbesondere auf Bänder, Bleche oder Preßlinge von Aluminium und Kupfer bzw.
Legierungen dieser Metalle anwendbar und kann am vorteilhaftesten angewendet werden, wenn diese
Formkörper transportiert werden. Bei großtechnischer Anwendung wird bevorzugt, eine Vielzahl in Abständen
voneinander angebrachter Wasserstrahlen zu verwenden, insbesondere wenn große Formkörper vorliegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf jeden Formkörper aus Aluminium, Kupfer, Aluminiumlegierungen
oder Kupferlegierungen anwendbar. Es wird ein Kühlmittel auf der Basis von Wasser verwendet. Dem
Wasser können Substanzen zugesetzt sein, oder das Wasser kann mit anderen Kühlmitteln vermischt sein,
um besondere Resultate gemäß der Erfindung zu erzielen. Zum Beispiel können dort, falls bei bestimmten
Kühlvorgängen chemische Reaktionen mit der Oberfläche oder Fleckenbildung vermieden werden sollen, dem
Kühlwasser chemische Inhibitorzusätze zugegeben werden. Es können auch oberflächenaktive Mittel oder
ähnliche Substanzen verwendet werden.
Wasser ist das bevorzugte Kühlmittel, da es in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht und eine
besonders hohe latente Verdampfungswärme von annähernd 550 cal/g besitzt.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren.
B e i s ρ i e 1 1
Eine quadratische Aluminiumplatte von 1,27 cm Dicke und 15,2 cm Kantenlänge wurde auf der
Rückseite isoliert und wie folgt mit Thermoelementen versehen:
1. ein Thermoelement wurde in die Platte nahe deren Vorderfläche eingebettet;
2. ein Thermoelement wurde 1,27 cm von der Oberfläche entfernt nahe der Rückseite eingebettet.
Die Thermoelemente wurden so angebracht, daß sie kontinuierlich die Temperaturen an der Vorderseite und
der Rückseite der Platte messen und wiedergeben konnten.
Die isolierte Platte mit den Thermoelementen wurde dann auf eine Temperatur von etwa 537° C erhitzt. Die
Platte wurde mit Wasser in der Form kleiner Tröpfchen bei einem Druck von etwa 19,3 kp/cm2 und einer
Geschwindigkeit von etwa 45,6 m/sec bespritzt. Das Wasser wurde auf die Oberfläche der Platte in Form
kleiner Tröpfchen aufgespritzt, um die Dampfsperre zu durchdringen, die sich auf der Plattenoberfläche durch
Verdampfung der Flüssigkeit ausbildete. Die Eingangstemperatur des Wassers betrug etwa 32°C. Das Wasser
strömte mit einer Geschwindigkeit von annähernd 0,405 Litern pro Minute pro cm2 Oberfläche über die
Aufschlagfläche.
Sowohl die Vorder- wie die Rückseite der Platte wurden in weniger als Vh Sekunden auf unter 149°C
gekühlt, obwohl kein Wasser auf die Rückseite gespritzt wurde und die Rückseite mit Isoliermaterial bedeckt
war. Im Gegensatz dazu wurde das gleiche Probestück, das in der gleichen Weise isoliert war, durch Eintauchen
in Wasser von 32° C gekühlt. Die Vorderfläche erreichte 149°C in etwa 5 Sekunden, und die Rückseite erreichte
149° C auch nach etwa 7 Sekunden noch nicht.
Die momentane Kühlgeschwindigkeit bei etwa 482°C des bespritzten Probestückes betrug 161°C pro
Sekunde bei der Vorderfläche, während bei dem durch Eintauchen abgeschreckten Probestück die Kühlgeschwindigkeit
nur etwa 27,8° C pro Sekunde betrug.
Vergleichsbeispiel 2
Eine Stahlplatte mit den gleichen Abmessungen wie die Aluminiumplatte in Beispiel 1 wurde isoliert und in
dergleichen Weise wie in Beispiel 1 mit Thermoelementen versehen. Das Verfahren in diesem Versuch war
sonst identisch wie in Beispiel 1. Die Stahlplatte wurde dann auf eine Temperatur von etwa 537°C erhitzt und
mit einem Spritzstrahl kleiner Tröpfchen wie in Beispiel 1 gekühlt.
Die Temperaturen auf der Vorderseite und der Rückseite der Stahlplatte wurden kontinuierlich gemessen
und aufgezeichnet. Die Vorderfläche wurde auf weniger als 149° C in etwa 6 Sekunden abgekühlt,
während die Rückseite wesentlich länger brauchte und nach 6 Sekunden noch immer etwa 315,5°C hatte. Die
momentane Kühlgeschwindigkeit an der Vorderfläche betrug 361 ° C pro Sekunde.
Diese Zahlen bestätigen das ganz unterschiedliche Verhalten der Metalle Aluminium bzw. Stahl. Insbesondere
ist beachtlich, daß die Rückseite der Stahlplatte mit einer sehr niedrigen Geschwindigkeit gekühlt wurde,
verglichen mit der Vorderseite, was auf der relativ schlechten Wärmeleitfähigkeit des Stahls beruht.
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde unter den gleichen Spritzbedingungen wiederholt, jedoch wurde
der Spritzdruck variiert. Die Kühlgeschwindigkeiten sind in folgender Tabelle angegeben:
Spritzdruck. | Momentane Kühlge- |
kp/cm2 | schwindigkeit bei |
482° C, in °C/sec. | |
1.8 | 27,8 |
3.5 | 27,8 |
5,3 | 38,9 |
7,0 | 55,5 |
10.5 | 133,3 |
14 | 166,6 |
18 | 194,4 |
21 | 222,2 |
25 | 250 |
Der scharfe Anstieg der Kühlgeschwindigkeit bei Drücken über 10,5 kp/cm2 ist deutlich und zeigt die
Wichtigkeit des Spritzens bei hohen Drücken. Es ist überraschend, daß bei den niedrigeren Druckbereichen
nur ein kleiner Anstieg der Kühlgeschwindigkeit erhalten wird, während im scharfen Gegensatz dazu die
höheren Drücke einen wesentlichen Anstieg der Kühlgeschwindigkeit ermöglichen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Kühlung von eine Temperatur von über 3710C aufweisenden Formkörpern aus
Kupfer, Aluminium oder Legierungen dieser Metalle mit einer Oberflächenabkühigeschwindigkeit von
mindestens 83°C/s, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Oberfläche mit einem Strahl
wäßriger Flüssigkeit in Tröpfchenform bespritzt wird, wobei
(1) der Strahl aus einer 15 bis 61 cm von der Metalloberfläche entfernten Düse gespritzt
wird,
(2) der Strahl mit einem Druck von 10,5 bis 42 kp/cm2 aufgespritzt wird,
(3) die Tröpfchen eine Geschwindigkeit von 30,5 bis 92 Meter pro Sekunde besitzen und
(4) die Kühlmittelmenge wenigstens 0,081 Liter pro Minute pro cm2 der Oberfläche über die
Aufschlagfläche beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Formkörper mit einer Temperatur
von über 426°C mittels der Maßnahmen (1) bis (4) gekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahl aus einer 15 bis
38,1 cm von der Metalloberfläche entfernten Düse gespritzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahl mit einem Druck von
14 bis 28 kp/cm2 aufgespritzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlmittelmenge 0,2 bis
0,81 Liter pro Minute pro cm2 der Oberfläche über die Aufschlagfläche beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenabkühlgeschwindigkeit
mehr als 138,9° C/s beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Bänder, Bleche oder Preßlinge
gekühlt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1967O0012453 DE1558798B2 (de) | 1967-04-24 | 1967-04-24 | Verfahren zur kuehlung von eine temperatur von ueber 371 grad c aufweisenden formkoerpern aus kupfer, aluminium oder legierungen dieser metalle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1967O0012453 DE1558798B2 (de) | 1967-04-24 | 1967-04-24 | Verfahren zur kuehlung von eine temperatur von ueber 371 grad c aufweisenden formkoerpern aus kupfer, aluminium oder legierungen dieser metalle |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1558798A1 DE1558798A1 (de) | 1970-04-23 |
DE1558798B2 true DE1558798B2 (de) | 1977-03-03 |
Family
ID=7352793
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1967O0012453 Granted DE1558798B2 (de) | 1967-04-24 | 1967-04-24 | Verfahren zur kuehlung von eine temperatur von ueber 371 grad c aufweisenden formkoerpern aus kupfer, aluminium oder legierungen dieser metalle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1558798B2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0839918A1 (de) * | 1996-11-01 | 1998-05-06 | Alusuisse Technology & Management AG | Verfahren und Vorrichtung zum Kühlen eines Gegenstandes |
DE10341575B4 (de) * | 2002-09-09 | 2009-04-09 | Honda Giken Kogyo K.K. | Verfahren zum thermischen Behandeln eines Leichtmetall-Legierungsgussteils |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19524176C1 (de) * | 1995-07-03 | 1996-09-26 | Daimler Benz Ag | Verfahren zum Zwischenabschrecken von aus einem Lösungs-Glühofen kommenden Leichtmetall-Gußstücken |
-
1967
- 1967-04-24 DE DE1967O0012453 patent/DE1558798B2/de active Granted
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0839918A1 (de) * | 1996-11-01 | 1998-05-06 | Alusuisse Technology & Management AG | Verfahren und Vorrichtung zum Kühlen eines Gegenstandes |
DE10341575B4 (de) * | 2002-09-09 | 2009-04-09 | Honda Giken Kogyo K.K. | Verfahren zum thermischen Behandeln eines Leichtmetall-Legierungsgussteils |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1558798A1 (de) | 1970-04-23 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2759736C2 (de) | Verwendung einer Schlitzdüse und eines Kühlkörpers | |
DE2130421B2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Verbu ndmetallstreif ens | |
DE1433781A1 (de) | Verfahren und Einrichtung zum Abschrecken bzw. Haerten eines Metallwerkstueckes | |
DE2219406A1 (de) | Metallhärtungsverfahren und nach diesem Verfahren hergestelltes Hartmetall | |
WO2014006008A1 (de) | VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR KÜHLUNG VON OBERFLÄCHEN IN GIEßANLAGEN, WALZANLAGEN ODER SONSTIGEN BANDPROZESSLINIEN | |
DE1473474B2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Ultraschallprüfung von bewegten Werkstücken hoher Temperatur | |
DE2053947C3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Kühlmittelstrahlen für die Abkühlung von Metallgießsträngen | |
DE1558798B2 (de) | Verfahren zur kuehlung von eine temperatur von ueber 371 grad c aufweisenden formkoerpern aus kupfer, aluminium oder legierungen dieser metalle | |
DE1558798C3 (de) | Verfahren zur Kühlung von eine Temperatur von über 371 Grad C aufwl 'senden Formkörpern aus Kupfer, Aluminium oder Legierungen dieser Metalle | |
DE69825734T2 (de) | Abschrechungsverfahren für wärmebehandlungsfähigen legierungen | |
DE60109310T2 (de) | Kontrolle des wärmestroms in einer stranggiessanlage | |
EP0026812A1 (de) | Vorrichtung zur Herstellung von amorphen Metallbändern | |
DE2951818A1 (de) | Verfahren zur fortlaufenden kuehlbehandlung von metallischen werkstuecken, insbesondere blechen | |
DE102006012985A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum schnellen Abkühlen von Werkstücken | |
DE1921721A1 (de) | Verfahren zur Herstellung metallischer Draehte und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens | |
DE2049846A1 (de) | Bearbeitungsverfahren für Kupfer und kupferhaltige Legierungen | |
DD284175A5 (de) | Verfahren zum kuehlen eines metallischen gegenstandes waehrend des stranggiessens | |
US3323577A (en) | Process for cooling metal | |
DE3112673C2 (de) | Kühlvorrichtung für Metall-, insbesondere für Stahlgießstränge | |
EP0227596B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Leitung der Abkühlgeschwindigkeit eines Gussstranges | |
DE891725C (de) | Verfahren zum stetigen Giessen metallischer Werkstoffe | |
DE102020211720A1 (de) | Verfahren und Sprüheinrichtung zur thermischen Oberflächenbehandlung eines metallischen Produkts | |
DE2551048A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum haerten von metallblechen | |
DD278479A3 (de) | Verfahren zum granulieren fluessiger schlacke | |
DE976189C (de) | Verfahren zum Regeln der Abkuehlung von nach dem Stranggiessverfahren hergestellten Bloecken |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |