DE1548394B2 - Verfahren und Anordnung zur Messung mechanischer Schwingungen - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Messung mechanischer SchwingungenInfo
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- G01H9/00—Measuring mechanical vibrations or ultrasonic, sonic or infrasonic waves by using radiation-sensitive means, e.g. optical means
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anordnung zur Messung mechanischer Schwingungen
mit Hilfe eines Interferometers, das die mechanischen Schwingungen in Intensitätsschwankungen
eines kohärenten Lichtstrahls umwandelt und nach Umwandlung dieser Intensitätsschwankungen
in elektrische Signale Frequenz, Amplitude und Verlauf der mechanischen Schwingungen durch
Auswertung der elektrischen Signale bestimmt werden.
Dieses z.B. aus der Zeitschrift »Instruments & Control Systems«, Juni 1966, S. 141 und 142 bekannte
Verfahren ermöglicht die rückwirkungsfreie Ermittlung mechanischer Schwingungen eines Meßobjektes.
Mit dem bekannten Verfahren sind jedoch nur sinusförmige Schwingungen ihrem Verlauf nach eindeutig
zu bestimmen, während der Verlauf periodischer Schwingungen beliebiger Form wegen der dann auftretenden
Mehrdeutigkeit nicht ohne weiteres festgestellt werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein neues Verfahren und eine Anordnung zur Durchführung dieses
Verfahrens zu schaffen, mit denen der Verlauf periodischer Schwingungen auch beliebiger Kurvenform
einfach und schnell eindeutig zu ermitteln ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß durch gleichförmiges Bewegen des den Umweg des einen Teilstrahls bestimmenden Spiegels
des Interferometers zu der sich ändernden Frequenz der Intensitätsschwankungen eine konstante Frequenz
addiert wird.
Die Auswertung und Sichtbarmachung des Verlaufs einer periodischen mechanischen Schwingung
eines Meßobjektes geschieht wie bei dem bekannten Verfahren durch einfache Demodulation, wobei das
demodulierte Signal gemäß der Erfindung dadurch eindeutig wird, daß der veränderlichen Frequenz der
Lichtintensität eine konstante Trägerfrequenz zugeordnet ist, die durch die Geschwindigkeit der gleichförmigen
Bewegung des Umwegspiegels gegeben ist.
Zur Durchführung des gemäß der Erfindung angegebenen Verfahrens ist eine Anordnung mit einem
Interferometer, einer fotoelektrischen Einrichtung sowie elektrischen Meßgeräten vorgesehen, die sich
gemäß der Erfindung durch eine Antriebsvorrichtung zur gleichförmigen Bewegung des Umwegspiegels
und durch einen Demodulator und einen Oszillographen zur Auswertung der elektrischen Signale
auszeichnet.
Mit Hilfe dieses Oszillographen ist in einfacher und schneller Weise der Verlauf mechanischer
Schwingungen beliebiger Form sofort zu erkennen und gegebenenfalls auch aufzuzeichnen.
Verwendet man ein solches Interferometer gemäß der Erfindung auch zur Messung mechanischer
Schwingungen, d. h. also zur dynamischen Messung von Abständen, Abstandsänderungen und Beschleunigungen,
so ist eine einfache und hochgenaue Erfassung der mechanischen Schwingungen mit Hilfe
fotoelektrischer Mittel möglich. Über die bekannte Umwegmethode wird durch Interferenz eine Ände- '
rung der Lichtintensität eines kohärenten Lichtstrahls in Abhängigkeit von Amplitude, Frequenz und
Schwingungsform der mechanischen Schwingungen erreicht, wobei durch einfaches digitales Auszählen .«.*
der durch Interferenz hervorgerufenen Intensitätsschwankungen die Amplitude und Frequenz der
mechanischen Schwingungen ermittelt werden können.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es möglich, durch gleichförmiges Bewegen des den
Umweg des einen Teilstrahls bestimmenden Spiegels des Interferometers auch nichtsinusförmige, unbekannte
mechanische Schwingungen ihrem Verlauf nach zu erfassen.
Durch Verwendung eines Interferometers zur Messung mechanischer Schwingungen ist es möglich,
ohne jede Rückwirkung auf das Meßobjekt die Schwingungen nach Amplitude, Frequenz und
Schwingungsform sehr genau zu erfassen. Die Erzeugung des kohärenten Lichts ist heute durch Verwendung
kontinuierlich strahlender Laser relativ einfach. Die scharfe Bündelung eines solchen Laserstrahls
ermöglicht dabei streng punktförmige Messungen z. B. an Membranen oder ähnlichen schwingenden
Flächen.
Alles Nähere der Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert.
In der Zeichnung ist ein bekanntes Interferometer 1 dargestellt. Eine Quelle 2 kohärenten Lichts
gibt einen gebündelten Lichtstrahl 3 auf einen halbdurchlässigen, unter 45° zur Strahlachse geneigten
Spiegel 4, der den Strahl 3 in einen Teilstrahl 5 und einen Teilstrahl 6 aufteilt. Der senkrecht zum
Strahl 3 abgelenkte Teilstrahl 5 wird von einem in einem bestimmten Abstand fest angeordneten, als
Umwegspiegel bezeichneten Spiegel 7 total reflektiert und gelangt zumindest teilweise durch den Spiegel 4
als Lichtstrahl 15 auf eine fotoelektrische Einrichtung 8. Der den Strahl 3 in seiner Richtung fortsetzende
Teilstrahl 6 gelangt auf das eigentliche Meßobjekt 9, dessen schwingende Fläche entweder
blank poliert oder z. B. mit einer spiegelnden Folie versehen ist, so daß der Teilstrahl 6 in sich selbst
total reflektiert wird und an dem Spiegel 4 zumindest teilweise ebenfalls als Lichtstrahl 15 in die Richtung
der fotoelektrischen Einrichtung 8 reflektiert wird.
Die fotoelektrische Einrichtung 8 wandelt die an ihr auftretenden Intensitätsschwankungen des Lichtstrahls
15 in elektrische Signale um, die in einer Einrichtung 10 verarbeitet werden.
Die Einrichtung 10 weist dabei einen ersten Zähler 11, einen Demodulator 12, einen Oszillographen 13
und einen zweiten Zähler 14 auf. Das von der fotoelektrischen Einrichtung 8 abgegebene elektrische
Signal gelangt unmittelbar auf den Zähler 11 und auf den Demodulator 12. Das vom Demodulator 12
abgegebene demodulierte Signal wird auf dem Leuchtschirm des Oszillographen sichtbar gemacht
und mit Hilfe des Zählers 14 die Folgefrequenz dieses Signals bestimmt.
Je nachdem, wie sich die beiden Wege, die die Teilstrahlen 5 und 6 nach deren Trennung aus dem
Strahl 3 bis zu ihrer Wiedervereinigung zum Strahl 15 zurücklegen, in der Länge unterscheiden, treten
bei der Vereinigung der beiden Teil strahlen 5 und 6 auf dem Spiegel 4 Phasenverschiebungen auf. Ist
z. B. der Weg, den der Teilstrahl 6 zurücklegen muß, um ein ungeradzahliges Vielfaches der
Strecke ζ) ζ = —länger als der Weg, den der Teilstrahl
5 zurückzulegen hat, so tritt am Spiegel 4 bei der Vereinigung der beiden Teilstrahlen ein Phasenunterschied
von Δ φ auf. Im anzustrebenden Ideal-
fall, d. h., wenn die beiden Teilstrahlen 5 und 6 genau die gleiche Intensität besitzen, ergibt sich für
eine Phasenverschiebung Δ φ = O maximale Intensität
und für Δ φ — π Auslöschung des Strahls 15. Durch Bewegung des mechanischen Schwingers 9 wird nun
der Weg für den Teilstrahl 6 nach Maßgabe der von dem Schwinger ausgeführten mechanischen Schwingung
periodisch geändert. Der Strahl 15 ändert damit ebenfalls periodisch seine Intensität, und zwar mit
einer sich ändernden Frequenz, die eine Funktion der durch die mechanische Schwingung bedingten
Auslenkung des mechanischen Schwingers 9 ist.
Die fotoelektrische Einrichtung 8 registriert eine Folge von Intensitätsänderungen des Strahls 15 mit
sich periodisch ändernder Frequenz. Von der fotoelektrischen Einrichtung 8 wird dieses optische Signal
in ein elektrisches Signal umgewandelt, das mit Hilfe elektrischer Meßgeräte ausgewertet werden kann. So
wird die Amplitude der mechanischen Schwingungen, also die maximale Auslenkung des mechanischen
Schwingers 9 durch einfaches Auszählen der auftretenden Intensitätsmaxima bzw. -minima während
* der Zeitdauer zwischen zwei Augenblicken jeweils gleicher Frequenz der Intensitätsänderung bestimmt.
Der Betrag der maximalen Auslenkung ergibt sich dann unmittelbar aus der Anzahl der Perioden der
Intensitätsänderung und der Wellenlänge λ des jeweils verwendeten kohärenten Lichts.
Die Frequenz der mechanischen Schwingung kann aus der Zeitdauer zwischen zwei Augenblicken
gleicher Intensitätsänderungsfrequenz bestimmt werden. Zur Ermittlung dieser Zeitdauer wird das von
der fotoelektrischen Einrichtung 8 abgegebene elektrische Signal in einem Demodulator 12 demoduliert.
Das so demodulierte Signal kann auf dem Leuchtschirm des Oszillographen 13 sichtbar gemacht werden
und mit Hilfe des Zählers 14 die Frequenz des Signals bestimmt werden.
Zur eindeutigen Bestimmung von auch nicht sinusförmigen Schwingungsformen der mechanischen
Schwingungen des Schwingers 9 wird durch Bewegen des Umwegspiegels 7 mit konstanter Geschwindigkeit
in Richtung des Teilstrahls 5 mit Hilfe
% einer hier nicht näher dargestellten Einrichtung 16
die Intensität des Strahls 15 mit konstanter Frequenz geändert. Dadurch tritt jetzt an der fotoelektrischen
Einrichtung 8 die Intensitätsänderung des Strahls 15 mit einer Frequenz auf, die sich aus einem konstanten,
durch Bewegen des Umwegspiegels 7 bedingten Anteil und einem sich ändernden, durch die mechanischen
Schwingungen des Schwingers 9 bedingten Anteil zusammensetzt.
Bei der praktischen Anwendung wird als Quelle 2 des kohärenten Lichts ein kontinuierlich strahlender
Laser verwendet, dessen Emissionsstrahl so scharf gebündelt werden kann, daß schwingende Systeme
ίο punktförmig ausgemessen werden können.
Die meßtechnische Auswertung in der Einrichtung läßt sich je nach gewünschter Genauigkeit mit
einfachen analogen oder hochwertigen digitalen Meßgeräten
durchführen. Die im Interferometer auftretenden Meßfehler sind dabei äußerst gering und
betragen z. B. bei der Messung der Amplitude der mechanischen Schwingung nur +λ, wobei λ die
Wellenlänge des jeweils verwendeten kohärenten Lichts ist, deren Größenordnung selbst bei der
Messung mechanischer Schwingungen extrem kleiner Amplitude gegenüber dieser vernachlässigbar
klein ist.
Claims (2)
1. Verfahren zur Messung mechanischer Schwingungen mit Hilfe eines Interferometers,
das die mechanischen Schwingungen in Intensitätsschwankungen eines kohärenten Lichtstrahls
umwandelt und nach Umwandlung dieser Intensitätsschwankungen in elektrische Signale Frequenz,
Amplitude und Verlauf der mechanischen Schwingungen durch Auswertung der elektrischen
Signale bestimmt werden, dadurch gekennzeichnet, daß durch gleichförmiges Bewegen
des den Umweg des einen Teilstrahls bestimmenden Spiegels (7) des Interferometers (1) zu der
sich ändernden Frequenz der Intensitätsschwankungen eine konstante Frequenz addiert wird.
2. Anordnung mit einem Interferometer, einer fotoelektrischen Einrichtung sowie elektrischen
Meßgeräten zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Antriebsvorrichtung (16) zur gleichförmigen Bewegung des Umwegspiegels (7) und durch einen
Demodulator (12) und einen Oszillographen (13) zur Auswertung der elektrischen Signale.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB0089969 | 1966-11-23 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1548394A1 DE1548394A1 (de) | 1970-09-10 |
DE1548394B2 true DE1548394B2 (de) | 1970-12-03 |
Family
ID=6985047
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661548394 Pending DE1548394B2 (de) | 1966-11-23 | 1966-11-23 | Verfahren und Anordnung zur Messung mechanischer Schwingungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1548394B2 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2457253A1 (de) * | 1974-12-04 | 1976-06-10 | Krautkraemer Gmbh | Optisches interferometrisches verfahren zur messung der oberflaechenauslenkung eines prueflings unter ultraschalleinfluss |
DE2755800A1 (de) * | 1976-12-16 | 1978-06-29 | Decca Ltd | Detektor zur erfassung der bewegung von entfernten zielen |
DE3029776A1 (de) * | 1980-08-06 | 1982-02-18 | Krautkrämer, GmbH, 5000 Köln | Verfahren zum beruehrungslosen empfang von ultraschallwellen |
DE4213638A1 (de) * | 1992-04-25 | 1993-10-28 | Alexis Dr Rer Nat Zounek | Meßanordnung zur Messung der Oberflächenrauhigkeit bzw. der Auslenkung eines Meßobjektes auf interferometrischer Basis |
DE19728653A1 (de) * | 1997-07-04 | 1999-01-07 | Micas Elektronik Gmbh U Co Kg | Verfahren zur Bestimmung der Oberflächenschwingungen von Körpern |
-
1966
- 1966-11-23 DE DE19661548394 patent/DE1548394B2/de active Pending
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1548394A1 (de) | 1970-09-10 |
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