DE1548278C - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von isometrischen Zeichnungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von isometrischen ZeichnungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von isometrischen Zeichnungen, insbesondere von
chemischen Anlagen, durch optische Vermessung des Modells und eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Erfahrungsgemäß ist bei der Projektierung von Anlagen für die chemische Industrie und hierbei im
besonderen Maße bei Anlagen für die Mineralölindustrie ein erheblicher Teil der Konstruktionsarbeit
für die Planung, Konstruktion und Berechnung der Rohrleitungen anzusetzen. Für viele Projekte werden
Rohrleitungszeichnungen mit einer Vielzahl von Grundrissen, Aufrissen und Seitenrissen angefertigt,
die dann als Grundlage für weitere Planungsschritte wie Elastizitätsberechungen der Rohrleitungen und
die Herstellung von den ispmetrischen Zeichnungen dienen. Nur in den seltensten Fällen kann eine Herstellung
der isometrischen Zeichnungen aus dem Rohrleitungsschema direkt erfolgen. Auf jeden Fall
muß der Konstrukteur eine Vielzahl von Zwischenrechnungen durchführen und Vorskizzen für die Her-Stellung
der isometrischen Zeichnungen anfertigen. Durch die vielen Schritte ist eine gewisse Fehlerhaftigkeit
gegeben, und außerdem wird auch durch die Abstimmung der.an verschiedenen Teilen der
Anlage tätigen Konstrukteure eine Anzahl von Fehlern vorkommen. Die bisherigen Verfahren zur Her-Stellung
von isometrischen Zeichnungen weisen daher die Nachteile auf, einen großen, gut eingearbeiteten
Mitarbeiterstab zu erfordern, sehr zeitraubend und kostenintensiv und mit einer erheblichen Anzahl
von Fehlerquellen behaftet zu sein.
Es sind schon Apparate zur Herstellung von Zeichnungen bekanntgeworden, diese eignen sich aber
nicht zur Herstellung von isometrischen Zeichnungen von großen chemischen Anlagen.
In der französischen Patentschrift 1 388 694 und der englischen Patentschrift 1 016 038 sind ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum automatischen Zeichnen von Gegenständen in isometrischer Dar-Stellung
beschrieben. Das Verfahren ist am Beispiel der Rohrleitungsplanung in einer chemischen Anlage
erläutert und besteht darin, daß zunächst in einem Plan der Anlage alle Apparate und Maschinen an
ihren Platz gezeichnet werden.
Ihre Rohranschlüsse werden in den Raumkoordinaten X, Y, Z berechnet und einerDatenverarbeitungsanlage
als Grundwerte eingegeben. Durch eine große Anzahl von Rechenprogrammen erhält die Daten-'Verarbeitungsanlage
nunmehr den Auftrag, für die zu verbindenden Rohranschlüsse innerhalb vorgegebener
Grenzen die Verbindungswege zu ermitteln und mittels einer gesteuerten Zeichenmaschine darzustellen.
Für ihre Rechenarbeit sind der Datenverarbeitungsanlage eine große Anzahl einschränkender
Bedingungen gesetzt. Das sind zunächst die Koordinaten der von den Apparaten und Maschinen eingenommenen
Räume. Mit jeder herausgezeichneten Leitung erhöht sich die Zahl dieser Einschränkungen,
denn ein Platz darf nicht zweimal besetzt werden. Weitere Einschränkungen bestehen z.B. darin,
daß die Rohrleitungen parallel und in gegebenen Mindestabständen geführt werden müssen.
Bei dem Verfahren und der Vorrichtung nach den
vorgenannten Literaturstellen wird aber die Konstruktionsarbeit
als solche auf den Computer übertragen. Hs hat sich gezeigt, daß dies nicht durchführbar
ist und daß die Grundauslegung der Anlage weiterhin von Personen durchgeführt werden
muß.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von isometrisehen
Zeichnungen von den Rohrleitungen großer Anlagen, insbesondere aus der Chemietechnik zu
schaffen, die die Nachteile des Standes der Technik und der vorgenannten Verfahren nicht mehr auf-.
weisen und insbesondere auf einfachste und wirtschaftlichste Art die Herstellung von fehlerlosen :
isometrischen Zeichnungen gestatten. Das neuartige Verfahren soll darüber hinaus eine leichte Durchführung
von Änderungen, die durch Planungsänderungen bedingt werden, gestatten und durch die
{Sammlung von weiteren Informationen die Planung lind den Ankauf aller Einzelteile einer solchen AnSage
erleichtern und verbilligen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei dem eingangs
genannten Modell einer Chemieanlage dieses Modell soweit wie möglich transparent und. maßstabsgenau
gebaut wird, die Raumkoordinaten aller wichtigen Punkte des Modells mit Hilfe von zwei
Fernrohren bestimmt werden, die Koordinatenmeßwerte in eine Datenverarbeitungseinrichtung eingespeist
und dort gespeichert werden und daß auf Grund dieser Speicherwerte durch Datenveparbeitung
die isometrischen Zeichnungen hergestellt werden.
Vorteilhaft kann die Speicherung der Koordinatenmeßwerte durch Lochkarten erfolgen, und es kann
jeder Meßwert eines wichtigen Punktes und jede eine einzelne Rohrleitung bezeichnende Ordnungszahl
mit einer die Leitungsbestandteile bezeichnenden Qualitätskennzahl zu einem in die Datenverarbeitungseinrichtung
eingespeisten Kennwert vereinigt werden und die Ordnungszahl sowie die
Qualitätskennzahlen auf den isometrischen Zeichnungen ausgedruckt werden.
Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens kennzeichnet sich vorteilhaft durch Gelenke,
in denen die Fernrohre in vorgegebenen Winkeln l verschwenkbar und arretierbar sind, durch tyristorgesteuerte
Gleichstrom-Servomotoren zum Antrieb von Leitspindeln zum Verschieben der Fernrohre,
durch als Impulsgeber ausgebildete Umdrehungszähler an den Leitspindeln und durch Impulszähler
zur Aufnahme der Meßdaten, wobei die Servomotoren synchron angetrieben werden können.
Die zusätzlichen Qualitätskennzahlen und die auf den isometrischen Zeichnungen ebenfalls ausgedruckten
Längen der Rohrleitungen können bei der Datenverarbeitung zur Herstellung der isometrischen
Zeichnungen · gleichfalls mitverarbeitet werden, und werden auf den isometrischen Zeichnungen mit ausgedruckt.
Weiterhin kann die Gesamtdatenmenge zum Ausdruck einer Stückliste verwandt werden.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigt
Es zeigt
F i g. 1 das Schema einer Rohrleitung mit den Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines der Teleskopständer nach der Erfindung,
Fig. 3 eine um 90° gegenüber Fig. 2 gedrehte Seitenansicht eines Teleskopständers nach der Erfindung,
3 4
F i g. 4 eine Aufsicht auf einen Teleskopständer tätswert zugeordnet, der aussagt, ob sich . in dem
nach der Erfindung, anvisierten Punkt eine Flanschverbindung, eine Ab-
F i g. 5 ein Schaltschema der Vorrichtung nach zweigung, ein Ventil, eine Meßstelle od. dgl. befindet,
der Erfindung. . Als weitere Größe erscheint noch eine Ordnungs-
Gemäß Fig. 1 wird jeder die Form des Modells 5 zahl, welche die einzelne Leitung mit allen darin
bestimmende. Raumpunkt durch zwei Fernrohre mit enthaltenen Flanschen, Ventilen, Meßstellen oder
Fadenkreuz, die mittels Leitspindeln auf je zwei Null- dergleichen Teilen kennzeichnet. Mit diesen Or.d-
Linien eines räumlichen Koordinatensystems hori- nungszahlen sind alle Leitungen durchnumeriert,
zontal und vertikal verschiebbar sind, anvisiert, wobei Vorteilhaft werden auch alle an einer Leitung ver-
die Verstellwege der Fernrohre auf diesen Null- io messenen Punkte fortlaufend durchnumeriert.
Linienpaären gegenüber dem Koordinatenanfangs- Die Vorrichtung zur Ausführung des erfindungs-
punkt als Drehzahlen der Leitspindeln gemessen und gemäßen Verfahrens besteht aus zwei horizontalen
nach Produktbildung mit der Gewindesteigung als Gleitschienen und zwei vertikalen Säulen, von denen
Längenmaß ausgegeben werden., je eine auf jeder der beiden Schienen verschiebbar
Die von den Umdrehungszählern der Leitspindeln 15 ist. An jeder dieser Säulen ist ein Fernrohr in der
ermittelten Längenmaße sind die Raumkoordinaten Vertikalen verschiebbar auf einer Konsole angeord-
des jeweils anvisierten Punktes. net. Jedes Fernrohr ist mit seiner Konsole mittels
In der Praxis des Raffineriebaus werden die Lei- eines Gelenkes verbunden, das erlaubt, das Fernrohr
tungsstränge im allgemeinen horizontal oder vertikal in der Horizontalen und in der Vertikalen um einen
geführt, wobei die einzelnen Rohre parallel liegen, 20 oder mehrere vorgegebene Winkel zu verstellen,
und es ist zweckmäßig, die optischen Achsen der Die Verschiebung der Säulen auf den Gleitschiebeiden Fernrohre in die Horizontale zu stellen, um nen und der Konsolen auf den Säulen erfolgt mittels die absoluten Koordinatenwerte unmittelbar zu mes- Leitspindeln, die von Elektromotoren angetrieben sen. werden und mit Umdrehungszählern verbunden
und es ist zweckmäßig, die optischen Achsen der Die Verschiebung der Säulen auf den Gleitschiebeiden Fernrohre in die Horizontale zu stellen, um nen und der Konsolen auf den Säulen erfolgt mittels die absoluten Koordinatenwerte unmittelbar zu mes- Leitspindeln, die von Elektromotoren angetrieben sen. werden und mit Umdrehungszählern verbunden
Beim Vermessen eines Rohrleitungsmodells wer- 25 sind.
den Rohrleitungsstränge, die in einer Ebene parallel Die Umdrehungszählwerke geben unter Berückverlaufen,
in nur einem Koordinatenwert voneinander sichtigung eines durch die Gewindesteigung der
abweichen. Leitspindeln gegebenen Faktors unmittelbar die AbWenn die optischen Achsen der beiden Fernrohre stände der Fernrohrachsen auf den Gleitschienen
in der Ebene solcher Leitungsstränge liegen, dann 30 bzw. den Säulen vom Koordinatenanfangspunkt an,
wird das einem Fernrohr am nächsten liegende, quer der im Scheitelpunkt des von den Gleitschienen gezur
optischen Achse verlaufende Rohr alle anderen bildeten rechten Winkels liegt.
Rohre verdecken. Mit diesem Fernrohr können dann Die Leitspindeln in den vertikalen Säulen können diese verdeckten Rohrleitungen, insbesondere darin von den zweckmäßig am oberen Säulenende angeangeordnete Flansche, Armaturen u. dgl. nicht ver- 35 brachten Elektromotoren synchron angetrieben wermessen werden. den, so daß beide Fernrohre stets gemeinsam auf
Rohre verdecken. Mit diesem Fernrohr können dann Die Leitspindeln in den vertikalen Säulen können diese verdeckten Rohrleitungen, insbesondere darin von den zweckmäßig am oberen Säulenende angeangeordnete Flansche, Armaturen u. dgl. nicht ver- 35 brachten Elektromotoren synchron angetrieben wermessen werden. den, so daß beide Fernrohre stets gemeinsam auf
Für Meßpunkte, die aus der horizontalen Fern- die gleiche Höhe eingestellt sind,
rohrstellung nicht anvisierbar sind, sind an den Die Abbildung 1 gibt eine räumliche Darstellung
Fernrohren die bei Theodoliten üblichen Winkel- der erfindungsgemäßen Vorrichtung, in der durch
Verstellungen vorgesehen, die erlauben, die optische 40 dünne Linien die Konturen des zu vermessenden
Achse gegen die Horizontale und bzw. oder gegen Modells angedeutet sind.
die Vertikale zu neigen. Während bei den geodäti- Eine Vorrichtung zur Ausführung des erfindungs-
schen Instrumenten jeder Neigungswinkel einstellbar gemäßen Verfahrens besteht aus zwei horizontalen
ist, genügt es, für die im erfindungsgemäßen Ver- Gleitschienen 1,2 und zwei vertikalen Gleitschie-
fahren anzuwendenden Fernrohre eine bis drei leicht 45 nen 3,4.
reproduzierbare.Einstellungen, z.B. auf die Winkel Die horizontalen Gleitschienen sind die x- und
15°, 30°, 45°, vorzusehen. Z-Achse des Meßsystems. Sie bilden einen rechten
Der durch Anvisieren eines Meßpunktes unter Winkel und können z. B. auf der Grundplatte ange-
einem solchen Winkel ermittelte Koordinatenwert ist ordnet werden, die auch die Grundfläche des zu
relativ und muß durch eine Umrechnung auf den 5° vermessenden Modells trägt.
Absolutwert reduziert werden. Hierzu sind einige An den Oberseiten der horizontalen Gleitschienen
einfache trigonometrische Rechnungen auszuführen. sind Gleitflächen 5, 6 eingearbeitet, auf denen in be-
Da die Neigungswinkel der Fernrohre vorwählbar kannter Weise Schlitten 7,8 mittels Leitspindeln 9,10
sind, gehen die trigonometrischen Funktionswerte in Richtung der Achsen verschiebbar sind,
als Konstanten in diese Rechnungen ein, so daß die 55 Die Leitspindeln werden mittels stufenlos regel-
Reduktion der gemessenen relativen Koordinaten barer Gleichstrommotoren 11,12 angetrieben,
auf die Absolutwerte mittels eines in der Daten ver- Auf den Schlitten 7, 8 sind die vertikalen Säu-
arbeitungsanlage gespeicherten Programmes erfolgen len 3, 4 befestigt. Sie sind die der x-Achse bzw. der
kann. Z-Achse zugeordneten v-Achsen und bilden demge-
Aus einem von der Horizontalen abweichenden 60 maß mit diesen rechte Winkel.
Winkel vermessene Punkte erhalten zu jedem gemes- An den vertikalen Säulen sind ebenfalls Gleit-
senen relativen Wert einen weiteren Kennwert, der flächen 13, 14 eingearbeitet, auf denen Konsolen
den Verstellwert des Fernrohrwinkels bezeichnet und 15,16 mittels der Leitspindeln 17,18 verschiebbar
in der Datenverarbeitung das Korrekturprogramm sind. Die Leitspindeln werden ebenfalls von stufen-
abruft. 65 los regelbaren Gleichstrommotoren 27, 28 angetrie-
Den Koordinatenwerten und ihnen etwa angefüg- ben.
ten Korrekturenwerten werden bei der Aufzeichnung Die Leitspindeln in den Gleitschienen sind mit
bzw. Speicherung als weitere Größe noch ein Quali- Drehzahlmessern 19, 20, 21, 22 verbunden, welche
5 6
die vollen Umdrehungen und Teildrehungen messen Leitung selbst in unmittelbarer Nähe dieses Flan-
und z.B. als Stromimpulse.an Zählwerke abgeben. sches gewählt, beispielsweise der Punkte in Fig. 1.
Mit den Konsolen 15,16 sind die Fernrohre 23, 24 Alle folgenden Punkte der Leitung, deren Meßdurch
Zwischenstücke 25, 26 verbunden. Diese von werte sich nur in einer Koordinate ändern, bei gleichden
Theodoliten her bekannten Zwischenstücke er- 5 bleibenden Werten für Qualitätswert und Ordnungslauben, die Fernrohre in einer horizontalen und bzw. zahl, können übersprungen werden, fallweise können
oder einer vertikalen Ebene um beliebige Winkel . aber einige weitere Punkte dieser Art in einem Leizu
verstellen. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung tungsabschnitt vermessen werden, um die Konstanz
sind diese Zwischenstücke so modifiziert, daß bei- der sich nicht ändernden Werte zu kontrollieren und
spielsweise diese Winkelverstellungen um 15°, um io unvermeidliche Ungenauigkeiten des Modells aus-30°,
um 45° durch Arretierungen eingestellt werden gleichen zu können,
können. Ein nächster nicht zu umgehender Meßpunkt liegt
können. Ein nächster nicht zu umgehender Meßpunkt liegt
Die Fernrohre 23, 24 können monokular oder dort, wo sich zwei Koordinatenwerte oder ein Koor-
binokular ausgebildet sein, und sind in bekannter dinatenwert und der Qualitätswert ändern.
Weise mit einem Fadenkreuz mit Strichmarken aus- 15 Der erste Fall tritt ein bei einem Knick in der
gestattet. Leitung (Punkt b, c in Fig. 3). Der zweite Fall be-
Wie aus Fig. 5 ersichtlich, ist jedem Fernrohr deutet eine Armatur, einen Flansch, eine Leitungs-
23, 24 ein Pilotschalter 29, 30 zugeordnet, durch den verzweigung od. dgl. (Punkt d in Fig. 1). Vermes-
die Antriebsmotoren 11,12, 27, 28 der Leitspindeln sene Punkte erhalten eine Kennzeichnung, z. B. einen
auf Vor- und Rücklauf geschaltet werden können. 20 Farbtupfen.
Die Drehzahlmesser, beispielsweise rotierende Völlig vermessene Leitungen werden z. B. durch
Lochscheiben zwischen Photozellen und Lichtquel- einen Farbanstrich durchgehend gekennzeichnet,
len, geben der Umdrehungszahl entsprechende Im- Wird die Vermessung einer weiteren Leitung in An-
pulse an das Zählwerk 31, das die Impulsanzahlen griff genommen, dann ändert sich die Ordnungszahl,
selbst schon in die Längenmaße der Koordinaten- 25 Zweckmäßig erfolgt die Vermessung eines Modells
werte umwandelt und diese an die Datenverarbeitung durch drei Personen, von denen eine den jeweiligen
weitergibt. In den Anzeigefeldern 32, 33, 34, 35 wer- Meßpunkt bezeichnet und Ordnungszahl und Quali-
den die trigonometrischen Korrekturen angezeigt tätswert festlegt, während die beiden anderen die
und als Abrufimpulse dem Rechner weitergegeben. Fernrohre bedienen. Alle drei nehmen zugleich eine
Dort werden, soweit erforderlich, die trigonometri- 30 abschließende Überprüfung des Modells vor.
sehen Korrekturen eingerechnet. Für diese Arbeitsweise ist eine erhöhte Transpa-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird bezug- renz des Modells von Vorteil. Anlagenteile, wie
lieh des zu vermessenden Modells so eingerichtet, Reaktoren, Kolonnen, Tanks, Gebäude u. dgl.,
daß die beiden horizontalen' Gleitschienen, welche werden wie Leitungen, als Drähte, die ihre Mittel-
die horizontalen Nullinien des Koordinatensystems 35 linie bezeichnen, dargestellt. Die Anschlußstutzen
bilden, den Hauptrichtungen des Rohrscharen in werden als Metallstifte dargestellt, die an den
den Leitungssträngen parallel laufen. Für die verti- Mitteldrähten an den betreffenden Stellen befestigt
kalen Säulen ist diese Parallelität bezüglich der senk- werden,
recht verlaufenden Leitungen ohnehin gegeben. . Das Endresultat dieser Vermessung eines Modells
Es wäre durchaus möglich, von dieser Paralleli- 40 ist eine Vielzahl von Meßdaten, die jeweils aus einer
tätsbedingung abzuweichen. Das würde aber bedeu- Zahlengruppe bestehen. Das einzelne Meßdatum,
ten, daß fast alle Koordinatenwerte einer trigono- das die Koordinatenwerte x, y, z, die trigonometri-
metrischen Korrektur bedürften, was die Zahl der sehen Korrekturen der Fernrohre, die Ordnungszahl,
zu speichernden Werte erhöht. den Qualitätswert und die fortlaufende Numerierung
An sich kann die Vermessung z. B. eines Leitungs- 45 der einzelnen Meßpunkte einer Leitung enthält, ist
modells nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und z. B. eine neungliedrige Zahlengruppe. Die Glieder-
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung von einer zahl kann nach Bedarf vermehrt oder vermindert
einzigen Person ausgeführt werden. werden.
Diese hat zunächst jeweils den zu vermessenden ' Jedes dieser Meßdaten kann in bekannter Weise
Punkt zu bezeichnen und die beiden Fernrohre auf 50 in einer Datenverarbeitungsanlage gespeichert werdiesen
Punkt einzurichten. Dann sind die absoluten den. Für die nachfolgende Erläuterung wird die Speibzw,
relativen Koordinatenwerte ablesbar. Sie wer- cherung auf Lochkarten angenommen. Jede Lochden
zweckmäßig von den Umdrehungszählern der karte entspricht dann dem Meßdatum eines Meß-Leitspindeln
automatisch ausgegeben. Der die Mes- punktes.
sung Ausführende hat nur noch die Ordnungszahl 55 Die Datenverarbeitung kann dann die Karten
der jeweils vermessenen Leitung, den Qualitätswert, sortieren. Zieht sie alle Karten gleicher Ordnungsdie
etwaige trigonometrische Korrektur und ge- zahl aus, dann sind alle Leitungen einzeln aussortiert,
gebenenfalls auch die laufende Nummer des Meß- Aus Karten gleicher Ordnungszahl kann die Datenpunktes
hinzuzufügen. verarbeitung mittels einfacher Programme die Län-Der erste Meßpunkt ist zweckmäßig ein Leitungs- 60 gen der Gesamtleitung, der einzelnen Leitungsabendpunkt,
ζ. B. der Flansch an einem Tank, Reaktor schnitte von Armatur zur Armatur u. dgl. berechod.
dpi., beispielsweise der Punkt α in F i g. 3. Der nen, die Anzahlen gleicher Armaturen feststellen
Qualitätswert und die Ordnungszahl dieses Meß- und dergleichen Ordnungszahlen von Leitungen mit
punktes sind maßgebend für alle weiteren Meßpunkte gleichen Durchmessern und Wandstärken und damit
dieser Leitung. Alle weiteren Meßpunkte werden 65 auch gleichen Armaturabmessungen können zu
für die jeweilige Ordnungszahl, beginnend vom ersten Gruppen zusammengefaßt werden.
Punkt, z. B. automatisch fortlaufend numeriert. Als Mit Hilfe derart einfacher Sortierungen und Pronächster Meßpunkt wird zweckmäßig eine Stelle der gramme kann eine Datenverarbeitungsanlage in kur-
Punkt, z. B. automatisch fortlaufend numeriert. Als Mit Hilfe derart einfacher Sortierungen und Pronächster Meßpunkt wird zweckmäßig eine Stelle der gramme kann eine Datenverarbeitungsanlage in kur-
zer Zeit eine vollständige Stückliste erstellen und auch ausschreiben.
Sie kann die gesammelten Meßdaten nach geeigneten
Programmen auch für eine koordinatengesteuerte Zeichenmaschine aufbereiten, die danach eine
isometrische Zeichnung und auch Schnittzeichnungen in jeder den Koordinatenebenen parallelen Schnitten ■,
anfertigt.
Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß alle Planungsarbeiten auf einen sehr kleinen Personenkreis
beschränkt werden, wobei es weniger auf die Einsparung von Arbeitskräften als auf die Verminderung
der bei einer mit der Mitarbeiterzahl wachsenden Zahl der Fehlerquellen und eine Konzentration
der Kontrollmöglichkeiten ankommt. ,
Wichtig ist ferner, daß während der Vermessung, die selbst keine vermessungstechnischen Spezialkenntnisse,
sondern nur etwas Übung erfordert, eine Abschlußkontrolle erfolgen kann.
20
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen von isometrischen Zeichnungen, insbesondere von chemischen Anlagen,
durch optische Vermessung eines Modells, dadurch gekennzeichnet, daß das Modell so weit wie möglich transparent und maßstabsgenau
gebaut wird, die Raumkoordinaten aller wichtigen Punkte des Modells mit Hilfe von
zwei Fernrohren bestimmt werden, die Koordinatenmeßwerte in eine Datenverarbeitungseinrichtung
eingespeist und dort gespeichert werden und daß durch Verarbeitung dieser Speicherwerte und
Eingabe in eine koordinatengesteuerte Zeichenmaschine die isometrischen Zeichnungen hergestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicherung der Koordinatenmeßwerte
durch Lochkarten erfolgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Meßwert eines
wichtigen Punktes und jede eine einzelne Rohrleitung bezeichnende Ordnungszahl mit einer die
Leitungsbestandteile bezeichnenden Qualitätskennzahl zu einem in die Datenverarbeitungseinrichtung
eingespeisten Kennwert vereinigt werden und die Ordnungszahl sowie die Qualitätskennzahlen
auf den isometrischen Zeichnungen ausgedruckt werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus der
Horizontalen oder Vertikalen nicht anvisierbare wichtige Punkte unter einem vorgegebenen, von
90° abweichenden Winkel anvisiert werden und daß für die dabei gemessenen relativen Raumkoordinatenwerte eine programmierte trigonometrische
Korrektur zur Reduktion auf die absoluten Raumkoordinatenwerte den Daten angefügt
wird.
5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, bestehend
aus einem optischen Koordinaten-Meßstand, gekennzeichnet durch Gelenke (25,26), in
denen die Fernrohre in vorgegebenen Winkeln verschwenkbar und arretierbar sind, durch tyristorgesteuerte
Gleichstrom-Servomotoren (11,12, 27,28) zum Antrieb von Leitspindeln zum Verschieben
der Fernrohre (23 und 24), durch als Impulsgeber ausgebildete Umdrehungszähler (19,
20,21,22) an den Leitspindeln und durch Impulszähler (31,32,33,34,35) zur Aufnahme der
Meßdaten.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die senkrechte Verschiebung
der Fernrohre bewirkenden Servomotoren (27,28) synchron angetrieben werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 109 616/133
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