DE1541107B2 - Trokar-Katheter - Google Patents
Trokar-KatheterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein aus einem Trokar und einem zugehörigen Katheter bestehendes ärztliches
Instrument gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einem solchen, durch das DT-Gbm 1 703 608 bekannten Instrument besteht der Trokar aus zwei ineinanderzuschiebenden
Teilen, die vor dem Einstich miteinander zu verriegeln, nach einer ersten Einstichphase
sodann zu entriegeln sind, wonach der innere Trokarteil herausnehmbar ist; der zweite Trokarteil ist sodann
ebenfalls aus dem einen dritten hülsenförmigen Teil darstellenden Katheter herausziehbar, dessen distales
Ende jedoch nicht bis zum distalen Ende der Trokartei-Ie reicht und abgerundet ist. Die formschlüssige Verbindung
zwischen Trokarteilen und Katheter während des Einstichs geschieht durch Anlegen zweier Bunde an
den proximalen Enden von Katheter und Trokar. Die distalen Enden der beiden Trokarteile sind als Kegelspitze und Kegelstumpffläche ausgebildet, die im verriegelten
Zustand eine gemeinsame Kegelfläche darstellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Instrument dahingehend zu verbessern, daß die
Anzahl der benötigten Instrumententeile verringert, die Handhabung erleichtert und die gegenseitige Lage von
Katheter und Trokar während der Einstichperiode gesichert wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht des Trokars,
F i g. 2 eine Seitenansicht des Katheters,
Fig.3 eine Seitenansicht des mit einem Behälter versehenen Instruments,
F i g. 2 eine Seitenansicht des Katheters,
Fig.3 eine Seitenansicht des mit einem Behälter versehenen Instruments,
F i g. 4 eine Schnittansicht nach der Linie 4-4 der F i g. 1 bis 3, in der die Teile der F i g. 1 bis 3 zusammengefügt
dargestellt sind,
F i g. 5 und 6 eine perspektivische Ansicht, die das Instrument durch die Thoraxwand eines Patienten eingeschoben
zeigt, bevor bzw. nachdem der in F i g. 1 dargestellte Trokar entfernt ist.
' In den F i g. 1 bis 4, auf die zunächst Bezug genommen
wird, ist ein Trokar 10 dargestellt, der einen langgestreckten zylindrischen Schaft 11 und einen an den
Schaft anschließenden, schmäleren Hals 12 mit einer Stufe 15 an der Übergangsstelle und einer am Vorderende
des Halses anschließenden konischen Spitze 16 aufweist. Die konische Spitze 16 bildet das distale Ende
des Trokars. Am anderen oder proximalen Ende des Trokars ist ein kugeliger Handgriff 17 angebracht. Eine
Längsnut 18 erstreckt sich auf dem Trokar 10 von der konischen Spitze 16 aus über den Hals 12 in den Schaft
11 hinein. Wie Fig.4 erkennen läßt, hat die Nut 18
zwischen dem Schaft 11 und der konischen Spitze 16 einen stufenartigen Abschnitt, um die Nut auch mit
Rücksicht auf den abnehmenden Durchmesser der konischen Spitze 16 durchführen zu können. Die Nut 18
endet in F i g. 4 kurz vor dem proximalen Ende des Katheters; sie kann aber auch über das proximale Katheterende
hinausgehen. Auf dem Schaft 11 des Trokars 10 ist nahe dem proximalen Ende des Trokars eine
ringförmige Markierung 21 angebracht.
In F i g. 2 ist ein Katheter 30 in Form eines flexiblen Kunststoffrohres dargestellt. Er weist einen langgestreckten
Körper 31 von gleichmäßigem Innen- und Außendurchmesser auf, mit dem ein starres distales
Ende 32 ein Stück bildet. Am proximalen Ende ist eine konisch verlaufende Erweiterung 33 vorgesehen. Wie
F i g. 4 zeigt, hat das distale Ende 32 eine Abschrägung 35; wenn der Katheter 30 über den Trokar 10 geschoben
ist, wie in F i g. 4 dargestellt, bildet diese Abschrägung 35 eine durchgehende Kegelmantelfläche von der
Außenfläche 36 des Körpers 31 bis zu der konischen
Spitze 16 des Trokars. Von der Innenwand 38 des Körpers
31 ragt ein Vorsprung 37 nach innen, so daß am distalen Ende eine Öffnung 39 mit kleinerem Durchmesser
gebildet wird. Die Innenwand 38 des Körpers 31 bildet zusammen mit der Nut 18 in dem Schaft 11
des Trokars eine Kapillare.
Eine Linie 40 aus einem für Röntgenstrahlen undurchlässigen Material zieht auf dem Katheter 30 entlang.
Sie wird von einem Loch 41 unterbrochen, das in der Wand des Körpers 31 nahe dem distalen Ende 32
angeordnet ist. Zwischen diesem Loch und dem distalen Ende 32 ist noch ein weiteres Loch 42 in der Wand
des Katheterkörpers 31 vorgesehen.
In F i g. 3 ist eine sterile Packung veranschaulicht, die
aus einem länglichen Kunststoffbehälter 50 besteht, welcher an seinem einen Ende 51 geschlossen und am
anderen Ende 52 offen ist Weiter gehört zu der Pakkung eine längliche Verschlußkappe 54 aus Kunststoff,
die ebenfalls ein offenes Ende 56 und ein geschlossenes Ende 55 hat, und die sich auf das offene Ende 52 des
Behälters 50 aufschieben läßt. Wie aus F i g. 4 ersichtlich, ist der Innendurchmesser eines an das geschlossene
Ende 55 anschließenden Abschnittes 57 der Kappe 54 etwas kleiner als der Durchmesser des kugeligen
Handgriffs 17, wogegen der Innendurchmesser des an das offene Ende 56 der Kappe 54 anschließenden Abschnitts
58 etwas größer als derjenige des kugeligen Handgriffs 17 ist, so daß ein Widerlager 59 gebildet
wird.
Um eine sterile Verpackung zu erzielen, wird der Trokar 10 in den Katheter 30 durch dessen proximales
Ende 34 eingeschoben, bis die Stufe 15 an dem Trokar 10 auf den nach innen ragenden Vorsprung 37 des Katheters
30 trifft, wobei die konische Spitze 16 durch die Öffnung 38 am distalen Ende hervortritt. Die aus dem
Trokar 10 und dem Katheter 30' bestehende Einheit wird dann in den länglichen Behälter 50 eingeführt, bis
der kugelige Handgriff infolge seines etwas größeren Durchmessers an dem offenen Behälterende 52 anstößt,
siehe F i g. 4. Dann wird die Kappe 54 über den kugeligen Handgriff 17 geschoben, bis das Widerlager
59 mit dem Handgriff 17 in Kontakt kommt. Die auf diese Weise verpackte Trokar-Kathetereinheit ist in
. F i g. 4 dargestellt. Zur Vervollständigung einer sterilen
f Packung wird als Schutz gegen unbefugte Benützung \ ein Siegel verwendet, das die Kappenöffnung 56 mit
dem Behälter 50 dichtend verbindet.
! Im folgenden wird das Verfahren beim Anbringen
j des Katheters 30 der F i g. 2 mit Hilfe des dazugehöri-
! gen Trokars 10 der F i g. 1 im einzelnen geschildert. : Eine Hautstelle, die in F i g. 5 mit 60 bezeichnet ist, wird
zur Punktion vorbereitet In die Haut 60 und das tiefere j Gewebe wird ein Anästhetikum eingespritzt. Dann
wird der Zwischenraum 61 zwischen zwei Rippen 62
und 63 ertastet. Bei 61 wird ein Einstich durch die Haut
60 und die subkutane Faszie gemacht.
Der Versiegelungsstreifen (nicht dargestellt), der die Verbindungsstelle zwischen dem offenen Ende 56 der
Kappe 54 und dem Ende des Behälters 50 bedeckt, wird entfernt; hierzu erfaßt man ihn an einer Zunge, zieht
ihn hoch und löst ihn rund um den Behälter ab. Die Kappe 54 wird dann zwischen den Fingern zusammengedrückt,
um den Handgriff 17 des Trokars erfassen zu können. Danach werden die Kappe 54 und der Trokar
von der öffnung des Behälters 50 weggezogen, wobei eine sterile Fläche an der Außenseite des Behälters neben
der Behälteröffnung freigelegt wird, die eine Verunreinigung des Trokar-Katheters beim Herausnehmen
aus dem Behälter verhindert. Sobald die Trokar-Katheter-Einheit aus dem Behälter 50 herausgenommen ist,
wird die Kappe 54 weggeworfen. Während man den kugeligen Handgriff 17 in der einen Handfläche hält
und die andere Hand zum Stabilisieren des Instruments durch Unterstützen des Katheters 30 benützt, führt
man den Trokar-Katheter zwischen die Rippen 62 und 63 ein, wie F i g. 5 zeigt. Beim Einführen wird Blut oder
eine andere Flüssigkeit, auf die die Trokarspitze 16
ίο trifft, durch die Kapillare 18 abgeleitet und kann vom
Arzt beobachtet werden. Die Abmessung der Kapillare ist so eingestellt, daß der Arzt eine unmittelbare Anzeige
der Flüssigkeit erhält, auf die er trifft; dabei ist jedoch die durch die Kapillare strömende Flüssigkeitsmenge
begrenzt, so daß sie nicht aus dem proximalen Ende 34 des Katheters 30 austreten kann.
Wenn der Trokar-Katheter in die in F i g. 5 gezeigte Stellung gebracht ist, nimmt der Arzt den kugeligen
Handgriff 17 in die eine Hand und hält mit der anderen Hand den Katheter 30 an oder nahe an seinem erweiterten
Endteil 33 fest, um den Trokar 10 herauszuziehen. Wenn der Trokar 10 ein Stück weit herausgezogen
ist, wird die Katheterröhre 30 zwischen dem Kopf des Trokars und dem Patienten abgeklemmt. Dann wird
der Trokar 10 vollends aus dem Katheter 30 herausgezogen. Der erweiterte Teil 33 des Katheters wird nun
an einen Schlauch angeschlossen, der zu einer Wasservorlage oder einem Drei-Flaschen-System (nicht gezeigt)
führt, wie es dem Fachmann bekannt ist.
Die Markierung 21 auf dem Trokar in der Nähe des proximalen Endes zeigt die Länge des Katheters an; sie
macht den Trokar als Meßstab tauglich. Nachdem die Wasservorlage oder das Drei-Flaschen-System angeschlossen
ist, wird der Trokar 10 an den Katheter 30 so angelegt, daß die Spitze des Trokars gerade den Patienten nahe an der Einstichstelle berührt; nun kann der
Arzt den Abstand zwischen der Markierung 21 und dem proximalen Ende 34 des Katheters 30 messen oder
markieren und auf diese Weise die Eindringtiefe des Katheters feststellen. Diese Eindringtiefe wird für später
aufgeschrieben. Der Katheter wird festgenäht mit einem Stich durch die lose Haut, wobei der Katheter
durch eine feste Ligatur gehalten wird. Danach wird der Trokar noch einmal an den Katheter gehalten; die
Eindringtiefe wird erneut gemessen und mit der früher festgestellten verglichen, um sicherzugehen, daß der
Katheter während der Befestigung sich nicht nach innen oder außen verschoben hat. Dann kann ein breiter
Streifverband rund um den Katheter angelegt werden derart, daß der Zug an dem Katheter sich auf eine breite
Hautfläche verteilt und nicht allein die Nahtstelle belastet.
Das starre distale Ende 32 ist so geformt, daß es sich eng um den schmäleren Hals 12 des Trokars schmiegt
und glatt und ohne Gefahr von Verletzungen in die Spitze 16 des Trokars 10 übergeht. Da die Spitze 16
und die Abschrägung 35 des Katheters 30 zusammen einen konischen Kopf bilden, der das Gewebe der Thoraxwand
sanft teilt, schützt der von dem Trokar und dem Katheter gebildete Kopf vor einer Verletzung der
Interkostalnerven und -gefäße. Für interkostale Punktionen sind der Schaft 11, der Hals 12 und die Spitze 16
des Trokars 10 vorzugsweise aus einem elastischen, halbbiegsamen Aluminium in einem Stück hergestellt.
Der Trokar 10 kann aus Werkstoffen gefertigt werden, die von starrem rostfreien Stahl bis zu halbstarren
Kunststoffen reichen, vorausgesetzt, daß der Werkstoff ausreichend starr ist, um die notwendige Kraft von dem
kugeligen Handgriff 17 auf die Spitze 16 zu übertragen. Der Trokar könnte auch aus einem biegsamen oder
verformbaren Material sein, das sich zu einer gewünschten Kontur biegen oder formen läßt, beispielsweise
zu einem langen Bogen, dessen Form während des Gebrauchs des Trokars erhalten bleibt
Der Katheter 30 besteht vorzugsweise aus einem für medizinische Zwecke tauglichen Polyvinylchlorid, das
auch bei längerem Kontakt mit Körpergewebe inert ist. Ein medizinisches Polyvinylchlorid ist außerdem nicht
benetzbar und hat eine solche Temperaturempfindlich-
keit, daß es sich ohne Dehnung oder Kompression an die Gewebekonturen anpaßt. Die für Röntgenstrahlen
undurchlässige Linie 40, die von dem Loch 41 unterbrochen wird, macht es bei einer Röntgendurchleuchtung
möglich, sowohl den Weg des Katheters als auch die Lage des distalen Katheterendes mit annehmbarer Genauigkeit
zu bestimmen. Die Linie 40 und die Unterbrechungsstelle zeichnen also die Lage des Katheters zur
Thoraxwand in dem Pleuraraum auf dem Röntgenfilm auf.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Aus einem Trokar und einem zugehörigen Katheter bestehendes ärztliches Instrument, umfassend
einen Katheter mit einem abgerundeten dista-Ien Ende und weiterhin einen in dem Katheter gleitbaren
Trokar mit einem Handgriff an seinem proximalen Ende, mit einer Kegelspitze an seinem distalen
Ende und mit einer Längsnut, die von der Trokarspitze aus im zusammengesetzten Zustand des
Instruments bis zum proximalen Katheterende reicht, gekennzeichnet durch die Gesamtheit folgender Merkmale:
a) das abgerundete distale Ende (32) des Katheters (30) hat die Form einer Kegelstumpffläche
(35);
b) die Innenwand (38) des Katheters (30) weist dicht vor dem distalen Ende (32) einen schulterartigen, den lichten Querschnitt bis zur Spitze
(35) durchgehend einengenden Vorsprung (37) auf;
c) der Trokar (10) weist zur formschlüssigen Übertragung der Einstechkraft vom Handgriff
(17) auch auf das distale Katheterende. (32, 35) dicht vor seinem distalen, die Kegelspitze (16)
bildenden Ende eine gegen den Katheter-Vorsprung (37) anlegbare, den Durchmesser verringernde Stufe (15) mit einem Hals (12) auf;
d) die distalen Enden (35 und 16) des Katheters (30) bzw. Trokars (10) sind hinsichtlich Durchmesser,
Länge und Kegelwinkel derart ausgebildet, daß in an sich bekannter Weise die Kegelspitze
(16) und die Kegeistumpffläche (35) im zusammengesetzten Zustand eine gemeinsame
durchgehende Kegelmantelfläche bilden.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf-der Katheter-Außenfläche eine
Markierungslinie (40) aus einem für Röntgenstrahlen undurchlässigen Material angeordnet ist, die
nahe dem distalen Ende durch ein Loch (41) unterbrochen ist (F i g. 2).
3. Instrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem es umfassenden
Behälter (50) versehen ist, dessen offenes Ende (52) einen etwas kleineren Durchmesser als der Trokar-Handgriff
(17) hat und dessen Verschlußkappe (54) über den Handgriff (17) und das offene Behälterende
(52) schiebbar ist (F i g. 3 und 4).
4. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Trokar (10) aus
einem derart biegsamen Werkstoff besteht, daß ihm vor dem Gebrauch eine gewünschte Form gegeben
werden kann.
5. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Katheter (30) aus
einem Kunststoff besteht.
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