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In den meisten informationsverarbeitenden elektrischen Anlagen, in
denen dezentrale Einrichtungen mit einer zentralen Einrichtung zusammenarbeiten,
geschieht dies in der Weise, daß nicht sämtliche dezentralen Einrichtungen von der
zentralen Einrichtung gleichzeitig ausgewählt und bedient werden, sondern daß die
zentrale Einrichtung die einzelnen dezentralen Einrichtungen nacheinander bedient,
zwischen zentraler Einrichtung und dezentraler Einrichtung also jeweils nur eine
kurzzeitige Verbindung besteht. Häufig genügt es jedoch nicht; die Bedienung der
dezentralen Einrichtungen einfach nacheinander vorzunehmen. Handelt es sich nämlich
bei den dezentralen Einrichtungen beispielsweise um Pufferspeicher von Fernsprechvermittlungsanlagen,
die zeitlich unregelmäßig anfallende Informationen zwischenspeichern, und bei der
zentralen Einrichtung um ein zentrales Steuerwerk, das bei der Bedienung der dezentralen
Einrichtungen die dort gespeicherten Informationen übernimmt, so kann unter Umständen
die Forderung bestehen, daß die Bedienungsreihenfolge der-Pufferspeicher einerseits
von der Wichtigkeit der in ihnen gespeicherten Informationen und andererseits von
der Häufigkeit, mit der neue Informationen in den Pufferspeicher eingegeben werden,
also von ihrem Belegungsgrad abhängig gemacht wird. Außerdem muß in allen Fällen
gewährleistet sein, daß sämtliche dezentralen Einrichtungen innerhalb eines Bedienungszyklus
mindestens einmal bedient werden.
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Die erste dieser drei Forderungen, nämlich die Forderung nach bevorzugter
-Bedienung einzelner Pufferspeicher, die von der Wichtigkeit der gespeicherten Informationen
abhängig ist, erfüllt ein bekanntes Verfahren, bei dem auf Grund einer fest programmierten
Reihenfolge die bevorzugt zu bedienenden Pufferspeicher innerhalb eines Bedienungszyklus
häufiger als die Pufferspeicher mit weniger wichtigen Informationen bedient werden
(Bell System Technical Journal; 1964, Heft 5, S.1943 und 1944). Dieses Verfahren
berücksichtigt die beiden anderen Forderungen nicht.
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Es ist auch schon ein den beiden anderen Forderungen genügendes Verfahren
für Zeitmultiplex-Fernsprechvermittlungen bekannt, nach dem die dezentralen Einrichtungen,
die hier die Teilnehmerochaltungen des Fernsprechvermittlungssystems sind; nnerhalb
eines Abfragezyklus jeweils einmal abgenagt werden. Die Teilnehmerschaltungen geben
hierbei lediglich eine über ihren Betriebszustand Auskunft gebende Information ab.
Wenn jedoch von einer der Ceilnehmerschaltungen ein Verbindungswunsch geäußert wird,
sie also in einen Zustand erhöhter In-'ormationsabgabe treten möchte, und daraufhin
eine Verbindung aufgebaut wird, wird die betreffende Teiliehmerschaltung mit einer
Häufigkeit abgefragt, die ,größer ist als die durch den normalen Abfragezyklus ,gegebene.
Hierbei bleibt die erstgenannte Forderung urberücksichtigt.
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Durch die Erfindung wird nun ein Verfahren an-,gegeben, das alle drei
der vorgenannten Forderungen in die Bedienungsreihenfolge in sich vereinigt. Bei
fiesem Verfahren ist nämlich gewährleistet, daß bei ier Bedienung der dezentralen
Einrichtungen ein-;elne entsprechend der Wichtigkeit der durch sie t weiterzugebenden
Informationen bevorzugt werden und däß bei einer Erhöhung des Belegungsgrades inzelner
Einrichtungen über eine festgelegte Grenze hinaus die Bedienungshäufigkeit dieser
Einrichtung erhöht wird, wobei trotzdem innerhalb eines bestimmten Zyklus jede der
dezentralen Einrichtungen mindestens einmal bedient wird.
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s Die Erfindung betrifft also ein Verfahren zur Auswahl durch eine
zentrale Einrichtung zu bedienender dezentraler Einrichtungen, insbesondere zur
Auswahl von Pufferspeichern in Anlagen der Fernsprechvermittlungstechnik, durch
ein die gespeicherten Inmationen übernehmendes zentrales Steuerwerk. Dieses Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Auswahl der jeweils als nächste zu bedienenden
Einrichtung ein Vergleich der die Bedienungsreihenfolge innerhalb eines Bedienungszyklus
festlegenden Bedienungsziffern der Einrichtungen erfolgt und diejenige dezentrale
Einrichtung mit der jeweils höchsten Bedienungsziffer ausgewählt und bedient wird,
woraufhin die betreffende Bedienungsziffer normalerweise um eine den Grad der Bevorzugung
bei der Bedienung umgekehrt proportionalen Bevorzugungsziffer erniedrigt wird, bei
Vorhandensein eines über eine festgelegte Grenze hinausgehenden Belegungsgrades
der bedienten Einrichtung jedoch nur um eine Belegungsziffer erniedrigt wird, die
kleiner ist als die kleinste Bevorzugungsziffer.
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In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden
noch verschiedene Auswahlmöglichkeiten angegeben, die anzuwenden sind, wenn die
Bedienungsziffern der zu bedienenden dezentralen Einrichtungen gleich groß sind,
also kein Auswahlkriterium darstellen.
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In diesem Falle wird die Reihenfolge von den den Einrichtungen zugeordneten
Ansteueradressen zur Auswahl herangezogen. Diese Reihenfolge der Ansteueradressen
kann auf verschiedene Weise festgelegt sein. Wenn eine strenge Differenzierung der
Bevorzugung der einzelnen Einrichtungen vorgesehen ist, also jede Einrichtung eine
andere Bevorzugungsziffer aufweist; wird gemäß einer ersten Variante die Reihenfolge
der Ansteueradressen nach Maßgabe der Bevorzugungsziffern festgelegt, so daß also
auch im Fälle gleicher Bedienungsziffern bei der Auswahl im Sinne einer der vorgenannten
Forderungen vorgegangen wird.
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Sollen jedoch einzelne der dezentralen Einrichtungen gleichberechtigt
behandelt werden, was durch Zuordnung gleicher Bevorzugungsziffern geschieht, so
wird gemäß einer zweiten Variante des Verfahrens gemäß der Erfindung die Reihenfolge
der Ansteueradressen unabhängig von den Bevorzugungsziffern festgelegt, so daß auch
hier gewährleistet ist, daß bei Auftreten gleicher Bedienungsziffern bei mehreren
dezentralen Einrichtungen ein eindeutiges Auswahlkriterium vorhanden ist.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung wird nun an Hand von zwei Figuren
näher erläutert. Es wird zur Erläuterung angenommen, daß vier dezentrale Einrichtungen
A bis D zu bedienen sind, bei denen es sich um Pufferspeicher handelt,
die jeweils von einem zentralen Steuerwerk ausgewählt werden und dann in ihnen gespeicherte
Informationen an dieses zentrale Steuerwerk weitergeben. Der Belegungszustand der
vier Pufferspeicher A bis D während der einzelnen Zeitintervalle eines Bedienungszyklus,
der hier sechzehn Zeittakte umfaßt, ist in der F i g. 1 in Form einer Tabelle angegeben.
Demnach enthält zum Beginn des betrachteten Bedienungszyklus der Pufferspeicher
A elf Informationen, der Pufferspeicher 13
neun; der Pufferspeicher
C acht und der Puffer-Speicher D sieben Informationen. -Jedem der vier Pufferspeicher
ist ein Zähler zugeordnet, dessen jeweiliger Zählerstand in einem Speicherabschnitt
eines zentralen Speichers eingespeichert wird. In den Speicherabschnitten dieses
zentralen Speichers ist außer den Zählerständen (Bedienungsziffer) noch jeweils
eine feste Bevorzugungsziffer eingespeichert, die den Grad der Bevorzugung der einzelnen
Pufferspeicher bei der Bedienung durch das zentrale Steuerwerk angibt, und eine
Belegungsziffer, die angibt, ob der Belegungsgrad eines Pufferspeichers einen vorgeschriebenen
Grenzwert überschritten hat oder nicht. Bei dem hier gewählten Beispiel nimmt die
Belegungsziffer eines Pufferspeichers so lange den Wert 1 an, wie zehn oder mehr
Informationen in dem Pufferspeicher gespeichert sind. Sind weniger als zehn Informationen
im Pufferspeicher gespeichert, so nimmt die Belegungsziffer den Wert 0 an.
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In der F i g. 2 sind in Form einer Tabelle die obengenannten Kennzeichen
angegeben, die in den einzelnen Pufferspeichern zugeordneten Speicherabschnitten
des zentralen Speichers während der sechzehn Zeitintervalle eines Bedienungszyklus
eingespeichert sind. Die vier Speicherabschnitte des zentralen Speichers sind mit
den Bezeichnungen der Pufferspeicher entsprechenden kleinen Buchstaben a bis d bezeichnet.
In jedem Speicherabschnitt sind, wie schon angedeutet, der Zählerstand Z (Bedienungsziffer)
des dem betreffenden Pufferspeicher zugeordneten Zählers, die Bevorzugungsziffer
V und die Belegungsziffer B des betreffenden Pufferspeichers eingespeichert.
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Zu Beginn eines Bedienungszyklus weisen sämtliche Zähler Za bis Zd
denselben Zählerstand, hier beispielsweise 16, auf. Bei -der Bedienung der Pufferspeicher
soll entsprechend der Wichtigkeit der in ihnen gespeichertenInförmatonenderPufferspeicherB
am meisten bevorzugt werden. Danach folgen in der Reihenfolge der Bevorzugung der
Pufferspeicher A, der Pufferspeicher C und der Pufferspeicher D. Dementsprechend
ist- in dem dem Pufferspeicher B zugeordneten Speicherabschnitt die kleinste der
Bevorzugungszilgern, nämlich eine Bevorzugungsziffer 2, in dem Speicherabschnitt
a eine Bevorzugungsziffer 6, in dem Speicherabschnitt c eine Bevorzugungsziffer
B. und in dem Speicherabschnitt d die größte Bevor-zugungsziffer, nämlich eine Bevorzugungsziffer
f6-eingespeichert.
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Da der Pufferspeicher A als einziger mehr als zehn ; Informationen
enthält, seine Belegung also über der festgelegten Grenze liegt, weist lediglich
seine in dem Speicherabschnitt a eingespeicherte Belegungsziffer Ba den Wert
1 auf. Die übrigen Belegungsziffern Bb, Be und Bd dagegen weisen den Wert 0 auf.
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Den einzelnen Speicherabschnitten des zentralen Speichers sind Adressen
zugeordnet, die die Reihenfolge der Bedienung der zugehörigen Pufferspeicher bestimmen;
wenn der Zählerstand der den Pufferspeichern zugeordneten Zähler gleich groß ist.
Diese i Reihenfolge führt bei der hier beschriebenen Variante des Verfahrens gemäß
der Erfindung von a bis d bzw. A bis D. Die durch die Adressen festgelegte Reihenfolge
kann jedoch auch so gewählt sein, daß sie mit der Reihenfolge der Bevorzugungsziffern
übereinstimmt.
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Vor jeder Bedienung wird ein Vergleich der durch die eingespeicherten
Zählerstände Za bis Zd repräsentierten Bedienungsziffern der Pufferspeicher A bis
D vorgenommen. Da beim Beginn des Bedienungszyklus alle Bedienungsziffern gleich
groß sind, wird die Bedienüngsreihenfolge, -wie schon angegeben, durch die Adressen
der Speicherabschnitte des zentralen Speichers bestimmt. Als erster Pufferspeicher
wird demnach der Pufferspeicher A bedient. Er gibt eine seiner elf gespeicherten
Informationen an das zentrale Steuerwerk ab. Da infolge seiner über der Belegungsgrenze
liegenden Belegung A seine Belegungsziffer Ba
den Wert 1 hat, wird
bei der Bedienung seine Bedienungsziffer lediglich um den Wert dieser Belegungsziffer,
also um 1, erniedrigt. Nach der ersten Bedienung haben also, wie aus der F i g.
2 hervorgeht, die Bedienungsziffern in der Reihenfolge von a bis
d -die Werte 15, 16; 16, 16. Bei einem erneuten Vergleich scheidet der Pufferspeicher
a infolge seiner niedrigeren Bedienungsziffer aus, unter den restlichen drei Pufferspeichern
wird mit gleich großer Bedienungsziffer auf Grund der Adressenreihenfolge der Speicherabschnitte
der Pufferspeicher B als nächster ausgewählt. Die Zahl der in ihm gespeicherten
Informationen verringert sich bei der Bedienung von 9 auf 8, wie in der F i g. 1
angegeben ist. Da die Belegungsziffer des Pufferspeichers B Null beträgt, wird seine
Bedienungsziffer bei der Bedienung: um die Be-_ vorzugungsziffer, hier also um 2,
erniedrigt. Dementsprechend haben jetzt die Bedienungsziffern in der Reihenfolge
von a bis d die Werte 15, 14, 16, 16. Für die nächste Bedienung wird
von den beiden Pufferspeichern mit der höchsten Bedienungsziffer 16 auf Grund der
niedrigeren Adresse des ihm zugeordneten Speicherabschnittes der Pufferspeicher
C ausgewählt. Seine Bedienungsziffer wird hierbei um die Bevorzugungsziffer 8 auf
die Bedienungsziffer 8 erniedrigt. Danach wird der Pufferspeicher D bedient; da
er die höchste Bedienungsziffer, nämlich 16, aufweist. Seine Bedienungsziffer wird
um die Bevorzugungsziffer 16 auf 0 erniedrigt. Dies bedeutet, daß der Pufferspeicher
D während des noch folgenden Restes des betrachteten Bedienungszyklus nicht mehr
bedient wird. Beim fünften Takt des Bedienungszyklus wird wieder der Pufferspeicher
A bedient, da er nun die höchste Bedienungsziffer 15 aufweist. Diese Bedienungsziffer
wird nochmals lediglich um die Belegungsziffer 1 erniedrigt, da zu diesem Zeitpunkt
noch- zehn Informationen in diesem Pufferspeicher gespeichert sind und die Belegungsziffer
Ba
noch den Wert 1 hat. Da bei dieser Bedienung aber sich die Zahl an Informationen
des Pufferspeichers A nunmehr auf 9 erniedrigt, wird die Belegungsziffer dieses
Pufferspeichers zu 0. Es wird daher im Zuge der nachfolgenden Bedienungen auch die
Bedienungsziffer des Pufferspeichers A immer um seine Bevorzugungsziffer erniedrigt.
Auf diese Weise haben beispielsweise nach dem zehnten Takt die Bedienungsziffern
der Reihenfolge von a bis d die Werte 2, 8, 8, 0 angenommen. Beim
elften Takt wird daher auf Grund der Reihenfolge der Speicheradressen von den beiden
Pufferspeichern mit den größten Bedienungsziffern, nämlich B und C der Pufferspeicher
B ausgewählt, wobei seine Bedienungsziffer um die Bevorzugungsziffer 2 auf
6 erniedrigt wird. Beim zwölften Takt wird der Pufferspeicher C bedient, seine Bedienungsziffer
wird hierbei um die Bevorzugungszifffer 8 auf 0 erniedrigt. Es haben jetzt nur noch
die beiden Pufferspeicher A und B Bedienungsziffern, die sich von 0 unterscheiden.
Beim dreizehnten Takt wird der
PufferspeicherB ausgewählt und seine
Bedienungsziffer auf 2 erniedrigt. Beim vierzehnten Takt wird auf Grund der Reihenfolge
der Speicheradressen der Pufferspeicher A ausgewählt, wonach seine Bedienungsziffer
um 6 erniedrigt wird; so daß sich, da negative Bedienungsziffern nicht vorgesehen
sind, ebenfalls die Bedienungsziffer 0 ergibt. Beim fünfzehnten Takt schließlich
wird der Pufferspeicher B nochmals ausgewählt und seine Bedienungsziffer ebenfalls
auf 0: erniedrigt. Nach dem sechzehnten Takt des Bedienungszyklus haben also sämtliche
den Pufferspeichern zugeordnete Zähler ihren Zählzustand 0 erreicht, womit ein Bedienungszyklus
abgeschlossen ist. Die Zähler werden darauf wieder alle auf den Zählzustand 16 eingestellt.
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Wie aus der F i g. 2 ersichtlich ist, sind durch das vorstehend beschriebene
Auswahlverfahren alle drei der eingangs aufgezählten Bedingungen bei der Bedienung
eingehalten worden: Der Pufferspeicher B mit der Größtbevorzugungsziffer, nämlich
2; wurde mit acht Bedienungen am häufigsten bedient. Dies hatte, wie man aus der
F i g. 1 ersieht, zur Folge, daß der Pufferspeicher B als einziger alle in ihm gespeicherten
Informationen abgegeben hat. In der Häufigkeit der Bedienungen folgen, wie sich
wieder aus der F i g. 2 ergibt, der Pufferspeicher A mit fünf Bedienungen, der Pufferspeicher
C mit zwei Bedienungen und schließlich der Pufferspeicher D mit einer Bedienung.
Die Bedienungshäufigkeit des Pufferspeichers A liegt an sich über der durch die
Bevorzugungsziffer 6 erwarteten; was darauf zurückzuführen ist, daß die Bedienungsziffer
dieses Speichers auf Grund seiner Belegungshäufigkeit während des betrachteten Bedienungszyklus
zweimal statt um seine Bevorzugungsziffer 6 lediglich um die Belegungsziffer 1 erniedrigt
wurde.
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Außerdem sieht man aus der F i g. 2, daß jeder Pufferspeicher, also
auch der Pufferspeicher D, mit der kleinsten Bevorzugungsziffer 16 innerhalb eines
Bedienungszyklus mindestens einmal bedient wurde. ,