DE1530244C - Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondereSchienenfahrzeuge - Google Patents
Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondereSchienenfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, mit in
Achsebene geteilten oder ungeteilten Brernsscheiben, die an einem Radkörper mittels diesen axial durchdringender,
eine radiale Ausdehnung der Bremsscheiben zulassender, in dem Radkörper geführter
Paßbolzen befestigt und über Verbindungsbolzen miteinander verbunden sind.
Es sind Scheibenbremsen bekanntgeworden, bei denen die Trägerscheibe mit Armen ausgestattet
wurde, die zwischen jeweils zwei Fortsätzen der Bremsscheiben aufgenommen werden. In den Fortsätzen
sind einfache Exzenterkörper drehbar gelagert, die die Bremsscheiben mit dem Tragkörper verbinden
und eine radiale Ausdehnung der Bremsscheiben zulassen. Derartige Scheibenbremsen sind entweder mit
zwei durch Kühlrippen- miteinander verbundenen Bremsscheiben ausgerüstet oder verwenden axial oder
radial geteilte Bremsscheiben. Der Nachteil dieser Art von Scheibenbremsen liegt darin, daß 'die einfachen
Exzenter nur eine auf einer Kreisbahn liegende Bewegung ausführen können und demzufolge nur
unter der Bedingung einen völligen Ausgleich der sich während des Bremsvorganges durch die dabei auftretende
Erwärmung ausdehnenden Bremsscheiben ermöglichen, wenn sich diese vollkommen gleichmäßig
ausdehnen. Infolge der Inhomogenität des Gußmaterials, aus dem die Bremsscheiben bestehen,
ist diese Voraussetzung jedoch kaum gegeben. Es kommt deshalb durch die Erwärmung der Bremsscheiben
während des Bremsvorganges zu Spannungen und zu Rißbildungen an den Bremsscheiben. Darüber
hinaus unterliegen die Exzenterkörper durch die hierbei auftretenden Scherkräfte hohem Verschleiß.
Zweck der Erfindung ist es, eine Scheibenbremse zu schaffen, die einfach und billig in ihrer Herstellung ist,
eine gute Belüftung ermöglicht und bei der während des Bremsvorganges keine Relativbewegung zwischen
den das Bremsmoment auf die abzubremsende Achse übertragenden Teilen der Scheibenbremse auftritt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenbremse mit in Achsebene geteilten oder
ungeteilten Bremsscheiben, die an einem Radkörper mittels Paßbolzen befestigt sind, konstruktiv so zu
gestalten, daß unter Vermeidung zusätzlich auf der Achse unterzubringender Teile der Paßbolzen so geführt
wird, daß auch eine ungleichmäßige Ausdehnung der Bremsscheiben erfolgen kann.
Erfindungsgemäß wurde diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Paßbolzen der eingangs genannten
Scheibenbremse durch in den Bremsscheiben oder in dem Radkörper drehbar gelagerte Doppelexzenter geführt
sind. Die Doppelexzenter bestehen aus koaxial zueinander angeordneten Exzenterringen. Die Verbindungsbolzen
tragen Distanzbuchsen, die den Radkörper mit Spiel durchdringen und zwischen den beiden
Bremsscheiben liegen.
Durch den erfindungsgemäßen Aufbau der Scheibenbremse
werden ungleichmäßige Ausdehnungen der Bremsscheibe, ζ. Β. hervorgerufen durch die Erwärmung
eines inhomogenen Gefüge aufgenommen und damit Zerstörungen vermieden. Weiterhin ist eine
gute Durchlüftung und damit Kühlung der Bremse gewährleistet.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Scheibenbremse gegenüber den bisher bekannten Ausführungen
mit geteilten Bremsscheiben liegt in der intensiveren Luftförderung, da hier keine Behinderung des
Luftstromes durch am Umfang des Lufteintrittsquerschnittes angebrachte Befestigungselemente der
Bremsscheiben erfolgt.
Die Erfindung ist an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Scheibenbremse im Schnitt,
F i g. 2 die Ansicht einer Scheibenbremse in Achsrichtung gesehen,
ίο Fig. 3 eine Ansicht dieser Scheibenbremse teilweise
im Schnitt dargestellt, wobei die Verbindung der Bremsscheiben mit dem Radkörper nach einem
weiteren Ausführungsbeispiel hergestellt ist,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie A-A in »5 F i g. 2 durch die Scheibenbremse,
F i g. 5 einen Schnitt durch einen der Doppelexzenter und
Fig. 6 den Stoß der beiden zusammengefügten Bremsscheibenhälften.
ao Ein mit der nicht dargestellten abzubremsenden Achse fest verbundener Radkörper 1 weist mehrere,
auf seinem Umfang gleichmäßig verteilte Durchgangsbohrungen 2 und Führungsbohrungen 3 auf.
Beiderseits des Radkörpers 1 sind eine Bremsscheibe 4 und eine aus Bremsscheibenhälften 5 und 6
bestehende Bremsscheibe angebracht, wobei die beiden Breinsscheibenhälften 5 und 6 durch eine eingearbeitete
Nut 7 und eine in diese eingreifende Führung 8 gegen seitliche Verschiebungen zueinander gesichert
und durch eine Schraubenbolzenverbindung 9 miteinander verschraubt sind^ Die Bremsscheibe 4 ist
mit den Bremsscheibenhälften 5 und 6 kraftschlüssig über Verbindungsbolzen 10 verbunden, die in einer
zwischen der Bremsscheibe 4 und den Bremsscheibenhälften 5 und 6 angeordneten, die Durchgangsbohrungen
2 durchdringenden Distanzbuchse 11 geführt sind. Die Verbindungsbolzen 10 sind durch
Kronenmuttern 12 mit Splint 13 gesichert, die sich - auf den Bremsscheibenhälften 5 und 6 durch Unterlegscheiben
14 abstützen.
Mit dem Radkörper 1 sind die Bremsscheiben 4 und Bremsscheibenhälften 5 und 6 formschlüssig über
in Doppelexzentern 15,16 geführte, die Bremsscheiben 4 mit den Bremsscheibenhälften 5 und 6 verbindende
Paßbolzen 17 verbunden. Die aus koaxial zueinander angeordneten Exzenterringen 15 und 16 bestehenden
Doppelexzenter 15,16 sind in Aussparungen 18 der Bremsscheiben 4 und Bremsscheibenhälften
5 und 6 gelagert. Die Paßbolzen 17 tragen in den Doppelexzentern 15,16 und in Bohrungen 19 der
Bremsscheiben 4 und Bremsscheibenhälften 5 und 6 gelagerte Distanzbuchsen 20 und sind durch Kronenmuttern
21 mit Splint 22 gesichert. Die Kronenmuttern 21 stützen sich auf den Bremsscheiben 4 und Bremsscheibenhälften
5 und 6 über Unterlegscheiben 23 ab. Bei dem in Fig. 3 und 4 dargestellten weiteren
Ausführungsbeispiel sind die Doppelexzenter 15,16 in Führungsbohrungen 24 des Radkörpers 1 drehbar
gelagert. Paßbolzen 25 tragen Distanzbuchsen 26, auf denen die Doppelexzenter 15, 16 gelagert sind.
Die Länge der Distanzbuchsen 11, 20 und 26 ist jeweils
so abgestimmt, daß die Parallelität der Bremsscheiben 4 und Bremsscheibenhälften 5 und 6 gesichert
ist und sich die Doppelexzenter 15,16 ohne Behinderung verstellen können.
Das an den Bremsscheiben 4 und Bremsscheibenhälften 5 und 6 auftretende Brcmsnioment wird über
die Paßbolzen 17 bzw. 25 und die Doppelexzenter 15,
16 auf den Radkörper 1 und damit auf die nicht dargestellte abzubremsende Achse übertragen.
Bei einer Ausdehnung der Bremsscheiben 4 und Bremsseheibenhälften 5 und 6 durch Erwärmen während
des Bremsvorganges werden die Doppelexzenter 15,16 zwangläufig verstellt, und somit wird jede auch
infolge Inhomogenität des Bremsscheibenwerkstoffs auftretende ungleichmäßige Ausdehnung der Bremsscheiben
4 und Bremsseheibenhälften 5 und 6 ohne Behinderung ermöglicht. Durch die die Paßbolzen 17
bzw. 25 führenden Doppelexzenter 15,16 wird hierbei bewirkt, daß jeder der die Bremsscheiben 4 und
Bremsseheibenhälften 5 und 6 miteinander verbindenden Paßbolzen 17 bzw. 25, bezogen ajuf die Bremsscheiben
4 und Bremsseheibenhälften 5,6, eine andere Lage einnehmen kann.
Claims (3)
1. Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondere für Schienenfahrzeuge, mit in Achsebene geteilten ao
oder ungeteilten Brenisscheiben, die an einem Radkörpers mittels diesen axial durchdringender,
eine radiale Ausdehnung der Bremsscheiben zulassender, in dem Radkörper geführter Paßbolzen
befestigt und über Verbindungsbolzen miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Paßbolzen (17 bzw. 25) durch in den Bremsscheiben (4 und 5, 6) oder in dem Radkörper (1) drehbar gelagerte Doppelexzenter
(15,16) geführt sind.
2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Doppelexzenter (15,16)
aus koaxial zueinander angeordneten Exzenterringen (15 und 16) bestehen.
3. Scheibenbremse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsbolzen
(10) den Radkörper (1) mit Spiel durchdringende, zwischen den beiden Bremsscheiben
(4 und 5, 6) liegende Distanzbuchsen (11 bzw. 20) tragen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
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