DE1514610A1 - Gasgekuehlter thermischer Kernreaktor - Google Patents
Gasgekuehlter thermischer KernreaktorInfo
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Description
Gasgekühlter thermischer Kernreaktor
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen gasgekühlten thermischen Kernreaktor, bei dem der Reaktorkern, Dampferzeuger
und Hauptkühlmittelgebläse in einem gemeinsamen Spannbeton-Druckbehälter
untergebracht sind. Solehe Kernreaktoren werden
auch integrierte Kernreaktoren genannt, wobei auch bereits vorgeschlagen
wurde, diese innerhalb von Spannbeton-Druckgefäßen unterzubringen, siehe "The Journal of the British Nuclear
Energy Society", April 64, Seite 130. Da die Spannbetontechnik auch im Behälterbau immer größere Fortschritte macht, ist damit zu rechnen, daß solchen Druckgefäßen auoh im Reaktorbau
immer größere Bedeutung zukommen wird. Wenn mit dieser Technik
auch wesentlich größere Kesseldurchmesser beherrschbar
werden als mit Hilfe von Stahlkesseln, so sind jedoch auch hier
Grenzen absehbar. Bisher bekanntgewordene Reaktoren dieses Typs
haben als Moderator Graphit verwendet. Sie waren deshalb verhältnismäßig umfangreich, ihre Leistungsdichte vergleichsweise
niedrig.
Die vorliegende Erfindung versucht nun den technischen Aufwand
für den Spannbeton-Druckkessel zu verringern bei gleichzeitiger Erhöhung der Leistungsdichte im eigentlichen Reaktorkern und
macht Gebrauch von der aus der DAS 1 031 901 her bekannten Wärmeisolierung des schweren Wassers als Moderator gegenüber einem
in Trennrohren strömenden Kühlgas. Erfindungsgemäß ist in. an sich bekannter Weise gegenüber dem Kühlgas wärmeisoliertes
schweres Wasser als Moderator vorgesehen und enthält der Moderatorbehälter
ein in an sich bekannter Weise kontinuierlich
gereinigtes Schutzgaspolster, das gegenüber diesem einen geringen Unterdruck von einigen Millimeter Wassersäule hat. Ein
derartiger Reaktor kann in an sich bekannter Weise durch Veränderung
der Moderatorspiegelhöhe geregelt werden. Selbstverständlich sind auch konventionelle Regelstäbe für diesen Zweck
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verwendbar. Größere Rohrleitungen innerhalb des Spannbetonbehälters
entfallen, da der Zwischenraum zwischen der Spannbetonwand und den Einbauten, also im wesentlichen dem Reaktorkern und
dem Wärmetauscher zur Führung des Kühlgasea mit herangezogen wird. Zur Vermeidung von Wärmeverlusten und zu hohen Temperaturen
im Spannbetonbehälter wird dieser zweckmäßigerweise auf seiner
Innenseite mit wärmeieolierenden Materialien oder nach einer
sonst bekannten Technik wärmeisoliert.
Da der Moderator praktisch auf dem gleichen Druck liegt wie das Kühlgas, braucht der Moderatorkessel selbst nicht druckfest zu
sein, er ist lediglich mit einer entsprechenden Wärmeisolationsschicht zu versehen, damit der Temperaturunterschied zwischen
Kühlgas und Moderatorflüssigkeit - Kühlgastemperatur ca. 5000C,
Moderatortemperatur ca. 8O0C - ohne besondere Schwierigkeiten
aufrecht erhalten werden kann. Der eigentliche Reaktorkern hat die Vorteile des Röhrenreaktors, wobei jedoch auf besondere
Druckrohre verzichtet werden kann. Diese sind lediglich als Trennrohre mit ebenfalls einer entsprechenden Wärmeisolation
ausgebildet, sie haben nur den Druckabfall des Kühlgases über die Längen der Kühlrohre auszuhälten. Die Trennrohre können aus
neutronenphysikalisch günstigem Material, wie z.B. Zirkon, gefertigt
werden, so daß la Zusammenwirken mit dem neutronenphysikalisch sehr günstigen Moderator ein engeres Brennstoffgitter
aufgebaut werden kann und außerdem mit einer besonders guten Konversionsrate zu rechnen ist. Auch kann ohne Schwierigkeiten
Natururan als Spaltetoff Verwendung finden.
Als Kühlgase kommen die bereits aus der Technik bekannten Stoffe wie z.B. Helium, Helium-Neon, Kohlendioxyd usw. infrage. Diese
Gase eignen sich gleichzeitig auch als Schutzgaspolster innerhalb des Moderatorkeesels über dem Moderatorspiegel. Durch mechanische
und regeltechnische Einrichtungen wird für einen
Druckausgleich zwischen dem umlaufenden Kühlgas und diesem Schutzgas gesorgt, wobei letzteres lediglich noch einen kleinen
Unterdruck von einigen Millimetern Wassersäule aufweist. Dies hat den Zweok,jnit Sicherheit ein Eindringen von sich im
Schwerwasser bildenden Tritium und von Feuchtigkeit in den Reaktorkühlmittelkreislauf zu verhindern. In an sich bekannter
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Welse sorgt dabei eine Sohutzgasreinigungsanlage für die Beseitigung
der Feuchtigkeit dee Tritiums und der sonstigen Radiolyaeprodukte.
In der beiliegenden Figur ist der Aufbau eines derartigen Reaktors
schematisch dargestellt. Innerhalb des Spannbeton-Druckbehälters 20 mit seiner inneren Wärmeisolationsschicht 21 ist
der Reaktorkern 1 mit dem Moderatorkessel 4, dem Dampferzeuger 16 und dem Umwälzgebläse 17 sowie der Ausgleichsbehälter b für
die Moderatorflüsaigkeit untergebracht. Durch Pfeile ist die
Strömungsrichtung des Kühlmittels im äußeren Ringraum des Spannbetonbehälters sowie in den Trennrohren 3 und dem Dampferzeuger
16 angedeutet. Selbstverständlich könnte auch eine umgekehrte j|
Reihenfolge der Einbauten vorgesehen werden, bei der der Reaktorkern unterhalb des Dampferzeugers angeordnet wird. In diesem
Fall würde der Differenzdruck infolge des Druckabfalles in einem Kühlkanal auf die Trennrohre von innen nach außen wirken und den
Moderatorbehälter mit Außendruck beaufschlagen. Diese Art der Beanspruchung kann auch erreicht werden, wenn entgegen der gewählten
Darstellung der Schutzgasraum nicht mit der Kaltgasseite sondern durch Überströmleitungen mit der Heißgasseite verbunden
ist. Die in den Figuren dargestellte Anwendung wurde beispielshalber gewählt.
Das gasförmige Kühlmittel dringt also von oben ^n die Trennrohre
3 ein, die den Moderatorkeasel 4 durchsetzen. In diesen Trenn- f rohren befindet sioh der Spaltetoff in an sich bekannter Form
und heizt das Kühlgas auf, das nach Verlassen der Trennrohre mit
einer Temperatur von etwa 500°C in den Verdampfer 16 eintritt.
Nach dem Gegenstromprinzip wird dieser Verdampfer 16 vom sekundären
Kühlmittel durchströmt, das der Übersichtlichkeit halber nicht näher dargestellt ist. Das damit abgekühlte Kühlgas tritt
nunmehr in den durch die Wandung 18 begrenzten Raum unterhalb des Dampferzeugers aus, in dem sich in diesem Beispiel auch der
Sammelbehälter für die Moderatorflüssigkeit befindet. In diene Wandung 18 ist seitlich das Kühlaittelgebläse 17 eingesetzt, das
mit seiner Antriebswelle abgedichtet durch den Spannbetonbehälter hindurchtritt und in an eich bekannter Weise über einen
Elektromotor bzw. eine Turbine angetrieben wird. Durch den Zwischenraum zwischen dem Dampferzeuger und der Innenwandung des
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Spannbetonbehälters gelangt dann das abgekühlte Kühlmittel
wieder nach oben, um erneut den Reaktorkern von oben nach unten zu durchströmen. Das Kühlgas wird dabei zunächst über die Leitung
15 zugeführt, die selbstverständlich auch mit entsprechenden Absperreinrichtungen versehen ist. Oberhalb des Moderatorepiegels
befindet sich das Schutzgaspolster 5> das über die Leitung 13 zur Schutzgasreinigung H umgewälzt wird. In dieser
Einrichtung H werden die Radiolyseprodukte aus dem Schutzgas,
insbesondere auch Feuchtigkeit und Tritium, entfernt. Die Moderatorflüssigkeit, in diesem Falle schweres Wasser, muß stets
auf einer konstanten Temperatur gehalten werden, sie wird zu diesem Zweck über die Leitungen 7 und 8 mit Hilfe der Pumpe 10
umgewälzt und mit Hilfe des Kühlers 9 auf der notwendigen Temperatur gehalten. Im Falle einer notwendigen Reaktorschnellabschaltung
kann dabei das Moderatormittel in den Behälter 11 abgelassen
werden. Der für die Moderatorspiegelregelung bemessene Ausgleichsbehälter 6 steht über die nach einer Sollwertvorgabe
arbeitende Moderatorspiegelregeleinrichtung 12 mit dem Moder.atorkessel
in Verbindung. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß dieser Vorratsbehälter selbstverständlich auch außerhalb des
Spannbetonbehälters angebracht werden könnte. Mit der Einrichtung 12 wird dabei gleichzeitig auch der Druckausgleich zwischen
dem Kühlmittel und dem Moderatortank unter Belassung des genannten geringfügigen Unterdruckes aufrechterhalten.
Dieser genannte Aufbau des Kernreaktors ist mit verhältnismäßig einfacher Technik zu bewerkstelligen. Es treten dabei keine
großen Diehtunga- und Festigkeitsprobleme auf.
Abschließend sei erwähnt, daß diese Konstruktion auch die Verwendung
eines vom Kühlgas unterschiedlichen Schutzgases ermöglicht*
Dann wäre jedoch ein Driiokregelaystern zwischen Schutagasplst©r
und Kühlmittel erforderlich und der Vorteil der Unbe~
denlEliciÄeit geringes5 Undichtigkeiten zwischen Sohutagaspolster
tmd Kühlgas v
5 Paten%^uivrüclis
1 Figur
9 Π 9 8 h 3 / 0 7 9 ß
Claims (3)
1. Gasgekühlter thermischer Kernreaktor, bei dem Reaktorkern,
Dampferzeuger und Hauptkühlmittelgebläse in einem gemeinsamen Spannteton-Druckbehälter untergebracht sind, dadurch gekennzeichnet,
daß in an sich bekannter Weise gegenüber dem Kühlgas
wärmeisoliertes schweres Wasser als Moderator vorgesehen ist und daß der Moderatorbehälter ein in an sich bekannter Weise kontinuierlich
gereinigtes Schutzgaspolster enthält, das gegenüber dem in Trennrohren durch das Schutzgaspolster geführten Kühlgas
einen geringen Unterdruck von einigen mm Wassersäule hat.
2. G-asgekühlter thermischer Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schutzgas von gleicher Art wie das
Kühlgas ist. " ■■ ■ "
3. Gasgekühlter thermischer Kernreaktor nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Regelung des Reaktors an sich
bekannte Einrichtungen zur Veränderung der Moderatorspiegelhöhe vorgesehen sind.
4· Grasgekühlter thermischer Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand des Spannbetonbehälters
wärmeisoliert ist und der Raum zwischen Dampferzeuger bzw.
Reaktorkern und Innenwand 2ur Führung des Kühlmittels vorgesehen ist.
iM@Ue Unterlagen im»<
ai«u&*Nr.1Sate3deö&ictetunßsget.v.4.9.1967)
909843/0796
Leerseite
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=7522937
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19651514610 Pending DE1514610A1 (de) | 1965-10-29 | 1965-10-29 | Gasgekuehlter thermischer Kernreaktor |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH440471A (de) |
DE (1) | DE1514610A1 (de) |
FR (1) | FR1504775A (de) |
-
1965
- 1965-10-29 DE DE19651514610 patent/DE1514610A1/de active Pending
-
1966
- 1966-10-17 CH CH1496466A patent/CH440471A/de unknown
- 1966-10-27 FR FR81834A patent/FR1504775A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1504775A (fr) | 1967-12-08 |
CH440471A (de) | 1967-07-31 |
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