-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum Schutz
gegen Überlastung durch Einschwingvorgänge, die bei der Normenumschaltung eines
Mehrnormenempfängers in dem Stromkreis des Zeilenablenkungsleistungstransistors
auftritt, mit einer in der Speiseschaltung des Leistungstransistors vorgesehenen
Sperrspule.
-
Ein bei solchen Fernsehgeräten auftretendes Problem ist der Übergang
vom Empfang eines nach einer Zeilenzahl übertragenen Programms zum Empfang eines
nach der anderen Zeilenzahl übertragenen Programms ohne Abschalten des Fernsehgerätes.
Betrachtet man z. B. Fernsehgeräte, die zur Umschaltung von einem Zeilensystem von
819 Zeilen auf eines mit 625 Zeilen ausgelegt sind, so beträgt die Frequenz des
der 625-Zeilen-Zahl entsprechenden Zeilenablenkungssignals 15 625 Hz, während die
Frequenz des der 819-Zeilen-Zahl entsprechenden Zeilenablenkungssignals 20475 Hz
beträgt. Dies bedeutet, daß der Leistungsverstärker des Ablenkungssignals einen
mit Abgriff versehenen Transformator haben muß und daß ein Umschalter die Zuleitung
auf eine Endklemme dieses Transformators bzw. auf dessen Abgriff schalten soll,
je nachdem, ob die Signalfrequenz 15625 bzw. 20475 Hz beträgt.
-
Die Betätigung dieses unter Spannung befindlichen Umschalters weist
einige Probleme auf, die mit der Anwesenheit von Kondensatoren im Verstärkerkreis
verknüpft sind, welche während der Zeit entladen werden, in der der Umschalter von
einer Stellung auf die andere übergeht, und nach erfolgter Umschaltung wieder aufgeladen
werden. Zur Vermeidung einer zu plötzlichen Aufladung solcher Kondensatoren wurde
die Serienschaltung einer Induktionsspule mit dem Umschalter versucht, wobei die
Aufgabe der Induktionsspule darin bestand, den Aufladevorgang der Kondensatoren
zu verzögern und damit den Speisestrom innerhalb angemessener Werte zu halten (französische
Patentschrift 1345 036).
-
Man stellte jedoch fest, daß, obwohl einerseits der Aufladestrom der
Kondensatoren begrenzt bleibt, andererseits bei der Umschaltung durch den Transistor
ein vorübergehender Stromimpuls fließt, der den Transistor selbst gefährdet.
-
Ein Verfahren zur Begrenzung dieses Stromimpulses besteht darin, zwischen
die Induktionsspule und den Umschalter einen Strombegrenzer einzuschalten, der einen
so hohen dynamischen Widerstand aufweist, daß die Wirkungen des induktiven Extrastromes
vernachlässigbar gemacht werden.
-
Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, daß eine ziemlich komplizierte
Schaltung erforderlich wird, die die Herstellungskosten des Fernsehgerätes erheblich
verteuert und deren Anwendung bei tragbaren Fernsehgeräten Schwierigkeiten bereitet,
und zwar ; wegen des kleinen Wertes der Speisespannung dieser Geräte und weil ein
minimaler Spannungsabfall im Strombegrenzer anzustreben ist.
-
Die Erfindung bezweckt, ohne übermäßigen schaltungsmäßigen Aufwand,
bei einem Mehrnormen- t empfänger mit einer in der Speiseschaltung des Zeilenablenkungsleistungstransistors
vorgesehenen Sperrspule einen Schutz gegen Überlastung durch Einschwingvorgänge
zu bewirken, die bei der Norrnenumschaltung in dem Stromkreis des Zeilen- t ablenkungsleistungstransistors
auftreten. Eine Schaltungsanordnung zum Schutz gegen Überlastung durch Einschwingvorgänge,
die bei der Normenumschaltung eines Mehrnormenempfängers in dem Stromkreis des Zeilenablenkungsleistungstransistors
auftreten, mit einer in der Speiseschaltung des Leistungstransistors vorgesehenen
Sperrspule, kennzeichnet i sich gemäß der Erfindung dadurch, daß eine Gleichrichterdiode
parallel zu der Sperrspule angeordnet ist, deren Durchlaßrichtung der Richtung des
Speisestromes entgegengesetzt ist.
-
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erdung der einen Klemme des Ablenktransformators zwei Kondensatoren vorgesehen
sind, von denen je ein Kondensator mit einem der beiden feststehenden Kontakte des
zum Zeilennormwechsel vorgesehenen Umschalters verbunden ist.
-
Es ist grundsätzlich bekannt, einen Zeilenablenkungsleistungstransistor
gegen Auftreten von Überspannung zu schützen, und zwar durch Parallelschaltung einer
Diode zu dem Leistungstransistor.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der
Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 eine dem Stand
der Technik entsprechende Schaltungsanordnung mit Umschalter, F i g. 2 eine Schaltungsanordnung,
in der der Umschalter mit einem Strombegrenzer versehen ist, F i g. 3 eine erfindungsgemäße
Schaltungsanordnung, F i g. 4 die bei der Umschaltung auftretenden Stromschwingungen
bei einer Schaltungsanordnung gemäß dem Stand der Technik bzw. bei einer erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung.
-
In der Schaltungsanordnung nach F i g. 1 führt der Umschalter
Cm, je nachdem, ob er auf die Stellung a oder auf die Stellung
b geschaltet ist, die Speisespannung entweder unmittelbar an ein Ende des
Transformators Tr oder an einen Abgriff über den Stromrichter Dl. Die Kondensatoren
Cl und C2 sind über einen niederohmigen dynamischen Widerstand zu speisen. Außerdem
hat der Kondensator C1 die Aufgabe, wenn Cm auf Stellung a liegt, die erforderliche
Ergänzungsspannung zur Speisespannung zu liefern. Die Induktionsspule 1b hat die
Aufgabe, den Durchgang des Ablenkungssignals im Speisestromkreis zu verhindern und
bei Umschaltung den Aufladevorgang der Kondensatoren Cl und C2 zu verzögern. Die
Anwesenheit der Induktionsspule lb zwingt die Kondensatoren C1 und C@, sich mit
einer Spannung zu laden, die größer als die Speisespannung ist, und führt eine gedämpfte
Schwingung ein, welche gefährliche Stromwerte im Transistor des Verstärkers
AD hervorruft. Ein Verfahren zur Vermeidung der allzu großen Stromzunahme
besteht darin, einen wie in der Schaltung nach F i g. 2 eingeschalteten Begrenzer
zu verwenden, wobei der zwischen der Induktionsspule l6 und der aus Cl und C2 gebildeten
Kondensatorgruppe eingeschaltete Stromkreis Il, der einen besonders hohen dynamischen
Widerstand aufweist, die Schwingungen weitgehend dämpft, die sich beim Umschalten
bilden würden. Der Strombegrenzer muß mindestens einen Leistungstransistor und eine
Anordnung zur Bildung einer Bezugsspannung, die aus einer Zenerdiode in der Basisschaltung
des Leistungstransistors bestehen kann, enthalten.
-
Die Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung zum Verhindern der gedämpften
Schwingung, die in der F i g. 4 dargestellt ist, besteht darin, eine zur Induktionsspule
parallelliegende Diode D2 vorzusehen,
welche leitend wird, wenn
an den Enden von I6 sich ein Spannungsabfall bildet, der eine dem normalen Stromdurchgang
entgegengesetzte Richtung hat. Der Kondensator Cl, der in den früheren Schaltungen
zwischen dem Schieber und dem Kontakt b des Umschalters Cm eingeschaltet
war, wird nun zwischen den Kontakt a des Umschalters und Erde eingeschaltet, um
zu vermeiden, daß er sich zu plötzlich entlädt, wenn der Umschalter in die Stellung
b gestellt wird. Der Kondensator C., der bei den früheren Schaltungen zwischen dem
Schieber des Umschalters Cm und Erde lag, befindet sich nun zwischen dem
Kontakt b und Erde. Mit der Einrichtung gemäß der Erfindung wird durch die Diode
Ddie erste Halbwelle der gedämpften Schwingspannung unterdrückt, welche sich der
Speisespannung überlagern und diese übermäßig steigern würde.
-
Die Anwendung der Schutzschaltungsanordnung verbessert den Verlauf
des Kollektorstroms im Transistor des Ablenkungsverstärkers in der Zeit unmittelbar
nach der Umschaltung, wie in F i g. 4 gezeigt ist, wo aus Teil a) ersichtlich ist,
daß ohne Schutzschaltungsanordnung die Einschwingstromspitzen einen doppelt so hohen
Wert wie der Betriebsstrom erreichen kann, wogegen man aus Teil b) ersieht, daß
die Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung die Einschwingstromspitzen auf Werte
begrenzt, die wenig höher als die Betriebswerte liegen. Die vorhergehenden Überlegungen
beziehen sich auch auf Einschwingvorgänge, die beim Einschalten des Gerätes auftreten,
die denjenigen gleichgestellt werden können, die beim übergang von einem Zeilensystem
zu einem anderen hervorgerufen werden.