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Selbstladender Motorkipper Die Erfindung betrifft einen selbstladenden
Motorkipper zum Einsatz in Gruben und Tunnels mit einem Chassis, auf -welchem an
einem Ende der Motor und Führerstand und am anderen Ende ein kippbarer Materialbehälter
mit durch-Kraftmittel betätigbarer Ladeschaufel angeordnet sind.
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An für den untertägigen Einsatz geeignete, selbstladende Transportfahrzeuge
für Schuttgüter müssen spezielle Anforderungen gestellt werden, die in den eigenen
Betriebsbedingungen im Bergbau ihren Ursprung haben. Sie sollen wegen der mitunter
kurvenreichen Streckenführung sowie den meist unebenen Sohlen wendig und von gedrungener
Bauart sein. Die unzureichenden
Sichtverhältnisse unter Tage und
die relativ geringen lichten Querschnitte der Strecken zwingen dazu, alle durch
Anstoßen leicht zu beschädigenden Teile so anzuordnen, daß sie mit in das Strecken-
oder Tunnelinnere hineinragenden.Vorsprüngen nicht in Berührung kommen können. '
Um mit schwenkbaren Ladeschaufeln ausgerüstete Transportfahrzeuge auch in untertägigen
Hohlräumen von geringer Höhe Verwenden zu können, ist es eine unumgängliche Voraussetzung,
den Schwenkbogen der Ladeschaufel möglichst gering zu halten. Die verschiedenen
Bauarten der bekannten Schaufelselbstlader genügen diesen Anforderungen nur unvollständig
und teilweise. So ist beispielsweise ein mit einer schwenkbaren Ladeschaufel arbeitendes
Transportfahrzeug bekannt, bei dem der Antriebssatz mit Führerstand, der Transportbehälter
und die Ladeschaufel auf einem starren Rahmen montiert sind. Für eine ausreichende
Schichtleistung müsste das Fahrzeug so großräumig ausgeführt werden, daß seine Verwendungsmöglichkeiten
unter Tage stark eingeschränkt wäre. Darüberhinaus muß die Schaufel bei. diesem
Gerät über die hintere Oberkante des Behälters herumgeschwenkt werden, was einen
erheblichen Bedarf an freier Streckenhöhe verlangt.
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Es ist weiterhin'ein als Muldenkipper ausgeführtes Mehrzweckfahrzeug
bekannt, das zur Vergrößerung seiner Geländegängigkeit aus einem Motor-Fahrerteil
und einem Behälterteil besteht, die beide durch ein Gelenkglied schwenkbar miteinander
verbunden sind. Eine Selbstladevorrichtung fehlt, so daß auch dieses Fahrzeug den
oben gestellten Bedingungen nich# gerecht werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen von nur einer Person zu bedienenden,
wendigen und robusten selbstladenden Motorkipper zu schaffen, dessen geringe Arbeitshöhe
seine Verwendung auch
in engen untertägigen Räumen ermöglicht und
bei dem die durch Anstoßen leicht zu beschädigenden Teile geschützt angeordnet sind.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das ChassLs
in an sich bekannter Weise aus einem Motorteil und einem Behälterteil besteht, welche
durch eine Gelenkverbindung miteinander verbunden sind und daß die Schaufel an am
Kippende des Behälters drehbar gelagerten Schwenkärmen geführt ist.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, da ß der Behälter am Kippende seitlich nach innen eingezogen ist und hier die
Schwenkarme sowie die zur Steuerung der Schaufelbewegung notwendigen Lenkarme und
Hydraulikzylinder derart untergebracht sind, daß sie seitlich nach aussen nicht
über die Räder des Fahrzeuges hervorstehen. Darüberhinaus zeichnet sich der erfindungsgemässe
selbstladende Motorkipper dadurch aus, daß die der Schaukelbetätigung dienenden
Hydrauli4zylinder an eine gemeinsame Druckleitung mit Regelorganen angeschlossen
sind und mit im Verhältnis zur aufzuwendenden Kraft unterschiedlichen Durchmessern
ausgelegt sind, so daß sie nacheinander ansprechen.
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Unter Einbeziehung der Zeichnung wird im folgenden ein Ausführungsbeispiel.
der Erfindung genauer erläutert. Es zeigen: Fig. 1 den Motorkipper in der Seitenansicht,
Fig. 2 den Motorkipper mit der am Boden liegenden Schaufel, Fig. 3 den Motorkipper
mit erhobender Schaufel, Fig. 4 den Motorkipper im: Grubenprofil
,Fig.
5 eine andere Darstellung des Motorkippers im Gruben-Profil , Fig. 6 den Grubenkipper
nach Fig. 1 mit schräg erhobener ' Schaufel, Fig. 7 den'Grubenkipper, in einem Kurvenprofil
arbeitend, Fig. 8 den Grubenkipper auf unebener Fahrbahn.
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Gemäß Fig. 1 besteht das Kipperfahrzeug aus einer Motoreinheit und
einer Behältereinheit. Dabei ist die Schaufel 11 in der Stellung dargestellt, die
sie einnimmt, wenn sie ihren Inhalt in den,Behälter entleert, während die Schaufel
11 in strichpunktierten Linien dargestellt wird, wenn sie in der Grabstellung sich
befindet oder- in einer anderen Stellung während des Ladekreislaufes.
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Der selbstladende Kipper besteht aus einer zweirädrigen Motoreinheit
1 mit zwei Zugrädern 2 und 3 und einem Rahmen, der vorzugsweise eine Dieselmaschine
trägt und eine oder mehrere hydraulische von der Dieselmaschine angetriebene Pumpen.
Der Rahmenteil der Motoreinheit ist drehbar mit der Behältereinheit S durch ein
Gelenk verbunden, das einen senkrechten Zapfen 4 trägt. Der Rahmen der Behältereinheit
ist mit 48 bezeichnet und trägt einen Behälter 6, der auf Drehzapfen-7 drehbar befestigt
ist, und-zwar auf dem Kippende, wodurch der Behälter zum Kippende hin gedreht werden
kann,. und zu dem Zwecke, das Material in eine geeignete Grubentasche, einen Schienenwagen
oder andere Behälter zu entleeren: Der Rahmenteil 48 wird durch zwei Zugräder 8
und 9 bewegt, die durch entsprechende Lager im Rahmen 48 gelagert sind. Die Kupplung,
welche die Behältereinheit 5 und die
Motoreinheit 1 verbindet, und
die den senkrechten Zapfen 4 enthält, enthält weiter den Zapfen 10, der es erlaubt,
daß die Behältereinheit 5 und die Motoreinheit 1 gegeneinander verdreht werden können,
und zwar um einen Winkel von etwa 90, wie dies in Fig. 8 angedeutet ist. Die Verbindung
durch die Zapfen 4 und 10 überträgt ein Teil des Behälterladungsgewichtes auf die
Motoreinheit 1, so daß eine gewisse gleichmässige Gewichtsverteilung auf die vier
Zugräder 2, 3, 8 und 9 erfolgt. Der Behälter 6 ist aus der'fransportstellung, die
in Fig. 1 dargestellt ist, schwingbar in eine Kippstellung gemäß Fig. 6, in welcher
der Behälter entleert wird. Zum Laden des Behälters 6 dient eine Ladeschaufel am
Kippende des Behälters.
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Die Schaufel ist versehen mit einer Armkonstruktion, die zwei mit
der Schaufel 11 fest verbundene Arme 12 aufweist, die ihrerseits drehbar auf Drehzapfen
13 gelagert sind. Ferner enthält die Armkonstruktion ein Paar Lenker 14, die an
einem Ende in vom Behälter 6 getragenen Drehzapfen 15 drehbar sind. Der Behälter
6 ist hier nach innen eingezogen, um die Arme und Lenker aufzunehmen. Die Schaufelarme
12 tragen weiterhin ein zweites Lenkerpaar 16, die ihrerseits an einem Ende drehbar
befestigt sind auf Drehzapfen 17 auf den Schaufelarmen 12, während sie am anderen
Ende drehbar durch Drehbolzen 18 mit einem dritten Paar von Lenkern 19 verbunden
sind, die ihrerseits wiederum auf Lagerzapfen 20 drehbar befestigt sind, die von
dem ersten Lenkerpaar 14 getragen werden. Doppelt wirkende hydraulische Zylinder
21 mit zugehörigen Kolben und Kolbenstangen 22 sind in Lagerzapfen 23 des Behälterrahmens
48 gelagert und ferner auf den Lagerzapfen 20 auf den Lenkern 14, so daß die Lenker
14 nach oben stehen, sobald die hydraulischen Zylinder 21, 22 sich ausdehnen. Die
freien Enden der Lenker 14 sind drehbar verbunden durch hydraulische Zylinder 24
und deren Stangen 25 mit den Drehzapfen 18, wobei die hydraulischen Zylinder 24,
25 in Drehlagern 26 auf den
Hebeln 46 befestigt sind. Der Drehzapfen
18 verbindet die Lenker 16 und 19Bei Ausdehnung der hydraulischen Zylinder @24,
25 schwingt die Schaufel 11 aus der Grabestellung in Fig. 2 in die Mittelstellung
nach Fig. 3.
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Der ChassLsrahmen 48 der Behältereinheit 5 trägt ferner doppelt wirkende
hydr4ulische Zylinder 27 mit Kolben und Kolbenstangen 28, die ihrerseits schwingbar
auf Schwinglagern 29 des Chasi.e.-rahmens 48'angeordnet sind und mit dem Behälter
6-durch Drehzapfen 30 drehbar verbunden sind. Die Drehzapfen 29 werden durch Augen
31 getragen, die an dem Behälterrahmen 48 vorgesehen sind.
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Zur Bewegung des Fahrzeuges wird die Behältereinheit 5 mit der Motoreinheit
mit Hilfe von einem Paar doppelt wirkenden Zylindern 32, 33 (Fig. 7) verbunden.
Zugehörige Kolben und Kolbenstangen 34, 35sind bei: 37 an die Behältereinheit angeschlossen,
während die Zylinder 32, 33 selbst bei 36 drehbar an der Motoreinheit befestigt
sind. Die Steuerung des Fahrzeuges in eine Richtung wird dadurch erreicht, daß Drucköl
auf eine Seite des Zylinders 32 und auf die entgegengesetzte Seite des Zylinders
33 äuf"die in den Zylindern angeordneten Kolben geführt wird,. Die Bewegung des
Fahrzeuges in umgekehrter Richtung erfolgt durch Drucköl zufuhr zu den entsprechend
entgegengesetzten *Enden der Zylinder. Gleichzeitig werden hierbei die druckölfreien
Seiten der Zylinder mit der Ölrückleitung verbunden. Die Motoreinheit 1 ist mit
einem Bedienungsraum 38 (Fig. 7) versehen, in dem sich einSitz 39 und ein Lenkrad
40 für die Bedienung der nicht gezeichneten Ventile für die Steuerung des Drückölflusses
zu den Zylindern 32, 33 bzw. zu deren Entlastung befinden.
In Fig.2
ist die Schaufel 11 in der Geradestellung gezeigt, wobei die Zylinder 21 und 24
vollständig eingezogen sind und die Lenker 16 und 19, die in Fig.2 gezeigte Stellung
einnehmen, Die Füllung der Schaufeln wird durch Bewegung des Fahrzeugs in den Materialhaufen,
z:B. gesprengte Felsbrocken, erreicht. Darauf wird die Schaufel aus der Stellung
in Fig.2 in die in Fig.3 gezeigte Stellung angehoben, und zwar durch Zuleitung von
Drucköl zu@den hydraulischen Zylindern 24, so daß diese auf ihre volle Länge sich
ausdehnen (Fig.3). Da die Zylinder 24 einen größeren Durchmesser besitzen als die
Zylinder 21, wird diese Bewegung automatisch ausgelöst, wenn hydraulischer Druck
(Drucköl) beiden Zylindern zugeführt wird. Wenn also der Zylinder 24 in seiner gesamten
Länge ausgefahren wird, dann werden die Lenker 14 noch in den in den Fig. 2 und
3 gezeigten Stellungen verbleiben, während die Schaufel. 11 auf die Zwischenstellung
gemäß Fig:3 angehoben wird.
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In dieser Stellung also befindet sich die Öffnung der Schaufel oben.
Die beladene Schaufel wird dann in die Entladestellung dadurch eingeschwenkt, daß
Drucköl zu den Zylindern 21 eingeführt wird-und die Ausdehnung dieses Zylinders
die Schaufel in die Abkippstellung bringt, die in Fig.1 in voll ausgezogenen Linien
dargestellt ist. In dieser Stellung, entleert die Schaufel 11 in den Behälter 6,und
durch Schwingen der Schaufel mehr oder weniger oberhalb des Behälters 6 kann der
Bedienungsmann den lmüllungsgrad im Behälter 6 beeinflussen.
Die
Bewegung der Schaufeln wird kontrolliert durch Hebel 41,42 (Fig.7), die die Druckölzufuhr
der Zylinder 21, 24 bzwderen Entlastung steuern. Daneben liegt der Hebel 43, der
die Zufuhr und Entleerung des Zylinders 27 kontrolliert, so daß durch Betätigung
des Hebels 43 der Bedienungsmann den Behälter 6 in die Kippstellung nach Fig.6 kippen
kann . In dieser Zage bleibt die Schaufel 11 nach oben geschwungen, so daß die Entleerung
des Behälters 6 zwischen den Armen 14 unterhalb der Schaufel 11 erfolgen kann, wie
in Fig.6 gezeigt ist. In,Fig.7 bedeuten ferner 44 ein Instrumentenbrett, 45 den
Starterknopf für die Dieselmaschine und 46 und 47 Hebel zur Kontrolle eines Übertragungswählers
und eines Differentialventils. Mit 49, 50 sind der innere und der äußere Krümmungsradius
der-engsten zu durchfahrenden Kurve bezeichnet.
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In Fig.7 ist das Steuerrad 40 und der Bedienungssitz 39 in einer Stellung
gezeigt, wenn das Fahrzeug bereit ist zum Transport, d.h. wenn das Fahrzeug aus
der Beladezone in eine Entladezone zu fahren bereitsteht. Für die Ladearbeit werden
der Bedienungssitz 39 und das Steuerrad 40 herumgedreht, so daB der Bedienungsmann
den Behälter 6 vor sich sieht. Diese Anordnung wird in einer besonderen Anmeldung
dargestellt.
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Das beschriebene Fahrzeug hat Vierradantrieb. Die hydraulishhe Flüssigkeit
für die hydraulischen Notore, welche die Räder antreiben, und. zur Betätigung der
verschiedenen hydraulischen Zylinder wird geliefert durch besondere Pumpen, die
von der Dieselmaschine angetrieben werden. Druckflüssigkeit für die hydraulischen
Motoren, welche die Räder antreiben, und die hydraulischen Zylinder wird geliefert
durch getrennte Pumpen 51, 52, die von der Dieselmaschine 65 der Motoreinheit 1
geliefert wird. Die hydraulischen Pumpen, welche die
Motorräder
beliefern, haben zweckmäßig variable Kapazität und Rückwärtsrichtung der Flüssigkeit,
während die hydraulischen Pumpen,die Druckflüssigkeit zu den hydraulischen Zylindern
liefern,als Getriebepumpen ausgebildet sein können mit fester Kapazität bei einer
bestimmten Umdrehungszahl. Die hydraulischen Radmotoren 55; 62 sind hydraulische
Motoren üblicher Bauart, die entweder vorwärts oder rückwärts laufen, je nachdem
die Druckflüssigkeit den Motoren zugeliefert wird. Es können Flügelrad- oder Kapselpumpen
sein. Zwei Motore sind vorgesehen, um die Zugräder 2,3,8,9 anzutreiben und jeder
der Motore treibt die zugehörigen Räder durch eine Zahnradübersetzung an: Wie bereits
erwähnt, ist ein Paar von hydraulischen Motoren 55, 57; 56,58; 59,61;
60,62
vorgesehen und direkt zu den zugehörigen Rädern verbunden durch'Zahnradübersetzungen,
die in den ü'bersetzungsgehäusen 67, 68, 69 und 70 untergebracht sind: Der Motor
6'5 kann vorzugsweise .eine Dieselmaschine sein, aber auch ein Elektromotor oder
ein Druckluftmotor. Wenn es gewünscht ist, das Fahrzeug mit voller Geschwindigkeit
laufen zu lassen, dann wird die volle Kapazität der hydraulischen Pumpen auf je
ein Rad übertragen, während bei langsamem Gang mit großer Zugkraft die hydraulische
Flüssigkeit von den Pumpen auf 'zwei Zugräder geliefert wird, die parallel zueinander
arbeiten. Zum Umschalten des Betriebes auf die-eine oder andere Geschwindigkeit
dient der Schalthebel 46.
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Diese Anordnung 'ist an sich bekannt und bedarf keiner besonderen
Beschreibung. Das Differentialventil 47 bewirkt, daß die
glü®sigkelt der linken Seite der Motore zugeführte Flüssigkeit |
getrennt wird von der den auf der rechten Seite befindlichen Rädern zugeführten
Flüssigkeit, wodurch hydraulisch eine Sperrwirkung hervorgerufen wird.