DE1499624C3 - Vorrichtung zur Hochgeschwindigkeitsspeicherung mit sehr hoher Speicherdichte und zur Abtastung der Speicherdaten - Google Patents
Vorrichtung zur Hochgeschwindigkeitsspeicherung mit sehr hoher Speicherdichte und zur Abtastung der SpeicherdatenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Hochgeschwindigkeitsspeicherung mit sehr hoher
Speicherdichte und zur Abtastung der Speicherdaten unter Verwendung eines im Wege eines Energiestrahls
liegenden Aufzeichnungsträgers, mit Fokussieranordnungen für den Energiestrahl, wobei der Energiestrahl
in Abhängigkeit von der aufzuzeichnenden Information eine gegebenenfalls auf dem Schichtträger aufgebrachte
Speicherschicht an den vom Stahl getroffenen Stellen auflöst.
Eine solche Vorrichtung ist als älteres Recht bekannt aus der DT-AS 12 77 344. Bei dieser bekannten Vor-.
richtung ist ein Schichtträger aus einem sehr hochschmelzenden Material mit hohem Reflexionsvermögen
vorgesehen, der bevorzugt eine polierte Oberfläche aufweist und auf welchem sich ein niedrigschmelzendes
Material als Speicherschicht befindet. Zum Aufzeichnen einer Information wird auf die auf dem Träger
befindliche Speicherschicht ein Energiestrahl, nämlich ein Lichtstrahl gerichtet, der in Abhängigkeit zur aufzuzeichnenden
Information abgelenkt und derart in seiner Strahlbreite und gegebenenfalls in seiner Intensität
geändert wird, daß der Schichttträger an den vom Energiestrahl getroffenen Stellen völlig freigelegt wird.
Das bedeutet mit anderen Worten, daß die Information in der sich ändernden Breite der Informationsritzung
der Speicherschicht liegt, indem eben die Strahlbreite in Abhängigkeit zur aufzuzeichnenden Information moduliert
wird. Die Aufzeichnung erfolgt in analoger Form, wie auch nicht anders möglich, und die Abtastung
erfolgt dadurch, daß ein Lichtstrahl auf die Informationsritzung oder genauer gesagt, auf den hochpolierten,
freigelegten Schichtträger geworfen wird, der dann je nach Breite der Ritzspur mehr oder weniger
Licht reflektiert. Das reflektierte Licht wird dann integral von einer Photozelle aufgefangen und ein Photozellenstrom
entsprechend der Spaltbreitenmodulation der Informationsritzung abgegeben.
Nachteilig ist hierbei, daß die Speicherschicht notwendigerweise aus einem relativ weichen, thermoplastischen
Material besteht, beispielsweise Paraffin, was die Langzeitlagerung der Information beeinträchtigen
könnte; außerdem ist wegen der Amplitudenmodulation und des sehr breiten, modulierten Energiestrahls
nur eine geringe Speicherdichte pro Flächeneinheit des Informationsträgers erzielbar.
Praktisch identisch mit dieser bekannten Vorrichtung ist ein thermoplastisches Speicherelement, das mittels
eines Elektronenstrahls zur Aufzeichnung oder Wiedergabe von Signalinformationen abgetastet wird,
und welches bekannt ist aus der DT-AS 11 84 802. Unterschiedlich zur soeben genannten Vorrichtung nach
der DT-AS 12 77 344 ist lediglich, daß hier die Informationsritzung auch noch als Höhenmodulation durchgeführt
wird, d. h. zur ausschließlich analogen Speicherung wird die aus thermoplastischem Material bestehende
Speicherschicht mehr oder weniger stark in ih-
rer Tiefe beeinflußt, so daß sich zur Bildung der Aufzeichnung eine Reihe von Hügeln und Tälern ergibt.
Als wesentlich wird bei diesem System die Anordnung einer außerordentlich dünnen, vorzugsweise aufgedampften
Metallschicht auf der Speicherschicht angesehen, da es auf diese Weise gelingt, eine Ablenkung
des aufzeichnenden Elektronenstrahls durch Oberflächenladungen zu verhindern.
Schließlich ist aus der GB-PS 6 85 758 noch eine Vorrichtung zur analogen Speicherung von Daten bekanntgeworden,
bei welcher auf den Aufzeichnungsträger eine amplitudenmodulierte Spur gelegt wird. Dies geschieht
dadurch, daß auf eine vorgewärmte Wachsoberfläche ein Strahl infraroter Energie geworfen und
diese daher geschmolzen wird. Im Grunde handelt es sich hier um einen üblichen Lichtschrieb, wobei lediglich
ein Infrarotstrahl und eine hierauf empfindlich reagierende Wachsschicht verwendet wird. Wegen des beträchtlichen
Durchmessers des in sämtlichen bekannten Anordnungen verwendeten Energiestrahls, ist die Erzielung
einer an den heutigen Ansprüchen orientierten Speicherdichte nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Hochgeschwindigkeitsspeicherung und
Auslegung der Speicherdaten zu schaffen, die über eine extrem hohe Speicherkapazität pro Flächeneinheit des
verwendeten Speichermaterials verfügt und eine Langzeitlagerung der gespeicherten Informationen erlaubt,
ohne daß es zu einer Verschlechterung oder Veränderung kommt; gleichzeitig soll die vorliegende Erfindung
die Auslesung der gespeicherten Daten beträchtlich vereinfachen.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von der eingangs genannten Vorrichtung und besteht
erfindungsgemäß darin, daß zur Aufzeichnung der eine Dicke von 1 bis 5 Micron aufweisende Energiestrahl in
seiner Energiedichte so bemessen ist, daß diskrete Löcher in binärer Codierung in die Speicherschicht gebohrt
werden und daß zur Abtastung ein die physikalischen Eigenschaften der Speicherschicht nicht verändernder
Energiestrahl geringerer Energie vorgesehen ist, wobei dem Strahl geringerer Energie ein Sensor
und den Sensor steuernde Regelorgane zur Anzeige von Veränderungen in der Speicherschicht zugeordnet
sind.
Die vorliegende Erfindung erleichtert die Hochgeschwindigkeitsspeicherung
von Daten mit hoher Speicherdichte und ihre Auslesung beträchtlich, denn durch die binäre Codierung, bei welcher Teilbereiche
des Aufzeichnungsträgers körperlich physikalisch entfernt werden, so daß in diesem Löcher entstehen, gelingt
die Speicherung von praktisch nicht mehr zerstörbaren Informationen, außerdem erfolgt die Erzeugung
der Löcher in der Speicherschicht mit Hilfe eines eine so geringe Dicke aufweisenden Energiestrahls, daß mit
hoher Packungsdichte gespeichert werden kann.
Besonders vorteilhaft ist auch, daß zum Auslesen oder Abtasten der gewonnenen Speicherdaten praktisch
der gleiche Energiestrahl, lediglich in entsprechend abgeschwächter Form verwendet werden kann,
wobei dann der Energiestrahl durch die Löcher in der Speicherschicht unmittelbar auf den sich unterhalb der
Speicherschicht befindenden und die ausgelesenen Daten erfassenden und weiterverarbeitenden Sensor fällt.
Die Aufzeichnungs-, Zugriffs- und Lesezeiten sind bei vorliegender Erfindung extrem kurz und durch die
nicht mehr veränderbare, physikalische Beeinflussung der Speicherschicht, die im übrigen bevorzugt ein metallischer
Film ist, ist, wie schon erwähnt, eine praktisch unendlich lange Aufbewahrung der gespeicherten Daten
möglich.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und in diesen niedergelegt.
Im folgenden werden Aufbau und Wirkungsweise von Ausführungsbeispielen vorliegender Erfindung an
Hand der Figuren im einzelnen näher erläutert. Dabei zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung mit einer dünnen,
filmähnlichen Karte und einem Strahl hoher Energie im Vakuum,
F i g. 2 einen Schnitt durch ein der F i g. 1 ähnliches Ausführungsbeispiel mit einem Bandspeicher,
F i g. 3 einen Schnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem sich der Aufzeichnungsträger außerhalb
der Elektronenquelle befindet,
F i g. 4 einen Schnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem ein erster Energiestrahl zur Aufzeichnung
und ein Elektronenstrahl niederer Energie zum Lesen verwendet wird,
F i g. 5 einen Schnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel und
F i g. 6 eine perspektivische Ansicht eines Aufzeichnungsträgers, wie er bei der Ausführungsform der
F i g. 5 verwendet wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1 ist eine Glockenkammer 10 mit einer abnehmbaren, jedoch
dicht anliegenden Bodenplatte 12 vorgesehen, so daß die Glockenkammer 10 evakuiert werden kann. An sie
ist eine Vakuumquelle 14 bei 13 angeschlossen. Eine Elektronenquelle 16 kann sowohl Elektronen hoher als
auch niederer Energie emittieren und weist außerdem geeignete Elemente zur Kontrolle und zur Ausbildung
eines Elektronenstrahles auf, beispielsweise Ablenk- und Fokussierplatten, Spulen u.dgl., die nicht dargestellt
sind, da sie bei Elektronenmikroskopen sowie bei Vorrichtungen zum elektronischen Bohren u. dgl. üblich
und bekannt sind; mit 18 ist eine Elektronenstrahlsteuerung bezeichnet. Als Aufzeichnungsträger 20 ist in
Form eines Filmspeicherelements eine Karte mit ungefähr 5 cm Länge dargestellt; ein Empfänger in Form
eines Sensors 22 sowie eine die Daten ausgebende und den Sensor steuernde Vorrichtung 24 vervollständigen
die Einrichtung.
Die Wirkungsweise des geschilderten Systems ist derart, daß die Strahlungsquelle hoher Energie mit Hilfe
der nicht dargestellten Elemente einen fokussierten und beschleunigten Elektronenstrahl geringen Querschnitts
und hoher Energie abgibt, der auf den Aufzeichnungsträger 20 gerichtet ist und auf diesen auftrifft.
Die Elektronenstrahlsteuerung 18 führt in der geeigneten Reihenfolge den Elektronenstrahl auf die gewünschten
Teilstücke des Aufzeichnungsträgers 20, und der Elektronenstrahl hoher Energie bohrt in dieses kartenförmige,
dünne Filmspeicherelement ein Loch. Entsprechend der auf dem Aufzeichnungsträger oder der
Speicherschicht zu speichernden Information wird eine Folge von Löchern aufgezeichnet.
Zum Lesen der gespeicherten Informationen wird die Beschleunigungsspannung für den Elektronenstrahl
herabgesetzt, so daß Elektronen verhältnismäßig niedriger Energie emittiert und zu einem ebensolchen dünnen
Strahl fokussiert werden. Dann tastet dieser Strahl über das kartenförmige Filmspeicherelement, und zwar
im selben Muster wie bei der Aufzeichnung, und immer dort, wo beim Aufzeichnen ein Loch gebohrt worden
war, treffen die Elektronen niederer Energie auf den Sensor 22 auf, so daß mittels der Ausgabevorrichtung
24 eine Anzeige erfolgt. Diese kar.n dann in bekannter Weise weiter verwendet werden.
Die Elektronenquelle 16 kann von jedem konventionellen Typ sein, beispielsweise kann es eine üblicherweise
bei Kathodenstrahlröhren verwendete Elektronenquelle sein. Die der Strahlbildung dienenden Bauelemente
sowie deren zugehörige Schaltung können von der Art sein, wie sie bei Elektronenmikroskopen
bekannt sind, wobei die üblichen Prinzipien der Elektronenoptik ebenso angewandt werden können. Die
nicht dargestellte Dichtung zwischen der Bodenplatte 12 und der Glockenkammer 10 ist so ausgebildet, daß
ein Vakuum in der Größenordnung zwischen 10-4 und 10~7 mm Hg mittels einer üblichen Vakuumpumpe aufrechterhalten
werden kann. Die Glockenkammer 10 kann aber auch mit einem inerten Gas gefüllt werden,
wenn dies bei einigen Anwendungen wünschenswert ist. Der kartenförmige Aufzeichnungsträger 20 ist ein
dünner Metallfilm, beispielsweise aus Stahl, Aluminium oder einer Legierung mit geeignet niederer Wärmeleitfähigkeit
und einem niederen Temperatürausdehnungskoeffizienten. Die Dicke des Filmspeicherelementes,
das normalerweise selbsttragend ist, kann zwischen 0,025 und 0,125 mm betragen. Die genaue Dicke hängt
von den Teilchen oder der Strahlung ab, die zum Bohren der Löcher benutzt werden, da das Filmspeicherelement
dick genug sein muß, um den Strahl oder die Strahlung zu bremsen oder zu absorbieren, damit überhaupt
eine Bearbeitung des Werkstoffes stattfindet. Der Empfänger oder Sensor 22 kann eine Sekundäremissionsvorrichtung,
wie ein Elektronenmultiplier sein, der selbst das Auftreffen einiger weniger Elektronen
noch anzeigt. Die Elektronenstrahlsteuerung 18 und die Ausgabevorrichtung 24 enthalten die Schaltungen
zum Abtasten, Ablenken und Steuern des Elektronenstrahls.
Bei dem in F i g. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der die Form eines kartenförmigen Filmspeicherelements
aufweisende Aufzeichnungsträger 20 durch ein Speicherband ersetzt. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist ein endloses Band 20' über Walzen 26, 28 und 30 geführt, und es wird durch einen nicht dargestellten üblichen
Antrieb angetrieben. Das Band kann aus einem geeigneten Kunststoff wie durchsichtiger Polyester
sein und trägt einen dünnen metallischen Film, dessen Dicke in der Größenordnung eines Mikrons liegt. Die
Elektronen hoher Energie der Elektronenquelle 16 bohren dann Löcher in den metallischen Film, die später
durch den Sensor 22 mit Hilfe eines Elektronenstrahles niederer Energie abgetastet werden.
Bei einem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 3 ist eine Lenard-Röhre verwendet worden. Diese Röhre gleicht
einer üblichen Kathodenstrahlröhre mit einer Elektronenquelle 16', die zur Aufrechterhaltung eines Vakuums
in der Röhre eingeschmolzen ist. An der Stirnplatte der Röhre ist ein Fenster 34 vorgesehen, das jedoch dünn
genug sein muß, um einen Durchgang von Elektronenzuzulassen. Andererseits muß es so dick sein, daß das
notwendige Vakuum innerhalb der Röhre aufrechterhalten wird. Ein geeignetes Material für ein derartiges
Fenster ist beispielsweise Titan. Wenn die Elektronen des Elektronenstrahls eine genügende Geschwindigkeit
aufweisen, so ist die Schwächung des Elektronenstrahls durch das Fenster 34 vernachlässigbar und das Band 20'
kann ebenso wie der kartenförmige Aufzeichnungsträger 20 durchbohrt werden.
Die Steuerung dieser Einrichtung gleicht derjenigen des in F i g. 1 dargestellten Ausführungsbeispiels und
auch die Wirkungsweise ist weitgehend die gleiche. Es kann jedoch bei diesem Ausführungsbeispiel erwünscht
sein, zum Abtasten des Speicherelementes eine besondere Elektronenquelle zu benutzen.
Bei dem in F i g. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird eine abgewandelte Glockenkammer
10' verwendet. Eine Strahlungsquelle 36, beispielsweise eine Röntgenstrahlquelle, wird dazu verwendet,
Informationen auf einen Bandspeicher 20" an der Stelle 38 aufzuzeichnen. Der Bandspeicher 20" ist über Walzen
26', 28' und 30' geführt, die in üblicher Weise angetrieben sind. Mit Hilfe einer Vakuumquelle 14' wird ein
geeignetes Vakuum innerhalb der Glockenkammer aufrechterhalten. In einem anderen Teil dieser Glockenkammer
ist eine Elektronenquelle 16" niederer Energie vorgesehen, und mit ihr fluchtet ein Empfänger oder
Sensor 22". Die bei 38 aufgebrachte Information kann daher bei 40 durch den Elektronenstrahl niederer Energie
und den Empfänger 22" gelesen werden. Geeignete Steuerschaltungen bekannter Art sind bei 18", 24" und
42 vorgesehen.
Die zur zeit bekannten Elektronenstrahl-, Schneid- und Bohrgeräte oder Vorrichtungen auf der Basis des
Elektronenmikroskopprinzips, die als Quelle für den dünnen Hochgeschwindigkeitselektronenstrom verwendet
werden können, sind in der Lage, in einen Film mit 3 bis 10 Mikron Dicke ein Loch mit einem Durchmesser
in der Größenordnung zwischen 1 und 5 Mikron zu bohren, und zwar mit einer Toleranz von
±50%. Diese Löcher können in Zeiten der Größenordnung von Mikronsekunden gebohrt und im Abstand
von ungefähr einem Lochdurchmesser gebildet werden.
Auf diese Weise kann eine Speicherdichte von 10 · 107 Bits pro 6,4 cm2 erzielt werden; außerdem beträgt
bei Verwendung eines Speichermediums in Form einer Karte oder einer Platte die Zugriffszeit 0,01 bis
1,0 Mikronsekunden.
Das in den F i g. 5 und 6 dargestellte Ausführungsbeispiel weist als A einen Scheibenstapel 44 auf, der als
Speichermedium dient. Scheiben 46, 48, 50 und 52 sind drehbar auf einer Welle 53 gelagert und mit radialen
Schlitzen 54, 56, 58 und 60 versehen. Die Scheiben 46 bis 52 sind so miteinander verbunden, daß wenn die
Scheibe 48 mit einer Aufzeichnung versehen oder gelesen werden soll, die Scheibe so angeordnet ist, daß der
Strahl durch den Schlitz 54 hindurchtritt. Die anderen Scheiben können in ähnlicher Weise erreicht werden,
so daß die Gesamtspeicherkapazität und die Zugriffszeiten erheblich verbessert werden, da gleichzeitig jeweils
nur eine einzige Scheibe verwendet wird.
Zusätzlich zu den angeführten Ausführungsbeispielen können auch die Strahlungen von Masern und Lasern
zum Aufzeichnen benutzt werden. Bei jeder besonderen Einrichtung kann die Auswahl der Teilchenstrahl-
oder Strahlungsquelle danach ausgesucht werden, welches besondere Speichermaterial für welchen
Zweck benutzt wird, da die Anforderungen an die Speicherdichte und Zugriffszeit die Art des Speichermediums
bestimmen. Wird ein Speicher gefordert, der auch gelöscht werden kann, so ist Speichermaterial erforderlich,
dessen Veränderungen wieder rückgängig gemacht werden können.
Zum Lesen können an Stelle von Elektronen niederer Energie auch Röntgenstrahlen zusammen mit
Strahlungsanzeigern verwendet werden, obwohl dadurch der Lesevorgang etwas verlangsamt wird. Ein
Lichtstrahl oder ein besonderer Elektronenstrahl niederer EnergieTder die Oberfläche des Speichermediums
nicht verändert, kann mit geeigneten fotoleitenden oder Sekundäremissions-Empfängern kombiniert werden,
um eine von der Aufzeichnung unabhängige Lesevorrichtung zu schaffen. Auch können Sekundärstrahlung,
Reflexion, Streuung und Interferenzerscheinungen zum Lesen einer Aufzeichnung verwendet.werden,
die durch einen Teilchenstrahl hoher Energie erzeugt worden ist.
Als Empfänger können an Stelle der gezeigten Ausführungsbeispiele unter anderem auch verhältnismäßig
große Oberflächen oder eine Reihe schmaler Detektorelemente wie z. B. schmale Elektronenmultiplier verwendet
werden, die in einem geeigneten Muster angeordnet werden können, um den Code der gespeicherten
Informationen zu lesen.
Als Empfänger kann aber auch eine Kapazität, eine magnetische Vorrichtung oder ein Mikroanalysator
verwendet werden.
Wenn man denselben Elektronenstrahl zunächst mit hoher Elektronenenergie und dann mit niedriger Elektronenenergie
zum Lesen benutzt, wobei im letzteren Fall das Speichermedium nicht verändert werden darf,
so kann dieselbe Einrichtung sowohl zum Aufzeichnen als auch zum Lesen verwendet werden, wodurch zahlreiche
Probleme bezüglich der Strahlablenkungen gelöst werden können. Auf diese Weise wird eine noch
größere Speicherdichte und infolgedessen eine größere Speicherkapazität als bei der Verwendung unabhängiger
Lesestrahlen erzielt.
Das Speichermedium, das beispielsweise als dünner metallischer Film in Form einer Karte oder eines Bandes
beschrieben wurde, kann aber aus jedem Werkstoff bestehen, der örtlich nach Wahl zumindest für längere
Zeiten in einer seiner physikalischen Eigenschaften durch einen dünnen Teilchenstrahl oder eine gebündelte
Strahlung verändert werden kann.
Zusätzlich zu Stahl, Aluminium und geeigneten Legierungen können Halbleitermaterialien wie Germanium
und Silizium als Filme verwendet werden. Die Dikke dieser Filme hängt vom verwendeten Strahl ab, ferner
davon, ob sie selbsttragend sein müssen und von anderen Parametern des Systems. Die Dicke kann zwischen
wenigen und einigen hundertstel Millimetern lie- · gen.
Die Fortbewegung des Speichermediums kann durch bekannte geeignete Antriebsmechanismen wie Bandantriebe von Tonbandgeräten oder den Vortriebsmechanismen
von Lochkartenmaschinen bewirkt werden. In den F i g. 1 bis 4 wurde der Antrieb der Deutlichkeit
halber weggelassen.
Aus den vorstehenden Ausführungen ist ersichtlich, daß durch die Verwendung sehr dünner Strahlen von
Teilchen oder einer Strahlung sowie eines Speichermediums, das schnell und einfach in einer seiner physikalischen
Eigenschaften verändert werden kann, Speicherkapazitäten von ungefähr 109 Bits und mittlere Zugriffszeiten
in der Größenordnung von 10 bis 100 Nano-Sekunden erreicht werden können.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 509 581/142
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Hochgeschwindigkeitsspeicherung mit sehr hoher Speicherdichte und zur Abtastung
der Speicherdaten unter Verwendung eines im Wege eines Energiestrahls liegenden Aufzeichnungsträgers,
mit Fokussieranordnungen für den Energiestrahl, wobei der Energiestrahl in Abhängigkeit
von der aufzuzeichnenden Information eine gegebenenfalls auf einem Schichtträger aufgebrachte
Speicherschicht an den vom Strahl getroffenen Stellen auflöst, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Aufzeichnung der eine Dicke von 1 bis 5 Micron aufweisende Energiestrahl in seiner Energiedichte
so bemessen ist, daß diskrete Löcher in binärer Codierung in die Speicherschicht gebohrt
werden und daß zur Abtastung ein die physikalischen Eigenschaften der Speicherschicht nicht verändernder
Energiestrahl geringerer Energie vorgesehen ist, wobei dem Strahl geringerer Energie ein
Sensor (22) und den Sensor steuernde Regelorgane (24,24', 24") zur Anzeige von Veränderungen in der
Speicherschicht zugeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Speicherschicht ein dünner metallischer Film ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufzeichnungsträger (20)
aus der dünnen metallischen Schicht und einem damit verbundenen, nichtmetallischen dünnen Schichtträger
besteht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufzeichnungsträger
die Form eines Bandes aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der metallische Film eine Dicke zwischen
'/2 und 10 Micron aufweist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als
Energiestrahl zur Aufzeichnung und/oder Abtastung ein Röntgen- oder Elektronenstrahl verwendet
ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß für
den Aufzeichnungs- und Abtaststrahl eine einzige Strahlungsquelle (16, 16') mit einer zugeordneten
Steueranordnung zur Einstellung der Strahlungsenergie vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme der
Strahlungsquelle (16, 16') eine an sich bekannte, evakuierte oder mit einem inerten Gas gefüllte
Kammer (10,32) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufzeichnungsträger (20, 20', 20")
zusammen mit dem zugeordneten Sensor (22, 22', 22") ebenfalls in der Kammer (10) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (32) ein für den
Aufzeichnungs- und Abtaststrahl durchlässiges Fenster (34) aufweist und daß sowohl Aufzeichnungsträger
(20') als auch Sensor (22') außerhalb der Kammer (32) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammer (32) eine Lenard-Kathodenstrahlröhre ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Aufzeichnungsträger übereinander angeordnete
Karten oder Scheiben (46, 48, 50, 52) vorgesehen sind, die jeweils einen Schlitz (54, 56, 58, 60) aufweisen
und so gegeneinander bewegbar sind, daß jeweils die Schlitze auswählbarer Aufzeichnungsträger
miteinander fluchten.
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