DE1494683B - Verfahren zur Herstellung von zu sammengesetzten Polypropylenfasern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von zu sammengesetzten Polypropylenfasern

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DE1494683B
DE1494683B DE1494683B DE 1494683 B DE1494683 B DE 1494683B DE 1494683 B DE1494683 B DE 1494683B
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English (en)
Inventor
Mono Toyohashi Nanbu Toshiyuki Nakamura Hiroyuki Ohtake Nishioka, (Japan)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mitsubishi Rayon Co Ltd
Original Assignee
Mitsubishi Rayon Co Ltd

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Description

1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her- brechungsindex in ganz bestimmter Weise Unterstellung von zusammengesetzten Polypropylenfasern scheiden.
durch Pelletisieren von isotaktischem Polypropylen- Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren
pulver, Erhitzen der erhaltenen Pellets unter Bildung zur Herstellung von zusammengesetzten Polypro-
einer Schmelze, Extrudieren der Schmelze durch 5 pylenfasern durch Pelletisieren von isotaktischem
Düsen, die in exzentrischer Beziehung zueinander Polypropylenpulver, Erhitzen der erhaltenen Pellets
stehen, unter Bildung von zusammengesetzten Fäden, unter Bildung einer Schmelze, Extrudieren der
Aufnahme der Fäden, Verstrecken der Fäden und Schmelze durch Düsen, die in exzentrischer Bezie-
Entspannen der verstreckten Fäden. hung zueinander stehen, unter Bildung von zusam-
Polypropylenfasem besitzen zahlreiche Vorteile, 10 mengesetzten Fäden, Aufnahme der Fäden, Ver-
z. B. ein niedriges spezifisches Gewicht, eine hohe strecken der Fäden und Entspannen der verstreckten
Reißfestigkeit, eine hohe Abriebfestigkeit, eine hohe Fäden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein
Elastizität, ein geringes Kriechen bzw. Fließen, doch Polypropylen mit einer Grenzviskosität von 0,8 bis
sind sie Wolle in bezug auf die Voluminösität unter- 3,5 verwendet wird, wobei wenigstens ein Polymeres
legen. Die ausgezeichnete Voluminösität der Wolle 15 eingesetzt wird, das in der Faserform eine /?-Orien-
beruht auf ihren charakteristischen Kräuselungen. tierung von oberhalb 0,2 aufweist und dessen Grenz-
Es sind daher bereits viele Versuche unternommen viskosität [ri\f mehr als 1,2 beträgt und wobei der
worden, Polypropylenfasern mit wollähnlicher Be- Unterschied des Doppelbrechungsindex von zwei
schaffenheit und hoher Voluminösität durch ein Polymeren mehr als 5 · 10 ~3 und der Unterschied
Kräuseln der Fasern unter Beibehaltung ihrer wohl- 20 der Grenzviskosität weniger als 0,6 im Zustand des
bekannten Vorteile herzustellen. nicht verstreckten Fadens beträgt, wobei die ß-Orien-
Gekräuselte Polypropylenfasern wurden bisher tierung durch das Verhältnis IM/ΙΕ der Beugungs-
nach mechanischen Kräuselungsverfahren hergestellt, intensität bei einem Azimutalwinkel von 80° vom
bei denen man wie bei anderen thermoplastischen Äquator (/M) zur Beugungsintensität am Äquator
Fasern ihre thermoplastischen Eigenschaften aus- 25 (IE) — bezogen auf das Beugungs-Intensitätsmaxi-
nutzte. Da die mechanischen Kräuselungsverfahren mum in der azimutalen Beugungs-Intensitätsvertei-
jedoch verschiedene Nachteile besitzen, ist vor kurzem lungskurve (110), das im Röntgenstrahlungsdiagramm
ein Verfahren entwickelt worden, bei dem man bei 2 Θ = 14° erscheint — ausgedrückt wird,
gekräuselte Fasern in der Weise erhält, daß man in Die dabei erhaltenen nicht verstreckten Fäden
der Spinnstufe Fasern herstellt, die sozusagen eine 30 werden bevorzugt bei einer Temperatur unterhalb
»potentielle« Kräuselung aufweisen, und diese Fasern 80° C verstreckt und anschließend zur Entwicklung
dann in einer Stufe nach dem Verstrecken entspannt. von Kräuselungen entspannt.
Bei diesem Verfahren ist die zur Herstellung gekräu- Bei der genannten /?-Orientierung handelt es sich seiter Fasern bisher erforderliche mechanische Be- um eine Größe, die den Orientierungsgrad der handlungsstufe entbehrlich. Ein solches Verfahren 35 Mikrokristalle in den Fasern angibt. Sie wird ausist beispielsweise in der deutschen Patentschrift gedrückt durch das Verhältnis IM/ΙΕ der Beugungs-1 202 932 beschrieben, bei dem konjugierte Fasern intensität bei einem Azimutalwinkel von 80° vom erhalten werden, in denen die tragende Polymerisat- Äquator (/M) zur Beugungsintensität am Äquator komponente im inneren Teil in Form von helix- {IE), bezogen auf das Beugungsintensitätsminimum artigen Windungen angeordnet ist und die eine 40 in der azimutalen Beugungs-Intensitätsverteilungsbessere Erholung nach der Dehnung zeigen. Diese kurve (110), das im Röntgenstrahlenbeugungsdia-Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß danach gramm bei 2 Θ = 14° erscheint,
hergestellte Polypropylenfasern zwar bei geringer Die Grenzviskosität [rß/ der Polymerisate wird Dehnung ein hohes elastisches »Erholungsvermögen« im Faserzustand, in Tetralin bei einer Temperatur von der Dehnung aufweisen (wenn die Dehnung 45 von 135° C gemessen. Die Doppelbrechung wird mit beispielsweise 5% beträgt, liegt die elastische Erho- Hilfe eines Polarisationsmikroskops gemessen und lung bei 96%), bei starker Dehnung ist das jedoch mit Hilfe der Gleichung R — A[H2-H1) berechnet, nicht der Fall. in der R die Retardation, gefunden aus der Inter-
Vor kurzem wurde nun ein Verfahren zur Her- ferenzfarbe und dem Diagramm der Interferenzfarbe,
stellung von elastischen Polypropylenfasern vorge- 50 d die Dicke der Faser und n2 — nx die Doppelbrechung
schlagen, bei dem die erhaltenen Polypropylenfasern ist. Die Doppelbrechungsdifferenz der beiden PoIy-
selbst im Bereich einer Dehnung von 50 bis 100% merisate in einem zusammengesetzten Faden kann
eine elastische Erholung von mehr als 85% aufweisen. nach dem folgenden Verfahren ermittelt werden:
Man war nun bestrebt, gekräuselte Polypropylen- Im Falle eines Seite-an-Seite-Verbundfadens, wie
fasern mit einer hohen Kräuselungserholung, d. h. 55 er in der Zeichnung dargestellt ist, können die Retar-
hochelastische, gekräuselte Polypropylenfasern, her- dationswerte RA und RB in den A- und B-Teilen
zustellen. unabhängig voneinander in den durch die punk-
Ziel der Erfindung ist es, zusammengesetzte Poly- tierten Linien umschlossenen Zonen der A- und
propylenfasern mit ausgezeichneten Kräuselungs- ß-Teile auf Grund der Interferenzfarbe und des
eigenschaften, d. h. mit einer hohen prozentualen 60 Interferenzdiagramms gemessen werden. Da sowohl
Kräuselung und einer hohen Beibehaltung der Krau- die A- als auch die ß-Teile keinen kreisförmigen
seiung, und einer hohen Elastizität herzustellen. Querschnitt haben, kann die Dicke eines jeden Teiles
Es wurde nun gefunden, daß dieses Ziel dadurch unter Zugrundelegung der Annahme, daß die x-Ko-
erreicht werden kann, daß man zur Herstellung von Ordinate und die y-Koordinate vom Zentrum des
zusammengesetzten Polypropylenfasern Polypropy- 65 Faserquerschnitts ausgehen, durch Messung der
Ienfasern verwendet, die sich in ihren physikalischen x-Koordinaten von Teilen, die Interferenzfarben zei-
Eigenschaften, z. B. hinsichtlich der Grenzviskosität, gen, an beiden A- und ß-Teilen XA und Xn und
der /^-Orientierung und hinsichtlich ihres Doppel- Berechnung von Y4 und Yn aus der Gleichung des
Kreises ermittelt werden. Die Dicken der beiden Teile betragen 2YA und 2YB. Wenn man für IYA dA und für 2 YB dB setzt, kann die Doppelbrechung in beiden A- und ß-Teilen nach den Gleichungen
ΔηΑ = (H2-
= RAjaA
ΔηΒ = (H2-H1)B = RB/dB
berechnet werden. So kann die Doppelbrechungsdifferenz mit Hilfe der folgenden Gleichungen berech- net werden:
A(An) = ΔηΑ -ΔηΒ.
Erfindungsgemäß werden Propylenpolymerisate mit Grenzviskositäten von 0,8 bis 3,5, gemessen im Polymerisatzustand, verwendet. Es können Homopolymerisate des Propylene ohne Zusätze verwendet werden, doch werden im allgemeinen Propylenpolymerisate verwendet, welche die verschiedensten Stabilisatoren, Füllstoffe, Weichmacher, Substanzen, welche die Polymerisatmasse fließfähig machen u. dgl., enthalten.
Als Lichtstabilisatoren sind 2-Hydroxy-4-octoxybenzophenon, Z-Hydroxy^-dodecyloxybenzophenon, 2-[2'-Hydroxy-5'-(l,l,3,3-tetramethylbutyl)-phenyl]-benzotriazol u. dgl. brauchbar.
Als Oxydationsstabilisatoren sind
4,4'-Thiobis-(6-tert.-butyl-m-kresol),
6-(4-Hydroxy-3,5-di-tert.-butylanilino)-
4,4'-dioctyl-l,3,5-triazin,
4,4'-7-Thio-bis-(3-methyl-6-tert.-butylphenol),
2,2'-Thiobis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol),
4-Hydroxy-3-methyl-5-tert.-butylbenzilsulfid,
4,4'-Butylidenbis-(37methyl-6-tert.-butylphenol), 1,1,3-Tris-(2/-methyi-4'-hydroxy-5'-tert.-butyl-
phenol)-butan,
2,6-Di-tert.-butyl-4-octadecyloxycarbonyl-
methylphenol,
6-(4'-Hydroxy-3',5'-di-tert.-butylanilino)-
2,4-dioctylthio-1,3,5-triazin,
2,4-Bis-(4'-hydroxy-3',5'-di-tert.-butylanilino)-
6-octylthio-l,3,5-triazin,
Dioctadecyl-S-methyM-hydroxy-S-tert.-butyl-
benzylphosphonat,
2,6-Bis-(2'-hydroxy-3'-tert.-butyl-5'-methyl-
benzil)-4-methylphenol u. dgl.
30
35
40
45 Als bekannte modifizierte Polymerisatmassen können Propylenpolymerisatmassen, die 1 bis 30% Vinylpyridinpolymerisate oder -mischpolymerisate enthalten; solche, die 1 bis 20% Polyester, wie z. B. Polyäthylenterephthalat, enthalten; solche, die 1 bis 20% eines Metallsalzes eines Alkylesters der Sulfoisophthalsäure enthalten; solche, die mit Vinylpyridin pfropfmischpolymerisiert worden sind; solche, die mit Vinylpyridin und Styrol pfropfmischpolymerisiert worden sind; solche, die mit den verschiedensten Vinylverbindungen pfropfmischpolymerisiert worden sind, und solche verwendet werden, die eine oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel
(R1COOLM1(OR2),,, (R3COO)n,, M2(OH)n
verwendbar.
Als Mittel, die einen synergistischen Effekt auf die Stabilisatoren ausüben, d. h. als sekundäre Oxydationsstabilisatoren, können Trioctadecylphosphit, Didodecyl-S^'-thiodipropiona^Dioctadecyl-S^'-thiodipropionat, Diäthyl-ll,H'-thioundecanat, Tridodecylphosphit, Dodecylsulfid, Octadecylsulfid u. dgl. verwendet werden.
Als Füllstoffe können Siliciumdioxyd und Titandioxyd und als Weichmacher Trikresylphosphat, Dioctylphthalat und -sebacat, Decyldilaurylstearat u. dgl. verwendet werden.
Als Gleitmittel bzw. Mittel, die zur Erzielung einer Fließtätigkeit brauchbar sind, um die Erzeugung der Kräuselungen zu erleichtern, werden höhere Alkohole, Ester von Fettsäuren, Kohlenwasserstoffwachse, Ketone u. dgl. verwendet.
In dem Verfahren der Erfindung werden an Stelle von Propylenhomopolymerisaten vorzugsweise die bekannten modifizierten Propylenpolymerisatmassen verwendet.
enthalten, wobei R1 einen Alkylrest mit 7 bis 29 Kohlenstoffatomen, R2 einen Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, M1 Al, Zn oder Mg, m und η entweder 1 oder 2, m + n stets 2 oder 3, R3 einen Alkylrest mit 7 bis 29 Kohlenstoffatomen, M2 Zn, Al, Sn oder Co, m' 1,2 oder 3 und n' 0,1 oder 2, m' + n' stets 2 oder 3 und R4 einen Alkylrest mit 4 bis 18 Kohlenstoffatomen, X —S—, —SO—, —SO2—, — CH2 — oder — CO —, Y ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxylgruppe, M Ni, Zn, Cu, Co, Pb oder Al, B H2O, NH3, ein aliphatisches oder aromatisches Amin oder eine stickstoffhaltige aromatische heterocyclische Verbindung und n" O, 1 oder 2 bedeutet.
Ebenfalls bevorzugt verwendet werden Propylenpolymerisate, die mit Emulgiermittel enthaltendem Vinylpyridin vermischt sind; solche, die mit Vinylpyridinmischpolymerisaten und Färbehilfsmitteln vermischt sind; solche, die mit Sulfophthalsäurealkylestern vermischt sind; solche, die Polyäthylen und Metallsalze von höheren Fettsäuren oder n-Kohlenwasserstoff mit einem Molekulargewicht von 500 bis 3000 enthalten; solche, die flüssiges Paraffin, Kerosin oder Tetrachloräthan enthalten, und solche, die eine Verbindung der allgemeinen Formel
in der R ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest, einen Alkoxyrest oder einen Acylrest, Y ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxylgruppe, Z — S —, — SO —, -SO2-, -CH2- oder —CO— und M Co, Ni, Zn oder Al bedeutet, allein oder zusammen mit einem Metallalkoholat einer höheren aliphatischen Säure und/oder einem basischen Metallsalz einer höheren Fettsäure enthalten.
Erfindungsgemäß werden zwei Propylenpolymerisate verwendet, die unmittelbar vor dem Verspinnen verschiedene Grenzviskositäten aufweisen. Die Differenz zwischen den Grenzviskositäten der Polymerisate im Faserzustand beträgt weniger als 0,6. Mindestens eines der Polymerisate muß jedoch eine Grenzviskosität [rßf von mindestens 1,2 aufweisen.
Die beiden Propylenpolymerisate werden, um sie zum Schmelzen zu bringen, auf eine Temperatur von 170 bis 3200C erhitzt und zu zusammengesetzten Polypropylenfäden versponnen. Die Erhitzungstemperatur der beiden Polymerisate kann verschieden sein. Dementsprechend kann das Ziel der Erfindung dadurch erreicht werden, daß man
a) zwei Propylenpolymerisate, welche die gleiche Grenzviskosität [^] f und die gleiche Zusammensetzung aufweisen, bei verschiedenen Temperaturen zum Schmelzen erhitzt und zu zusammengesetzten Fäden verspinnt,
b) zwei Propylenpolymerisate verspinnt, welche die gleiche Grenzviskosität, jedoch eine verschiedene Zusammensetzung aufweisen.
Im Hinblick auf die verwendbare Spinnvorrichtung bestehen keine Beschränkungen, und es können übliche Vorrichtungen zur Herstellung von zusammengesetzten Fäden verwendet werden.
Erfindungsgemäß ist es erforderlich, die Fäden so zu verspinnen, daß die beiden Propylenpolymerisate über die gesamte Länge des Fadens verteilt sind. Die Polymerisate können sich entweder Seite an Seite nebeneinander befinden, oder das eine Polymerisat kann den Kern und das andere die Hülle des Fadens bilden. Die Seite-an-Seite-Anordnung wird jedoch wegen der leichten Entwicklung der Kräuselungen bevorzugt. Es ist nicht erforderlich, daß die beiden Polymerisate in einem Mengenverhältnis von 50:50 vorliegen. Es ist vielmehr möglich, das Mengenverhältnis innerhalb des Bereichs von 20 : 80 bis 80:20 zu variieren.
Die ausgepreßten Fäden werden im allgemeinen mit einer Geschwindigkeit von 200 bis 1000 m/Minute aufgenommen, um nicht verstreckte Fäden zu erhalten. Erfindungsgemäß besitzt im Zustand der nicht verstreckten Fäden mindestens eines der Polymerisate eine /^-Orientierung von mehr als 0,2 und eine Grenzviskosität [_η2χ von mehr als 1,2. Daneben ist es erforderlich, die Spinntemperatur, die Kühlbedingungen, die Aufnahmegeschwindigkeit u. dgl. so zu wählen, daß die Doppelbrechungsdifferenz der beiden Polymerisate einen Wert von mehr als 5 · 10 3 und vorzugsweise von mehr als 10 · 10~3 annimmt. Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind, können keine zusammengesetzten Polypropylenfasern mit überlegenen Kräuselungs- und sonstigen Eigenschaften erhalten werden. Die nicht verstreckten Fäden werden dann bei einer Temperatur unterhalb 80° C verstreckt und dann zur Erzeugung der Kräuselungen entspannt. Wenn die Strecktemperatur mehr als 80° C beträgt, können ebenfalls keine Fasern mit überlegenen Kräuselungseigenschaften erhalten werden. Im allgemeinen wird auf das 2- bis 4fache verstreckt. Eine Entwicklung von Kräuselungen ist selbst dann möglich, wenn die verstreckten Fäden bei Raumtemperatur entspannt werden, doch wird eine stärkere Kräuselung und eine größere Beständigkeit der Kräuselungen erzielt, wenn man die verstreckten Fäden in entspanntem Zustand mit Hilfe von trokkener heißer Luft, heißem Wasser, Wasserdampf od. dgl. erhitzt.
Im Hinblick auf die Art und Weise der Wärmebehandlung bestehen keine speziellen Beschränkungen. Die Wärmebehandlung kann im Docken- bzw. Strangzustand oder zwischen zwei Walzenanord- · nungen durchgeführt werden. Nach dem oben beschriebenen Verfahren können gekräuselte zusammengesetzte Polypropylenfasern mit großer Verstreckbarkeit hergestellt werden, doch werden für bestimmte Zwecke gekräuselte zusammengesetzte Polypropylenfasern mit hoher Voluminösität und geringer Verstreckbarkeit benötigt. Es gibt Fälle, in denen sich eine gleichmäßige Kräuselung sämtlicher zusammengesetzter Spinnfäden recht nachteilig auf die Handhabung der Garne in der Verarbeitungsstufe oder nachteilig auf die gewünschten Endeigenschaften der Garne auswirkt. In diesen Fällen ist es möglich, das Spinnverfahren in der Weise durchzuführen, daß die Mengenverhältnisse der in einem zusammengesetzten Spinnfaden enthaltenen beiden Polymerisate zwischen den einzelnen Fäden verschieden sind. Bei diesem verbesserten Verfahren muß ebenfalls eines der in den zusammengesetzten Spinnfäden enthaltenen Polymerisate eine ß- Orientierung von mehr als 0,2 und eine Grenzviskosität [r{]f von mehr als 1,2 aufweisen,
die Doppelbrechungsdifferenz der beiden Polymerisate im zusammengesetzten Spannfaden muß mehr als 5 ■ 10~3 und vorzugsweise mehr als 10 · 10~3 betragen, und die nicht verstreckten Fäden müssen bei einer Temperatur unterhalb 8O0C verstreckt und sodann zur Entwicklung der Kräuselungen entspannt werden. Dieses Verfahren hat die folgenden Vorteile: Wenn das Mengenverhältnis der beiden Polymerisate im zusammengesetzten Faden bei sämtlichen Fäden identisch ist, sind die entwickelten Kräuselungsformen theoretisch bei sämtlichen Fäden identisch. Aus diesem Grunde tritt in einigen Fällen eine derartige Überlappung der Kräuselungsperioden ein, daß die Voluminösität der Fasern verlorengehen kann. Werden jedoch die Kräuselungsformen infolge der zwischen den einzelnen zusammengesetzten Fäden verschiedenen Mengenverhältnisse der beiden Polymerisate verändert, findet keine Überlappung der Kräuselungsperioden-statt, so daß die Voluminösität der Faser nicht verlorengeht. Infolge der ungleichmäßigen Kräuselungen verliert die Oberfläche von Wirkwaren und Geweben ein wenig an Gleichmäßigkeit, doch da sich die einzelnen Fäden untereinander verschlingen, können Wirkwaren bzw. Gewebe mit
hoher Festigkeit und hoher Verstreckbarkeit erhalten werden.
Was die Verteilung des Mengenverhältnisses der beiden Polymerisate in einem zusammengesetzten Faden zwischen den einzelnen Fäden anbelangt, so ist es möglich, je nach den erforderlichen Kräuselungseigenschaften einen Mittelwert der Verteilung festzusetzen und die Gestalt und die Breite der Verteilung je nach dem Endverwendungszweck zu verändern. Nach diesem Verfahren ist es möglich, einige nicht zusammengesetzte Fäden gleichzeitig mit zusammengesetzten Fäden zu verspinnen, in denen die beiden Polymerisate in verschiedenem Mengenverhältnis zueinander vorliegen. Am besten werden die zusammengesetzten Fäden in einer solchen Weise versponnen, daß der Mittelwert der Verteilung 50:50 beträgt und das Ausmaß der Verteilung normalerweise im Bereich von 10 :90 bis 90 : 10 liegt.
Im Hinblick auf die Spinnvorrichtung bestehen keine speziellen Beschränkungen. Es ist möglich, übliche Vorrichtungen zu verwenden, bei denen die Anordnung der öffnungen an der Oberfläche der Spinndüse entsprechend geändert ist.
Zur Herstellung von gekräuselten zusammengesetzten Polypropylenfäden mit hoher Elastizität wird das Verspinnen in der Weise durchgeführt, daß mindestens eines der Polymerisate im nicht verstreckten Faden eine ß- Orientierung von mehr als 0,2 und eine Grenzviskosität von mehr als 1,2 aufweist, daß die Doppelbrechungsdifferenz der beiden Polymerisate im gesponnenen Verbundfaden mehr als 5 · 10 ~3 und vorzugsweise mehr als 10 ■ 10 "3 beträgt und daß die gesponnenen nicht verstreckten Fäden sodann
a) bei einer Temperatur von 70 bis 16O0C wärmebehandelt, mit einem solch geringen Streckverhältnis, daß die Reißdehnung des Fadens nicht geringer als 70% wird, verstreckt und sodann zur Entwicklung von Kräuselungen entspannt, oder
b) mit einem solch geringen Streckverhältnis, daß die Reißdehnung des Fadens nicht geringer als 95% wird, verstreckt, bei einer Temperatur von 70 bis 160°C wärmebehandelt, erneut bei einem solch geringen Streckverhältnis, daß die Reißdehnung des Fadens nicht geringer als 70% wird, verstreckt und sodann zur Entwicklung von Kräuselungen entspannt oder
c) bei einem solch geringen Streckverhältnis, daß die Reißdehnung des Fadens nicht geringer als 95% wird, verstreckt, bei einer Temperatur von· 70 bis 1600C wärmebehandelt und sodann zur Entwicklung von Kräuselungen entspannt werden.
Die Wärmebehandlung der Fäden erfolgt in entspanntem Zustand oder unter Zugspannung. Als Heizmedium werden erhitzte Luft, erhitzte Inertgase, Wasserdampf od. dgl. verwendet. Die Erwärmungszeit ist selbst dann ausreichend, wenn sie weniger als 30 Sekunden beträgt. Diese Bedingungen der Wärmebehandlung werden jedoch in geeigneter Weise unter Berücksichtigung der Ausgewogenheit zwischen der Elastizität und den Kräuselungseigenschaften der Fasern festgelegt. Bei diesen Verfahren muß das Verstrecken so durchgeführt werden, daß die Reißdehnung des verstreckten Fadens nicht geringer als 70 oder 95% wird. Das Streckverhältnis beträgt im allgemeinen weniger als das 5fache. Die Strecktcm-
peratur liegt je nach den für die verstreckten Fäden erforderlichen Eigenschaften unterhalb von 120 oder 150° C. Es ist möglich, das Verstrecken in erhitzter Luft, auf einer Heizplatte, in einem erhitzten Lösungsmittel od. dgl. durchzuführen. Gegebenenfalls kann die Strecktemperatur variiert werden bzw. man kann nacheinander bei verschiedenen Strecktemperaturen arbeiten. Das Verstrecken kann nicht nur in einer Stufe, sondern auch in mehreren Stufen erfolgen. Die Fäden können zwischen zwei aufeinanderfolgenden Streckstufen in entspanntem Zustand oder unter Zugspannung gehalten werden. Die nach diesen Verfahren hergestellten Fasern werden in entspanntem Zustand, jedoch noch unter einer gewissen Zugspannung, gekräuselt, z. B. in der Weise, daß man sie auf Garnspulen bzw. Haspeln aufwickelt, wobei sich die Kräuselungen beim Entfernen der Zugspannung entwickeln.
Um mehr Kräuselungen zu entwickeln, können die Fäden im entspannten Zustand einer Wärmebehandlung unterworfen werden, doch ist es auch möglich, eine Wärmebehandlung im entspannten Zustand an Wirkwaren oder Geweben durchzuführen, die direkt aus auf Spulen bzw. Haspeln aufgewickelten Fäden hergestellt worden sind. So kann die Wärmebehandlung in verschiedenen Stufen durchgeführt werden. Die Fäden werden auf eine geeignete Länge geschnitten und zu Garnen versponnen, nachdem sie verstreckt und/oder wärmebehandelt worden sind. Beim Spinnen und beim Wirken bzw. Weben können sie mit anderen Fasern vermischt werden. Die auf diese Weise erhaltenen Fasern besitzen nicht nur eine hohe Kräuselungserholung, sondern auch eine hohe Elastizität.
Aus diesem Grunde vereinen die erfindungsgemäß erhaltenen Fasern sowohl die Eigenschaften elastischer Fasern als auch die Eigenschaften gekräuselter Fasern, d. h., wenn z. B. eine gekräuselte Faser gedehnt wird, werden zunächst die Kräuselungen glattgezogen, wonach die Elastizitätseigenschaften der Faser zur Geltung kommen. Infolge dieser Eigenschaften besitzen die Fasern einen sehr breiten Anwendungsbereich. Mit anderen Worten, sie können in Form von Fäden wie übliche behandelte Garne oder in Form von Stapelfasern verwendet werden, indem die Entwicklung der Kräuselungen in geeigneter Weise geregelt wird. Aus diesen Stapelfasern können Gewebe bzw. Tuche mit hoher Verstreckbarkeit hergestellt werden.
Wenn die verstreckten Fäden so wie sie sind direkt entspannt werden, weisen die erhaltenen Fäden eine so starke Schrumpfung auf, daß die Handhabung beim Wirken schwierig sein kann, und überdies sind die entwickelten Kräuselungen nicht schön. Um erfindungsgemäß schöne, beständige Kräuselungen zu entwickeln, werden die verstreckten Fäden
d) unter einer Zugspannung von weniger als 3 mg/ Denier gehalten und sodann unter Zugspannung wärmebehandelt, während sie einer Schrumpfung von 5 bis 50% unterliegen; alternativ können die verstreckten Fäden
e) bei einer Temperatur von 60 bis 14O0C wärmebehandelt werden, während sie mit einem Längenüberschuß von 5- bis 30% vorgegeben werden.
Es ist vorzuziehen, die verschiedenen Bedingungen des vorgegebenen Längenüberschusses, der Wärmebehandlungstemperatur und der Wärmebehandlungs-
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ίο
zeit so abzustimmen, daß den erhaltenen Fäden eine Schrumpfung von weniger als 10% erteilt wird. Die zur Entspannung durchgeführte Wärmebehandlung kann kontinuierlich in Verbindung mit anderen Behandlungsstufen durchgeführt werden.
Um gleichmäßige Kräuselungen zu entwickeln, ist es vorzuziehen, daß die verstreckten Fäden zunächst mit einer Zugspannung von 0,1 g/Denier versehen, dann unter einer Zugspannung von weniger als 0,003 g/Denier gehalten und nachfolgend einer Wärmebehandlung unter Zugspannung unterworfen werden, während ihnen eine Schrumpfung von 5 bis 50% erteilt wird. Wenn man die verstreckten Fäden zur Entspannung unter schwacher Zugspannung wärmebehandelt, ist es möglich, das Garn an der Bildung örtlicher Verhedderungen bzw. Klumpen der das Garn aufbauenden Fäden zu hindern. Wenn in dem Garn Fädenverklumpungen vorliegen, ist die Entwicklung der Kräuselungen nach der Wärmeschrumpfungsbehandlung nicht ausreichend und nicht gleichmäßig, und das Aussehen der gekräuselten Fäden ist unbefriedigend.
Bei der ansatzweisen Durchführung der Entspannungswärmebehandlung werden Fadenbündel in einen Rahmen gehängt oder auf Platten gelegt. Die Schrumpfung der Fäden, welche die Oberfläche berühren, die die Fadenbündel trägt, wird durch die Reibung zwischen der tragenden Oberfläche und dem Faden geregelt. Aus diesem Grunde ist die Kräuselungsform von Fäden, welche die Oberfläche berühren, anders als diejenige von Fäden, welche die Oberfläche nicht berühren, was eine der Ursachen für eine ungleichmäßige Entwicklung der Kräuselungen nach der Verarbeitung zu Geweben bzw. Wirkwaren ist. Zur Verhinderung einer solchen Ungleichmäßigkeit der Kräuselungen ist es vorzuziehen, die verstreckten Fäden zunächst einer ersten Wärmebehandlung bei einer Temperatur oberhalb von 500C unter einer Zugspannung von weniger als 3 mg/Denier und sodann einer zweiten Wärmebehandlung bei der gleichen oder einer höheren Temperatur wie bei der ersten Wärmebehandlung in einer solchen Weise zu unterwerfen, daß die Fadenlänge gegenüber der nach der ersten Wärmebehandlung vorliegenden Fadenlänge größer und gegenüber der vor der ersten Wärmebehandlung vorliegenden Fadenlänge um mehr als 5% kleiner wird.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1
Zwei Propylenpolymerisate wurden unter den in der folgenden Tabelle I angegebenen Bedingungen unter Verwendung einer Förderschnecken-Spinnvorrichtung zu zusammengesetzten Fäden versponnen und sodann verstreckt. Das Spinnverhältnis der beiden Polypropylene betrug 50:50. Wenn die Spinnfäden nach dem Verstrecken auf Dockenform gebracht wurden, befanden sie sich in gekräuseltem Zustand. Zur Erzielung einer ausreichenden Entwicklung von Kräuselungen wurden sie jedoch in entspanntem Zustand 30 Minuten lang mit Wasserdampf von 13O0C behandelt. Die Eigenschaften der dabei erhaltenen Fäden sind in der folgenden Tabelle I angegeben. In dieser Tabelle stellen die Versuche Nr. 7 bis 10 Vergleichs versuche dar.
Tabelle I
Spinn ZnIa A-Komponente M, ß-Otien-
tierung
Jn-IO3 1,40 B-Komponente 1,10 /3-Orien-
tierung
An- 103 lt.? G" 's 3 J ar
tempe 1,40 1,10 Aufnal·
ischwini
(m/M
3 ic Prozent
Krause
§J2
Ver ratur
an der
Düse
Spinn 2,20 Spinn 1,15 Strec
mperat
O
■ o>
Krause
iständig
such
Nr.
(0C) 2,20 temperatur
in der
Förder
1,50 0,45 8,0 2,80 temperatur
in der
Förder
1,65 keine 2,: QJ in Sl
2,20 schnecke 1,50 0,24 16,2 1,40* schnecke 1,12 keine 5,8 300 55
275 2,20 Γ C) 1,50 0,24 16,0 1,40* (0C) 1,12 keine 4,5 700 20 3,6 78 85
1 275 2,20** 275 1,50 0,30 13,0 1,40 275 1.10 0,23 19,2 700 20 3,0 80 92
2 275 2,20* 275 1,55 0,26 15,0 2,80 275 1,65 keine 3,8 700 20 3,0 75 95
3 275 1,80 275 1,50 0,24 16,0 2,80 295 1,65 keine 5,0 700 20 2,5 78 90
4 265 2,20 275 ' 1,50 0,24 16,2 1,40 275 1,15 keine 5,8 700 20 3,0 80 92
5 265 2,20 265 1,50 keine 4,0 265 keine 7,5 700 20 3,0 15 95
6 275 2,20 265 1,50 0,20 23,0 265 0,17 26,0 150 100 3,0 0 90
7 275 1,20 275 1,00 keine 6,0 275 0,40 11,0 1200 20 3,8 40
8 275 275 275 1000 20 2,0 55 85
9 295 275 275 20 3,6 55
10 295 295
Anmerkungen
I.* Dieses Polymerisat enthielt 10 Gewichtsprozent flüssiges Paraffin.
2.** Dieses Polymerisat enthielt 7 Gewichtsprozent eines Mischpolymerisats aus 50 Teilen Methylvinylpyridin und 50 Teilen Styrol.
3- Z'iIg bedeutet die Grenzviskosität des tablettierten Polymerisats.
4! Bei der Messung der Krauseleigenschaften wurde Garn als Prüfkörper verwendet. 20 cm dieses Garnes wiesen unter einer anfänglichen Belastung von 1 mg/Denier eine Länge von (a) cm auf. 5 Minuten nach Anbringung einer Belastung von 0,05 g/Denier wurde eine Länge von (/?) cm gemessen. 5 Minuten nach dem Entfernen der Belastung wurde eine Länge von (c) cm gemessen. Auf der Grundlage dieser Werte berechnen sich die prozentuale Kräuselung und die prozentuale Kräuselungserholung wie folgt:
Prozentuale Kräuselung =
b - c
100%.
b - c
Prozentuale Krausclungscrholung = -τ ■
100%.
Die Kräuselungsbeständigkeit (in %) wird durch Division der Erholungslänge nach zehnmaliger Wiederholung des obigen Versuchs durch die Erholungslänge nach einmaliger Durchführung des obigen Versuchs und Multiplikation mit 100 erhalten.
Beispiel 2
Die nicht verstreckten Fäden von Versuch Nr. 2 von Beispiel 1 wurden bei einer Temperatur von 20° C auf das 4fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt, in einem Luftbad, das sich zwischen zwei Walzenanordnungen befand, bei einer Temperatur von 14O0C einer Schrumpfung um 50% unterworfen und sodann auf Garnspulen aufgenommen. Die prozentuale Kräuselung und die Kräuselungsbeständigkeit der dabei erhaltenen Fäden betrugen 75 bzw. 90%.
Beispiel 3
Zwei Polypropylene, die mit 0,3 Gewichtsprozent Nickeldistearat und 1,0 Gewichtsprozent Zinkdistearat vermischt waren, wurden unter den gleichen Bedingungen wie bei Versuch Nr. 2 von Beispiel 1 zu zusammengesetzten Fäden versponnen, verstreckt und in entspanntem Zustand wärmebehandelt. Das Spinnverhältnis von Polymerisat A zu Polymerisat B betrug 70:30. Die prozentuale Kräuselung und die Kräuselungsbeständigkeit der erhaltenen Fäden betrugen 80 bzw. 93%.
B e i s ρ i e 1 4
Der Versuch Nr. 2 von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch das Mengenverhältnis der Polymerisate in den zusammengesetzten Spinnfäden innerhalb des Bereichs von 10:90 bis 90: 10 variiert wurde, wobei der Mittelwert 60 (stärker schrumpfender Bestandteil): 40 (geringer schrumpfender Bestandteil) betrug. Die mittlere prozentuale Kräuselung und die mittlere Kräuselungsbeständigkeit der dabei erhaltenen Fäden betrugen 60 bzw. 90%. Die prozentuale Kräuselung war etwas geringer als diejenige von Versuch Nr. 2 von Beispiel 1, doch war die Voluminösität im gedehnten Zustand groß und die Dichte der Fasern nach der Verarbeitung zu Geweben bzw. Wirkwaren gering. Infolgedessen wurden Gewebe bzw. Wirkwaren erhalten, die einen weichen Griff aufwiesen und sich in gedehntem Zustand fest anfühlten.
Beispiel 5
Zwei Propylenpolymerisate mit Grenzviskositäten von 1,2 bzw. 2,0 wurden durch öffnungen von 0,8 mm Durchmesser bei einer Temperatur von 250° C zu zusammengesetzten Fäden extrudiert und die Fäden wurden mit einer Geschwindigkeit von 700 m/Minute aufgenommen. Die dabei erhaltenen nicht verstreckten Fäden wurden einer trockenen Wärmebehandlung bei konstanter Länge und bei einer Temperatur von 1000C für einen Zeitraum von 10 Minuten unterworfen, in erhitzter Luft von 14O0C auf das l,4fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt und entspannt. Die erhaltenen Fäden wiesen eine Reißfestigkeit von 1,7 g/Denier und eine Reißdehnung von 287% (wobei die auf die Kräuselungen zurückzuführende Dehnung nicht in diesem Wert enthalten ist) auf. Die Kräuselungseigenschaften sind in der folgenden Tabelle Il angegeben.
Tabelle II
Zahl der
Kräuselungen
pro 2,54 cm
Prozentuale
Kräuselung
Prozentuale
Kräuselungserholung '
Prozentuale
elastische
Kräuselung
Prozentuale elastische Kräuselungserholung
53 6i,3 90,1 78,2 100
Anmerkungen
Bei der Messung der elastischen Kräuselungseigenschaften wurde Garn als Prüfkörper verwendet. 20 cm des Garnes wiesen unter einer anfänglichen Belastung von 1 mg/Denier eine Länge von (d) * cm auf. 5 Minuten nach Anbringung einer Belastung von 0,5 g/ Denier wurde eine Länge von (e) cm gemessen. 5 Minuten nach Entfernung der Belastung wurde die Länge (/) gemessen. Auf der Grundlage dieser Werte berechnet sich die prozentuale elastische Kräuselung und die prozentuale elastische Kräuselungserholung wie folgt:
e-f
100%.
Prozentuale elastische Kräuselung =
Prozentuale elastische Kräuselungserholung = — jr ■ 100%.
Beispiel 6
Zwei kristalline Polypropylene, die mit 5 Gewichtsprozent eines Mischpolymerisats aus Methylvinylpyridin und Styrol vermischt waren und Grenzviskositäten von 1,0 bzw. 1,8 aufwiesen, wurden bei einer Temperatur von 24O0C zu zusammengesetzten Fäden versponnen und mit einer Geschwindigkeit von 700 m/Minute aufgenommen. Die erhaltenen nicht verstreckten Fäden wurden 5 Minuten lang einer trockenen Wärmebehandlung in entspanntem Zustand bei einer Temperatur von 120° C unterworfen, in heißer Luft von 130° C auf das l,6fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt und sodann entspannt. Die dabei erhaltenen Fäden wiesen eine Reißfestigkeit von 1,5 g/Denier und eine Reißdehnung von 245% auf. Die Kräuselungseigenschaften sind in der folgenden Tabelle III angegeben.
Tabelle III
Zahl der
Kräuselungen
pro 2.54 cm
Prozentuale
Kräuselung
(%)
Prozentuale
Kräuselungs
erholung
(%)
Prozentuale
elastische
Kräuselung
(%)
Prozentuale
elastische
Kräuselungs
erholung
(%)
*
48
62,4 89,5 73,2 99,7
Beispiel 7
Die nicht verstreckten Fäden von Beispiel 5 wurden auf das 2,1 fache der ursprünglichen Länge bei einer Temperatur von 130° C verstreckt (die Reißdehnung der verstreckten Fäden war 196%), einer 30minutigen trockenen Wärmebehandlung bei konstanter Länge und bei einer Temperatur von 140° C unterworfen und sodann entspannt. Die dabei erhaltenen Fäden wiesen eine Reißfestigkeit von 2,6 g/ Denier und eine Reißdehnung von 126% auf. Die Kräuselungseigenschaften sind in der folgenden Tabelle IV angegeben.
Tabelle IV Beispiel 11
Zahl der
Kräuselungen
pro 2,54 cm
Prozentuale
Kräuselung
(%)
Prozentuale
Kräuselungs
erholung
(%)
Prozentuale
elastische
Kräuselung
(%)
Prozentuale
elastische
Kräuselungs
erholung
(%)
45 60,1 91,2 77,1 98,7
Beispiel 8
Die nicht verstreckten Fäden von Beispiel 5 wurden auf das l,3fache der ursprünglichen Länge bei einer Temperatur von 13O0C verstreckt (die Reißdehnung der verstreckten Fäden war 369%), einer trockenen Wärmebehandlung bei konstanter Länge und einer Temperatur von 1400C für eine Zeitdauer von 10 Minuten unterworfen; bei einer Temperatur von 1500C auf das l,4fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt und sodann entspannt. Die dabei erhaltenen Fäden wiesen eine Reißfestigkeit von 2,1 g/Denier und eine Dehnung von 159% auf. Die Kräuselungseigenschaften sind in Tabelle V angegeben.
Tabelle V
Zahl der
Kräuselungen
pro 2.54 cm
Prozentuale
Kräuselung
(%)
Prozentuale
Kräuselungs
erholung
(%)
Prozentuale
elastische
Kräuselung
(%)
Prozentuale
elastische
Kräuselungs-
erholung
(%)
49 59,8 90,7 78,0 98,5
Beispiel 9
Zwei Propylenpolymerisate, die mit 0,8 Gewichtsprozent Aluminiumstearat vermischt waren und Grenzviskositäten von 1,0 bzw. 1.8 aufwiesen, wurden bei einer Temperatur von 2400C versponnen und die Fäden mit einer Geschwindigkeit von 700 m/Minute aufgenommen. Die erhaltenen nicht verstreckten Fäden wurden einer trockenen Wärmeentspannungsbehandlung unterworfen und sodann in heißer Luft bei einer Temperatur von 130=C auf das l,6fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt. Die dabei erhaltenen Fäden wiesen eine Reißfestigkeit von 1,5 g/Denier und eine Reißdehnung von 245% auf. Die Kräuselungseigenschaften sind in der folgenden Tabelle VI angegeben.
Tabelle VI
Zahl der
Kräuselungen
pro 2,54 cm
50
Prozentuale
Kräuselung
Prozentuale Prozentuale
Kräuselung- elastische
63,0
erholung
Kräuselung
90,0
75,1
Prozentuale
elastische
Kräuselungserholung
99,7
10
Beispiel
Das Verfahren von Beispiel 9 wurde wiederholt, wobei jedoch an Stelle von Aluminiumstearat ein Gemisch aus 0.3 Gewichtsprozent Nickelstearat und 10 Gewichtsprozent Zinkdistearat verwendet wurde. Die Zugbeanspruchungs- und Kräuselungseigenschaften der erhaltenen Fäden waren die gleichen wie im Beispiel 9.
Ein Polypropylen mit einer Grenzviskosität von 1,2 und ein Polypropylen mit einer Grenzviskosität von 1,5 wurden mit einem Extrusionsverhältnis von 1:1 bei einer Temperatur von 220° C zu zusammengesetzten Fäden extrudiert, die auf Spulen mit einer Geschwindigkeit von 1000 m/Minute aufgenommen wurden. Die Doppelbrechung des höhermolekularen Bestandteils in den nicht verstreckten Fäden betrug 11 ■ 10 ~3 und diejenige des niedermolekularen Bestandteils 5 · 10 ~3. Die erhaltenen nicht verstreckten Fäden wurden bei Raumtemperaturen auf das 3,5fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt und auf Spulen aufgenommen. Die Fäden wurden dann auf Haspeln mit einer Rahmenlänge von 1,5 m unter einer Zugspannung von 0,2 g/Denier umgespult, eine Nacht unter zugspannungslosem Zustand stehengelassen und sodann auf Rahmen aus rostfreien Stahlstäben mit einer Umfangslänge von 1,2 m 30 Minuten lang auf 13O0C erhitzt. Die während der Erhitzungszeit auf die Fäden einwirkende Zugspannung betrug 0,01 g/Denier. Die dabei erhaltenen gekräuselten Fäden wiesen eine Schrumpfung von 0,9% und eine prozentuale Kräuselung von 20 auf. Die Form der Kräuselungen war ausgezeichnet.
Beispiel 12
Die nicht verstreckten Fäden von Beispiel 11 wurden mit Hilfe einer Streckzwirnmaschine auf das 3,5fache ihrer ursprünglichen Länge kaltverstreckt und auf Garnspulen aufgenommen. Sodann wurden sie auf Dockenhaspeln mit einer Rahmenlänge von 1,5 m unter einer Zugspannung von 0,2 g/Denier umgespult, 10 Minuten lang bei Raumtemperatur unter zugspannungslosem Zustand stehengelassen, 30 Minuten lang einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur von 700C unterworfen, sofort auf Aluminiumrahmen mit einer Umfangslänge von 1,2 m aufgenommen und 30 Minuten lang unter Zugspannung einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur von 1300C unterworfen. Die dabei erhaltenen Fäden wiesen eine Schrumpfung von 1%, eine Kräuselung von 19% und eine Dehnung von 22% auf. Die Form der Kräuselungen war schön und gleichmäßig.
Beispiel 13
Die nicht verstreckten Fäden von Beispiel 11 wurden bei Raumtemperatur auf das 3,5fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt. Unter Berührung mit einer Heizfläche von 1000C wurden sie um 10% geschrumpft und auf einer Ringzwirnmaschine unter einer Zugspannung von 0,1 g/Denier aufgenommen. Sodann wurden sie entspannt. Die dabei erhaltenen Fäden wiesen eine Schrumpfung von 7,2% und eine Kräuselung von 34% auf. Die Form der Kräuselungen war schön und gleichmäßig.
Beispiel 14
Die nicht verstreckten Fäden von Beispiel 11 wurden mit Hilfe einer Streckzwirnmaschine auf das 3,5fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt, unter einer Zugspannung. von 0,07 g/Denier auf Garnspulen aufgenommen und unter verschiedener Zugspannung auf Haspeln mit einer Rahmenumfangslänge von 1,5 m umgespult. Sodann wurden sie auf Rahmen aus rostfreien Stäben mit einer Rahmenumfangslänge von 1,2 m unter einer Zugspannung
von 0,01 g/Denier einer 30minutigen Wärmebehandlung bei einer Temperatur von 1300C unterworfen. Der Kräuselungszustand der erhaltenen Fäden war wie folgt:
Tabelle VII Auftreten von Fädenverklumpungen
Zugspannung (g/Denier) schwach
0,025 nahezu nicht
0,08 nicht
0,1 nicht
0,12 nicht
0,20 nicht
0,50
Anmerkungen
»Schwach« bedeutet das Auftreten von weniger als zehn Fädenverklumpungen je 3000 m. »Nahezu nicht« bedeutet das Auftreten von weniger als' zwei Fädenverklumpungen je 3000 m.
•15
20
Wie aus der Tabelle VII ersichtlich, besaßen die unter einer Zugspannung von mehr als 0,1 g/Denier umgespulten Fäden keine schlechten Abschnitte, an denen sich Fädenverklumpungen bildeten. Die aus diesen Fäden erhaltenen gekräuselten Fäden wiesen eine Schrumpfung von 0,9%, eine Kräuselung von 17% und eine Dehnung von 20% auf. Die Form der Kräuselungen war schön und gleichmäßig.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von zusammengesetzten Polypropylenfasern durch Pelletisieren von isotaktischem Polypropylenpulver, Erhitzen der erhaltenen Pellets unter Bildung einer Schmelze, Extrudieren der Schmelze durch Düsen, die in exzentrischer Beziehung zueinander stehen, unter Bildung von zusammengesetzten Fäden, Aufnahme der Fäden, Verstrecken der Fäden und Entspannen der verstreckten Fäden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polypropylen mit einer Grenzviskosität von 0,8 bis 3,5 verwendet wird, wobei wenigstens ein Polymeres eingesetzt wird, das in der Faserform eine ß- Orientierung von oberhalb 0,2 aufweist und dessen Grenzviskosität [rß/ mehr als 1,2 beträgt und wobei der Unterschied des Doppelbrechungsindex von zwei Polymeren mehr als 5 · 10 ~3 und der Unterschied der Grenzviskosität weniger als 0,6 im Zustand des nicht verstreckten Fadens beträgt, wobei die ß- Orientierung durch das Verhältnis IMjIE der Beugungsintensität bei einem Azimutalwinkel von 80° vom Äquator (/M) zur Beugungsintensität am Äquator [IE) — bezogen auf das Beugungsintensitätsmaximum in der azimutalen Beugungs - Intensitätsverteilungskurve (110), das im Röntgenstrahlungsdiagramm bei 20= 14° erscheint — ausgedrückt wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 109 521/354

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